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Ära des geeinten Zeitalters

von

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Kapitel 70

Von meinem Platz aus konnte ich ganz gut unsere Parallelklasse beobachten, die sich abmühte. Stellen wir uns genauso dämlich an? Hoffentlich nicht.

Ganon schien auch nicht sehr erfreut über die Jungs. “Sagt mal, red ich Spanisch? Was ist das Problem mir zu zuhören und meinen Anweisungen zu folgen?”

Keiner antwortete.

Und Ganondorf ließ sich total entnervt auf den Rasen fallen. “Das gibt es doch gar nicht. Bin ich denn nur von Idioten umgeben?”

Ich wäre garantiert nicht doof genug, um jetzt zu antworten. Zumal ich nicht wusste, was schon wieder los war.

Trotzdem schwang ich mich auf die Beine und trottelte auf ihn zu.

Mit etwas Glück konnte ich ihn beruhigen, bis wir nachher Unterricht hatten.

Zu meiner Verwunderung bemerkte er mich nicht, als ich mich näherte. Dabei schlich ich nicht einmal…

Das wieder beginnende Klirren der Schwerter ließ mich kurz zusammen zucken. Mich gewaltsam aus der Schockstarre holend, schüttelte ich mich.

Manchmal war ich schreckhaft, das war schon nicht mehr schön.

Mir ein Seufzen verkneifend, ließ ich mich ein paar Zentimeter von Ganondorf entfernt im Gras nieder.

Tatsächlich spürte ich nur Augenblicke später seine Hand im Fell.

Genießerisch schloss ich die Augen und merkte, wie sich mein Schweif verselbstständigte.

Tja, vielleicht sollte ich mich nicht immer so über Scath lustig machen.

Als er an meiner Kette hängen blieb, zuckte ich zusammen.

Seine Hand blieb auf meiner Schulter liegen und hinderte mich so an der Flucht. “Was zum…” Sein stechender Blick lag auf mir.

Nervös zuckte ich mit den Ohren.

Ganon starrte mich regelrecht an, bis er den Kopf schüttelte. “Was denn, ein Wolf?”

“Wiff.” Mehr sagte ich nicht.

Er schien sich daran zu erinnern, dass er irgendwo hängen geblieben war, denn er tastete sich an meiner Kette entlang, bis er Phai in der Hand hielt.

Ups…

“Sag mal, warum wundere ich mich bei dir überhaupt noch?”

Ich winselte, während ich mich an einem Blick Marke ´geprügelter Hund´ versuchte. Leider war ich darin nie besonders gut.

Deswegen wunderte ich mich regelrecht, als er mir doch wieder durchs Fell strich. “Hör auf, mich so anzustarren.”

Wenns denn sein muss.

Dafür landete mein Kopf auf seinem Schoß.

Ganon gab ein belustigtes Geräusch von sich. “Was schwänzt du gerade, hm?”

Hey! Hör nicht auf, mich zu kraulen!

Da er weiter machte, interessierte mich recht wenig, was er so nebenbei seiner Klasse um die Ohren pfefferte. Aber es war alles andere als höflich.

Das ging so weit, dass er mich wieder hochscheuchte.

Fand ich ehrlich gesagt nicht sehr lustig.

“Tue was dafür, dass ich dich nicht an deinen regulären Lehrer verpfeife.”

Ich bezweifelte, dass Frau Xia noch Nerven dafür hatte, nachdem sie mich aus dem Unterricht gejagt hatte.

Also sah ich ihn laut winselnd von unten an.

“Nix da. Hoch mit dir.”

Keine Lust, ich blieb einfach liegen.

“Erinnerst du dich noch an Florian?”

Na toll. Ich konnte meine Streicheleinheiten wohl wirklich in den Wind schreiben. So blieb mir nichts anderes übrig, als mich aufzurichten und mir das Gras aus dem Fell zu schütteln.

Was gibt’s?

Ganon deutete meinen Blick richtig, denn er hockte sich neben mich hin und deutete auf die Klasse. “Siehst du, was mich so wurmt?”

Den Kopf schief gelegt, beobachtete ich die Truppe.

Im Allgemeinen hatten sie einen sehr lockeren Griff. Erstaunlich, dass sie ihre Waffen nicht alle naselang verloren.

Mit schief gelegten Kopf sah ich wieder auf.

“Weißt du noch, wem du letztes Jahr deine Flamme auf den Hals gehetzt hast?”

Umpf. Was erwartet der von mir?

“Der Blonde etwa mittig.”

Fürs Protokoll: von meiner Position aus sah ich praktisch nix.

Mit blieb also nur eine Möglichkeit. Ich schlich mich um die Truppe, um mehr zu sehen. Kaum erblickte ich ein entfernt bekanntes Gesicht, blieb ich stehen und beobachtete ihn. Kurz sah ich zu Ganon zurück und nickte.

