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Seelenkrank

von

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No Name

 

Meine Mum tat sehr geheimnisvoll und ich werte das als gutes Zeichen. Eigentlich liebte ich es, meinen Geburtstag zu feiern, nicht wegen der Geschenke, sondern, weil ich älter wurde. Nun war ich achtzehn und in einem Jahr hatte ich diese grauenvolle Schule hinter mir. Was dann kam, wusste ich nicht, aber ich wusste, dass ich ausziehen wollte. Auch, wenn es gerade gut lief, wollte ich auf eigenen Beinen stehen.

Meine Zimmertür wurde aufgerissen und Jojo kam in mein Bett gesprungen. Sie umarmte mich und überhäufte mich mit Küsschen.

Happy Birthday to you, happy Birthday to you, happy Birthday lieber Lukas, happy Birthday to you.“

„Danke du kleines Monster…jetzt muss ich wohl oder übel aufstehen, was?“

Mein Schwesterchen nickte. Auch meine Mum empfing mich liebevoll in der Küche und ich bekam tatsächlich meinen Tattoogutschein. Das hätte ich fast nicht für möglich gehalten.

Später, nach der Schule trafen wir uns alle am Proberaum, weil ich beschlossen hatte, dort ein bisschen zu feiern. Es wurde eine gemütliche Runde. Von Nici und meinen Freunden bekam ich Karten fürs WGT, worauf ich mich voll freute, denn da hatte ich schon immer mal hingehen wollen und dieses Jahr waren echt coole Bands dabei. Tim zog mich zur Seite und flüsterte mir zu, dass er etwas ganz Besonderes für mich hätte. Dann zog er ein Tütchen mit weißem Pulver hervor und schien sich wie ein Zauberer zu fühlen, der so eben einen ganz tollen Trick vorgeführt hatte. Ich warf ihm einen fragenden Blick zu.

„Das mein Kleiner ist reines schneeweißes Koks…nur für dich…wollen wir?“

Ich musste grinsen.

„Auf jeden Fall…“

Flo bekam selbstverständlich auch etwas ab und ich war ein bisschen aufgeregt. Natürlich machte ich den fatalen Fehler, dass ich mich nebenher noch völlig betrank. Scheinbar eine positive Wirkung von Koks ist, dass man das Gefühl dafür verliert, wann man aufhören sollte zu trinken. Ich fühlte mich hellwach, überaus selbstbewusst und war der coolste Typ der Stadt. Wir gingen danach noch ins Underground feiern. Ich tanzte sogar, was ich sonst nie tat, doch heute schien ein guter Abend dafür zu sein. Nici gefiel es auch, denn sonst musste sie meist ohne mich das Tanzbein schwingen. Ich war mir auch nicht sicher, ob sie es ignorierte oder tolerierte, dass ich mich heute so berauschte. Oder sie sah endlich ein, dass ich das eben nur ab und zu tat. Wir küssten uns ich drehte sie.

„Geht’s dir gut?“

Ich nickte und küsste sie wieder.

„Klar.“

Als die Sisters of Mercy mit Temple of Love kamen, flippte ich voll aus und rockte die Tanzfläche. Auf einmal spürte ich eine Hand auf meinem Hintern und drehte mich um. Flo grinste mich an und war mindestens genauso dicht wie ich. Er tanzte mit uns und ich fühlte mich einerseits noch mega fit, aber mein Körper schien langsam an seine Grenzen zu kommen und ohne das Koks hätte ich wahrscheinlich nicht mal mehr stehen können.

Die Securities mussten uns aus dem Club werfen und wir torkelten nach Hause.

Ich fand irgendwie keinen Schlaf und baute mir noch einen Joint.

Als ich mit einem mordmäßigen Kater wieder aufwachte, wollte ich sterben. Das ticken meines Weckers klang wie ein Hammer auf Metall in meinem Kopf und ich presste mein Kissen aufs Gesicht. Doch ich musste unbedingt Wasser trinken, also quälte ich mich aus dem Bett, schlüpfte in meinen Bademantel und hoffte, dass mich keiner sah. Im hinteren Schrank in der Küche, wo meine Mum Medizin aufbewahrte, fand ich sogar Kopfschmerztabletten. Ich kippte zwei Gläser Wasser runter und zuckte erschrocken zusammen, als ich einen Schatte hinter mir bemerkte. Das Hämmern in meinem Kopf wurde schwächer.

„Na, wie ich sehe, hast du deinen Geburtstag ordentlich gefeiert. Ich wünsche dir noch alles Gute.“

Langsam wurde ich wieder klarer.

„Was willst du denn hier? Wolltest du nich zu deiner Tussi gehen?“

„Ach du weißt es noch gar nicht“, stellte er mit einer Mischung aus Belustigung und Hohn fest.

