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Crazy

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So hier ist das neue Kap von Crazy. Ich hoffe es wird euch gefallen :)

glg Mayachan Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ja hallo ihr Süßen :D
Vorweg, es könnte sein das manche Kapitel länger oder kürzer sind. Es kommt ganz darauf an wie groß meine Ideen sind, aber ich versuche sie immer gleichlang zu schreiben.
Außerdem tut es mir leid mal wieder die gute Shiho als Böse dazustellen, aber ich finde das sie und Ran sich so gut Zoffen können. Zumindest in meiner Fantasie. Also an alle Shiho Fans ein fettes Sorry x(
Trotzdem wünsche ich euch viel Spaß beim lesen :)

Liebe Grüße :-* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen wunderschönen Tag meine Lieben :)
Tja was soll ich zu diesem Kap. sagen? Ich denke es ist mir gut gelungen und Stellenweise ganz witzig :D
Ich werde nicht nur von Ran und Shinichi schreiben sondern auch von Kazuha und den anderen, so wie in This is Life. Sonst wird es wohl zu eintönig und bei This is Life kam es ja auch gut an :)

So denn ich wünsche euch ein schönes Wochenende und viel Spaß beim lesen :)

Ich drücke euch ganz lieb* :-*
Mayachan Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben :)
Kurze Info, ihr solltet euch zwischendurch immer mal wieder die Charaktere ansehen, denn da wird immer mal wieder was neues rein gestellt ;)
So ja kann sein das ihr euch das Kap etwas anders vorgestellt habt, aber ich finde es ganz passend. Und keine sorge im nächsten kap, kommt es mal wieder zu einem Streit, aber zwischen wem? Wird noch nicht verraten :D

Das nächste kapitel wird wahrscheinlich erst nächsten Freitag fertig, weil ich Dienstag und Mittwoch Spätschicht habe und ich es nicht schaffe weiter zu schreiben. Das kann ich nur Montag, Donnerstag und Freitag. Nur damit ihr schonmal bescheid wisst :) Einen kleinen Teil hab ich schon geschrieben :D

So genug gelabert, ich wünsche euch einen schönen Sonntag und eine ruhige, schöne neue Woche :)
Glg Mayachan :-* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben :)
Hier ist das neue Kap. Ich versuche diese Woche das nächste zu schreiben aber ich kann keine versprechungen machen.
Ich weiß ihr wollt endlich den Kuss zwischen Ran und Shinichi aber das ist mir noch etwas zu früh und deshalb müsst ihr euch noch etwas gedulden. :D
Ich wünsche euch viel Spaß und eine schöne Woche :)

Liebe grüße Mayachan Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Mäuse :)
Hier ist das neue Kap.
Bin gespannt was ihr davon haltet. Ich finde es ist mir gut gelungen :)
Wünsche euch ein schönes Wochenende <3 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Einen schönen guten Tag ihr Lieben :D
Also ich habe jetzt zwei Wochen Urlaub und will versuchen diese Woche ein oder zwei Kapitel zu schreiben, natürlich kann ich es nicht versprechen aber ich will mir mühe geben :) Nächste Woche kann ich leider weder Schreiben noch etwas Posten da ich in Holland bin. Dann werde ich leider keine Zeit haben :(
Aber fürs erste komtm dieses Kap und ich versuche die freie Zeit zu nutzen :)

Wünsche euch viel Spaß und eine schöne Woche :)

Liebe Grüße :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ha so meine Süßen, es ist da!
Das lang ersehnte Kap in dem es ENDLICH zum Kuss kommt :D Wahrscheinlich habt ihr ein anderes Szenario erwartet aber ich fand die Idee ganz gut und ich bin gespannt was ihr dazu sagen werdet :)
Ab Morgen bin ich ja nun in Holland und komme erst am Samstag irgendwann spät Abends wieder. Mein handy ist natürlich immer an meiner Seite sodass ich trotzdem hier immer mal wieder reinschaue :)
Das nächste Kapitel ist noch nicht geschrieben aber ich hab schon einige Ideen.
Nun denn ich wünsche euch viel Spaß und wir sehen/ Lesen uns dann übernächste Woche wieder. leider muss ich dann wieder arbeiten also könnte es etwas dauern bis ich das kap dann fertig habe und es schicke :(

Bis bald meine süßen :)

Liebe Grüße Mayachan Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So hier ist das neue Kap :)
So langsam kommt es in fahrt hahahaha
Den Titel hangover hab ich von lorelai-rory da mir kein besserer eingefallen ist. danke dafür!
So ich wünsche euch ganz viel Spaß und eine schöne Restwoche :)

Ganz liebe Grüße :-* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So meine Süßen :)
Das Kap ist fertig und ja ich bin sehr gespannt was ihr davon haltet.
Im nächsten Kap kommen die anderen auch wieder vor, da Ran und Shinichi ja etwas mehr mit Mittelpunkt stehen :D
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende :)

Liebe Grüße :-* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hach da ist das nächste Kap. Heute habe ich aber keine Zeit zum schreiben. Ich bin gerade von der Arbeit gekommen und bin gleich noch unterwegs XD
Ja hier kommt der gute Saguru wieder vor :D
Dem werde ich auch einen Steckbrief machen :D

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag und einen guten Start in die nächste Woche :-*

PS: So richtig gefällt mir der Titel nicht was sagt ihr? passt er oder soll ich einen anderen wählen? Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Süßen. Vorweg das kap ist kürzer als die anderen da mir das schreiben hier echt schwerfiel. Zum einen weil ich nicht ganz wusste was ich alles reinpacken soll und zum anderen hab ich nicht so die Ahnung vom Fußball und kann nur hoffen das ich es einigermaßen gut hinbekommen habe :)
ich wünsche euch ein schönes Wochenende :)

Liebe Grüße Mayachan Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Süßen.
Tut mir leid das es länger gedauert hat aber Momentan ist so viel los bei mir auf der Arbeit und ich mache derzeit viele Überstunden und komme kaum zum schreiben. Das hält mich natürlich nicht ab immer mal wieder ein paar Sätze zu tippen :D
Jedenfalls wird euch dieses Kap vielleicht ein bisschen Überraschen ;) Oder auch nicht xD

Eine schöne Woche und liebe Grüße :-* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So meine Süßen. Hier ist das Kap. Also ich denke ihr habt euch das was jetzt schon kommt bereits gedacht xD natürlich kommt es noch nicht zum Letzten zwischen den beiden aber trotzdem werdet ihr auf eure Kosten kommen. Da ich gerade dabei bin. Möchtest ihr das ich einen Adult schreibe? ich kann das gerne machen es sei denn ihr möchtest mehr das es dann angedeutet wird zwischen den beiden. Könnt ihr mir ja sagen :D
Wünsche euch einen schönen Abend und eine schöne restwoche :)

Liebe grüße Mayachan Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So meine Lieben :)
Hier ist das neue Kap. Bin gespannt was ihr davon haltet :)
Ich weiß noch nicht genau wann das nächste kap kommt, denn nächste Woche wird es wieder etwas stressiger auf der Arbeit. ich wünsche euch noch einen schönen Abend :)

Liebe Grüße :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So meine Süßen. :)
Nach diesem Kap kommt dann der Samstag und da wird ja das eine oder andere passieren ;) Deshalb werden mehrere Kapitel erscheinen. Wahrscheinlich drei aber ich lege mich da nicht drauf fest :D
Ein besserer Titel ist mir nicht eingefallen. Aber ich denke es geht auch so :D
Wünsche euch viel Spaß und ein schönes Wochenende :-*


Eure Mayachan

PS: der Stecki von kaito ist neu geschrieben damit es hier reinpasst und bei Shinichi steht auch wieder etwas neues drin ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Morgen meine Lieben :)
Hier ist das neue Kap. :D
Ihr werdet aber bis nächste Woche warten müssen denn diese Woche schaffe ich es nicht mehr das nächste zu schreiben, da ich Spätschicht habe. Und am Wochende springe ich ebenfalls im Spätdienst ein, also müsst ihr euch gedulden :) Im nächsten Kap geht es dann um Aoko und Saguru ;)
Ich hoffe das Kap ist okay, ich wollte das tempo mal etwas anziehen. Küsse haben wir ja nun genug gesehen XD
Ich wünsche euch eine schöne Restwoche :)

Liebe Grüße Mayachan Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben :)
Hier ist das neue Kap. Wie gesgat es handelt von Kaito und Aoko.
Ähm ich weiß nicht ob ich es schaffe nächste Woche das nächste kap zu schreiben denn nächste Woche haben drei Freundinnen von mir Geburtstag und da muss ich dann nachmittags hin, ganz viel Kuchen futtern xD
Könnte also sein das es nächste Woche mal kein neues Kap gibt sondern erst wieder die Woche darauf.
Außerdem möchte ich euch gleich mal mitteilen dass Crazy mit 30 kapiten beendet wird. Ja traurig aber so lange sollte die FF ja nicht laufen und ich möchte sie dieses jahr noch fertig kriegen :)

Wünsche euch einen schönen Sonntag und einen guten start in die nächste woche :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi meine Lieben :)
Hier kommt das neue kap.
Bin gespannt was ihr davon haltet ^^
das nächste wird dann nächste Woche irgendwann kommen da ich diese Woche nicht groß zum schreiben kam. Außerdem habe ich ab dem 27.10 zwei wochen Urlaub und dann werde ich in die Tasten hauen :)
Im nächsten kap geht es dann um kazuha und heiji ^^

Wünsche euch viel Spaß und ein schönes Wochenende :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben ^^
Es ist schon eine weile her aber hier ist das neue Kap. Mir fiel das Schreiben schwer, außerdem hatte ich eine fette Erkältung und lag ein paar tage flach. Deshalb kommt es etwas später als geplant. Aber nun geht es mir wieder besser und ich habe auch schon mit den Schreiben des nächsten Kaps angefangen^^ ich hoffe das ich es diese Woche noch fertig kriege. Es ist nämlich meine letzte Urlaubswoche und die muss ich nutzen :)
ja es geht wie versprochen um Heiji und Kazuha und ich denke das kap wird euch freuen denn es wird was passieren :D
Soviel will ich jetzt nicht verraten, deshalb viel Spaß und bis bald ^^ :-*

PS: Ein DICKES DANKE an euch meine fleißigen Leser *.*
Die FF hat bereits 92 Kommis und wird bald die 100 knacken. Das freut mich natürlich sehr und ich könnte euch dafür knuddeln ^^
Außerdem ein richtig, richtig DICKES DANKE an meine Betaleserin lorelai-rory. Du bist die beste!!! :-* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben^^
Dieses kap wurde noch nicht beta gelesen aber ich durfte es trotzdem hochladen^^ Die Fehler werden später ausgebessert also wundert euch nicht^^
ich bin sehr gespannt was ihr zu dem kap sagen werdet.

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende :)


Liebe Grüße :-* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine lieben.
Hier ist das neue Kap. Leider hab ich seit gestern kein WLAN und deshlab musste ich das Kap über mein Handy hochladen.
Ich weiß nicht wie lange die Störung anhalten wird aber ich denke nächste Woche ist das wieder weg.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und einen schönen Abend. 😘😘😘 Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Süßen^^
So langsam neigt sich Crazy dem Ende zu. ich beginne heute mit den Schreiben des letzten kapitels. Ja traurig aber wahr. Aber ich habe ja auch noch IGBL und dann kommt bald eine neue FF von mir. Diese heißt Dear Diary und ist mal etwas anderes. ^^

Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen und einen schönen Tag :* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben^^
Hier kommt das Ferienkap mit Heiji und Kazuha^^
Ich freue mich sehr das die FF immer noch so gut ankommt und hoffe das meine weiteren FFs genauso begeistert gelesen werden^^

Ich wünsche euch viel Spaß und eine schöne Woche^^

Liebe Grüße :* Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend meine Süßen^^
Hier kommt das Ferienkap mit Aoko und Kaito. Es ist ziemlich kurz aber auch nur weil ich nicht wusset was ich bei den beiden schreiben sollte -.- Aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem^^
Und schon sehr bald ist die FF zu Ende :( Ach ja wie die zeit vergeht.
Ich wünsche euch ganz viel spaß und morgen einen schönen ersten Advent :*

Liebe Grüße^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Mäuse^^
Hier kommt endlich das langersehnte Kap von Ran und Shinichi.
Es kommt zum Ganzen und ich hoffe ich habe es gut hinbekommen^^
Ich wünsche euch viel Spaß :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend meine Lieben^^
Hier kommt das nächste kap von Crazy. Eigentlich wollte ich es erst morgen hochladen aber ich bin verfrüht von einem Geburtstag nach hause gekommen ( Weil ich mich mega geärgert hab -.-) und da dachte ich ich stelle es heute schon rein ;)

So es folgen dann noch 2 Kaps und Crazy ist beendet. Aber für Nachschub ist gesorgt^^ Ich mache hier schon mal Werbung für meine neue FF Dear Diary. Diese wird von mir hochgeladen wenn Crazy beendet ist.^^ Hab schon ein paar Kaps auf Vorrat geschrieben^^


So genug gelabert xD Viel Spaß beim lesen^^ Komplett anzeigen

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Familie

Ran war den Tränen nahe. Wie konnte das bloß passieren? Noch vor drei Monaten war sie froh und glücklich gewesen. Alles hatte wunderbar gepasst. Die Schule lief gut und ihre Noten waren hervorragend. Sie und ihre Mutter waren ein Spitzenteam und meisterten jede Hürde. Warum wurde sie nur so bestraft? Was hatte Gott bloß gegen sie? Ihr fragt euch sicher worum es geht? Hier werdet ihr es erfahren...
 

Vor drei Monaten verkündete ihre Mutter, dass sie wieder heiraten würde. Einen Mann den sie bereits seit drei Jahren kannte und mit dem sie seit zwei Jahren zusammen war. Zwei Jahre lang hatte ihre Mutter ihre Beziehung zu diesem Mann vor ihr geheim gehalten. Zwei Jahre! Ran hatte nicht die leiseste Ahnung von dem Freund ihrer Mutter gehabt. Kein Anzeichen oder Anhaltspunkt war zu sehen gewesen. Ihre Mom hatte alles getan um die Beziehung vor ihrer Tochter gemein zu halten und es war ihr gelungen.

Und dann ganz unerwartet ließ sie die Bombe beim Frühstück platzen.

Und was für eine Bombe...
 

„Schatz, ich muss dir etwas sagen.“ Die Stimme ihrer Mutter hörte sich so nervös an. Normalerweise war Eri Mori – die Topanwältin in Tokio – die Selbstsicherheit in Person. Aber an diesem Morgen wirkte sie nervös und leicht besorgt. Ran, die gerade dabei war ihre Pfannkuchen zu essen, sah ihre Mutter fragend an. „Hab ich was angestellt?“

„Was? Nein, du nicht.“

„Will ein Gegenkläger dir an den Kragen?“

„Wie kommst du darauf?“, fragte Eri verwundert.

Ihre Tochter strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Du bist die beste Anwältin in Tokio und ich kann mir schon vorstellen, dass die meisten Leute – vor allem die, die du im Gericht fertig gemacht hast – einen ziemlichen Hass auf dich haben. Und deshalb frage ich dich, ob dir einer ans Leder will.“

„Nein, es will mir keiner ans Leder. Zumindest nicht das ich wüsste.“

„Okay, was ist es dann?“
 

Ihre Mutter biss sich auf die Lippe und knetete nervös ihre Finger. Merkwürdig. Äußerst merkwürdig.

„Also ich habe jemanden kennen gelernt.“

„Aha“, kam es misstrauisch von der jungen Schülerin.

„Ja und die Sache ist die, es wird ernst zwischen uns und...“

„Was heißt das, es wird ernst zwischen euch? Wie lange kennst du diesen Mann schon?“, wollte Ran wissen.

„Also ich habe ihn vor drei Jahren durch Kollegen kennen gelernt und seit fast zwei Jahren sind wir ein Paar.“
 

Der hübschen, brünetten Schülerin fiel die Kinnlade runter. „Du bist seit zwei Jahren mit einem Mann zusammen und hast mir nichts davon erzählt?“ Sie starrte ihre Mutter aus ungläubigen, blauen Augen an.

Diese wirkte etwas peinlich berührt. „Ja, ich wollte es dir schon eher sagen, aber ich wusste nicht wie und ob das zwischen uns überhaupt hält.“

„Aha.“

„Jedenfalls, er heißt Yusaku Kudo und ist Autor.“

Yusaku Kudo. Der Name sagte ihr etwas. In Rans Kopf ratterte es. Dann fiel der Groschen und ihr Gesicht verzog sich zu einer entsetzten Grimasse. „Ist das etwa der Vater von Shinichi Kudo?!“, rief sie geschockt.

Als ihre Mutter nickte, hätte sie fast einen Herzinfarkt bekommen. Das konnte ja wohl nicht wahr sein! Ausgerechnet der Vater von diesem Arschgesicht war seit zwei Jahren der Freund ihrer Mutter? Das musste ein Albtraum sein.
 

„Yusaku und ich haben uns vor drei Jahren bei einem Bankett kennen gelernt, dass ein gemeinsamer Freund gegeben hat. Wir sind durch Zufall ins Gespräch gekommen und haben uns auf Anhieb gut verstanden. Und irgendwie sind wir uns danach immer wieder über den Weg gelaufen, und so wurden wir Freunde und schließlich ein Liebespaar.“

Wie ihre Mutter das erzählte. Als ob es die Liebesgeschichte des Jahres war! Ein absoluter Schock.

„Und wieso erzählst du mir erst jetzt von deinem neuen Liebesglück?“, grummelte die junge, hübsche Mori.

„Weil wir beide heiraten werden.“
 

Die Bombe war geplatzt. Und was für eine. Ran sah ihre Mutter sprachlos und entsetzt an. Hatte ihre Mutter gerade gesagt, dass sie wieder heiraten wollte? Nein, das konnte nicht sein. Sie musste sich verhört haben.

„Hast du gerade gesagt, dass du wieder heiraten willst?“, fragte Ran vorsichtshalber nach.

„Ja, du hast richtig gehört. Ich werde Yusaku heiraten“, erwiderte Eri und legte ihre linke Hand auf den Tisch. Ein Blick auf den Ringfinger genügte, und schon wusste Ran das es kein Scherz war, denn an dem linken Ringfinger ihrer Mutter war ein silberner Ring mit einem kleinen Diamanten in der Mitte zu sehen. Sie trug tatsächlich einen Verlobungsring.
 

„Mom. Sag mir bitte dass, das nicht wahr ist“, verlangte ihre Tochter von ihr.

„Doch es ist wahr. In drei Monaten findet die Hochzeit statt. Ich hatte gehofft, dass du mir bei meinem Kleid helfen würdest“, lächelte die attraktive Anwältin.

Ran drehte sich der Magen um. Das ihre Mutter heiratete störte sie gar nicht so sehr. Es störte sie nur wen sie da heiraten wollte und mit wem sie dann unter einem Dach leben musste! Das würde Mord und Totschlag geben, dass wusste sie jetzt schon!

„Mom, du weißt das ich Shinichi nicht ausstehen kann“, begann sie und versuchte ruhig zu bleiben.

„Ach Ran, ja du und Shinichi ihr seid als Kinder oft aneinander geraten, aber ihr beide seit inzwischen erwachsen und ich bin mir sicher, wenn wir erst mal alle zusammen wohnen werdet ihr euch besser verstehen. Schließlich seid ihr dann Geschwister.“
 

Geschwister? Er und sie? Niemals! Nie im Leben! „Du glaubst doch wohl nicht, dass ich diesen Irrtum der Natur, als meinen Bruder akzeptiere!“, schrie die junge Schülerin und stand ruckartig von ihrem Stuhl auf. Dabei stieß sie ihr Glas mit O-Saft um, der nun über den Tisch lief. Ihre Mutter nahm einen Lappen und wischte das kleine Malheur auf. „Wenn sein Vater und ich verheiratet sind, dann seid ihr aber Geschwister.“

„Stiefgeschwister“, korrigierte ihre Tochter patzig. „Und das ist noch lange kein Grund ihn zu mögen oder so! Er war damals schon ein dummes Schwein und ist es heute umso mehr! Erst letzte Woche hat er meinen Sport-BH aus der Umkleide gestohlen und ihn einem Jungen geschenkt, der mir seitdem ständig auf die Pelle rückt!“

„Ach, das hat er bestimmt nicht so gemeint“, winkte Eri ab. „Das bisschen ärgern. Ist doch halb so schlimm.“

Halb so schlimm? HALB SO SCHLIMM? Ran war kurz vorm Platzen. Sie spürte bereits wie ihr Blutdruck in die Höhe schoss und ihr Plus anstieg.
 

„Mom, ich bitte dich. Überlege dir diese Heiratssache noch mal“, bat die brünette Schülerin schließlich und setzte sich wieder hin. „Du kannst ja weiterhin mit ihm zusammen sein, aber bitte heirate ihn nicht.“

„Warum nicht?“

„Weil...“ Weil ich nicht mit Kudo unter einem Dach leben will. Weil ich nicht bereit bin, dich auf diese Weise mit jemanden zu teilen. Weil alles so bleiben soll wie es ist.

Sie schluckte. „Weil ich keinen zweiten Vater möchte. Ich möchte nicht seinen Namen annehmen und mir von einem Fremden was sagen lassen. Ich möchte, dass es nur uns beide gibt. Dich und mich.“
 

Die attraktive Anwältin sah ihre Tochter zunächst besorgt, dann aber liebevoll an. „Du brauchst keine Angst zu haben.“ Sie tätschelte die Hand ihrer Tochter. „Yusaku würde dir niemals deinen Vater ersetzen und du brauchst auch nicht seinen Nachnamen annehmen. Du kannst weiterhin Mori heißen. Und ich glaube, es würde uns gut tun wieder einen Mann im Haus zu haben. Seit meiner Scheidung gab es keinen Mann mehr in unserem Leben. Ich weiß, es wird eine große Umstellung werden, aber es wird ja noch nicht einmal ein Jahr sein. Nach diesem Schuljahr gehst du studieren und dann ziehst du sowieso aus. Und die paar Monate können wir doch als Familie verbringen. Und mach dir wegen Shinichi keine Gedanken. Er wird sich benehmen und aufhören dich zu ärgern, das verspreche ich dir.“ Sie machte eine kurze Pause. „Und wenn nicht, setze ich ihm etwas selbst gekochtes vor die Nase, dass er dann essen muss, und danach wird er es sich zweimal überlegen ob er gemein zu dir ist.“
 

Ran musste lachen. Ihre Mutter war eine miserable Köchin. Von Kochen und Backen verstand sie gar nichts, weshalb Ran schon in jungen Jahren das Kommando in der Küche übernommen hatte. Die paar Kochversuche von Eri waren immer gescheitert.

„Könnest du es wenigstens versuchen?“, fragte ihre Mutter bittend. „Versuch es, ja? Lass drei Monate nach der Hochzeit vergehen. Wir werden nach der Hochzeit zusammenziehen und dann werden wir ja sehen, ob es klappt oder nicht. Und wenn es mit euch beiden nicht kappt, werde ich dir eine Wohnung suchen.“

Die hübsche Schülerin bekam große Augen. „Du würdest mir echt eine Wohnung suchen? Mir erlauben allein zu wohnen?“

Ihre Mutter nickte. „Ja, wenn drei Monate nach der Hochzeit vergangen sind und ihr beide euch immer noch nicht versteht, darfst du ausziehen und dir eine eigene Wohnung suchen. Ist das ein Deal?“
 

Die junge Mori überlegte kurz. Das war wirklich eine Überlegung wert. Und drei Monate gingen schnell vorbei. Und sie wusste, dass sie sich mit dem eingebildeten Lackaffen nicht vertragen würde. Also hatte sie die Wohnung schon so gut wie in der Tasche. „Okay abgemacht'', sagte sie und hielt ihrer Mutter die Hand hin. „Wenn Kudo und ich uns in den drei Monaten nicht vertragen haben, dann ziehe ich aus ohne dass du Theater machst.“

„Einverstanden.“ Eri schlug in die Hand ihrer Tochter ein. Es war zwar nicht der idealste Deal, aber es war besser als nichts. Und ihrer Mutter zuliebe würde sie es versuchen. Ihre Mutter war ihr ein und alles und sie würde sie niemals unglücklich machen, auch wenn das bedeutete das sie mit diesem Idioten zusammenwohnen musste.
 

Währenddessen im Hause Kudo
 

„Was?! Dad, das ist ja wohl ein schlechter Scherz!“, rief die aufgebrachte Stimme des attraktiven Schülers durch das Haus. Sein Vater schüttelte den Kopf und wandte sich wieder seiner Zeitung zu. „Eri und ich werden in drei Monaten heiraten und dann werden die beiden hier einziehen.“

Das durfte ja wohl nicht wahr sein! Ausgerechnet die Mutter von dieser dummen Zicke sollte die neue Frau seines Vaters werden? Ohne ihn! Dieses verrückte Biest würde keinen Fuß in dieses Haus setzen!

„Dad, das kannst du nicht machen!“

Sein Vater sah von der Zeitung auf. „Klar kann ich das. Eri ist eine wundervolle Frau und ich liebe sie.“

„Hättest du dir nicht eine andere Frau suchen können?“

„Was hast du gegen Eri?“

„Nichts, aber gegen das was sie Tochter nennt!“

„Ran ist doch ein tolles Mädel. Ich bin mir sicher, wenn ihr euch richtig kennen lernt und euch aneinander gewöhnt wird das alles besser werden.“
 

Besser werden? Bestimmt nicht, wenn die beiden unter einem Dach lebten! Dieses verdammte Weib war eine unerträgliche, eingebildete Schnepfe, die ihn jeden Tag zur Weißglut brachte! Er brauchte nur ihre ätzende Stimme hören und schon brodelte es in ihm!

„Dad, wieso müsst ihr denn heiraten? Könnt ihr nicht einfach ein Paar bleiben und euch abwechselnd besuchen?“, stöhnte der jüngere Kudo genervt. Er hatte keine Lust auf eine Stiefmutter. Und wenn Eri genauso drauf war wie ihre Tochter, dann hatte er verloren. Zwei Frauen von dieser Sorte, das hielt noch nicht mal der stärkste Elefant aus.
 

„Mein Junge, ich möchte mit Eri in jeglicher Beziehung zusammen sein. Nach dem Tot deiner Mutter dachte ich, dass ich nie wieder so eine Frau treffen würde. Und ich bin nun einmal ein Mann der Nägel mit Köpfen macht“, bemerkte sein Vater und seufzte. „Ich weiß, die Vorstellung von einer neuen Mutter behagt dir nicht und auch nicht das dieses Mädchen deine Schwester wird...“

„Schwester?“, brüllte Shinichi entsetzt. Daran hatte er noch gar nicht gedacht! Verdammte scheiße.

„Stiefschwester“, verbesserte Yusaku und räusperte sich. „Jedenfalls weiß ich, dass ihr beide so eure Probleme miteinander habt, schließlich habe ich schon einiges von eurer Lehrerin erfahren und auch von Heiji und Kaito. Aber ich bin mir sicher, dass ihr beide euch vertragen werdet wenn ihr euch besser kennen lernt und mehr Zeit miteinander verbringt. Und du bist alt genug um erwachsen mit dieser Situation umzugehen.“

Pah von wegen. Wenn diese dumme Kuh hier wohnen und leben würde, dann gäbe es jeden Tag Geschrei und Krach. Und darauf hatte er absolut keine Lust!
 

„Shinichi“, sagte Yusaku und legte die Zeitung beiseite. „Ich bitte dich, versuch dich mit Ran zu vertragen. Oder sie zumindest zu tolerieren. Für sie wird es auch nicht einfach sein hierher zu ziehen und mit uns zusammen zu wohnen. Und ich glaube, dass zwei Frauen im Haus eine große Bereicherung für uns wären.“

Misstrauisch sah sein Sohn ihn an. „Warum?“

„Naja, zum einen haben wir immer leckeres, selbst gemachtes Essen auf dem Tisch stehen. Und zum anderen ist es ein ganz anderes Gefühl eine Frau im Haus zu haben. Die ganze Atmosphäre ändert sich dadurch.“
 

Shinichi überlegte. Seine Mutter war seit zwölf Jahren tot und seitdem war nie wieder eine Frau in diesem Haus gewesen. Abgesehen von der Putzfrau, die dreimal die Woche kam. Er erinnerte sich kaum noch daran wie es war, als seine Mutter noch lebte. Er wusste nur, dass es ein warmes Gefühl gewesen war, wenn er nach dem Kindergarten nach Hause kam und seine Mutter ihn liebevoll in die Arme genommen hatte. Sie hatte so eine Wärme ausgestrahlt und er hatte sich immer geborgen und geliebt gefühlt. Er musste zugeben, dass er dieses Gefühl vermisste aber er bezweifelte, dass es mit Eri genauso sein würde. Aber seinem Vater zuliebe, würde er es versuchen. Sein Dad verdiente es. Also nickte er und gab sich geschlagen.
 

Yusaku lächelte dankbar. „Danke mein Sohn. Ich weiß es wird nicht einfach, aber ich bin mir sicher, dass wir das alles als Familie schaffen werden. Was hältst du davon, wenn wir uns schon mal Anzüge für die Hochzeit ansehen? Du sollst nämlich mein Trauzeuge werden.“

Gerührt sah der attraktive Schüler in die dunkelblauen Augen seines Vaters. Er schluckte den Kloß runter und setzte ein strahlendes Lächeln auf. „Sicher, nichts lieber als das.“
 


 

Und jetzt stand sie neben ihrer Mutter und sah zu, wie diese getraut wurde. Eri trug ein schlichtes knielanges, cremefarbenes Spitzenkleid. Ihre Brille hatte sie weggelassen und satt dessen Kontaktlinsen eingesetzt damit die Hochzeitsfotos schön wurden. Aber später würde sie dann ihre Brille wieder aufsetzten, da sie Kontaktlinsen nicht so gut vertrug und sie diese als lästig empfand. Aber heute machte sie eine Ausnahme. Heute war sie eine strahlende Braut mit einem wunderschönen Kleid, einer perfekten Frisur und dezentem Make-up. Yusaku trug einen schwarzen, schlichten Anzug und strahlte seine Braut glücklich an. Neben ihm stand Shinichi als sein Trauzeuge. In den letzten Wochen vor der Hochzeit waren die beiden sich aus den Weg gegangen. In der Schule behandelten sie sich wie Luft, sodass ihre Mitschüler sich fragten was los war.
 

Ran hatte ihren Freundinnen natürlich von der bevorstehenden Hochzeit ihrer Mutter erzählt. Als diese erfuhren, wen Eri heiraten würde, wären beide fast umgekippt.

„Was, deine Mutter will Kudo's Vater heiraten?“, fragte Kazuha fassungslos.

„Jap.“

„Das heißt, du wirst mit Kudo unter einem Dach Leben?“, fragte Aoko entsetzt.

„Jap.“

„Dann seid ihr beide Stiefgeschwister!“

„Jap“, wiederholte Ran und biss in ihren Apfel.

„Wie kannst du nur so ruhig bleiben?“, fragte die junge Toyama ungläubig.

„Weil ich mich nicht darüber aufregen werde.“

„Aber wieso nicht?“
 

Die junge Mori kaute und seufzte anschließend. „Weil mir das Glück meiner Mutter wichtiger ist und ich möchte das sie sich deswegen nicht mit Yusaku streitet. Ich werde einfach so tun, als ob er nicht existiert und mein Leben weiter Leben.“

„Und du meinst, dass schaffst du auch dann noch, wenn ihr beide unter demselben Dach wohnt?“, kam es skeptisch von Aoko.

„Klar, denn der Klügere gibt nach und das bin nun mal ich. Ich werde einfach nicht mehr auf seine dummen Sprüche eingehen und ihn ignorieren. Er wird das Interesse verlieren und mich dann völlig in Ruhe lassen.“

Ihre beiden Freundinnen sahen nicht sehr überzeugt aus. „Na wollen wir hoffen, dass das auch so klappt“, gähnte Kazuha und streckte sich. „Wenn nicht kannst du ihn ja mit einem Küchenmesser abschlachten.“

„Nö, ich werde einfach Goro auf ihn hetzen“, grinste die hübsche Mori boshaft. Goro war ihr fünf Jahre alter Kater und er war bekannt dafür, dass er Männer hasste. Jedesmal, wenn ein Mann zu Besuch kam, zeigte Goro diesem sehr deutlich was er von ihm hielt. Entweder er fauchte, kratze und biss den Gast, oder er setzte sich unschuldig auf dessen Schoss und ließ ein Geschenk auf der Hose zurück.
 

Die junge Nakamori lachte. „Ja, ich weiß noch als dieser eine Klient deiner Mutter vorbeikam. Goro hat nicht nur auf seine teuren Schuhe gepinkelt, sondern auch in seine schicke Aktentasche - die er im Schlepptau hatte.“

Die drei Freundinnen kicherten. Ja, Goro konnte Männer wirklich nicht ausstehen. Und er würde es den beiden Kudos auch sehr schwer machen und zeigen wer der Chef im Haus ist.
 

Heiji und Kaito hatten sich kaputtgelacht, nachdem sie erfahren hatten, wer die neue Stiefmutter von Shinichi war. „Alter, du hast das große Los gezogen“, lachte Kaito und hielt sich an seinem Tisch fest. Shinichi knurrte und verschränke beleidigt die Arme vor der Brust. „Das ist nicht witzig!“

„Oh doch und wie“, sagte Heiji und hielt sich den Bauch vor Lachen. „Die Person, die du am wenigsten leiden kannst, wird deine neue Stiefschwester. Und ihr müsst beide unter einem Dach leben! Den Tag muss ich in meinem Kalender eintragen!“

„Arschlöcher“, brummte der junge Kudo und sah beleidigt zur Seite.
 

„Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau“, sagte der Pastor lächelnd. Eri und Yusaku küssten sich und die Gäste applaudierten. Ran - die einen kleinen Strauß in den Händen hielt - tat dies ebenfalls wenn auch nicht so sehr wie die anderen. Auch Shinichi klatschte Beifall, aber auch er sah nicht sonderlich glücklich aus. Ihre Blicke trafen sich. Die junge Mori würde nur zu gerne wissen was er gerade dachte, wahrscheinlich plante er gerade ihren Tot. Oder er überlegte wie er sie vergraulen könnte. So oder so, sie würde nicht vor ihm kuschen. Wenn er Krieg haben wollte, dann würde er verdammt noch mal Krieg bekommen!

Erster Morgen als Familie

„Also, das ist unser Haus. Ich hoffe ihr werdet euch darin wohl fühlen“, sagte Yusaku und lenkte das Auto zum Eingangstor. Ran - die hinter ihm saß - schaute mit großen Augen aus dem Fenster. Sie hatte ja gewusst, dass Kudo's Vater ein gut verdienender Autor war, aber das die beiden in einer verdammten Villa wohnten, hatte sie nicht erwartet. Als ihre Mutter ihr sagte, dass die beiden zu ihrem neuen Mann ziehen würden, hatte Ran nur zugestimmt, weil sie ein größeres Zimmer bekommen würde. Sie und ihre Mutter hatten in einer Drei-Zimmer-Wohnung gelebt und ihr Zimmer war eigentlich viel zu klein für die achtzehn Jährige gewesen.
 

Generell war die Wohnung ziemlich klein und schäbig gewesen, aber sie hatte nie ein Wort zu ihrer Mutter gesagt, denn sie wollte ihr keine Sorgen bereiten. Eri hatte nach der Scheidung alles für ihre Tochter getan. Hatte auf vieles verzichtet um Ran alles zu ermöglichen. Und deshalb hatte sich die junge Schülerin nie über irgendwas beklagt. Wenn ihre Mitschülerinnen die neusten Jeans hatten, die es auf dem Markt gab, und damit angaben, hatte sie mit den Schultern gezuckt und gesagt: „Wozu soll ich mich in eine Jeans rein quetschen und wie eine Presswurst aussehen, wenn ich eine bequeme tragen und mich darin wohlfühlen kann?“

Die Antwort hatte den anderen Mädchen nicht gepasst und natürlich hatte sich die damals fünfzehnjährige allerlei dumme Sprüche anhören müssen, aber es war ihr egal. Sie brauchte das nicht, sie hatte ihre Mutter. Mehr brauchte sie nicht.
 

Yusaku hielt direkt vor der Eingangstür der Villa und schnallte sich ab. Ran stieg aus dem Wagen und starrte noch immer das große Haus an. „Hier gibt Kudo also immer seine legendären Partys“, dachte sie und drehte sich zur Seite. Shinichi gähnte und wirkte noch genervter als vorher. Kein Wunder, denn sie waren jetzt offiziell Stiefbruder und Stiefschwester. Eine Familie. Allein bei dem Gedanken bekam sie einen Würgereiz. Das Gute an dem Haus war, dass die beiden sich prima aus dem Weg gehen konnten. Die junge Mori würde ihr Zimmer einfach so gut wie nie verlassen, wenn er auch im Haus war.
 

Sein Vater hatte ihr nämlich einen Fernseher besorgt und in ihrem Zimmer angeschlossen. Jetzt konnte sie in dort fernsehen und musste dies nicht mit ihren Eltern oder dem Trottel tun. „Dann lasst uns mal reingehen“, rief Eri und nahm Yusaku's Hand. Dieser blickte sie so liebevoll an, dass es schon fast peinlich war. Gut, dass es schon spät war und niemand die beiden sah.
 

Kopfschüttelnd folgte sie dem frisch verliebten Paar und hoffte, dass mit Goro alles okay war. Ihre Mutter hatte ihren kleinen Liebling heute Morgen hergebracht. Damit er sich schonmal an ihr Zimmer gewöhnen konnte. Ihr Kater war eine Hauskatze und ging nie nach draußen. Zumindest nicht mehr seit sie ihn gefunden hatte. Goro war diese Umgebung völlig fremd und sie hatte den ganzen Tag an ihre kleine Schmusekatze gedacht. Der Kater war ihr ein und alles. Das Einzige männliche Wesen, dass sie niemals verlassen würde. Nicht so wie ihr Vater
 

Die brünette Schülerin biss sich auf die Lippe. „Denk nicht an ihn“, befahl sie sich. „Wenn er an deinem Leben kein Interesse hat, soll er doch bleiben wo der Pfeffer wächst!“

„Shinichi, würdest du die Haustür aufschließen?“, unterbrach Yusaku's Frage ihre Gedanken. Sie runzelte die Stirn. Warum schloss er nicht selbst auf? Er hatte doch einen Schlüssel.

Sein Sohn tat wie ihm befohlen und öffnete mit einem Klick die Haustür. Bevor Eri einen Schritt weiter gehen konnte, befand sie sich bereits auf dem Arm ihres Ehemannes und ein Schrei entfuhr ihrer Kehle. „Yusaku! Bist du verrückt geworden? Wir sind keine zwanzig mehr!“

Ihr Ehemann grinste und dachte gar nicht daran seine Braut runter zu lassen. „Das gehört nun einmal dazu. Der Bräutigam muss die Braut über die Schwelle ihres neuen Heimes tragen.“
 

Eri meckerte und strampelte mit den Füßen, aber der attraktive Autor hielt sie weiterhin fest und betrat das Haus. Die junge Mori konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Irgendwie waren die beiden ja schon süß. Und sehr ineinander verliebt. Ob sie sich auch mal so sehr in jemanden verlieben würde? Davon war Ran nicht überzeugt, bisher gab es keinen Jungen der solche Gefühle in ihr ausgelöst hatte. Der Einzige, der etwas in ihr auslöste war der junge Mann, der neben der Haustür stand und finster dreinblickte. Und das waren keine guten, sondern sehr, sehr, sehr schlechte Gefühle. Oft spielte sich folgendes Szenario in ihrem Kopf ab. Sie nahm den Kopf dieses Idioten und schlug ihn solange gegen die nächste harte Wand, bis sein Gehirn Matsch war und aus seiner Nase lief. Aber dann schloss sie immer die Augen, atmete tief durch und machte sich bewusst, dass sie in Gefängniskleidung nicht gut aussah. Und so verwarf sie diese Gedanken wieder. Aber so ganz verschwunden waren sie nicht.
 

Shinichi sah seinen Vater nach und konnte nicht fassen, dass er Eri über die Schwelle getragen hatte. Das war doch voll peinlich! Gut, dass es niemand sonst gesehen, oder gar gefilmt hatte! Er hörte wie sein Vater mit Eri ins Wohnzimmer ging. Noch immer hörte er das Gemecker seiner neuen Stiefmutter. Wie sollte das bloß alles funktionieren? Er war es nicht gewohnt mit einer Frau zusammen zu leben, dies war jahrelang ihre Männerhöhle gewesen. Eri würde bestimmt einiges verändern wollen. Hoffentlich platze sie nicht unverhofft in sein Zimmer, wenn er gerade Besuch hatte. Das wäre ein absolutes Desaster! Und Mega peinlich.
 

„Kudo, willst du hier Wurzeln schlagen, oder kommst du heute noch ins Haus?“, fragte Ran, die plötzlich neben ihn aufgetaucht war. Er sah zur Seite und kniff die Augen zusammen. An ihre Gegenwart würde er sich auch gewöhnen müssen. „Nun ja, ich dachte ich warte auf dich und zeige dir dein neues Zuhause, Schwesterchen“, erwiderte er mit einem süffisanten Ton in der Stimme.

Schwesterchen? War der Typ noch ganz bei Trost?

Sie ballte die Hände zu Fäusten und funkelte ihn aus zornigen blauen Augen an. „Sag das nicht nochmal!“

„Was? Schwesterchen?“, wiederholte er unschuldig.
 

Die junge Schülerin knurrte leise und versuchte ruhig zu bleiben. Heute war der Hochzeitstag ihrer Mutter und sie würde ihr den nicht ruinieren, indem sie Yusaku's Sohn den Hals umdrehte. Also warf sie den Kopf nach hinten und sah ihn mit herablassenden Augen an. „Ich werde mir morgen das Haus von deinem Vater zeigen lassen. Ich bin mir nämlich sicher, dass du mir nur deine Pornosammlungen zeigen würdest.“

„Ich brauche keine Pornos, denn im Gegensatz zu dir habe ich regelmäßig Sex mit lauter hübschen, sexy Frauen.“ Er sah sie grinsend an.

„Du hast verzweifelt, willig und dumm vergessen“, verbesserte die brünette Schülerin.

„Eifersüchtig?“

„Brennst du? Wenn die anderen Mädchen so tief sinken und mit dir in die Kiste steigen, sollen sie das gerne machen.“
 

Der jüngere Kudo ging gemächlich an seiner Stiefschwester vorbei und betrat das Haus. Dann drehte er sich nochmal zu ihr um. „Ich würde dir raten, dir ganz viel Ohropax zu besorgen, denn ich habe regelmäßig Besuch und bin nicht immer leise.“ Sein Grinsen wurde fieser. „Es sei denn, du hörst so etwas gerne, dann darfst du ruhig an meiner Tür lauschen und dich an den Geräuschen ergötzen.“

„Ich hasse dich, Kudo!“

„Ich bin auch nicht gerade ein Fan von dir!“

„Du bist ein Arschloch!“

„Und du bist eine verdammte Zicke!“
 

Beide starrten sich wütend an. „Hey ihr beiden, ihr werdet euch doch nicht am ersten Tag streiten, oder?“, rief Yusaku und kam aus dem Wohnzimmer. Er sah zwischen seinem Sohn und seiner Stieftochter hin und her. Oh je, dass konnte ja heiter werden. „Kommt schon, lasst es gut sein und geht ins Bett. Der Tag war für uns alle anstrengend und ich glaube, wenn wir alle eine Runde geschlafen haben, sieht die Welt morgen anders aus.“
 

Die beiden Oberschüler sahen sich weiterhin grimmig an. Der attraktive Autor seufzte und kratze sich hinter dem Kopf. Eri kam dazu und sah die beiden seufzend an. „Yusaku hat recht. Wir sollten alle schlafen gehen. Komm Ran, ich zeige dir dein Zimmer. Ich habe es eingerichtet und hoffe, dass es so okay ist. Wenn nicht können wir es morgen umstellen. Außerdem wartet Goro auf dich.“
 

Beim Namen ihres Katers lockerte die junge Schülerin ihre angriffslustige Haltung. Ihre arme, süße Katze war schon seit Stunden alleine in ihrem Zimmer. Bestimmt hatte er sich ohne sie einsam und unglücklich gefühlt. Schließlich war das eine ganz neue Umgebung für ihn. „Du hast recht, Mom. Ich werde nach oben gehen und nach Goro sehen“, sagte Ran und lächelte ihre Mutter an. „Gut, dann komm, ich zeige dir den Weg. Shinichi, ich wünsche dir eine gute Nacht. Wir sehen uns morgen beim Frühstück, ja?“ Eri lächelte ihren Stiefsohn so freundlich an, dass dieser nur ein Nicken erwidern konnte. „Gute Nacht, Eri.“

Die frischgebackene Kudo nahm den Arm ihrer Tochter und führte diese nach oben. Yusaku sah den beiden hinterher, dann wandte er sich seinem Sohn zu. Dieser sah zur Seite. „Es wäre schön, wenn das erste gemeinsame Frühstück nicht in einem Blutbad enden würde, mein Sohn.“ Ohne auf die Antwort von Shinichi zu warten, ging sein Vater die Treppe hoch und folgte den Frauen. Der jüngste Kudo schloss die Haustür und ging ebenfalls nach oben.

Wie sollte er das alles nur mit diesem Biest unter einem Dach aushalten?
 

