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Seelenkrank

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Lukas trifft erstmals auf die schöne Julietta und weiß selbst noch nicht ganz, wie er damit umgehen soll :) Komplett anzeigen

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Was ist eigentlich ein Gothic? Und sehen die immer so traurig aus?

Eines Nachmittags, als die Schule vorbei war, setzte ich mich mit Basti und Flo auf eine Bank nahe des Parks meines Hauses, um eine Kleinigkeit zu essen. An den Treppen, die zur U-Bahnstation führten, hockte ein Junge. Er sah ziemlich fertig aus, aber irgendwie fand ich sein Outfit cool. Er trug eine kaputte schwarze Jeans, Springerstiefel und eine Lederjacke darauf. Seine Haare hatte er halb schwarz, halb rot gefärbt. Auf einmal stieß mich Basti heftig in die Seite.

„Aua, was soll das?“, fauchte ich ihn an.

„Ich habe dich gefragt, ob wir dann zu dir gehen wollen, um den Vortrag fertig zu machen, aber du hast nicht reagiert.“

„Deshalb musst du nicht gleich so grob zu mir zu sein.“

„Sorry. Gehen wir jetzt?“

„Ja, ja.“

Wir zockten dann noch ein bisschen Final Fantasy, denn vor ein paar Tagen hatte ich mir Teil 7 gekauft und wir mussten unbedingt spielen. Darauf hatte ich mich schon den ganzen Tag gefreut. Basti, Flo und ich wechselten uns ab und ich brauchte immer am längsten, weil ich jedes Dorf genauestens absuchte, um keine wertvollen Schätze oder Quests zu versäumen. Die Zeit verging viel zu schnell und ich brachte meine Freunde noch ein Stück nach Hause. Eigentlich wollte ich noch einen kurzen Abstecher zur U-Bahnstation machen, um zu sehen, ob der Junge noch da war. Den Grund dafür konnte ich mir selbst nicht erklären. Und tatsächlich. Er hockte noch immer bei der Treppe und starrte vor sich hin. Plötzlich erhob er sich und kam mit schlurfenden Schritten in meine Richtung.

„Ich wusste irgendwie dass du nochma kommst.“

Er lächelte schwach. Seine Klamotten wirkten aus der Nähe schmuddelig und abgenutzt, genau wie der Junge selbst.

„Warum wusstest du das?“, fragte ich unsicher, weil mir diese Situation jetzt doch etwas komisch vorkam. Was war, wenn das ein verrückter Junkie war oder so?

„Weil du vorhin dauernd zu mir gegafft hast.“

Er bot mir eine Zigarette an, die ich nach einem Zögern jedoch ablehnte.

„Wie alt bist du?“

„Ähm, zwölf und du?“

Der Junge lachte und sein Gelächter ging in einen Hustenanfall über.

„Da darfst du wohl noch nicht rauchen, was? Ich bin sechzehn.“

Der Junge war trotz alledem ganz hübsch und doch fühlte ich mich in seiner Gegenwart unwohl. Doch warum war ich überhaupt zurückgekommen? Was war, wenn der Typ gleich über mich herfiel und mich mit einem Messer bedrohte?

„Ich bin übrigens Tim.“

„Hi, Lukas. Sag mal, bist du eigentlich nen Punk oder so?“, fragte ich, um von meiner Angst abzulenken. Ich wusste nicht Mal richtig, was Punk eigentlich war, aber laut meiner Eltern schienen das die Leute zu sein, die auf der Straße lebten.

„Schon…is nich so cool, wie de vielleicht denkst.“

Ich war irgendwie irritiert.

„Wie meinst du das?“

Er lachte bitter.

„Meine Eltern ham mich mit vierzehn Jahren aus der Wohnung geschmissen, so wie meine Olle. Alle ham‘se die gleiche Ansicht, nämlich, dass solche Junkies wie ich besser auf der Straße aufgehoben sin.“

Junkie. Das hieß, Tim nahm Drogen? Irgendwie tat er mir leid und ich würde ihm gerne helfen. Er zündete sich mit zittrigen Händen eine Zigarette an.

