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Stirb Nicht Vor Mir

Die wahre Geschichte von Draco Malfoy und Ronald Weasley
von

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Ich weine leise in die Zeit

Rote Locken.

Stumpfheit lag in ihrem nicht vorhandenen Glanz.

Und er fragte sich, ob das die Folgen des Krieges waren.

Helle Sommersprossen.

Verliefen sich in dem nahezu blassgrauen Antlitz.

Und er fragte sich, ob sie den tiefen Schatten unter seinen Augen wichen.
 

Dieses Gesicht, das er über all die Jahre so sorgfältig studiert hatte-

Es schien ihm nun so fremd.

Und auf der anderen Seite so vertraut.

Es hat sich auf ähnliche Weise verändert wie das Gesicht, das ihm jedes Mal im Spiegel entgegenblickte.

Aus leeren Augen.

Blass und starr.

Das Silber seines Haares hatte seine Leuchtkraft verloren.
 

Und er hatte vergessen, wie es sich anfühlte,

wenn die eigenen Emotionen den Ausdruck seines Gesichtes veränderten.
 

Auch in diesem Moment, in dem die verschiedensten Gefühle über ihn hereingebrochen kamen,

schien es ihn äußerlich vollkommen kalt zu lassen.

Er war schon immer ein Meister darin, seine wahren Empfindungen hinter einer Maske zu verstecken,

wenn es sein musste.

Doch bei einigen bestimmten Situationen kam seine persönliche Ader doch immer ein wenig zum Vorschein.

Besonders, wenn es um Potter, Wiesel und das Schlammblut ging.

Da konnte selbst er sich nie zügeln.
 

Das schien sich jetzt geändert zu haben.

Er hatte eigentlich angenommen, dass seine Finger ihn durch ein minimales Zittern verraten könnten,

doch sein Körper schien sich selbst im Griff zu haben.
 

Es machte ihm nichts aus.

Ihn dort stehen zu sehen, nachdem er insgeheim um ein Wiedersehen gebangt hatte.

Wohliger Stolz breitete sich in seiner Brust aus.

Er war stärker als gedacht. Er hatte alles unter Kontrolle.

Er war Malfoy.

Und er war zurück.
 

Die stumpfen Locken blieben in ihrer Starre verharren, als sich der rote Schopf zu ihm drehte.

Völlig unvermittelt traf ihn der Anblick.

Braune Augen, die leblos in den Weiten über den Ländereien etwas zu suchen schienen.

Bis sie dann an Dracos hängen blieben.
 

Warmes Braun, das in eiskaltes Grau tauchte.

Auf einmal wusste er nicht, wie man Luft holte.

Damit hatte er bei Merlin nicht gerechnet.

Er konnte sich nicht losreißen- auch wenn er es gewollt hätte.
 

Starr blickten seine Augen in das Braun.

Doch er konnte nichts finden.

Außer vielleicht…Verunsicherung.

Er wollte nicht zulassen, dass der Moment endete.
 

Und dann passierte es auch schon -

das Schlammblut, das an ihm vorbei gerannt kam und sich Weasley an den Hals warf.

„Ron, du bist doch gekommen!“, hörte er die nervtötende

Schlammblutstimme und wandte sich ab.
 

Er wusste nicht wieso, aber sein Herz war ins Rasen geraten und wollte gar nicht mehr aufhören.

Weasley.

Er hätte ihn ewig weiter so anstarren können.
 


 

-
 

Er wusste eigentlich nicht, was er hier letztendlich zu suchen hatte.

Nun ja, eigentlich wusste er es schon,

aber… hätte er nicht wirklich gedacht, dass er sich dafür noch überreden lassen würde.
 

Ein letztes Jahr in Hogwarts.

Wer war eigentlich auf diese bescheuerte Idee gekommen?

Ach genau, es war Hermine. Innerlich rollte er mit den Augen, als er sich wieder daran erinnerte.

Toll gemacht, Hermine!
 

Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte, was genau er fühlen sollte.

Über ein Jahr war es nun her,

als hier die berüchtigte Schlacht gewütet hatte und vieles der geliebten Mauern zerstört hatte.

Nicht nur ihr Zuhause hatte er zerstört, auch ihre unbeschwerte Jugend.

Nicht nur Erinnerungen an das, was hätte sein können, hatte der Krieg ihnen genommen.

Er hatte ihnen ihre Freunde, geliebte Menschen und ihre Familien genommen.

Und bis jetzt wusste Ronald Weasley immer noch nicht, wie er mit dem Geschehenen umgehen sollte.

Und wo sein künftiger Platz in der Zauberergesellschaft sein würde.
 

Sein Zuhause war 7 Jahre lang Hogwarts gewesen.

Und vielleicht war das jetzt auch die Lösung.

Hogwarts.

Er, Ronald Weasley, war heimgekehrt.
 

Gedankenverloren ließ er seinen Blick über die Weiten des Sees schweifen und blieb an Hagrids Hütte hängen.

Ob ihr bärtiger Freund wohl auch da sein würde?

Ohne ein Ziel suchten seine Augen das Weite ab, als sie plötzlich von etwas Kaltem gefesselt wurden.
 

Es waren graue Augen.

Starrend.

Draco Malfoy.

Plötzlich hörte Ron nur noch ein Rauschen in seinen Ohren.

Malfoy.

Das konnte nicht wahr sein.
 

Er suchte nach Worten, nach Gedanken, nach irgendwas.

Wollte wegsehen, oder ihm einen hasserfüllten Blick schenken, so wie früher immer.

Aber zu seinem eigenen Entsetzen ging es nicht.

Er war aus irgendeinem Grund schlichtweg nicht in der Lage dazu.

Er konnte sich selbst nicht erklären, wieso.

Dabei war es doch vorausschaubar, dass er hier auftauchen würde.

Immerhin hatten sie sich seit Jahren das gleiche Zuhause geteilt.
 

Ohne eine Art von Anstalten zu machen, sich zu rühren oder sich abzuwenden,

ließ er sich von dem eisigen Grau gefangen nehmen.
 

Bis er fast umgerannt wurde.

Krauses Haar klebte auf einmal überall in seinem Gesicht

und seine Finger versuchten sanften Halt an Hermines Zauberumhang zu finden,

als er registrierte, dass es seine beste Freundin war, die sich ihm an den Hals geworfen hatte.
 

Merlin, wäre sie nicht, würde er jetzt immer noch in Draco Malfoys Augen starren.

Als würde es kein Morgen mehr geben.



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