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Stirb Nicht Vor Mir

Die wahre Geschichte von Draco Malfoy und Ronald Weasley
von

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Keine Worte sind noch zu sagen

Am Frühstückstisch herrschte Tumult. Fast jeder Schüler von Gryffindor ignorierte sein Frühstück und saß nun über ein Blatt Pergament gebeugt. „Was ist denn hier los?“, fragte Ron verwirrt und nahm neben Hermine Platz, neben ihm Harry.

Hermine schien ihn komplett zu ignorieren und Ron versuchte einen Blick auf ihr Pergament zu werfen. In diesem Moment erschien vor ihm ebenfalls ein solches Blatt und er zog es interessiert zu sich. Ihr Stundenplan. Wenn es nur das war - er wollte es schon desinteressiert beiseite legen, um sich etwas vom Rührei zu nehmen, doch wie aus dem Nichts tauchten plötzlich Fred und George auf, einer zu seiner Rechten, der andere zu seiner Linken und hatten Harry und Hermine beiseite gedrängt.

„Duellierkunst!“, rief Fred begeistert aus. „Muggeltechnologie!“, schwärmte jetzt George. „Magische Erfindungen!“ Es hörte sich an wie ein wirres Lied, das die beiden da von sich gaben und Ron verstand im ersten Augenblick nur Gleis Neundreiviertel.
 

Noch einmal warf er einen Blick auf seinen Stundenplan. Da standen auf einmal ganz neue Fächer drauf. Natürlich- die alten Fächer blieben noch bestehen. Aber daneben gab es noch eine Reihe anderer Fächer, von denen Ron noch nie etwas gehört hatte.

„Wir dürfen dieses Jahr wieder neu wählen.“ „Dann schmeiß ich wieder Zaubertränke raus“, meinte Ron prompt, auf einmal so glücklich über die neue Nachricht.

„Oh nein, Ronald, das wirst du nicht tun!“, ertönte neben George Hermines Stimme und sie warf unter dessen angewinkeltem Arm Ron einen tödlichen Blick zu.

„Streich von mir aus Wahrsagen oder Astronomie – wenn es sein muss.“ Wieder warf Ron einen Blick auf den Plan, diesmal viel interessierter. Magische Erfindungen. Heilzauberei. Muggeltechnologie. Duellierkunst. Kochmagie. Und neben dem regulären Flugunterricht gab es auch einen wöchentlichen Qidditchkurs.

„Flugstunden und Duellierunterricht gib es auch noch bei Nacht! Ist ja krass!“, riefen die Zwillinge gleichzeitig im Chor.
 

Nach diesen neuen Erkenntnissen waren Astronomie und Wahrsagen sowas von draußen!

„Los, Ronnie- setz dein Kreuzchen hier“, George beugte sich vor und deutete mit einem erpichten Finger auf Quidditch und Duellierkunst, von der anderen Seite her setzte Fred für Ron die Kreuze bei Magische Erfindungen und Muggeltechnologie – ob er nun wollte oder nicht.
 

„Und denk an Flug- und Duellierstunden bei Nacht!“ „Ihr seid ja motiviert“, maulte ihr jüngster Bruder und verrollte die Augen.

„Das ist unser letztes Jahr hier-„ „da gilt es rauszuholen, was es rauszuholen gibt.“

„Dann streich ich aber noch Muggelkunde“, motzte er verstimmt. So viele Fächer, wie sollte er das nur schaffen?

„Streich das, kein Problem. Ist sowieso nur langweiliges, unnötiges Zeug- nichts für ungut, Hermine.“ George wurde mit einem weiteren tödlichen Blick bedacht.

„Muggeltechnologie ist viel interessanter! Nicht so theoretisch und geschichtlich! Hier erklären sie dir das richtige Handwerk. Zeigen dir wie die Maschinen funktionieren.“

„Wow“, Ron sah seine Brüder begeistert an. „Welche Maschinen? Flugzeuge meint ihr? Und Autos?“, fragte er interessiert. Mit Autos kannten er und seine Brüder sich ja bestens aus. Besonders mit fliegenden. Aber ein Flugzeug! Das wäre ja was!