Seine Jacke rutschte ein Stück hoch und gab so den Blick auf seinen Arm frei. Ich erschrak. Der ganze Arm oder zumindest das Stück was ich davon sah, war mit hässlichen gelben, grünen und blauen Flecken überseht. Kleine Einstiche waren auch zu erkennen. So sah also ein echter Junkie aus. Plötzlich sprang er auf und verabschiedete sich von mir. Sein Ziel war wahrscheinlich die U-Bahnstation. Ich folgte ihm unauffällig. Auf den keimigen Toiletten fand ich Tim. Er war gerade damit beschäftigt, sich mit einer Nadel in den Unterarm zu stechen. Dieses Bild brannte sich unweigerlich in mein Gehirn und sicher würde ich nie vergessen, wie er dabei gezittert hat. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und es schien ihm Probleme zu bereiten, eine Einstichstelle zu finden. Ich hatte sowas bisher immer nur von meinen Eltern gehört, wenn sie sich über solche Leute unterhielten. Und ihre Meinung von Menschen wie Tim war nicht gerade hoch. Irgendwie verstand ich das, denn wie tief musste man sinken, um so etwas Furchtbares zu tun? Die Nadel war verdreckt. Getrocknetes Blut klebte noch daran und es stank furchtbar ekelig auf den Toiletten. Nun sah ich Tim seinen ganzen Arm. Bei diesem Anblick wurde mir übel und ich musste mich über dem Waschbecken neben mir übergeben. Dann kippte ich um.

 Ich erwachte in einem hellbeleuchtetem Raum. Neben meinem Bett hörte ich Stimmen flüstern.  Als ich die Augen öffnete erkannte ich meine Mum, die mit einer Schwester redete.

„Oh, er ist wach.“

Meine Mutter eilte zu mir herüber.

„Gott, Lukas! Was hast du nur gemacht?“

Sie fing an zu weinen. Ich setzte mich auf.

„Es gibt keinen Grund zur Sorge, okay! Ich wollte nur auf die Toilette im Bahnhof und da war auf einmal der Typ und mir ist schlecht geworden. Mehr weiß ist ich nicht mehr“, flunkerte ich, denn die Wahrheit würde sie wahrscheinlich noch wütender machen.

„Und ich dachte schon, dass du was mit diesem grässlichen Junge zu tun hattest“, sagte sie erleichtert.

„Ja. Was denkst du denn von mir? Können wir nach Hause gehen? Ich habe schrecklichen Hunger.“

Sie umarmte mich.

„Oh, mein Schatz, ich dachte schon das Schlimmste. Es tut mir leid. Ja sicher gehen wir.“

Doch was war das Schlimmste? Immerhin hatte sie ja mitbekommen, dass ich keine Drogen genommen hatte. Das sollte mir später noch klar werden.

„Ist Papa zu Hause?“

„Nein, leider nicht, aber er kommt morgen. Wollte dieser Junge was von dir?“

„Ach, ich habe mich mit ihm unterhalten und dann musste ich halt aufs Klo.“

Irgendwie sah mich meine Mum skeptisch an, als ob sie irgendwelche schlimmen Vorahnungen hegte.

„Bitte halte dich in Zukunft von solchem Abschaum fern."

Seit der Begegnung mit Tim waren zwei Jahre vergangen. Ab und zu hatte ich einen Umweg durch den Park gemacht, weil ich insgeheim hoffte ihn zu sehen. Ich dachte viel über die Leute dort nach und fragte mich nicht zum ersten Mal, was einen dazu veranlasste, sich dort niederzulassen. Konnte sie alle nicht mehr nach Hause zurück? Das musste doch schrecklich sein und eine weitere Frage, die sich mir aufdrängte war, was mussten sie für grausame Eltern haben, die sich nicht um ihre Kinder kümmerten? Mich schockierte das zutiefst und ich empfand Mitleid mit ihnen. Aber irgendwas faszinierte mich dennoch an der Punkszene. Mir gefiel der Gedanke, unabhängig und frei zu sein und sich nicht an Regeln halten zu müssen. Mein Kopf befasste sich immer öfter mit den Theorien, die ich aber vorerst für mich behielt. Eigentlich wollte ich kein Punk sein. Außerdem waren das meist irgendwie Leute, die nicht mehr mit ihrem Leben klarkamen und das konnte ich von mir nicht behaupten. Mein Leben war perfekt. Und Drogen wollte ich schon gar nicht nehmen, denn wenn ich an Tim zurückdachte, drehte sich mein Magen rum, sowas ekelhaftes wollte ich meinem Körper niemals antun.

 

In der Schule fragte Basti Flo und mich, ob wir nicht Lust hätten am Wochenende mit ihm und seinem Bruder auf eine Party zu kommen. Wir würden sogar Getränke kostenlos kriegen, weil Bastis Bruder den Barkeeper kannte. Es war auch keine besonders große oder bekannte Bar, denn sonst wären wir sicher nicht an den Alkohol gekommen. Meinen Eltern erzählte ich, dass wir uns zum Filmeschauen trafen und, ob ich bei meinen Freunden übernachten durfte, erübrigte sich, denn das erlaubten sie mir sowieso.

