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Zerrissen zwischen den Welten

von

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Lyana wartete bereits vor dem Spalt auf mich. Sie nickte mir anerkennend zu.

"Ihr habt überlebt. Beeindruckend." Ich breitete meine Arme aus.

"Und auch noch unversehrt. Wie geht es weiter?"

"Laut Aussage des Wyrmzungenknechts ist der andere Schlüsselsplitter im Besitz eines Ered'ruin namens Vorgos. Er lebt in der Teufelsbresche am Ende des Arkus." Ich vermutete im Stillen, dass die Wyrmzunge wohl inzwischen gar nichts mehr sagen konnte. Die Dämonenjägerin wieß auf die andere Seite der Schlucht, welche verborgen im Rauch lag.

"Bringt den Kristall in Euren Besitz, wie ist mir egal. Und kommt dann zum Portal." Und sie wieß auf einen weiteren im Rauch versteckten Punkt in der Schlucht. "Damit werden wir es wieder in Betrieb nehmen. Ich sorge derweil dafür, dass uns vor dem Portal niemand stört." Ich nickte ihr zu und wir machten uns beide auf unseren Weg.

Als ich versuchte einen großen Lavasee zu umgehen scheuchte ich ein paar Teufelsschieferbasilisken auf. Langsame aber äußerst aggressive Tiere. Ich rammte dem ersten mein Schwert in den hässlichen Schädel und hieb einem anderen den Stachel bewehrten Schwanz ab. Daraufhin fielen die anderen über ihre verletzten Artgenossen her und ich eilte schleunigst weiter um nicht zwischen die Kiefer zu geraten. Der Eingang zur Teufelsbreche war riesig und kaum zu übersehen. Teufelswachen standen aufmerksam umher blickend davor. Ich seufzte und kauerte mich hinter eine verwaiste Teufelskanone. Es half nichts, ich musste dort hinein. Ich blickte in den von schwarz-grünen Wolken verhangenen Himmel.

