Zum Inhalt der Seite

Stirb Nicht Vor Mir

Die wahre Geschichte von Draco Malfoy und Ronald Weasley
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Nacht öffnet ihren Schoß

Damit hatte Ron irgendwie nicht gerechnet, als er plötzlich so eng an Malfoy gepresst wurde - obwohl es dennoch die einzige sinnvolle Möglichkeit war, die Malfoy hatte. Zu verschwinden.

Denn auch dem Rothaarigen war spätestens, als dessen Schuh in Flammen stand, bewusst wie heikel die Situation geworden war.

Für Malfoy und für ihn.

Er wusste jedoch nicht, wessen Situation die tragischere war. Malfoy, jetzt von den Greifern für einen Verräter gehalten. Oder er, der jetzt ein Gefangener des Blonden war.
 

Der Geruch von Holz und modrigem Laub vernebelte ihm die Sinne, vermischt mit einem teuren herben Duft, der wohl von dem Körper ausging, der ihn eng an sich hielt, während sie beide durch einen viel zu engen Schlauch gepresst wurden. Der Waldgeruch verschwand. Was blieb war nur der Geruch des anderen jungen Mannes. Bis sich eine Prise Meersalz in die Luft mischte.
 

Rons Kopf schwirrte, seine Hände krallten sich in die Schultern des anderen. Alles zog sich zusammen und er bekam bald keine Luft mehr. Und endlich fiel er aus der Umarmung des anderen heraus, auf den Boden.

Röchelnd nach Luft klammerte er sich an einen Felsbrocken vor ihm fest. Auch Malfoy hinter ihm, hatte kurz mit Luftmangel zu kämpfen. Als Ron die Augen schließlich öffnete, blickte er hinaus auf tosende Wellen.

Wo waren sie? Er musste seine Gedanken sammeln, an seinen Zauberstab kommen und dann abhauen. Disapparieren.

Zurück zu Harry und Hermine. Irgendwie.

Malfoy jedoch schien ganz andere Pläne zu haben.
 

„So Weasley, beweg dich.“ Er spürte wie sich etwas, was sich anfühlte wie eine zu dick geratene Zauberstabspitze, in seinen Rücken bohrte. Nein, nicht eine Zauberstabspitze. Gleich drei.
 

„Wo sind wir hier?“, blaffte Ron den Blonden jetzt an und drehte sich so zu ihm um, dass sich die drei Zauberstäbe in seine Brust bohrten.

„Keine Ahnung“, schrie der andere jetzt, einem Nervenzusammenbruch verdammt nahe.

In diesem Moment merkte Ron, dass mit Malfoy im Moment nicht zu spaßen war. Er schien seine Fassung zu verlieren. Und wer wusste schon genau, zu was der frisch getaufte Todesser dann noch in der Lage war.
 

Aber er würde nicht Ronald Weasley heißen, wenn er nicht einfach drauf los ging und sich von seiner Wut leiten ließ. Grob packte er die Zauberstäbe und versuchte sie dem anderen zu entreißen. Eigentlich wollte er nur seinen eigenen, aber er steckte in der Mitte zwischen den beiden anderen, da wusste er nicht wie er mit seinen Fingern da so schnell rankommen sollte, also packte er gleich alle drei. Ein Fehler.

Denn irgendetwas, ein merkwürdiger Schwall aus drei verschiedenen Blitzen, explodierte und warf Ron rücklings über die Klippe.

Ein markerschütternder Schrei brach aus seiner Kehle.

Felsbrocken lösten sich von der Klippe und stürzten mit ihm in die Tiefe. Steine prasselten auf ihn herab und er fiel immer schneller. Kalter Wind peitschte ihm ins Gesicht. Das wars. Sein Ende. Getötet von Draco Malfoy. Erniedrigender hätte sein Schicksal ihn nicht bestrafen können.
 

Mum und Dad. Harry und Hermine. Fred und George zogen an seinem inneren Auge vorbei.

Doch der Aufprall kam nicht. Keine tosenden Wellen, die ihn verschluckten und mit in die Tiefe zerrten. Nein. Er schwebte in der Luft. Sah von hier aus, als er die Augen wieder öffnete, wie die Felsbrocken ins Meer stürzten und von den gefährlichen Wellen verschluckt wurden. Dann bewegte er sich auf einmal wieder aufwärts.
 

Ein bedrohlich wirkender Malfoy starrte ihn, auf der Klippe stehend, zornig an.

„Ich hoffe, du hast jetzt gesehen, dass mit mir nicht zu spaßen ist, Weasley!“, schrie er durch das Pfeifen des nächtlichen Windes.

„Du tust genau, was ich dir sage, wenn du weiterleben möchtest. Verstanden?“ Dominant donnerte seine Stimme durch die Nacht.

Eingeschüchtert und ängstlich nickte Ron. Welche Wahl hatte er denn schon?

Er schwebte gerade über dem Abgrund! Ein falsches Wort und er würde seine Familie und Freunde nie mehr wiedersehen. Geschweige denn irgendetwas anderes sehen als den Tod!
 

„Gut!“, zischte Malfoy nun gebieterisch und ließ Ron unsanft auf den steinigen Boden fallen.

„Aufstehen!“ Sein rechter Fuß trat heftig in die Seite des Weasleys, um diesen zum Aufstehen zu zwingen. Als er endlich stand, mit wütend zusammengekniffenen Augen - rammte der Blondhaarige ihm wieder die drei Zauberstäbe in den Rücken. „Bewegung!“, zischte er jetzt.

Murrend folgte Ron seinen Anweisungen. Es war so demütigend. Er war eine Geisel, oder ein Gefangener- was auch immer- von Malfoy! Von diesem schleimigen Sack!