Ich war ein bisschen nervös, weil ich noch nie richtig weggegangen war. Ich zog mein weißes enges Sweatshirt, eine schwarze Röhrenjeans und meine Chucks an. Meine Haare stylte ich mit Haarspray. Flo war schon da, als ich bei Basti ankam.

Die Bar wirkte ein bisschen abgefuckt und dennoch gemütlich. Mir fielen auch mehrere Leute mit Iro und Nieten an den Klamotten auf, wie Tim damals. Waren das die Punks vom Park? Ich konnte mir keine Vorstellung davon machen, wie gut oder schlecht es denen tatsächlich ging. Doch hier an diesem Abend weckten sie mit ihrem Outfit mein Interesse. Rauch lag in der Luft und heitere Gespräche erfüllten die spärlich beleuchtete Bar. Ab und an drang irgendwo ein Lachen zu uns. Aus den kleinen Lautsprechern in den Ecken ertönte Musik. Ich kannte das Lied. Und schon bekam, Marilyn Manson, der gerade sang, meine vollste Aufmerksamkeit. Ich wippte mit dem Fuß leicht im Takt der Musik und trommelte mit den Fingern auf dem Tisch. Diese Stimme, einfach der Hammer. Zum ersten Mal verspürte ich den Wunsch, auch so singen zu können. In der Gesellschaft der Gäste fielen wir nicht weiter auf. Mike, also Bastis Bruder organisierte uns dreien jeweils ein Bier und wir durften auch rauchen.

Plötzlich sah ich sie, ein wunderschönes Mädchen. Sie war ganz in schwarz gekleidet und ihre langen schwarzen Haare umrandeten ihr Gesicht wie ein Rahmen ein wunderschönes Bild. Ihre kunstvoll geschminkten Augen leuchteten und ihr blasses Gesicht bildete einen wundervollen Kontrast zu dem schwarz ihrer Haare. Wie alt sie wohl sein mochte? Die ganze Zeit beobachtete ich dieses Mädchen und konnte kaum noch den Blick von ihr wenden. Schließlich fragte ich Mike, wer sie war.

„Ach, das ist Julietta. Sie ist ne kleine Gothiclolita. Stehst du auf sie?“

„Naja, wenn ich ehrlich sein soll… schon.“

Mike grinste.

„Jule und ich sind recht gut befreundet. Vielleicht hat sie gerade Lust mit an unseren Tisch zu kommen. Warte kurz, ich frag sie mal.“

Und tatsächlich, sie folgte Mike in unsere Richtung. Mein Puls schoss auf hundertachtzig. Aus der Nähe war Julietta noch viel hübscher. Elegant zündete sie sich eine Zigarette an und nippte an ihrem Bier. Mike machte uns miteinander bekannt. Da ich schon etwas Alkohol intus hatte, fiel es mir das Reden leichter.

„Julietta ist ein echt schöner Name.“

Sie grinste.

„Naja, ich mag ihn überhaupt nicht. Das klingt so nach Tussi, find ich.“

Auf Gothics war ich gestoßen, als ich ein bisschen etwas über Punks recherchierte, jedoch hatte ich mich noch nie näher mit der Szene auseinandergesetzt.

„Was hörst du so für Musik?“, fragte sie mich.

„Naja..., die Ärzte, Blink 182, Panic at the Disco und manchmal auch Manson.“

„Klingt interessant. Von Gothic hast du keine Ahnung oder?“

Warum musste sie mich das fragen? Ich war jedoch ehrlich, bevor ich noch etwas Falsches sagte und schüttelte etwas verlegen den Kopf.

„Schon okay. Hast du Lust ein bisschen mit an die frische Luft zu kommen? Hier ist es grad voll stickig.“

Da sagte ich natürlich nicht nein. Basti und Flo schauten mir mit großen Augen nach. Julietta war ungefähr so groß wie ich. Ihr Rock verdeckte nicht sehr viel von ihrem Po und die enge Korsage betonte ihre Oberweite. Draußen war es noch immer angenehm warm.

„Hast du Lust kurz mit zu mir zu kommen?“

„Ja klar. Wohnst du weit von hier entfernt?“

„Nein, gleich um die Ecke.“

Sie lebte noch bei ihren Eltern und hatte dort ein kleineres Zimmer. Überall standen Kerzen, die sie anzündete und ihr Bett war mit schwarzer Satinbettwäsche bezogen. Mir wurde auf einmal sehr warm. Wir ließen uns auf dem Bett nieder.

