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Seelenkrank

von

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Selbstreflexion

Jetzt war das eingetreten, was Jojo prophezeit hatte. Es war ein Fehler gewesen sich auf Lukas einzulassen und nun musste Nina dafür büßen. Sicher musste er gerade mit seinen Problemen fertig werden, das verstand sie ja, aber warum musste er sich dann so verhalten? Es ist ja auch völlig in Ordnung, wenn er mit Flo wegfährt, aber was war das gestern für eine unpersönliche Verabschiedung? Nachdem was zwischen ihnen gelaufen ist? Auch, wenn es nur ein bescheuerter Kuss war. Vor Jojo versuchte sie den Schmerz zu vertuschen, denn immerhin hatte es ihre Freundin besser gewusst und sie insgeheim auch. Aber es beruhigte sie, denn wenigstens war ihre liebste Freundin glücklich. Sie hatte Jojo dazu gedrängt sich doch noch mal bei ihrem Levi zu melden und es lief gut zwischen den beiden. Des Öfteren unternahmen sie auch was gemeinsam. Erst besuchten sie ihre Bar und später in weiter in einen Club zum Tanzen. Dort fiel Nina ein Mädchen auf, das sie von irgendwoher kannte und plötzlich wusste sie es. Sie war auch bei Lukas Silvesterparty gewesen. Schmerz durchzuckte Nina und sie holte sich ein neues Getränk. Jojo und Levi turtelten miteinander und sie setzte sich schmollend zu ihnen. Auf einmal kam diese Tussi in ihre Richtung. Jojo erhob sich und umarmte sie. Du liebe Zeit, ihr Outfit war mehr als gewagt. Sie hätte auch nichts anziehen können, das hätte dieselbe Wirkung gehabt. Sie begrüßte auch Nina und diese stellte sich ihr vor.

„Kennen wir uns nicht?“, fragte sie dann.

„Wenn du auch auf Lukas seiner Party warst dann mit Sicherheit“, gab Nina leicht schnippisch zurück.

„Apropos Lukas, wo habt ihr den eigentlich gelassen?“

Jojo schien nicht zu merken, dass Nina diese Jule gewaltig nervte.

„Ach der ist mit Flo gerade unterwegs. Sie wollen glaub ein bisschen Musik machen.“

„Klingt prima. Kommen sie heut noch her?“

Jojo zuckte mit den Schultern.

„Glaube nicht. Kannst ihm ja mal schreiben.“

Auf einmal wendeten sich Jule wieder Nina zu.

„Bist du nicht die Kleine, mit der Lukas Silvester rumgeknutscht hat?“

In ihr brodelte es nur so.

„Ja, die Kleine bin ich“, entgegnete Nina weit schnippischer als zuvor. Jetzt spürte sie Jojos besorgten Blick von der Seite.

„Oh okay, ich wollte dir nicht zu nahe treten.“

Ninas Miene verfinsterte sich.

„Ich kenne dich zwar nicht Jule, aber zwischen mir und Lukas läuft erstens nichts und zweitens woher willst du wissen, wie ich drauf bin.“

Sie lächelte selbstgefällig.

„Ich kenne Lukas schon sehr lange Süße und dir steht die pure Eifersucht ins Gesicht geschrieben, weil du sicher weißt, dass ich mich sehr gut mit ihm verstehe.“

Jetzt platzte ihr der Kragen und ihr rutschte die Hand aus. Fragt sich nur, wen das mehr schockte, Nina oder Jule.

„Erzähl mir nicht, was ich oder Lukas brauche. Und jetzt lass mich in Ruhe. Reiß lieber noch ein paar heiße Typen auf, das Outfit dazu trägst du ja.“

Wütend funkelte sie Nina an und erhob sich.

„Das ich nicht lache. Lern du erst Mal Respekt vor Älteren“, amüsierte sich Jule noch immer. Irgendwie hatte Nina ausgeblendet, dass Jojo und Levi auch noch da waren. Peinlich. Doch auf einmal prustete ihre Freundin los. Nina warf ihr einen fragenden Blick zu. Sie schüttelte nur den Kopf und gab ihr zu verstehen, dass sie das zu Hause mit ihr klären wollte.

Levi begleitete sie noch, schlief allerdings heute bei sich. Jojo holte den angefangenen Wein aus dem Kühlschrank.

„Was bitte war das denn vorhin?“, fragte sie noch immer amüsiert. Nina trank einen großen Schluck.

„Hast du nicht gehört, was diese dumme Kuh gesagt hat?“

„Nur so halb…aber diese dumme Kuh, mein Schatz, ist Lukas beste Freundin.“

„Wohl eher seine Schlampe für alles“, entfuhr es ihr. Wieder lachte Jojo.

„Oh mein Gott Nina, was ist bloß los mit dir?“

„Nichts, alles prima.“

Jojo warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu.

