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Ära des geeinten Zeitalters

von

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Kapitel 98

Kapitel 98
 

Das Lagerfeuer knisterte schon wieder, aber ich hatte mich noch nicht wirklich bewegt. Außerdem war ich mit meinen Überlegungen keinen Deut weiter gekommen.

Nur Kopfschmerzen hatte ich bekommen.

Es erklangen Schritte auf meiner Seite des Flusses.

Scath konnte es nicht sein. Zum Einen glaubte ich nicht, dass er nach unserer Diskussion von vor ein paar Stunden freiwillig in meine Nähe kam. Zum Zweiten klangen die Schritte zu schwer.

Was wollte Ganondorf denn jetzt von mir? Doch er sagte nichts, sondern setzte sich einfach neben mich.

Ich hob den Kopf leicht an, um ihn aus dem Augenwinkel ansehen zu können.

Ganon sah fest auf den Fluss, mehr tat er nicht.

Mir auf die Lippen beißend, vergrub ich mich wieder in meinen Knien. Ich würde ihn nicht fragen, was er wollte. Punkt.

So war es noch eine ganze Weile ruhig zwischen uns, bis er endlich den Mund aufmachte. “Es gibt gleich Abendessen.”

Aha? Meine Reaktion bestand aus einem Schulter zucken.

“Antwortest du mir heute noch?”

Ein Kopfschütteln meinerseits.

Jetzt war er wieder ruhig. Keine Ahnung, ob er meine Antwort bemerkt hatte. War mir egal. “Raus damit. Was ist los?”

Erst mal zuckte ich gepflegt zusammen.

Wagte es der Mann tatsächlich gerade, mich auszulachen? Dankenswerter weise fing er sich schnell wieder. “Du sitzt hier wie ein Häufchen Elend.”

Erneut zuckte ich nur mit den Schultern.

“Was ist in dieser Höhle passiert, dass du mit einmal so bist?”

Das hat nix miteinander zu tun! Allerdings schien er sich ernsthaft Sorgen um mich zu machen, also sollte ich vielleicht doch antworten. “Ich erinnere mich nicht.” Dass das nur auf einen Teil der Frage bezogen war, musste er ja nicht wissen.

Kurz war er ruhig, bis: “Wie jetzt?”

“Ich habe keinerlei Erinnerungen an was auch immer.”

“Ist das dein Ernst?”

Ich nickte einfach.

Ein Stöhnen erklang an meiner Seite. “Dabei hatte ich gehofft, von dir ein paar Antworten zu erhalten.”

Mir entwich ein Schnauben. “Im Moment wissen Sie wahrscheinlich mehr als ich.”

“Scheint so.” Ganon gab noch ein unterdrücktes Stöhnen von sich. “Auch wenn ich nicht behaupten kann, dass ich aus dem Bericht von Aslam, Finn und Kentin schlau geworden bin.”

“Können Sie mir dann wenigstens sagen, was mein Bruder mit ´grauen Pelz´ meint? Meines Wissens nach ist mein Fell immer noch blond.”

“Kurzfassung?”

“Ich bitte darum.” Dabei sah ich ihn endlich einmal an.

Nickend machte er sich daran. “Kentin und deine Wölfin wurden in diesem Gang angegriffen und verletzt, Du bist davon aufgewacht, dein Fell ist grau geworden und du hast den Schild gnadenlos zu Kleinholz verarbeitet. Die Angreifer hast du in die Flucht geschlagen, dabei anscheinend Magie angewendet. Als du mit etwas Verspätung rausgekommen bist, hattest du diese Kette dabei.” Er stieß leicht an das Amulett des Mutes. “Kaum hat sich der Schild wieder aufgebaut, bist du zusammen geklappt und hast dich bis vorhin nicht geregt.”

Na, das waren doch mal ein paar mehr Informationen. Eine Sache stieß mir allerdings gleich auf. “Ich kann als Wolf keine Magie anwenden.”

“Anscheinend schon.”

Genervt ließ ich meinen Kopf wieder auf meine Knie fallen. “Kann nicht einmal etwas bleiben, wie es ist?”

“Ich hoffe, die Frage war rein rhetorisch.”

“Nein.”

Er war ruhig, so sehr dass ich mir doch etwas Sorgen machte und aufsah.

Ganondorf schien irritiert. Was fragte er auch so etwas Seltsames?

Ich hingegen ließ meinen Kopf wieder zurück fallen. “Ich mag nicht mehr.”

Plötzlich landete eine Hand auf meiner Schulter. “Das wird schon wieder.”

Mein Blick wanderte wieder zu ihm. “Dieses Mal nicht.”

“Und warum?”

Wollte er das wirklich wissen, oder verarschte er mich gerade?

Das erst einmal zur Seite schiebend, schloss ich die Augen und atmete tief durch. “Ich scheine schon einmal ein graues Fell entwickelt zu haben. Nur kann ich mich nicht daran erinnern. Und damals ist das Ganze wohl gehörig nach hinten los gegangen.”

“Wie genau?”

“Das versuche ich noch raus zu kriegen.”

Erneut war er still.

Als ich zu ihm sah, blickte ich direkt in ein nachdenkliches Gesicht.

Plötzlich schüttelte Ganon den Kopf. “Egal.”

Das war nicht egal! Zumindest mir nicht.

Er stand auf. Sich den Rasen von den Sachen klopfend, sah er wieder zu mir. “Abendessen.”

Tja, was antwortete man da? “Kein Hunger.”

Nicht zum ersten Mal an diesem Tag starrte Ganondorf mich an. “Lüg nicht.”

“Ich lüge grundsätzlich nicht.” Das Kinn wieder auf meine Beine legend, starrte ich auf das Wasser. “Ich habe, so unglaublich das auch klingt, einfach keinen Hunger.”

“Gerade du.”

“Mir schlägt das alles auf den Magen.” Und aufs Gemüt.

Ein Seufzen erklang neben mir. “Ich halte dir etwas zurück.”

“Danke.” Ich nickte ihm zu, bevor ich abermals auf das Wasser starrte.

Eher am Rand nahm ich wahr, wie Ganon mich verließ.

Über mich selbst den Kopf schüttelnd, musste ich grinsen. Ich dachte da ja einen Mist zusammen. Wie sollte mich Amparo denn verlassen, wenn doch sowieso schon seit Jahrtausenden nichts mehr zwischen uns lief?



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