„Weißt du Lukas, wir haben uns noch Mal unterhalten. Deine Mutter hat mir verziehen. Jeder macht Fehler oder? Ist das nicht ein tolles Geschenk…deine Eltern sind wieder vereint.“

Mir wurde augenblicklich schlecht. Wie konnte mir meine Mum das nur antun? War sie es nicht leid von meinem Vater tyrannisiert zu werden? Was hatte er ihr erzählt? Als hätte sie es gewusst, kam meine Mum zu uns in die Küche. Sie umarmte mich, doch ich warf ihr einen zornigen Blick zu.

„Ist das dein Ernst Mama?“

„Lukas, Schatz. Ich dachte das ist das Beste für Johanna und dich. Wir wollen, dass ihr in einer Familie aufwachst, die nicht zerrüttet ist. Freust du dich denn nicht?“

Ich sah meine Eltern verständnislos an.

„Ob ich mich freue? Wollt ihr mich eigentlich verarschen? Erst heulst du rum Mama, dass er dich betrügt und dann is alles wieder gut oder wie? Hat er dich mit Diamanten bestochen?“

Meine Mum lächelte etwas verlegen und dann sah ich die Perlenkette um ihren Hals. Ich schüttelte nur mit dem Kopf.

„Es tut mir wirklich leid Lukas und ich möchte, dass wir noch mal von vorne anfangen. Du kannst endlich normal werden…ich bezahle dir auch deinen Führerschein, wenn du willst und wir werden eine glückliche Familie.“

Ich kam mir vor wie in einem schlechten Film.

„Nen scheiß werd ich…Mama, du hast gesagt, dass du zu mir hältst…willst du das wirklich?“

Erneut versuchte sie mich zu umarmen, doch ich wich einen Schritt zurück.

„Schatz so ist es für uns alles das Beste.“

„Nein, nein, nein!!! Ich will das nich…ich war so dumm zu glauben, dass wir uns verstehen könnten…zum hundertsten Mal, ich hab kein Bock auf diese normale Scheiße…“

Mein Vater holte aus und knallte mir eine, wie immer, wenn er nicht mehr wusste, was er sagen sollte. Ich drängte mich an meinen Eltern vorbei und zog mich an.

Wie hatte ich auch glauben können, dass es tatsächlich besser wird? Doch dieser Rückschlag brachte mich sehr nah an die äußerste Grenze. Wieder versuchte ich auf meine Gefühle zu hören, mich davon leiten zu lassen und wurde bitter enttäuscht. Daraus lernte ich niemandem zu vertrauen, weil das schmerzte. Langsam schleichend breitete sich in meinem Inneren diese Dunkelheit aus und je mehr ich dagegen kämpfte, desto stärker schien dieses Gefühl zu werden. Mein einst so eiserner Wille war gebrochen und ich wurde dieses dumpfe Gefühl nicht los, dass es immer unmöglicher wurde, diese Verletzung überhaupt heilen zu können.

 

 

„Heut so früh, wie kommt das denn?“, fragte meine Mum, als ich zur Tür hereingeschneit kam. Sie versuchte immer noch die Situation irgendwie zu retten und redete mit mir, als sei alles normal. Ich zuckte nur mit den Schultern.

„Basti hat vor wenigen Minuten angerufen. Schien sehr wichtig zu sein und du sollst ihn unbedingt zurückrufen.“

Ich nahm das Telefon mit in mein Zimmer und wählte Bastis Nummer. Gleichzeitig fragte ich mich, was es wohl so Wichtiges wollte? Es klingelte.

„Ich bin’s, Lukas, sollte dich noch mal anrufen!“

„Ja hast du mal so in einer halben Stunde Zeit? Kannst du vorbeikommen!“

„Klar! Bis dann!“

Basti hörte sich echt traurig an. Was wohl passiert war? Hoffentlich nichts Schlimmes.

„War ja ein kurzes Gespräch, was wollte er denn so Wichtiges?“

„Das geht dich ja wohl am Wenigsten was an! Ich bin dann mal bei Basti.“

„Oh Entschuldigung, wenn du schlechte Laune hast, aber bitte lasse sie nicht an mir aus! Wann bist du zurück?“

„Keine Ahnung.“

Ich verschwand kurz in meinem Zimmer, zog eine Jacke über und machte mich auf den Weg zu meinem Freund. Mike öffnete mir die Tür. Auch er wirkte sehr angeschlagen.

Basti kauerte auf seinem Bett und zum ersten Mal in meinem Leben sah ich ihn weinen. Ich setzte mich zu ihm.