„Verarsch mich nicht. Was ist zwischen euch passiert?“

Und jetzt, was wohl auch dem Alkohol zuschulden kam, brach es aus ihr heraus.

„Ich dachte zwischen uns ist mehr als nur so ein beschissener Kuss…ich hätte auf dich hören sollen.“

Jojo nahm Nina in die Arme.

„Ich habe geahnt, dass es so kommt…wahrscheinlich hätte ich auch nicht auf dich gehört, wenn es umgekehrt gewesen wäre. Aber Ninaschatz…was soll ich dir jetzt sagen…Lukas ist und bleibt wie er ist. Er erweist sich immer wieder als liebster Bruder der Welt, aber...“

„Aber er warum hast du mich Silvester von ihm weggezogen? Da hätte mehr passieren können“, schluchzte sie.

„Spinnst du? Was hast du denn erwartet? Dass ihr miteinander schlaft? Nina, Lukas ist nicht irgendein Typ…seine letzte Beziehung hat ihm übel zugesetzt…ich glaube manchmal er kann und will sich nicht mehr binden, weil er den einzigen Menschen, den er jemals liebte, verloren hat. Mein Bruder tut immer nur so cool, doch er ist sehr verletzlich und Juka hat ihn zerstört. Ich habe es mit eigenen Augen miterlebt und es war das Schlimmste, was mir widerfahren ist. Ich würde mir nichts mehr wünschen, als dass er wieder jemanden an seiner Seite hat, den er so lieben kann wie Juka, doch ich bin nicht sicher, ob er das will. Denn für Juka ist er durch die Hölle gegangen, war tagelang betrunken und high…oft ist er völlig ausgeflippt, weil er es nicht mehr ertragen konnte…es war einfach schrecklich Nina. Ich habe dich sehr lieb, doch falls er dir wirklich so sehr am Herzen liegt, lass es einfach gut sein.“

„Wow, ich wusste nicht, dass es so schlimm war. Das passt so gar nicht zu ihm.“

Jojo lächelte traurig, als würde sie sich zurückerinnern.

„Ja ich weiß…dann kommt noch hinzu, dass er nie wirklich eine Familie hatte, weil ihn unsere Eltern verstoßen haben…oh Gott, vermutlich köpft er mich, wenn er wüsste, dass ich dir das erzähle, egal. Ich will dir keine Hoffnung machen, denn die habe ich für euch nicht, so sehr ich ihn liebe…es tut mir leid Süße.“

Tränen rannen Nina über die Wangen, aber nicht, weil sie noch sauer war, sondern weil sie das alles einfach zu sehr ergriff und sie wünschte sich, dass Jojo ihr das nicht erzählt hätte. Noch nie hatte Jojo ihr bei irgendeiner meiner Beziehungen im Wege gestanden und das tat sie auch jetzt nicht, doch sie hatte Nina zu verstehen gegeben, dass es für sie und ihren Bruder niemals eine Chance geben würde. Und das war schlimmer, als alles, was sie bisher ertragen hatte.

„Warum erzählst du mir das Jojo?“, schluchzte sie noch immer.

„Weil es die Wahrheit ist und ich nicht möchte, dass du unglücklich wirst. Nina, ich will dir keine Vorschriften machen, mit wem du was anfangen darfst und mit wem nicht…aber Lukas, das ist ein gefährliches Spiel, das man kaum gewinnen kann.“

Nina zerriss es innerlich und sie kämpfte mit den Tränen.

„Wir sollten schlafen gehen“, sagte sie und gab Jojo einen Kuss auf die Wange. Sie war sich bewusst, dass Jojo sie nur beschützen wollte und dennoch war Nina wütend auf Jojo. Deshalb ging sie ihr so gut es ging aus dem Weg. Schließlich zog sie wie immer um die Häuser, denn jetzt gab es ja keinen mehr, für den es sich zu kämpfen lohnte. Die verzweifelte Nina torkelte von einer Studentenparty zur nächsten und nahm auch öfter als gewollt den einen oder anderen süßen Studenten mit zu sich. Was Lukas konnte, konnte sie schon lange. Jojo versuchte mit ihr zu reden, doch sie konnte nicht. Sie hatte Nina verraten und das wusste sie. Nicht mal eine Chance hatte sie ihr und Lukas geben wollen. Nina verlor das Gefühl für Zeiten und Tage. Ihre Vorlesungen verschlief sie und versiebte zwei Termine für die Abgabe der Hausarbeiten. So plätscherte ihr Leben vor sich hin.
 

Völlig erholt kamen Flo und ich von unserer Shoppingtour. Dort erwartete mich mein Schwesterchen. Jojo umarmte mich sehr lange und überrumpelte mich sogleich.