Ein paar Schritte von meinem Ziel entfernt legte ich mich ins Gras und beobachtete ihn.

Nach und nach wurde die Klasse auf mich aufmerksam. Sie tuschelten und vernachlässigten dadurch ihre Übungen.

Mehrfach drang die Wortkombination Gerodus Haustier zu mir durch.

Haustiersein hatte etwas. Aber nur, wenn der dazugehörige Zweibeiner nichts von dem eigenen Verstand wusste.

Auch mein Ziel stierte mich an, als ob ich eine Erscheinung wäre.

Das ging mehrere Minuten so, bis ich genug gemustert worden in und alle wieder mit ihren Aufgaben weiter machten.

Zeit für mich in Aktion zu treten.

Ich kämpfte mich wieder auf die Beine, steckte mich noch mal ausgiebig und machte mich bereit. So laut es mir möglich war, bellte ich, bevor ich los sprintete.

Geschockt drehten sich alle wieder zu mir um.

Ich sprang den, dessen Namen ich mir auf Teufel komm raus nicht merken konnte, an und biss in das geschockt erhobene Schwert.

Es war mir ein leichtes, die Waffe aus dem Griff zu hebeln und wieder auf Abstand zu gehen.

So stand ich ein paar Meter von ihm entfernt mit dem Schwert im Maul und Schwanz wedelnd.

“Was zum…” Er starrte ernsthaft zwischen mir und seiner leeren Hand hin und her.

Ich ließ das Schwert in den Rasen fallen, stellte die Vorderpfoten darauf und bellte vergnügt.

Die gesamte Klasse zuckte erschrocken zusammen.

Und Ganon bekam einen fast schon hysterischen Lachanfall.

Mission abgeschlossen. Er hatte viel bessere Laune.

Ich schnappte mit wieder die Waffe und stiefelte zum Lehrer zurück.

Er empfing mich, indem er mir wieder durch das Fell wuschelte.

Wolke sieben.

“Herr Gerodu?”

Ich funkelte den gerade Schwertlosen sauer an. Was stört der?

Ganondorf räusperte sich mehrfach, um seine Stimme wieder zu finden. “Nimm dein Schwert und hau ab.”

Er kam dem Befehl in einem wahnwitzigen Tempo nach.

Kaum war er weg, zog Ganon mich an ihn und vergrub sein Gesicht glucksend in meinem Fell.

Wer war ich, dass ich es ihm verbot?

Es dauerte mehrere Minuten und dutzende unsichere Blicke, bis er sich halbwegs wieder beruhigt hatte. “Das war gut. Ich hätte nie gedacht, dass du das wirklich machst.”

Immer, wenn der Lohn so aussieht.

Als Ganon sich doch entschloss aufzustehen und wieder zu seinen Schülern zu gehen, trabte ich neben ihm her - wie ein Haustier.

Mit verschränkten Armen besah er sich die Truppe und schüttelte den Kopf. “Hat einer von euch etwas aus der Aktion gelernt?”

“Achtung vor Hunden?”

Ich stellte das Nackenfell auf und knurrte angriffslustig.

“Das ist ein Wolf.”

Vielleicht gerade deswegen nahmen alle noch einen Schritt Abstand von mir.

Mein Fell glättete sich erst, als Ganon mir beruhigend über dieses strich.

“Also?” Er beobachtete die Klasse genau. “Was war die Lektion?”

Stille. Und das lag nicht an meiner Anwesenheit.

Ganondorf ließ ihnen noch ein paar Sekunden, bis er knurrte. “Das gibt es doch gar nicht! Ich rede mir seit Monaten den Mund fusselig, dass ihr eure Griffstärke verbessern müsst! Habt ihr überhaupt etwas zwischen den Ohren, was meine Worte auffängt?”

Allgemeines Zusammenzucken.

“Das gibt es doch gar nicht…”

Ich fragte mich gerade ernsthaft, warum unsere Klasse im weitesten Sinne auf ihn hörte. Waren wir doof, dass wir seine Anweisungen befolgten?

“Sie tun immer so, als ob nur wir nichts können. Ihre andere Klasse kann doch nicht so viel besser sein.”

Augenblicklich sah ich wieder zu Ganondorf. Die Antwort reizte mich jetzt ernsthaft.

“Doch, der Unterschied zwischen euren Klassen ist sehr groß.” Irgendetwas musste er sich versprechen, dass er antwortete. “Ich gebe zu, im Bereich der Faulheit sind einige von ihnen nicht zu übertreffen. Aber sie strengen sich wenigstens im Unterricht an. Und wenn ich ihnen sagte, sie sollen dies oder jenes verbessern, dann machen sie das auch.”

Meistens.



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