Eri führte ihre Tochter oben über den Flur und ging zielstrebig auf eine Tür ganz hinten auf der rechten Seite zu. „Hier ist dein Zimmer.“ Sie öffnete die verschlossene Tür und trat zur Seite, damit ihre Tochter eintreten konnte. Die Augen der jungen Schülerin weiteten sich. Das Zimmer war dreimal so groß wie ihr altes und neben ihren Möbeln die sie mitgebracht hatte, verfügte es über ein Zwei-Sitzer-Sofa plus Fernseher. Ein PC-Tisch stand unter dem großen Fenster, auf dem ein neuer Laptop war. Goro's Kratzbaum stand neben ihrem Bett. Ihr Kater lag ganz oben auf seinem Kratzbaum und starrte seine Besitzerin beleidigt an. Scheinbar nahm er es ihr übel, dass sie ihn solange alleine gelassen hatte.
 

„Das ist echt ein schönes Zimmer“, meinte Ran schließlich und unterdrückte einen Freudenschrei. Sie fühlte sich fast wie eine Prinzessin. Ihre Mutter strahlte. „Ja, nicht wahr? Ein ganz anderes Kaliber als unsere kleine Wohnung. Übrigens hast du ein eigenes Bad.“

„Du verarschst mich doch, oder?“ Die Stimme der jungen Mori klang ungläubig.

„Nein, ich verarsche dich nicht. Schau dir das Bad an. Du hast dort neben einer Toilette eine eigene Dusche.“
 

Die attraktive Anwältin schloss die Tür und folgte ihrer Tochter, die gerade die Tür des Badezimmers öffnete und aus dem Staunen nicht mehr herauskam. „Unglaublich. Ein riesiges Zimmer mit eigenem Bad. Ich glaub, ich träume“, murmelte die junge Mori und schüttelte den Kopf. „Yusaku hat dir dieses Zimmer mit Bad gegeben, damit du dich nicht mit Shinichi streiten musst. Er meinte, es wäre besser wenn du dein eigenes Bad hast damit peinliche Situationen vermieden werden.“

Was denn bitte für peinliche Situationen?

„Und die da wären?“

„Naja, Yusaku hatte die verrückte Vorstellung das Shinichi ins Bad reinplatzen könnte, wenn du unter der Dusche stehst, oder so. Deshalb hielt er es für angebracht, wenn du ein Bad für dich hast, dass du abschließen kannst. Shinichi benutzt das Bad gegenüber von seinem Zimmer. Und Yusaku und ich das Bad im Erdgeschoss'“, erwiderte Eri grinsend. „Was hältst du davon?“
 

„Es ist...“ Unglaublich, unbeschreiblich, wundervoll. Aber das würde sie ihrer Mutter nicht sagen. Auch wenn sie hier mehr Platz und ein eigenes Bad hatte, würde das hier nicht ihr Zuhause sein. Und Yusaku und dieser verdammte Shinichi würden kein Teil ihrer Familie werden. Für sie gab es nach wie vor nur ihre Mom und sonst niemanden.

„Es ist schön“, sagte die hübsche brünette Schülerin schließlich und drehte sich lächelnd zu ihrer Mutter um. Diese seufzte erleichtert. „Zum Glück, ich hoffe du wirst dich hier wohlfühlen. Als Yusaku mich gebeten hat ihn zu heiraten habe ich gleich gesagt, dass du ein besonders schönes Zimmer bekommen sollst. Schließlich haben wir jahrelang in dieser kleinen Wohnung gelebt und ich weiß, dass der Platzmangel sehr nervig gewesen war. Deshalb freut es mich, dass dir das Zimmer gefällt.“
 

Die attraktive Kudo umarmte ihre Tochter innig und küsste sie anschließend auf die Stirn. „Ich gehe jetzt in mein Zimmer. Es ist direkt gegenüber der Treppe. Shinichi's Zimmer ist schräg gegenüber von deinem. Wenn du dich unwohl fühlst, dann kannst du dein Zimmer abschließen. Wir sehen uns morgen früh.“

„Okay, gute Nacht, Mom.“

„Gute Nacht, mein Schatz.“

Ihre Mutter verließ das Zimmer und Ran blieb noch eine Weile stehen. Irgendwann ging sie zu ihrem Kleiderschrank und nahm sich ein Schlaftop und eine kurze Hose raus. Jetzt würde sie erstmal das Kleid ausziehen. Für die Hochzeit ihrer Mutter hatte sie ein hübsches, ärmelloses, rosa Rüschenkleid angezogen. Ihre kunstvolle Hochsteckfrisur hatte sich inzwischen gelockert, sodass einige Strähnen in ihr Gesicht fielen.

Schnell umziehen, abschminken und dann ab ins Bett. Morgen würde wahrscheinlich ein genauso anstrengender Tag wie heute werden.
 

Am nächsten Morgen erwachte Ran aus einem traumlosen Schlaf und blinzelte als das Sonnenlicht ihr Gesicht traf. Im ersten Moment wusste sie nicht wo sie sich befand. Dann fiel es ihr ein. Gestern hatte ihre Mutter wieder geheiratet und nun lebte sie mit Kudo im selbem Haus. Sie legte einen Arm auf ihr Gesicht und atmete tief ein und aus. Sie wollte nicht aufstehen. Sie wollte in ihrem Bett liegen bleiben und die nächsten Monate an sich vorbeiziehen lassen.
 

Etwas bewegte sich an ihrem Fußende und kurz darauf legte sich etwas Schnurrendes, pelziges auf ihren Bauch. Mit einem Lächeln nahm die junge Oberschülerin ihren Arm runter und hob den Kopf an. Goro lag ausgestreckt auf ihrem Bauch und sah sie an. Scheinbar hatte er keine Lust mehr die beleidigte Leberwurst zu spielen und wollte nun seine morgendlichen Streicheleinheiten abholen.

Die ganze Nacht hatte er auf seinen Kratzbaum gelegen und sich geweigert in ihr Bett zu kommen. Irgendwann hatte es die hübsche Mori aufgegeben und war nach einigen Minuten eingeschlafen.
 

„Na, mein Süßer? Hast du mir vergeben?“, fragte sie und strich über seinem Kopf. Sein Schnurren verstärkte sich und er rieb seinen Kopf auffordernd gegen ihre Hand. Er war eine richtige Schmusekatze. „Na dann werde ich wohl aufstehen und nach unten gehen“, dachte sie und nahm ihren Kater auf den Arm. Mit Goro im Schlepptau ging sie ins Bad. Sie setzte ihn auf dem Toilettendeckel ab und sah in den Spiegel. Gott, morgens sah sie wie eine alte Hexe aus. Wenn Kudo sie so sehen würde, dann würde er sich wieder über sie lustig machen und dumme Sprüche loslassen.

Aus diesem Grund hatte sie ihre Zimmertür abgeschlossen, bevor sie sich ins Bett gelegt hatte. Sicher war sicher.
 

Eine halbe Stunde später verließ sie ihr Zimmer und ging den Flur entlang. Sie warf einen Blick auf die Zimmertür ihres Stiefbruders. Brrr. Stiefbruder, würg. „Also von seinem Zimmer werde ich mich auf jedem Fall fernhalten“, schwor sie sich und stolzierte daran vorbei. Als sie die Treppe erreichte, öffnete sich das Schlafzimmer indem ihre Mutter mit Yusaku schlief. Ihr Stiefvater gähnte und sah die junge Mori einen kurzen Moment irritiert an. „Oh, guten Morgen Ran. Entschuldige, ich muss mich erst daran gewöhnen, dass ihr beide hier von nun an wohnt.“ Scheinbar war die Umstellung auch für ihn nicht einfach.
 

Die Angesprochene lächelte. „Guten Morgen, Yusaku. Ist okay, schließlich haben bisher nur du und dein Sohn hier gelebt. In ein paar Wochen haben wir uns alle daran gewöhnt.“

Der ältere Kudo nickte und ging mit ihr gemeinsam die Treppe runter. „Ist Mama schon wach?“

„Sie steht jetzt auf. Ähm sag mal, wer von euch beiden hat sich immer um das Essen gekümmert?“

„Meistens ich, warum?“

Ihr Stiefvater wirkte leicht verlegen. „Naja, Eri hat mir gesagt, dass sie überhaupt nicht kochen und backen kann und ich habe gehofft, dass du dich vielleicht darum kümmern würdest? Also nur, wenn es dir nichts ausmacht und du Lust dazu hast. Bisher haben Shinichi und ich uns fast nur von Fast Food ernährt und das Frühstück immer ausfallen lassen.“
 

Aha, sie sollte also Köchin spielen. Kurz überlegte sie ob sie patzig ablehnen sollte, aber eigentlich war es ihr egal. Sie würde wie immer das Essen zubereiten und wenn es den beiden nicht schmeckte hatten sie halt Pech. „Klar kümmere ich mich um das Essen. Zumindest um das Frühstück und um das Abendessen. Das Mittagessen haben Mom und ich nie zusammen eingenommen, weil sie dann noch auf der Arbeit und ich in der Schule, oder mit Freunden unterwegs war.“

„Oh schön. Ich habe den Kühlschrank aufgefüllt. Du kannst ja einen Blick reinwerfen und wenn du etwas brauchst, dann sag es mir und ich besorge es“, strahlte ihr Stiefvater. Sie schmunzelte.
 

Als sie die Küche betrat, wäre sie fast umgekippt. Die Küche war riesengroß und mit modernen Küchenmöbeln ausgestattet. Hier würde ihr das Kochen definitiv Spaß machen. „Eine schöne Küche“, meinte sie und ging zu dem großen Kühlschrank. Sie zog an der Tür, sodass sich der Kühlschrank öffnete. Sie warf einen Blick hinein und stellte fest, dass alles da war. Eier, Milch, Speck usw. Also würde sie Pfannkuchen mit Speck und gekochte Eier zubereiten. Sie nahm sich die Eier und den Speck und stellte sie auf den Küchentresen. „Ich bereite das Frühstück zu. Mögt ihr Pfannkuchen, Eier und Speck?“, fragte sie ihren Stiefvater und suchte nach einer geeigneten Schüssel. „Ja klar“, sagte er freudig und verschwand kurz aus der Küche. Kurz darauf kam er mit der Tageszeitung wieder rein. Bevor er aber einen Blick in die Zeitung reinwarf, ging er zu dem Tresen auf dem die Kaffeemaschine stand und befüllte diese mit Wasser. Erst als der Kaffee durchlief setzte er sich hin und las sich das Titelblatt durch. Bisher war es sehr friedlich, aber sein Sohn war ja noch nicht da.
 

Shinichi schlenderte lässig die Treppe herunter. Es nervte ihn ungemein, dass die junge Mori ein Zimmer mit eigenem Bad bekam. Normalerweise wurde dieses Zimmer als Gästezimmer benutzt. Meistens schliefen in dem Zimmer Freunde seines Vaters. Hohe Tiere, die ihn gelegentlich besuchten. Das diese dumme Zicke jetzt das Zimmer bekommen hatte nervte ihn tierisch. Vor allem, dass sie ihren Kater mit ins Haus gebracht hatte! Der junge Kudo mochte Katzen nicht. Als Kind ist der von der Katze seiner Nachbarin gekratzt und gebissen worden und seitdem waren diese Tiere bei ihm unten durch. Und jetzt lebte eines dieser Viecher auch noch bei ihm! Wenn das Tier ihm zu nahe kam, würde er ihm einen Tritt verpassen!
 

Mit einem mürrischen Gesichtsausdruck nahm er die letzte Stufe und kam unten an. Plötzlich vernahm er einen köstlichen Duft. Scheinbar war Eri schon wach und bereitete das Frühstück vor. Es roch himmlisch nach Speck. Ihm lief das Wasser im Mund zusammen. Normalerweise aß er morgens nie etwas. Meistens holte er sich etwas auf den Weg zur Schule und aß das dann in seinem Auto. Nun ja, wenn er jetzt jeden Morgen Frühstück bekam, hatte es wenigstens eine gute Sache, dass die beiden hier wohnten.
 

Gemächlich ging er zur Küche und trat in diese ein. Sein Vater las gerade die dritte Seite durch und begrüßte ihn wie jeden Morgen. „Guten morgen, mein Sohn.“

„Morgen, Dad.“ Er wollte gerade seiner Stiefmutter einen guten Morgen wünschen, als es ihm im Halse stecken blieb. Nicht Eri, sondern Ran stand am Herd und briet den Speck. Warum zum Teufel machte DIE das Frühstück? Hatte Eri etwa verschlafen, oder keine Lust? Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich. Sein Vater sah ihn an und nickte in Ran's Richtung. Wünsche ihr einen guten Morgen sagte sein Blick. Mit einem kaum hörbaren Grummeln setzte er sich und sagte mit zusammen gebissenen Zähnen. „Guten Morgen, Mori.“

„Guten Morgen, Kudo.“ Ran machte sich gar nicht erst die Mühe sich umzudrehen.
 

„Wieso nennt ihr euch nicht beim Vornamen?“, erkundigte sich Yusaku. „Ihr beide seid jetzt Stiefgeschwister und solltet euch nicht so abwehrend mit dem Nachnamen ansprechen.“

Shinichi sah seinen Vater an, als wäre der nicht mehr ganz bei Trost. „Vergiss es, Dad. Nur weil du ihre Mutter geheiratet hast werde ich bestimmt nicht mit ihr auf Bruder und Schwester machen! Für mich bleibt sie die dumme, laute, eingebildete Zicke und damit basta.“

Jetzt drehte sich die junge Mori doch um. „Und er ist für mich nichts weiter als das größte Arschloch dieser Welt. Und niemand wird mich dazu bringen in ihm irgendwas anderes zu sehen.“
 

Sofort entbrannte ein Streit zwischen den beiden Oberschülern. Sein Vater seufzte. Das würde wahrscheinlich jeden Tag so sein. Es würde dauern bis die beiden sich vertragen und versöhnt hatten. In diesem Moment betrat Eri die Küche und schüttelte den Kopf. „Warum greifst du nicht ein?“, fragte sie ihren Ehemann.

„Die beiden sind alt genug um das alleine zu klären. Lass die beiden streiten irgendwann werden sie merken, dass sie zu alt für so was werden“, bemerkte der ältere Kudo und stand auf. Er zog seine Liebste in eine Umarmung und küsste sie sanft auf die Lippen. Ihre Arme umschlagen seinen Hals und ein glückliches Lächeln war auf ihrem Gesicht zu sehen.
 

Die beiden Schüler bekamen das gar nicht mit, da sie damit beschäftigt waren sich Beleidigungen an den Kopf zuwerfen.

„Fischfresse!“

„Flattermuschi!“

„Hirnamputierter Rhinozerosarsch!“

„Kotzkrücke!“

Beide starrten sich gegenseitig wütend ins Gesicht und ballten die Hände zu Fäusten.
 

„Das reicht jetzt!“, befahl Eri nachdem sie sich von ihrem Mann gelöst hatte. „Schatz, denk an den Speck, und Shinichi, du setzt dich bitte hin damit wir in Ruhe frühstücken können!“

Sowohl die junge Mori, als auch der junge Kudo kamen dem Befehl der attraktiven Anwältin nach. Ran wusste, dass ihre Mutter nicht lange fackeln würde und ihrer Tochter ansonsten Hausarbeiten aufbrummen würde. Das kannte sie bereits. Also ging sie wieder an den Herd und kümmerte sich um den Speck.
 

Als das Frühstück fertig war stellte sie alles mit der Hilfe ihrer Mutter auf den Tisch und setzte sich anschließend hin. Ihre Mom nahm die Teller der beiden Männer und häufte ihnen jeweils zwei Pfannkuchen, drei Speckstreifen und ein gekochtes Ei auf den Teller. Sie selbst nahm sich die Hälfte, bevor sie sich Kaffee einschenkte. Die hübsche Oberschülerin wusste nicht ob sie überhaupt etwas runter kriegen würde, aber sie versuchte es zumindest. Mit dem Kerl an einem Tisch verging ihr sofort der Appetit.
 

Das Frühstück verlief in den ersten Minuten sehr ruhig. Yusaku schwärmte von den Pfannkuchen. „Die hast du wirklich gut hinbekommen. Und der Speck ist genau richtig“, lobte er seine Stieftochter anerkennend. Diese lächelte erfreut. „Freut mich.“

Selbst Shinichi musste zugeben, dass das Essen wirklich gut schmeckte. Aber das würde er natürlich nicht laut sagen, weshalb er etwas anderes sagte. „Wie kommt es, dass Mori das Frühstück gemacht hast und nicht du, Eri?“

Seine Stiefmutter sah ihn einen Moment verwirrt an, dann musste sie leicht verlegen Lächeln. „Weil ich nicht kochen kann.“

Hä? Der Gesichtsausdruck des Oberschülers fiel zusammen. „Wie, du kannst nicht kochen?“

„Ich stehe mit der Küche auf Kriegsfuß.“

„Ist das ihr Ernst? Warum hat mein Vater sie dann geheiratet, wenn sie nicht kochen kann?“, dachte Shinichi genervt. Er sah sehr unzufrieden aus.
 

Ran schnaufte. „Wieso, gibt es etwas an meinem Essen auszusetzen?“

„Das Essen – wenn man es so nennen kann – würden höchstens die Schweine fressen“, konterte der junge Kudo gehässig.

„Tja, da kannst du mal sehen das Schweine einen besseren Geschmack haben als du“, erwiderte sie trocken.

„Pah“, machte Shinichi eingeschnappt.
 

Eri und Yusaku sahen sich an und unterdrückten ein Stöhnen. Es würde noch lange dauern bis sich alles eingespielt hatte. Ob die beiden sich jemals vertragen werden?

Nichts hat sich geändert

Der nächste Schultag war gekommen und Ran war eine der wenigen Schüler, die überpünktlich im Klassenzimmer saßen. Neben ihr waren nur zwei Jungs und zwei andere Mädchen bereits da.

Da sie jetzt woanders wohnte, wusste sie nicht genau wie sie am besten den laufen sollte. Deshalb war sie zeitlich los gegangen um zu sehen, wie lange sie für den neuen Weg brauchte. Natürlich war sie nicht mit Kudo zusammen hergekommen. Diesen hatte sie bislang nur zu den Mahlzeiten gesehen, zu denen er immer pünktlich eintraf. Aber eine innere Stimme sagte ihr, dass ihre Mutter die Finger im Spiel hatte.
 

Wahrscheinlich hatte sie ihn solange bearbeitet bis er nachgegeben und sich bereit erklärt hatte, wenigstens die Mahlzeiten als Familie einzunehmen. Vielleicht hatte sein Vater ihm auch mit Taschengeld sperre gedroht. Naja egal, jedenfalls war er zum Frühstück und Abendessen immer aufgetaucht und hatte sich kommentarlos hingesetzt. Nachdem die junge Mori das Essen auf den Tisch gestellt hatte, und die Eltern ein Gespräch begonnen hatten, verhielt sich Kudo anfangs still und zurückhaltend. Auch die direkte Mori sagte keinen Ton und konzentrierte sich vollkommen auf das Kauen.

Bis...
 

„Das Essen schmeckt scheiße“, sagte Shinichi nach dem dritten Bissen und warf die Gabel auf den Teller. Ran sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an, sagte aber nichts dazu.

Auch Eri sah ihn fragend an. „Warum schmeckt es dir nicht? Das ist Hühnerfrikassee mit Reis und Gemüse.“

„Ich weiß was das ist, aber es schmeckt mir nicht. Ich werde mit Heiji und Kaito woanders essen“, erwiderte der junge Kudo genervt und stand auf. Sein Vater sah ihn nicht sehr fröhlich an. „Shinichi, du weißt was wir vereinbart haben.“

„Ja, aber wenn es mir nun mal nicht schmeckt, was soll ich machen? Soll ich mir jeden Bissen rein zwängen und dann alles im hohem Bogen heraus kotzen?“

Bevor Yusaku etwas erwidern konnte, mischte sich unerwartet die junge Oberschülerin ein. „Lass ihn, Yusaku. Wenn er nichts Gutes zu würdigen weiß, dann soll er sein Fast Food essen und an einem Herzinfarkt krepieren.“

„Wenn ich krepiere, dann an deinem Essen!“
 

Ran schnaufte. „Deine Geschmacksknospen sind vom jahrelangen Müll verschlingen verdorben und jetzt wo du was Anständiges vorgesetzt bekommst, ist es nicht gut genug für dich.“

„Ich weiß was gut ist. Das Essen von Heijis Mutter - sie macht das beste Schnitzel und die besten Koteletts“, rief der genervte Schüler überheblich.

„Dann zieh doch bei ihm ein, dann kannst du jeden Tag Schnitzel und Koteletts essen“, gab sie unschuldig zurück.

„Ich lasse mich nicht aus meinem eigenen Haus werfen!“

„Das ist das Haus deines Vaters, oder bezahlst du die Grundsteuer?“

„Du gehst mir so auf die Nerven!“

„Ein Hobby braucht ja jeder.“
 

Eri schlug sich die flache Hand gegen die Stirn und sah ihren Mann an.

„Ob die beiden sich jemals vertragen werden?“

„Sicher, sobald die Hölle zufriert.“

„Das ist nicht witzig. Dir geht die Zankerei der beiden doch auch auf die Nerven!“

„Schatz, du weißt doch: Was sich liebt, dass neckt sich. Sie können weder mit noch ohne einander.“
 

Bei dem letzten Satz seines Vaters hielten die beiden mitten in ihrem Streit inne und sahen den älteren Kudo entsetzt an. „Spinnst du, Dad? Hör auf so einen Müll von dir zu geben!“, rief sein Sohn sehr zornig.

„Echt mal“, empörte sich die hübsche Mori.
 

„Ach, auf einmal seid ihr beiden einer Meinung. Vielleicht gibt es noch Hoffnung“, grinste Eri erfreut.

Die beiden Oberschüler sahen sich kurz an, bevor sie ihre Köpfe in die entgegengesetzte Richtung drehten und ein beleidigtes „Pah.“ machten.

Ihre Eltern sahen sich lächelnd an.
 

Sie konnte nur hoffen, dass Kudo sich nicht verplapperte und niemandem weiter erzählte das sie seine Stiefschwester war. Sie würde es auch keinem erzählen, denn es gab in der Schule einige Mädchen die völlig verrückt nach Kudo waren, und die davon nicht begeistert gewesen wären. Eine davon war Shiho. Sie ging in die gleiche Klasse wie die beiden und hatte schonmal was mit dem jungen Kudo am Laufen gehabt. Das hat wohl drei Wochen gehalten und so viel sie mitbekommen hatte, war es nur auf das Körperliche beschränkt gewesen. Trotzdem schien sie ihn nicht gerne mit anderen Mädchen zu teilen, denn letztens hatte sie einem Mädchen aus der Parallelklasse eine heftige Ansage gemacht. Und auf diesen Kindergartenkram hatte sie keine Lust, dafür war sie zu alt.

Und außerdem war es Kudo und wegen diesem Trottel würde sie sich nicht mit diesen verrückten Weibern anlegen.
 

Sie war so in Gedanken, dass sie nicht mitbekam wie ihre beiden Freundinnen ins Klassenzimmer kamen. „Morgen Ran. Na, wie war dein Wochenende?“, fragte eine grinsende Kazuha und setzte sich neben ihre Freundin. Auch Aoko setzte sich, allerdings war ihr Platz hinter Ran. „Morgen Ran. Erzähl, wie war dein Wochenende?“

„Wie soll es denn gewesen sein? Es war die pure Freude und Heiterkeit“, erwiderte die brünette Mori sarkastisch. „Es war einfach prächtig. Aber das Allerbeste war wohl, dass meine Mutter den Vater des größten Vollidioten geheiratet hat und ich nun mit diesem unter einem Dach leben muss. Mit anderen Worten: Mein Wochenende war PERFEKT!“

Sowohl Kazuha als auch Aoko brachen in Gelächter aus. „Jap, das haben wir uns schon gedacht. Und wie ist es so mit Kudo? Habt ihr schon geschwisterliche Gefühle entwickelt?“, fragte die hübsche Toyama leise, damit die anderen es nicht mithörten.

„Ja sicher“, brummte Ran trocken. „Er wird mein Lieblingsbruder.“
 

Ein Schmunzeln legte sich auf Kazuhas Gesicht. „Das hab ich mir schon gedacht. So ein Exemplar als Bruder zu haben muss die reinste Freude sein.“

„Ja, ich kotze gleich vor Freude.“

„Aber mal ernsthaft. Wie ist es mit Kudo? Und wie ist sein Haus?“, fragte Aoko neugierig.

Ran lehnte sich zurück. „Es ist groß und ich habe ein Zimmer mit eigenem Bad. Außerdem habe ich gesehen, dass sie im Garten einen Pool haben. Kein Wunder also, dass Kudo's Partys so berühmt sind.“

„Echt? Wie cool. Wir müssen dich unbedingt besuchen und dann gehen wir eine Runde darin schwimmen“, strahlte die grünäugige Toyama.

„Klar, können wir ja mal machen. Aber ich schätze es wird Kudo nicht gefallen“, gab Ran grinsend zurück.
 

„Seit wann hält uns das ab?“, grinste Aoko fies.

„Hallo? Ich muss lieb und nett zu Kudo sein. So als Schwester“, gab die blauäugige Mori zurück, was denn anderen beiden ein heiteres Lachen entlockte. Dieses blieb ihnen aber im Halse stecken als besagter Kudo ins Klassenzimmer kam, zusammen mit Heiji und Kaito. Die drei Jungs unterhielten sich lachend und warfen den Mädels kurze Blicke zu. Kaito löste sich von der Gruppe und trat auf die genervt blickende Aoko zu. Diese hob eine Augenbraue und wappnete sich innerlich. „Was willst du?“

„Aoko?“

„Ja?“

„Kann es sein, dass du in Wahrheit ein Junge bist?“

„Du Blödmann!“

Kaito lachte und legte den Kopf schief. „Ich frage ja nur, weil du keine Kurven hast. Deine Brüste sind klein, deine Hüfte zu schmal und dein Arsch so flach wie ein Brett. Du hast null Sexappeal. Hätte ja sein können, dass du dich als Mädchen verkleidet.“

Sie knurrte. „Halt deine verdammte Schnauze, und such dir eine andere die du nerven kannst!“

„Nö, es macht viel mehr Spaß dich zu ärgern.“

„Ich ärgere dich gleich, aber richtig“, drohte sie mit zusammen gebissenen Zähnen.

„Was willst du tun? Mir in die Seite piken?“
 

Wortlos stand Aoko auf und ging nach vorne. In der linken Ecke stand ein Besen, der zum Fegen von den Schülern benutzt wurde. Nach der letzten Unterrichtstunde mussten immer zwei Schüler länger bleiben um das Zimmer und die Tafel zu säubern. Sie griff nach dem Besenstiel, drehte sich mit zornigen Augen um und rannte auf Kaito los. Dieser lachte und sprang weg, als seine Mitschülerin ausholte. „Du lahme Krücke, dich würde jede Schnecke überholen“, rief der attraktive Kuruba grinsend und wich einem weiteren Schlag aus. Die junge Schülerin kreischte und schlug mit dem Besen um sich.
 

Die anderen vier schüttelten die Köpfe. Irgendwer fing immer Streit an. Wenn es nicht Ran und Shinichi waren, dann Kazuha und Heiji, oder Aoko und Kaito. Meistens ließ einer der Jungs einen dummen Spruch los. Natürlich konterten die Mädels und so war schnell ein Streit entfacht.

Die junge Mori seufzte und blickte zur Tür, als diese aufging. Als sie sah wer da kam, hätte sie am liebsten ihren Kopf gegen die Tischplatte geschlagen. Shiho und ihre Freundinnen Asami und Akako kamen in die Klasse. Besser bekannt als die drei: DWBW, dumme, willige, billige Weiber. Die drei hatten schon sämtliche Kerle in der Schule durch. Zumindest die 16-18 jährigen. Dazu gehörten, wenn man den Gerüchten glauben konnten, auch Kudo, Hattori und Kuruba. Bei Kudo war es ja bewiesen, aber ob Heiji und Kaito etwas mit denen hatten, ließ sich schwer sagen. Die beiden ließen auch nichts anbrennen, aber ob sie auch so tief sinken würden wie Kudo? Wer weiß.
 

Die – bei dem männlichen Geschlecht – sehr beliebte Miyano sah sehr gut aus. Da ihre Mutter Engländerin war, hatte Shiho eine andere Haarfarbe als gewöhnliche Japaner. Ihre Haare waren eine Mischung aus einem sehr hellem braun und einem rot-blond. Außerdem hatte sie graue Augen, die bei verschiedenem Lichtfall ins blau-violette gingen. Dazu kam, dass sie groß und sehr kurvenreich war.
 

Shiho sah kurz zu Kaito und Aoko bevor sie den Blick abwandte und sich mit einem breiten Lächeln auf Shinichi zubewegte. Dieser verdrehte unbemerkt die Augen. Seit fast drei Wochen nervte sie ihn und suchte wieder seine Nähe. Obwohl er ihr mehrmals gesagt hatte, dass er kein Interesse an ihr hatte, wurde sie ziemlich aufdringlich. Ihr Freund – ein Medizinstudent – hatte sie für eine andere Studentin verlassen, und nun suchte sie einen Lückenbüßer und hatte sich ihren Ex dafür auserkoren. Der war davon aber nicht so begeistert und versuchte ihr aus den Weg zu gehen. Es reichte ihm, dass er die Mori jeden Tag an der Backe hatte, da brauchte er Shiho nicht auch noch!
 

„Hallo Shinichi. Hast du nach der Schule Zeit? Ich könnte Hilfe in Biologie gebrauchen“, säuselte sie lieblich. Der Angesprochene stöhnte genervt. „Nein, such dir wen anderes.“

„Aber du bist der Beste. Keiner kann es so gut wie du“, hauchte Shiho und lehnte sich zu ihm rüber. Shinichi wich etwas zurück, sodass er gegen den Tisch von Ran stieß. Die blickte ihre Mitschülerin Kopfschüttelnd an. „Hast du es wirklich so nötig, dass du kleine Jungs verführen musst? Kannst du dir nicht richtige Männer suchen?“

„Was hast du denn, Ran?“, kam es daraufhin fragend von der Miyano. „Bist du etwa eifersüchtig, weil ich jeden Mann kriegen kann und du nicht mal einen Penner herumkriegen würdest?“
 

Kazuha zog scharf die Luft ein. Diese verdammte Schlampe! Die junge Mori hob die Hand, als ihre Freundin etwas erwidern wollte. Die beiden Mitschüler sahen nun gespannt zu der brünetten Mori. Auch Aoko und Kaito unterbrachen ihren Streit und gingen auf die anderen zu. „Eifersüchtig? Weil ich keine verbrauchte Matratze bin und ich mich nicht jedem notgeilen Kerl hingebe? Ja klar, ich bin ja so neidisch auf dich“, erwiderte Ran gähnend.

Asami rollte mit den Augen.

„Ja, roll nur deine Augen. Das hilft dir auch nicht. Dort hinten findest du auch kein Gehirn“, lächelte Shinichis Stiefschwester.

„Was?“, fauchte die junge Mitschülerin.

„Nicht nur dumm sondern auch taub, oder was?“, kam es fies von Kazuha.

„Ihr...“, setzte Akako an, allerdings wurde sie von Shiho unterbrochen. „Lass gut sein. Kommt wir gehen auf unsere Plätze, wir haben es nicht nötig unsere Zeit mit denen zu verschwenden“, meinte die junge Miyano überheblich. Dann schenkte sie dem attraktiven Kudo ein hinreißendes Lächeln. „Überleg dir mein Angebot.“
 

Mit schwingenden Hüften gingen die drei davon. Mit der Hand rieb sich die hübsche Toyama die Stirn. „Herr im Himmel. Ich kenne ja viele dumme Menschen, aber die drei brechen den Highscore.“

„Ich hätte je gerne die innere Ruhe eines Stuhles“, bemerkte eine kopfschüttelnde Aoko. „Der muss auch mit jedem Arsch klarkommen.“

Ran brachte in schallendes Gelächter aus und warf den Kopf zurück. Ihre Haare flogen dabei nach hinten. Heiji brüllte vor Lachen. „Der war echt gut!“

Sogar Shinichi konnte sich ein amüsiertes Kichern nicht verkneifen. „Den muss ich mir merken.“

„Nichts da! Du kannst dir eigene Sprüche zulegen“, keifte die junge Mori plötzlich los. Die lockere Stimmung war mit einem Schlag dahin. Der junge Kudo sah seine Stiefschwester mit zusammen gekniffenen Augen an. „Kannst du nicht einmal deine Schnauze halten und dir einen Kommentar verkneifen?“

„Könnte ich schon, aber das sehe ich ja gar nicht ein.“

Gerade als der intelligente Oberschüler etwas erwidern wollte, kam die Lehrerin in die Klasse. „Guten Morgen. Setzt euch.“

Die Jungs gingen auf ihre Plätze. Shinichi warf der jungen Mori einen gereizten Blick zu. Diese setzte ihr bestes Lächeln auf. Tja, wer kann – der kann!
 

Am Abend - als die beiden Zuhause waren - ging der Streit weiter. Die Schule hatten beide gut überstanden, da sie sich den Rest der Zeit aus dem Weg gegangen waren. Dass war hier nun nicht mehr möglich. Ran – die gerade dabei war das Essen zu machen – stand am Küchentresen und schälte Karotten. Ihre Mutter und Yusaku waren noch nicht da, aber sie würden bald kommen. Kudo hatte sie bisher nicht gesehen und das war ihr auch ganz recht. Sie summte eine Melodie und war in ihre Arbeit vertieft, als der jüngste Kudo in der Küchentür auftauchte und boshaft grinste. In den Händen hielt er einen Brief. Leise faltete er diesen auseinander und holte tief Luft.
 

Liebe Ran,

Ich bin ein großer Bewunderer von dir und schon lange in dich verliebt.
 

Die junge Mori zuckte bei dem klang seiner Stimme zusammen, und als sie dann hörte was er da vorlas, drehte sie sich wütend um. „Was soll das? Gib sofort den Brief zurück! Wie bist du an den drangekommen?“, schrie sie außer sich.

„Ich war kurz in deinem Zimmer um mir ein Blatt Papier zu leihen“, erwiderte Shinichi unschuldig. „Und da sah ich, dass der Brief auf deinem Schreibtisch lag und hab ihn mir mal angesehen.“

Er las weiter.
 

Deine Augen strahlen schöner als das Meer. Deine Haare sind eine einzige Pracht. Dein Lächeln verzaubert jedes Wesen das deinen Weg kreuzt.
 

„LASS DASS“, kreischte sie und rannte fuchsteufelswild auf ihn zu. Lachend rannte er um den Tisch herum. „Am besten gefällt mir diese Stelle: Deine Ausstrahlung ist die pure Sonne. Warm und Energiereich. Der arme Kerl leidet unter einer heftigen Geschmacksverirrung.“

„Gib den Brief her“, bellte sie und versuchte nach dem Papier zu greifen. Aber der flinke Kudo hielt ihn außer Reichweite. Er rannte aus der Küche und war nun im Wohnzimmer. Ran folgte ihm mit zornigen Augen. „Kudo, du gibst mir sofort den Brief, oder du wirst es bereuen!“

„Wer hat das eigentlich geschrieben? Den Typen muss ich kennen lernen. Der scheint ja überhaupt keine Ansprüche zu haben“, lachte Shinichi gehässig.

„Halt deine verdammte schnauze!“
 

„Was ist denn hier los?“, fragte eine überraschte Eri, die gerade nach Hause gekommen war. Sie sah die beiden Oberschüler abwechselnd an. Shinichi stand hinter der Couch und hielt einen Zettel in der Hand und ihre Tochter stand mit geballten Fäusten davor. „Er hat mir etwas weggenommen und ich will es wieder haben“, rief ihre aufgebrachte Tochter und verengte die Augen zu gefährlichen Schlitzen. Zornesröte hatte sich mittlerweile auf ihrem Gesicht ausgebreitet. Eri wusste nicht was auf diesem Zettel stand, aber Ran wurde nicht ohne Grund so wütend. „Shinichi, gib ihr bitte den Zettel zurück.“

Der sah seine Stiefmutter an. „Nö, sie ist selbst schuld. Was lässt sie ihn herum liegen.“

„Er lag in meinem Zimmer, auf meinem Schreibtisch und du hast ihn einfach weggenommen“, brüllte die brünette Oberschülerin aufgebracht.

„Shinichi“, sagte Eri erneut, was den jungen Kudo seufzen ließ. „Schön hier.“ Er warf ihr den Zettel entgegen. Schnell schnappte sie sich ihn und rannte nach oben.
 

„Du hast deinem Vater versprochen dich mit ihr zu vertragen“, erinnerte ihn die Brillenträgerin. „Wieso warst du ohne Erlaubnis in ihrem Zimmer und nimmst dir etwas, dass dir nicht gehört?“

„Weil sie mir auf die Nerven geht“, keifte Shinichi. „Früher hab ich sie nur in der Schule ertragen müssen, aber jetzt ertrage ich sie auch jeden verdammten Tag zuhause! Ich kann und will mich nicht mit ihr vertragen, denn sie ist eine dumme eingebildete Zicke und versucht mich bei jeder Gelegenheit zu provozieren! Nur weil ihr beide auf heile Welt machen wollt, könnt ihr das nicht von uns verlangen!“
 

Eri schluckte. Sie wusste nicht genau was sie sagen sollte. Auf der einen Seite wollte sie ihre Tochter verteidigen, aber auf der anderen Seite war Shinichi nun ihr Stiefsohn und sie konnte ihn irgendwo verstehen. „Shinichi...“

„Lass es, Eri.“ Er kam hinter der Couch hervor und ging zur Tür. „Egal wie sehr du und Vater es euch wünscht, wir beide werden keine Freunde und erst recht keine Geschwister.“ Mit diesen Worten verließ er das Wohnzimmer. Die attraktive Kudo sah ihm enttäuscht hinterher.
 

Ran war währenddessen in ihrem Zimmer und versuchte sich zu beruhigen. Dieses dumme Arschloch! Wie konnte er es wagen an ihre Sachen zu gehen und sich über den Brief lustig zu machen? Dieser Brief war die Einzige schöne Aufmerksamkeit, die sie je von einem männlichen Wesen bekommen hatte. Nachdem ihr Vater sie verlassen hatte, hatte das die junge Frau lange Zeit keinem Mann getraut. Zu tief saß der Schmerz über den Verlust ihres Vaters. Und dann vor knapp zwei Jahren hatte ihr ein älterer Mitschüler diesen Brief geschrieben. Sie hatte ihn damals in ihrem Mathebuch gefunden und war mehr als überrascht gewesen. Vor allem als sie den Namens des Jungen herausgefunden hatte. Er hieß Satoru Maeda und war zwei Klassen über ihr gewesen. Und er hatte ihr diesem Liebesbrief geschrieben. Leider war sie nie dazu gekommen ihn für diesem Brief zu danken, oder mit ihm darüber zu reden. Nach der Oberschule hatte sein Studium begonnen und so verlor sie ihn aus den Augen.
 

Den Brief hatte sie aufgehoben. Es war der erste Liebesbrief in ihrem Leben und sie nahm ihn manchmal heraus um ihn durchzulesen. Wie heute. Ihr war klar, dass es nicht viele Jungs gab die sie attraktiv fanden. Die meisten hielten sie für kalt und eingebildet, wie Kudo. Dabei war das einfach nur zum Selbstschutz. Sie wollte keinem Kerl vertrauen, der sie dann verlassen würde. Deshalb ließ sie keinen an sich heran, aber das hieß ja nicht, dass sie ganz aus Stein war. Dieser Brief hatte ihr Herz höher schlagen lassen und war eines ihrer kostbarsten Andenken. Das der Trottel Kudo, dass nicht verstehen würde, war ihr klar. Und deshalb würde sie in Zukunft besser aufpassen und ihr Zimmer von nun an immer verschließen.

Plötzlich hörte sie ein klägliches Miauen. Sofort sah sie sich suchend um. Wo war Goro? Das Geräusch wurde lauter und es kam aus dem Bad. Sie ging zur Tür und öffnete diese. Goro stand im Waschbecken und miaute laut. „Miau.“

„Oh mein Süßer. Hat dich der unmögliche Idiot ins Bad gesperrt?“

Sie nahm ihn auf den Arm und strich über sein weiches Fell. Er miaute nochmal, bevor er sich an sein Frauchen kuschelte. Dieser verdammte Kudo! Das würde sie ihm irgendwann heimzahlen!
 

Eri saß später in der Küche und überlegte was sie mit den beiden da oben machen sollte. Sie wollte keinen Streit in ihrer Familie haben. „Hey Schatz. Ist alles okay?“, fragte Yusaku, der gerade die Küche betrat. Seine Frau sah ihn Kopfschüttelnd an. „Nein, es ist nichts okay. Die beiden haben sich vorhin fürchterlich gestritten und ich weiß nicht ob ich das auf Dauer aushalte. Ich möchte keinen Streit in unserer Familie, aber ich weiß nicht wie ich die beiden dazu bringe sich zu vertragen.“

Der ältere Kudo rieb sich das Kinn. „Du solltest dich da raushalten. Sie sind alt genug und wenn sie sich nicht verstehen, dann ist das eben so. Mir wäre es auch lieber wenn sie sich miteinander vertragen würden, aber du kannst es nicht erzwingen.“

Seine großen Hände legten sich auf ihre schmalen Schultern. „Aber mal was anderes. Was hältst du davon, wenn wir in die Flitterwochen reisen würden?“
 

Ein Lächeln erschien auf dem Gesicht seiner wunderschönen Frau. „Wirklich? Und wohin würden wir reisen?“

„Ich dachte, wenn wir schon in die Flitterwochen reisen, dann nach Paris.“

„Paris? Wirklich? Das ist ja wunderbar“, strahlte die ältere Kudo. „Aber was ist mit Ran und Shinichi?“

„Die beiden bleiben hier, denn sie müssen ja zur Schule. Und die eine Woche werden sie schon überstehen. Wir fliegen am Freitag und kommen nächste Woche Sonntag wieder.“

„Aber.“

„Kein aber. Wir werden so schnell nicht wieder aus privaten Gründen verreisen können. Das wird für eine Zeit lang die Erste und letzte gemeinsame Reise sein'', meinte Yusaku. „Die beiden werden das schon hinkriegen.“

Davon war seine Frau nicht überzeugt, aber die Aussicht auf eine Woche in Paris mit ihrem Mann ließ sie ihre Zweifel vergessen.
 

Shinichi lag ausgestreckt auf seinem Bett und dachte über das Geschehene nach. Das Mori wegen diesem Brief so am ausflippen gewesen war, hatte er ja nicht gedacht. Sie war richtig rot vor Zorn geworden, und das hatte er noch nie bei ihr gesehen. Er fragte sich von wen sie diesen Brief bekommen hatte und warum er ihr so wichtig war. Hatte sie vielleicht einen Freund? Er überlegte. In der Schule nicht, denn er kannte die meisten Jungs und wusste, dass sie mit keinem von ihnen jemals ausgegangen war.

Egal wer es war, er würde es herausfinden und dann würde er dem Typen den Kopf waschen. Wie kam bloß jemand darauf so etwas dieser alten Hexe zu schreiben? Sie war eine nervtötende Irre.

Einmal hatte sie einen Stuhl nach ihm geworfen. Damals hatte der Stuhl sein Gesicht nur knapp verfehlt, sodass er mit einem Schrecken davongekommen war. Gut, er hatte am Tag zuvor ihren Spind aufgebrochen und dort Fotos von alten, nackten Männern hineingeklebt, aber war das wirklich ein Grund gewesen gleich mit einem Möbelstück zu werfen? Nö, dass fand er nicht.
 

Wie dem auch sei, obwohl sie nun hier wohnte musste er feststellen, dass sich nichts zwischen ihnen geändert hatte. Gar nichts.

Betrunkene sagen bekanntlich immer die Wahrheit

Zwei Wochen waren inzwischen vergangen und nun flogen Eri und Yusaku nach Paris, für eine ganze Woche. Es war Freitagnachmittag als die beiden mit ihren Kindern am Flughafen standen und sich verabschiedeten. Shinichi hatte alle mit seinem Auto hergefahren, sodass sich die beiden kein Taxi nehmen mussten. Ran stand neben ihrer Mutter und versuchte ihr Lächeln aufrecht zu erhalten. Die Aussicht die ganze nächste Woche mit dem Trottel allein zu sein war alles andere als berauschend. Innerlich schrie und tobte sie, aber äußerlich war sie ruhig und gelassen.

Es musste auch immer die Falsche treffen!
 

Auch der jüngste Kudo sah nicht gerade glücklich aus, aber auch er machte gute Miene zum bösen Spiel. Sein Vater nickte ihm zu, während Eri ihn herzlich in die Arme nahm. Sachte drückte er den zierlichen Körper seiner Stiefmutter an sich und grinste. „Bringt mir was aus Paris mit.“

„Ja klar, hast du einen besonderen Wunsch?“

„Eine Französische Stripperin“, antwortete er, und lachte als Eri ihn auf die Schulter boxte. „Nichts da. Du bekommst höchstens ein französisches Parfüm.“

„Bäh, ne danke. Dann lieber ein Souvenir oder so.“

„Okay.“ Die ältere Kudo drehte sich zu ihrer Tochter. „Und was möchtest du?“

„Ich brauche nichts. Hauptsache ihr zwei habt Spaß und genießt die Zeit“, meinte Ran lächelnd. „Und das ihr mir gesund und munter wieder kommt.“

„Natürlich.“ Yusaku zog seine Stieftochter in eine Umarmung. Diese ließ die junge Oberschülerin zu und drückte den berühmten Autor an sich.
 