„Lukas, sorry, wenn ich jetzt gleich mit der Tür ins Haus falle, aber ich habe echt Mist gebaut.“

Ich setzte mich zu ihr.

„Was ist los, bist du schwanger?“, scherzte ich. Sie schüttelte energisch mit dem Kopf.

„Quatsch…es geht um Nina…ich naja, wie soll ich sagen…hab ihr ein paar Dinge über dich erzählt….“

Meine Miene verfinsterte sich.

„Was für Dinge?“, fragte ich jetzt ernster.

„Naja, ich wollte ihr sagen, dass sie sich das mit dir aus dem Kopf schlagen soll, wegen der Sache mit Juka und so…ich hab ihr erzählt, was er mit dir gemacht hat und wie es dich getroffen hat…außerdem hab ich ihr gesagt, dass ich nicht glaube, dass du jeh wieder bereit sein würdest eine Beziehung zu führen…und dich unser Familienleben negativ geprägt hat. Sie ist zwar meine beste Freundin, aber das steht mir nicht zu…seit dem hasst sie mich und du jetzt wohl auch…“

Ich seufzte und schlug die Hände über dem Kopf zusammen. Dann schaute ich Jojo lange an.

„Weißt du Jojo, ich habe alles gerade echt wieder gut im Griff, doch jetzt wieder so ne Scheiße…isses wirklich das, was du von mir denkst? Ich fühle mich geschmeichelt.“

„Es tut mir leid Lukas…Nina war so aufgelöst und ich wusste nicht, was ich sagen soll…bitte verzeih mir, ich hab es nicht so gemeint…ehrlich…ich war nur wütend auf dich und auf sie…alles war einfach komisch und dachte sie Situation so retten zu können.“

„Dann hättest du besser warten sollen, bis ich das mit Nina selbst geklärt habe. Verdammt, manchmal bist du echt bescheuert!“, fuhr ich sie an.

„Wo ist Nina jetzt?“

„Vermutlich in der WG und schläft ihren Rausch aus.“

Ich fragte nicht weiter nach und ließ meine Schwester stehen. Flo fragte nicht, was passiert war. Was sollte ich tun? Jetzt war ich gezwungen mit Nina zu reden, obwohl ich gehofft hatte, dass sich das von allein regelt. Ich suchte sie also in der WG auf. Jojo verzog sich in ihr Zimmer. Ich klopfte mehrmals an Ninas Zimmertür und schließlich öffnete sie die. Ich sah ihr förmlich an, dass sie mit jedem gerechnet hatte, nur nicht mit mir.

„Sorry, wollte gerade duschen…ähm, was machst du denn hier?“

„Darf ich dir nicht mal mehr hallo sagen?“

„Äh, doch. Hallo.“

Noch immer standen wir in der Tür.

„Darf ich auch rein kommen?“

„Weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist…hab noch Besuch.“

Ich musste schmunzeln.

„Etwa ein heißer Latino oder eher ein böser Rocker?“

Jetzt huschte auch ein schwaches Lächeln über Ninas Lippen.

„Ich meins ernst…das könnte vielleicht was werden und naja…bin gerade nicht in Stimmung um mit dir zu reden.“

„Du bist eine grauenhafte Lügnerin Süße. Erhöht es vielleicht meine Chancen, wenn ich dir noch sage, dass ich über dein Gespräch mit Jojo Bescheid weiß…sie ist heute bei mir gewesen.“

Ninas Augen weiteten sich.

„Ooookayy,…trotzdem, muss das jetzt sein?“

So langsam verlor ich die Geduld mit diesem Weibsbild.

„Jetzt pass mal auf Nina…wer auch immer da gerade in deinem Bett ist, sag ihm einfach, dein verrückter Ex ist da und wenn er nicht in zehn Minuten weg ist, bekommt er Prügel.“

Sie boxte mich gegen den Arm und verschwand in ihrem Zimmer. Keine zwei Sekunden später stürmte ein süßer, blonder Typ an mir vorbei und warf mir einen angsterfüllten Blick zu. Nina bat mich rein und machte uns Kaffee.

„Hast du das ernsthaft gesagt?“

„Klar…Lukas, bevor du was sagst, lass mich reden. Ich hab nachgedacht und mich in etwas verrannt. Jojo hatte Recht, du bist wohl ne Nummer zu groß für mich. Außerdem solltest du dir eher so eine wie Jule suchen, die weiß wenigstens, was du willst. Für mich ist alles geklärt…du kannst dann wieder gehen.“

Ich stellte mich provokant vor Nina.