„Hey, was‘n passiert?“

„Mein Dad…e-r er hat sich umgebracht. Einfach so. Wahrscheinlich ist er selbst nicht mehr mit seinem Leben klargekommen…“, schluchzte er und wirkte völlig hilflos. Basti wäre der Letzte gewesen, dem ich das gewünscht hätte. Traurig schaute er mich an und ich nahm in die Arme. Das war wohl auch das Einzige, was ich im Moment für ihn tun konnte.

„Hast du’s eilig?“, fragte er mich. Ich schüttelte den Kopf und Basti lehnte sich an meine Schulter.

„Kann ich dir was Gutes tun?“

Er schüttelte den Kopf.

„Flo hab ich auch angerufen, aber er ist nicht ans Handy gegangen. Lukas, danke, dass du da bist.“

Ich schrieb Flo, dass er seinen Arsch zu Basti bewegen sollte und tatsächlich, etwa zwanzig Minuten später klingelte es und Flo kam in Bastis Zimmer. Wir saßen nur zusammen und waren bei ihm, denn viel mehr konnten wir gerade nicht tun. Es tat mir so unendlich leid und auch Flo warf mir immer wieder traurige Blicke zu. Wir übernachteten bei Basti und am nächsten Morgen ging ich mit Flo zur Schule. Basti blieb zu Hause, konnte man ihm schließlich nicht verübeln.

„Was is das nur für’n verdammter Dreck…ausgerechnet Basti…fuck.“

Ich nickte nur und zündete mir eine Zigarette an.

„Müssen nich immer die Unschuldigen dran glauben? Was für eine abgefuckte Welt und wir sind mitten drin…schauen wir später noch Mal bei ihm vorbei?“

„Auf jeden Fall…am liebsten würde ich heute blau machen und mich voll wegballern.“

Ich legte meinen Arm freundschaftlich um Flos Schulter.

„Heut nich, hab grad genug Stress zu Hause…“

„Ohh ausgerechnet heute lässt du den Moralapostel raushängen…Mann Lukas…okay, dann gehen wir halt.“

Ich grinste selbstgefällig.

 

 

Meine Mum saß im Wohnzimmer. Ihre Augen waren gerötet und sie sah so aus, als hätte sie die Nacht wenig Schlaf gefunden. Ich begrüßte sie flüchtig und wollte auf mein Zimmer.

„Das ist doch wohl nicht dein ernst! Bist die ganze Nacht wer weiß wo und jetzt nicht mal eine Erklärung?“, fuhr sie mich an.

„Ich war bei Basti, hab ich doch gestern gesagt…sein Dad hat sich das Leben genommen.“

Meine Mum hielt kurz inne.

„Das tut mir leid. Hättest du nicht trotzdem kurz Bescheid geben können?“

„Hatte mein Handy nicht parat, sorry.“

Plötzlich sprang sie auf wie eine Furie.

„Du beschwerst dich immer, dass sich keiner von uns für dich interessiert, doch tue ich es mal, ist es auch falsch? Lukas was soll ich denn noch machen?“

Ich schluckte dieses unschöne Gefühl hinunter.

„Kannst du dich an neulich erinnern, als wir so nett im Wohnzimmer saßen? Du hast mir versprochen, dass sich alles ändern wird und was ist passiert? Nichts, außer dass ihr euch wieder vertragen habt und ich wieder der Arsch bin. Aber hey, schon okay…ich kann‘s mir auch gar nicht mehr anders vorstellen.“

„Das stimmt doch nicht“, versuchte sie die Situation zu retten, doch innerlich wusste auch meine Mum, dass ich recht hatte. Lange sagte sie nichts.

„Wo ist Jojo eigentlich?“, unterbrach ich das Schweigen.

„Bei Eileen.“

Sie schaute mich nicht einmal mehr an. Wieso musste das ausgerechnet Basti passieren? Und hatten wir nicht schon zur Genüge Gespräche von dieser Sorte hier geführt?

„Ich dachte gerade in der Weihnachtszeit kommst du auch mal wieder mehr auf mich zu.“

Sie sprach weiter.

„Ich meine, ich habe ja nichts gegen deine Freunde, aber so langsam muss deine Gruftiphase doch auch mal enden oder nicht?“

Die alte Leier schon wieder. Ich konnte es einfach nicht mehr hören.

„Komisch, neulich fandest du es doch okay. Entscheide dich endlich mal was du willst, okay?“

„Ich dachte ich kann dich änder indem ich dein Vertrauen gewinne.“

„Guter Plan, scheint aber nicht so ganz funktioniert zu haben.“

„Lukas, ich liebe dich…doch du machst mir Angst. Manchmal hat es sogar den Anschein als wäre alles Leben aus dir gewichen.“

Ich schwieg eine Weile und erkannte, dass es zwecklos war mit ihr darüber zu reden. Sie hatte sich verstellt und gab es jetzt offen zu. In ihren Augen war ich ein Monster.