„Wir sollten jetzt rein gehen“, bemerkte Eri und sah ihre beiden Kinder nochmal an. „Und bitte, fackelt während unserer Abwesenheit nicht das Haus ab. Ich möchte es gerne so wiedersehen wie ich es verlassen habe.“

„Keine Sorge'', kam es grinsend von ihrem Mann. „Die beiden werden sich bestimmt benehmen.“

„Klar, wir werden artig sein“, meinte Shinichi gelassen. Auch die junge Mori nickte zustimmend. „Ihr solltet jetzt aber reingehen. Nicht das ihr euren Flug verpasst.“

„Na gut.“ So ganz überzeugt sah die attraktive Anwältin nicht aus, aber ihr blieb nichts anderes übrig als jetzt zu gehen. Nochmal umarmte sie ihre Tochter und ihren Stiefsohn herzlich, bevor sie und Yusaku sich umdrehten und davongingen.
 

Die beiden Stiefgeschwister winkten ihnen zum Abschied. Als ihre Eltern weg waren sah Shinichi in den Himmel. „Dann lass uns gehen.“

Die brünette Schülerin nickte und folgte ihm zu seinem Auto. Eigentlich hatte sie ja damit gerechnet das Kudo irgendeinen protzigen Angeberwagen fuhr. Aber dem war nicht so. Er fuhr einen alten, schwarzen Mustang. Yusaku hatte ihr und Eri erzählt, dass der Wagen bereits zehn Jahre auf dem Buckel hatte und das Shinichi viel Zeit und Geld darin invitiert hatte. Er, Hattori und Kuruba hatten in jeder freien Minute an dem Wagen herum geschraubt. Und das Ergebnis konnte sich wirklich sehen lassen. Es war ein schönes Auto, das musste Ran zugeben.
 

Er öffnete die Fahrertür und setzte sich hinein. Die junge Mori nahm auf dem Beifahrersitz platz. Sie nahm sich vor während der Fahrt still und ruhig zu bleiben, schließlich wollte sie nicht im nächsten Graben landen. Außerdem hatte sie keine Lust sich mit ihm zu streiten. Der Grund war folgender: Sie hatte einen Brief von ihrem Vater bekommen und war seitdem äußerst schlecht gelaunt. Natürlich hatte sie ihrer Mutter nichts von dem Brief erzählt und das würde sie auch nicht tun. Der Brief lag Zuhause auf ihrem Schreibtisch – dieses Mal hatte sie ihr Zimmer abgeschlossen damit ihr verhasster Stiefbruder nicht wieder ungefragt ins Zimmer gehen konnte. Gelesen hatte sie ihn auch schon, allerdings hätte sie sich das auch sparen können. Das was ihr Vater geschrieben hatte, war im Prinzip für die Katz gewesen.
 

Shinichi konzentrierte sich auf das Autofahren und ignorierte die junge Frau auf seinem Beifahrersitz. Er hatte sich diese Woche ernsthaft vorgenommen sie zu ignorieren und einem Streit aus dem Weg zu gehen. Yusaku hatte noch einmal eindringlich mit seinem Sohn gesprochen bevor sie zum Flughafen aufgebrochen waren. „Ignoriert euch solange ihr beide im Haus seid.“

Diesen Rat nahm der jüngste Kudo gerne an. Solange die beiden im Haus, oder im selben Zimmer waren würde er sie ignorieren. Und falls das auch nichts bringen würde, hatte er beschlossen bei Heiji zu pennen. Die Hauptsache war, dass sie die Woche rumkriegen würden.
 

Kazuha war gerade im Garten hinter ihrem Haus und kniete über sich das kleine Gemüsebeet. Sie liebte die Gartenarbeit, dabei konnte sie so herrlich abschalten und entspannen. Das Beet war nicht sehr groß, aber für zwei Personen musste sie ja auch nicht so viel anbauen. Sie hatte eine Reihe Kartoffeln, Karotten, Radieschen und Gurke gesät und das Ergebnis konnte sich wahrlich sehen lassen! Ihr angebautes Gemüse sah sehr gut aus und konnte bald geerntet werden.
 

Ihr Vater hielt nichts von Gartenarbeit und war froh, dass seine Tochter diese Aufgabe übernahm. Dafür mähte er den Rasen was Kazuha äußerst ungern tat. Sie zog das Unkraut heraus als nebenan die Tür aufging und ein gewisser Oberschüler rauskam. Als er seine Schulkameradin sah, grinste er und ging zu ihr hin. Die Grundstücke wurden von einem Zaun getrennt, sodass er seine Arme auf diesen lehnte. „Na, versuchst du immer noch dein Glück als Landwirtin? Ich glaube nicht, dass du das da essen kannst. So jämmerlich wie die Karotten aussehen. Davon kriegst man bestimmt Dünnschiss.“

Wütend sah sie Heiji an. „Weißt du was, Heiji? Geh zu Reika und steck ihr die Zunge in den Hals und hör auf mich mit deiner komischen Stimme voll zu labern!“

„Was heißt denn hier komische Stimme? Meine Stimme ist nicht komisch“, behauptete er.

„Na, die Stimme eines Disneyprinzen hast du aber nicht“, spottete die hübsche Oberschülerin.

„Na und? Du siehst auch nicht aus wie eine Prinzessin. Du wartet wohl darauf, dass dich ein Prinz vor einem Drachen rettet“, lachte er.
 

Arrogant sah sie zu ihm herüber. „Ich bin keine Prinzessin, ich muss nicht gerettet werden. Ich bin eine Königin! Ich kann den Scheiß schon selbst.“

Im ersten Moment sah der junge Hattori seine Nachbarin sprachlos an, dann warf er den Kopf zurück und lachte aus voller Kehle. „Der Spruch ist gut.“

„Das ist kein Spruch sondern eine Tatsache“, erwiderte die hübsche Schleifenträgerin keck. Beide grinsten sich an.

Ja, wenn sich die beiden mal nicht zankten dann verstanden sie sich ganz gut miteinander. Das lag daran, dass die beiden sich von klein auf kannten und als Kinder oft zusammengespielt hatten. Aber je älter sie wurden, desto größer gingen ihre Interessen auseinander. Heiji unternahm lieber was mit seinen Freunden - während Kazuha lieber mit Ran und Aoko abhing. Und irgendwann kam es zum ersten Streit der beiden. Das war als Kazuha zum ersten Mal mit dreizehn ihre Periode bekommen, und Heiji sich einen Spaß daraus gemacht hatte ihre Tampons aus ihrer Tasche zu klauen und um die in der Klasse herum zu zeigen.
 

Die Schüler hatten sich über Kazuha lustig gemacht, woraufhin sie nicht nur rot angelaufen - sondern auch in Tränen ausgebrochen worden war. Sie war so wütend auf ihn gewesen, dass sie ihm so eine geknallt und er Nasenbluten bekommen hatte. Seit diesem Vorfall stritten sich die beiden bei fast jeder Gelegenheit und waren das Streitpärchen Nummer 2 in der Schule. Auf Platz Eins waren Ran und Shinichi und den dritten Platz belegten Aoko und Kaito. In der Schule liefen sogar Wetten wer welchen Streit gewinnen, oder verlieren würde. Dabei wetteten die Schüler aber nicht um Geld, sondern um die Klassenaufgaben. Wenn jemand eine Wette verlor, musste der Verlierer die Aufgaben des Gewinners übernehmen. Außerdem war so ein Streit eine gute Unterhaltung in der Schule. Sogar manche Lehrer schlossen Wetten ab und konnten sich so vor unbeliebten Aufgaben drücken.
 

„Sag mal“, begann Heiji. „Was hältst du davon, dass Shinichi und Ran Stiefgeschwister sind? Ich glaube das die beiden sich irgendwann gegenseitig im Schlaf erwürgen werden.“

„Leicht ist es für die beiden nicht“, stimmte die junge Toyama zu und zupfte erneut Unkraut aus dem Boden. „Aber ich glaube, dass sie sich damit irgendwie abfinden werden - schon allein ihren Eltern zuliebe. Ich meine, Eri hat nach der Scheidung von Kogoro kein Glück mit Männern gehabt und ich weiß, dass Ran ihrer Mutter das Glück mit Yusaku aus tiefsten Herzen gönnt.“

„Ja, Shinichi geht es genauso“, meinte der attraktive Oberschüler. „Seit dem Tot seiner Mutter hat sein Vater ja auch keine Frau mehr gehabt. Und als das mit Eri anfing war er total happy. Shinichi hat mir erzählt, dass sein Vater sogar früh morgens gesummt hat. Gesummt! Das musst du dir mal vorstellen!“
 

Lachend schüttelte die junge Oberschülerin den Kopf. „Echt? Wie witzig.“

„Jap, Shinichi würde seinem Vater dieses Glück auch nicht kaputt machen. Aber ob er sich wirklich mit Ran vertragen wird kann ich mir echt nicht vorstellen. Der Zug ist schon abgefahren.“

„Kann sein.“

Schweigen.

Der junge Hattori beobachtete wie Kazuha das gezupfte Unkraut in einen Behälter warf. Er musterte seine junge Nachbarin. Sie war fast einen Kopf kleiner als er und konnte sehr stur sein, wenn sie wollte. Ihre schulterlangen, braunen Haare waren oft mit einer Schleife zusammengebunden. Eigentlich sah man sie so gut wie nie ohne eine Schleife im Haar. Er erinnerte sich, dass sie früher zwei Schleifen im Haar gehabt hatte. Seine Mutter hatte ihr oft die Haare geflochten, bevor die beiden nach draußen gerannt waren um zu Spielen und Abenteuer zu erleben.
 

Oft waren die beiden mit ihren Fahrrädern durch die Gegend gedüst und hatten viel Spaß zusammen gehabt. Diese Zeiten waren längst vorbei und die beiden unternahmen nichts mehr zusammen. Was er manchmal etwas bedauerte, denn ein kleiner Teil in ihm vermisste die Zeit mit Kazuha.

Sein Blick wanderte über ihr Gesicht. Ihre großen grünblauen Augen, die süße Stupsnase und der verführerisch wirkende Mund. Plötzlich überkam ihn der Wunsch, mit der Hand über die weiche Haut ihrer Wange zu streichen und seine Lippen auf ihre zu pressen. Halt, Stopp! Was dachte er denn da? War er jetzt verrückt geworden? Er schüttelte den Kopf. Wahrscheinlich war er zu lange auf Frauenentzug. Die letzte Freundin - die er gehabt hatte - war bereits vier Monate her. Vielleicht sollte er sich eine neue zulegen.
 

Die junge Toyama drehte den Kopf zur Seite und sah wie ihr Nachbar seinen Kopf schüttelte. Was hatte er denn jetzt? „Was ist los? Warum schüttelst du den Kopf?“, fragte sie verwundert.

Er sah sie kurz an. „Ach, es ist nichts“, log er und hob die Hand zum Abschied. „Ich gehe wieder rein, viel Erfolg noch.“

Fragend sah sie ihm nach. Männer, warum mussten sie alle zu komisch sein?
 


 

Die beiden Stiefgeschwister waren inzwischen Zuhause und hatten sich in ihre Zimmer verkrümelt. Ran lag auf ihrem Bett und las. Goro lag ausgestreckt neben ihr und schien zu Träumen, denn er machte Geräusche und schlug mit der Pfote nach etwas. Vielleicht träumte er ja, dass er eine große, gefährliche Raubkatze war und ein großes Tier erlegte. Die Vorstellung war echt süß, sodass die junge Mori Lächeln musste. Als ihr Handy piepte, legte sie den Roman beiseite und griff nach ihrem Smartphone. Eine Nachricht von Aoko.
 

Deine Eltern sind ja jetzt nicht mehr da, was hältst davon, wenn Kazuha und ich heute bei dir schlafen und wir einen richtig schönen Filmabend machen? Bitte! Mein Vater kriegt nachher von seinen Kollegen Besuch und ich will nicht die Dienerin spielen und denen ihr Bier hinterhertragen!
 

Grinsend tippte sie ihre Antwort ein.
 

Meinetwegen ja, aber ich werde das mit Kudo abklären, denn ich wollte heute Abend einen Streit vermeiden. Ich schreibe dir dann, okay.
 

Okay.
 

Sie stand auf und verließ ihr Zimmer. Aus dem Zimmer des jüngsten Kudos kam laute Musik. Linkin Park, gar nicht mal so schlecht, hätte sie dem Trottel gar nicht zugetraut. Wahrscheinlich würde er sofort Ablehnen und sagen: Deine verrückten Freundinnen kommen nicht in mein Haus! Sie klopfte laut und wartete geduldig. Die Musik wurde leise und wenig später öffnete Shinichi seine Tür. Fragend sah er sie an. „Was?“

„Hast du was dagegen wenn Kazuha und Aoko heute Abend hier schlafen? Und keine Sorge sie werden dich in Ruhe lassen, dafür werde ich sorgen wir bleiben die ganze Zeit in meinem Zimmer.“

Innerlich zählte sie bis drei. Eins, zwei, drei.

„Okay.“

Hä? Hatte er gerade okay gesagt? Sie sah ihn perplex an. „Was?“

„Sie können kommen. Ich bin eh bald weg“, sagte er und verschwand wieder in seinem Zimmer.

Er war nachher weg? Vielleicht unternahm er ja was mit Hattori, oder so. Umso besser. Sie machte kehrt und ging wieder zurück um Aoko zu schreiben. Dann schlenderte sie die Treppe runter um das Essen vorzubereiten. Sie wollte heute Pizza machen und wenn Kudo wollte, konnte er mitessen ansonsten würden die drei Freundinnen die Pizza verschlingen.
 

Gegen neunzehn kamen Kazuha und Aoko bei den Kudos an. Als die beiden die Villa sahen, wären sie fast umgekippt. „Das ist ja ein verdammter Palast!“, schrie die grünäugige Toyama fassungslos. „Ab sofort nenne ich dich Prinzessin auf der Erbse!“

„Danke, so wollte ich ja schon immer genannt werden“, erwiderte die Braunhaarige Mori trocken und ließ die beiden rein. In der Villa fielen den beiden Mädels die Kinnladen runter. „Ich glaube, ich ziehe hier ein“, seufzte die junge Nakamori verträumt und drehte sich einmal um die eigene Achse.

„Glaub mir, dass überlegst du dir zweimal.“
 

Die junge Toyama sah sich um. „Und wo ist Kudo?“

„Weg. Keine Ahnung wohin. Er hat eben ein Stück Pizza verschlungen und ist dann auf und davon“, gähnte Ran.

„Hast du die Pizza gemacht?“

„Ja, es ist auch noch was übrig.“

„Dann lasst uns was Essen und den Filmabend starten“, rief Aoko euphorisch. Kazuha streckte die Fäuste nach oben und bejahte, während Ran amüsiert den Kopf schüttelte.
 

Drei Stunden und zwei Filme später - plus kleiner Pausen, schliefen Aoko und Kazuha bereits tief und fest auf Rans Bett. Goro hatte sich auf seinem Kratzbaum lang gemacht und die Mädels bei ihrem Filmabend beobachtet. Zuerst hatten sie den Film Eiskalte Engel gesehen und dann Nur Mit Dir. Beim Anfang des dritten Films waren die beiden dann eingeschlafen. Save The Last Dance.

Die junge Mori lag ebenfalls in ihrem Bett aber ganz weit am Rand, da die beiden sich ziemlich breit machten. Sie würde heute Nacht wohl auf dem Boden schlafen, sie würde sich eine Matte aus ihrem Schrank holen und diese auf den Boden legen. Für drei Personen war ihr Bett definitiv zu klein. Vielleicht sollte sie sich ein größeres anschaffen, sie würde das mal mit ihrer Mutter besprechen, wenn sie wieder da war.
 

Sie sah gerade den Teil in dem Sara von Derek Tanzstunden bekam, als es an der Haustür klingelte. Im ersten Moment erschrak sie heftig, weil sie damit nicht gerechnet hatte - besann sich aber wieder. Wer war das? Kudo konnte es nicht sein, der hatte einen Hausschlüssel. Langsam stieg sie aus dem Bett und verließ ihr Zimmer. Schnell ging sie die Treppe herunter und nahm den Baseballschläger in die Hand den Yusaku ihr neben die Tür gestellt hatte, damit sie sich im Notfall verteidigen konnte. Mit der rechten Hand ergriff sie den Schläger und sah durch den Türspion. Als sie sah wer da vor der Tür stand, seufzte sie erleichtert.
 

Sie legte den Schläger wieder weg und öffnete die Haustür. Kudo stand dahinter und hielt sich an der Hauswand fest. Er schwankte und seinen Augen nach zur Urteilen, war er voll bis obenhin. „Kudo? Hast du deinen Schlüssel vergessen“, fragte sie und ließ ihn eintreten. Er antwortete nicht sondern ging langsam und heftig schwankend rein. Er hätte fast das Gleichgewicht verloren, wenn sie ihn nicht schnell gestützt hätte. „Hey, alles okay?“

Warum sie ihn das Fragte war ihr schleierhaft.

„Ja“, brummte er und atmete tief ein. „Muss mich setzten“, murmelte er und wollte sich prompt auf den Boden hinsetzten. „Nichts da! Komm mit ins Wohnzimmer, hier kannst du nicht schlafen“, zischte sie und brachte ihn langsam dahin.
 

Sie dirigierte ihn zur Couch und half ihn sich hinzusetzten. Seine Augen waren die ganze Zeit über geschlossen gewesen, aber jetzt öffnete er sie und sah sie mit verklärtem Blick an. „Brauch keine Hilfe“, sagte er undeutlich.

Von wegen. „Du bist voll wie ein Eimer und stinkst wie ein voller Aschenbecher“, meinte die junge Mori kopfschüttelnd. „Ich hole dir ein Glas Wasser und einen Eimer für die Nacht.“

Sie verschwand aus dem Zimmer. Kurz darauf kam sie mit einem Glas und einem Eimer wieder. Shinichi saß noch immer in der gleichen Position auf der Couch in der sie ihm zurückgelassen hatte. Sie stellte das Wasserglas auf den Tisch und den Eimer neben der Couch. „Hey, du solltest etwas Wasser trinken und dich dann hinlegen“, sagte sie leise und berührte seine Schulter. Er gab ein Knurren von sich und schüttele den Kopf. Gott war er voll, wo hatte er sich bloß rumgetrieben? Gut, er hatte heute nur ein Stück Pizza gegessen und so knallte der Alkohol natürlich dreifach so sehr rein. Ran selbst vertrug nicht viel und passte immer auf was sie trank.
 

Vorsichtig drückte sie seine Schultern nach unten, sodass er sich hinlegen musste. Wieder brummte er aber er ließ es zu. Dann nahm sie seine Beine und legte diese auf das Möbelstück. Zum Schluss warf sie eine leichte Decke über ihn und hoffte, dass er nicht wieder aufstehen würde. Nicht das er versuchen würde die Treppe hochzugehen und dann hinfiel. Darauf hatte sie wirklich keine Lust.

„Also Kudo, schlaf deinen Rausch aus. Und bleib ja liegen“, befahl sie leise und drehte sich um, als seine Hand plötzlich ihre ergriff. Fragend sah sie ihn an und beugte sich runter. „Ist dir schlecht? Hier steht ein Eimer falls du kotzen musst.“

Er öffnete mühsam seine Augen und blickte in ihre blauen Augen. „Du....“

„Ich?“

Er schluckte hörbar. „Du bist....“ Seine Stimme versagte.

„Ich was?“, wollte sie leicht genervt wissen.

„Schön.“

Irritiert sah sie ihn an. „Was?“

„Du bist....schön“, murmelte er und schloss die Augen. Gleich darauf ging sein Atem regelmäßig und er schlief ein.
 

Mit aufgerissenen Augen sah sie ihren Stiefbruder an. Hatte er gerade gesagt, dass sie schön war?

Was hatte er bloß getrunken? Wahrscheinlich dachte er, dass er bei einem seiner Betthäschen war und hat sie mit denen verwechselt. Sonst hätte er sie niemals als schön bezeichnet. Das musste am Alkohol liegen.

Mit einem Seufzen stand sie auf und sah auf sein schlafendes Gesicht herunter. Sie hatte ihn noch nie schlafen gesehen und musste innerlich zugeben, dass er ganz niedlich aussah. Natürlich würde sie das niemals laut sagen, deshalb verwarf sie diesen Gedanken auch schnell wieder. „Gute Nacht, Kudo“, sagte sie leise und verließ das Zimmer. Sie ging die Treppe rauf und schlich leise über den Flur. Nachdem sie ihre Zimmertür geöffnet und hineingegangen war, erschrak sie. „Mein Gott, Kazuha! Musst du mich so erschrecken? Ich dachte, du schläfst“, keuchte die junge Mori entsetzt.
 

Ihre Freundin sah sie leicht verpennt an. „Ich wollte nur was trinken und hab eben erst gemerkt, dass du weg bist. Ist irgendwas los?“

„Kudo ist gerade nach Hause gekommen und ist voll wie eine Regentonne. Ich musste ihn ins Wohnzimmer begleiten und hab ihn dort auf die Couch gelegt“, flüsterte Ran und setzte sich auf ihr Bett. Die junge Toyama gähnte. „Aha, naja einen breiten Kudo wirst du jetzt öfters zu sehen bekommen.“

„Ja.“ Die junge Mori sah nachdenklich zum Fenster.

„Wenn er das nächste Mal betrunken ist, dann solltest du ihn mal ausfragen“, grinste Kazuha fies. „Betrunkene haben eine leichte Zunge und sagen bekanntlich immer die Wahrheit. So könntest du ein paar interessante Geheimnisse von ihm erfahren und hast so etwas gegen ihn in der Hand.“

Die Idee war gar nicht so schlecht, vielleicht machte sie das irgendwann mal. Einen Trumpf in der Hand zu haben war immer gut.
 

„Gute Idee. Das mache ich“, kam es lächelnd von der jungen Oberschülerin. „Aber meinst du wirklich das Betrunkene immer die Wahrheit sagen? Nicht das er mir was sagt und das stimmt hinterher nicht, das wäre doch zu peinlich.“

„Keine Sorge, ich habe das schonmal mit Heiji abgezogen. Letztes Jahr auf der Halloween Party. Da war er so breit, dass er mir einige interessante Sachen erzählt hat und ich habe daraufhin Nachforschungen angestellt. Und alles was er mir berichtet hat entsprach der Wahrheit. Deshalb wird Kudo auch die Wahrheit sagen, wenn er besoffen ist“, zwinkerte die brünette Toyama.

Na dann, so richtig konnte sich das die hübsche Mori nicht vorstellen. Sie war davon überzeugt, dass er sie mit jemanden verwechselt und deshalb gesagt hat, dass sie schön war. Außerdem würde er sich morgen bestimmt nicht mehr daran Erinnern und deshalb beschloss sie die Sache auf sich beruhen zu lassen.

„Lass uns schlafen gehen“, meinte Ran und gähnte. „Gute Idee“, erwiderte Kazuha ebenfalls gähnend. Aoko schlief tief und fest, also legten sich die beiden zu ihrer Freundin. Es war sehr eng, aber es ging. Kurz darauf fiel die junge Mori in einen traumlosen Schlaf.
 

Gegen fünf Uhr erwachte Shinichi und stöhnte wehleidig. Scheiße, er hätte nicht so viel Wodka in sich rein schütten dürfen. Blinzelnd sah er sich um. Er war Zuhause und lag im Wohnzimmer auf der Couch. Wie war er hierhergekommen? Er wusste es nicht mehr, er wusste nur noch, dass er sich mit Jade auf der Damentoilette im Club Sunrise vergnügt hatte. Jade war die Schwester des Clubbesitzers und hatte schon länger ein Auge auf ihn geworfen, und gestern Abend war er auf ihre Annäherungen eingegangen. Nun ja, natürlich hatte der viele Wodka dazu beigetragen. Normalerweise ließ er sich nicht dazu hinab auf einer Damentoilette Sex zu haben, aber jetzt war es zu spät.

Er wusste noch nicht einmal ob der Sex gut war, oder nicht. Aber er wusste, dass er ein Kondom benutzt hatte, glücklicherweise. Aber wie war er vom Club hierhergekommen? Der junge Kudo wusste es einfach nicht. Seine Erinnerung war nur lückenhaft, außerdem hatte er höllische Kopfschmerzen.
 

Seine Hände fuhren in seine Hosentaschen und fanden sein Handy. Er drückte auf das Display und sah die Uhrzeit. Die restlichen Stunden sollte er besser in seinem Zimmer schlafen, sein Bett war sehr viel bequemer als die Couch. Langsam setzte er sich hin. In seinem Kopf drehte sich alles. Plötzlich stieß er mit seinem Fuß gegen einen Eimer. Wo kam der denn her? Er konnte sich nicht erinnern den Eimer hierher gestellt zu haben, er wusste ja noch nicht einmal wann und wie er überhaupt nachhause gekommen war. Er kniff die Augen zusammen und grübelte, was mit den höllischen Kopfschmerzen nicht einfach war. Dann drang eine kurze Erinnerung durch. Mori hatte ihn an der Haustür empfangen und hergebracht und dann hatte sie den Eimer geholt und etwas von einem Glas Wasser gesagt. Er sah auf den Tisch und tatsächlich, es stand da! Gott war er echt so besoffen gewesen, dass sie ihm helfen musste!? Ach scheiß drauf, er würde einfach so tun als wüsste er nichts mehr.
 

Stöhnend stand er auf und schwankte bedrohlich. „Okay, tief Luftholen und langsam gehen“, ermahnte er sich und ging einen Schritt vorwärts. Dabei kam eine erneute Erinnerung hoch. Er sah die junge Mori über sich gebeugt stehen und hörte seine eigene Stimme im Kopf. Du bist schön

Hatte er wirklich zu ihr gesagt das sie schön war? Oh verdammt! Das konnte ja nicht wahr sein! Gerade als er weiter darüber nachdenken wollte, spürte er seinen Würgereiz. Schnell griff er nach dem Eimer und schon schoss es aus ihm heraus. Keuchend setzte er sich wieder hin und würgte erneut. Vergessen waren die Worte die er seiner Stiefschwester gesagt hatte. Jetzt zählte nur noch eines: Den Eimer halten und treffen

Der Morgen danach (Von einem Vorfall zum nächsten)

Am nächsten Morgen wurde die junge Mori sehr unsanft aus dem Schlaf gerissen. Sie lag ausgestreckt auf ihrem Bett und hatte sich so richtig schön in ihr Kissen gekuschelt als...

„Aufstehen, aufstehen, aufstehen! Die Sonne scheint, die Sonne lacht! Komm steh auf und lächle“, trällerte eine vergnügte Kazuha, woraufhin eine verschlafene Ran aufschreckte und sich leicht geschockt aufsetzte. „Was zum? Kazuha! Spinnst du jetzt völlig? Hör sofort auf hier so einen Lärm zu veranstalten!“

„Los, du musst jetzt aufstehen und dich anziehen! Wir haben Hunger und wir wollen den Pool im Garten ausprobieren! Aoko hat schon Kaffee gekocht“, drängte die junge Toyama und zog ihrer Freundin die Decke weg. Diese knurrte und funkelte die Oberschülerin wütend an. „Du brennst ja! Macht euch gefälligst selbst was zu essen und geht alleine schwimmen! Dir hat man wohl ins Gehirn geschissen und vergessen umzurühren!“
 

Lachend fing Kazuha an herumzutanzen. „Aufgewacht, aufgewacht - die Nacht ist nun vorbei. Die Sonne lacht, die Sonne lacht – ich zähle nur bis drei. Nicht lange gähnen, nicht lange Strecken, nicht lange zetern, schnell aus den Federn“, sang die lachende Toyama und duckte sich als ihre Freundin ein Kissen nach ihr warf. Laut lachend verließ sie das Zimmer, während sich Ran mit ihren Händen das Gesicht rieb. Was für eine beschissene Nacht. Zuerst ein besoffener Kudo, dann hatte Aoko angefangen im Schlaf zu reden und zu guter Letzt hatte Kazuha getreten. So eine Nacht brauchte sie kein zweites Mal!
 

Nachdem sie eingeschlafen war, wurde die junge Mori plötzlich nochmal wach, wollte aber gleich weiterschlafen. Leider machten ihr Aoko und Kazuha einen Strich durch die Rechnung. Plötzlich fing die junge Nakamori im Schlaf an zu reden. Zunächst war es ein Seufzen und ein leichtes Grummeln gewesen. Aber irgendwann kam dann ein etwas lauteres: Nein. Daraufhin erschrak sich die hübsche Mori und für einen Moment bekam sie Herzrasen. Kazuha schlief wie ein Stein und hatte das dementsprechend nicht gehört. Völlig erschrocken sah sie zu ihrer Freundin rüber. Diese drehte sich und sagte im selben Moment. Kaito, Idiot.

Grinsend schüttelte Ran ihren Kopf. Sogar im Traum stritt sie sich scheinbar mit den jungen Kuruba. Aber das war mal wieder typisch Aoko. Egal ob wach, oder im Schlaf - Hauptsache Kaito so richtig auf die Palme bringen.
 

Jedenfalls immer, wenn Ran versucht hatte weiter zu schlafen, begann ihre Freundin erneut irgendwas von sich zu geben. Nach ungefähr einer Stunde hatte sich die junge Oberschülerin wieder beruhigt, sodass die junge Mori endlich wieder schlafen konnte. Sie kuschelte sich in ihr Kissen und wäre fast wieder eingeschlafen, als sie plötzlich in die Seite getreten wurde. „Aua, verdammt“, schimpfte sie leise und setzte sich auf. Kazuha streckte sich und tritt immer wieder mit ihrem Fuß gegen ihre Freundin. „Mann Kazuha, lass das“, zischte sie und versuchte ihre Freundin wegzudrehen. Diese zu bewegen war aber ein Ding der Unmöglichkeit und so ließ es die junge Oberschülerin irgendwann sein. Seufzend legte sie sich wieder zurück und starrte in die Dunkelheit. Wenn diese Nacht vorbei war, dann machte sie zehn Kreuze.
 

Und nun wagten diese hohlen Früchte sie zu wecken, weil sie frühstücken wollten? Die konnten was erleben! Mit einem wütenden Aufschrei stand sie auf. „Die sind jetzt fällig“, dachte die brünette Oberschülerin und marschierte aus ihrem Zimmer. Sie warf die Tür ins Schloss und stampfte den Flur entlang, als sich plötzlich die Tür des Kudos öffnete. Shinichi kam mit einem Gähnen heraus und blieb wie angewurzelt stehen, als er seine wütend wirkende Stiefschwester sah. Die Erinnerung an das was letzte Nacht passiert war kam hoch. Scheiße, was sollte er jetzt tun? Behaupten er wüsste von nichts mehr, oder sagen sie war nicht gemeint? Während er grübelte blieb die junge Mori stehen und sah ihn an. So, er war die Nacht wohl in sein Zimmer gegangen. Gut das er es ohne Hilfe geschafft hatte. Und so wie er aussah würde er sich bestimmt an nichts mehr erinnern. Und das war auch ganz gut so.
 

„Guten Morgen“, sagte sie deshalb nur und ging an ihm vorbei. Leicht irritiert sah er ihr nach, bevor er ihr folgte. Er hatte großen Durst. Außerdem hatte er ihre Freundinnen unten in der Küche gehört und wollte nach dem Rechten sehen.

Beide kamen an der Treppe an und warfen sich einen kurzen Blick zu. Dann gingen sie gemeinsam runter. „Guten Morgen“, sagte Shinichi leise und kratze sich leicht verlegen am Hinterkopf. „Ähm, hast du mir gestern ins Wohnzimmer geholfen?“

Sie sah ihn von der Seite aus an. „Jap.“

„Okay, ähm hab ich irgendwas gemacht oder gesagt? Weil, wenn ich richtig besoffen bin dann kann es schonmal vorkommen das ich irgendeinen Blödsinn von mir gebe“, erklärte er und hoffte sie würde darauf anspringen.

Und tatsächlich, sie sprang darauf an. „So wie jeden Tag? Wann gibst du mal keinen Blödsinn von dir?“, wollte eine grinsende Ran wissen. „Und nein, du hast nichts gesagt oder gemacht. Du konntest kaum laufen und hättest dich fast in den Flur gelegt, aber ansonsten war alles gut. Wieso fragst du? Keine Erinnerung mehr?“

„Nein, ich hab einen völligen Blackout“, brummte er. Innerlich jedoch seufzte er vor Erleichterung.
 

Gott sei Dank, sie sprach ihn nicht darauf an. Wahrscheinlich dachte sie das es eh nur vom Alkohol kam, und das stimmte ja auch. Da hatte einfach nur der viele Wodka gesprochen. Aber dass sie ihm das nicht übel nahm wunderte ihn. Normalerweise würde sie ihm doch das richtig unter die Nase reiben. Dass sie dies aber nicht tat rechnete er ihr hoch an.

„Nimm nach dem Frühstück eine Tablette und leg dich wieder hin“, meinte seine Stiefschwester als sie unten ankamen. „Aoko, Kazuha und ich gehen nach dem Frühstück in den Pool, dann hast du deine Ruhe.“
 

„Okay“, erwiderte er nur und schritt gemeinsam mit Ran in die Küche. Kazuha und Aoko saßen an dem großen Tisch und blätterten in der Tageszeitung herum. Als die beiden Stiefgeschwister die Küche betraten, sahen sie beide auf und trauten ihren Augen kaum. Es war sonderbar, beide Oberschüler kamen still und friedlich in die Küche. Ohne Streit oder Gezanke. Noch nicht einmal ein böser Blick von beiden Seiten. „Äh, guten Morgen Shinichi“, sagte Aoko etwas verunsichert. Kazuha nickte ihm lediglich zu. „Guten Morgen ihr beide“, kam es von den junge Kudo. Er ging zur Kaffeemaschine und holte sich auf dem Hängeschrank darüber eine Tasse.
 

Die beiden Oberschülerinnen sahen ihre Freundin verwundernd an. Diese schüttelte den Kopf und warf der Toyama einen scharfen Blick zu. Kein Wort wegen letzter Nacht!

Diese nickte und wandte sich wieder der Zeitung zu. „Also was wollt ihr essen?“, fragte die junge Mori laut und ging zum Kühlschrank. Shinichi schenkte sich Kaffee ein und nahm einen Schluck von dem wohltuenden Getränk. „Waffeln?“, wagte er vorsichtig zu fragen, was Ran grinsen ließ. „Waffeln klingt gut“, warf die junge Schleifenträgerin ein und auch Aoko stimmte zu. „Gut, dann mache ich den Teig. Aoko, du könntest schonmal die Kirschen warm machen und Kazuha, du holst das Waffeleisen aus dem unteren Schrank neben der Spüle. Du säuberst es erstmal mit einem Tuch und machst es dann an“, gab Ran die Anweisungen. Ihre Freundinnen nickten und standen auf. Der attraktive Oberschüler musste innerlich eingestehen, dass seine Stiefschwester ihre Freundinnen gut im Griff hatte.
 

„Soll ich auch was machen?“, fragte er an seine Stiefschwester gewandt. „Nein, ich rufe dich wenn die Waffeln fertig sind“, meinte sie und holte die Zutaten aus den Schränken. Nickend verließ er die Küche. Kaum war er weg, sahen die beiden anderen ihre Freundin an. „Was war das denn?“, wollte Aoko wissen. „Seit wann bist du so nett zu Kudo? Hab ich was verpasst?“

„Was heißt denn hier nett? Ich habe euch doch gesagt das ich keinen Streit will. Außerdem hat er gestern zu viel getrunken und ich finde es nicht richtig ihn dann in die Pfanne zu hauen. Es macht mehr Spaß, wenn er voll da ist“, zwinkerte die jungte Mori ihren Freundinnen zu. Kazuha stieß ein amüsiertes Lachen raus. „Das stimmt. Der Gute muss sich heute etwas schonen. Dann lassen wir ihn heute eine Pause zustehen. Lasst uns das Frühstück machen und dann geht’s ab in den Pool.“

„Hmm na gut“, meinte die junge Nakamori, wenn auch nicht ganz überzeugt. Aber sie ließ die Sache auf sich beruhen. Ran würde schon ihre Gründe haben.
 

Shinichi stellte die Tasse auf seinen Nachtschrank ab und legte sich wieder ins Bett. Die Tatsache das sie ihn nur ein bisschen aufgezogen und ihn ansonsten in Ruhe gelassen hatte, machte den jungen Kudo etwas nachdenklich. Und die anderen beiden wussten scheinbar auch nichts von der Sache, also musste sie es geheim gehalten haben, denn ansonsten hätte Kazuha schon längst wie ein Straßenbohrer auf ihn eingehämmert. Hatte sie etwa Mitleid mit ihm? Gut, gestern Nacht war er bestimmt kein Anblick für die Götter gewesen. Wahrscheinlich hatte er sehr erbärmlich ausgesehen. Er grübelte und bekam wieder Kopfschmerzen. „Verdammt“, knurrte er unterdrückt und rieb sich die Schläfen. Das Klingeln seines Handys ließ ihn, leicht aufschrecken. Mit der Hand suchte der den Nachtschrank ab und fand es.

„Ja?“

„Hey, du lebst ja noch. Ich hatte angenommen nach gestern Abend würdest du irgendwo im Straßengraben liegen“, lachte ein vergnügter Kaito ins Handy.

Shinichi schnaufte. „Danke, du bist ein wahrer Freund.“

„Ich weiß. Hast du was dagegen, wenn Hattori und ich gleich vorbeikommen? Wir wollen PS4 zocken.“

„Mir geht es beschissen, ich brauche Ruhe also - nein.“

„Oh komm schon. Ich bringe dir den Spezial Tee meiner Mutter mit. Wenn du den trinkst bist du wieder fit. Sie süppelt den auch immer nach einer Sauftour. Außerdem fehlt uns dein liebliches Gesicht und deine sanfte, wohlklingende Stimme“, rief Heiji neben Kaito.

„Schön dann kommt. Aber erst in einer Stunde. Ich muss mich vorher nochmal auskotzen.“

Die beiden Oberschüler brüllten vor Lachen und beendeten das Gespräch.

Der junge Kudo schluckte und spürte den Würgereiz wieder.
 

Nach zwanzig Minuten waren die Waffeln fertig. Während Kazuha und Aoko bereits feurig am Vertilgen waren, saß Ran am Tisch und starrte auf ihre noch unberührte Waffel. Die Worte des Kudos hallten noch immer in ihrem Kopf. Glücklicherweise schien er sich nicht mehr daran zu erinnern, denn das ersparte beiden diese peinliche Situation und einem wo möglichen Streit. Hätte sie ihn darauf angesprochen hätte er es sowieso abgestritten. Außerdem war es ja auch egal ob er sie schön fand oder nicht. Sie konnte ihn deshalb immer noch nicht ausstehen.
 

„Hey, willst du nichts essen?“, holte Kazuhas Stimme sie aus ihren Gedanken. Die junge Mori sah ihre Freundinnen an und seufzte schwer. „Ich esse gleich, ich muss mich nur kurz erholen.“

„Wovon?“, fragte Aoko neugierig.

„Das fragst du noch? Natürlich von letzter Nacht! Du hast im Schlaf geredet und Kazuha hat mich getreten! Ist doch kein Wunder, dass ich völlig fertig bin und kaum Appetit habe“, maulte Ran und verschränkte die Arme vor der Brust.

Die beiden Oberschülerinnen sahen ihre Gastgeberin erstaunt an. „Ich rede nicht im Schlaf“, protestierte die hübsche Nakamori und wurde rot. „Und ich habe dich sicherlich nicht getreten“, warf Kazuha meckernd ein.

„Klar habt ihr das! Aoko hat sich im Traum mit Kaito gestritten und du hast bestimmt von Heiji geträumt und versucht ihn in den Allerwertesten zu treten. Ich habe bestimmt einen blauen Fleck am Bein“, jaulte die hübsche Mori gespielt und rieb einmal kurz über ihr Bein.
 

„Seit wann bist du so eine Lusche?“, fragte die brünette Toyama kopfschüttelnd. „Früher hab ich dich in eine Schlammgrube geworfen und das hat dir nichts ausgemacht und jetzt jammerst du, weil ich dich getreten habe? Jammerlappen.“

„Wenn ich mich recht erinnere, dann habe ich dich als Erste in die Schlammgrube geworfen und du bist daraufhin in einen Wahnsinns Tobsuchtsanfall rein geraten“, kicherte Ran vergnügt. „Und außerdem, wenn hier irgendwer eine Lusche ist dann ja wohl Aoko!“

„Was warum ich?“, wollte diese empört wissen. „Weil du dich damals geweigert hast mit uns eine Schlammschlacht zu machen und heulend nach Hause gerannt bist, als wir dich mit dem Schlamm beworfen haben“, rief Kazuha und schlug lachend auf den Tisch.

„Ihr seid echt gemein!“, zischte die brünette Nakamori beleidigt.

„Und trotzdem liebst du uns.“
 


 

Eine weitere halbe Stunde später, kam der junge Kudo in die Küche. Die Mädels waren schon nach draußen gegangen und hatten die restlichen Waffeln auf einen Teller gelegt und mit Alufolie bedeckt. Shinichi hob die Folie an und nahm sich eine Waffel. Er riss sie in Stücke und probierte etwas. Nicht schlecht. Zugegeben Moris Kochkünste waren ganz gut. Aber sagen würde er ihr das natürlich nicht.

Nach dem Telefonat mit Kaito hatte sich Shinichi nochmal übergeben müssen, aber jetzt ging es ihm etwas besser. Wenn er fertig gegessen hatte, würde er eine Tablette für den Magen und eine Kopfschmerztablette nehmen. Und während die beiden am zocken waren - würde er sich einfach seine Kopfhörer aufsetzten und ne Runde pennen.
 

Er hörte die Stimmen der Mädels draußen und ging ins Wohnzimmer. Von dort sah er aus dem Fenster. Aoko, Kazuha und Ran waren bereits im Pool und schienen Spaß zu haben. Sie lieferten sich gerade eine kleine Wasserschlacht und schrien vergnügt. Er konnte die Freude der Mädels verstehen. Keine von ihnen hatte einen privaten Pool und deshalb war es schon was Besonderes.

Er wandte den Blick ab und ging wieder in die Küche.
 

Gerade als er nach einer weiteren Waffel greifen wollte, hörte er die Haustürklingel. Seufzend nahm er eine Waffel und ging zur Tür. Er öffnete sie und biss ein Stück von der Waffel ab. „Na Kudo. Wie ich höre hattest du gestern Abend jede Menge Spaß auf der Damentoilette im Sunrise“, lachte ein gut gelaunter Heiji und betrat die Villa. Kaito folgte ihm und klopfte seinem Freund auf die Schulter. „Jade erzählt jedem, dass du es ihr so richtig wild auf dem Klo gegeben hast. Und wenn es stimmt was sie sagt, dann sollst du gesagt haben: Mach mir das Cowgirl und daraufhin soll sie ein Yee-haw ausgestoßen haben was dich noch mehr auf Touren gebracht hat.“

Dem jungen Kudo entglitten die Gesichtszüge. Ach du scheiße. Das war ja der reinste Albtraum! War er wirklich so voll gewesen, dass er sowas von Jade verlangt hatte? Und diese blöde Trine hatte sogar mit gemacht?
 

„Ich werde da nie wieder reingehen“, stöhnte er und rieb sich den Schädel. „Was hat Markus dazu gesagt?“

Markus war Jades Bruder und der Besitzer. Und er war dafür bekannt seine Schwester vor jedem Kerl zu beschützen. Und wenn er Shinichi das nächste Mal sah, dann würde er Hackfleisch aus ihm machen - so viel stand fest.

„Tja, er ist - wie du dir denken kannst - nicht sehr begeistert.“

„Scheiße.“

„Jo, naja wenigstens wissen jetzt alle Frauen das du es ihnen auf Cowboy-art besorgen kannst“, versicherte der attraktive Hattori lachend.

„Danke. Das baut mich jetzt so richtig auf“, konterte Shinichi trocken. „Los wir gehen auf mein Zimmer.“
 

Als sie zur Treppe gingen fragte Kaito. „Wo ist denn deine süße Stiefschwester?“

„Draußen im Pool mit Kazuha und Aoko. Und nenn sie nicht süß, sie ist nervtötend.“

„Was Kazuha ist hier?“, rief Heiji und blieb stehen.

„Ja, sie und Aoko haben hier geschlafen und probieren jetzt unseren Pool aus.“

„Dann lasst uns auch raus gehen“, meinte der junge Kuruba. „Wir könnten uns ne richtig geile Wasserschlacht mit den Mädels liefern.“

„Hallo?! Mein Schädel pocht und ich versuche nicht zu kotzen und dann soll ich ne wilde Wasserschlacht machen? Spinnt ihr?“, fragte der junge Oberschüler übellaunig.

„Dann bleib drin und wir gehen raus“, erwiderte der junge Hattori achselzuckend. „Aber wir müssen uns ne Badehose von dir leihen.“

„Macht was ihr wollt“, grummelte der attraktive Kudo und ging nach oben.
 

Kurz darauf zogen sich die beiden Oberschüler um und gingen nach draußen. Kazuha und Aoko waren noch immer im Wasser und schwammen gerade eine Bahn, während Ran am Rand saß und die Beine baumeln ließ. „Na ihr. Macht ihr jetzt einen auf Frosch?“, rief Heiji arrogant und erntete ungläubige Blicke der Mädchen. Die hübsche Toyama schwamm zum Rand. „Quak“, sagte sie und lachte anschließend. Auch die andere schwamm herüber und stimmte in das Quaken mit ein.