„Ach ja? Weißt du was mich tierisch ankotzt Nina? Dass es immer wieder Menschen in meinem Leben gibt, die zu gern bestimmen, was für mich das Beste ist. Jojo hat mächtig Mist gebaut und das weiß sie auch, sonst wäre sie heute nicht bei mir gewesen…doch immerhin weiß ich jetzt, dass sie mir noch immer nicht verziehen hat…das hat sie damals sehr mitgenommen, kann ich verstehen, aber ich bin auch nur ein Mensch. Was sie dir erzählt hat, kann ich nicht abstreiten, aber es gibt einen Unterschied.“

„Sie hat es nicht erlebt, sondern du.“

Ich nickte.

„Richtig…keiner hat nachvollziehen können, wie es mir geht…außer Flo. Und es ist echt mies, dass ich noch immer dafür verurteilt werde. Nina hör zu, es tut mir leid, wie das alles gelaufen ist…es war nicht meine Absicht dich zu verletzen, ehrlich. Nur ich habe die letzten Wochen gebraucht um einen klaren Kopf zu bekommen, verstehst du? In meinem Leben ist soviel falsch gelaufen und es ist auch mal Zeit etwas richtig zu machen.“

Sie schwieg eine Weile und nahm meine Hand.

„Und was ist das Richtige Lukas?“

„Das werde ich herausfinden…ich mag dich Nina, doch bevor mehr zwischen uns passiert solltest du dir dein eigenes Urteil von mir bilden. Ich möchte dir auch sagen, dass Jojo mit einer Sache Recht hat, das mit uns funktioniert nicht. Ich habe wieder mehr Ordnung in mein Chaos bringen können, aber das mit uns würde nie gut gehen. Ich glaube mein Lebensstil würde dich kaputt machen. Fabi hingegen würde es wirklich ehrlich mit dir meinen. Aber ich will dir nicht reinreden.“

Sie wendete sich ab von mir und schien noch immer nicht reden zu wollen.

„Aber vielleicht hat Jojo auch Recht…die letzten Wochen waren grauenvoll und du hast dich nicht mal gemeldet.“

„Das habe ich, wenn du es nicht für nötig hältst mit mir zu reden, ist es nicht mein Problem.“

„Du kannst dir ja nicht vorstellen, wie die letzten Wochen waren, was ich durchmachen musste…und jetzt willst du so tun, als ob nichts gewesen wäre?“

Dieses Mädchen trieb mich wahrhaftig in den Wahnsinn.

„Fang nicht so an…aber ganz ehrlich, wenn du mehr von dem hältst was meine Schwester sagt, bitte. Es stimmt, ich kann nicht in deinen Kopf schauen und weiß nicht, was ihre Worte bewirkt haben, deshalb könntest du es mir sagen, aber auch das scheinst du nicht zu wollen. Ich wollte dir eine Chance geben, aber du willst nicht okay. Dann mach‘s gut Schätzchen.“

Ich drehte Nina den Rücken zu und ging. Fast wäre ich mit Jojo zusammengestoßen, die gerade aus ihrem Zimmer trat.

„Lukas, warte, ich wollte dir noch was sagen…“

„Lass mich bloß in Ruhe Johanna“, fertigte ich sie ab.

Zu Hause verkroch ich mich in mein Zimmer. Ich war mehr als wütend, vor allem auf meine Schwester. Was bildete sie sich eigentlich ein? Und sicher muss es für sie damals schlimm gewesen sein, doch es kränkte mich zutiefst, dass sie mir nicht vergeben konnte, sondern Nina diese Last aufdrückte. Ich hockte mich mit meinem Whiskeyglas auf den Balkon und schaute in den Sternenhimmel. Seit der Trennung von Juka war viel Zeit vergangen und oft hatte ich mich auch lange mit Flo unterhalten. Er war niemand, der sich jemals in mein Liebesleben einmischen würde, dennoch hat er mir zu verstehen gegeben, dass er wüsste, warum ich Juka so sehr liebte. Und auch nach so langer Zeit, nachdem ich den Versucht startete mich auf Selene einzulassen, scheiterte ich. Juka hatte mich nicht betrogen, was also hielt mich zurück? Zwischen uns war zu viel Mist gelaufen und wir hatten uns Worte an den Kopf geknallt, die nicht mehr zurückgenommen werden konnten. Auch Juka versuchte sich auf eine neue Beziehung einzulassen und ich wusste nicht genau, ob er und Shey noch immer oder wieder liiert waren, doch nur allein dieser Gedanke reichte aus, um mich völlig auszunocken. Immer, wenn ich daran dachte, dass Juka mit einem anderen Typen das Bett teilte, schien eine unsichtbare Hand mein Herz zu zerquetschen. Ich sank in mich zusammen und merkte, wie meine Unterlippe begonnen hatte leicht zu beben. Wie um alles in der Welt war alles nur so beschissen geworden? Juka fehlte mir so schrecklich und zum millionsten Mal wurde mir schmerzlich bewusst, dass kein anderer diese Liebe toppen konnte. Ich hatte das gefunden, was mich zum glücklichsten Menschen der Welt werden ließ und ich hab‘s versaut. Typisch für mich.