Aber immerhin besser, als jetzt zu sterben. Irgendwie würde er schon aus der Misere herauskommen. Erstmal das tun, was der Wahnsinnige ihm befahl. Und ihn dann irgendwann in einem unachtsamen Moment überraschen, überwältigen und abhauen!

Ja, so sah sein Plan jetzt aus.

Nachdem sein Herz so langsam den Schock verwunden hatte, von der Klippe gestürzt zu sein, wagte er sich missmutig und leise das Wort an Malfoy zu richten.

„Wo sind wir eigentlich?“ Egal, mit welchen harmlosen Hintergedanken er die Frage auch gestellt hatte – anscheinend gefiel sie Malfoy überhaupt nicht.

„Wie ich schon sagte, keine Ahnung!“ Seine Stimme zitterte hörbar und wieder wurden die Zauberstäbe in Rons Rücken gerammt. Schmerzvoll keuchte dieser auf. Merlin! Er hatte doch nur gefragt!

„Und außerdem ist es mir ganz egal, wo wir sind!“, schrie der Blonde jetzt manisch. „Das hier ist allein nur deine Schuld, du dreckiger, wertloser Blutsverräter!“
 

Die ganze Zeit gingen ihm die verschiedensten Bilder durch den Kopf, Szenarien spielten sich in seinen Gedanken ab, was der Dunkle Lord wohl mit ihm anstellen würde.

Er hatte nicht nur den Unerwünschten Nummer 3 „beschützt“, sondern auch in „Sicherheit“ gebracht, war selbst auch noch geflohen und hatte so schlussendlich verhindert, dass der Lord an Potter herankam.

Er würde Draco quälen. Bestrafen. Foltern.

Die Bilder stiegen ihm zu Kopf und sein Fuß brannte wie Hölle. Stechender Schmerz hinderte ihn am Laufen, er konnte seinen linken Fuß nur kümmerlich hinter sich herziehen.

Stöhnend vor Schmerzen setzte er sich auf einen Felsbrocken am Wegesrand. Die Zauberstäbe immer noch drohend auf Weasley gerichtet, zog er mit der anderen Hand seinen verbrannten Schuh aus. Doch es war schwieriger als gedacht. Das Leder war versengt und hatte sich in seine Haut gefressen. Heiße Tränen des Schmerzes sammelten sich in seinen Augen. Es tat höllisch weh. Und er wusste nicht, ob sein Fuß je wieder heil werden würde.
 

Bevor er sich seinen Gefühlen jedoch ergeben konnte, zischte er drohend. „Du gehst jetzt in das Dorf! Und suchst ein passendes Versteck für uns. Groß genug, dass ich dir da aus dem Weg gehen kann! Verstanden!“ Jedes Wort troff nur so vor Bösartigkeit.

Mit Weasley ein Versteck teilen – das war im Moment so ziemlich das Letzte was er wollte.

Aber auf der anderen Seite fielen ihm ungefähr hunderte Dinge ein, die er noch weniger wollte. Das war die einzige Option, die sie hatten. Und Draco war zumindest in der besseren Position, hatte er doch gleich drei Zauberstäbe in seiner Macht.

Und in ihrem Versteck würde er einige Banne und Schutzzauber sprechen, dass Weasley ihn nachts nicht angreifen konnte und er – den Umständen entsprechend- beruhigt einschlafen könnte.

„Und denk dran, Weasley -“, er hielt den Zauberstab des Rothaarigen hoch. „Was ich habe. Also würde ich mich an deiner Stelle beeilen und mich nicht so lange warten lassen, bevor ich es mir anders überlege und disappariere.“

Denn dann wäre Weasley komplett verloren. Ohne Zauberstab. Schutzlos. Ohne Geld. Ohne Plan, wo sie waren und wohin er gehen konnte. Das wäre sein Ende.
 

Und das war wohl auch Ron bewusst. Leise Verwünschungen vor sich hin murmelnd, setzte er sich in Bewegung. Ohne den Blonden noch eines Blickes zu würdigen. Er hasste seinen Peiniger. Doch wusste er genau, dass er wirklich keine andere Wahl hatte.

Er konnte sein Unglück kaum fassen. Gefangen gehalten. Abhängig. Von der Gnade Draco Malfoys.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Traumfaengero_-
2017-04-16T10:53:53+00:00 16.04.2017 12:53
Frohe Ostern!!!

Ein sehr, serh gutes Kapitel! Dein Stil ist wie immer fantastisch und du hast die Figuren perfekt getroffen. Ja, so würde ein ron Weasley reagieren und unseren blonen Tyrann hast du auch vortrefflich dagestellt!
Das einzige Manko ist hier die etwas mangelnde Beschreibung des Ortes. Zwischenzeitlich fiel es mi schwer dem zu folgen un zu verstehen, wo sie waren oder eher, wie es dor genau aussieht.
Sonst bin ich begeistert. Ein klasse Ostergeschenk!!!

Liebe Grüße
Traumfänger
Antwort von:  YouLi
16.04.2017 19:15
Frohe Ostern wünsche ich dir auch <3

Das mit der Beschreibung war eigentlich Absicht, weil ich so ein Gefühl von Orientierungslosigkeit beim Leser hervorrufen wollte xD
aber im nächsten Kapitel gibt es wieder mehr von der Beschreibung :D

Wie immer vielen Dank für deinen Kommentar <3
Antwort von:  Traumfaengero_-
16.04.2017 22:39
*lol* Das ist dir voll gelungen! Ich war auf jeden Fall orientierungslos, verwirrt und hilflos! XD


Zurück