„Ihr seid echt verrückt“, meinte Kaito und blieb vor den beiden Damen stehen. Diese sahen sich kurz an, bevor Aoko blitzschnell das Bein des jungen Oberschülers ergriff und ihn ins Wasser zog. Mit einem lauten Aufschrei fiel er Kopfüber in den Pool. Heiji, der hinter ihm gestanden hatte, hielt sich den Bauch vor Lachen. „Genial.“

Auch die beiden anderen Freundinnen konnten sich ein Lachen nicht verkneifen. Sobald der junge Kuruba auftauchte, sah er seine Schulkameradin böse an. „Das war ein Fehler, jetzt bist du fällig.“

Aoko grinste und streckte ihm die Zunge raus. „Bäh.“
 

Mit einem Kampfschrei stürzte er sich auf die junge Nakamori. Diese versuchte zu fliehen und schwamm weg. Heiji war währenddessen näher zum Pool Rand gekommen, was Kazuha boshaft Grinsen ließ. Sie zwinkerte der jungen Mori zu und schnappte sich den Knöchel des jungen Hattoris. Dann zog sie ihn mit einem kräftigen Ruck ins Wasser. Wie Kaito landete er Kopfüber darin und kam wenig später wieder an die Oberfläche. „Das wirst du büßen!“, knurrte er gespielt, woraufhin Kazuha ihn nass spritze. Eine heftige Wasserschlacht entstand. Sogar Kaito und Aoko machten mit. Mädels gegen Jungs.
 

Die junge Mori hatte sich inzwischen vom Pool entfernt und sich auf einen der Stühle hingesetzt. Das sollten sie schön unter sich klären.

Grinsend beobachtete sie ihre Freundinnen wie sie versuchten den Männern Stand zu halten. Leider waren diese nicht nur viel stärker, sondern auch gemeiner. Mit allen möglichen Tricks bekämpften sie die beiden Mädels. Man hörte sie Schreien und Fluchen. Kopfschüttelnd griff Ran nach einem Handtuch und schlang es um ihren Körper.

Eine Weile sah sie den Vieren zu, aber irgendwann wurde es doch etwas langweilig. Gähnend lehnte sie sich zurück und überlegte was sie die Woche ohne ihre Mutter tun sollte. Sie könnte nach der Schule mit Kazuha und Aoko Shoppen gehen, oder ins Kino. Ihre Mutter würde nicht meckernd in ihr Zimmer stürzen und sie zum Wahnsinn treiben.
 

Sie war so in Gedanken versunken, dass sie die Person neben sich nicht bemerkte. Erst als eine fremde Hand vor ihrem Gesicht wedelte zuckte sie zusammen und drehte ihren Kopf zur Seite. „Mein Gott, erschrecke mich doch nicht so.“

„Sorry, du hast mich nicht bemerkt.“ Er deutet mit einem nicken zu den Vieren im Pool. „Was wird das da?“

„Ein Kampf der Geschlechter.“

„Aha, also gut gegen böse?“

„Nein, dumm gegen dumm.“

Ein Lachen entstieg der Kehle des jungen Kudos. „Interessant. Kann es einen Gewinner geben?“

„Klar, entweder siegt Team dumm oder Team dumm“, kam es trocken von der hübschen Oberschülerin.

Beide mussten grinsen. Das Geschrei wurde immer lauter, aber mittlerweile hatten die Mädels die Oberhand. Aber ob sie diese auch behalten würden?
 

Eine gute halbe Stunde später war die Schlacht vorbei. Grund war folgender: Kaito hatte Aoko gepackt und mehrmals unter Wasser gedrückt, sodass diese Panik bekam und viel Wasser schluckte. Als sie wieder auftauchte fing sie an zu weinen, verließ den Pool und rannte ins Haus. „Du Vollpfosten! Musste das sein? Du weißt doch das Aoko Panik bekommt, wenn man sie unter Wasser drückt“, fauchte eine wütende Kazuha und folgte ihrer Freundin. Ran war ihr bereits hinterhergelaufen. Nun waren die Jungs alleine. Der attraktive Kuruba schämte sich wegen seiner Aktion und wusste nicht was er jetzt tun sollte. „Wieso ist sie so in Panik geraten?“, wollte Heiji wissen. ,,Aus Spaß jemanden unter Wasser zu drücken ist doch normal, oder?“

„Ja, für die meisten, aber Aoko hat damit mal schlechte Erfahrung gemacht“, erwiderte Kaito und schämte sich noch mehr, weil er es vergessen hatte. „Als Kind haben zwei ältere Jungs sie geärgert und dann ständig ihren Kopf unter Wasser gedrückt. Damals hat Aoko viel Wasser geschluckt und hatte schon leicht bläuliche Lippen. Mein Vater hat die Jungs in den Arsch getreten und Aoko ins Krankenhaus gebracht.“
 

Die Jungs schwiegen betroffen. Heiji seufzte. „Dann solltest du rein gehen und dich bei Aoko entschuldigen.“

„Ja, das sollte ich“, murmelte der junge Kuruba und stieg aus dem Wasser. Shinichi - der neben dem Pool stand ergriff die Schulter von Kaito und schubste ihn wieder zurück. „Hey!“, empörte er sich.

„Du solltest warten bis sich Aoko beruhigt hat. Wenn du jetzt zu den Mädels gehst machen sie Hackfleisch aus dir. Und ich habe Eri versprochen das Haus nicht zu verunstalten.“

Der junge Oberschüler nickte. „Okay, hast recht.“
 

Derweil bei den Mädels.

Aoko schniefte und wischte sich mit einem Taschentuch die Augen ab. „Dieser Blödmann. Er wusste doch das ich sowas nicht ab kann.“

„Männer zu nichts zu gebrauchen“, schimpfte Kazuha. „Sie vergessen alles. Geburtstage, Namenstage, Hochzeitstage, Jahrestage. Wären ihre Köpfe nicht angewachsen, dann würden sie die auch vergessen.“

„Kaito wird sich bestimmt ziemlich schlecht fühlen“, bemerkte Ran nachdenklich. „Du könntest ihn ein bisschen zappeln lassen.“

Neugierig sahen die beiden ihre Freundin an. „Wie meinst du das?“

„Er wird sich bei dir entschuldigen. Wenn du sofort zustimmst wird er bald wieder etwas Dummes machen. Zeig ihm die kalte Schulter und meide ihn. Kein Blickkontakt, kein Lächeln, kein Streit.“

„Du hast recht. So werde ich es machen“, verkündete Aoko.
 

So schnell würde sie ihm nicht verzeihen

Eine Aufregung kommt selten allein

Die Jungs waren noch immer draußen und unterhielten sich. Nur einer saß schweigend da und starrte betrübt vor sich hin. Kaito fühlte sich wirklich elend. Er wusste selbst nicht warum er das mit Aoko gemacht hatte. Für ihn war es einfach Spaß gewesen und so hatte er völlig vergessen das seine Schulfreundin ganz schlechte Erfahrung gemacht hatte. Er hatte vergessen was er sich geschworen hatte. Er erinnerte sich genau wie es damals zu diesem Vorfall gekommen war.
 

Aoko war zusammen mit ihm und seinen Eltern für ein Wochenende zum See gefahren. Ihr Vater musste arbeiten und ihre Mutter war schwer krank gewesen. So hatten seine Eltern beschlossen, dass kleine Mädchen mitzunehmen um ihr ein paar schöne Stunden zu bescheren. Kaito war damals auch froh gewesen Aoko dabei zu haben. Damals waren sie gute Freunde. Hatten viel Unfug und Schabernack gemacht.

Jedenfalls waren seine Eltern kurz weg um etwas zu essen zu holen und Kaito war kurz auf die öffentliche Toilette gegangen.

Die kleine Aoko war am See und beobachtete weiter hinten zwei Schwäne, die auf dem Wasser herumschwammen. Dann tauchten plötzlich zwei ältere Jungs auf.
 

„Hey du! Das ist unser See. Hier haben Babys nichts verloren“, höhnte der eine und baute sich vor ihr auf. Aoko war damals sechs gewesen und die Jungs schätzungsweise zehn. Also viel größer und stärker als sie.

„Das stimmt nicht. Euch gehört der See nicht, er gehört niemanden. Er ist für alle“, erwiderte Aoko trotzig und stellte sich den beiden tapfer entgegen. Schon immer hatte Aoko Temperament und wusste sich zu verteidigen. Nur an diesem Tag nicht.
 

„Du Baby! Du kannst es ja doch nicht mit uns aufnehmen“, rief sein Kumpel und lachte. „Hört auf! Ich bin kein Baby“, kam es wütend von der kleinen. Sie stampfte mit dem Fuß auf.

„Geh weg und wir lassen dich in Ruhe.“

„Nein, ich gehe nicht weg. Ihr sollt weggehen!“

„Wir sollten ihr eine Lektion erteilen“, meinte der eine und packte die überraschte Aoko an den rechten Arm. „Aua, lass mich los“, schrie sie und versuchte sich loszureißen. Sein Freund nahm ihren anderen Arm und gemeinsam zogen sie sie zum Wasser. „Lasst mich los!“, brüllte sie panisch und währte sich mit aller Kraft. Aber eine sechs jährige war nun mal nicht so stark wie zwei zehn jährige. „Du bekommst jetzt ein Bad verpasst, dass du nie vergessen wirst“, lachte der Kumpel und gingen tiefer ins Wasser.
 

Aoko versuchte sich loszumachen aber sie hatte keine Chance. Sie bekam Panik und Tränen sammelte sich in ihren Augen. „Kaito! Kaito! Hilf mir!“, schrie sie und schluchzte. Leider war er noch immer auf der Toilette, sodass er sie nicht hören konnte. Und es war sonst niemand in der Nähe.

„Wir werden deinen Kopf mal richtig waschen“, meinte der Junge und drückte ihren Kopf unter Wasser. Aoko schlug um sich herum und wurde immer panischer. Sie schluckte Wasser - welches sie nachdem sie wieder auftauchte ausspuckte. „Lasst mich los“, weinte sie, aber die Jungs hatten kein Erbarmen mit ihr. Immer wieder drückten sie die arme Kleine unter Wasser. Aoko schluckte natürlich sehr viel Wasser - da sie jedes Mal aufschrie. Irgendwann hatte sie keine Kraft mehr und wurde immer schwächer. Die Jungs merkten nicht wie ihr Körper immer schlaffer wurde und lachten die ganze Zeit vergnügt. Bis Toichi Kuroba auftauchte und die beiden Jungs von dem Mädchen wegzerrte. „Nehmt sofort eure Hände von Aoko!“, brüllte der Erwachsene die beiden Jungs an. Diese wurden blass und starrten den großen Mann geschockt an. Dieser stieß die beiden weg und nahm Aoko auf den Arm. Sie atmete, hatte aber schon leicht bläuliche Lippen und ihre Atmung war etwas langsamer.
 

Schnell rannte er aus dem Wasser und legte die Kleine auf den Boden. Seine Frau Chikage eilte herbei. „Oh mein Gott, Aoko! Du armes Kind. Wir müssen sie ins Krankenhaus bringen!“, rief sie den Tränen nahe. Ihr Mann nickte und gab ihr die Autoschlüssel. „Nimm sie und bring sie zum Auto. Ich komme gleich nach.“

Nickend nahm sie das Kind auf den Arm und ging mit Kaito zum Auto. Dieser sah seine Freundin angsterfüllt an. „Wird Aoko wieder gesund?“, fragte er ängstlich.

„Bestimmt. Aber wir müssen sie ins Krankenhaus bringen damit man sie untersucht“, meinte seine Mutter und lächelte ihren Sohn an.
 

Toichi schnappte sich die zwei Bengels bevor sich diese aus dem Staub machen konnten. „Ihr beide bleibt hier. Was habt ihr euch dabei gedacht das Mädchen unter Wasser zu drücken?“, fragte er laut.

„Es war nur Spaß“, stotterte der Junge und sein Kumpel nickte. „Wir haben es nicht so gemeint.“

„Ach das war nur Spaß, dann werde ich euch auch gleich Unterwasser drücken, mal sehen wie spaßig ihr das findet“, drohte Kaitos Vater. Natürlich würde er so etwas nicht machen aber alleine die Drohung würde vielleicht schon reichen.

„Nein, bitte! Es tut und leid“, jaulten beide los.

Dann erschienen die Mütter der Jungs. „Was ist denn hier los? Was machen sie mit unseren Söhnen?“, rief die eine erbost.

Toichi erklärte was die beiden getan hatten und dass sie Aoko jetzt ins Krankenhaus bringen mussten. Die Mütter waren geschockt als sie von der Tat ihrer Söhne erfuhren und wandten sich donnert an diese. „Ihr zwei bekommt vier Monate Hausarrest. Außerdem ist euer Taschengeld gestrichen und ihr müsst euch beide bei dem Mädchen entschuldigen.“
 

Die beiden Jungs senkten ihre Köpfe und sahen zu Boden. Toichi ging zu seiner Frau, die mit Aoko im Arm vorne saß. Kaito hatte sich hinten in den Kindersitz gesetzt und sah noch immer besorgt aus. „Lasst uns ins Krankenhaus fahren“, meinte er und stieg ein.

Glücklicherweise hatte Aoko keine Schäden davongetragen und sie durfte das Krankenhaus später am Abend wieder verlassen. Aoko war sehr tapfer gewesen und hatte nicht geweint. Kaito fühlte sich schuldig, weil er sie alleine gelassen und sie nicht beschützt hatte.

Aoko merkte davon nichts, sie lehnte ihren Kopf gegen Kaitos Schulter und schlief bald ein. Der Kleine wurde etwas rot und sah aus dem Fenster. Er hatte sich damals geschworen sie von nun an immer zu beschützen.
 

Und dieses Versprechen hatte er heute gebrochen. Er hatte sie nicht beschützt. Wie sollte sie ihm das verzeihen, wenn er sich selbst nicht verzeihen konnte?
 

Aoko und die anderen hatten sich in zwischen wieder angezogen und saßen in Rans Zimmer. „Was machen wir jetzt?“, wollte Kazuha wissen. „Ich hab keine Lust schon nach Hause zu gehen.“

„Also seid mir nicht böse aber ich glaube, ich gehe“, meinte die junge Nakamori seufzend. „Das war ziemlich anstrengend und ich muss mich ein bisschen ausruhen.“

„Kann ich verstehen“, bemerkte Ran mitfühlend. „Dann geh nachhause und ruhe dich aus. Und denk daran Kaito die kalte Schulter zu zeigen. Auch wenn er seinen nicht vorhandenen Charme spielen lässt.“

„Ja dann kommt der berühmte Welpenblick“, kicherte Kazuha.

„Keine Sorge, ich halte mich an unserem Plan“, versprach Aoko und stand auf. „Ich gehe bevor er hochkommt. Treffen wir uns morgen zum Eis essen?“

„Klar, wie immer im Park.“

Die junge Schülerin umarmte ihre Freundinnen und verschwand. Ran streckte sich. „Tja und nun?“

„Gute Frage. Nach draußen will ich jetzt nicht mehr. Lass uns fernsehen.“

„Okay.“

Kurz darauf saßen beide auf dem kleinen Sofa und suchten sich ein passendes Programm aus.
 

Einige Zeit später war Kazuha ebenfalls nachhause gegangen, da ihr Vater angerufen hatte. Nun saß die junge Mori alleine in ihrem Zimmer und zappte herum. Die beiden Jungs waren auch schon weg, Kaito war nämlich in ihr Zimmer gekommen um mit Aoko über die Sache zu sprechen. Als er erfuhr, dass sie bereits zuhause war, da sah er noch geknickter aus. Ohne ein Wort zu verlieren war er gegangen. Heiji begleitetet ihn, und so waren die beiden Stiefgeschwister wieder alleine. Shinichi war in seinem Zimmer und so war es eine ganze Weile still im Haus.
 

Gähnend streckte sich die junge Schülerin, als ihr Handy klingelte. „Ja?“

„Hallo Schatz. Wie sieht es aus?“, erkundete sich Eri.

„Gut, das Haus steht noch und Kudo lebt auch.“

„Wie erfreulich.“

„Jap, und wie ist es bei euch?“

„Wundervoll. Wir fahren gleich in die Oper und anschließend in ein feines Restaurant“, schwärmte ihre Mutter.

„Das ist schön“, meinte Ran und hört nur mit halben Ohr zu. Ihre Mutter erzählte vom Hotel und den Lichtern in Paris. Paris war eine schöne Stadt, und sehr romantisch. Ihrer Mutter tat dieser Urlaub mehr als gut.

Eine halbe Stunde dauerte das Gespräch bis sie Yusaku im Hintergrund hörte. „Liebling, wir müssen los.“

„Ja, ich komme“, rief Eri. „Also dann mach's gut und pass auf dich auf.“

„Ja Mom, ich werde schon überleben.“

„Ich liebe dich.“

„Ich dich auch.“

Das Telefonat endete und Ran war bald darauf auf dem Sofa eingeschlafen.
 

Einige Stunden später wurde sie durch etwas geweckt. Mürrisch sah sie auf ihr Handy. Es war kurz nach halb eins. Also mitten in der Nacht. Sie streckte sich und beschloss in die Küche zu gehen. Ihre Kehle war trocken und ein Schluck kaltes Wasser würde guttun. Sie verließ ihr Zimmer und ging zur Treppe. Das Geräusch wurde lauter und misstrauisch blieb sie stehen. Was war das? Es hörte sich wie eine Stimme an. Spuckte es etwa hier? Na und wenn, dann würde sie halt Geisterjägerin werden, auch gut.

Sie ging die Treppe herunter und schritt zur Küche. Das Geräusch war wirklich eine Stimme und wurde immer intensiver. Es hörte sich wie ein Stöhnen an. Wer zum Teufel war in der Küche? Ein ungutes Gefühl überkam sie, als sie sich vorsichtig der Küche näherte. Sie streckte den Kopf durch die offene Tür und erstarrte. Das durfte ja wohl nicht wahr sein! Was für ein altes Drecksschwein!
 

Niemand anderes als Kudo stand vor dem Küchentisch in einer eindeutigen Situation mit einer Frau. Und es war nicht irgendeine Frau, es war Shiho die halbnackt auf dem Küchentisch lag und wie blöde am Stöhnen war. „Und an diesem Tisch nehme ich meine Mahlzeiten ein“, knurrte sie gedanklich.

Da das Licht ausgeschaltet war, wurde die Küche nur vom Mondlicht erhellt. Es reichte um die beiden zu erkennen.

Sie tastete nach dem Lichtschalter und schaltete ihn an. Als das Licht anging unterbrachen die beiden ihr tun und starten entsetzt zur Tür.
 

Ran verschränkte die Arme vor der Brust und tippt mit den Fuß auf dem Boden. „Na ihr beide seid ja schwer beschäftigt“, bemerkte sie sarkastisch.

Shinichi löste sich von der jungen Schülerin und zog seine Boxer hoch. Shiho hingegen machte sich nicht die Mühe ihre Blöße zu verstecken. Sie rekelte sich auf dem Tisch und sah die junge Mori grinsend an. „Eifersüchtig, weil du es noch nie auf einem Küchentisch gemacht hast?“

„Sicher“, erwiderte die brünette Mori trocken. „Ich kann mir nichts schöneres vorstellen, als mich von einem Idioten auf dem Tisch vögeln zu lassen und dabei wie ein Schwein zu klingen.“

„Wie bitte?“

„Du hört dich beim Sex wie ein Schwein an, dass kurz vorm verrecken ist.“

„Das stimmt doch gar nicht! Ich höre mich sehr sexy an“, protestierte Shiho sauer.

„Ja, wie ein Schwein das verreckt. Sag ich doch.“

Shinichi war die ganze Zeit ruhig und sah den beiden zu. Er wusste selbst nicht warum er sie reingelassen hatte. Als sie vor einer halben Stunde plötzlich vor der Tür gestanden und ihren Körper bereitwillig an ihm geschmiegt hatte, konnte er nicht anders als sie in die Küche zu führen. Der Küchentisch war einer der wenigen Plätze an denen sie es noch nicht getan hatten. Er war ja schließlich auch nur ein Mann.

Das seine Stiefschwester ihn in dieser Situation erwischt hatte war ihm egal. Nur weil sie hier wohnte würde er mit seinem Leben nicht aufhören. Und Sex mit Frauen gehörte nun mal dazu.
 

„Wenn du nichts mehr zu sagen hast kannst du ja wieder in dein Zimmer gehen“, meinte er und sah sie abwartend an.

Ran erwiderte seinen Blick äußerst kühl. „Damit ihr munter und fröhlich weiter pimpern könnt? Du weißt das wir an diesem Tisch essen?“

„Ja und heute Nacht vögel ich Shiho auf diesem Tisch.“

„Sehr nett. Ich wollte mir nur etwas Wasser holen. Macht ihr man weiter, aber verbrennt den Tisch hinterher. Ich will weder ihre Feucht,- noch deine Sperma spuren sehen.“

Shiho zischte, aber Shinichi blieb ruhig. Er ging auf seine Stiefschwester zu und starrte sie von oben an. Sie sah zu ihm hoch und blickte ihn genauso ernst an. Das sein Glied noch immer steif war, konnte sie durch die Boxer sehen. Sie fühlte sich unwohl diesen Teil seines Körpers so genau zu erspähen.

Und eigentlich hatte sie damit gerechnet, dass er nach ihrem Auftauchen an Fülle verlieren würde. Aber dem war nicht so.
 

Unbeeindruckt sah sie in seine blauen Augen. Er erwiderte ihren Blick und so starrten sich beide für einige Sekunden an. „Wenn du nicht vorhast mitzumachen, dann schlage ich dir vor das du wieder hochgehst. Oder hast du Interesse an einem Dreier mit deinem Stiefbruder?“, fragte er so leise das es nur Ran hören konnte. Dieser entfuhr ein empörter laut. „Du denkst wohl auch, du bist Gottes Geschenk an die Frauenwelt, oder? Aber soll ich dir mal etwas sagen, Kudo? Es gibt bessere Männer als dich. Männer, die nicht nur mit dem Schwanz denken und sich nicht mit solchen Schlampen einlassen. Es ist sehr bedauerlich das du zu dieser Sorte gehörst, denn so wie Yusaku ist hätte man vermuten können, dass du einen anderen Weg einschlagen und dich verbessern könntest. Aber da hat man sich wohl getäuscht“, zischte die junge Mori und warf den Kopf hochmütig zurück.
 

Der attraktive Kudo folgte jeder ihrer Bewegung und spürte plötzlich etwas. Etwas was er nie bei ihr spüren wollte. Das Verlangen sie zu berühren, sie zu küssen. Er ging einen Schritt näher auf sie zu und atmete ihren Duft ein, und merkte wie himmlisch sie roch. Nach Himbeeren und Lavendel. Sein Herz klopfte einen kleinen Tick schneller und kurz flackerte ein Bild in seinem Kopf auf. Ran, wie sie unter ihm lag, mit glänzenden leidenschaftlichen Augen, ihr Körper der nur von einer dünnen Decke verdeckt wurde. Scheiße! Was dachte er da bloß? War er von allen guten Geistern verlassen?! Er kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich auf die Situation. Sie sah ihn noch immer so herablassend an.

„Von einer vertrockneten Jungfrau lasse ich mich nicht so dumm anmachen“, meinte er und sein Blick verfinsterte sich. „Du bist nur neidisch, weil dich niemand vögeln will und du es dir insgeheim wünscht. Aber kein Mann auf der Welt würde sich mit dir einlassen, denn du hast weder den Körper noch die Ausstrahlung um einen Mann so geil zu machen, dass er sofort in der Hose kommt.“
 

Sie schnappte nach Luft und wurde wütend. „Weißt du was, Kudo? Mach was du willst. Vögel diese Schlampe sooft und so viel wie du kannst. Feier hier meinetwegen eine ganze Orgie. Es ist mir egal! Aber lass mich gefälligst mit deiner Dummheit in Ruhe und hör auf irgendeinen scheiß zu labern!“

Sie drehte sich um und verließ den Raum. Shinichi sah seiner Stiefschwester nach. Keine Ahnung warum, aber dieses Feuer in ihren Augen machte ihn verrückt. Allerdings auf eine Weise die er überhaupt nicht gut fand. Diese dummen Gedanken sollten so schnell wie möglich aus seinem Kopf verschwinden. Er war so in Gedanken versunken, dass er Shiho ganz vergessen hatte. Sie saß auf dem Tisch und schaute zu ihm rüber. „Machen wir jetzt weiter, oder was?“, wollte sie ungeduldig wissen.

Er drehte den Kopf zu ihr und starrte sie an. Erregt war er noch immer, allerdings war sie nicht länger der Grund dafür. Aber sie würde diejenige sein die ihm Abhilfe verschaffte. Mit festen Schritten ging er auf sie zu und machte da weiter wo er unterbrochen wurde.
 


 

Der Montagmorgen war nun da. Ran war bereits im Klassenzimmer und kritzelte etwas in ihr Notizheft. Gestern war sie ihrem Stiefbruder aus dem Weg gegangen und hatte den ganzen Tag im Park und im Kino verbracht. Aoko hatte sich wieder beruhigt und wie versprochen den jungen Kuroba ignoriert. Das war gar nicht so einfach gewesen, denn er war abends unter ihrem Schlafzimmerfenster aufgetaucht und hatte kleine Steine gegen die Scheibe geworfen. Sie hatte kurz nach unten geblickt - nur um die Gardine vorzuziehen und das Fenster zu schließen. „Aoko“, zischte Kaito und versuchte so wenig Krach wie möglich zu machen. „Lass uns reden.“

Wenn ihr Vater ihn erwischte, wäre es aus mit ihm.
 

Aber die junge Schülerin dachte nicht daran ihm zuzuhören und so löschte sie das Licht und setzte sich Kopfhörer auf. Jetzt konnte er so viele Steine werfen wie er wollte. Sie würde nicht auf ihn eingehen. Ihr Handy vibrierte und sie wusste bereits wer sie da anrief. Sie drückte ihn weg und schloss die Augen. Er sollte doch froh sein, dass sie ihn ignorierte. Schließlich sagte er ja immer wie nervig und laut sie war. Und jetzt konnte er endlich Ruhe haben.
 

Kaito war natürlich gar nicht von Aokos Aktion begeistert. Wie sollte er sich denn bei ihr entschuldigen, wenn sie so verdammt stur und bockig war? Sie war wie ein alter Esel, stur und starrsinnig. Aber gerade das war eine Eigenschaft die er sonst sehr an ihr schätze. Sie gab niemals klein bei und stand für das ein was sie für richtig hielt. Wenn sie heute nicht mehr mit ihm reden wollte, dann würde er sie in der Schule dazu bringen müssen.
 

Die brünette Mori gähnte und malte Kreise in ihr Heft als ihre beiden Freundinnen die Klasse betraten. „Morgen Ran. Wie geht’s?“, brummte eine mies-gelaunte Kazuha und setzte sich mit einem schweren Seufzer hin. Aoko tat es ihr gleich und legte den Kopf auf den Tisch. „Gott bin ich fertig. Gestern Abend hat meine Tante aus Spanien angerufen und mich die halbe Nacht wachgehalten. Nicht mal ein Maulkorb könnte diese Frau vom reden abhalten“, stöhnte die junge Nakamori und schloss die Augen.

Amüsiert schüttelte Ran den Kopf. „Und was ist mit dir? Warum bist du so schlecht gelaunt mein Weib“

„Erstens: ich bin nicht dein Weib, und zweitens: ich habe glänzende Laune und bin voller Tatendrang“, murrte die angesprochene und streckte den Daumen nach oben.

„Ja sicher. Ihr zwei strotzt nur so vor Energie und guter Laune. Wie ein Pitbull.“

„Grrr“, machte Kazuha und erntete ein Kichern.

Plötzlich tauchte jemand neben Aoko auf. Sie sah mürrisch nach oben, sicher das es Kaito war, aber es war jemand anderes.
 

„Guten Morgen Ladys.“ Saguru Hakuba stand neben Aokos Tisch und lächelte die drei Mädchen charmant an. Er ging in die Parallelklasse und war sehr beliebt. Mit seinen kurzen blonden Haaren und braunen Augen sah er verdammt gut aus. Kein Wunder, dass einige Mädchen auf ihn standen. „Guten Morgen, Saguru“, begrüßte ihn Aoko freundlich. „Guten Morgen, Sahneschnittchen“, lachte Kazuha und bekam von Ran einen Stoß in die Seite. „Aua.“

Der junge Mann lächelte und wandte sich an die junge Nakamori. „Sag mal Aoko. Du bist doch gut in Geschichte, oder? Könntest du mir vielleicht ein paar Nachhilfestunden geben? Ich war die letzten beiden Wochen nicht da und hab den Stoff verpasst. Und der Lehrer meinte, dass du von allen Schülern die Beste in dem Fach bist.“

Erstaunt sah ihn die brünette Nakamori an. „Ähm ja klar, das mache ich gerne.“

Erfreut sah er ihr in die Augen. „Super. Hier ich gebe dir meine Nummer, dann kannst du mir schreiben wann du Zeit hast und wo wir uns treffen wollen. Ich richte mich ganz nach dir.“ Er legte ihr einen Zettel hin. „Du kannst mich ja kurz anklingeln damit ich deine Nummer auch gleich einspeichern kann.“

„Ja klar.“
 

Ran und Kazuha sahen den beiden zu und tauschten Blicke. Irrten sie sich, oder hatte der attraktive Mitschüler Interesse an Aoko? So wie er sie ansah, kam es schon so rüber.

„Super. Ich freue mich von dir zu hören.“ Saguru ergriff ihre Hand und küsste ihren Handrücken. Die Wangen der jungen Schülerin färbten sich rot und verlegen wich sie seinem Blick aus. Der junge Mann quittierte das mit einem breiten Lächeln. Natürlich war er sich seiner Wirkung auf Mädels bewusst.
 

In diesem Moment kamen Shinichi, Heiji und Kaito ins Klassenzimmer. Als Kaito sah, dass Saguru Aokos Hand hielt und sie verlegen wegsah, da spürte er einen Stich im Magen. „Was macht der da mit Aoko?“, knurrte er. Seine Freunde sahen zu den beiden rüber. „Er hält ihre Hand und scheint sie in Verlegenheit gebracht zu haben“, erklärte Heiji altklug. „Ist das nicht Hakuba aus der Parallelklasse?“, fragte Shinichi verwundert. „Was will er hier?“

„Und vor allem, warum hält er Aokos Hand?“, regte sich Kaito auf und ging auf die beiden zu.

Als Ran sah wer da auf sie zukam, wusste sie gleich das es Ärger geben würde. Dem Gesichtsausdruck des jungen Kurobas nach zu urteilen, war dieser etwas angepisst.
 

Saguru ließ ihre Hand los und schenkte ihr nochmal ein strahlendes Lächeln, woraufhin die junge Oberschülerin noch röter wurde. „Dann sehen wir uns bald, ja? Ich freue mich.“

„Ja“, war das einzige was sie herausbekam.

Saguru nickte den beiden anderen Mädels zu und drehte sich um. Kaito stand nun vor ihm und sah den jungen Mann sehr unfreundlich an. „Hakuba.“

„Kuroba.“

Beide nannten sich beim Nachnamen und starrten sich kühl an. Ohne ein weiteres Wort zu sagen verließ Saguru den Raum. Kaito sah ihm nach bevor er sich an Aoko wandte. „Was wollte der Kerl von dir?“

Sie sah eingeschnappt weg. Sie würde nicht einen Ton mit ihm reden.

„Aoko'', rief der junge Schüler etwas lauter und stütze die Hände an ihrem Tisch ab. „Was wollte er?“

„Das geht dich nichts an Kaito“, warf Ran an und verschränkte die Arme. „Du bist nicht Aokos Boss und sie kann reden mit wem sie will. Und mit dir will sie nicht reden. Also lass es sein.“

„Ansonsten sind wir gezwungen dich dahin zu treten wo es wehtut“, ergänzte Kazuha.
 

Der junge Oberschüler sah die hübsche Nakamori an. Diese sah noch immer weg und wollte das anscheinend wirklich durchziehen. Aber damit würde sie nicht durchkommen. In der Pause würde sie mit ihm reden, und wenn er sie fesseln und auf das Dach verschleppen musste, er würde es machen.

Von Entschuldigungen zu Schulverweisen

Kaum klingelte es zur Pause, da sprang Kaito schon auf, rannte zu Aoko und zog sie mit festem Griff mit sich. Dieser entfuhr ein empörter Schrei. „Lass meine Hand los, du Idiot!“

Aber er ignorierte sie und rannte einfach weiter.

Ran und Kazuha sahen den beiden verdutzt nach. „Junge, siehst du auch die Staubwolke die Kaito gerade hinterlassen hat?“, fragte die junge Toyama breit grinsend. „Ich sehe seinen Körperabdruck darin.“

„Jap, wie Speedy Gonzales“, scherzte Ran. „Ob er im Bett auch so schnell ist und kommt?“, fragte sich Kazuha laut. Beide sahen sich an und brüllten vor Lachen. Die anderen Schüler sahen die beiden Freundinnen komisch an. Was hatten die denn für Probleme?
 

Shinichi und Heiji sahen den beiden ebenfalls nach und sahen dann zu den Mädels rüber, die sich vor Lachen kaum halten konnten. „Wieso Lachen die verrückten Hühner? Hab ich was verpasst?“, wollte Heiji wissen. Sein Freund zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Lass uns raus gehen. Ich brauche frische Luft.“ Sie standen auf und gingen raus.
 

Währenddessen schleppte Kaito die völlig aufgebrachte Aoko mit sich und rannte mit ihr die Treppen hoch. Er hatte ein genaues Ziel. Nämlich das Dach. Dort konnten sie ungestört reden und sie würde ihm zuhören müssen! „Lass mich los'', keifte die brünette Schülerin und versuchte sich zu befreien, aber keine Chance. Sein Griff war fest aber nicht so, dass sie verletzt werden konnte.

Er zog sie mit sich, blendete die fragenden Mitschüler und Lehrer aus. Wozu denen groß erklären das die beiden etwas Wichtiges zu besprechen hatten? Gut, er war es der sprechen musste, aber sie musste zuhören und verdammt noch mal, dass würde sie auch! Wenn sie es nicht täte, ihm weiterhin die kalte Schulter zeigen würde, dann würde er sich noch beschissener fühlen als sowieso schon.
 

Endlich kamen sie auf dem Dach an. Er schloss hinter sich die Tür und starrte in zwei wütende blaue Augen. Er sah die Blitze und wusste das er bei falschen Worten kopflos zurück in die Klasse gehen würde. Und das wollte er verhindern und deshalb suchte er nach einem passenden Anfang.

Aoko drehte ihm den Rücken zu und stellte sich an den Zaun der auf dem Dach platziert wurden war damit niemand runterfallen konnte, es sei denn man kletterte darüber, aber bisher war keiner so dumm gewesen.

Sie verschränkte die Arme und starrte stur vor sich hin. Egal was er jetzt sagen würde, sie würde ihn ignorieren und nicht darauf reinfallen. Die Erinnerungen an damals waren wegen diesem Trottel wieder hochgekommen. Tränen sammelten sich in ihren Augen und nur mit Mühe konnte sie diese zurückhalten.

Sie hörte sich immer noch nach Kaito rufen. Hörte das gehässige Lachen der beiden Jungs und das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. All das hatte sie in den letzten Jahren erfolgreich vergessen können. Aber dank diesem Arschloch kamen die Gefühle wieder hoch. Angst und Panik.
 

Der junge Schüler kam zögernd näher. Wie sollte er das am besten anfangen? Einfach eine Entschuldigung raushauen? Die würde sie wohl nicht annehmen. Vielleicht sollte er sich erstmal nach ihrem Befinden erkunden und dann einen Versuch starten.

„Wie geht es dir, Aoko?“

„....“

„Komm schon, sprich mit mir.“

„....“

Er unterdrückte ein knurren, packte sie erneut am Arm und drehte sie um, sodass sie mit dem Gesicht zu ihm stand. „Kannst du endlich mal aufhören mich anzupacken? Du tust mir weh“, zischte sie und riss ihren Arm los. „Dann sei nicht so stur und rede mit mir“, keifte er.

„Es kann dir egal sein wie es mir geht.“

„Es ist mir nicht egal. Wieso denkst du es sei mir egal?“

Blaue Augen sahen ihn verletzt an. „Es war dir ja auch egal als du mich unter Wasser gedrückt hast.“

Er seufzte und sah gequält aus. „Es tut mir leid. Ich hätte es nicht tun dürfen. Es ist unverzeihlich.“

„Lass es Kaito. Es zeigt nur, dass du nicht für mich da bist.“ Die junge Schülerin sah zu Boden. „Was meinst du damit?“, fragte er.

„Du warst damals nicht für mich da und bist es heute auch nicht. Ständig ärgerst du mich und manchmal sind deine Sprüche sehr verletzend. Du merkst nicht mal wie du mir damit wehtust.“
 

Er schluckte hörbar und starrte ebenfalls zu Boden. Ja er ärgerte sie oft aber es war nur Spaß und sie selbst ließ auch manchmal einen Spruch los. So waren sie nun einmal. Aber er hatte sie niemals verletzten wollen. Aber wenn er so darüber nachdachte...

Einem Mädchen zu sagen, dass sie wie ein Junge aussieht war wirklich nicht die feine englische Art. Oder ihr zu sagen, dass sich kein Junge für sie interessieren würde, weil sie nicht fraulich genug war. Sie konnte ja nichts dafür das ihr Körper nicht so weit entwickelt war wie der von Ran.

Mädchen waren bei diesem Thema sehr empfindlich aber Aoko hatte nie den Anschein gemacht, dass es ihr viel ausmachen würde. Aber scheinbar hatte er sich geirrt.
 

„Aoko“, flüsterte er unsicher.

„Nein ich will nichts hören“, schniefte sie. Er stockte. Weinte sie etwa? Er konnte Aoko wütend, zickig, lachend oder eingeschnappt sehen. Aber nicht weinend. „Bitte Aoko, weine nicht“, sagte er und umarmte ihren zierlichen Körper vorsichtig. „Ich kann es nicht ertragen dich weinen zu sehen. Das konnte ich schon damals nicht.“

Sie biss sich auf die Lippen um nicht richtig in Tränen auszubrechen. Sie erwiderte die Umarmung nicht, auch wenn sie es gerne gewollt hätte. Aber sie wollte es ihm nicht so einfach machen. Sie wollte das er seinen Fehler richtig einsah und merkte, dass sie nicht mehr alles mit sich machen ließ.
 

Entschieden drückte sie ihn von sich und sah ihn an. „Lass mich in Ruhe. Ich brauche Abstand zu dir.“

Diese Worte trafen ihn hart. Es war, als hätte man ihm eine quer durchs Gesicht gezogen. „Aber.“

„Du hast mich verletzt, Kaito“, wiederholte sie und schüttelte unglücklich den Kopf. „Ich brauche etwas Abstand um darüber hinweg zu kommen. Also bitte lass mich in Ruhe.“

Er senkte den Kopf. In seinem Kopf ratterte es. Er wollte sich nicht von ihr fernhalten. Sie war seine beste Freundin auch, wenn er es nicht zeigen konnte. Aber er verstand das sie ihn erstmal nicht in ihrer Nähe haben wollte und deshalb willigte er ein. „Okay. Aber du musst mir glauben, dass es mir wirklich leidtut. Ich wollte das nicht, Aoko.“

Sie brachte ein Nicken zustande. „Ich gehe wieder.“ Sie schritt an ihm vorbei, ohne sich nochmal umzudrehen. Er blieb dort stehen und hatte das Gefühl etwas verloren zu haben. Aber er würde ihre Freundschaft wieder neu aufleben lassen. Sobald sie wieder dazu bereit war und ihm verziehen hatte.
 

Ran und Kazuha saßen draußen auf einer Bank und waren mit ihren Handys beschäftigt. Kazuha googelte gerade ein paar Gerichte die sie ausprobieren wollte und Ran las die neusten Nachrichten. Hier eine Vergewaltigung und dort ein Mord. Heutzutage gab es nichts anderes. Gute Nachrichten gab es nie. Außer man stand auf Royals. Die Hochzeiten, Geburten und Taufen waren derzeit ein ständiges Thema. Aber die junge Mori interessierte sich nicht dafür. Was interessierte sie Meghan Markle und Prinz Harry? Für sie interessierte sich auch niemand. Zumindest die Presse nicht und das war auch gut so.
 

„Hey Ran, ich hoffe du hast die Begegnung von neulich Nacht gut verkraftet.“ Mit einem genervten Stöhnen sah die Angesprochene auf. Shiho stand direkt vor ihr und sah mit einem gemeinen Grinsen auf sie herab. Kazuha sah kurz gelangweilt auf, wandte sich aber wieder ihrem Handy zu.

„Kudo hat mir schon gesagt, dass ich mich an so etwas gewöhnen muss da er auf sein Sexleben nicht verzichten will. Meinetwegen könnt ihr euch so viel und so oft wie möglich miteinander vergnügen. Solange ihr keine Spuren hinterlässt die ich wegmachen muss“, konterte die brünette Mori ungerührt. „Aber ich dachte ja Kudo hätte mehr Geschmack und würde sich nicht auf Nutten einlassen.“
 

Ihre Freundin fing bei der Bemerkung an zu lachen. Shiho fand das ganz und gar nicht witzig. „Ich bin keine Nutte.“

„Stimmt, du bist ein mieses, kleines Flittchen, dass für alles und jeden die Beine breit macht. Also überhaupt nicht Nutten-mäßig“, gab Kazuha von sich und streckte sich. „Da wir gerade beim Thema sind. Was wärst du lieber Shiho? Eine Nutte, oder eine Hure?“

„Was soll die Frage?“, zischte diese wütend.

„Das ist eine ganz normale und einfache Frage. Was wärst du lieber? Nutte oder Hure?“

„Auf so einen scheiß antworte ich nicht.“
 

Die junge Toyama wandte sich an Ran. „Und du? Was wärst du?“

„Die Hure“, meinte die junge Mori trocken.

Die hübsche Miyano sah die beiden ungläubig an. „Was? Warum?“

„Ganz einfach. Ne Nutte ist billiger und ich bin nicht billig. Das ist dann eher deine Baustelle“, kam es unschuldig von der hübschen Schülerin. Kazuha nickte zustimmend.

„Ich bin keine Nutte!“

„Ach und warum bist du dann mitten in der Nacht bei uns aufgetaucht und hast dich mit Kudo in der Küche vergnügt? Du musst es echt nötig haben und scheinst alles zu tun nur um Aufmerksamkeit zu erlangen.“

„Wenn du nicht aufhörst, erzähle ich jedem das ihr beide Stiefgeschwister seid“, drohte die wütende Mitschülerin.

Diese Drohung ließ Ran kalt. Sie wollte es zwar für sich behalten, aber da ihre Mutter Anwältin und Yusaku Autor war würde die Presse eh bald Wind von der Hochzeit bekommen und es würde bald ans Licht kommen. Aber eine Sache machte sie stutzig. „Woher weißt du das eigentlich?“
 

Die Angesprochen lächelte. „Ich habe meine Kontakte.

„Übersetzt heißt das - sie hat ihre Fähigkeiten als Staubsauger eingesetzt und kam so an diese Information“, erklärte die grünäugige Toyama trocken. „Die Frage ist, zwischen welchen Beinen befand sich dein Kopf? Eigentlich kann es nur jemand sein der Zugriff auf die Datenbank der Schüler hat.“

„Also Takeru, Daichi und Ichiro“, überlegte Ran. Dann sah sie ihre Mitschülerin stirnrunzelnd an. „Wenn ich mir vorstelle, dass deren Schwänze deinen Mund oder Hände berührt haben und noch andere Körperteile, dann wird mit echt schlecht.“

Mit einem wütenden Aufschrei stürzte sich Shiho auf Ran und verpasste ihr eine Ohrfeige. Diese ließ das nicht auf sich sitzen und schlug zurück. Beide kreischten und schlugen sich immer wieder gegenseitig. Kazuha versuchte die beiden voneinander zu trennen, aber die beiden waren wie zwei Anakondas. Sie ließen sich nicht trennen und kämpften weiter.
 

Die junge Frau stand daneben und überlegte. Sollte sie jemanden holen? Das würde wohl auch nichts bringen. Außerdem konnte diese überhebliche Kuh ruhig ein paar aufs Maul kriegen.

Ob sie ihr Handy rausholen und ein Video machen sollte? Gerade als sie ernsthaft darüber nachdachte, kam Aoko angerannt. „Was ist denn hier los?“, rief sie und deutete auf die zwei sich bekämpfenden Mädchen.

„Ran und Shiho klären das jetzt mit ihren Fäusten“, erwiderte Kazuha beiläufig und suchte nach ihrem Handy. „Mist ich finde mein Handy nicht. Aoko, hol deins raus und Film mit!“

„Du spinnst ja! Lass uns die beiden voneinander trennen bevor Ran einen Mord begeht und sie wie ein Zebra hinter Gittern sitzt.“

Die junge Toyama murrte. „Okay.“
 

Shiho holte gerade erneut aus und wollte der jungen Mori einen Schlag auf die Stirn verpassen, als sie plötzlich weggerissen wurde. Die beiden Freundinnen gingen sofort zu Ran und erkundigten sich. „Alles okay?“, fragte die hübsche Nakamori besorgt.

„Du hast einen fetten Kratzer an der Wange“, bemerkte Kazuha und zeigte auf die schmale Schramme.

„Mir geht es gut. Wo ist dieses blöde Miststück?“, fauchte die aufgebrachte Schülerin wütend und sah auf.

Dann stockte ihr der Atem. Kudo hatte Shiho weggerissen und hielt diese an den Handgelenken fest, da sie versuchte erneut auf ihre Mitschülerin loszugehen. „Lass mich los, Shinichi!“, keifte sie erzürnt und versuchte sich loszureißen.