„Also Flugzeuge eher nicht-„ sofort wurde er von Hermines besserwisserischer Stimme unterbrochen. „Meines Wissens geht es um kleine Geräte wie Waschmaschinen, Backöfen, Mikrowellen und Telefone.“

„Woow“, hauchten die drei Weasleys gleichzeitig, denn immerhin interessierten sie sich für Technisches und für Erfindungen, besonders Fred und George. „Also Harry und ich werden nicht dort hingehen, ist doch so oder?“, sie warf ihrem besten Freund einen fragenden Blick zu. Der hob den Kopf und schüttelte ihn nur kurz. Von Muggelsachen hatte er wohl die Schnauze voll, besser gesagt kannte er die ganzen Dinge ja schon.

Aber für die drei Weasleys war es wie ein aufregendes Abenteuer.

„Hey, und was ist Kochmagie?“, Ron hielt seinen Stundenplan hoch und deutete auf das Fach. „Neeee…“ „Ne, ist doch nur was für Weiber“, die Zwillinge verzogen beide gleichzeitig ihr Gesicht und versuchten sich dabei gegenseitig zu überbieten.

Hermine schüttelte genervt ihren buschigen Kopf.

„Also eure Schwester und ich gehen da hin, stimmt’s Ginny?“ Die Angesprochene nickt nur zustimmend, Fred und George schüttelten, an Ron gewandt, mahnend ihre Köpfe.
 

Überlegend blickte Ron auf das Pergament- und dann ohne zu wissen wieso- hob er seinen Kopf und blickte geradewegs zum Slytherintisch hinüber. Dort trafen sich ihre Blicke. Es war fast schon so, als Draco auf diesen Blick gewartet hatte. Die grauen Augen schienen die braunen zu suchen. Sie schienen ihn etwas fragen zu wollen, aber Ron konnte nicht ausmachen was es sein könnte. Schluckend drehte Ron seinen Kopf weg. Verunsichert sah er zurück auf seinen Stundenplan zurück - und als Fred und George sich kurz zu Dean Thomas rüber beugten, um ihm seine Schokofroschkarte von Agrippa zu stibitzen - in dieser kurzen Sekunde setzte er sein Kreuz bei Kochmagie. Obwohl er nicht genau wusste, wieso. Es war Intuition. Ein innerer Drang.
 

Als sie ihre Kreuze fertig gesetzt hatten, verschwanden die Stundenpläne wie von Zauberhand und sie konnten sich endlich dem Essen widmen.
 

In der ersten Stunde hatten sie Zaubertränke bei Professor Slughorn und wurden dafür in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe durfte eine Brandheilsalbe herstellen, die anderen mussten sich an die Herstellung einer Wundheilsalbe machen.

Draco, sowie Ron wurden der ersten Gruppe zugeteilt und arbeiteten mit den anderen ihrer Gruppe – Harry, Hermine, Zabini, Terry Boot und Hannah Abbott an einem Tisch. Jeder braute seinen eigenen Trank.
 

Nach Professor Slughorn würde sich die Flüssigkeit- wenn man den Trank richtig hergestellt und den Flubberschleim als Verdickungsmittel hinzugefügt hatte - zu einer Salbe verfestigen.

Alle an seinem Tisch schienen die Aufgabe besonders ernst zu nehmen, sogar Harry, der vor ihrem sechsten Schuljahr rein gar nichts mit Zaubertränken am Hut hatte.

Doch seit Snapes Zaubertränke- Buch hatte sich das sehr stark geändert.
 

Wehleidig warf Ron einen Blick zur anderen Gruppe. Die schienen richtig Spaß zu haben, Fred und George warfen sich gegenseitig mit Flubberwürmern ab, von welchen sie eigentlich mit einem kleinen stumpfen Messern ihren Schleim abkratzen mussten. Und Seamus lachte sich darüber halbtot, bevor einer der Würmer in seinem Mund landete, was wiederum Neville fast zum Ersticken – vor Lachen- brachte.
 

