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Ära des geeinten Zeitalters

von

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Erinnerung 17

Erinnerung 17
 

“Halt doch mal kurz still!”

Wie nicht anders zu erwarten hörte niemand auf mich.

Augenblicke später bekam ich das sich windende Tier doch noch zu packen und konnte es aus dem Wasser holen.

Sofort sträubte sich das rote Fell.

“Hey, hey! Ich bin es doch nur!”

Kurz wurde es ruhiger, sodass ich mich verleitet sah, den Griff etwas zu lockern.

Prompt entwand sich das Eichhörnchen meinem Griff und suchte Schutz auf meinem Kopf.

Seufzend ließ ich es da oben sitzen. Ich drehte mich zum Ufer, um endlich aus dem Wasser zu kommen. Allerdings blieb ich fast sofort wieder stehen.

Ich hatte Besuch

Schnell schüttelte ich die Verkrampfung ab und setzte meinen Weg fort.

“Morgen.” Amparo musterte mich wie sonst auch. “Dich sieht man auch immer mit einem Tier.”

Ich zuckte nur mit den Schultern, ging an ihm vorbei auf die Bäume zu.

Das Tier auf meinem Kopf richtete sich auf, als es bemerkte wohin es ging. Mit einem gezielten Sprung war es im Ast eines Baumes.

Es blieb lange genug, dass ich ihm noch einmal durch das Fell streichen konnte, dann war es im Blätterdach verschwunden.

Ich schüttelte nur amüsiert den Kopf.

“Du hast gerade ernsthaft ein Eichhörnchen vor dem Ertrinken gerettet?” Er klang recht belustigt.

Aus dem Augenwinkel besah ich ihn. Dabei biss ich mir unbewusst auf die Unterlippe. Ich wusste einfach nicht, wie ich ihn behandeln sollte.

“So wortkarg heute?”

Ich nickte.

Er trat auf mich zu, blieb aber entfernt genug stehen, dass ich nicht in seiner Reichweite war. “Was ist los?”

Ich antwortete nicht, sondern sah weg.

“Ist etwas passiert?”

Ich schüttelte den Kopf.

Schon spürte ich seinen starrenden Blick am Hinterkopf. Er fragte nicht weiter nach, aber er wollte es unbedingt wissen.

Im Endeffekt war ich derjenige, der nachgab. Ich lockerte meine Anspannung ließ die Schultern hängen. “Ich war vor einigen Tagen bei den Geschichtenerzählern.” Ich bemühte mich wirklich klar und deutlich zu sprechen.

Das Gefühl eines Steinblockes, der immerzu gegen meinen Kopf drückte, verschwand. Stattdessen sprach er wieder. “Konnten sie dir weiterhelfen?”

Nur kurz sah ich zu ihm, bevor ich nickte.

Er war ruhig, während er mich wieder einmal musterte. Es dauerte einige Momente, bis er in einem viel zu neutralem Ton feststellte: “Du hast Informationen über mich eingeholt.”

Ich kniff die Augen zu, während ich erneut nickte.

“Und jetzt?”

“Weiß nicht.” Ich fing doch an zu Nuscheln.

Von Amparo - es war immer noch seltsam diesen Namen zu denken - kam ein entnervter Ton und er trat weiter auf mich zu. “Sieh mich an Link.”

Ich folgte dem Befehl.

Er stand direkt vor mir, sodass ich aufsehen musste. In seinen Gesichtszügen konnte ich weder positive noch negative Emotionen wahrnehmen. “Was haben dir die Schatten erzählt?”

Am liebsten hätte ich wieder Abstand genommen, aber ich beherrschte mich - gerade so. “Euren Stand und eure Aufgabe.”

Etwas ging durch sein Gesicht was wie ein Stirnrunzeln wirkte, aber es ließ schnell wieder nach. “Was noch?”

“Nichts. Ich habe auch nicht weiter gefragt.”

Er zuckte kurz, brach die Bewegung aber schneller ab, als ich das Ziel erahnen konnte. Stattdessen verschränkte er die Arme vor der Brust. “Was war deine Frage?”

“Wer - oder eher was - Ihr seit.”

Er starrte mich weiter von oben herab an.

Na ja, ich hatte es nicht anders verdient.

“Warum hast du mich nicht einfach gefragt?”

Ja, warum wohl? “Ich hatte nicht das Gefühl, dass Ihr mir darauf eine Antwort hättet geben wollen.”

“Fast richtig.”

Verwirrt blinzelnd sah ich wieder auf.

“Hättest du mich gefragt, hätte ich dich sowieso zu den Schatten geschickt.” Er zuckte ernsthaft mit den Schultern. “Einfach, weil ich es dir nicht sagen darf.”

“Ich dachte, Götter können tun und lassen, was sie wollen:” Und ich redete schneller, als ich nachdachte.

Doch Amparo schnaubte nur. “Schön wäre es. Wie bei jedem anderen Volk auch, haben wir Gesetze wo du dich fragst, welches Rindvieh sich das ausgedacht hat.”

Oh ja, da kannte ich so einige. Onkelmord zum Beispiel. “Das heißt, Sie…”

Doch er unterbrach mich. “Wenn du mich noch einmal siezt, setzt es was!”

Ich starrte ihn an, als ob ihm ein zweiter Kopf gewachsen wäre.

“Ja ist doch so.”



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