"Wer mit dem Licht ist, ist niemals allein", flüsterte ich und stand auf. Da brach plötzlich durch die Wolkendecke ein Strahl reinen Lichtes und schien direkt auf mich herab. Es blendete mich nicht, sondern wies mir meinen Weg. Und mit erhobenen Schwert, ging ich ihn. Die Teufelswachen stürzten sich sofort auf mich, doch ich parierte die Hiebe ihrer Langschwerter, nutzte den winzigen Moment in welchem sie ihr Gleichgewicht suchten und schlug dem ersten einen Arm ab. Er jaulte, mehr aus Wut als aus Schmerz. Der andere stieß ihn beiseite und ließ sein Schwert so heftig auf mich nieder gehen, dass er mich gespalten hätte. Doch ich ließ mich fallen und rollte zur Seite. Ungeduldig stapfte die Wacher hinter mir her, in dem Versuch mich zu zerquetschen. Glücklicherweise war ich schneller, schlüpfte zwischen seinen Beinen hindurch und hieb ihm das Schild in ein Knie. Er knickte ein und ich konnte den Eidsucher bis zum Griff in seinen ungeschützten Rücken rammen. Ich hörte wie er Blut erbrach. In dem Moment stürzte sich der nun einarmige Teufelswächter schnaufend auf mich, eine Spur von schwarzem Blut hinterlassend. Ich ließ den Eidsucher zurück und hob mein Schild gegen den ersten Schlag. Spitze Klauen krachten darauf nieder. Sie griffen danach und versuchten es mir zu entreissen. Ich schrie nach dem Licht und es antwortete. Der Wahrheitshüter strahlte plötzlich wie 1000 Sonnen auf und der verbliebene Arm des Dämons schmolz wie Kerzenwachs. Er kreischte fürchterlich und ich hieb ihm das Schild in sein weit aufgesperrtes Maul. Zu meiner Zufriedenheit hörte ich wie Knochen brachen. Die Teufelswache strauchelte und fiel in den schwarzen Staub. Tief durchatmend richtete ich mich auf. Mein Schwert steckte noch in der sterbenden Wache und ich zog es mit einem kräftigen Ruck aus ihr heraus. Schwarzes Blut klebte an der Klinge wie Geschwüre, doch sobald meine Hand wieder am Griff lag jagte das Licht hindurch und die Flecken verbrannten ohne Rückstand. Ohne einen weiteren Blick auf die wehrlosen Dämonen zu werfen betrat ich die Teufelsbresche. Der Pfad führte hinab und das wenige Licht was manche Schatten weniger dunkel als andere machte, ging von den gleichen Kristallen aus wie ich ihn auch in Lyanas Versteck gesehen hatte. Schon bald öffnete sich der Gang wieder in einen Raum. Ich spähte vorsichtig hinein und sah 2 Inquisitoren, welche allerdings konzentriert über ihre Bücher gebeugt waren. Ich nutzte die Gelegenheit und schlich vorsichtig an ihnen vorbei in den nächsten Gang, eine Treppe tiefer hinunter in den Bauch der Erde. Der nächste Raum öffnete sich vor mir und bevor ich Gelegenheit hatte mich umzusehen hörte ich lautes Kreischen. 2 Wyrmzungen waren hier unten mit was auch immer beschäftigt gewesen und hatten mich leider eher bemerkt als ich sie. Schon flog mir eine zweifellos mit Gift gefüllte Phiole entgegen, doch ich war geistesgegenwärtig genug sie nicht wegzuschlagen sondern einfach auszuweichen. Nun flog auch noch ein kleines Beil nach mir und andere Werkzeuge, die kaum zum kämpfen geeignet waren. Die Wyrmzungen zischten mir feindselig entgegen. Ich schlizte ihre fetten Bäuche auf. Eine Treppe führte mich weiter und diesmal hinauf. Ich hörte ein Knurren vom Ende der Treppe herunter kommen. Und als ich höher stieg waren auch die unverkennbaren, knirschenden Flügelschläge eines Ered'ruin zu hören. Vorgos war nah. Ich erreichte eine Plattform. Der Dämon wartete bereits auf mich. Es ist schwierig in der brutalen Fratze eines Ered'ruin zu lesen, aber ich konnte schwören, dass er lachte. Dann hob er seine riesige Axt und donnerte auf mich zu. Unter seinen riesigen Hufen splitterten die Fließen der Plattform. Die Axt krachte auf mein Schild und ich spürte den Schlag in jedem Knochen, doch ich hielt stand und schlug die Axt mit dem Schild weg. Ich holte zum Gegenschlag aus und ließ das Schwert auf einen der Baumstammdicken Oberschenkel niedersausen, da wurde es plötzlich von grausamen Klauen gestopt. Der Ered'ruin hatte es einfach gegriffen und hielt es nun mit eisernem Griff fest. Ich war von diesem Manöver so überrascht, dass ich von seinem nächsten Schlag ohne Gegenwehr getroffen wurde. Die Axt traf meine Hüfte und schleuderte mich zur Seite. Nur meine Rüstung schützte mich davor in 2 Hälften gespalten zu werden. Ich schlug auf dem Boden auf, unfähig sofort wieder aufzustehen. Vorgos hielt immer noch mein Schwert in seiner Pranke und warf es achtlos zur Seite. Ich hörte seine donnernden Hufe näher kommen. Verzweifelt rief ich das Licht an. Und natürlich ließ es mich nicht im Stich. Mein Körper wurde heiß, die Verletzung, welche bis eben meinen ganzen Körper gelähmt hatte glühte auf und dann war da plötzlich nichts mehr. Kein Schmerz und mein Verstand war wieder klar. Ich hörte das keuchende Lachen des Ungeheuers, doch bevor seine Axt erneut auf mich nieder gehen konnte, rollte ich zur Seite und schaffte es an seinen Beinen vorbei zu kommen. Erneut nuzte ich die Schutzlosen Knie aus und hieb mein Schild genau dort hinein. Der Dämon strauchelte, doch ich blieb nicht stehen und wartete bis er sich wieder fing. Ich brauchte mein Schwert. Es lag verlassen mehrere Meter von mir entfernt. Eine schier gigantische Strecke in diesem Moment. Ich rannte, den brüllenden Dämon im Nacken, so schnell ich konnte. Gerade als ich das Schwert erreichte sauste die Axt von hinten wie eine Sense heran. Ich ließ mich fallen, ergriff das Schwert und rollte mich auf den Rücken. Die Axt schlug neben mir in den Boden ein. Fließensplitter regneten auf mich. Und ich stach den Eidsucher in den muskulösen Arm von Vorgos. Sofort ließ er die Axt loß und taumelte das Schwert immer noch im Arm steckend zurück. Er grollte wütend. Ich war erneut schwertlos und stand schnell auf. Schon hatte sich der Dämon wieder gefangen und holte mit seinen Klauen aus. Ich erhob das Schild und gleißendes Licht brach daraus hervor. Es blendete Vorgos vollständig, obwohl er seine Hände schützend hoch riss. Unsicher taumelte er zurück. Ich nutzte die Chance, rannte zu ihm, zog das Schwert aus seinem Arm und rammte ihm die Klinge mit einer schnellen Bewegung in den Hals. Gurgelnd und wild mit den ledrigen Flügeln schlagend brach das Monster zusammen. Ich riss mein Schwert ein letztes mal aus ihm heraus und das Blut sprühte aus seinem Hals über den Boden und seine Brust. Langsam starb er. Ich machte mir nicht die Mühe ihm dabei zuzusehen. Den Splitter fand ich hinter einigen gestapelten Kisten, die bestialisch nach verwesendem Fleisch stanken. Er pulsierte in meiner Hand. Wie auch den ersten steckte ich ihn schnell weg. So schnell ich konnte verließ ich diesen widerwärtigen Ort. Über die Leichern der Teufelswächter am Eingang hatten sich bereits ein paar Teufelsfledermäuse her gemacht. Ich schlich mich an dem laut streitenden Haufen vorbei und machte mich auf den Weg zum Portal.



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