Der Professor lief an jedem Tisch abwechselnd vorbei und gab immer mal wieder Hilfestellung. Dann erzählte er von der Wirkung der Salbe.

„Die Brandheilsalbe: wirkt natürlich bei jeder Art von Verbrennungen. Besonders sinnvoll, nachdem man von einem Incendio-Fluch getroffen wurde.“
 

Hätte Ron nicht gelangweilt seinen Kopf gehoben, um seine Augen kurz zu entspannen, wäre es ihm wahrscheinlich gar nicht aufgefallen. Draco Malfoys Blick, der abwesend auf ihm lag.

Als ob er in Gedanken war. Peinlich berührt wollte Ron wegsehen, doch Draco schien ihn immer noch unbewusst anzustarren. Anscheinend war ihm nicht aufgefallen, dass Ron ihn bemerkt hatte. Verschämt räusperte dieser sich leise und Dracos Augen weiteten sich kurz, bevor sie sich abwandten.

„Die Zutat Feuersalamander-Blut, übrigens hochwirksam, wird auch gerne für andere Heil- und Kräftigungs- Tränke verwendet. Eine weitere Zutat: die Diptam- Essenz. Ist auch pur ein sehr wirksames Gegenmittel bei schlimmen Wunden und Verletzungen.“

Ron lächelte. Diese Essenz hatte Hermine benutzt, nach seinem Zersplintern während des Apparierens. Und auch bei Harrys, Hermines und seinen schweren Verbrennungen, die die Schutzzauber auf den Schätzen der Gringottsbank ihnen zugefügt haben.

Er hob den Kopf, um Hermine einen Blick zu schenken. Doch statt Hermines lächelndem Blick empfing ihn Dracos starrender Blick. Etwas schien heute mit ihm nicht zu stimmen! Als ob er etwas in Rons Gesicht suchte. Irgendeine Erkenntnis.

Schluckend bemerkte Ron, dass seine Ohren schon rot angelaufen waren.

Was sollte das? Konnte er bitte mal aufhören zu starren. Das war ein höchst unangenehmes Gefühl! Beschämt trat er unter dem Tisch auf Dracos Fuß. Doch statt wegzusehen, veränderte sich dessen Blick, als er ihm auf den Fuß getreten hatte. Es war fast so, als ob das Füßetreten ein Zeichen war, worauf er insgeheim gewartet hatte.

Ein rosa Hauch legte sich auf die sonst so bleichen Wangen und er wandte sich dann schließlich wieder seinem Trank zu. Was in Merlins Namen war das?
 

Rons Trank war natürlich ein Desaster, wofür er innerlich jedoch die Schuld dem Blonden gab. Hätte er ihn nicht so sehr mit seinem Starren abgelenkt, hätte er ihn sicher besser – wahrlich nicht gut- aber immerhin besser hingekriegt! Statt einer orangefarbenen Paste starrte eine hellgelbe Flüssigkeit Professor Slughorn an, der bei diesem Anblick, welcher sehr stark an Urin erinnerte, seine Nase rümpfte.
 

Die Zwillinge kringelten sich am Boden und Harry musste mühsam sein Lachen schnell unterdrücken, was ihm nur eine jämmerliche Sekunde lang gelungen war, danach schloss er sich den Zwillingen an. Auch auf Malfoys Lippen hatte sich ein leichtes Grinsen gelegt. Was Ron überraschte, denn sonst war der Slytherin immer ganz vorne mit dabei, wenn es eine Gelegenheit gab, sich über Ron lustig zu machen. Aber vielleicht wollte er sich nur nicht anschließen, weil er mit seinem dreckigen Lachen lediglich Rons Brüder bestärken würde.
 

Jeder wusste ja, dass Draco Malfoy am liebsten nur über seine eigenen dreckigen Witze lachte.



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