Dann kam noch der Streit mit meiner lieben Schwester hinzu. Eigentlich hatte ich immer gedacht gerade sie blieb mir treu, würde mich nicht hintergehen, doch scheinbar war ich der einzige aus unserer Familie der anders war. Nein, das stimmte so nicht, Fabi blieb mir noch, falls er sich wieder beruhigt hatte. Ich klopfte an seiner Tür. Freudestrahlend empfing er mich und wir fielen uns in die Arme.

„Schön dich wieder zu haben…warum trinkst du allein?“

Wir gingen auf die Terrasse und ich nahm den Whiskey mit.

„Fabi…es tut mir leid, wie das neulich alles gelaufen ist. Ich wollte dir echt nich das Mädel ausspannen.“

„Hey Bruderherz, alles cool. Wie geht‘s Nina eigentlich?“

Ich zuckte mit den Schultern und baute uns einen Joint.

„Jojo meinte ihr alles erzählen zu müssen, meine beschissene Phase wegen Juka und so…außerdem hat sie mich als den beziehungsunfähigen Arsch hingestellt…“

„Oh fuck…hätte ich ihr gar nicht zugetraut.“

„Ich auch nich.“

„Und was jetzt, stehst du noch auf sie?“

„Ich fand sie zwar schon immer süß, aber sie ist nichts für mich. Außerdem hast du auch mal wieder ein nettes Mädel verdient.“
 

Tagsüber arbeiten um abends feiern zu gehen. In unserem Stammclub traf ich Jule und sie schmiss sich an mich ran, mehr als sonst, doch das störte mich nicht. Wir flirteten heftig miteinander, doch ich nahm sie nicht mit zu mir, das würde nur ausarten. Die stickige Luft stieg mir zu Kopf und ich kämpfte mich durch die tanzende, verschwitzte Meute um an die frische Luft zu gelangen. Mein Herz pochte schon fast schwer gegen meine Brust und in meinem Kopf fühlte es sich so an, als jemand den Sauerstoffhahn abgedreht. Wie ein Fisch auf dem Trocknen atmete ich die kühle Nachtluft und sank an der Wand zu Boden. Die Musik dröhnte dumpf nach draußen doch ich hatte die Lust am Tanzen verloren. Mit leicht zittrigen Händen zündete ich mir eine Zigarette an und schaute hinauf zu den Sternen. Mein Kopf war so leergefegt und ich fühlte nichts. Ich konnte nicht einmal mehr sagen, wie es war glücklich zu sein. Wie es Juka wohl ging? Fehlte ich ihm ebenso? Dieser Kloß im Magen fühlte sich so langsam wie ein Geschwür, das mich von innen heraus zerfraß und nichts als eine hübsche Hülle zurücklassen würde.

Zu Hause trank ich noch einen Whiskey und ließ den Abend Revue passieren. Wie viele Mädchen hatte ich den letzten Wochen eigentlich abgeschleppt? Ich hatte irgendwann aufgehört zu zählen, war vielleicht auch besser so. Dennoch plagte mich mein schlechtes Gewissen. War ich wirklich so? Schließlich konnte ja niemand was für meine Laune. Und dann das Drama mit Nina. Ich hatte sie geküsst, mehr nicht. Jule gesellte sich zu mir und bediente sich am Whiskey.

„Du bist einfach gegangen. Nina wollte noch mit dir reden, hat sie dich gefunden?“

„Haha, witzig. Nein hat sie nich. Ich hätte ihr sonst vermutlich auch nur gesagt, dass ich ein beschissener Typ bin, der es nich auf die Reihe bekommt ne vernünftige Beziehung zu führen, aber das hat meine liebste Schwester schon für mich übernommen. Tja, was soll ich sagen, Jojo hasst mich und irgendwie ist alles gerade zum Kotzen.“

„Oh jeh, bist du gerade sehr betrunken?“

Ich sah Jule etwas verwundert an.

„Ähm, geht so, warum?“

„Weil ich gern über etwas mit dir reden würde.“

Ich nickte und zog die Stirn in Falten.

„Kommt jetzt etwa noch eine Moralpredigt, bitte das ertrage ich heute nich.“

Meine beste Freundin schüttelte mit dem Kopf und ihre Haare flogen hin und her. Das sah irgendwie schön aus.

„Nein, keine Moralpredigt. Ich würde dich nur gerne wieder glücklich sehen. Wie lange willst du dir das noch antun?“

Jetzt wurde ich skeptisch.

„Mir geht’s gut…ich weiß nich was du meinst“, sagte ich ein bisschen angepisst, dabei wusste ich genau, auf was Jule anspielte.