„Bist du jetzt völlig übergeschnappt?“, rief dieser zornig und riss sie zurück. Sie keuchte und kniff die Augen zusammen. „Aber sie hat angefangen! Sie hat mich beleidigt und provoziert!“
 

„Es ist egal wer angefangen hat“, knurrte er. „Es ist echt mega peinlich, dass du dich wie eine fünfjährige auf Mori stürzt und dann wie ein kleines Kind herum plärrst, dass sie angefangen hat!“

„Aber...“, setzte sie unsicher an.

„Nichts aber. Geh rein und mach dich frisch. Du siehst aus als hätte dich eine ganze Footballmannschaft durchgenommen.''

„Ahhh“, schrie die junge Frau und stampfte davon. „Das wird euch noch leidtun, vor allem dir Ran!“

„Ja, ja. Immer diese leeren Drohungen. Ich brauche neue Feinde. Die alten fangen an mich zu langweilen“, murmelte sie und richtete sich auf. Sie blickte in das Gesicht ihres Stiefbruders und zog eine Augenbraue hoch. „Du hättest dich nicht einmischen sollen.“ War alles was sie sagte bevor sie mit Aoko und Kazuha verschwand. Kein Danke war über ihre Lippen gekommen.
 

Shinichi sah den dreien hinterher. Seine Stiefschwester hatte einiges abbekommen. Der Kratzer an ihrer Wange würde nicht so schnell verheilen, davon würde sie noch eine ganze Weile was haben.

Heiji trat auf ihn zu und blickte ebenfalls in die Richtung in die Kazuha und die anderen beiden gegangen waren. „Wieso hast du dich eingemischt?

Dieser zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich wollte nicht, dass es zu sehr ausartet.“

Außerdem konnte er den Anblick einer verletzen Ran nicht ertragen. Er wusste selbst nicht warum. Als er sah wie Shiho sich auf die brünette Mori stürzte, da überkam ihn der Wunsch sie zu beschützen. Es war fast wie ein Instinkt. „Dumm“, dachte er und schüttelte den Kopf. „Lass uns auch reingehen. Ich will wissen wie das Gespräch mit Aoko gelaufen ist.“

Der junge Hattori runzelte die Stirn sagte aber nichts. Sein Kumpel wusste was er tat.

Glaubte er jedenfalls.
 

Die Mädchen gingen auf die Toilette und verrammelten die Tür. Erstmal waren sie ungestört.

„So ein Biest! Was fällt ihr ein dich zu schlagen“, brauste Aoko auf. „Die wollte mit dem Feuer spielen und hat sich verbrannt“, erklärte Kazuha und begutachtete ihre angeschlagene Freundin gründlich. „Allerdings hat sie gut ausgeteilt.“

„Das hab ich mit Absicht gemacht“, erwiderte die hübsche Mori und machte ein Tuch nass. Sie wusch sich damit das Gesicht und berührte vorsichtig die Schramme an ihrer Wange. Es tat etwas weh, aber es war auszuhalten.

„Wieso absichtlich?“

„Kazuha ist meine Zeugin. Shiho hat den ersten Schlag gemacht und getroffen und ich habe mich gewehrt. Klar, hätte ich sie in Grund und Boden stampfen können aber, dann wäre ich als die gewalttätige dargestellt worden und hätte die Arschkarte gehabt. So kann sie nicht behaupten, ich hätte sie fertig gemacht.“

Die beiden Schülerinnen nickten verstehend. „Nicht schlecht. So hab ich es nicht betrachtet“, gab die brünette Nakamori zu. „Jetzt kannst du dich als Opfer darstellen und sie schlecht aussehen lassen.“

„Das hab ich auch vor“, erklärte Ran fies grinsend. „Ihr begleitet mich jetzt zum Direktor. Kazuha, erzähl mir etwas Trauriges. Etwas, dass mich auf der Stelle zum Weinen bringt.“
 

Die Angesprochene überlegte, dann fiel ihr etwas ein. „Der arme kleine Tito ist gestorben. Er wurde gestern mit vierzehn Jahren eingeschläfert. Sein Herrchen hat seine Pfote gehalten und ganz sanft geflüstert: Auf Wiedersehen mein treuer Freund. Du warst der beste Wegbegleiter, den ich mir hätte wünschen können. Ich werde immer an dich denken und du wirst immer einen Platz in meinen Herzen haben.“
 

Die junge Mori stellte sich das Bild von dem Herrchen und dem sterbenden Hund vor und brach prompt in Tränen aus. Schon als Kind brach sie in Tränen aus, wenn Tiere starben. In Filmen, in Büchern oder in der Realität. Der Tag an dem Goro über die Regenbogen Brücke gehen würde, wäre der schlimmste in ihrem Leben.

„Lasst uns schnell zum D-Rex gehen bevor die Tränen nachlassen“, schniefte Ran und scheuchte ihre Freundinnen zur Tür. Diese schlossen wieder auf und gingen auf direkten Weg ins Büro des Schulleiters.
 

Dieser saß an seinem Schreibtisch und tippte etwas auf seinem PC, als es an der Tür klopfte. Er war Mitte fünfzig und sehr gerecht. „Herein.“

Die Mädels kamen der Aufforderung nach und betraten das Zimmer. Mr. Yamagi sah auf und runzelte die Stirn. „Was ist denn mit Ihnen passiert, Miss Mori?“, fragte er die junge Schülerin und deutete mit der Hand an, dass sich die drei setzten sollten.

Schniefend setzte sich Ran ihrem Schulleiter gegenüber. „Shiho Miyano hat mich eben geschlagen und sich auf mich gestürzt.“

„Warum hat sie Sie geschlagen?“

„Wir hatten Streit und als ich mich entschuldigen wollte, da hat sie mir eine Ohrfeige verpasst und angefangen auf mich einzuprügeln“, weinte die junge Mori und schluchzte herzzerreißend.

Ihre Freundinnen trösteten sie und strichen ihr über die Schultern.
 

„Shiho Miyano, sagten Sie?“, wiederholte Mr. Yamagi und setzte sich wieder hin. Dann sah er in der Schulakte nach. Ah da war sie ja. Die Gute hatte schon einige Einträge in ihrer Schulakte und hatte sich vor einigen Tagen ein großes Ding geleistet. Und nun schlug sie auf eine Mitschülerin ein! Das konnte er als Schulleiter nicht hinnehmen. Zumal Ran Mori die Tochter einer Topanwältin war und als Stieftochter von Yusaku Kudo bald ebenfalls großes Ansehen haben würde. Ihre Mutter und ihr Stiefvater waren hohe Tiere und mit der Hochzeit stieg ihr beider Ansehen ungemein an.

„Ich werde mich darum kümmern. Sie gehen jetzt zur Schulschwester und lassen sich einen Kühlpack für ihre Wange geben. Übrigens, wie geht es ihrer Mutter? Bekommt ihr die Ehe gut?“

Nickend setzte Ran ein Lächeln auf. „Ja, Mama ist sehr glücklich. Sie und mein Stiefpapa sind gerade in Paris auf Hochzeitsreise.“

„Wie schön. Sagen Sie den beiden meine besten Grüße und Glückwünsche.“

„Das werde ich.“

„Dann gehe Sie jetzt. Ich kümmere mich darum.“

„Danke Mr. Yamagi“, sagte Ran und stand auf. Ihre Freundinnen lächelten dankbar und verließen zusammen das Büro.

Der Schulleiter drückte auf den Knopf seiner Gegensprechanlage.
 

„Rita, rufen sie Shiho Miyano umgehend in mein Büro.“

„Jawohl, Mr Yamagi.“
 

Der ältere Mann stand auf und stellte sich an das Fenster. Nach einigen Minuten klopfte es und eine unsichere Shiho betrat das Büro. „Sie haben nach mir gerufen Mr. Yamagi?“

„Setzten Sie sich.“ Seine Stimme klang merklich kühler. Schluckend tat sie wie ihr befohlen wurde.

Mr. Yamagi drehte sich um und sah die junge Schülerin kalt an. „Miss Miyano, Sie haben heute eine Mitschülerin geschlagen und verletzt.“

„Sie hat angefangen“, rief Shiho außer sich. „Sie hat mich provoziert und da ist mir halt der Kragen geplatzt.“

„Es ist völlig egal ob man Sie provoziert hat, oder nicht. Fakt ist das Gewalt an der Schule verboten ist und das Sie zuerst zugeschlagen haben.“

„Aber...“

„Außerdem haben sie unerlaubter weise in den Schülerakten herumgeschnüffelt. Sie haben einen Mitschüler verführt um so an die Akten heranzukommen. Wie Sie wissen ist es den Schülern strengstens Untersagt die Akten anzusehen. Der Schüler - der sich von Ihnen hat einwickeln lassen - wurde bereits darüber informiert und hat seine Strafe erhalten.“

„Aber...“, setzte Shiho erneut an

„Sie haben sich in letzter Zeit einiges geleistet“, fuhr der Direktor ungerührt fort. „Verführung eines Mitschülers und sexuelle Handlungen in der Abstellkammer der Schule. Unbefugtes einsehen der Schülerakten und nun Gewalt gegenüber einer Mitschülerin. Ich werde Sie hiermit für drei Monate von der Schule suspendieren und Sie werden sich nach diesen drei Monaten um die Säuberung des Schulhofes kümmern.“

„Was? Nein!“, kreischte Shiho, wurde aber unterbrochen.

„Außerdem werden Sie die Informationen, die Sie aus der Schulakte von Ran Mori entnommen haben niemanden weitersagen, da ich sie ansonsten ganz von der Schule werfen werde. Ihre Eltern werde ich darüber informieren und sollten sie noch einmal unangenehm auffallen, dann wird es ernste Konsequenzen mit sich ziehen“, sagte der ältere Mann und deutete auf die Tür. „Sie holen jetzt ihre Sachen und verlassen das Gelände. Ihren Lehrern werde ich selbst davon in Kenntnis setzen.“
 

Schockiert und gedemütigt stand die junge Schülerin auf und verließ das Büro. Wütend kniff sie die Augen zusammen und ballte die Fäuste. „Das wirst du mir büßen, Ran!“, schwor sie sich gedanklich.

Damit würde dieses Miststück nicht durchkommen.
 

Die drei Freundinnen saßen bei der Schulschwester und warteten auf diese. „Stiefpapa?“, fragte eine grinsende Kazuha. „Das hat sich angehört als wärst du vier Jahre alt. Und dann noch diese kindliche Stimme. Ich musste mir ja echt das Lachen verkneifen.“

„Das musste sein. Glaubt mir, ich musste mir das Kotzen verkneifen“, gab Ran zurück was die anderen zum Lachen brachte. Aber die junge Mori war froh, wenn dieser Tag vorbei war.

Von Kratzern zu Katzen zu Pillen

Am Abend des gleichen Tages saß die junge Mori in ihrem Zimmer und kühlte ihre Wange. Sie hatte sich eine leichte Wundcreme gekauft und hoffte, dass ihre Mutter die Schramme nicht mehr sehen würde, wenn sie wieder Zuhause war.

Ein schadenfroher Ausdruck schlich sich auf ihre Züge. Vorhin wurde groß in der Schule herum posaunt, dass Shiho von der Schule verwiesen wurde. Für ganze drei Monate! Als die Schüler von der Auseinandersetzung der beiden gehört hatten waren diese nicht wirklich überrascht. Das sich Ran und die junge Miyano nicht riechen konnten war allen bekannt und dass es schon öfters zu verbalen Disputen gekommen war.
 

Die meisten hatten allerdings mit einem größeren Blutbad gerechnet. Als Shiho wie ein gerupftes Huhn die Klasse betrat warfen die anderen Schüler ihr neugierige Blicke zu. Und als sie dann noch zum Direktor bestellt wurde fing das Getuschel an. Aber als die junge Mori zusammen mit Kazuha und Aoko in die Klasse kam – der dicke Kratzer auf der Wange – da ließen die anderen ihrer Neugierde freien Lauf und es hagelte fragen.
 

Natürlich schwieg Ran dazu und auch ihre Freundinnen sagten keinen Ton. Erst als der Lehrer um Ruhe gebeten und der Unterricht fortgeführt wurde, ließen die neugierigen Fragen nach. Allerdings nur die Fragen. Die Blicke konnte die brünette Schülerin noch immer im Rücken spüren.

Tja und dann kam Shiho wieder, packte ihre Sachen und warf ihr einen wütenden Blick zu. Und mit einem Knall war sie weg. Minuten später kam die Sekretärin ins Klassenzimmer und reichte dem Klassenlehrer einen Zettel. Diesen las er laut seiner Klasse vor.

„Shiho wird für drei Monate von der Schule suspendiert.“

Sofort ging das Getuschel wieder los und die junge Mori hörte bei jedem zweiten Schüler ihren Namen. Das störte sie nicht, denn dieses verdammte Miststück hatte ihre Strafe bekommen und verdient!
 

Shinichi war nicht überrascht als seine Ex suspendiert wurde. Schließlich hatte sie schon einiges auf dem Kerbholz und es war klar, dass es irgendwann aufflog. Das sie nun aber handgreiflich gegenüber seiner Stiefschwester geworden war, das war der Tropfen der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Noch immer fragte er sich warum er ihr geholfen hatte. Es konnte ihm doch egal sein das sich die beiden gegenseitig die Köpfe einschlugen. Aber irgendwie ging es ihm gegen den Strich. Und eher er es sich bewusst war, war er schon zu den beiden Streithähnen hingelaufen, hatte seine Ex am Arm gepackt und weggezogen.

Schon komisch.
 

Jedenfalls freute es Ran, dass sie diese dumme Nuss für die nächsten drei Monate nicht sehen musste. Endlich Ruhe. Keine hässliche Visage und keine grenzenlose Dummheit mehr.

Sie legte den Kopf zurück und sah an die Decke. Eigentlich müsste sie so langsam mit dem Abendessen beginnen aber sie wusste nicht ob Kudo überhaupt Zuhause war. Nach Schulende war er gleich mit Heiji und Kaito verschwunden und seitdem hatte sie ihn nicht mehr gesehen. Aber da sie Hunger hatte würde sie sich wohl an den Herd stellen müssen. Denn auf Tiefkühlkost hatte sie keine Lust.

Goro sprang auf ihren Schoss und schmiegte sich schnurrend an ihr. Zärtlich strich sie über sein Rückenfell und kraulte sein Köpfchen. Er lehnte sich gegen ihre Hand und schnurrte lauter. „Du hast es gut. Du kannst den ganzen Tag schlafen, lässt dich kraulen und bekommst regelmäßig dein Futter vorgesetzt. Vielleicht sollte ich mal einen Tag mit dir tauschen“, kicherte die hübsche Schülerin und gab ihrem Liebling einen Kuss.

„Miau.“

„Na komm, ich denke es ist an der Zeit, dass du das Haus kennen lernst. Du warst jetzt lange genug in meinem Zimmer eingesperrt und ich weiß wie sehr dir der Auslauf fehlt.“
 

Mit Goro auf den Arm stand sie auf und ging zur Tür. Diese öffnete sie und ließ ihren Kater vor sich auf den Boden. Dieser duckte sich sofort und sah sich erstmal vorsichtig auf den Flur um. Lächelnd beobachtete sie wie er seinen Kopf hob, streckte und wieder zusammenzuckte. „Mach dich in Ruhe mit allem vertraut. Ich lasse meine Zimmertür offen, dann kannst du wieder reingehen.“

Sie strich nochmal über sein weiches Fell und ging dann den Flur entlang.

Goro sah seinem Frauchen nach, nicht ganz wissend was er von der neuen Umgebung halten sollte.
 

Mit federleichten Schritten ging die junge Schülerin die Treppe runter und lief in die Küche. Den Küchentisch hatte sie rausgestellt und durch einen Gartentisch ersetzt. Sie weigerte sich an diesem Tisch zu essen. Allein die Erinnerung an die beiden - wie sie es feucht fröhlich darauf taten - ließ sie würgen. Egal, bloß an was anders denken.

Sie öffnete den Kühlschrank und sah nach was sie alles hatte. Da sie wahrscheinlich alleine aß, entschied sie sich für eine Gemüsepfanne mit Reis. Wenn konnte sich Kudo später was warmmachen oder hungern.

Sie nahm das Gemüse und legte es in die Spüle. Sie drehte das Wasser auf und wusch es ab. Dabei summte sie vor sich hin.
 

Shinichi schloss gerade die Haustür auf, als der Duft von Essen ihm in die Nase stieg. Das Wasser lief ihm im Mund zusammen bei diesem Geruch. Er war die ganze Zeit mit Heiji und Kaito unterwegs gewesen und hatte den Tag in der Game on Game-Spielhalle verbracht. Dort wurde Kaito erstmal über das Gespräch mit Aoko ausgefragt. Als dieser daraufhin meinte, dass er Abstand zu ihr halten soll, waren die beiden Freunde gleichermaßen überrascht. Das konnten sie gar nicht verstehen und vor allem nicht, dass er das so bereitwillig hinnahm. Als sie bohrten blockte der junge Kuroba ab und wandte sich einem Videospiel zu. Seine Freunde beließen es erstmal dabei. Aber irgendwann würde er schon mit der Sprache rausrücken müssen.
 

Da er dort nichts gegessen hatte, hängte ihm der Magen bis in die Kniekehlen. Eigentlich wollte er sich eine Pizza in den Backofen schieben aber da seine Stiefschwester am Kochen war, konnte er auch genauso gut mitessen. Er zog seine Schuhe aus und warf seine Schultasche in die Ecke. Sich streckend ging er in die Küche. Dort stand Ran mit dem Rücken zu ihm und briet das Gemüse. Der Reis kochte bereits, aber es würde noch etwas dauern bis er richtig war.

Er beobachtete sie in ihrem tun. Sein Blick blieb an ihrem langen Haar hängen, dass zu einem lockeren Zopf zusammengebunden war. Er mochte Frauen mit langem Haar. Er fand es toll mit langen Strähnen zu spielen. Keine Ahnung warum. Dann glitt sein Blick weiter. Ihr Körper war schlank aber trotzdem sehr weiblich wie er feststellen musste. Sie trug eine enge Jeans die ihren Hintern perfekt zur Geltung brachte. Und der konnte sich wahrlich sehen lassen.
 

Kopfschüttelnd verwarf er seine Gedanken. Das da war seine Stiefschwester und keines dieser leichten Mädels. Er sollte aufhören so einen Quatsch zu denken. Mit einem Räuspern machte er auf sich aufmerksam. Seine Stiefschwester sah nur kurz über ihre Schulter bevor sie sich wieder dem kochen zuwandte. „Brauchst du Hilfe?“, fragte er und lehnte sich an den Türrahmen.

„Nein, danke.“

„Kriege ich was von dem Essen ab? Oder lässt du mich verhungern?“

„So schnell würdest du nicht verhungern. Aber du hast Glück, denn ich mache immer mehr als ich essen kann und deshalb darfst du mitessen. Außer du willst dir lieber etwas in den Ofen schieben“, meinte sie unberührt.

„Ich hätte lieber etwas Selbstgemachtes.“

„Dann deck schonmal den Tisch.“
 

Der junge Kudo stieß sich von dem Türrahmen ab und ging zu den Hängeschränken. Dort holte er zwei Teller und zwei Gläser raus. Eigentlich hatte er mit Widerstand gerechnet aber sie schien gerade nicht auf Streit aus zu sein. Was er sehr begrüßte.

Während er den Tisch deckte, würzte sie das Gemüse und sah nach wie weit der Reis war. Nachdem sie diesen abgegossen und in die Pfanne getan hatte, rührte sie alles zusammen und schmeckte ab. „Sehr gut“, meinte sie und legte den Holzlöffel weg. Dann räumte sie die Gemüseschalen weg und stellte das benutze Geschirr in die Spülmaschine. Shinichi sah ihr zu und dann zu dem Holzlöffel. Plötzlich kam ihm die Idee selbst mal zu probieren. Gesagt, getan. Er ging zum Herd, nahm den Holzlöffel und häufte sich ein bisschen auf. Dann probierte er von dem Reis und dem Gemüse.
 

Ran drehte sich gerade in diesem Moment um und sah wie ihr Stiefbruder sich den Holzlöffel in den Mund steckte. „Was wird das?“

Shinichi schluckte den Reis runter. „Wollte mal probieren. Schmeckt echt lecker.“

Die junge Mori hob eine Augenbraue. „Na dann.“

Da fiel ihr auf das er den gleichen Löffel wie sie benutzt hatte. „Du weißt aber schon, dass ich den Holzlöffel vorher zum Probieren benutzt habe“, bemerkte Ran.

„Und? Hast du Gift an den Lippen oder Herpes?“, konterte er grinsend.

„Wenn hier irgendwer Herpes haben könnte, dann ja wohl du. Und ich will nicht wissen wo.“
 

Lachend legte ihr Stiefbruder den Holzlöffel weg und setzte sich an den Tisch. „Können wir den Küchentisch nicht wieder reinholen? Der Gartentisch passt nicht zur Kücheneinrichtung.“

„Ich werde diesen Tisch nie wieder hier reinstellen. Entweder wir kaufen einen neuen, oder wir benutzen den Gartentisch“, brummte die brünette Mori verstimmt.

„Dann schlage ich vor, dass wir kaufen morgen einen neuen. Wenn Eri und Dad den Gartentisch hier stehen sehen werden sie nur Fragen stellen.“

„Ach, sag bloß dir ist das peinlich.“

„Naja, ich denke wenn deine Mutter erfährt was ich auf den Tisch gemacht habe, dann würde sie diesen sofort verbrennen“, meinte der junge Schüler trocken.

„Stimmt wohl.“
 

Eine halbe Stunde später waren sie fertig mit Essen und Shinichi räumte den Rest weg. Seine Stiefschwester hatte ihn zum Aufräumen verdonnert, da sie ja bereits gekocht hatte und es ja gar nicht einsah, dass er sich einen faulen Larry machte. Schulterzuckend hatte er sich an die Arbeit gemacht. Für ihn war es keine große Mühe. Schnell alles einräumen und die Maschine anstellen. Das war eine Sache von fünf Minuten.

Er stellte den Spüler an und trocknete sich die Hände an dem Geschirrhandtuch ab. Als er sich umdrehte und zur Tür sah erschrak er. Die Katze von Mori stand an der Küchentür und spähte herein. „Das kann ja wohl nicht wahr sein“, dachte er angepisst und versuchte das Tier zu verscheuchen. „Hau ab!“, sagte er und fuchtelte mit den Armen herum. Goro sah ihn fragend an, blieb aber wo er war. Was machte der Mensch da? Sowas machte Frauchen nie.
 

Der junge Kudo knurrte und rief laut. „Mori! Nimm sofort dein Vieh hier weg bevor ich einen Bettvorleger aus seinem Fell mache!

Er hörte sie fluchen und kurz darauf stand sie ebenfalls in der Küchentür. „Lass meinen kleinen Liebling in Ruhe, oder ich mache aus dir einen Bettvorleger!“, warnte sie bissig.

„Dann bring das Ding wieder in dein Zimmer!“

„Nein er muss sich mit dem Haus vertraut machen!“

„Wozu? Damit er hier überall seine Katzenhaare und Häufchen verteilen kann?“

„Ja und um in deine Wäsche zu pinkeln.“
 

Während die beiden Stiefgeschwister sich wütend an funkelten sprang Goro auf den attraktiven Kudo zu und biss ihn ins Bein. Dieser wich erschrocken zurück und trat nach dem Kater. „Verdammtes Mistvieh!“

„Wenn du es noch einmal wagst, meinen Goro zu treten dann trete ich dich dahin wo es wehtut!“, donnerte Ran los.

„Dieses Vieh verschwindet sofort aus meinem Haus!“

„Das ist nicht dein Haus sondern unser Haus und er bleibt!“

„Das Katzenvieh passt wirklich gut zu dir! Es ist genauso eine Kratzbürste wie du!“

„Tja, er weiß halt, dass er was Besseres als ist als du!“
 

Als Shinichi zu Ran ging fing Goro an zu fauchen. Er machte einen Buckel und zeigte seine Zähne. „Wenn er mir noch einmal zu nahe kommt, dann wird er fliegen lernen“, meinte Shinichi und ging aus der Küche. Die junge Mori sah ihm zornig nach. Erst als Goro zärtlich um ihre Beine strich, gab sie ihre angespannte Haltung auf. Sie nahm ihren kleinen Liebling auf den Arm und kuschelte mit ihm. „Komm mein Süßer. Wir gehen wieder in mein Zimmer.“

Sie verließ die Küche und ging die Treppe hoch.
 


 

Währenddessen saß Kazuha ebenfalls in ihrem Zimmer und mache ihre Hausaufgaben als es an ihrer Tür klopfte. „Herein“, rief sie ohne aufzusehen. Ihr Vater betrat nach der Aufforderung ihr Zimmer. „Ich wollte mal kurz mit dir reden, wenn du Zeit hast.“

„Klar setz dich auf mein Bett. Ich höre nebenbei zu.“ Sie war gerade dabei ihre Matheaufgaben zu lösen.

Ihr Vater ging zu ihrem Bett und ließ sich darauf nieder. „Also, ähm ich habe nachgedacht“, meinte er sichtlich nervös.

„Aha.“

„Ich weiß, du willst das nicht von mir hören und es ist mir genauso peinlich wie dir.“

„Aha.“

„Ich möchte, dass du zum Frauenarzt gehst und dir ein Verhütungsmittel verschreiben lässt.“

„Aha. Warte, was?“, fragte sie völlig entgeistert. Hatte sie gerade richtig gehört? Ihr Vater wollte, dass sie etwas zum Verhüten bekam? Gings noch? Das war ja wohl ein schlechter Scherz.

„Wiederhole das bitte nochmal“, verlangte sie und drehte sich zu ihm um. Ihre Matheaufgaben waren mit einem Schlag unwichtig geworden.
 

Ginshiro Toyama schluckte und kratze sich verlegen am Kinn. „Naja du bist achtzehn und ein sehr hübsches Mädchen. Ich kann mir vorstellen, dass einige Jungs gerne Dinge mit dir anstellen würden, die nicht Jugendfrei sind. Und ich möchte einfach nicht, dass du zu früh Mutter wirst und dir deine Zukunft verbaust. Deshalb möchte ich, dass du für entsprechenden Schutz sorgst. Ich habe nämlich in den Nachrichten gehört, dass viele Jungs auf Kondome verzichten und...“

„Halt Stopp, bitte. Rede nicht weiter“, bat die junge Schülerin peinlich berührt. „Das endet sonst nur wieder so wie das Aufklärungsgespräch.“
 

Daran wollte sich keiner von beiden Erinnern. Das war echt peinlich und unnötig gewesen. Ihr Vater hatte damals die glorreiche Idee gehabt sie mit Puppen aufzuklären. Sie war zwölf und hatte gerade erst ihre Periode bekommen. Es war für beide keine leichte Zeit und als er dann noch mit den Puppen ankam war es vorbei. Kazuha hat geschrien und getobt und zwei Wochen lang nicht mit ihm geredet.

Sie wollte dieses peinliche Erlebnis nicht noch einmal erleben. Es durfte sich einfach nicht wiederholen!
 

Die Wangen ihres Vaters färbten sich rot. „Ich möchte ja nur, dass du aufpasst und nicht schwanger, allein und ohne vernünftige Schulausbildung da sitzt. Also bitte kümmere dich darum.“ Er stand auf und verließ eilig ihr Zimmer. Die junge Toyama sah ihm nach und seufzte. Als ob sie sich von irgendeinem Kerl schwängern lassen würde. Schließlich hatte sie besseres zu tun und es gab ja auch keinen Jungen in ihrem Leben. Aber er hatte ja irgendwo recht. Es war wohl besser sich etwas verschreiben zu lassen. Sie hatte zwar nicht vor sobald mit einem Jungen ins Bett zu steigen, aber unverhofft kommt oft.

Aber alleine wollte sie nicht zum Frauenarzt. Nachdenklich nahm sie ihr Handy und wählte eine bestimmte Nummer.
 

„Ja?“

„Ich bins. Ich will mir nächste Woche die Pille verschreiben lassen. Kommst du mit?“

„Die Pille? Hast du etwa heimlich einen Kerl am Start? Oder willst du Dealen?“, fragte Ran am anderen Ende der Leitung gähnend.

„Sicher, ich habe ne ganze Mannschaft in meinem Kleiderschrank versteckt die ich mit Pillen vollstopfe.“

„Schau an. Und um auf deine Frage zurück zu kommen. Meinetwegen kann ich mitkommen aber wie kommst du denn plötzlich darauf“

„Mein Vater.“

„Oh scheiße, etwa die Aufklärungspuppen?“

Die junge Toyama verdrehte die Augen. „Nein, das konnte ich abwenden. Aber er möchte das ich mich um Schutz kümmere. Er ist nicht so scharf darauf in nächster Zeit Opa zu werden.“

„Ja kann ich verstehen. Ich schreibe Aoko und frage ob sie auch mit will. Ich melde mich dann nochmal bei dir.“

„Okay, bis dann.“
 

Nachdem das geklärt war, wandte sie sich wieder ihren Hausaufgaben zu. Und sie hoffte, dass ihr Dad sie in der nächsten Zeit nicht mehr mit diesem Thema nerven würde.
 

Shinichi war in seinem Zimmer und zockte PS4. Er war noch immer sauer und versuchte seine Wut durch das abknallen von Zombies abzuschwächen. Warum musste sie eine Katze haben? Und warum hatte sein Vater ihr erlaubt sie mit ins Haus zu bringen? Er konnte es einfach nicht verstehen. Wie konnte man diese Viecher nur toll finden? Sie sprangen überall drauf, verloren Haare und schleppten tote Mäuse an. Einfach nur widerlich.

Sein Handy piepte, sodass er auf Stopp drückte und den Anruf entgegennahm.

„Hallo?“

„Hallo mein Sohn, wie geht es dir?“, meldete sich Yusaku fröhlich.

„Wenn dieses verdammte Katzenvieh nicht in unserem Haus wäre, dann würde es mir sehr viel besser gehen!“, rief der junge Schüler wütend ins Handy.

Sein Vater räusperte sich hörbar. „Ich weiß, dass du keine Katzen magst.“

„Warum lässt du dann zu das Mori dieses Ding im Haus hält?“

„Weil Ran den Kater liebt und ich ihr das Tier nicht verbieten kann.“

„Klar kannst du!“

„Junge, ich wollte eigentlich mal an Altersschwäche sterben und nicht mit einem Messer im Rücken! Was glaubst du macht Eri mit mir, wenn ich den Kater rauswerfe? Und was glaubst du wird sie mit dir machen?“

Daran hatte Shinichi nicht gedacht. Eri würde die beiden Männer in Stücke reißen, wenn sie den Kater rauswerfen würden. Sie liebte das Vieh genauso wie ihre Tochter.
 

Innerlich seufzend gab er auf. Vielleicht sollte er sich eine Wasserpistole an seiner Hose befestigen und wenn das Ding ihm zu nahekam, würde es sehen was es davon hatte.

Mensch ärger dich nicht mal anders

Ein paar Tage waren inzwischen vergangen und nun war Donnerstag. Die beiden Stiefgeschwister hatten sich nach ihrem Streit ignoriert und gingen sich so gut es ging aus dem Weg. Gestern hatte ihre Mutter nochmal angerufen und gesagt, dass sie bis Sonntag in Paris bleiben würden, da ihr Flug für Freitag gecancelt wurde. Ran war deshalb echt angepisst, weil sie einfach keine Lust mehr hatte mit Kudo alleine im Haus zu sein.
 

Und genau aus diesem Grund hatte sie für heute Abend Kazuha zu sich eingeladen, damit sie eine Zeugin hatte wenn sie doch unerwartet auf ihren Stiefbruder losgehen und ihn dabei versehentlich töten sollte.

Aoko konnte leider nicht kommen da ihr Vater nach langer Zeit mal wieder einen Filmabend mit ihr machen wollte. Für sie war es bestimmt gut denn sie verbrachte ja kaum Zeit mit ihrem Dad.
 

„Wie wäre es, wenn wir uns Pizza bestellen und uns die Fifty Shades of Grey Reihe ansehen? Dazu könnten wir ja einen schönen gekühlten Sekt trinken“, meinte ihre beste Freundin zwinkernd als sie gemeinsam zum nächsten Unterricht gingen. Ran beäugte Kazuha misstrauisch. „Du weißt, dass wir morgen wieder Schule haben?“

„Ja und? Wenn wir beide uns eine Flasche teilen, dann wird uns das nicht umbringen. Außerdem ist man nur einmal jung.“

„Naja okay. Wenn es sein muss“, seufzte die junge Mori ergeben. „Aber wehe wir kommen morgen zu spät zum Unterricht!“

„Ach und wenn schon. Freitags ist eh nie was Wichtiges. Und du hast sehr gute Noten da wird es nicht auffallen, wenn du mal den Stoff verpasst.“

„Und was soll ich meiner Mutter sagen?“

„Du hattest starke Kopfschmerzen und Übelkeit und konntest deshalb nicht zur Schule.“

„Du sagst das auch ohne rot zu werden, oder?“

Die hübsche Schleifenträgerin grinste. „Kleine Lügen sind wichtig, wenn man überleben will.“

„Ganz toll.“
 

Sie betraten den Klassenraum und suchten sich weiter hinten einen Patz. Jetzt stand Chemie auf den Plan, ein Fach das weder Ran noch Kazuha interessant fanden. Aoko würde auch gleich dazukommen, sobald sie im Sekretariat fertig war. Sie sollte etwas für den Lehrer holen und wurde gleich nach dem Unterricht losgeschickt.

Bisher hatte sie Kaito erfolgreich ignoriert aber ihre Freundinnen wussten wie schwer ihr das fiel und das sie ihm irgendwann verzeihen würde.
 

„Wusstest du, dass Kim mit Julian zusammen ist?“, fragte Kazuha als sie ihre Bücher auspackten.

„Nö, seit wann das denn?“, fragte ihre beste Freundin desinteressiert.

„Angeblich soll sie heulend vor ihm in die Knie gefallen sein und damit gedroht haben sein Auto anzustecken.“

Ran drehte ihren Kopf zu Kazuha und fing an zu lachen. „Mein Gott wie erbärmlich das ist.“

„Ja manche Weiber sind echt zu dumm für diese Welt.“

„Wer ist zu dumm für diese Welt? Ich etwa?“, fragte Aoko und setzte sich zu ihren Freundinnen. „Genau. Du bist dumm wie Brot. Halt nein, das nehme ich zurück. Brot kann schimmeln“, stichelte die junge Mori und bekam einen Klaps auf die Schulter.

„Danke. Du bist so reizend“, erwiderte die junge Nakamori und verdrehte ihre Augen.

„Ich hab Ran das mit Kim erzählt. Weißt du davon?“

„Klar, ich hab es vorhin auf der Toilette gehört. Die kleine, heulende, Auto anzündende Kuh.“
 

Die junge Mori grinste. „Ach kommt. Tut sie euch nicht leid? Die Arme musste auf die Knie gehen damit sie bemerkt wird.“

„Ich glaube eher, dass Julian Angst um seinen Wagen hat“, bemerkte Kazuha schnippisch. „Schließlich hat er den Wagen noch nicht lange und Kim ist dafür bekannt nicht lange zu fackeln und Drohungen umzusetzen.“

„So ist das halt, wenn man die Aufmerksamkeit so nötig hat“, gähnte die junge Mori.

„Kim war schon immer verrückt und hat alles versucht um Aufmerksamkeit zu erlangen. Wisst ihr noch als sie sich an den Spind von Mako angekettet hat? Das war auch so ne Sache“, meinte Aoko schulterzuckend.

„Oh ja. Das war was.“

Sie unterhielten sich weiter bis der Lehrer reinkam. Dann wandten sie sich dem Unterricht zu.
 

Nach der Schule ging Kazuha gleich mit zu Ran. Aoko hatte sich schon von den beiden verabschiedet und war nach Hause gelaufen. Sie freute sich schon auf die gemeinsame Zeit mit ihrem Vater.

Während die beiden Schülerinnen nach Hause gingen, klingelte Kazuhas Handy. „Hallo?“

„Hey, wo bist du?“, fragte Heiji am anderen Ende.

„Auf den weg zu Ran, warum?“

„Bleibst du heute bei ihr?“

„Ja wieso?“, fragte sie skeptisch.

„Weil ich heute Abend auch bei Kudo bin. Wie wäre es, wenn wir ein bisschen Party machen? Hab das mit Kudo schon geklärt und er ist einverstanden“, rief der junge Hattori gut gelaunt ins Handy.

Sie sah ihre beste Freundin fragend an. „Willst du mit Heiji und Shinichi Party machen?“

Ran verzog das Gesicht. Eigentlich hatte sie keine Lust darauf aber sie wusste, dass Heiji die beiden stören würde, wenn sie nicht zusagte. „Meinetwegen, aber ich koche nicht.“

Ihre Freundin nickte. „Wir sind einverstanden.“

„Cool, ich besorge uns Tequila.“

Gerade als sie etwas erwidern wollte, da hatte er schon aufgelegt.
 

Die grünäugige Toyama sah ihre beste Freundin zweifelnd an. „Die wollen Tequila besorgen. Ich glaube, Schule kannst du morgen vergessen.“

Stöhnend rieb sich die junge Schülerin die Schläfen. „Gott, das kann ja was werden.“

„Naja mit Heiji ist es ja eigentlich immer ganz witzig.“

„Und das soll mich jetzt beruhigen?“

„Irgendwie schon, ja.“

Ganz toll. Naja da musste die junge Mori wohl durch. Auch wenn sie auf ihren Stiefbruder keine Lust hatte.
 

Etwas später kamen die beiden Mädels bei den Kudos an. Wie immer grinste Kazuha als sie die Villa betrat. „Daran werde ich mich wohl nicht gewöhnen.“

„Frag mich mal.“

„Wann kommen deine Eltern zurück?“

„Sonntag. Ich wünschte sie wären wieder hier, dann müsste ich mich nicht mit Kudo alleine herumschlagen“, seufzte die hübsche Brünette.

„Ja du hast ein hartes Los. Lebst in einer Villa, kriegst was du willst und hast einen attraktiven Stiefbruder“, gackerte die junge Toyama.

„Jetzt sag mir nicht, dass du Kudo attraktiv findest. Sonst muss ich dich töten.“

„Naja er sieht gut aus. Das gebe ich zu aber mein Typ wäre er nicht. Er ist zu blass. Der könnte etwas Sonne vertagen“, meinte Kazuha schulterzuckend.

Kopfschüttelnd ging die junge Mori in die Küche. „Ich brauche neue Freunde“, murmelte sie.

Als sie die Küche betrat sah sie Kudo und Heiji wie sie gerade ihre Einkäufe auspackten.
 

Als sie die Flaschen sah, wurde ihr jetzt schon schlecht. Fünf Flaschen Tequila kamen aus der Tasche zum Vorschein und wurden in den Kühlschrank gestellt. Erwarteten die beiden noch mehr Leute? Wenn ja würde sie sich in ihrem Zimmer einschließen und nicht an der Party teilnehmen. Soviel stand fest.

Heiji bemerkte die junge Frau und grinste sie an. „Na Ran. Freust du dich schon auf nachher?“

„Worauf soll ich mich denn deiner Meinung nach freuen?“, kam es leicht genervt von ihr. Sie verschränkte die Arme und lehnte sich gegen die Tür. Shinichi sah sie an, hielt aber den Mund. Das war auch besser so.

„Wir wollen uns heute einen schönen gemütlichen Abend machen. Und ich dachte, wir spielen was Schönes.“ Das Grinsen des jungen Hattoris wurde breiter und eine Spur dreckiger. Das konnte nichts Gutes bedeuten.

„Was willst du spielen?“, fragte Kazuha als sie die Küche betrat.
 

Shinichi seufzte. „Er möchte Poker spielen.“

„Strip-Poker“, fügte Heiji weiterhin grinsend hinzu.

Die Mädchen sahen sich an und dann die Jungs. „Ihr brennt doch. Ich spiele bestimmt kein Strip-Poker mit euch“, erwiderte Ran. „Eben, warum sollten wir das mit euch spielen. Außerdem könnt ihr zwei das viel besser als wir. Wenn wir was spielen wollen, dann etwas was wir alle gut können“, verlangte die hübsche Toyama.

Heiji überlegte, dann fiel ihm was ein. „Wie wäre es mit Mensch ärgere dich nicht? Nur mit anderen Regeln?“

Ran sah ihm misstrauisch an. „Das werden bestimmt interessante Regeln.“

„Darauf kannst du dich verlassen. Überlasst das nur mir. Ich werde sie euch nachher sagen.“

Die Mädels nickten und verließen die Küche, während die Jungs weiter die Einkäufe wegpackten.
 

In Rans Zimmer setzten sich die beiden auf das Bett. Kazuha hatte ihre Tasche an die Seite gestellt. Sie würde sich von ihrer Freundin Kleidung leihen, da sie keine Lust gehabt hatte ihre eigene mitzuschleppen.

„Sag mal, hättest du gerne einen Freund?“

Die junge Mori sah ihre beste Freundin fragend an. „Wie kommst du darauf?“

Diese zuckte mit den Schultern. „Ich denke schon eine Weile darüber nach. Ich hätte eigentlich gerne einen aber ich weiß nicht wie ich das anstellen soll. Und wer als Freund in Frage käme.“

„Aha, naja manchmal denke ich auch daran aber in unserer Schule sind keine vernünftigen Jungs. Die kann man doch alle in die Tonne treten.“

„Stimmt und wenn wir uns ältere suchen? Studenten?“

„Wir können ja mal in einen Club gehen wo Studenten hingehen, aber ich mache mir da keine großen Hoffnungen. Die meisten wollen doch nichts mit Oberschülerinnen anfangen“, erklärte die brünette Mori gähnend.

„Stimmt wohl.“
 

Nachdenklich ließen sich beide nach hinten fallen, sodass sie auf dem Bett lagen. Goro kam von einem Kratzbaum runter und sprang auf sein Frauchen. „Na du Süßer? Schade das du kein Mensch bist, dich hättet ich gerne als Freund“, meinte Ran lächelnd. „Miau“, machte Goro und tapste nach Kazuha. Diese kraulte ihm das Köpfchen. „Ja wenn Goro ein Mensch wäre, dann wäre ich sofort hinter ihm her.“

„Nichts da, er wäre mein Freund.“

„Wir können ihn ja teilen. Du bekommst ihn in der Woche und ich am Wochenende“, schlug die junge Schleifenträgerin vor.

„Okay.“
 


 

Einige Stunden später:

Mittlerweile war es abends und die gelieferten Pizzen waren längst vertilgt. Nun saßen die vier im Wohnzimmer und Heiji holte das Spiel heraus. „Dann verkünde ich nun die neuen Regeln.“

Gespannt sahen Ran, Kazuha und Shinichi den jungen Hattori an. „Also jedes Mal wenn eine Figur geschmissen wird, dann muss man einen Tequila auf ex trinken. Sprich wenn Ran Kazuha rausschmeißt, dann muss Kazuha einen trinken. Und wenn eine Figur im Ziel hat muss der Spieler ebenfalls einen trinken. Soweit klar?“

Die anderen nickten.

„Aber es kommt noch eine weitere Regel hinzu.“

„Oh nein. Ich ahne übles“, seufzte Ran.

„Der Spieler, der den anderen Spieler rausgeschmissen hat, muss ein Kleidungsstück ausziehen“, sagte Heiji und sah die drei kichernd an.

„Also wenn ich Kazuha herauswerfe, dann muss sie einen Tequila trinken aber ich muss mich ausziehen. Hab ich das richtig verstanden?“, wiederholte die junge Mori.

„Genau. Und was sagt ihr?“
 

Shinichi schüttelte den Kopf. „Und was haben wir davon?“

Sein bester Freund zwinkerte ihm zu. „Unseren Spaß.“

„Okay einverstanden“, sagte Kazuha schließlich. „Aber die Unterwäsche behalten wir an, klar? Sonst mache ich nicht mit.“

„Genau“, pflichtete die junge Mori ihr bei.

„Na gut. Die Unterwäsche bleibt an.“

„Okay dann lasst uns loslegen!“
 

Das Spiel begann. Ran hatte sich für die roten Figuren entschieden, Kazuha für gelb, Heiji für grün und Shinichi für blau. In der ersten Zeit passierte nichts. Aber dann. „Tja Heiji, du musst einen trinken“, bemerkte Shinichi grinsend. „Grins nicht so blöd, du musst dich jetzt ausziehen“, bemerkte sein bester Freund als er sich einen Tequila eingoss. Der junge Kudo zuckte mit den Schultern und zog eine Socke aus. Die warf er weg.
 

Seine Stiefschwester sah ihn an. „Ernsthaft eine Socke?“

„Er hat nicht gesagt welches Kleidungsstück man als erstes ausziehen muss.“

„Da hat er recht“, warf Kazuha ein und würfelte. Die bewegte ihre Figur und stöhnte. Sie musste ihre Freundin rauswerfen und so war sie die nächste die etwas ausziehen musste. Heiji reichte der jungen Mori einen Tequila den sie sofort runter schluckte. „Also Kazuha, was ziehst du aus?“, wollte der Cappyträger grinsend wissen. Sie trug keine Socken. Nur eine kurze Hose und ein Shirt. Brummend zog sie ihr Shirt aus. Der junge Hattori hörte auf zu grinsen als er sah was sie da trug. Sie trug einen schwarzen spitzen BH mit einer kleinen roten Rose in der Mitte. Dieser Anblick gefiel ihm sehr gut. Und der BH saß perfekt an ihren Brüsten. „Wo hast du den denn her?“

„Er gehört nicht mir sondern Ran“, erklärte die junge Toyama schulterzuckend.