„Immerhin warst du ehrlich aber sorry, ich werde deiner Bitte nich nachkommen.“

Darauf erwiderte sie nichts und sah mich nun wieder mit diesem vorwurfsvollem Blick an. 

Einen Tag später.

„Ey Flo, kommst du heut Abend mit hoch zu Tim?“, fragte ich meinen Freund nach der Schule. Basti war noch immer zu Hause und würde diese Woche sicher auch nicht mehr kommen.

„Klar!“

„Bringst du Nici auch mit?“

„Ja klar, sie wollte sowieso mitkommen. Muss erst mal kurz nach Hause.“

„Kommst du halb acht bei mir vorbei, dann holen wir Nici ab.“

„Jo, bis denne!“

Meine Laune wurde nicht gerade besser, als ich nach Hause schlenderte und diesen grauen PKW vor unserem Haus erblickte, der dem Arbeitskollegen meiner Mum gehörte. Ich ahnte schon seit geraumer Zeit, dass zwischen den beiden was lief und das war auch nicht, was mich störte. Stimmen drangen aus dem Wohnzimmer zu mir und ich schlich näher heran, um etwas verstehen zu können.

„Ich weiß, dass der Zeitpunkt nicht gerade günstig für dich ist Sabine, aber versuchen können wir es doch. Ich sehe dich doch täglich an der Arbeit und so kann das nicht weitergehen.“

„Aber Klaus. Der Zeitpunkt könnte nicht perfekter sein, ich meine Rainer ist nie da, weil er selbst mit seiner Geliebten unterwegs ist und die Kinder? Naja…mein Sohn Lukas…der wohnt schon fast nicht mehr zu Hause, hat da was eigenes und ist auch viel beschäftigt, weißt ja, die Jugend von heute.“

„Hast du nicht mal erzählt, dass es schwierig mit ihm ist?“

Eine kurze Pause trat ein. Ich war gespannt was sie antwortete.

„Ja, ich möchte ehrlich zu dir sein…Lukas ist ein schwieriges Kind…früher war er so lieb, doch jetzt…ich weiß nicht, was passiert ist, denn auf einmal treibt er sich nur noch bei seinen Freunden rum, raucht und trinkt. Wer weiß, was er noch tut. Ich hoffe du musst keine Bekanntschaft mit ihm machen, es würde dich wahrscheinlich schockieren. Immer war ich bemüht eine gute Mutter zu sein, doch bei ihm habe ich versagt. Lukas scheint all das zu verkörpern, was ich verachte.“

Ich hörte meine Mum tief seufzen.

„Dazu kann ich wenig sagen, aber es klingt so, als hättest du ihn aufgegeben.“

„Ja, das habe ich.“

Sie lehnte sich an Klaus Schulter.