„Du magst Manson? Das finde ich prima.”

„Echt?“

„Hast du eigentlich eine Freundin?“

Ich schüttelte mit dem Kopf und hoffte irgendwie, dass sie nicht nach meinem Alter fragte.

„Macht es dir etwas aus, wenn ich mich kurz umziehe“, fragte sie mit einem Klang in ihrer Stimme, den ich nicht so ganz deuten konnte. Ich dachte mir nichts dabei und beantwortete diese Frage mit nein. Doch plötzlich stand Julietta nur noch im Höschen vor mir. Ihre Brüste wurden ein wenig von den langen Haaren verdeckt. Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Mein Herz wummerte und als ihre Hüften meine Körpermitte streiften, entfuhr mir ein ersticktes Seufzen. Julietta grinste nur und beugte sich zu mir herab, um mich zu küssen. Sie setzte sich auf meine Oberschenkel und streifte sich die Haare zurück, sodass ich sie in ihrer ganzen Schönheit bewundern konnte. Mein Blick wanderte über ihren nackten Oberkörper, blieb an den gepiercten Nippeln hängen und dieser Anblick jagte einen lustvollen Impuls durch meinen Körper.

„Na, gefällt dir, was du siehst?“, fragte sie verführerisch. Ich nickte nur, weil meine Stimme irgendwie abhanden gekommen war. Mit ihren langen Fingernägeln umkreiste sie ihre Knospen und das letzte Tröpfchen Blut aus meinem Gehirn wanderte jetzt in Richtung Körpermitte. Wieder kam sie mir nahe, um mich zu küssen, doch dieses Mal intensiver. Ihre gepiercte Zunge spielte mit meiner. Wo nur war diese wunderschöne Frau noch alles gepierct? Dieser Gedanke ließ mich erneut in den Kuss stöhnen. Vorsichtig schoben sich ihre Hände unter mein Shirt und ich half etwas nach und zog es mir über den Kopf. Julietta küsste mich am Hals entlang, immer weiter hinab und öffnete den Knopf meiner Hose mit ihren Zähnen, was mich irgendwie beeindruckte. Noch nie hatte ich einen Blowjob, geschweige denn Sex mit einem Mädchen gehabt. Natürlich wusste ich in der Theorie, wie es funktionierte, doch die Praxis? Nervös schlug mein Herz immer schneller und ich überlegte, ob ich ihr sagen sollte, dass ich noch Jungfrau war. Entschied mich jedoch dagegen, als sie mir die Hose samt Unterhose auszog und sich meiner zuckenden Erregung widmete. Ein wohliges Stöhnen entfuhr mir wieder und wieder. Wie ihre Zunge so geschickt mit meiner Erektion spielte, trieb mich ein bisschen in den Wahnsinn und meine Finger krallten sich in die Laken. Plötzlich stoppte sie und schaute sie wohl etwas enttäuscht an.

„Lukas…ich will mit die schlafen…“

„Okay…“, gab ich zurück. Julietta warf mir einen fragenden Blick zu.

„Okay?“

Na schön, dann musste ich ihr wohl doch die Wahrheit gestehen.

„Ich hab noch nie…ich meine…ich bin noch Jungfrau…“, nuschelte ich. Doch sofort kehrte das Lächeln auf ihren Lippen zurück.

„Oh, was für eine Ehre…darf ich diesen wundervollen Körper in die Künste der Liebe einführen?“, fragte sie verführerisch und ich nickte nur. Juliette zog ihr Höschen aus, wackelte dabei mit den Hüften und holte ein Kondom, welches sie über meine Erregung rollte.

„Ahhhh…das fühlt sich…gut an…“, raunte ich, als sie sich auf mich sinken ließ. Eine Frau war doch schon etwas anderes, als die eigene Hand. Ihre langsamen Bewegungen wurden schneller und ihre Brüste wackelten ein bisschen im Takt unseres Liebesaktes. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus, da mich dieses neue Gefühl so überwältigte und erlag meinem Orgasmus.

Dann küsste sie mich. Es war einfach traumhaft. Ein schöneres erstes Mal hätte ich gar nicht haben können.

„Ich glaub, ich muss dann auch zurück“, sagte ich dann nach einer Weile der Zweisamkeit. Julietta schaute ein bisschen enttäuscht auf.

„Okay, ich bring dich zurück.“

 

           



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