Shinichi warf einen kurzen Blick auf seine Stiefschwester. Die beiden Jungs wussten ja nicht, dass die Mädels extra diese Teile angezogen hatten.
 

„Also wenn wir uns wirklich bis auf die Unterwäsche ausziehen, dann musst du mir was leihen“, bat Kazuha. „Ich habe nur einen alten, weißen BH und Slip an und will nicht das Heiji das an mir sieht. Nachher denkt er noch ich kleide mich wie eine alte Oma.“

Lachend war die junge Mori an ihre Kommode gegangen und nahm mehrere Teile heraus. „Such dir was aus.“

Ihre beste Freundin sah sich die verschieden, farbige Unterwäsche an und entschied sich für den schwarzen spitzen BH mit der kleinen Rose in der Mitte. Dazu gab es eine passende Panty.

Ran zog sich ebenfalls andere Unterwäsche an und zwar einen roten spitzen BH mit Panty. Wahrscheinlich würden die Mädels zuerst ihre Klamotten verlieren aber dann würden sie wenigstens in sexy Unterwäsche dasitzen und nicht in Oma Schlüpfern.
 

Schluckend wandte sich der junge Hattori wieder dem Spiel zu. Dieser BH machte ihn irgendwie nervös. Er wusste selbst nicht warum. „Also weiter geht’s.“

Das Spiel ging weiter. Als nächstes musste sich Heiji ausziehen während Kazuha was trinken musste. Anstatt eine Socke auszuziehen zog er sein Hemd aus. Nun saß er Oberkörper frei in der Runde.

Zwei Runden später musste Ran etwas ausziehen. Auch sie zog ihr Shirt aus und zeigte ihren BH. Ihr Stiefbruder beäugte diesen und musste zugeben, dass sie Geschmack hatte. Die Unterwäsche war echt ein Hingucker und man konnte leicht auf dumme Gedanken kommen. Er schüttelte den Kopf. Dumme Gedanken.
 

Mittlerweile war das Spiel vorbei. Ran hatte gewonnen allerdings saßen sie und Kazuha nun in Unterwäsche in der Runde. Aber durch den Alkohol in ihrem Blut machte es ihnen nichts aus. Kichernd flüsterten sie sich irgendwas zu während die Jungs das Spiel wegräumten und eine leere Flasche in die Mitte legten. Heiji hatte auch nur noch eine Boxer an. Er und Shinichi mussten nicht so viel ausziehen aber die Mädels hatten sich beklagt das sie als Einzige nur in Unterwäsche dasitzen mussten. Also hatte Heiji sich ausgezogen. Und auch Shinichi hatte mitgemacht.

„Los Wahrheit oder Pflicht. Ich fange an“, meinte Shinichi und drehte die Falsche. Er spürte den Alk auch wenn gleich nicht so stark wie die Mädels.

Die Flasche blieb bei Ran stehen. Das war die Chance es ihr mal so richtig heimzuzahlen. Aber er wollte den Abend nicht kaputt machen.

„Ich nehme Pflicht“, grinste die junge Mori und warf Heiji einen Blick zu. „Lass mal einen Tequila rüber wachsen!“

Der Angesprochene grinste und reichte ihr ein Glas. Sie leerte es auf ex und kicherte.

„Du musst eine Person deiner Wahl dreißig Sekunden auf den Mund küssen mit Zunge.“
 

Die junge Mori sah ihren Stiefbruder an und zuckte mit den Schultern. Dann wandte sie sich an Kazuha. „Kazuha. Stell dir vor ich wäre dein Lieblingsschauspieler.“

Diese lachte. „Mach ich. Komm Leckerchen gib mir deine Zunge!“

Die Jungs sahen sich erstaunt an. Es war echt interessant was für eine Wirkung Alkohol auf Mädchen hatte. Vor allem auf diese zwei.

Die beiden Freundinnen fielen sich in die Arme und pressten ihre Münder aufeinander. Kurz darauf kamen die Zungen zum Einsatz. Das Schauspiel war für die beiden Jungs einfach unglaublich. Der Traum eines jeden Mannes. Zwei hübsche, junge Mädchen in sexy Unterwäsche die sich gegenseitig die Zungen in die Münder steckten. Unglaublich.
 

Nach dreißig Sekunden lösten sich die Mädchen voneinander und kicherten. Dann sahen sie die Jungs an. „Na wie war die Vorstellung?“, fragte die junge Toyama keck. „Ich bin sprachlos“, meinte Heiji und fuhr sich durch die Haare. Sogar der junge Kudo konnte nichts sagen.

„Dann mal weiter.“ Ran war die nächste. Die Flasche zeigte auf Heiji.

„Ich nehme auch Pflicht. Aber ich hoffe, ich muss Kudo nicht küssen.“

„Ne du wirst Kudo tief in die Augen sehen und sagen: Schatz ich liebe dich“, lachte die junge Mori.

Der junge Schüler verzog das Gesicht drehte sich aber brav zu seinem besten Freund um. „Schatz, ich liebe dich“, sagte er und blickte dabei tief in Shinichis Augen. Dieser schüttelte sich und blickte seine Stiefschwester an. „Das kriegst du zurück.“

Diese grinste und streckte ihm die Zunge raus. „Ja ja. Los weiter.“
 

Einige Stunden und einige leeren Flaschen später saßen die vier noch immer im Wohnzimmer und kugelten sich vor Lachen. Die Jungs hatten das meiste von dem Alkohol getrunken und Heiji konnte kaum alleine aufstehen. Ran und Kazuha hatten nichts mehr getrunken und waren relativ fit. Und wenn sie etwas tranken, dann langsam und nicht mehr auf ex. Auch Shinichi hatte einiges intus aber im Gegensatz zu seinem besten Freund wusste er noch wo vorne und hinten war.

Kazuha warf einen Blick auf die Uhr. „Es ist schon nach 1 Uhr. Wir sollten wohl langsam ins Bett.“

„Neee“, sagte Heiji und legte einen Arm um die junge Toyama. Diese wurde rot und sah ihn an. „Was nee?“

„Noch nicht. Lass uns noch was trinken.“ Er lallte ein bisschen aber es war noch nicht ganz so schlimm.

„Nein, komm ich begleite dich hoch“, meinte sie und stand mit dem angetrunkenen Hattori auf. Dieser ließ sie nicht los und rieb seinen Kopf gegen ihren. Sie warf ihrer besten Freundin einen Blick zu. „Wenn ich gleich laut Hilfe rufe, dann komm und rette mich.“

„Mach ich aber ich gehe mal kurz an die frische Luft“, erwiderte diese und stand ebenfalls auf. Während Kazuha mit Heiji zur Treppe Ding, öffnete Ran die Terrassentür und ging raus. Die Luft war angenehm und sie beschloss sich ein bisschen an den Pool zu setzten.
 

Ihre Beine tauchten in das kühle erfrischende Wasser und sie genoss die leichte Brise. Gähnend schloss sie die Augen und merkte nicht wie sich jemand näherte. Erst sich als jemand neben sie setzte und dabei ihren Arm streifte machte sie die Augen auf und blickte zur Seite. Shinichi war ebenfalls rausgekommen und hatte sich dazu gesetzt. Beide sagten nichts und schwiegen ein Weile.
 


 

Derweil bei Kazuha und Heiji. Sie schaffte es den attraktiven Hattori ins Bett des jungen Kudos zu verfrachten. Heiji ließ sich auf das Bett fallen, allerdings zog der Kazuha mit sich runter. Diese quietschte und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien. „Heiji, lass mich los, ich kann hier nicht schlafen“, sagte sie und versuchte wieder aufzustehen. Aber er ließ das nicht zu und zog sie näher an sich. Ihre Gesichter berührten sich fast und die junge Schülerin wurde rot. Zärtlich strich Heiji ihr über das Gesicht. Sie schloss für einen Moment die Augen. „Du bist wunderschön“, hauchte er und küsste sie auf die Wange. Sie riss die Augen auf und starrte ihn an. „Was?“

Seine Hand fuhr über ihre Wange zu ihrem Hals runter. Ihr Herz fing schneller an zu klopfen. „Du bist wunderschön“, wiederholte er und schluckte. „Ich würde dich gerne küssen.“

Sie schluckte ebenfalls als sie seine Worte hörte. „Warum?“, wagte sie zu fragen.

„Wer würde diese schönen Lippen nicht küssen wollen. Aber ich darf nicht.“ Er seufzte schwer.

„Warum nicht?“

„Weil ich dann nicht mehr aufhören könnte.“

Sie sah verlegen weg. Kaum zu glauben wohin der Alkohol sie geführt hatte. Sie lag in Shinichis Bett mit einem betrunkenen Heiji der ihr sagte, dass er sie gerne küssen möchte und noch mehr.
 

Seufzend strich sie einmal über seine Wange. Seine Augen waren geschlossen und er würde bestimmt gleich einschlafen. Sie strich eine Weile über seinen Kopf und lauschte wenig später seinem ruhigen Atem. Dann beugte sie sich zu ihm rüber und küsste ihn auf die Stirn. „Gute Nacht, Heiji.“ Sie stand auf und verließ das Zimmer des Kudos.
 


 

Ran und Shinichi saßen währenddessen noch immer am Pool. Irgendwann beschloss Ran eine Runde zu schwimmen. Vielleicht lag es am Alkohol aber sie hatte jetzt Lust darauf. Sie stieg komplett ins Wasser und schwamm eine Bahn. Shinichi beobachtete sie und ließ sich wenig später ebenfalls ins Wasser gleiten. Als seine Stiefschwester an ihm vorbei schwamm zog er sie an sich. Sie keuchte überrascht und blickte ihn verwundert an. „Was ist?“, fragte sie leise. Sie hatte keine Lust sich jetzt mit ihm zu streiten. Der Abend war echt lustig gewesen und sie wollte nicht das er wieder in Streit und Gezanke endete.
 

Ihr Stiefbruder zog sie näher an sich, sodass sie mit dem Rücken gegen seinen Oberkörper gepresst wurde. Sie schluckte leicht, denn seine Nähe machte sie plötzlich nervös. Dann beugte er seinen Kopf runter und strich mit seinen Lippen über ihren Hals. Leicht zuckte sie zusammen, ließ es aber geschehen. Ihr Herz begann zu rasen und sie versuchte ruhig zu bleiben. Seine Lippen fühlten sich warm und weich an. Und er roch so gut. Sie schloss die Augen und genoss das Gefühl der Lippen auf ihrer Haut. Seine Hände strichen über ihre Arme und ihrem Bauch. Ein zittern durchfuhr ihrem Körper.

„Ist dir kalt?“, fragte er leise.

Sie konnte nur den Kopf schütteln. Kein Wort kam über ihre Lippen.

Vorsichtig drehte er sich mit ihr um, sodass sie nun mit den Rücken gegen den Beckenrand stieß. Sie sah ihn an und konnte den blick nicht von den blauen Augen wenden.
 

Shinichi schluckte und sein Kopf war ganz benebelt. Wären sie nüchtern, dann wären sie in diese Situation nicht gekommen aber durch den Alkohol sah er alles einfacher. Er sah sie und hatte das verlangen sie zu küssen. Wollte sie berühren und die weiche Haut spüren. Und da sie sich bis jetzt nicht gewehrt hatte, wollte sie es scheinbar auch. Vielleicht sollte er diesem Verlangen einfach nachgeben. Sein Blick wanderte zu ihren vollen Lippen und langsam beugte er sich zu ihr runter. Die junge Mori sah ihn an und schloss die Augen. Sie wusste was gleich passieren würde, aber sie konnte sich einfach nicht dagegen wehren. Es war falsch was gleich passieren würde, aber sie konnte nicht anders. Die Lippen und die Berührungen ihres Stiefbruders waren zu verführerisch. Also ließ sie es geschehen.
 

Er überbrückte die letzten Zentimeter und legte sanft seine Lippen auf ihre. Ein Blitz durchfuhr seinen Körper als er sie schmeckte. Verdammt so intensiv hatte sich ein Kuss noch nie angefühlt! Und er hatte schon einige geküsst. Aber Rans Lippen waren wie der Himmel auf Erden für ihn.

Er übte mehr Druck auf die Lippen aus und presste seinen Körper gegen ihren. Ein kleines Keuchen entkam ihren Lippen als sie sich unbewusst näher an ihn presste. Es fühlt sich unglaublich gut an. Dann spürte sie seine Zunge und bereitwillig öffnete sie ihren Mund und ließ ihn hinein. Ihre Zungen führten einen Tanz auf und beide konnten sich nicht voneinander lösen.
 

Beide bekamen nicht mit wie Kazuha wieder ins Wohnzimmer kam und sich suchend nach den beiden umsah. Als sie zur Terrassentür ging und zum Pool blickte, blieb ihr der Mund offen stehen. Ran und Shinichi waren im Pool und küssten sich. Leidenschaftlich. Sehr leidenschaftlich. Sie konnte das kaum glauben, aber anstatt sich bemerkbar zu machen drehte sie sich um und ging in Rans Zimmer. Sie würde ihre beste Freundin morgen ausquetschen. Für heute war sie zu müde.
 

Irgendwann löste sich der junge Kudo von der jungen Frau und atmete tief durch. Auch die junge Mori atmete heftig und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. „Ich sollte jetzt reingehen“, meinte sie leise.

„Ja.“ Seine Stimme klang heiser, als ob er stundenlang geschrien hätte. Sie löste sich komplett von ihm und stieg aus dem Wasser. Dabei konnte er ihren Rücken und Hintern sehen und unterdrückte ein Stöhnen. Eine nasse Ran in sexy Unterwäsche war ein Anblick für die Götter. „Gute Nacht“, sagte sie und rannte ins Haus. Er sah ihr nach und tauchte anschließend kurz unter. Er brauchte jetzt einen kühlen Kopf, bevor seine Hormone völlig durchdrehten.

Hangover

Am nächsten Morgen erwachte Ran mit furchtbaren Kopfschmerzen. Stöhnend öffnete sie ihre Augen und suchte mit der Hand nach ihrem Handy. Als sie es fand und auf die Uhrzeit sah, ließ sie den Kopf wieder in ihr Kissen sinken. Gerade mal 6 Uhr. Sie hatte vielleicht drei Stunden geschlafen und fühlte sich wie durchgekaut und wieder ausgekotzt, und das obwohl sie nicht so viel getrunken hatte wie Hattori. Aber wie sollte sie auch schlafen? Die erste Stunde hatte sie ständig an den Kuss denken müssen. Sie könnte es kaum glauben – oder begreifen. Sie hatte ihren Stiefbruder geküsst! Naja gut, er hatte sie geküsst aber sie hatte ihn erwidert. Und wie sie den Kuss erwidert hatte!
 

Bei dem Gedanken färbten sich ihre Wangen rot. Scheiße nochmal! Wie konnte das nur passieren? Wie konnte sie sich bloß von diesem Weiberhelden küssen lassen? Gut das es dunkel war und keiner gesehen hatte.

Neben ihr rekelte sich was und kurz darauf wurde sie verschlafen angesehen. „Hey, ist dir auch so übel?“

„Jap, aber ich gehe trotzdem zur Schule. Ich kann eh nicht mehr schlafen“, erwiderte die junge Mori. Außerdem wollte sie Kudo nicht sofort über den Weg laufen und dieser würde bestimmt nicht zur Schule kommen. Er und Hattori hatten einiges mehr weggezischt und würden noch im Koma liegen.

„Okay, ich komme mit'', stöhnte Kazuha und drehte sich um. „Gott ist mir übel.“

„Ich kann dir was für den Magen geben.“

„Gut und was gegen Kopfschmerzen, ich glaube ein Biber sitzt in meinem Schädel und fällt Bäume.“ Wieder entkam der hübschen Toyama ein gequältes Stöhnen.
 

Ran nickte und schwang die Beine aus dem Bett. In ihrem Kopf drehte sich alles und ein stechender Schmerz breitete sich nun in ihrem Schädel aus. „Oh verdammt“, keuchte sie und legte den Kopf in die Hände. Sie spürte wie ihr Mageninhalt langsam hochkam und wahrscheinlich würde sie öfters das Klo aufsuchen, wenn sie in der Schule war. Oder einen Busch.

„Ich versuche mal ins Bad zu gehen, wenn du gleich etwas Knallen hörst, dann bin ich es“, meinte die hübsche Mori und stand langsam auf. Ihre beste Freundin nickte und legte den Kopf wieder in das Kissen. Auch für sie war es keine angenehme Nacht gewesen. Die Situation mit Heiji spuckte noch lange in ihrem Kopf herum und sie wusste nicht genau was sie davon halten sollte. Klar lag es am Alkohol und er würde sich wahrscheinlich nicht mal daran erinnern, aber dennoch fragte sich ein kleiner Teil in ihrem inneren ob er es wirklich ernst meinte. Hatte er sie wirklich küssen wollen? Oder war es einfach nur ein Scherz gewesen? Sie konnte sich gut vorstellen das er dies auch zu einem anderen Mädchen gesagt hätte, wenn diese in der Situation gewesen wäre - mit ihm.
 

Ran war im Bad angekommen - ohne umzukippen oder gegen etwas gelaufen zu sein. Nun stand sie vor dem Spiegel und fragte sich ob sie lachen, weinen oder einfach nur kotzen sollte. Sie sah sowas von scheiße aus. Als wenn sie die Nacht mit dem Gesicht im Katzenklo geschlafen hätte. Gut das ihre Mutter sie so nicht sah, die wäre längst vor Schreck umgekippt. Sie sah blasser aus als eine Leiche und die dunklen Augenringe waren auch nicht sehr sexy. Wie sollte sie diesen Tag bloß überstehen? Irgendwie musste es ja gehen. Erstmal duschen und versuchen etwas in den grummelnden Magen zu kriegen und vielleicht ging es dann besser.
 


 

Kazuha hatte sich auch aus dem Bett geschält und betrat nun auch das Bad. Ihre beste Freundin stand bereits unter der Dusche und wusch sich gerade die Haare. „Willst du mit rein, oder nach mir?“, hörte sie Ran fragen.

Kazuha überlegte. Eigentlich könnte sie auch gleich mit rein, schließlich waren sie beste Freundinnen und weggucken konnten sie sich nichts. „Ich komme gleich rein. Dann spart dein Stiefpapa Wassergeld“, grinste sie. Ein kleines Lachen kaum aus der Kabine. „Wie rücksichtsvoll von dir.“

„So bin ich. Und jetzt schwing deinen fetten Arsch beiseite, damit ich auch etwas von dem Wasser abbekomme!“

„Hast du gerade gesagt, dass ich einen fetten Arsch habe?“

„Ja und ja. Und jetzt mach Platz“, gähnte die junge Toyama und stieg zu ihrer Freundin in die Dusche. Ihre Klamotten hatte sie bereits abgelegt.

Ran trat bei Seite damit ihre Freundin etwas von dem Wasser abbekam. Diese stöhnte und war froh, dass das Wasser nicht so heiß aufgedreht, sondern angenehm kühl war. Eine heiße Dusche wäre für die beiden jetzt auch fatal gewesen.
 

Kurz darauf war die junge Mori fertig und sie verließ die Kabine. Ihre beste Freundin bediente sich an dem Shampoo und dem Duschgel. Die brünette Oberschülerin sah in den Spiegel und war froh, dass sie nun ein kleines bisschen besser aussah. Zwar noch nicht menschlich aber immerhin nicht mehr wie eine Leiche. „Ich ziehe mich an und mache Frühstück“, rief sie Kazuha zu und verschwand aus dem Bad.
 

Goro lag auf seinem Kratzbaum und beobachtete sein Frauchen als diese frische Unterwäsche und neue Kleidung rausholte. Schnell zog sie alles an, musste sich dann aber nochmal auf ihr Bett setzten da ihr wieder übel wurde. Hoffentlich kippte sie nicht in der Schule um, sowas konnte sie heute echt nicht gebrauchen. Als sie fertig angezogen war, verließ sie ihr Zimmer. Leise ging sie über den Flur und hörte aus Kudos Zimmer lautes Schnarchen. Sowohl Hattori als auch ihr Stiefbruder holzten gerade Wälder ab. Wahrscheinlich um die Wette so wie sich das anhörte.

Auf Zehnspitzen schlich sie weiter und ging leise die Treppe herunter. Sie warf einen Blick ins Wohnzimmer und sah die leeren Flaschen herumliegen. Das würde sie später aufräumen, wenn sie wieder aus der Schule da war und es ihr besser ging. Erstmal würde sie versuchen etwas in den Magen zu kriegen und den Tag irgendwie zu überstehen.
 


 

Sechs Stunden später:

Shinichi wurde von einem lauten Stöhnen geweckt. Er öffnete mühsam seine Augen und sah neben sich. Heiji lag auf dem Rücken und hielt sich den Bauch. „Verdammte scheiße, mir geht’s echt dreckig“, murmelte der junge Hattori. Shinichi wusste wie er sich fühlte. Er hatte zwar etwas weniger getrunken als sein Freund, dennoch hatte er kaum geschlafen und der Tequila hatte auch ordentlich reingehauen. Er schloss die Augen und seufzte. Dann erschien ein Bild in seinem Kopf. Er wie er seine Stiefschwester küsste. Im Pool - leidenschaftlich und halb nackt. Wieder entglitt ihm ein Stöhnen. Scheiße, er hatte Ran geküsst. Und wie er sie geküsst hatte! Unbewusst strich er mit seinem Finger über seine Lippen. Er könnte es auf den Alkohol schieben aber er wusste, dass er sie von sich aus geküsst hatte. Weil er es gewollt hatte. Und verdammt noch mal es hatte sich so gut angefühlt!
 

„Wie bin ich ins Bett gekommen?“, hörte er Heiji leise fragen. „Kazuha hat dich ins Bett gebracht.“

„Kazuha?'', murmelte der junge Hattori müde. „Daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern.“

„Du hast ja auch einiges geschluckt.“

„Hmm.“

Shinichi seufzte. Normalerweise würde er sich jetzt wieder umdrehen und versuchen weiter zu schlafen, aber er musste mal dringend auf die Toilette. Außerdem hatte er schreckliche Kopfschmerzen. Langsam erhob er sich vom Bett und stöhnte gequält auf. Seine Kopfschmerzen wurden schlimmer und er spürte wie es in ihm hochkam. Mit einem Ruck sprang er auf und taumelte. Und dann bekam er heftige Magenschmerzen und rannte zum Klo. Wenig später erbrach er sich geräuschvoll und nur Sekunden darauf kam Heiji ins Bad und kotzte ins Waschbecken. Von einem Wettschnarchen zum Wettkotzen. Ganz großes Kino.
 


 

Ran war mit Kazuha auf dem Schulhof und saß abseits der anderen Schüler. Aoko war heute gar nicht zur Schule gekommen, da sie verschlafen hatte und ihr Vater in der Schule angerufen und sie entschuldigt hatte. Der Filmabend war sehr schön gewesen und die beiden hatten lange geschaut. Und am Morgen hatte ihr Vater sie schlafen lassen und sie in der Schule entschuldigt. Sie hatte nur einen Zettel auf ihrem Nachtschrank gefunden, wo er ihr alles mitgeteilt hatte. Die junge Mori hatte daraufhin eine Nachricht von der jungen Nakamori erhalten und ihr alles geklärt.
 

Guten Morgen. Ich habe voll verpennt deshalb komme ich nicht mehr zur Schule. Außerdem hat mein Vater mich für heute krankgemeldet. Der Filmabend ging ziemlich lange und er wollte mir wohl was Gutes tun indem er mich heute mal Zuhause lässt ;)

Wie war es bei euch gestern so? Habt ihr viel getrunken, oder hielt es sich in Grenzen? Und hat Kudo euch gestört, oder war er mal höflich?
 

Guten Morgen. Ist doch schön, wenn dein Vater dich mal für einen Tag freiwillig Zuhause lässt. Genieße die Ruhe :) Es war okay. Wir haben mit Kudo und Hattori ein paar Spiele gespielt und die beiden haben heftig ins Glas geschaut deshalb sind sie auch nicht zur Schule gekommen. Wir haben auch getrunken und ich sage dir, mir geht es so dreckig ich hab vorhin schon in die Büsche neben der Schule gekotzt xD Und Kazuha musste sich alle Naselang an einem Zaun festhalten, weil sie sonst umgekippt wäre, aber wir sind trotzdem zur Schule. Naja genaue Details erfährst du dann später.
 

Kazuha saß neben ihr auf einem Stückchen Rasen. Hier waren sie ungestört und konnten in Ruhe reden und sich ausruhen. Während des Unterrichts mussten sich beide immer mal wieder entschuldigen, weil sie zur Toilette mussten. Die Lehrer merkten natürlich das es den beiden nicht gut ging und sie dachten sich schon das Alkohol im Spiel war. Trotzdem schickten sie die Mädels nicht nach Hause aber sie nahmen sie auch nicht im Unterricht dran. Die beiden waren genauso wie Aoko immer fleißig und gute Schüler. Deshalb drückten sie auch ein Auge zu.
 

„Ich glaube jetzt geht es langsam bergauf“, meinte die hübsche Schleifenträgerin und streckte sich. „Ich denke ich bin über den Berg.“

„Ja ich glaube auch das ich wieder einigermaßen hergestellt bin. Zumindest haben die Kopfschmerzen und die Übelkeit nachgelassen. Gut das wir nicht ganz so viel wie Heiji getrunken haben“, nickte Ran.

„Ach wegen gestern Abend. Ich muss mit dir über etwas reden.“

Fragend drehte die hübsche Mori ihren Kopf zu Kazuha. Diese sah sie leicht grinsend an.

„Du hast gestern Kudo geküsst.“

Was?! Woher wusste sie das? Scheiße hatte sie die beiden etwa gesehen?

Ran wurde wieder blasser. „Und du weißt dass, weil?“

„Weil ich euch zwei gesehen habe. Also ist leugnen zwecklos.“

„Aha.“

„Was heißt hier aha? Du kannst doch nichts mit deinem Stiefbruder anfangen!“, meinte die junge Toyama kopfschüttelnd.

„Was heißt hier anfangen? Das war nur ein Kuss!“, erwiderte Ran grummelnd. Und was für ein Kuss.

„Ein sehr leidenschaftlicher Kuss, wie ich gesehen habe.“

„Quatsch, der Kuss war das Schrecklichste was ich je erlebt habe!“
 

Ihre beste Freundin hob eine Augenbraue. „Ja klar.“

„Was willst du von mir hören?“, wollte die junge Mori wissen. „Das es ein Fehler war? Das er mein Stiefbruder ist und dass es echt dumm war seinen Kuss zu erwidern? Glaub mir, dass weiß ich alles selbst und deshalb war es auch eine einmalige Sache. Noch einmal lasse ich es nicht zu einem Kuss kommen!“

„Wenn du meinst. Also ich persönlich hätte ja nichts dagegen, wenn du was mit Shinichi anfängst, aber für deine Mutter und seinem Vater wäre es vielleicht unangenehm. Obwohl es vom Gesetz her erlaubt ist. Schließlich seid ihr ja nicht Blutsverwandt.“

„Es ist egal. Das war nur ein Kuss und mehr nicht.“

„Na dann. Ich muss dir auch etwas erzählen.“

Neugierig sah Ran ihre Freundin an. Diese wurde tatsächlich rot.

„Haben du und Hattori auch geknutscht, oder warum wirst du jetzt so rot?“

„Nein das nicht aber...“

„Aber?“

„Aber er hat gesagt: Du bist wunderschön. Und dann meinte er das er mich gerne Küssen möchte es aber nicht darf, weil er dann nicht mehr aufhören könnte. Was soll ich jetzt machen? Ich bin völlig verwirrt. Ich meine es ist klar, dass er das nur gesagt hat, weil er so viel gesoffen hatte und wahrscheinlich wird er sich noch nicht mal daran erinnern aber was wenn doch? Wie soll ich mich jetzt verhalten?“, fragte Kazuha völlig aufgeregt.
 

Ran rieb sich ihr Kinn. „Ich würde gar nicht machen. Wie du schon sagtest, er wird sich wahrscheinlich eh nicht daran erinnern und wenn doch warte bis er darauf zu sprechen kommt. Und wenn er sagt, dass es nur der Alkohol war dann lass die Sache auf sich beruhen.“

„Und wenn es nicht am Alk lag?“

„Ist doch klar. Dann musst du herausfinden ob du mehr für Hattori empfindest oder nicht. Wäre es dir unangenehm, wenn er dich küssen würde?“

Kazuha überlegte. Nein, unangenehm wäre es ihr nicht, aber sie wusste nicht ob es eine gute Idee war etwas mit Heiji anzufangen. Beide kannten sich schon länger und sie stritten sich oft. Außerdem waren sie Freunde und sie wollte nicht, dass sich das änderte.

„Nein unangenehm wäre es mir nicht“, gestand die junge Toyama leicht verlegen. „Aber wir sind Freunde und ich will nicht das sich zwischen uns etwas ändert. Wäre doch blöd, wenn unsere Freundschaft darunter leiden würde, oder?“

„Dass weiß man nicht. Versuch macht klug. Aber fürs Erste würde ich abwarten. Das werde ich auch tun“, gähnte die brünette Mori.

„Okay, dann werde ich das wohl erstmal so machen“, seufzte die grünäugige Schleifenträgerin erschöpft. „Ich denke wir sollten langsam wieder reingehen. Die nächste Stunde fängt bald an.“

„Jo“, war alles was Ran sagte bevor sie aufstand und zusammen mit Kazuha zurück ins Schulgebäude ging.
 

Die Stunden vergingen und endlich war die Schule vorbei. Während Kazuha sofort nach Hause ging, war Ran noch im Supermarkt um ein paar Sachen zu besorgen. Heute würde sie nur was Schnelles kochen, deshalb nahm sie eine Packung Nudeln und eine fertige Soße mit. Außerdem Salat den sie dann dazu essen würde.

Während sie an der Kasse stand tippte ihr jemand auf die Schulter. Sie drehte sich fragend um und sah Kaito. „Hi, warst du einkaufen?“, fragte er grinsend.

„Nein“, meinte sie ironisch. „Ich komme immer hierher um zu sehen was andere Leute einkaufen und wenn sie wegsehen, dann nehme ich Teile aus ihrem Wagen und werfe sie weg.“

Der junge Kuroba lachte. „Nicht schlecht. Weißt du wie es Shinichi und Heiji geht? Die beiden antworten nicht auf meine Nachrichten.“

„Keine Ahnung. Heute Morgen um sechs schnarchten die beiden um die Wette. Ich werde ja sehen ob sie noch im Koma liegen oder sich mittlerweile aufgerappelt haben.“

„Hmm, und Aoko?“

Sie warf ihm einen Blick zu. „Ich denke, dass geht dich nichts an.“

„Bitte Ran. Ich möchte nur wissen ob es ihr gut geht. Ich mache mir Sorgen“, bat er.

Seufzend schüttete sie den Kopf. „Tut mir leid, aber du sollst Abstand halten und das bedeutet das du auch nicht nach ihr fragen darfst.“

Kaito senkte bedrückt den Kopf. Die junge Mori wusste das es ihm schwer fiel. Aoko ging es ja nicht anders.

Sie legte eine Hand auf seine Schulter. „Du könntest ihr ja zeigen wie wichtig dir eure Freundschaft ist.“

„Und wie?“

„Das musst du selbst herausfinden. Ich weiß ja nicht wie viel dir Aokos Freundschaft bedeutet und ob du sie überhaupt wiederhaben willst.“

„Natürlich will ich Aokos Freundschaft!“ Er klang ziemlich beleidigt.

Grinsend legte Ran den Kopf schief. „Dann tu auch was dafür.“

Kaito sah sie lange an und nickte. Ran hatte recht. Er musste selbst etwas tun, wenn er wollte das seine Freundschaft mit Aoko bestehen blieb.
 


 

Shinichi und Heiji hatten es endlich aus dem Bad geschafft und saßen nun auf dem Sofa im Wohnzimmer. Der attraktive Hattori sah noch genauso beschissen aus wie am Morgen und würde heute wohl auch nicht vorzeigbar sein. Shinichi sah schon etwas besser aus und hatte sogar schon angefangen ein bisschen aufzuräumen. Zumindest hatte er die leeren Flaschen und die Gläser in die Küche gebracht. Nun saß er auf dem Sofa und schaute Nachrichten.

Wenig später hörte er die Haustür aufgehen und er versteifte sich. Mori war nun da. Würde sie ihm gleich eine verpassen? Oder würde sie einfach so tun als wäre nichts passiert?

„Ich glaube deine Stiefschwester ist wieder da“, brummte sein bester Freund verschlafen.

„Mag sein.“

„Ob sie uns was zu Essen machen würde? So langsam denke ich könnte ich was vertagen und es wird wohl auch drinbleiben.“

Seufzend stand der junge Kudo auf und sah seinen besten Freund an. „Schön ich gehe und frage. Aber du bist mir einiges schuldig.“

„Ja.“
 

Er verließ das Wohnzimmer und schaute auf den Flur. Wahrscheinlich war sie oben in ihrem Zimmer. Gerade als er zur Treppe gehen wollte hörte er Geräusche aus der Küche. Oh sie war doch in der Küche. Wahrscheinlich wollte die das Chaos beseitigen.

Langsam schritt er zur Küche und warf vorsichtig einen Blick herein. Ran packte gerade ihre Einkäufe weg und stand mit dem Rücken zu ihm. Tja, jetzt würde er wohl oder übel mit ihr reden müssen.

Er räusperte sich laut und blieb im Türrahmen stehen. Sie drehte sich sofort um und starrte ihn an. Beide sagten kein Wort, ließen sich aber auch nicht aus den Augen.
 

Der attraktive Kudo musterte sie. Sie sah müde aus, aber sonst ganz okay. Zumindest nicht so schlimm wie Heiji. Deshalb war sie wohl auch zur Schule gegangen. Er wusste nicht mehr genau wie viel sie und Kazuha getrunken hatten aber es war definitiv weniger als er und Heiji getrunken hatten.

„Wie war die Schule?“, fragte er und kratze sich am Kinn. Sie hob eine Augenbraue. „Wie immer. Langweilig und unnötig.“

„Okay, also haben wir nichts verpasst.“

„Nein, ihr habt nichts verpasst.“

„Gut.“
 

Wieder erfolgte ein Schweigen. Wie sollte er das bloß ansprechen? Und vor allem was wollte er denn genau sagen? Hey Mori, der Kuss gestern hatte keine tiefere Bedeutung aber dennoch würde ich es gerne wiederholen? Wenn das aus seinem Mund käme, würde er kopflos hier rausgehen. Er wusste ja selbst das es verrückt war. Aber dieser Kuss hat ein verlangen in ihm ausgelöst und er spürte wie es beim Anblick der jungen Mori wieder stärker wurde. Er wollte sie wieder küssen! Er wollte wieder ihre weichen Lippen schmecken. Und zu seiner Schande wollte er noch sehr viel mehr. Den ganzen Morgen waren diese Gedanken in seinem Kopf. Bilder tauchten auf, wie er Ran gegen eine Wand drückte, ihre Beine umschlungen seine Hüfte und ein heiseres Keuchen entkam ihren Lippen als er sich rhythmisch in ihr bewegte. Verdammt! Er durfte daran nicht denken sonst würde es gleich peinlich werden.
 

Auch Ran war sich nicht sicher wie sie jetzt vorgehen sollte, da ihr Stiefbruder aber keine Anstalten machte etwas zu sagen, beschloss sie das Thema anzusprechen und aus der Welt zu schaffen
 

„Kannst du dich an gestern Nacht erinnern?“, hörte er sie fragen. Er sah sie erstaunt an. Also wusste sie es doch noch. Und sie hatte ihm noch nicht den Kopf abgerissen. „Äh, ja kann ich.“

„Auch an den Kuss im Pool?“

„Ja.“ Das klang sehr vorsichtig.

Sie seufzte und sah ihn wieder an. „Einigen wir uns darauf das es ein Ausrutscher war und nicht noch einmal vorkommen wird.“

Er hob eine Augenbraue. Mit so was hatte er gerechnet. Und sie hatte recht. Es wäre besser, wenn der Kuss eine einmalige Sache bliebe. Aber er wusste, dass es nicht bei dem einen Mal bleiben würde.
 

Langsam ging er auf sie zu. Sie beobachtete ihn bei jedem Schritt und hob eine Augenbraue. Scheinbar war sie etwas irritiert. Und je näher er kam, desto nervöser wurde sie. Sie fing sogar an zurückzuweichen. Sie war noch ziemlich erschöpft und hatte keine Kraft für eine weitere Auseinandersetzung. Als sie mit dem Rücken an dem Küchentresen stieß, schluckte sie und sah ihn etwas unsicher an.

Das kannte er gar nicht von ihr. Und er musste zugeben, es hatte etwas Reizvolles an sich. Er sah wie sie sich auf die Lippe biss und ihre Augen durch den Raum schweiften.
 

Schließlich kam er direkt vor ihr zum Stehen und legte seine Hände neben ihrem Körper auf den Küchentresen. Ran wusste nicht was er vorhatte und warum er ihr so nahe kam, aber wenn er ihr nicht bald von der Pelle rücken würde, dann würde sie ihm so eine verpassen das er drei Tage nicht kauen konnte.

Sie war nun gefangen. Der Tresen in ihrem Rücken und Kudo direkt vor ihr. Verdammte scheiße, was jetzt?

Langsam beugte er sein Gesicht zu ihr runter und blieb nur wenige Zentimeter vor ihr stehen. Sie schluckte hörbar. „Kudo“, warnte sie ihn.

„Es war vielleicht ein Ausrutscher, aber ich garantiere dir das es wieder passieren wird“, hauchte er leise und ließ von ihr ab. Sie riss ihre Augen auf und starrte ihn leicht geschockt an. „Was?“

„Du hast schon gehört.“ Er drehte sich um und ging zur Tür. „Ach könntest du für Heiji und mich mitkochen? Wir haben seit gestern nichts mehr gegessen und so langsam kriegen wir Hunger“, meinte er und ging pfeifend aus dem Raum.
 

Ran blieb wie angewurzelt stehen und sah ihm nach. Was war das denn bitte? War das etwa sein ernst? Hieß das jetzt etwa, dass sie ständig auf der Hut vor einem Überraschungsangriff sein musste? Hatte er seine letzten Gehirnzellen weggesoffen? Das konnte er ja mal gleich knicken!

Sie spürte ihre Wut hochkommen und wäre am liebsten hinter ihm her gelaufen aber sie hielt sich zurück. Heute nicht. Heute wollte sie nur etwas essen und sich ins Bett legen. Dieser Tag war einfach schrecklich gewesen.

Besitzgier

Eri und Yusaku kamen um 16 Uhr am Flughafen an. Beide strahlten um die Wette und sahen sehr entspannt aus. Shinichi stand in der Flughafenhalle und wartete auf die beiden. Dieses Mal war er alleine da, denn Ran hatte sich geweigert in sein Auto zu steigen und mitzufahren. Seit Freitagabend ging sie ihm erfolgreich aus dem Weg und ignorierte seine Anwesenheit.
 

Der junge Kudo war deshalb echt genervt. Er gab es nur ungern zu aber er hatte es tausendmal lieber, wenn sie ihn beschimpfte, anschrie oder anzickte als von ihr ignoriert zu werden. Und er wollte den Kuss unbedingt wiederholen und wartete nur auf eine günstige Gelegenheit.
 

Eri drängte sich durch die Menge und suchte nach ihren Kindern. Als sie ihren Stiefsohn erblickte rannte sie lachend auf ihn zu. „Shinichi! Da bist du ja!“

Dieser grinste sie an und kam auf sie zu geschlendert. „Hi, wie waren die Flitterwochen?“

Seine Stiefmutter umarmte ihn herzlich und strahlte über das ganze Gesicht. „Wundervoll. Nächstes Mal machen wir aber einen gemeinsamen Familienurlaub.“

„Klingt gut.“

Sein Dad trat aus der Menge und klopfte ihm auf die Schulter. „Na mein Sohn. Wie ich sehe lebst du und hast keine Verletzungen.“

„Ha, ha.“
 

Eri sah sich suchend um. „Wo ist Ran?“

„Zuhause sie fühlt sich nicht ganz wohl und wollte sich hinlegen. Sonst wäre sie mitgekommen“, log er und hoffte, dass Eri es schlucken würde. Sie kannte schließlich ihre Tochter am besten.

Ein besorgter Ausdruck schlich sich auf ihre Züge. „Oh, nein. Mein armes Baby. Dann lasst uns schnell nach Hause. Ich muss nach ihr sehen!“

Yusaku nickte und verschwand kurz um die Koffer zu holen. Die attraktive Kudo hakte sich bei ihrem Stiefsohn ein und erzählte von Paris. Alles hatten sie sich leider nicht ansehen können, aber ein paar Sehenswürdigkeiten waren dabei gewesen.

Shinichi hörte zu und nickte manchmal. Es interessierte ihn nicht was die beiden in Paris erlebt hatten, aber er wollte nicht unhöflich sein und Eri kränken.
 

Er brachte sie zu seinem Auto und öffnete die Hintertür. Seine Stiefmutter stieg ein und seufzte erleichtert. „Endlich wieder in Japan. Ich kann die französische Sprache nicht mehr hören.“

„Kann ich mir vorstellen“, meinte er und wartete auf seinen Vater. Dieser kam wenig später mit den Koffern zum Wagen und lud sie in den Kofferraum. Die Klappe wurde geschlossen und die Männer stiegen ein. „Dann ab nach Hause“, meinte sein Dad gähnend.
 

Etwas später kamen sie Zuhause an. Kaum hielt Shinichis Auto an, schon sprang Eri aus dem Wagen und rannte zur Haustür. Sie wollte so schnell wie möglich zu Ran und nach ihr sehen! Ihr Kind war selten krank und deshalb machte sie sich Sorgen.

Die beiden Kudo-Männer sahen ihr nach und Yusaku schüttelte den Kopf. „Dann lass uns die Koffer reinbringen und uns im Wohnzimmer etwas unterhalten.''

Genervt verdrehte der junge Schüler die Augen. Auf Reden hatte er jetzt gar keine Lust.
 

Ran lag auf ihrem Bett und hörte leise Musik. Sie wusste, dass sie sich nicht ewig vor Kudo verstecken konnte aber fürs Erste war es die beste Lösung. Sie verstand einfach nicht warum er sie wieder Küssen wollte. Schließlich war sie nur seine Stiefschwester und damit passte sie nicht in sein übliches Beuteschema. Oder war es gerade das was ihn so anmachte? Sie war quasi eine verbotene Frucht, die zwar zum Greifen nah war, aber dennoch unerreichbar. Wahrscheinlich war das der Grund. Von einem Kuss, egal wie heiß er auch gewesen war – konnten sich seine Gefühle unmöglich verändern.
 

Seufzend schloss sie die Augen, als es an ihrer Tür klopfte. Genervt sah sie auf. „Ja?“

Die Tür öffnete sich und dann stand ihre Mutter in der Tür. „Hallo meine Süße! Shinichi sagte das du nicht wohl fühlst. Was hast du denn? Kopfschmerzen, Magenschmerzen?“

Sie kam zum Bett und setzte sich. Ran rappelte sich auf und umarmte ihre besorgt aussehende Mutter. „Hallo Mum. Schön, dass du wieder da bist. Ich habe dich vermisst.“

Eri erwiderte die Umarmung und seufzte glücklich. „Ich habe dich auch vermisst. Nächstes Mal fahren wir alle zusammen in den Urlaub.“ Sie löste sich von der jungen Schülerin und musterte sie. „Also was ist los?“

„Ach ich war gestern mit Kazuha und Aoko Fisch essen und ich denke mal, dass der Fisch nicht mehr so gut war.“

Eigentlich log sie ihre Mutter nicht an, aber es war wohl besser zu behaupten das ihr schlecht vom Fisch war - als zu sagen das sie Kudo aus dem Weg ging da dieser sie Küssen wollte. Und er hatte schließlich mit der Lüge angefangen und nun steckte sie mit drin.
 

„Verstehe, und ich dachte schon du und Shinichi hättet euch wieder gestritten“, meinte ihre Mum erleichtert. „Ich hatte nämlich gehofft, dass ihr beide euch vertragt und wenigstens versucht miteinander auszukommen.“

Naja beim Spieleabend waren die beiden gut miteinander ausgekommen – bis zu dem Kuss. Dann war es noch komischer zwischen ihnen geworden als vorher. Und nun versteckte sie sich in ihrem Zimmer.

„Möchtest du mit runterkommen? Wir wollen von Paris erzählen und haben euch Geschenke mitgebracht.“

Ran nickte. „Klar.“

„Schön dann komm.'' Ihre Mutter stand auf und sah sich um. „Wo ist denn Goro?“

„Er liegt im Bad im Waschbecken.“

Die attraktive Anwältin runzelte die Stirn. „Warum das?“

Die junge Schülerin zuckte mit den Schultern. „Er findet es da schön. Seit gestern legt er sich da rein und schläft darin. Im Bad ist es kühler.“

„Hmm, naja gut. Dann lass uns runter gehen.“

Die junge Schülerin stand auf und folgte ihrer Mutter aus dem Zimmer.
 

Shinichi saß auf dem Sofa und sah sich ein paar Urlaubsfotos an. Sein Dad erzählte gerade, dass er ein paar Bekannte getroffen hatte und diese gerne mal vorbeischauen wollten. Außerdem ist ihm eine neue Idee für einen Roman gekommen und er brannte förmlich darauf mit dem Schreiben anzufangen.

Seufzend legte er die Fotos weg und streckte sich. Es war ja schön und gut das die beiden sich so in Paris amüsiert hatten, aber er hatte auf diese langweiligen Familienpläusche keine Lust.
 