„Ich habe mich schon lange nicht mehr so geborgen gefühlt, wie in deiner Nähe.“

Das reichte. Ich musste hier weg, das war einfach zu viel für mich. In meinem Zimmer ließ ich mich auf meinem Sofa nieder und musste auf diesen Schock erst Mal eine rauchen. Ich zitterte am ganzen Körper und mein Gehirn war unfähig auch nur einen vernünftigen Gedanken zu fassen. Das, was ich da gehört hatte warf mich völlig aus der Bahn und ich konnte nicht länger stark sein. Die ganze Zeit über war ich immer nur verwundet gewesen, doch mit der Option geheilt zu werden. Nun nicht mehr, denn einem verwundeten Raubtier sollte man ja auch nie zu nahe treten, weil es durch den Schmerz noch aggressiver und gefährlicher wurde. So fühlte ich mich gerade. Mir war klar, dass meine Mum solche Dinge niemals in meinem Beisein sagen würde, denn vielleicht ahnte sie, was das in mir verursachte. Doch konnte sie überhaupt so weit denken? Konnte jemand, der mit Worten solchen Schaden anrichtete überhaupt etwas fühlen? Ich drehte meine Musik lauter. In mir staute sich diese furchtbare Wut an, die ich kaum zügeln konnte. Ich betrachtete mein Spiegelbild in dem kleinen Wandspiegel, der an den Holzdielen zwischen Bett und Sofa hing und versuchte mir vorzustellen, wie ich wohl ohne Piercings aussehen würde. Ich entfernte sie aus meinem Gesicht und schaute mich wieder an. Irgendwie fand ich es hübsch, aber irgendwie fehlte mir auch etwas. An den Stellen, die mein Körperschmuck zuvor geziert hatte, blieben kleine Löcher zurück. Und genau diese kleinen Löcher machten mich unvollkommen, ließen mich schwach wirken. Doch genau, wenn ich das tat, meine Identität aufgab, konnte ich mir die Liebe meiner Eltern erkaufen. Wütend und am Boden zerstört schlug ich auf mein Spiegelbild ein, weil ich so nicht sein wollte. Ich mochte mich und meine Freunde, ich mochte die Szene und dafür hassten mich meine Eltern. Mit der Spiegelscherbe in meiner Hand wirkte ich schon fast furchteinflößend. Dieser Schmerz sollte verschwinden, ich wollte nichts mehr fühlen. Das Blut floss langsam meinen Oberkörper herab, als ich die Scherbe oberhalb meiner Brust ansetzte. Mein nächster Schnitt wurde noch etwas tiefer. Das Spiegelstück in meiner Hand hatte sich auch blutrot verfärbt und ich fühlte mich betäubt. Die Worte hallten noch immer in meinem Kopf und meine Brust pulsierte vor Schmerz. Ich wollte mich keinesfalls umbringen, doch sollte sie sehen was ihre Worte anrichteten. Außerdem fügte ich mir Schmerzen zu, um an meine Grenzen zu kommen, ich konnte mich nicht mehr spüren, doch der Schmerz und fließende Blut machten dies wieder möglich. Ziemlich krank. Ja, so begann die harmonische Weihnachtszeit doch perfekt. Immer schwärmte Nici von meinem perfekten Körper, aber was würde sie sagen, wenn er nun mit Narben übersät war? Ich konnte dieses Gefühl nicht lange unterdrücken und der Schmerz, die Enttäuschung und die Wut übermannten mich. Völlig verzweifelt und mit blutigen Händen sank ich zu Boden und blieb liegen. Wissend, dass meine Mum gerade solche Dinge über mich gesagt hatte. Ich glaubte sie noch immer reden zu hören und drehte die Musik noch lauter. Mit zittrigen Bewegungen bekam ich meine Piercings wieder rein. Ich konnte die Gefühle noch immer nicht abstellen und war kurz vorm Durchdrehen. Irgendwas musste ich doch tun können? Noch mehr Blut? Noch mehr Verstümmelung? Was spielte es noch für eine Rolle. Also ritzte ich mir noch fuck you in den Arm. Unter meinem Bett fand ich noch verborgene Schätze- Whisky und Speed für ganz besondere Tage und welcher Tag würde besser werden als der heutige. Betäubt von den Schmerzen hockte ich noch immer auf dem Boden und bekam erst gar nicht mit, dass jemand in mein Zimmer trat. Meine Mum schlug die Hand vor den Mund, als sie mich erblickte.

„Lukas…was hast du getan? Bist du völlig von Sinnen? Oh mein Gott, ich muss den Notarzt holen!“

„Keine Sorge, das musst du nich…ich bin ein bisschen enttäuscht. Eigentlich dachte ich, du bist beeindruckt, weil ich dein Klischee erfülle…ist das fuck you etwa zu übertrieben? Das tut mir leid, beim nächsten Mal gebe ich mir mehr Mühe.“

„Um Himmels Willen, was ist bloß in dich gefahren?“

Ich trank einen großen Schluck und schaute sie nachdenklich an.

„Mhh mal überlegen…vielleicht liegt es an eurem aufklärenden Gespräch vorhin…nur hätte ich mir wenigstens gewünscht, dass du den Arsch in der Hose gehabt hättest mir das persönlich zu sagen…naja wobei, das hast du ja, weil ich dabei war und jedes einzelne Wort mitbekommen habe…“

Entsetzen spiegelte sich in ihren Augen.

„Jetzt lass mich deine Verletzungen verarzten…“

„Wage es nich mich anzufassen…die kannst du ohnehin nich heilen…“

Ich trank noch einen Schluck und setzte die Spiegelscherbe ein letztes Mal an. Meine Mum kreischte hysterisch.

„Lukas hör auf, ich hab dich verstanden!“

„Nein, hast du nich! Weil ich dir egal bin! Weißt du warum du dich gerade so aufführst? Weil du die Wahrheit nich erträgst…du bist frustriert, dass du nich mit meinen Heldentaten prahlen kannst wie andere Mütter und deshalb machst du mich vor anderen schlecht. Ich bedeute dir nichts, doch wenn ich dir vor Augen halte, was das Resultat deiner Taten ist, erträgst du es nich…komisch.“

„Was ist nur aus dir geworden.“

„Das was du aus mir gemacht hast.“

Tränen rannen über meine Wangen. Ich drehte ihr den Rücken zu, verschwand im Bad, um das Blut von meinen Händen zu waschen und eilte auf schnellstem Weg zu Tim. Ich hatte Nici unterwegs noch eingesammelt, jedoch wechselten wir kaum ein Wort.

Bei Tim war wenigstens gute Stimmung und trotz Nicis Anwesenheit lehnte ich den Joint nicht ab, der gerade die Runde machte. Sie sah mich enttäuscht an. Ich saß mit Tim und Nici auf der großen Couch, Flo und die anderen auf dem kleinen Sofa.