„Lukas, bitte...ich bin zwar blond aber nicht blöd. Was hindert dich daran ihm zu sagen, was du wirklich für ihn empfindest?“

Ich verdrehte die Augen.

„Es geht einfach nich…außerdem bin ich längst über Juka hinweg. Und du hasst ihn, schon vergessen?“

„Dann wärst du also bereit eine neue Beziehung einzugehen?“

Ich schenkte mein Glas wieder voll.

„Klar, warum nich.“

„Und wie sieht die dann aus? Ich kenn dich gut genug, um zu wissen, dass du nie wieder einen anderen Typen anrühren würdest und die Mädels? Ach komm schon…du hüpfst seit drei Wochen jeden Aber mit ner anderen ins Bett. Erfüllt dich das?“

Ich wusste nicht, was sie vorhatte, aber es machte mich wütend.

„Was spielt das für eine Rolle? Ja ich habe ihm vertraut und der Gedanke wieder mit ihm vereint zu sein stellte ich über alles…ich habe ihm mein Herz geschenkt. Willst du das hören?“

Sie schwieg einen Weile und ich zündete mir eine Zigarette an.

„Und was genau empfindest du, wenn du bei ihm bist…du in seinen Armen liegst?“

„Was glaubst du denn?“

„Ihr habt also eine glückliche Beziehung gehabt?“

Noch immer funkelte ich Jule angriffslustig an, weil ich den Sinn ihrer Befragung nicht erkannte.

„Ja, das kann man wohl sagen. Wir konnten uns immer aufeinander verlassen und ich war so glücklich wie noch nie in meinem Leben.“

Ich konnte mich gerade sehr gut an dieses Gefühl erinnern und schon wieder überkam mich der Wunsch, es wäre wieder so.

„Gut. Und wer hat es noch geschafft dich so glücklich zu machen? Selene etwa? Würde ich es schaffen? Ich sag dir das nicht gern mein Hübscher, aber du wirst einen wie Juka nie mehr finden…ich habe eine Vermutung, was dich hindert und ich werde dich so lange nerven, bis du zu ihm gehst…weil ich meinen besten Freund nicht verlieren will.“

Meine Augen weiteten sich und das Gefühl von eben änderte sich und mit rasender Geschwindigkeit stürzte ich wieder in die Tiefe. Mein Herz zersprang und ich krallte mich am Whiskeyglas fest.

„Und was genau hindert mich deiner Meinung nach daran?“, wisperte ich, ohne Jule anzuschauen. Sie redete weiter.

„Wir alle sind nicht immer perfekt Lukas und ich sicher am allerwenigsten…ich hab viel Mist in meinem Leben verzapft, aber was soll ich tun? Life goes on…aber es gibt eine Sache, die ich nicht verkraften könnte und das wäre einen geliebten Menschen zu verlieren…und was du gerade tust…es verletzt mich und es zerreißt mich fast dich so zu sehn…ich halte das nicht mehr aus…sag mir nur warum?“

In mir tobte der Krieg wieder und es war noch immer wie nach der ersten Trennung. Wutentbrannt warf ich mein Glas gegen die Wand, wo es einen gelblich braunen Fleck hinterließ. Wütend sah ich Jule an.

„Weil es gerade keinen gibt, der daran etwas ändern kann. Wolltest du das hören, ja?“

Meine Stimme wurde lauter als beabsichtigt und ich konnte mir denken, dass wir bald Zuschauer bekamen.

„Du bist ein miserabler Lügner. Natürlich gibt es jemanden, der das ändern kann…verdammt, wie kann man nur so stur sein!“

„Es is zu spät! Es gibt kein Zurück mehr, warum kann das keiner akzeptieren“, fuhr ich sie an.

„Weil du es nicht mal selbst akzeptieren kannst! Wie oft am Tag fragst du dich, was Juka gerade tut oder wie oft träumst du von ihm? Lukas, du arbeitest oder bist feiern…um es zu vermeiden mit dir selbst allein zu sein…hab ich Recht oder hab ich Recht.“

Ich nickte.

„Dann kann ich dir nicht versprechen, dass ich noch mit dir befreundet sein kann…ich liebe dich so sehr und wie schon gesagt, ich ertrage es nicht dir dabei zuzusehen, wie du dich selbst zerstörst.“

Jules Worte brachten mich fast um den Verstand und deshalb setzte ich noch eins drauf.

„Ach ja? Dann geh doch Jule, geh feiern…was weiß ich. Du hast sicher besseres zu tun als dich mit so nem selbstmordgefährdeten Idioten wie mir rumzuärgern.“

Dann spürte ich einen heftigen Schlag im Gesicht. Erschrocken blickte ich in Jules tränenverschmiertes Gesicht.

„Kapierst du denn gar nichts, du verdammter Idiot?“, schluchzte sie jetzt.