Eri und Ran kamen ins Wohnzimmer. Da seine Stiefmutter sich neben seinen Dad setzte, musste Ran wohl oder übel neben ihm Platz nehmen. Sie setzte ein Lächeln auf und nahm langsam neben Platz. Er merkte wie schwer ihr das fiel und das sie am liebsten wieder oben in ihrem Zimmer wäre.

„So da wir nun versammelt sind, würde ich sagen gibt es nun die Geschenke“, meinte Eri und griff nach einer Tüte. Dort nahm sie zwei Päckchen heraus. Eins für Shinichi und eins für Ran. Der junge Schüler bekam das etwas größere, aber das machte der jungen Mori nichts aus. Bestimmt bekam er irgendein teures Parfüm.
 

Neugierig öffnete sie die schleife, die das Päckchen zusammenhielt und nahm den Deckel ab. Ihre Augen wurden größer als sie eine wunderschöne Halskette erblickte. Sie war aus Gold, der kleine herzförmige Anhänger ebenfalls. „Wow, danke Mum. Die ist wunderschön“, strahlte die hübsche Schülerin und nahm die Kette vorsichtig raus. Sie hielt sie hoch und begutachtete den kleinen Anhänger genauer. Ihre Mutter lächelte glücklich. „Ich wusste, dass sie dir gefallen würde. Ich habe sie gefunden und musste an dich denken.“

„Danke.“
 

Nun öffnete Shinichi sein Päckchen. Wie zu erwarten handelte es sich um ein teures, französisches Parfüm. Er bedankte sich bei seinem Vater und seiner Stiefmutter und warf seiner Stiefschwester einen kurzen Blick zu. Sie hatte die Kette nun um gemacht und strahlte. Wie andere Mädchen auch schien sie sich über Schmuck zu freuen, dabei trug sie nie Schmuck. Zumindest hatte er noch nie groß Schmuck an ihr gesehen. Interessant.

Ihre Eltern erzählten nun von dem Urlaub und man merkte, wie glücklich die beiden über ihre gemeinsame Zeit gewesen waren. Eri schwärmte vor allen über die vielen Restaurants und die Einkaufläden. Natürlich hatte sie einiges gekauft und ihrer Tochter auch verschiedene Klamotten mitgebracht. Yusaku war von dem Bier nicht so begeistert gewesen, aber ansonsten konnte er nichts Schlechtes über die Franzosen sagen. Meistens hatte er sich an Eris glückliches Lächeln erfreut und ihr zugesehen, wie sie verzückt Shoppen gegangen war.
 

Als es Zeit zum Abendessen war, beschlossen sie etwas zu bestellen und sich liefern zu lassen. Ran hatte keine Lust zu kochen und war froh, dass bis zum Essen wieder in ihr Zimmer gehen konnte. Zum Glück waren ihre Mutter und Yusaku wieder da, jetzt hatte sie sowohl Zuhause als auch in der Schule genug Leute um sich damit Kudo nicht wieder mit diesem dummen Gelaber ankam. Vor seinem Vater und ihrer Mutter würde er sie nicht Küssen, soviel stand fest.

Zärtlich strich sie über Goros weiches Fell und überlegte wie lange er diesen Quatsch durchziehen würde. Irgendwann würde er die Lust verlieren.

Am Samstag hatte er ein paar Mal ihre Nähe gesucht, aber sie hatte ihn so gut es ging ignoriert und war in ihr Zimmer geflüchtet. Seitdem behandelte sie ihn wie Luft, aber irgendwann würde es wieder aus ihr raus platzen.

Seufzend strich sie ihrem Kater über das Köpfchen. Natürlich war der Kuss unglaublich gewesen, aber sie würde bestimmt nicht zu seinem Betthäschen werden. Das konnte er knicken aber in ihrem inneren wusste sie, dass es irgendwann dazu kommen würde, wenn es zu weiteren Küssen kam. Und darauf hatte sie keine Lust. Sie wollte keine Kerbe in Kudos Bettpfosten sein.
 

Shinichi war ebenfalls auf seinem Zimmer und wusste nicht genau was er tun sollte. Das Verlangen seine Stiefschwester zu Küssen war nach wie vor da und er wusste nicht was er davon halten sollte. Es war absurd. Wie konnte er ein so dermaßen großes Verlangen nach einer Person haben die er hasste? Warum jetzt? Warum zum Teufel hatte ihn dieser eine Kuss so aus dem Konzept gebracht, dass er nur an sie denken konnte? Drei Jahre hatte er das Verlangen nach ihr Unterdrückt und kaum hatte er sie geküsst kam es explosionsartig heraus. Plötzlich klingelte sein Handy. Genervt nahm er den Anruf entgegen. „Ja?“

„Hey Kudo. Sind deine Eltern wieder im Lande?“, fragte Heiji.

„Ja. Was willst du?“

„Nichts Besonderes. Wollte nur hören ob du noch lebst, oder ob Ran dich schon in Stücke gerissen hat.“

Sein bester Freund wusste noch nichts von dem Kuss und das sollte auch erstmal so bleiben.

„Sie nervt wie immer“, sagte er daher nur. „Sie treibt mich zur Weißglut!“

„Du meinst wohl, sie macht dich völlig verrückt und du würdest sie am liebsten gegen die nächste Wand drücken und sie nehmen“, lachte der junge Hattori.

„Idiot, als ob ich dieses Biest freiwillig anfassen würde!“

„Ein Biest das sehr gutaussehend ist und einen sehr weiblichen Körper bekommen hat“, erwiderte sein bester Freund.

„Wie kommst du auf diesen Blödsinn?“, wollte der junge Kudo wissen. In Gedanken gab er seinem Freund aber recht. Der Körper von Ran war wirklich göttlich. Vor allem in dieser Spitzenunterwäsche.

Er hörte Heiji lachen. „Weil ich Augen im Kopf habe. Als sie und Kazuha in Unterwäsche vor uns saßen, da habe ich mir deine Stiefschwester genauer angesehen. Und du musst zugeben, dass sie verdammt heiß ist. Schade, dass sie nicht mein Typ ist dann hätte ich mich längst an ihre Fersen geheftet.“

„Sie ist meine Stiefschwester und damit Luft für mich“, entgegnete Shinichi. Wenn es man so wäre.

„Glaub mir, irgendwann wirst du sie mit anderen Augen sehen und dann sprechen wir uns nochmal.“

„Hmm, ich muss jetzt auflegen, das Essen kommt gleich.“

„Okay, dann sehen wir uns Morgen in der Schule. Grüß Yusaku von mir.“

„Mach ich. Bis morgen.“

Er legte auf und warf sein Handy weg. Würde Heiji wissen, dass er Ran gutaussehend fand und sie geküsst hatte, dann würde er sich ständig dumme Sprüche von seinem besten Freund anhören dürfen. Deshalb wollte er es noch eine Weile für sich behalten und sehen wie weit das ganze gehen würde.
 

Das Essen wurde geliefert und die Familie versammelte sich in der Küche. Eri hatte sofort den neuen Tisch bemerkt und die beiden Schüler fragend angesehen. Shinichi hatte dann die Schuld auf sich genommen und gesagt, dass er betrunken auf den Tisch gefallen war und so ein Bein fast ausgerissen wurde. Es hielt nicht mehr richtig und deshalb hatte er einen neuen Tisch besorgt. Sein Dad hatte dazu nichts geäußert nur eine Augenbraue hochgezogen. Es war ja auch egal, die Hauptsache war das er einen neuen Tisch besorgt hatte.
 

Eri hatte in ihrem Lieblingsrestaurant bestellt und bereitete die Köstlichkeiten auf dem neuen Tisch aus. Er war etwas größer als er andere, aber dafür hatte man auch mehr Platz. Als Ran in die Küche kam, saßen Eri und Yusaku bereits an der einen Seite. Shinichi saß seinem Vater gegenüber und so blieb ihr nichts anderes übrig als neben ihm Platz zu nehmen. Ihre Mutter hatte auf den Tisch eine dunkelrote Tischdecke gelegt die viel zu groß für den Tisch war. Aber das machte nichts.
 

Langsam ließ sie sich neben ihrem Stiefbruder nieder. Dieser hatte bereits nach dem Essen gegriffen und sich etwas auf den Teller gelegt. Auch Yusaku und Eri häuften sich die Delikatessen auf. Die junge Mori nahm sich etwas Sushi, Reis und Gemüse. Eigentlich hatte sie keinen großen Hunger, aber sie wollte nicht das sich ihre Mutter noch mehr Sorgen machte.
 

Eri erzählte wieder munter von dem Urlaub und hielt so die Konversation im Gange. Yusaku warf hin und wieder etwas ein und beteiligte sich so an Eris munteres Gelaber. Nur die beiden Schüler saßen stumm da und aßen. Die hübsche Schülerin hing ihren Gedanken nach. Eine Frage brannte in ihrem Kopf und die lautete: Warum hatte er sie eigentlich geküsst? Der Alkohol war der eine Grund, aber es musste noch einen anderen Grund geben. Sie runzelte die Stirn während die kaute. Fand er sie vielleicht attraktiv? Er selbst sah ja auch nicht schlecht aus, aber sie hätte ihn deshalb nicht geküsst. Zumindest war das für sie kein Grund jemanden zu küssen.
 

Während sie weiter grübelte und ihre Mutter mit Yusaku diskutierte, bemerkte sie erst recht spät die fremde Hand auf ihrem rechten Oberschenkel. Erst als diese anfing über ihre Jogginghose zu streicheln kam sie wieder in die Realität. Das war nicht ihre Hand die da auf und ab streichelte.

Sie warf einen kurzen Blick zur Seite und stellte fest das Kudo noch am Essen war. Er kaute ungerührt und tat so als wäre nichts. Dabei war es seine Hand die sie da berührte!

Ran nahm seine Hand und drückte sie unsanft weg. Aber wenige Sekunden später lag sie wieder auf ihrem Oberschenkel und strich immer höher. Er kam ihrer Mitte gefährlich nah und sie verschluckte sich prompt.
 

Die junge Mori hustete in ihre Hand und lief rot an. Ihre Mutter warf ihr einen fragenden Blick zu. Sie und Yusaku hatten ja keine Ahnung was da gerade unter dem Tisch passierte. „Alles okay, Schatz?“

„Ja“, keuchte sie und trank einen Schluck Wasser. „Ich hab nur was in den falschen Hals gekriegt, dass ist alles.“

„Da warst du wohl etwas gierig“, meinte ihr Stiefvater lächelnd und wandte sich wieder der Unterhaltung mit seiner Frau zu. Ran versuchte wieder normal zu Atmen - was sich aber als schwierig entpuppte da Shinichis Hand immer wieder über ihren Oberschenkel strich. Sie warf ihm einen warnenden Blick zu. Aber er grinste. Er grinste! Es schien ihn echt Spaß zu machen und die junge Mori musste echt an sich halten um keine Szene zu machen.

Plötzlich kniff die Hand in ihren Oberschenkel und beinahe hätte sie gezischt.
 

Sie legte ihre Essstäbchen weg und stand auf. Die Hand verschwand von ihrem Oberschenkel. Endlich.

„Tut mir leid, aber ich denke ich gehe jetzt hoch und lege mich hin. Ich kriege Kopfschmerzen“, entschuldigte sich die junge Mori und sah ihre Mutter lächelnd an. Diese nickte besorgt. „Okay, dann ruhe dich aus. Wenn es morgen nicht besser wird, dann bleibst du Zuhause.“

Dankbar lächelnd wünschte sie allen eine gute Nacht und verschwand aus der Küche. Schnell in ihr Zimmer. So weit weg wie nur möglich von diesem unmöglichen Idioten!
 

Ein Knurren erfüllte den Raum. Ran lag in ihrem Bett und hatte Hunger. Ihr Magen knurrte und verlangte nach Essen. Da sie kaum etwas beim Abendbrot zu sich genommen hatte, war es nicht verwunderlich das ihr Magen sich meldete. Mit einem Seufzen rappelte sie sich auf. Es half alles nichts, sie würde runter gehen und sich eine Scheibe Brot machen. Ein Blick auf das Handy sagte ihr, dass es kurz nach Eins war. Die anderen schliefen bereits also würde man sie auch nicht in der Küche überraschen.
 

Vorsichtig stieg sie aus dem Bett und ging zur Tür. Sie schloss leise auf und leuchtete mit ihrem Handy. Leise ging sie über den Flur und die Treppe runter. Als sie in der Küche ankam, schaltete sie nicht das Deckenlicht, sondern das Licht an der Dunstabzugshaube an. Das reichte.
 

Die hübsche Schülerin griff nach dem Brot und legte sich eine Scheibe auf den Küchentresen. Dann nahm sie die Butter, Erdbeermarmelade und ein Messer und schmierte sich die Scheibe. Nachdem sie fertig war, setzte sie sich an den Tisch und biss ab. Kauend sah sie auf ihr Handy. Sie hatte eine Nachricht von Kazuha. Wieso war sie noch wach?
 

Hab für nächste Woche einen Termin beim Frauenarzt. Kommst du mit?
 

Klar wieso bist du noch wach?
 

Mein Vater hat Damenbesuch und die beiden sind nicht gerade leise -.-
 

Das überraschte Ran doch sehr. Mr. Toyama hatte nach dem Tot seiner Frau kein Date mehr gehabt, zumindest nicht das sie wüsste. Und nun hatte er eine Frau bei sich zuhause. Oh Gott und Kazuha hörte die beiden auch noch beim Vögeln. Wie peinlich.
 

Seit wann trifft dein Vater Frauen? Und dann auch noch bei euch Zuhause?
 

Keine Ahnung. Kann er ja ruhig machen aber nicht in dieser Lautstärke! Versuche jetzt zu schlafen.
 

Alles klar bis morgen
 

Die brünette Schülerin aß ihr Brot auf und stellte ihren Teller in den Geschirrspüler. Dann machte sie das Licht aus und verließ die Küche. Leise ging sie die Treppe hoch und schlich auf Zehnspitzen über den Flur. Sie war gerade an ihrem Zimmer angekommen als aus dem nichts eine Hand auftauchte und sie in ihr Zimmer zog. Sie wollte aufschreien, aber da legten sich bereits warme Lippen auf ihre. Sie versuchte sich von ihm zu lösen aber er war stärker und drängte sie gegen die Wand. Irgendwann gab sie den widerstand auf und seufzte in den Kuss hinein. Zum Teufel. Es war nur ein Kuss und der würde sie nicht umbringen und verdammt er konnte so gut küssen! Warum ihn nicht einfach genießen?
 


 

Shinichi war noch wach als er leise Schritte auf dem Flur hörte. Er wusste, dass es Ran war und fragte sich wo sie hinwollte. Als sie die Treppe runter ging war ihm klar, dass sie wahrscheinlich in die Küche gehen würde. Sie hatte bestimmt noch Hunger, denn er hatte sie ja nicht in Ruhe essen lassen. Aber es war so geil gewesen ihren Oberschenkel zu streicheln, während sein Dad und Eri mit am Tisch saßen. So verboten gut! Als sie sich verschluckte und ihn vernichtende Blicke zuwarf wusste er, dass er es nicht übertreiben durfte. Als sie dann aus der Küche floh überlegte er sich den nächsten Schritt.
 

Und jetzt war die perfekte Gelegenheit. Sein Vater und seine Stiefmutter schliefen wie Steine und würden bestimmt nichts mitkriegen. Er wartete bis sie wieder hochkam und zu ihrem Zimmer ging. Leise öffnete er die Tür und sah wie sie gerade ihre Zimmertür öffnete. Leise, aber dennoch schnell Schritt er zu ihr, packte sie und zog sie in ihr Zimmer. Als sie schreien wollte, presste er seine Lippen auf ihre und brachte sie so zum Schweigen.

Er spürte wie sie sich wehrte aber er ließ nicht locker. Er wusste nicht warum sie diese Wirkung auf ihn hatte, aber er wusste das er ihr nicht widerstehen konnte. Nicht auf diese Weise. Sie war eine gemeine, verrückte, zickige Hexe aber sie war auch eine Versuchung. Und Versuchungen konnte er noch nie widerstehen.
 

Irgendwann gab sie auf und erwiderte den Kuss sogar. Er presste sich sie mit seinem Körper gegen die Wand und lockerte seine Griffe. Zärtlich saugte er an ihren Lippen und fuhr mit seiner Hand über ihren Hals. Ein kleines Seufzen entkam ihr, was ihn zum Lächeln brachte. Auch wenn sie es nicht zugab - auch sie war gegen dieses Verlangen nicht immun.

Er löste sich von ihr. Fürs Erste reichte das. Er wollte sie nicht überfordern, denn sie war nicht wie Shiho die sofort ihre Beine um seine Hüfte legen würde. Und das wollte er auch gar nicht.
 

Er suchte ihren Blick in der Dunkelheit und strich mit der Hand über ihre Wange. „Warum küsst du mich? Warum kannst du es nicht einfach sein lassen?“, fragte sie leise.

„Ich weiß es nicht. Ich verspüre unsagbares Verlangen sobald ich dich berühre. Ich kann nicht aufhören“, erklärte er und seufzte. „Obwohl du meine Stiefschwester bist und ich dich hasse, weckst du diese Gefühle in mir. Du weißt nicht wie lange ich schon mit meinem Verlangen kämpfe.“
 

Ran riss die Augen auf. „Was? Heißt das du fühlst das schon länger?“

„Ja versteh mich nicht falsch, es ist keine Liebe. Es ist sexuelles Verlangen, dass ich seit drei Jahren verspüre. Seit drei Jahren ist in mir der Wunsch dich zu besitzen. Obwohl ich dich hasse.“
 

Nun hatte er es gesagt. Und es war die Wahrheit. Er hasste sie. Aber er wollte sie besitzen und nun hatte er die Chance dazu. Und nun da er von ihr gekostet hatte würde er alles versuchen um sie ganz zu besitzen.

Zarte Annährung

Am nächsten Morgen.

Die junge Mori war schon vor dem Frühstück aus dem Haus geflohen. Sie hatte sich gewaschen, angezogen und mit ihrer Schultasche aus dem Haus gestürmt. Auf keinen Fall wollte sie wieder neben dem Kudo am Tisch sitzen. Nicht nachdem was gestern Nacht passiert war. Er wollte sie besitzen. War sie etwa ein Gegenstand das man besitzen konnte? Nein war sie nicht! Er verspürte sexuelles Verlangen. Pah als ob er das nur bei ihr spürte! Er nagelte doch alles was nicht bei drei auf den Bäumen war! Warum sollte er sich nur auf sie versteifen? Der spinnt ja komplett!
 

Nun saß sie beim Bäcker und nippte an ihrem Kaffee. Ihre Mutter hatte ihr bereits geschrieben und gefragt wo sie war. Ran hatte Eri mitgeteilt, dass es ihr gut ging und sie sich vor der Schule mit Kazuha treffen würde. Deshalb frühstückte sie heute nicht Zuhause. Sie wusste, dass ihre Mum damit nicht einverstanden war aber da konnte sie jetzt nichts dran ändern.
 

Sie brauchte einen Plan. Einen Plan um sich Kudo vom Hals zu schaffen. So eine Situation wie letzte Nacht durfte nicht wieder geschehen. Also würde sie weiterhin ihr Zimmer abschließen und zusehen, dass sie nicht alleine mit ihn in einem Raum war. Und in der Schule würde sie in der Nähe von Kazuha und Aoko bleiben. Ja, so würde sie es machen!
 

„Morgen, was machst du hier? Und wieso musste ich mich aus meinem Bett schälen und herkommen?“, brummte eine mies gelaunte Kazuha und setzte sich neben sie. Ran lächelte. „Weil ich dich brauche. Ich habe ein großes Problem.“

„Größer als einen Vater, der seine Geliebte mit ins Haus bringt und es ihr auf die harte Weise besorgt?“

„Okay, ich habe ein mittelgroßes Problem“, kicherte die junge Mori.

„Gut“, meinte Kazuha und gähnte „Was ist passiert? Irgendwas mit deiner Mutter? Ist sie schwanger?“

„Nein, keine Ahnung ob sie schwanger ist und wenn ist mir das auch egal. Sie muss ja wissen ob sie sich in ihrem Alter noch ein Baby zumuten will.“

„Aha und was ist jetzt los?“
 

Die hübsche Mori seufzte. Sie musste es Kazuha erzählen. Und später dann auch Aoko. Beide mussten wissen, warum sie sie nicht alleine lassen durften in der Schule.

„Kudo will Sex mit mir.“

Sie drehte ihr Gesicht zu Kazuha und wartete auf ihre Reaktion. Der hübschen Schleifenträgerin fiel die Kinnlade runter und starrte ihre beste Freundin entsetzt, geschockt und völlig fassungslos an. „Wie bitte? Wiederhole das noch mal“, forderte sie schließlich auf.

„Kudo verspürt sexuelles Verlangen nach mir.“

Kazuhas Mund öffnete sich und schloss sich wieder. „Von nur einem Kuss? Der scheint es echt nötig zu haben.“

„Er meinte, dass er das Verlangen schon drei Jahre in sich spürt. Keine Ahnung warum. Was war denn vor drei Jahren? Habe ich ihm da mal meine Brüste gezeigt, oder nackt vor ihm getanzt? Wie kommt er denn bloß darauf?“, murrte Ran und griff nach ihrer Tasse.

„Seit drei Jahren ist er scharf auf dich? Kann ich mir kaum vorstellen. Obwohl das dann der Grund für seine Beleidigungen wäre“, überlegte die grünäugige Toyama.

„Hä?“

„Naja, wenn er dieses Verlangen wirklich schon so lange verspürt und es seitdem unterdrückt, dann muss er es ja trotzdem irgendwie loswerden und der einfachste Weg ist dich in Rage zu bringen. Aber ich frage mich was das ausgelöst haben soll.'“
 

Die beiden Freundinnen überlegten, in der zwischen Zeit bestellte sich Kazuha ebenfalls einen Kaffee und etwas zu Essen. Als der Kaffee und die Brötchen gebracht wurden kam der jungen Toyama eine Idee. „Vor drei Jahren war doch die Klassenfahrt nach Izu. Ist da irgendwas vorgefallen?“

Ran dachte nach. Sie konnte sich nicht erinnern, dass Kudo in dieser Zeit sich anderes verhalten hatte als sonst. Damals hatten sie sich auch oft gestritten, aber es war noch nicht ganz so extrem gewesen. Es gab sogar Situationen in denen sie gut miteinander auskamen.
 

„Ich kann mich nicht erinnern“, sagte Ran und fuhr sich durch die Haare. Ihre beste Freundin lehnte sich zurück. „Hast du eigentlich heraus gefunden wer dich damals aus dem Wasser gezogen hat?“

Überrascht sah sie Kazuha an. „Was?“

„Na als du im Meer schwimmen warst und dich die große Welle erwischt hatte. Da wurdest du doch ziemlich weit hinausgetrieben und wärst fast ertrunken! Sag bloß du weißt das nicht mehr?“

Dunkel konnte sich die hübsche Mori an den Vorfall erinnern. Sie wusste noch wie sie im Meer schwimmen war und wie die Strömung sie mitgerissen hatte. Und dann war die Erinnerung weg. Man hatte ihr gesagt das jemand sie aus dem Wasser gezogen hatte, und sie somit gerettet hatte aber keiner wusste wer der Retter war. Die Schüler und Lehrer waren während des Vorfalls im Hotel gewesen und nur weil Aoko und Kazuha nach Ran sehen wollen hatten sie sie am Strand liegend vorgefunden.
 

„Doch ich weiß noch wie ich im Meer geschwommen bin, aber ich weiß nicht wer mich gerettet hat. Ich glaube, das werde ich auch nie herausfinden“, meinte Ran schulterzuckend.

„Vielleicht war es ja Kudo.“

Ein genervter Blick traf die junge Toyama. „Ja klar. Kudo hat mich damals gerettet und hat seitdem das Verlangen mit mir zu schlafen. Ja sicher.“

„Du weißt ja nicht wer es war, vielleicht hat er dich gerettet und bei deinem bewusstlosen Anblick ist ihm klar geworden wie unheimlich süß du bist und Bam, schon erwachte seine Libido“, kicherte Kazuha.

„So ein Blödsinn.“

„Egal, was willst du jetzt wegen Kudo machen?“

„Ihr dürft mich in der Schule nicht alleine lassen. Gestern Nacht als ich kurz in die Küche gegangen bin um ein Glas Wasser zu trinken, da hat er mir aufgelauert und mich in meinem Zimmer geküsst.“

Große Augen sahen sie an. „Echt jetzt? Er hat dich wieder geküsst? In deinem Zimmer? Mitten in der Nacht?“

„Ja und dann sagte er, dass er sexuelles Verlangen hat und er mich besitzen will“, knurrte die junge Mori.
 

Die brünette Schülerin stieß einen Pfiff aus. „Der meint es wohl ernst. Aber okay. Ich sorge dafür, dass er dich in der Schule in Ruhe lässt. Aber wie willst du das Zuhause machen?“

„Ich werde mein Zimmer abschließen und zusehen das wir nicht alleine in einem Raum sind. Und dann kann ich nur hoffen, dass sich sein Verlangen irgendwann legt.“

Sie erzählte ihrer besten Freundin von der gestrigen Situation beim Abendessen.

Lachend schüttelte Kazuha den Kopf. „Tja dann viel Erfolg ihn Zuhause auf Abstand zu halten. Und er hat echt seine Hand auf deinen Oberschenkel gelegt und gestreichelt? Im Beisein eurer Eltern? Der schreckt wohl vor nichts zurück.“

„Vielen Dank für deine Unterstützung“, bemerkte die brünette Mori sarkastisch.

„Ach mach dir keine Sorgen. Der wird dir nicht zu nahekommen solange ich bei dir bin“, beruhigte Kazuha sie und klopfte ihr auf die Schulter. „Ruf Aoko an damit sie auch kommt. Wir müssen sie auch einweihen.“

Nickend holte Ran ihr Handy aus der Tasche und wählte die Nummer ihrer Freundin.
 


 

Shinichi saß mit Eri und seinem Dad am Frühstückstisch und aß Müsli. Ran war nicht da, Eri hatte erzählt das sie sich schon früh mit Kazuha treffen wollte. Aber er wusste, dass er der Grund für ihre Abwesenheit war. Vielleicht hatte er es doch etwas übertrieben, aber er konnte einfach nicht anders. Und nun hatte er sie in die Flucht geschlagen. Aber sie konnte ihm nicht entkommen. Egal wie sehr sie es auch versuchte. Aber er beschloss sie heute in Ruhe zu lassen. Irgendwann würde sie ihm verfallen. Es war nur eine Frage der Zeit.

„Sag mal Shinichi. Weißt du ob Ran sich mit anderen Jungs trifft?“, fragte Eri beiläufig als sie an ihrem Kaffee nippte. Überrascht sah er seine Stiefmutter an. „Nein wieso?“

„Naja ich würde nur gerne wissen ob es einen Jungen gibt der sie interessiert. Ich würde es toll finden, wenn sie einen Jungen mit nach Hause bringen würde.“

Das kam ja wohl gar nicht in Frage. Sie würde keinen Kerl mit nach Hause schleppen - so viel stand fest!

„Keine Ahnung ob sie an einem Mitschüler interessiert ist. Sie hängt eigentlich nur mit ihren Freundinnen rum“, gähnte Shinichi.

„Hmm“, war alles was Eri von sich gab.

Yusaku sah seine Frau an. „Soll ich mir ein Gewehr zulegen?“

„Wofür?“, wollte sie wissen.

„Na, wenn Ran hier demnächst mit Jungs aufschlägt sollte ich mich doch wappnen.“

„Du spinnst ja. Ran verpasst dir einen Arschtritt, wenn du auf Vater machst. Sie hat von Anfang an gesagt, dass sie das nicht will“, betonte seine Frau scharf.

„Ich will ja gar nicht einen auf Vater machen. Ich will nur nicht das fremder Pöbel ins Haus kommt und unseren Teppich versaut“, erwiderte ihre Ehemann grinsend.

Sie gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. „Meine Tochter wird nicht mit Jungs hier aufschlagen sondern mit einem. Sie ist ja nicht wie Shinichi.“
 

„Hey!“, kam es empört von dem jungen Kudo. Sie bedachte ihn mit einem strengen Blick. „Ich weiß das du nichts anbrennen lässt und das ist auch okay, aber meine Tochter ist nicht so.“

Da hatte Eri recht. Ran war noch unerfahren und bändelte nicht mit Kerlen an. Und diesen Liebesbrief konnte man auch nicht ernst nehmen. „Okay, ich habe es begriffen. Ich bin ein Playboy und deine Tochter ist ein unschuldiger Engel.“

Der attraktive Autor lachte leise. „Ihr wisst doch was man sagt. Stille Wasser sind tief. Es würde mich nicht wundern, wenn Ran es faustdick hinter den Ohren hat.“

Seine Gattin funkelte ihn wütend an. „Wie war das gerade?“

Als die beiden anfingen zu diskutieren machte sich der junge Schüler aus dem Staub. Den ersten Ehekrach wollte er nicht mitkriegen. Außerdem musste er jetzt eh in die Schule.
 


 

Ran, Kazuha und Aoko waren bereits in der Schule und saßen im Klassenzimmer. Aoko war auch zum Bäcker gekommen und hatte von Ran alles erfahren. Auch sie war völlig geschockt als sie von Kudo erfuhr und hatte ihrer Freundin zugesagt zu helfen und ihn von ihr fernzuhalten. Außerdem hatte sie selbst Neuigkeiten.

„Ich habe mich mit Saguru getroffen“, eröffnete Aoko das Gespräch.

„Echt wann?“, wollte Kazuha neugierig wissen.

„Am Samstag, wir hatten die erste Nachhilfestunde in Geschichte.“

„Und wo habt ihr euch getroffen?“, fragte die junge Mori. „Bei dir bestimmt nicht, oder?“

„Nein im Clubhaus der Fußballmannschaft. Er ist seit kurzem im Team.“

„Ui ihr wart alleine im Clubhaus?“, grinste die junge Toyama. „Wie Romantisch.“

„Da war nichts Romantisches“, behauptete Aoko mit roten Wangen. „Wir haben wirklich nur gelernt und uns gut unterhalten.“

„Und worüber?“
 

Die junge Nakamori zuckte mit den Schultern. „Über die Schule hauptsächlich. Aber auch über unsere Hobbys.“

„Und wie ist die Nachhilfe mit ihm?“

Neugierig sah die brünette Mori ihre Freundin an.

„Ganz gut. Er lernt schnell und ich denke nach drei Nachhilfestunden hat er den Stoff nachgeholt.“

„Oh na vielleicht braucht er ja noch in anderen Fächern Hilfe, oder du lässt dir von ihm Nachhilfe geben“, schlug Kazuha vor.

Mit rotem Kopf sah die junge Schülerin ihre Freundinnen an. „Was?“

„Ach komm. Er sieht gut aus und hat dich um Nachhilfe gebeten. Er hätte jedes andere Mädchen fragen können. Geschichte ist ja nicht das schwerste Fach und die Mitschriften sind leicht zu lesen. Er wollte dir bestimmt näherkommen und hat dich deshalb gefragt“, vermutete Ran nachdenklich.

Das Gesicht der brünetten Nakamori glich einer Himbeere. „Aber...aber“, stotterte sie.

„Du solltest die Zeit mit ihm genießen, vielleicht entwickelt sich ja etwas“, kicherte die hübsche Schleifenträgerin und machte einen Kussmund.

„Kazuha!“

„Wie fühlst du dich denn in seiner Gegenwart?“, fragte Ran.

„Gut. Er ist nett und echt witzig. Und er sieht gut aus. Vor allem seine braunen Augen sind von nahem unglaublich schön“, schwärmte Aoko unbewusst.
 

Ihre Freundinnen warfen sich gegenseitig Blicke zu. Aoko schien ihn sehr zu mögen und er war anscheinend auch an ihr interessiert, denn den Geschichtsstoff hätte er auch ohne Hilfe aufarbeiten können. Die beiden sollten mal zusammen ausgehen. Saguru war nicht so ein Trottel wie Kaito und würde sie bestimmt nicht verletzten.

„Dann genieße die gemeinsamen Stunden mit ihm. Vielleicht lädt er dich ja mal auf einen Kaffee ein.“

Aoko wandte sich verlegen ab. Bisher hatte man sie noch nie auf einen Kaffee eingeladen - zumindest kein Junge. Da sie nicht so kurvenreich wie Ran oder Kazuha war, fanden viele Jungs sie nicht weiblich genug und suchten sich lieber Frauen mit richtigen Rundungen. Wobei Ran und Kazuha auch keine Dates hatten. Beide hatten in den vergangenen Jahren hin und wieder Einladungen erhalten, aber keine von beiden hatten Interesse gezeigt und immer Abfuhren ausgeteilt. Und so wurden sie nicht mehr gefragt.
 

Die Jungs fanden Ran zu eingebildet und arrogant. Und Kazuha war ihnen zu laut und nervig. Die Jungs an der Schule suchten sich lieber Mädchen die so waren wie Shiho, Asami und Akako. Die waren so mädchenhaft. Sie spielten ihren Charme aus und zeigten gerne was sie hatten. So waren die drei Freundinnen nicht. Sie trugen meistens sportliche oder lockere Kleidung und hielten den anderen nicht ihre Brüste ins Gesicht.
 

„Ihr habt recht. Ich sollte die Zeit genießen und hoffen, dass er mich nicht allzu langweilig hält“, seufzte Aoko.

„Wer hält dich für langweilig?“, ertönte eine Männerstimme neben ihr. Sie riss den Kopf hoch und sah in Sagurus braune Augen. Dieser lächelte, nahm ihre Hand und küsste sie. Dann wandte er sich an die junge Mori und Kazuha. „Guten Morgen meine Damen. Ich hoffe, ihr hattet ein schönes Wochenende?“

Ran lächelte. „Danke es war okay und du?“

„Ja meins war schön. Vor allem der Samstag.“ Er grinste seine Nachhilfelehrerin an, diese wandte sich verlegen ab.

„Ja das kann ich mir vorstellen“, kicherte die brünette Toyama. Ran warf ihr einen strengen Blick zu. Sie musste Aoko nun wirklich nicht vor Saguru in Verlegenheit bringen.

Dieser lächelte breiter und wandte sich wieder an Aoko. „Hör mal, ich möchte mich für die Nachhilfe bedanken und würde dich gerne zu unserem nächsten Spiel einladen.“ Er sah die anderen beiden an. „Ihr sollt auch kommen. Wir spielen gegen die Mannschaft der Ekoda-Oberschule.“
 

Die hübsche Schülerin sah ihn erstaunt an. Sie interessierte sich nicht für Fußball, aber das sie konnte ihm unmöglich sagen. Schließlich hatte er sie und ihre Freundinnen eingeladen. Aber es gab ein Problem. Kaito spielte ebenfalls in der Mannschaft Fußball und würde auch bei dem Spiel dabei sein. Und sie wollte ihm ja aus den Weg gehen.

„Ähm eigentlich gerne aber....“

„Aber?“, fragte er unsicher.

Da schaltete sich Ran ein. „Wir haben ein Problem mit Kaito. Er war sehr gemein zu Aoko und sie wollte ihm eine Zeitlang aus den Weg gehen und ihn ignorieren. Wenn sie zu dem Spiel kommt, dann wird er denken das alles wieder beim Alten ist.“

Der attraktive Schüler sah erst Ran und dann Aoko nachdenklich an - diese senkte mit roten Wangen den Kopf. „Verstehe. Aber ihr solltet trotzdem kommen. Nach dem Spiel gehe ich mit euch in die Eisdiele und dann feiern wir den Sieg, oder die Niederlage. Und wenn Kaito merkt, dass du mich und nicht ihn anfeuerst, dann wird er schon merken das du noch sauer auf ihn bist.“

„Eine gute Idee“, warf Kazuha ein als Aoko etwas erwidern wollte. „Wir kommen auf jeden Fall. Wann ist das Spiel?“

„Am Donnerstag um 16 Uhr. Ich freue mich euch dort zu sehen“, lächelte er.

„Okay wir werden dort sein“, versprach die junge Mori ebenfalls lächelnd.
 

Er wandte sich an Aoko, griff sanft nach ihrem Kinn und zwang sie so ihn anzusehen. Ihr Gesicht glich einer Tomate und sie ließ verunsichert den Blick zu ihren Freundinnen schweifen. Diese sahen weg und unterhielten sich über Schuhe. Die dummen Gänse!

„Du feuerst mich doch an, oder? Ich würde mich sehr darüber freuen und verspreche dir das Spiel zu gewinnen“, hauchte er und beugte sich leicht runter. Sie riss die Augen auf und fing an nervös auf den Stuhl herum zu rutschen.

Er lächelte und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor er sie wieder losließ. „Dann bis Donnerstag. Ich freue mich.“ Er hob zum Abschied die Hand und verschwand.
 

Kazuha drehte sich sofort um und konnte nur mit Mühe ein Kreischen unterdrücken. „Wie geil ist das denn? Er lädt dich zu seinem Spiel ein, dass er für dich gewinnen will und küsst dich auch noch? Also wenn das kein Zeichen dafür ist, dass er auf dich steht dann weiß ich auch nicht!“

Die junge Nakamori sah ihm nach. Sie hörte ihre aufgeregte Freundin nicht. Er hatte sie geküsst! Zwar nur auf die Stirn aber in der Schule wo alle es sehen konnten! Ihr Herz schlug hart gegen ihren Brustkorb und ihre Hände zitterten.

„Hallo? Aoko? Ist alles okay?'“, fragte Ran und wedelte mit einer Hand vor ihrem Gesicht. Keine Reaktion. Sie schien weit weg zu sein.
 


 

Kaito betrat mit seinen Freunden die Klasse und warf einen Blick auf Aoko. Diese saß auf ihrem Platz und wirkte sehr nachdenklich. Sie ignorierte ihre Freundinnen und starrte vor sich hin. War etwas passiert? War etwas mit ihrem Vater? Am liebsten hätte er sie gefragt, aber er ließ es bleiben. Stattdessen nickte er Ran zu und setzte sich auf seinen Platz.

Heiji ging zu Kazuha während Shinichi ebenfalls auf seinen Platz ging.

„Hi.“ Es klang etwas unsicher.

„Hey“, sagte sie und hob eine Augenbraue.

„Ich wollte nur danke sagen.“

„Wofür?“

„Dafür das du mich ins Bett gebracht hast. Shinichi hat mir gesagt, dass du mich nach Oben geführt hast.“

„Ach ja. Kein Problem.“

Beide schwiegen.
 

Irgendwann seufzte Kazuha und fragte. „Hast du noch Erinnerungen an den Abend?“

Er runzelte die Stirn. „Ich weiß nur noch, dass wir gespielt haben. Wieso hab ich irgendwas gemacht?“

Nein überhaupt nicht. Er hatte sie nur als wunderschön bezeichnet und sie beinahe geküsst. Aber ansonsten war alles Tutti-frutti.

„Nein, du hast nur im Schlaf gesabbert und geschmatzt“, meinte sie gelassen. „Du bist wie ein kleines Baby. Die sabbern auch im Schlaf und machen Geräusche. Voll peinlich für einen achtzehn Jährigen.“

Heiji knurrte. „Wehe, wenn du das weiter erzählst!“

„Ich wette, die Mädels schreien vor Lachen wenn ich ihnen von deinem Gesabber erzähle“, stichelte die junge Toyama gehässig.

„Dumme Gans!“

„Idiot!“

„Du solltest dir mal eine Packung Charme kaufen!“

„Und du dir eine große Tüte Persönlichkeit!“
 

Beide funkelten sich wütend an, bis der Lehrer die Klasse betrat. „Ruhe, setzt euch hin der Unterricht beginnt'', rief er und warf einen Haufen Arbeiten auf den Tisch. „Wir schreiben einen Übungstest. Also nehmt eure Stifte und konzentriert euch!“

Die Schüler stöhnten und bereiteten sich vor. Ran warf ihrer Freundin einen fragenden Blick zu, aber diese zuckte nur mit den Schultern. Da er sich nicht erinnerte ließ sie die Sache auf sich beruhen. Wozu etwas aufwärmen, wenn er eh kein Interesse an ihr hatte und sich hinterher blamieren?
 


 

In der Pause setzten sich die Freundinnen wieder nach draußen. Auch die Jungs waren draußen allerdings weit von den Mädels entfernt. Sie waren mit den anderen aus der Fußballmannschaft bei den Tischtennisplatten. „Und seid ihr schon auf das Spiel gespannt? Ich habe gehört, dass euer Gegner sehr gut sein soll. Denkt ihr das ihr gewinnen könnt?“, fragte Heiji interessiert.

„Klar werden wir gewinnen. Die können uns nicht das Wasser reichen“, meinte Shinichi und streckte sich.

„Ich denke auch das wir gewinnen werden“, meinte Saguru lächelnd. „Ich habe auf jeden Fall vor zu gewinnen.“

Kaito sah ihn von der Seite an. „Und warum willst du gewinnen?“

„Ich habe es drei bezaubernden Damen versprochen und ich halte immer meine Versprechen.“

Kai - ein Mannschaftskamerad - sah ihn neugierig an. „Wen hast du das Versprochen?“

„Tut mir leid das kann ich nicht sagen. Aber die drei kommen am Donnerstag zum Spiel. Dann werdet ihr es sehen“, grinste der blonde Hakuba.
 

Kaito zog eine Augenbraue hoch. Es war ihm egal wen er beeindrucken wollte. Er wollte nur spielen und es der anderen Mannschaft zeigen. Und er wollte auf keinen Fall hinter diesem blonden Schnösel zurückstecken.

Er wandte sich an Heiji. „Wieso hast du dich mit Kazuha gestritten?“

„Ach sie ist eine streitsüchtige, dumme Kuh“, erwiderte der junge Hattori genervt. „Ich dachte ja, dass Frauen im Alter reifer werden aber sie ist noch immer auf den Stand eines kleinen Kindes.“

Sein bester Freund lachte. „Das sagt der Richtige! Anstatt dich provozieren zu lassen könntest du auch einfach weggehen und nichts sagen. Aber du lässt dich ja darauf ein.“

„Ach aber du und Ran seid auch nicht viel besser!“

Darauf konnte der junge Kudo nichts erwidern.

„Heiji hat recht. Du streitest dich auch oft genug mit Ran“, warf Kaito lachend ein.

„Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen“, meinte Shinichi. „Du und Aoko fetzt euch ja auch bei jeder Gelegenheit.“

Daraufhin senkte der junge Kuroba den Kopf.
 

Saguru beobachtete ihn und sah wie sehr ihn der letzte Streit zu schaffen machte. Egal was zwischen den beiden vorgefallen war. Er würde Aoko wieder zum Lachen bringen.

Von Schokotorten zum Fußball

Am Mittwoch

Genervt stand Kazuha mit ihren zwei Freundinnen vor der Frauenarztpraxis. Sie hatte überhaupt keine Lust auf diesen Termin und würde am liebsten wieder gehen. Ran und Aoko begleiteten die junge Toyama. Ran selbst war bereits seit zwei Jahren beim Frauenarzt in Behandlung und hatte sich auf Wunsch ihrer Mutter die Pille verschreiben lassen. Zum einen zum Schutz und zum anderen wegen ihrer heftigen Menstruationskrämpfe. Die Einnahme der Pille linderte die Beschwerden und da war Ran sehr dankbar für. Sie hatte schon vom ersten Mal an heftige Unterleibschmerzen und konnte kaum stehen geschweige denn gehen.
 

„Also ich muss mich unten rum frei machen, mich auf einen Stuhl setzten, die Beine breit machen und mich von der Tante da abtasten lassen?“, fragte Kazuha zum dritten Mal nach. Ihre beste Freundin nickte. „Ja und dann stellt sie dir fragen. Ob du schon Sex hattest und ob du Allergien oder sonstiges hast. Und dann verschreibt sie dir die Pille.“

„Aha. Ich will nicht halbnackt auf einen Stuhl hocken und mich betatschen lassen. Und erst recht nicht drunten!“, murrte die junge Toyama.

„Ach das ist halb so wild. Das dauert auch nicht lange.“

„Aoko! Du kannst mit reinkommen und dann verschreibst du dir auch gleich die Pille, wie wäre das?“
 

Die hübsche Nakamori schüttelte den Kopf. „Ich habe für nächsten Monat einen Termin. Mein Dad hat ihn für mich gemacht.“

„Dein Vater hat beim Frauenarzt angerufen und einen Termin für dich gemacht?“, fragte Ran irritiert. „Das ist ja voll peinlich.“

„Wem sagt du das! Ich habe ihn gefragt warum er das gemacht hat und er meinte, weil er den Jungs nicht traut und er auf Nummer sicher gehen will - er ist auch nicht scharf darauf jetzt schon Opa zu werden. Aber dafür bräuchte ich ja erst mal einen Freund und den habe ich nicht.“

„Noch nicht“, grinste Kazuha. „Ich könnte mir gut vorstellen das Saguru dein Herz erobert und er dein erster Freund wird.“
 

Mit geröteten Wangen drehte Aoko ihr Gesicht weg. Konnte Kazuha das nicht mal bleiben lassen? Es war ihr echt unangenehm und auch peinlich.

„Lass sie. Du willst ja nur von deinem Termin ablenken“, meinte Ran und schob ihre Freundin zur Eingangstür. „Los jetzt wir gehen da jetzt rein und dann bringst du es hinter dich. Und hinterher gehen wir Kuchen essen als Belohnung.“

„Schokotorte?“, fragte die hübsche Schleifenträgerin hoffnungsvoll.

„Ja du bekommst deine Torte. Ich lade dich sogar ein und jetzt los“, brummte die brünette Mori leicht genervt.