„Lukas, willst du noch was trinken?“

Alkohol mit Gras knallte richtig und genau das, was ich jetzt brauchte. Er reichte mir die Whiskyflasche. Ich nahm noch einen Zug von Tim seiner Zigarette, weil ich wusste, dass er in die Selbstgedrehten noch etwas hineingemischt hatte. So bekam es Nici wenigstens nicht direkt mit. Doch fühlte ich mich zwischen den beiden wie eingequetscht, deshalb schnappte ich mir Tims Gitarre, hockte mich auf den Boden und spielte ein bisschen darauf. Mir wurde es zu warm und ich zog meinen Pulli aus, ganz vorsichtig und mir war in diesem Moment sowas scheißegal, dass ich meine Verletzungen offen zur Schau stellte. Die Schlimmeren verdeckten mein Tanktop. Entweder fiel es tatsächlich keinem auf oder sie ignorierten es, sollte mir beides recht sein.

Nach einer Weile ging Nici auf den Balkon. Ich folgte ihr, weil ich irgendwie ein schlechtes Gewissen hatte. Sie stand mit dem Rücken zu mir. Ich legte meine Arme um ihre Hüften und küsste sie zärtlich am Hals.

„Gehen wir dann noch mal zu dir? Ich hab keine Lust mehr zuzugucken, wie die sich alle besaufen!“

„Bist du mir sauer, weil du jetzt so schnell abgehauen bist?“, fragte ich.

„Ich finde es schon ziemlich krass, deshalb möchte ich auch nicht unbedingt, dass du noch länger hier bleibst! Ich kann echt nicht mehr mit ansehen, wie du dich mit diesem Scheiß zudröhnst, das macht mich echt total fertig!“

Ihre Stimme klang zittrig. Ich fühlte mich mieser denn je, weil mir meine Situation wieder bewusst  werden ließ, dass Nici das niemals verstehen konnte.

„Weißt du Lukas, ich liebe dich, wirklich, aber ich kann einfach nicht mit ansehen, wie du dich damit so kaputt machen kannst! Was bringt dir das denn, kannst du mir das mal verraten? Und damit meine ich alles…auch das“, rutschte es ihr verzweifelt heraus und sie zeigte auf meinen Arm.

„Das ist eben meine Welt und ich habe dir von Anfang gesagt, dass es vielleicht nicht ganz einfach wird!“

„Mhh, vielleicht!“

Ich schwieg und wünschte mir, dass sie meine Welt akzeptierte. Eher ungewollt zuckte ich zusammen, als ihre Finger über meine Brust strichen. Der Stoff rieb etwas an den Verletzungen und sicher würde Nici ausflippen, wenn sie das sah. Skeptisch beäugte sie mich und als sie ein weiteres Mal über meine Brust streichen wollte, ergriff ich ihre Hand.

„Du Nici, ich kann die Nacht nicht wieder nach Hause. Das muss ich mir jetzt nicht auch noch geben.“

„Aber bis vor kurzem schien doch alles in bester Ordnung…wir können ja auch zu mir“, schlug sie vor. Ich sah sie nachdenklich an, schüttelte aber dann den Kopf.

„Ich meine damit, dass ich noch hier bleiben möchte. Ich kann gerade nirgendwo anders sein.“

Jetzt sah ich die bittere Enttäuschung in ihrem Blick. Sie kämpfte mit den Tränen. Kurz überlegte ich tatsächlich, ob ich ihr alles erzählte, doch irgendwas hielt mich zurück.

„Okay, schön, dann bleib halt hier. Ich geh jetzt“, zickte sie mich an, doch ich hatte gerade keinen Nerv dagegenzuhalten und ließ sie ziehen. Flo schaute mich fragend an, als ich wieder zurück kam, doch ich zuckte nur mit den Schultern. Er zitierte mich zu sich.

Fuck you?“, nickte er in Richtung meines Arms.

„Der Spiegel war im Weg.“

„So schlimm?“

Ich nickte nur und öffnete mir noch ein Bier.

„Nur am Arm?“

Ich verneinte seine Frage mit einem Kopfschütteln. Er fluchte leise und nahm mich in seine Arme. Ohne, das die anderen viel davon mitbekamen, schob er den Stoff meines Tops ein wenig zur Seite, um das Ausmaß meiner Wut zu begutachten.

Das Gute bei Flo war, dass ich mich nicht erklären musste. Irgendwann schlief ich ein und als ich erwachte, hockte Flo auf dem anderen Sofa und baute sich schon wieder einen Joint. Draußen prasselte der Regen aufs Dach. Tim schien sich auch ins Bett verabschiedet zu haben. Ich hatte keinen Bock nach Hause zu gehen und zu Nici wollte ich auch nicht, da sie nach dem gestrigen Abend sicher nicht so gut auf mich zu sprechen war.