„Was soll ich denn kapieren?“

„Habe doch endlich den Mut dich zu öffnen…du weißt selbst, dass du mir gerade etwas vormachst…ich habe dich kennen und lieben gelernt Lukas. Du gehörst zu den wenigen Menschen in meinem Leben, die mir sehr am Herzen liegen…warum gibst du auf?“

„Weil ich keine Kraft mehr hab?“, spottete ich, doch Jule ließ sich nicht unterkriegen.

„Du weißt, dass das nicht stimmt.“

Jetzt erhob sie sich und stolzierte mit der Bierflasche um den Pool herum.

„Und jetzt?“

„Du hast hier und jetzt die Chance dich zu entscheiden.“

„Zu Schade, ich lass mir nich mal von meinen Freunden was sagen…meine Kämpfe hab ich schon immer alleine ausgefochten und das wird sich nich ändern.“

„Scheiße Lukas! Du bist so ein beschissener Arsch…gerade hasse ich dich…so sehr.“

Sie legte ihre Arme von hinten um mich und ihre letzten Worte flüsterte sie in mein Ohr. Ich zog sie über die Lehne auf meinen Schoß und schloss sie in meine Arme.

„Es gibt nur einen Menschen, der meinen Schmerz lindern kann…das weiß ich…aber ich steh mir selbst im Weg Jule…ich hab mich selbst soweit, dass ich in ner verfickten Sackgasse steh und nich mehr raus komm.“

„Mehr wollte ich nicht hören Süßer…endlich gibst du es zu…war das so schwer?“

Ich schloss die Augen kurz und öffnete sie dann wieder.

„Um ehrlich zu sein ja…wer gesteht sich schon gern ein, dass er sein Leben sowas von nich im Griff hat.“

„Ich hoffe irgendwann macht er dich glücklich.“

„Vielleicht.“

„Lass uns ins Bett gehen, es wird schon hell.“

„Du bist toll Jule,…danke…ich hab dich sehr lieb.“

Am nächsten morgen erwachte ich alleine und dachte schon, Jule hätte die Flucht ergriffen, doch sie hatte Kaffee in der Küche gekocht und brachte ihn mir in diesem Moment ans Bett. Ich lächelte. Dann kuschelte sie sich an mich und ich legte meinen Kopf in ihren Schoß.

„Jule ich kann das trotzdem nich.“

Etwas enttäuscht rückte sie von mir weg.

„Haben meine Worte denn gar nichts bewirkt?“

„Ich sagte dir bereits, dass ich das nich kann…den Grund kennst du ja jetzt.“

Mehr sagte ich nicht dazu, sondern ging duschen. In meinem Kopf herrschte Chaos. Ich zog mir eine bequeme Hose und einen Pulli an und setzte mich auf den Balkon. Der Joint trug wenigstens ein bisschen dazu bei, dass es mir besser ging. Aber mich wurmte das, weil ich Juka nicht zurückhaben wollte und doch wurde ich das Gefühl nicht los, dass ich niemanden wieder so lieben konnte wie ihn.

Die Jungs waren auch schon wach und wir bereiteten den Brunch gemeinsam vor. Ich musste immer wieder in Flos Richtung schauen, denn er gefiel mir heute gar nicht und dem Verband nach an seinem Arm zu urteilen, hatte er sich wieder geritzt. Warum tat er das und was bedrückte ihn so sehr? Mein Herz wurde schwer und Jule bemerkte meinen sorgeerfüllten Blick. Ich nickte unauffällig in die Richtung meines besten Freundes und sie lächelte schwach. Flo beteiligte sich auch kaum am Tischgespräch und sein Appetit war mehr als dürftig. Ich drehte einen Joint und legte ihm die Hand auf die Schulter. Mit todtraurigen Augen sah er zu mir auf und diese Trauer zerbrach mich fast. Wir hockten uns an den Pool und ich wartete darauf, dass Flo vielleicht etwas sagte, doch nichts. Ich ertrug dieses Schweigen nicht länger.

„Flo, was is los?“

Er zuckte teilnahmslos mit den Schultern.

„Was soll schon sein?“

Er reichte mir den Joint und ich spürte, wie seine Hände dabei zitterten.

„Wir hatten zwei echt coole Wochen und jetzt so? Irgendwas muss doch passiert sein oder isses immer noch das alte Leid?“

Ich traute mich kaum Kamis Namen in Flos Gegenwart auszusprechen.

„Jetzt is ein Jahr rum und ich kann ihn noch immer nich vergessen…außerdem dacht ich ja, dass es mit Miyavi was wird…aber irgendwie bin ich vom Pech verfolgt. Hab gestern in der Stadt meine Eltern getroffen…die haben mich nich mal mit dem Arsch angeguckt…Lukas ich kann nich mehr…“

Ich nahm einen tiefen Zug und drückte den Rest aus.