„Ey, das war gestern echt zu hart für mich…ich frage mich ernsthaft, was in meinem Leben falsch gelaufen ist.“

„Du bist ein böser Grufti, das ist schief gelaufen“, bemerkte Flo eher so nebenbei und befeuchtete das Longpape. Ich hielt das alles einfach nicht mehr aus. Da war es schön, wenn man jemanden hatte, der für einen da sein konnte.

„Und was soll ich dagegen tun, wie hältst du das aus?“

„Keine Ahnung. Mir ist das mittlerweile egal geworden. Ich versuche auch nicht darüber nachzudenken.“

Flo wirkte nicht so, als würde er seine Worte wirklich so meinen.

„Bleiben wir noch ein bisschen hier?“, fragte ich.

„Klar, immerhin is das besser als daheim.“

Ich hatte morgen echt keinen Bock in diese dumme Schule zu gehen und Flo ging es nicht anders.

„Was machen wir morgen?“

„Ich hab voll Bock zum See zu fahren oder so?“

„Klar, warum nich! Bisschen Eis baden oder was!“

„Okay! Schon klar, dass wir damit bis zum Sommer warten. Winter kotzt mich voll an und noch viel ätzender find ich, dass bald Weihnachten is…was machst du da?“

„Kein Plan…mich bei Tim abschießen oder so. Auf jeden Fall nich zu Hause verbringen…“

„Dann steht das ja…perfekt.“

„Ich geh dann mal. Will doch noch bei Nici vorbei!“

 

Nici und ich trafen uns im verschneiten Park und zogen Richtung Jugendclub weiter. Dort waren wir fast alleine. Meine Freundin war noch immer mies gelaunt.

„Wie war’s gestern noch?“, fragte sie mit belegter Stimme.

„Hast nicht viel verpasst, haben noch‘n bisschen geredet und ich bin irgendwann eingepennt.“

„Warst du die Nacht gar nicht zu Hause?“

Ich schüttelte den Kopf und zündete mir eine Zigarette an.

„Nee, was soll ich da auch!“

„Aber neulich habt ihr euch doch so gut verstanden?“, warf sie ein. Ich lehnte mich zurück.

„Ja, aber das war nur von kurzer Dauer.“

Nici seufzte und schmiegte sich an mich. Sie machte meine Jacke ein Stück auf und küsste mich am Hals, ihre Hände waren angenehm warm und ihre Berührungen zärtlich.

„Es könnte so schön mit uns sein“, sagte sie irgendwie traurig. Ein gequältes Lächeln umspielte meine Lippen.

„Ich hab dir schon mal gesagt, dass du das nicht tun musst. Ich meine, was bringt dir das Nici?“

„Ich will einfach mit dir zusammen sein, weil…ich dich sehr mag!“

„Dann gehörst du wohl zu den wenigen Menschen, die das tun!“

„Warum auch nicht? Jetzt lach doch wenigstens ein bisschen.“

„Ich kann nicht mehr lachen“, erwiderte ich und nahm ihre Hand.

„Kommst du dann so gegen um acht noch mal zu mir?“, fragte ich ganz lieb.

„Na sicher. Aber nur,  wenn ich bei dir schlafen darf!“

Sie sah mich verführerisch an.

„Ich wüsste nichts, was dagegen spricht!“, gab ich zur Antwort.

„Dann bis später und zoffe dich nicht wieder mir deiner Mum!“

 

Bei Lukas zu Hause.

„Wo warst du denn so lange?“

Ich erwiderte nichts, ging auf mein Zimmer und aus Provokation knallte ich die Tür zu.

Nach wenigen Minuten kam meinen Mum dann doch hereingeschneit.

„Ich habe dich was gefragt!“, sagte sie scharf. Ich zündete mir eine Zigarette an, weil ich wusste, dass sie das störte.

„Da wo ich immer bin okay? Und wo ist dein Klaus heut?“

„Mein Gott, Lukas, wir wollen doch nicht gleich heiraten. Wir haben uns einfach nur gern.“

Wenn ich so was schon hörte: Wir haben uns einfach nur furchtbar gern.

„Das ist ja schon schlimm genug! Mit allen kommst du klar nur nicht mit mir, ich frage mich, was ich verbrochen habe.“

„Du tust ja ganz so, als ob Klaus etwas zerstören will! Und außerdem was sollte das gestern, wolltest du dich umbringen?“

„Wie du siehst hat es leider nich geklappt. Ich meine ich verstehe, wenn du nicht mehr mit Papa zusammen sein willst, aber du gehst davon aus, dass es für mich und für Jojo selbstverständlich is. Dieses hin und her, zusammen oder nicht. Jojo nimmt das übel mit!“

„Und sei doch nicht so sarkastisch. Ich habe dir doch gesagt, dass du sein darfst, wie du willst.“

„Ach wirklich? Jetzt auf einmal wieder? Neulich noch hast du mir erzählt, dass du das nicht ernst gemeint hast, also red keinen Mist. Weißt du, es ist mir echt scheißegal, mit wem du dich hier vergnügst, nur rede mit deiner Tochter darüber! Und tue nicht so, als würdest du auf einmal auf meiner Seite stehen. Ich bin nicht blöd.“

Mir rollten die Tränen über die Wangen.