„Vielleicht solltest du dir was suchen…nen Job oder ein Hobby oder beides?“, schlug ich vor.

„Das bringt doch nichts. Ich hab ja nich mal ne richtige Ausbildung…ich hab nichts, mein Leben ist vollkommen verkorkst und ganz ehrlich, wer stellt schon nen Junkie ein, der nichts vorweisen kann? Du hast wenigstens den Arsch zusammengekniffen und dein Ding durchgezogen…jetzt bist du Personalchef und ich bin der kleine Assi, der sich bei dir durchfrisst.“

Ich seufzte.

„Du weißt, dass ich das nicht so sehe…was ist eigentlich mit deinen Zeichnungen? Du wolltest damit in dem einen oder Tattooladen vorbeischauen?“

Flo winkte mit der Hand ab.

„Ich will und kann das alles gerade nich Lukas…ich brauch einfach noch Zeit. Wenn es dir auf die Nerven geht, kann ich mir auch gern was Eigenes suchen.“

„Flo, darum geht es doch gar nich, ich mach mir einfach nur Sorgen um dich Süßer. Und ich glaube auch, dass es wenig bringt, wenn du hier nur rumsitzt, dir die Birne zudröhnst und versauerst.“

„Doch genau das will ich gerade tun, weil es das einzige ist, was Sinn macht.“

Ich erkannte mich so gut in Flo wieder, denn genau so hatte ich mich auch gefühlt und ich wusste, dass ich ihn von nichts abhalten konnte. Trotzdem wollte ich es versuchen, denn es tat so unglaublich weh ihn so zu sehen und jetzt verstand ich Fabi, Jojo und alle lieben Menschen, die sich damals um mich sorgten.

„Flo, glaub mir, ich weiß, was du gerade durchmachst…doch das bringt nichts…du stürzt nur noch tiefer…bitte, tue es nicht und versuche deinem Leben wieder einen Sinn zu geben…ich würde das nicht ertragen“, flüsterte ich.

Mein Freund schaute mich lange an und dann huschte sogar ein kurzes Lächeln über seine Lippen.

„Ach Lukas…was würde ich nur ohne dich machen…aber es tut manchmal echt gut benebelt zu sein.“

Ich nickte.

„Ich weiß, aber das ist trotzdem auf Dauer echt anstrengend…glaub mir. Ich will dich nicht verlieren Flo.“

Auf einmal fiel er in meine Arme und fing wieder an zu weinen. Ich hielt ihn ganz fest. Dann baute ich uns noch einen Joint und wir beschlossen Pooltag zu machen, da heute laut Kalender der wärmste Tag im Juli sein sollte.

Flo hatte sich wieder ein bisschen beruhigt und ich war völlig benebelt. Auch Fabi motivierte ihn, dass er doch mal seine Zeichnungen zum Tätowierer bringen sollte. Ich verabschiedete mich dann von den beiden, weil ich noch eine Mütze voll Schlaf nehmen musste. Doch eigentlich wollte ich nur ein bisschen Zeit für mich.
 

Das war manchmal etwas anstrengend in einer WG, man war nie allein und ich musste irgendwie wie immer den Samariter spielen, wobei ich das gern tat, aber ab und an tat ein bisschen Zeit für mich auch gut. Und später wollte Jule noch kommen oder sollte ich ihr doch sagen, dass sie zu Hause bleiben sollte? Und nach der Arbeit erwartete mich die nächste Überraschung, meine Schwester.

„Ernsthaft? Dafür hab ich gerade echt keinen Nerv“, wimmelte ich sie ab und kochte mir einen Kaffee.

„Bitte Lukas…hör dir einfach an, was ich zu sagen hab.“

Ich zuckte gelangweilt mit den Schultern.

„Dann schieß mal los.“

„Lukas du fehlst mir und es tut mir leid, was ich gesagt habe…sicher war ein Teil davon ernst gemeint, aber jetzt bereue ich das wirklich. Manchmal wünsche ich mir nur eine richtige Familie und dann ärgert es mich, wenn du dich mit Mama zoffst…da denke ich, ich muss dir eins auswischen, aber das ist falsch…denn entweder ich komm damit klar oder eben nicht. Nur so is es echt blöd.“

„Ach tatsächlich, so isses blöd? Dann hättest du dir vorher überlegen sollen, was du zu wem sagst.“

„Lukas bitte, ich…“

„Spar dir das Jojo und falls du mein Vertrauen irgendwann wieder haben willst, solltest du mir Zeit geben. Und da ist noch was, kümmere dich besser um Nina, denn in einem Punkt hattest du Recht, das mit ihr und mir wird niemals klappen. Es tut mir trotzdem leid, sie ist ein liebes Mädchen. Jetzt geh besser.“



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