„Oh Lukas, wie tief bist du nur gesunken? Willst du deinen Spiegel nicht austauschen? Oder gehört das jetzt zu deinem Alltag? Dich selbst zu verletzen?“

„Ich hab nur versucht normal zu sein, doch das ertrage ich nicht…ich kann es nicht, so sehr ich es manchmal gern sein würde, denn dann wüsste ich, dass ihr mich wieder mögen würdet.“

„Vielleicht solltest du mal mit einem Psychologen reden…ich sorge mich wirklich um dich.“

Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich sie verhasst an.

„Glaub mir…ich bin okay und habe beim besten Willen nicht das Bedürfnis mit einem Psychologen zu reden. Außerdem würdet ihr beiden da nich sonderlich gut abschneiden.“

Auch meine Mum begann zu weinen. Sie wollte mich in die Arme nehmen.

„Lass mich. Ich kann das gerade nicht.“

 Meine Mutter wollte das Wochenende mit Klaus verbringen und erzählte meinem Vater, dass sie mit einer Freundin auf einer Beautyfarm sei. Nur noch Streit und Lügen. Das war echt schlimm für mich, weil ich ja die Wahrheit wusste. Doch wann würden sie sich endlich aussprechen und sich eingestehen, dass ihre Ehe kaputt war? Sogar meine kleine Schwester bekam mit, was hier für ein Spiel gespielt wurde. Es tat mir sehr leid, sie so traurig zu sehen, weil sie besonders an unseren Eltern hing. Klar, sie war ja noch ein kleines Mädchen, dass Liebe und Geborgenheit braucht.

Als ich an diesem Freitag nach Hause kam, waren schon alle weg. Ich klopfte an Jojos Zimmertür und vernahm ein Schluchzen von drinnen. Vorsichtig öffnete ich. Mein Schwesterchen hockte mit angezogenen Beinen in der hintersten Ecke ihres Bettes. Ihre Haare waren etwas zerzaust und ihre Augen von tiefer Trauer erfüllt. Ich setzte mich zu ihr und sofort kam sie von ihrer Ecke auf meinen Schoß gekrochen. Der kleine Körper drückte sich fest an mich.

„Ich bin so alleine. Mama und Papa haben gar keine Zeit mehr für mich.“

Und wieder spürte ich diesen Hass auf meine Eltern. Waren sie wirklich so gefühllos, dass sie in ihrer Situation sogar das eigene Kind vergaßen? Das war echt krass.

„War Papa heut schon mal da?“

„Ja, aber nur kurz. Als ich von der Schule gekommen bin, war Mama gerade auf dem Sprung. Sie hat mir nur noch Geld in die Hand gedrückt und war weg. Und Papa war nur am telefonieren. Ich hab das noch keinem gesagt, aber i-ich komm in der Schule gar nicht mehr mit.“

Und wieder fing die Kleine an zu weinen. Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange und strich die Tränen aus ihrem Gesicht.

„Ich mach uns jetzt erst mal was zum Essen, okay?“

Jojo nickte und folgte mir in die Küche. Sie wünschte sich Spaghetti mit Tomatensoße.

„Weißt du eigentlich, dass ich die letzten Tage, als du nicht da warst oft in deinem Zimmer war und Musik gehört habe?“

Ich lächelte.

„Hast du das? Was hast du denn gehört?“

„Naja, ganz viel Manson und Him. Was ist Gothic eigentlich Lukas?“

Das gerade Jojo das fragte? Ich nahm sie wieder auf den Schoß, während die Nudeln kochten.

„Das ist ein Lebensgefühl, was du in dir trägst, bei dem Musik ein große Rolle spielt. Aber es dauert meist lange, bis du deine eigene Identität in der Szene entwickelt hast, weil sie sehr vielfältig ist.“

Ich war mir nicht sicher, ob sie mich verstand oder ob ich es altersgerecht erklärte.

„HIMs Texte klingen aber manchmal ganz schön traurig.“

„Und sehr realitätsbezogen. Aber das sind Dinge, die verstehst du erst richtig, wenn du älter bist.“

Vielleicht würde meine kleine Jojo ja auch mal ein Gothicgirl werden. Dieser Gedanke brachte mich zum Schmunzeln.



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