Gehorsam schritt Kazuha durch den Eingang und ging mit ihren Freundinnen zum Fahrstuhl. Die Praxis war im fünften Stock und keine der drei hatte Lust die Treppen zu nehmen.
 


 

Eine halbe Stunde später saßen sie zwei Straßen weiter in einem Café und aßen die versprochene Torte. Kazuha hatte ihre Schokotorte bekommen und seufzte genüsslich als sie sich eine Gabel in den Mund schob. „Ich liebe Schokotorte. Sollte ich jemals heiraten, dann wird meine Hochzeitstorte eine Schokotorte!“

Ran und Aoko verdrehten die Augen. Die junge Mori selbst aß keine Schokotorte, sondern einen Zitronenkuchen. Aoko hatte sich für eine Himbeertorte entschieden.

„Ob dein zukünftiger Mann damit wohl einverstanden wäre?“, fragte sich die brünette Nakamori und tippte mit den Finger gegen ihr Kinn.

„Der muss das tun was ich sage und wenn ich Schokotorte will, dann hat er mir zuzustimmen“, bemerkte ihre Freundin grinsend.

Kopfschüttelnd nippte ihre beste Freundin an ihrem Kaffee. „Dein Mann tut mir jetzt schon leid.“

„Man muss Männer vom ersten Moment an erziehen sonst verderben sie und schimmeln wie Brot.“

„Woher hast du das?“

„Von meiner Oma und sie war eine sehr kluge Frau. Sie hat mir auch den Grund verraten warum wir Frauen länger leben.“

Neugierig und leicht skeptisch sahen Aoko und Ran die grinsende Toyama an. „Warum leben wir Frauen länger?“

„Damit wir noch ein paar Jahre haben um das ganze Elend zu vergessen!“

Ran lachte und warf den Kopf nach hinten. Auch Aoko kicherte und hob einen Daumen hoch. „Nicht schlecht.“

„Tja.“

Sie unterhielten sich und lachten viel bis es Zeit wurde nach Hause zu gehen.
 


 

Ran hatte keine Lust nach Hause zu gehen aber sie hatte natürlich keine Wahl. Gedankenversunken ging sie den Heimweg entlang. Sie hatte ja noch den Deal mit ihrer Mutter. Noch hatte sie die Chance sich eine Wohnung zu nehmen aber sie wusste, dass sie es nicht tun würde. Nicht weil sie und Kudo sich besser verstanden oder so. Sondern weil sie ihre Mutter nicht alleine lassen wollte. Eri und sie waren ein eingespieltes Team und sie wusste, dass sie sehr unglücklich werden würde, wenn sie ihre Mutter jetzt schon verlassen und ausziehen würde. Klar würde der Tag kommen an dem sie alleine auf sich gestellt war, aber sie war dafür noch nicht bereit. Und das wusste sie tief in ihrem inneren. Also würde sie Kudo weiterhin ertragen müssen und versuchen das Beste daraus zu machen.
 


 

Aoko betrat das Haus und rief. „Bin wieder da.“ Aber sie erhielt wie immer keine Antwort. Ihr Vater war noch arbeiten und sie war die meiste Zeit alleine. Mittlerweile hatte sie sich daran gewöhnt, aber dennoch war der Wunsch in ihr mehr Zeit mit ihrem Vater zu verbringen. Ihre Mutter war tot und sonst gab es keine Verwandten mehr. Nur sie und ihr Dad. Aber ändern würde es sich wohl nie. Ihr Vater liebte seinen Job und war Polizist mit Herz und Leidenschaft. Das war auch gut so, dennoch wäre es schön ihn öfters bei sich zu haben. Ihre Tasche landete in der Ecke und sie ging ins Wohnzimmer. Dort warf sie sich auf das Sofa und lehnte sich zurück. Gerade als sie kurz vorm Einschlafen war vibrierte ihr Handy. Sie zog es aus ihrer Tasche und sah, dass Saguru eine Nachricht geschrieben hatte.
 

Freue mich auf Morgen :*
 

Lächelnd steckte sie ihr Handy wieder weg. Er war ein echt lieber Kerl. Und sie freute sich auch schon auf das Spiel, obwohl ihr der Gedanke an Kaito leichte Magenschmerzen bereitete. Aber sie würde nicht einknicken. Egal wie gut er morgen spielte. Egal ob er sie morgen dort sitzen sah, sie würde ihn nicht anfeuern. Das Einzige was er von ihr bekommen würde war die kalte Schulter.
 

Die junge Toyama war im Garten und sah nach ihrem Gemüsebeet als Heiji aus dem Nachbarhaus trat. Sie sah kurz auf und wollte den Blick wieder abwenden, als sie nochmal in seine Richtung sah und eine weitere Person neben den jungen Hattori auftauchte. Das durfte ja wohl nicht wahr sein! Was zur Hölle hatte diese dumme Kuh bei Heiji zu suchen? Was zum Teufel machte Asami bei Heiji?

Sie sah die beiden wütend an und senkte wieder den Kopf als er in ihre Richtung guckte. Wie konnte er nur diese hirnlose Bratze zu sich nach Hause einladen? War er von allen guten Geistern verlassen? Das war ja echt nicht mehr normal!

„Heiji, Ihr habt ja ein wundervolles Haus! Und der Garten ist soooo schnuckelig!“, quiekte Asami laut und warf ihm kesse Blicke zu. Der attraktive Cappyträger grinste. „Danke für Grillpartys reicht der Garten.“

„Ich würde gerne mal bei einer Grillparty dabei sein.“

„Klar wieso nicht.“

Sie strahlte und strich ihn über den Arm. „Du hast mir noch gar nicht dein Zimmer gezeigt. Wie wäre es, wenn du das jetzt nachholst? Deine Eltern sind ja nicht da?“, fragte sie verführerisch.

Kazuha wurde übel. Das war doch wohl nicht ihr ernst. Noch deutlicher ging es ja gar nicht!

„Klar. Lass uns reingehen“, hörte sie ihn sagen und ihr entglitten die Gesichtszüge vollkommen. Beide verschwanden ins Haus und sie sah wieder auf. Schwanzgesteuertes Arschloch!
 


 

Am nächsten Tag:

Mies gelaunt kam Kazuha an der Schule an. Nachdem Heiji mit Asami zurück ins Haus gegangen war, dachte sie ja das sie jetzt Ruhe hatte, aber falsch gedacht. Unglücklicherweise hörte sie kurze Zeit später eindeutige Geräusche aus seinem Zimmer. Denn sein Fenster stand auf Kipp und so konnte sie im Garten alles hören. Und während sie das übertriebene Gestöhne von Asami und Heiji hörte, desto schlechter wurde ihr. Gerade als sie in ihr Haus gehen wollte, hörte sie wie ihre verhasste Mitschülerin laut seinen Namen schrie. „Heiji!“

Die hübsche Schleifenträgerin schüttelte den Kopf. Mein Gott man konnte es auch wirklich übertreiben. Die machte sich da voll zum Affen. Das der Trottel sich auf sowas einließ war einfach nur peinlich und traurig. Sehr, sehr traurig.
 

„Guten Morgen Kazuha“, rief Aoko und lächelte sie an. Sie und Ran hatten auf ihre Freundin gewartet und standen schon ein paar Minuten vor dem Gebäude. „Morgen“, brummte diese verstimmt.

Die junge Mori zog eine Augenbraue hoch. „Schlechten Sex gehabt?“

„Ich nicht aber Heiji.“

„Hä? Wie meinst du das?“, fragten die junge Nakamori perplex.

„Ratet mal wen der Trottel gestern Nachmittag zu Besuch hatte und wer die halbe Nachbarschaft mit Gestöhne unterhalten hat?“

Die beiden Mädchen sahen sich an und dann ihre Freundin. „Jemand dummes.“

„Jemand sehr dummes.“

„Etwa Shiho?“, wollte ihre beste Freundin mit hochgezogener Augenbraue wissen.

„Nein, aber eine die fast genauso wenig Intelligenz besitzt wie sie..“

Aoko runzelte die Stirn. „Doch nicht etwa Asami?“

„Bingo! Hundert Punkte. Noch zehn mehr und du hättest eine Waschmaschine gewonnen“, meinte Kazuha und klopfte ihrer Freundin auf die Schulter.
 

Die verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Er hatte echt Besuch von Asami? Und hat es mit ihr...gemacht?“

„Jap. Die halbe Nachbarschaft hat ihren lauten und völlig entkräfteten Schrei gehört.“

Ran lachte leise. „Und du arme Sau wohnst auch noch direkt neben an. Damit warst du quasi anwesend, als er sie bestiegen hat.“

Lachend schüttelte die junge Schülerin den Kopf. „Bestiegen? Etwa wie ein Bulle eine Kuh?“

„Klaro. Zwei dumme Rindviecher auf Tour. Das wird der neue Titel eines Filmes den ich irgendwann mal produzieren werde. Ich wette, er wird ein Kassenschlager!“

Ihre zwei Freundinnen brüllten vor Lachen. Ran hatte einfach immer gute Ideen.
 

Die Stunden vergingen schnell und als die Schule vorbei war, gingen die drei Freundinnen sofort zum Sportplatz. Dort würde in ungefähr einer Stunde das Spiel stattfinden also wozu nochmal nach Hause, wenn man auch gleich dableiben konnte? So konnten sich die Drei gute Plätze sichern und die Lage checken. „Am besten wir gehen auf die Zuschauer Tribüne. Von dort hat man das Spielfeld besser im Blick und wir können die schnuckligen Fußballspieler besser sehen und studieren“, rief Kazuha grinsend und ging schon voran. Ran sah ihr leicht zweifelt nach. „Will sie sich jetzt einen Fußballer angeln?“

Auch Aoko zog eine Augenbraue hoch. „Scheint so. Vielleicht sogar einen von der gegnerischen Mannschaft.“

„Blöder Einfall. Wenn sie mit einem Schüler von der Ekoda-Oberschule anbändelt gibt das bestimmt Stress und darauf habe ich nun echt keine Lust.“

„Ach warten wir es erstmal ab. Wir sind schließlich hier um Saguru anzufeuern und sollten uns darauf konzentrieren.“

„Hast recht. Dann lass uns zu der Verrückten gehen und deinen Verehrer anfeuern.“

„Hey!“, rief die junge Nakamori empört, aber sie folgte ihrer Freundin.
 

Die Mannschaft der Teitan-Oberschule war in der Umkleide und bereiteten sich auf das bevorstehende Spiel vor. Sie hatten bereits einen Plan und eine gute Strategie. Kaito war einer der Außenverteidiger, Saguru war im Mittelfeld und Shinichi hatte die Position des Stürmers. Es war das erste Spiel für Saguru, da er noch nicht lange in der Mannschaft war, deshalb war er ein bisschen nervös aber er machte sich keine großen Gedanken. Er und der junge Kudo würden das Ding schon schaukeln und bestimmt viele Treffer landen. Beim Training hatten sie gut miteinander harmoniert und deshalb hatte der Trainer die Aufstellung zu ihren Gunsten verändert. Der junge Kuroba war anfangs echt angepisst gewesen da er im Mittelfeld gespielt hatte, aber der Trainer hatte es so beschlossen und deshalb hatte sich Kaito gefügt. Und solange er überhaupt spielen konnte, war es ihm im Prinzip egal auf welcher Position er spielte.
 

„Also Jungs. Die Ekoda Mannschaft ist stark und schnell. Wir müssen die ganze Zeit konzentriert bleiben und dürfen weder Fehler noch Schwäche zulassen“, sagte der Mannschaftskapitän. „Kudo, Hakuba! Ihr beide werdet so viele Tore wie möglich schießen und du Kuroba wirst ihnen die Nervensägen vom Leib halten verstanden!“

„Jawohl“, riefen die drei und waren mehr als bereit.
 

Aoko sah wie die Mannschaften aus den Umkleidekabinen kamen. Die Jungs von der Ekoda-Oberschule waren sehr attraktiv und sehr gut trainiert. Und sie waren dafür bekannt knallhart zu spielen. „Die sehen alle echt gut aus“, meinte die junge Mori und musterte die Spieler genauer. Auch Kazuha warf neugierige Blicke auf die fremden Spieler. „Und sie haben viele Fans mitgebracht.“

Sie deutete mit dem Kopf nach rechts wo mehrere Mädchen an der Seite standen und die Mannschaft anhimmelten. „Naja unsere Mannschaft hat auch viele Fans“, meinte Aoko kichernd und zeigte auf ihre Mitschüler. „Wäre ja schlimm und traurig, wenn die Fans unserer Mannschaft wegbleiben würden“, schnaufte die brünette Mori. Eine Durchsage erfolgte und die Mannschaften stellten sich auf das Spielfeld.
 

Das Spiel begann mit dem Pfiff des Schießtrichters. Die Teitan Mannschaft hatte den Ball in ihrem Besitz und legten los. Shinichi und Saguru spielten wirklich perfekt zusammen und fungierten als Einheit. Nach wenigen Minuten schoss der attraktive Kudo das erste Tor. „Tor!“, riefen die Schüler und jubelten. Ran musste zugeben, dass ihr Stiefbruder beim Fußball eine tolle Figur machte und dass er sehr gut darin war. Und natürlich war er sich dessen bewusst.
 

Saguru ließ seinen Blick über die Zuschauer schweifen und entdeckte die drei Freundinnen. Er lächelte als er Aoko neben Ran sitzen sah und diese gespannt auf das Spielfeld starrte. Er beschloss sich besonders viel Mühe zu geben und der anderen Mannschaft richtig einzuheizen. Allerdings war die gegnerische Mannschaft genauso gut wie sie und so kam es bald zum 1:1.
 

Die brünette Nakamori folgte dem Spiel aufmerksam und fand den jungen Hakuba einfach klasse. Er war ein toller Spieler und sah in seinem Trikot so fabelhaft aus. Ihr Herz machte einen kleinen Satz als er in ihre Richtung blickte und lächelte. Er hatte sie gesehen und wusste nun das sie da war. Kaito hatte sie scheinbar noch nicht gesehen, denn er war voll und ganz auf das Spiel konzentriert und machte es den Angreifern der anderen Mannschaft schwer. Allerdings war auch er nur ein Mensch und so verlor er den Ball und kurz darauf kam es zum 1:2 für die Ekoda-Mannschaft.
 

Der attraktive Kuroba fluchte und wischte sich mit der Hand über die Stirn. Es war gerade mal eine halbe Stunde um und noch war es nicht aus. Sie hatten noch genug Zeit Tore zu schießen und zu gewinnen. Shinichi klopfte ihm in vorbeigehen auf die Schulter. „Lass dich nicht stressen. Wir werden das Ding gewinnen.“

Nickend rannte er wieder auf seine Position.
 

Nachdem die erste Halbzeit vorbei war und es eine fünfzehn Minütige Pause gab, besprachen die Mannschaften die nächste Hälfte. Der Spielstand war 3:3 und damit bis jetzt unentschieden. Damit wollte sich weder die eine noch die andere Mannschaft zufriedengeben.
 

Das Spiel ging weiter. Beide Mannschaften gaben alles und schossen immer wieder Tore. Ran und die anderen beiden fieberten mit und jubelten lautstark, wenn Saguru ein Tor schoss. Er und Shinichi schossen abwechselnd die Tore, manchmal aber auch ein anderer Spieler. Ein Tor hatte sogar der junge Kuroba geschossen. Aoko hatte sich innerlich darüber gefreut, aber sie hatte ihn nicht zugejubelt. Das hatte der attraktive Hakuba mitbekommen und war sehr erfreut gewesen. Sie hatte wie versprochen nur ihn angefeuert und in die Hände geklatscht, wenn er ein Tor schoss oder eines verhinderte.

Nun stand es 8:7 für die Teitan und in zwei Minuten war das Spiel zu Ende. Natürlich würde es eine Nachspielzeit geben. Trotzdem hofften sie auf den Sieg.
 

Dieser blieb leider aus. In der letzten Minute der Nachspielzeit schoss die Ekoda den Ausgleich. 8:8 war der Spielstand und damit unentschieden. Die Jungs der Teitan-Oberschule waren leicht geknickt aber immerhin hatten sie nicht verloren. Ein Unentschieden war besser als eine Niederlage. Und das Spiel war einfach unglaublich gewesen.

„Wollen wir was essen gehen?“, schlug ein Teamkamerad vor. Die meisten bejahrten und auch Shinichi und Kaito schlossen sich an. Als Saguru passte fragten die anderen nach dem Grund. „Ich bin schon verabredet, sorry. Vielleicht beim nächsten Mal.“

„Mit wem bist du verabredet?“, fragte Shinichi als er, Kaito und Saguru aus der Umkleide gingen.

Lächelnd nickte der blonde Schüler in eine bestimmte Richtung. „Mit diesen drei bezaubernden Damen. Und jetzt entschuldigt mich, ich möchte sie nur ungern warten lassen.“
 

Kaito sah in die Richtung in die sein Teamkamerad genickt hatte und blieb stehen. Da standen Aoko, Ran und Kazuha! War er etwa mit denen verabredet? Auch der junge Kudo sah mehr als überrascht aus. Seit wann unternahmen die was zusammen? Wie lange ging das schon so? War er hinter Ran her? Wollte er sich an sie heranmachen? Wenn ja, konnte er sich auf etwas gefasst machen!

„Was soll der Scheiß? Wieso ist er mit den dreien verabredet?“, knurrte der brünette Kuroba zähneknirschend. „Keine Ahnung, aber das werden wir herausfinden“, versprach Shinichi mit zusammen gekniffenen Augen.

Von einem Ereignis zum anderen

Saguru ging auf die drei Freundinnen zu und blieb lächelnd vor ihnen stehen. „Bereit? Können wir jetzt Eis essen gehen?“, fragte er und sah die drei lächelnd an. Aoko nickte mit leicht geröteten Wangen. „Ja wir können los.“

„Sehr gut, dann lasst uns losgehen. Habt ihr einen besonderen Laden in den ihr wollt, oder ist es egal wo wir hingehen?“

Die Mädels sahen sich fragend an. „Also an sich ist es egal wo wir hingehen“, meinte Ran schulterzuckend. ,,Hauptsache wir kriegen unser Eis.“

Er lachte. „Das bekommt ihr drei auf alle Fälle. Schließlich habt ihr mich lautstark angefeuert und dafür müsst ihr belohnt werden.“

„Boar, wir bekommen Eis, weil wir ihn angefeuert haben, jetzt stellt euch mal vor was wir kriegen würden, wenn wir für ihn Cheerleadern! Dann kommen die fetten Juwelen“, kicherte die junge Toyama amüsiert.
 

Der blonde Schüler schmunzelte. „Bei euch werde ich ja arm.“

„Mit so was musst du rechnen. Du kannst froh sein, dass wir dir unsere jetzige Anwesenheit nicht in Rechnung stellen. Fürs kommen und für unsere Anwesenheit müsstest du eigentlich auch was springen lassen und wir sind teuer. Sehr, sehr teuer. Du hast also Glück, dass wir bei dir ein Auge zudrücken“, zwinkerte die junge Mori.

Tief berührt legte der attraktive Hakuba seine Hand aufs Herz und seufzte erleichtert. „Danke, das geht mir echt bis in die Knochen. Womit habe ich diese Großzügigkeit nur verdient?“

Die drei Mädchen lachten heiter. „Genug jetzt. Ich will mein Eis also lasst uns gehen“, rief Kazuha und scheute die anderen los.
 

Shinichi und Kaito sahen den vieren nach. Beide fragten sich was zum Teufel los war. Wieso unternahmen die vier etwas zusammen? Warum waren die Mädels zum Spiel gekommen? Und seit wann waren sie mit Saguru so dicke? Da stimmte doch was nicht!

„Weißt du seit wann die zusammen abhängen? Hat Ran mal was erzählt?“, fragte Kaito verstimmt. „Nein, wie du weißt kommen meistens nur Beleidigungen aus ihrem Mund sobald sie mich sieht und ein Gespräch beginnt“, bemerkte der junge Kudo grummelnd.

„Das gefällt mir nicht“, knirschte der junge Kuroba.

„Du wirst daran nichts ändern können. Zumindest jetzt nicht. Komm lass uns zu den anderen gehen und die Sache erst mal auf sich beruhen lassen.“ Er klopfte seinem Freund auf die Schulter und schob ihn zu ihren wartenden Kameraden.
 


 

Die vier waren nun im Eiscafé Sun. Während Ran und Kazuha in die Karten vertieft waren, versuchte Saguru ein Gespräch mit Aoko zu führen. Zuerst fragte er wie sie das Spiel fand und versuchte ihr in einfachen Worten den Spielhergang zu erklären. Lächelnd saß sie neben ihn und hörte zu, wenn auch leicht desinteressiert. Fußball war einfach nicht ihr Ding und auch wenn das Spiel ganz gut war, würde sie trotzdem kein Fan werden.

Während der junge Schüler seiner Nachhilfelehrerin die verschiedenen Positionen erklärte, rückten die junge Mori und die hübsche Toyama mit ihren Köpfen zusammen. „Wir sollten sie nach dem Eis alleine lassen. Ich habe so das Gefühl, dass unser Sunnyboy mit Aoko alleine sein will“, flüsterte Kazuha verschwörerisch. „Ja das Gefühl hab ich auch. Pass auf, dann bestellen wir uns einen kleinen Eisbecher, essen schnell und entschuldigen uns da wir noch etwas zu erledigen haben“, murmelte ihre beste Freundin. „Okay, so wird es gemacht.“
 

Sie hoben ihre Köpfe und Kazuha wandte sich an die anderen beiden. „Wisst ihr schon was ihr wollt?“

Die brünette Nakamori nickte und auch der junge Fußballer unterbrach sich und lächelte zustimmend. „Ich nehme einen Schokoeisbecher“, sagten beide und sahen sich Sekunde später überrascht an. „Ha! Verhext jetzt müsst ihr den ganzen Tag zusammen verbringen“, kicherte die hübsche Schleifenträgerin.

Ihre Freundin wurde rot und spielte mit ihren Fingern. „Also ich nehme drei Kugeln mit Sahne“, erwiderte Ran und streckte sich ein wenig. „Wieso das? Du kannst dir ruhig einen richtigen Eisbecher bestellen“, meinte ihr Mitschüler verwirrt.

„Nein danke. Ich schaffe heute nicht so viel. Das reicht mir.“

„Ich nehme - wie die Irre - auch drei Kugeln mit Sahne.“
 

Die brünette Mori hob eine Augenbraue während sie ihre Freundin ansah. „Wer ist hier irre?“

„Na der der so doof fragt“, meinte Kazuha und streckte die Zunge raus.

„Wenn hier eine irre ist dann du, oder wer hat letztes Jahr Hundekacke aufgehoben und einer ganz bestimmten Person an den Kopf geworfen?“

„Sie hatte es nicht anders verdient und das weißt du“, brummte die hübsche Schülerin.

Ihr Mitschüler sah die beiden entsetzt an. „Du hast Hundekacke aufgehoben und damit eine Person beworfen?“, fragte er nach.

„Jap, aber wie gesagt, sie hatte es nicht anders verdient.“ Lässig lehnte sich die junge Toyama zurück.

„Darf ich fragen wer diese Person war?“

„Die kennst du nicht. Es war niemand aus unserer Schule“, erwiderte Aoko.

„Okay also schätze ich, dass ich niemals Kazuha wütend machen sollte?“

„Du solltest keine von uns wütend machen“, flüsterte diese düster. „Denn sonst kann es passieren, dass dir plötzlich ein Körperteil fehlt. Und ich sage es mal so, es wird das sein welches du für eventuelle Familienplanung brauchst.“
 

Unsicher sah er die beiden Mädels an. Dann blickte er zu seiner Nachhilfelehrerin. „Bist du etwa auch so?“

„Nein, ich würde dir nur die Augen aus kratzen“, meinte sie leichthin und zwinkerte amüsiert.

„Puh“, machte er erleichtert. „Damit komme ich klar.“

Die Vier kicherten vergnügt und schließlich kam die Bedienung. Als diese mit den aufgenommenen Bestellungen wieder ging, fragte Saguru. „Wie ist es so mit Shinichi als Stiefbruder?“

Überrascht sah Ran ihn an. „Woher weißt du das?“

„Das geht in der Schule rum. Seit heute ist es Gesprächsthema Nummer Eins. Asami hat es erzählt.“

„Asami?“, wiederholte Kazuha gereizt. „Und woher weiß sie das?“ Aber eigentlich war klar woher sie es wusste. Nur einer konnte ihr das gesteckt haben.

„Von Heiji“, gab der attraktive Hakuba zur Antwort.

„Ich bringe ihn um“, zischte die wütende Toyama.

„Ganz ruhig“, meinte die junge Mori. „Wenn hier jemand Hattori killt, dann ich. Und um deine Frage zu beantworten: Es ist die pure Freude. Jeder Tag mit Kudo ist wie ein Sechser im Lotto.“
 

Mit einem Schmunzeln meinte er. „Ich kann deutlich die Ironie und den Sarkasmus hören.“

„Das ist mein voller Ernst“, gab sie in selber Tonlage zurück.

„Du bist eine schlechte Schauspielerin.“

„Und trotzdem fallen die Männer auf meine Fake Orgasmen rein.“

Lachend warf Saguru den Kopf zurück. Auch Kazuha und Aoko kicherten bei dem ernsten Gesichtsausdruck ihrer Freundin. „Selbst ich weiß nicht welche echt sind, oder nicht“, setzte die brünette Schülerin noch einen drauf und lachte schließlich mit.
 

Das Eis kam und die vier ließen es sich schmecken. „Mmmh, lecker“, meinte Aoko genüsslich.

„Oh ja. Könnte mein neuer Lieblingsladen werden“, seufzte die hübsche Toyama.

Der junge Schüler lächelte. „Schön das es euch schmeckt.“

Während die Schüler ihr Eis genussvoll vertilgten, vibrierte Rans Handy. Sie nahm es aus ihrer Tasche und warf einen Blick drauf.
 

Wir sind heute Abend nicht Zuhause. Yusaku wurde von einem Freund zum Abendessen eingeladen und ich begleite ihn. Lieb dich
 

Das war ja wohl ein schlechter Scherz. Das konnte ja wohl nicht wahr sein!

Mit einem genervten Stöhnen legte sie ihr Handy weg. Die anderen drei sahen sie fragend an.

„Was ist?“

„Das war meine Mutter. Sie und Yusaku sind heute Abend irgendwo eingeladen. Also bin ich mit Kudo alleine im Haus. Ich kotze.“

„Oh“, sagte die junge Nakamori nur. Der Blonde Schüler warf ihr einen Blick zu. „Werdet ihr denn den Abend überleben? Ich meine, wenn das zusammenwohnen mit ihm so schlimm ist wie du sagst, dann könnten wir wohl seine Beerdigung planen, oder?“

„Und ich dachte, dass du zu Kudo hältst“, rief Kazuha leicht überrascht. „Ihr aus dem Fußballteam seid doch alle so dicke miteinander.“

Kopfschüttelnd erwiderte er. „Nein, so ist das nicht. Wir spielen zwar gut zusammen, aber mögen tun wir uns nicht. Ich muss die beiden auch nicht mögen, sondern nur mit ihnen spielen und im besten Fall gewinnen.“

„Gute Einstellung“, gab die junge Mori zurück. „Ach ich bleibe einfach in meinem Zimmer und gut ist. Und zur Not habe ich meinen Kater. Das passt schon.“

„Kater?“

Nickend fing Ran an zu grinsen. „Kudo hasst Katzen. Deshalb bin ich im Vorteil.“

Amüsiert schüttelte der junge Fußballspieler den Kopf.
 

Als sie fertig waren nickte Kazuha ihrer besten Freundin unauffällig zu, bevor sie sich an Aoko und Saguru wandte. „Ähm also ich muss jetzt leider aufbrechen. Ich muss noch ein Geschenk für meine Tante kaufen und die Irre muss mir beim aussuchen helfen“, meinte sie und stand auf. Enttäuscht sah ihr Mitschüler sie an. „Oh wirklich?“

„Ja, hab ich vergessen zu sagen, aber ihr könnt ruhig noch bleiben, oder etwas zusammen machen.“

Aoko sah ihre beiden Freundinnen wütend an. Das konnten die beiden doch jetzt nicht bringen! Sie mit Saguru alleine lassen und abhauen! Unmöglich!

„Okay, dann viel Spaß beim Einkaufen“, sagte er und hob die Hand als die junge Mori ihre Geldbörse rausholte. „Schon vergessen? Ich lade euch ein. Also pack dein Geld wieder weg.“

„Oh, stimmt ja. Dann danke und wir sehen uns bestimmt morgen in der Schule“, erwiderte die brünette Mori lächelnd. Kazuha winkte ihnen und eilig verließen die beiden das Eiscafé.
 

Der blonde Hakuba und die brünette Nakamori blieben zurück. „Das war ja mal gar nicht auffällig“, seufzte Sie.

„Sie wollten uns wohl Zeit zu zweit geben“, amüsierte er sich. Aber dann wurde er ernst. „Wenn dir das unangenehm ist, dann kannst du es ruhig sagen. Ich will nicht, dass du dich schlecht - oder unter Druck gesetzt fühlst.“

Sie sah ihn an. Er war so lieb. Ein feiner Kerl. „Ich fühle mich nicht unwohl bei dir'', lächelte sie aufrichtig. „Wenn du willst können wir ja noch in den Park gehen, oder so. Ich muss noch nicht nach Hause.“

Erfreut nickte er und rief nach der Bedienung um zu bezahlen.
 

„Meinst du, dass die beiden jetzt noch was machen?“, fragte Ran ihre beste Freundin. Die beiden waren gerade auf den Nachhauseweg.

„Ich denke mal das Saguru irgendwelche Vorschläge macht und sie dazu mit einem Lächeln überredet“, brummte diese.

Stirn runzelt über die brummige Antwort ihrer Freundin sah sie diese an. „Was ist?“

„Das fragst du noch? Heiji hat dieser dummen, Gehirnlosen Kuh erzählt, dass ihr Stiefgeschwister seid! Und du bleibst so ruhig! Das ist los!“

„Ja und? Dann wissen es die anderen halt. Das juckt mich nicht. Die hätten es eh irgendwann erfahren, und außerdem wird Kudo mit ihm darüber reden. Also reg dich ab, das gibt nur Falten und die kann dein fetter Arsch nicht zusätzlich gebrauchen“, bemerkte die blauäugige Mori mit einem gemeinen Grinsen.

„Ich hasse dich.“

„Ich dich auch.“

„Und was machst du wegen Kudo?“, wollte die junge Schleifenträgerin wissen. „Schließlich wissen wir ja wie es endet, wenn ihr beide alleine Zuhause seid.“

„Ich schließe mich im Zimmer ein und damit basta“, erwiderte die junge Schülerin.

„Und dann öffnest du die Tür, er steht Oberkörperfrei vor dir, zieht dich in seine Arme und küsst dich bis du nur noch Wackelpudding bist“, kicherte Kazuha.

„Oder“, sagte ihre beste Freundin. „Ich trete ihn so in die Eier, dass er nie wieder sein Ding benutzen kann.“

Lachend legte die hübsche Toyama einen Arm um ihre Freundin. „Deshalb mag ich dich so. Du weißt wie man mit Männern umgeht.“
 


 

Später kam Ran Zuhause an. Kazuha wollte noch etwas einkaufen und war zum Supermarkt gelaufen. Sie hingegen war bei der Pizzeria vorbei gegangen und hatte sich eine Pizza geholt. Die wollte sie nun essen bevor sie kalt wurde. Sie schloss die Haustür auf und ging in die Küche. Von Kudo keine Spur, also konnte sie wenigstens in Ruhe essen ohne von ihm belästigt zu werden. Sie stellte die Schachtel auf den Tisch und nahm sich ein Messer aus der Schublade. Genau das Richtige. Eine Salami, Schinken, Paprika Pizza mit extra Zwirbeln und Käse. Einfach lecker. Fröhlich schnitt sie die Pizza in Stücke und begann zu essen.
 

Nachdem sie fertig war ging sie in ihr Zimmer. Dort ging sie ins Bad und machte sich frisch, bevor sie ihre Schlafsachen anzog. Goro kam miauend ins Bad und rieb sich zärtlich an ihrem Bein. „Na Süßer? Hast du mich vermisst“, gluckste sie und beugte sich runter. Sie strich über sein Köpfchen was ihn zum Schnurren brachte. Sie kam wieder hoch und sah in den Spiegel. Irgendwie sah sie fertig aus. Wahrscheinlich war das auf den Stress mit Kudo zurückzuführen. Vielleicht sollte sie in den Ferien mit ihren Mädels vereisen. Sie wusch sich das Gesicht und zog ihre Sachen aus. Goro war wieder ins Zimmer gegangen. Sie würde ihn gleich erstmal etwas zu Fressen geben und das Katzenklo sauber machen. Und dann, wenn das alles fertig war, konnte sie endlich entspannen.
 

Gegen halb elf wurde die junge Mori von einem Poltern wach. Sie schreckte auf und sah sich verwirrt um. Der Fernseher lief noch und sie lag auf ihrem Sofa. Sie war eingeschlafen. Goro lag auf ihren Füßen und schlief ebenfalls. „Was zur Hölle war das für ein Geräusch?“, fragte sie sich gedanklich. Wahrscheinlich Kudo der irgendwas umgestoßen hatte. Sie beschloss nicht nachzusehen und legte sich wieder hin. Müde schloss sie die Augen und wäre fast wieder eingeschlafen, als es an ihrer Zimmertür klopfte. Konnte er sie nicht einmal in Ruhe lassen? Sie wollte jetzt schlafen und hatte keine Lust auf eine Diskussion mit ihm!
 

„Ran? Mach bitte auf ich brauche deine Hilfe“, hörte sie seine Stimme. Er hörte sich gar nicht gut an. Irgendwie klang seine Stimme leicht rauchig und auch schmerzverzerrt. Mit einem genervten Stöhnen stand sie auf - Goro hatte sie vorher von ihren Füßen genommen. Dieser sah sie verstimmt an. Auch er wurde nicht gerne beim Schlafen gestört. Sie lief zur Tür, schloss sie auf und riss diese auf. „Was?!“, fauchte sie und hielt inne.

Shinichi stand leicht zerrauft vor ihr. Er hatte ein blaues Auge und eine aufgeplatzte Lippe. Außerdem hielt er seine Hand die angeschwollen und mit Blut bedeckt war. „Was ist passiert?“, fragte sie entsetzt.

Er schluckte. „Kannst du mir helfen?“

Nickend brachte sie ihn in die Küche. Dort platzierte sie ihn auf einen Stuhl und holte den Verbandskasten aus dem Bad. Sie wischte vorsichtig das Blut aus seinem Gesicht und seiner Hand und begutachtete diese anschließend. „Es wäre besser, wenn du ins Krankenhaus gehen würdest.“

Aber er schüttelte den Kopf. „Nein.“

Daraufhin sagte sie nichts.
 

Eine halbe Stunde später war seine Hand provisorisch verbunden und seine aufgeplatzte Lippe desinfiziert. „Also was ist passiert?“, fragte sie erneut da er ihr noch immer keine Antwort gegeben hatte.

Er zuckte mit den Schultern. „Nichts.“

„Nach nichts sieht das aber nicht aus.“

„Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung mit ein paar Spielern der Edoka Mannschaft. Das ist alles.“

„Wie jetzt? Was ist vorgefallen?“, wollte Ran wissen.

„Sie waren mit dem Unentschieden nicht einverstanden und haben uns aufgesucht. Wir waren noch etwas essen und sind danach was trinken gegangen.“

„Das erklärt den leichten Alkoholgeruch von dir“, gab sie zurück.

„Naja und dann sind die aufgetaucht und haben angefangen gegen uns zu pöbeln. Und ehe wir uns versahen hatte Heiji von einem der Mistkerle schon eine verpasst gekriegt.“
 

Ungläubig sah sie ihren Stiefbruder an. „Die haben Heiji verprügelt?“

„Er hat den ersten Treffer abbekommen“, korrigierte Shinichi. „Kaum hatte Heiji das registriert schon ging er auf denjenigen los. Tja und so wurde daraus eine Schlägerei. Teitan gegen Edoka.“

„Und wer hat gewonnen?“

„Keiner, denn der Besitzer hat die Polizei gerufen und wir haben uns verpisst.“

Die junge Mori schloss die Augen. „Wie schlimm sind die anderen verletzt?“

„Die meisten sind nur leicht verletzt, am schlimmsten hat es Heiji getroffen. Der hat eine leichte Platzwunde am Kopf, ein blaues Auge, eine blutende Nase und wahrscheinlich eine geprellte Rippe.“

„Ist er ins Krankenhaus gefahren?“

Der junge Kudo schüttelte den Kopf. „Er meinte, dass würde schnell verheilen.“
 

„So ein Idiot“, dachte sie und musterte ihren Stiefbruder. Er sah echt schlecht aus, aber verglichen mit Hattori wohl noch ganz gut. Aber seine Hand musste wirklich von einem Arzt untersucht werden. „Morgen früh fahren wir ins Krankenhaus bevor unsere Eltern wieder kommen. Du kannst ja sagen, dass du beim Fußball was abbekommen hast.“

„Wo sind Dad und Eri?“, wollte er wissen.

„Bei einem Freund zum Essen eingeladen und sie werden erst morgen wiederkommen.“ Das hatte Eri ihr vorhin geschrieben - da sie und Yusaku Alkohol getrunken hatten.

„Aber du musst morgen zur Schule.“

Darüber konnte sie nur Lachen. „Das lass mal meine Sorge sein. Du gehst dich jetzt waschen und dann ins Bett“, befahl sie und stand auf. Nickend tat er wie ihm befohlen, während sie das Verbandszeug weglegte.
 

Kurz darauf war sie wieder in ihrem Zimmer und schaltete den Fernseher aus. Sie hatte ja mit vielem gerechnet aber nicht damit. Außerdem fragte sie sich warum sie Kudo geholfen hatte. Theoretisch hätte sie ihn zum Teufel jagen müssen, aber das konnte sie nicht. Außerdem war er wirklich nett gewesen und hatte weder eine Bemerkung noch einen Versuch gestartet sie anzufassen. Nun gut, er war auch nicht in der Verfassung dazu gewesen. Mit einem Gähnen legte sie sich ins Bett und stellte auf ihrem Handy den Wecker. Dass sie für Kudo die Schule schwänzte war auch so eine Sache, aber wenn ihre Mutter ihn so sah würde sie ausflippen. Und sie wollte keinen Ärger, weil dann hieß es 'du hättest ihm helfen müssen - er ist dein Bruder' blablabla.

Genervt legte sie ihr Handy weg und kuschelte sich in ihr Kissen. Bald darauf schlief sie ein.
 

Was sie nicht wusste - Kazuha war zu dieser Zeit mit Heiji im Krankenhaus. Dieser war bei ihr aufgetaucht und hatte sie gebeten ihn zu fahren, da er so seiner Mutter nicht begegnen wollte. Ohne ein Wort zu verlieren war sie mit ihm losgefahren. Sie hatte kein Wort gesagt. Er war sich noch nicht einmal sicher ob sie überhaupt atmete, denn die Atmosphäre war mehr als eisig.

Im Krankenhaus kamen die beiden zum Glück gleich dran. Heiji wurde behandelt und ihm wurde geraten nächste Woche Zuhause zu bleiben und sich auszuruhen. Wie vermutet hatte er eine geprellte Rippe und auch eine leichte Gehirnerschütterung. Der zuständige Arzt schrieb ihn krank und gab ihn Schmerztabletten mit.
 

Auch die Rückfahrt verlief schweigend. Heiji versuchte mit Kazuha ins Gespräch zu kommen, aber sie schwieg und starrte stur geradeaus und irgendwann gab er es auf. Wenn sie nicht reden wollte, dann hatte sie halt Pech gehabt.

Als sie wieder bei ihm ankamen, stieg sie aus, gab ihn den Schlüssel und wollte nach Hause gehen als er sie aufhielt. „Wieso ignorierst du mich? Hab ich dir was getan?“

„Nein'', meinte sie schließlich und drehte sich um. „Ich war nur sprachlos, dass du Asami nicht um Hilfe gebeten hast. Aber sie ist wohl nur fürs Ficken gut und ich um dich aus der Scheiße zu ziehen.“

„Was soll das heißen?“, knurrte er wütend.

„Soll heißen: du kannst in Zukunft zu Asami gehen, wenn du was ausgefressen hast. Meine Tür ist zu“, gab sie zurück und verschwand.

Er sah ihr nach. Was war los mit ihr? War sie etwa sauer, weil er mit Asami geschlafen hatte? War sie vielleicht eifersüchtig?
 


 

Ran erwachte, als sie etwas neben sich spürte. Panisch tastete sie nach ihrer Nachttischlampe und knipste sie an. Als sie sich umdrehte traf sie fast der Schlag. Kudo lag neben ihr im Bett und sah sie müde an. „Was zur Hölle soll das?“, fragte sie zischend.

„Kann ich hier schlafen? Ich fühle mich nicht gut.“

„Kein Wunder, du hast ja auch einiges abbekommen. Und nein du kannst hier nicht schlafen.“

„Bitte, wenn mit mir etwas ist kann ich dich nicht sofort aufsuchen.“

„Dann schlaf auf dem Sofa“, verlangte die junge Mori.

„Nein das Bett ist bequemer“, gähnte er und schloss die Augen. Kurz darauf war er eingeschlafen.

Der verarschte sie doch, oder? Er konnte ja wohl unmöglich hier schlafen! Stöhnend rieb sie sich die Schläfen. Aus dem Bett werfen konnte sie ihn nicht, denn sonst würde er sich wohl weiter verletzten.
 

„Okay'', meinte sie und warf ihn einen Blick zu. Das bekam er aber nicht mehr mit. „Wehe du gehst mir an die Wäsche, dann breche ich dir die Hand.“

Sie knipste das Licht aus und deckte sich wieder zu. Unfassbar das sie ihn tatsächlich neben ihr schlafen ließ. Sie war einfach zu gut für diese Welt - und zu dumm!

Wieder war sie fast eingeschlafen, als sie plötzlich eine fremde Hand auf ihren Bauch spürte. „Wa...“, entkam es ihr als sich ein Körper an ihren kuschelte. Sie spürte den Atem ihres Stiefbruders an ihrem Nacken und hoffte, dass diese Nacht schnell vorbeigehen würde.

Nicht verzagen - Mutter fragen

Am nächsten Morgen wurde Ran durch das Klingeln ihres Weckers wach. Murrend tastete sie nach ihrem Handy und machte langsam die Augen auf. Mit einem Stöhnen stellte sie den Wecker zehn Minuten weiter und warf den Kopf ins Kissen. Sie war so müde. Die Nacht war so gar nicht toll gewesen. Kudo hatte sich die Nacht ständig an sie gekuschelt und ihr so den Freiraum weggenommen, den sie beim Schlafen brauchte. Außerdem hatte er ein bisschen geschnarcht und meistens genau in ihr Ohr.
 

Auch jetzt war seine Hand wieder auf ihren Bauch und sein Kopf lag dicht neben ihrem. Die junge Mori hörte wie er atmete und das nervte sie ungemein. Am liebsten würde sie ihn sofort rauszuwerfen und zum Teufel schicken, aber sie zwang sich ruhig zu bleiben. Er war schließlich verletzt und hatte ganz freundlich um Hilfe gebeten. Etwas was sie sehr überrascht hatte.
 

Ran ignorierte die Hand und versuchte noch ein paar Minuten die Augen zu schließen. Das wäre ihr auch gelungen, wenn ihr Stiefbruder sich nicht bewegt hätte. Ein Seufzen entkam seiner Kehle und er öffnete leicht verschlafen die Augen. „Morgen“, murmelte er.

„Morgen“, gab sie müde zurück und hoffte, dass er jetzt die Klappe hielt. Ein paar Minuten war dem auch so bis seine Hand anfing über ihren Bauch zu streicheln. Die hübsche Schülerin riss die Augen auf und versteifte sich. „Ich warne dich“, grummelte sie und hielt seine Hand fest. „Ich will dir nur ein paar Streichel-Einheiten geben als Dank für letzte Nacht“, kam es amüsiert von den jungen Kudo.

„Auf deine Streichel-Einheiten kann ich verzichten.“
 

Er rückte näher und verbarg seine Nase ein ihren Nacken. Es kitzelte sie und sie bekam unwillkürlich Herzklopfen. „Es knallt gleich“, drohte sie ihn aber ihre Stimme hörte sich plötzlich nicht mehr so ernst und drohend an. Eher heiser und leicht unsicher. Das war ganz und gar nicht gut.

„Du riechst gut“, hörte sie ihn flüstern und er verstärkte seinen Griff. Okay sie musste sich jetzt befreien bevor wieder etwas Dummes geschah. Und dieses Mal könnte es sogar das Dümmste sein was passieren könnte.

„Lass mich los“, zischte sie leise und versuchte sich zu befreien. Aber bevor sie sich versah wurde sie auf den Rücken gedreht und der attraktive Kudo lag halb auf ihr. Schluckend sah sie ihn an. Sein Auge war prächtig blau-lila verfärbt und seine Lippe war leicht geschwollen und tat bestimmt weh. Von seiner Hand ganz zu schweigen.
 

Trotzdem beugte er sich runter und verteilte feine Küsse auf ihrem Gesicht. Durch die verletzte Lippe fühlte es sich etwas komisch an, aber seltsamerweise machte ihr das nichts aus. Sein Mund berührte ihre Wange und fuhr langsam runter zu ihrem Kinn. Der Körper der jungen Mori war angespannt und sie wagte kaum zu atmen. Sie konnte sich nicht bewegen, selbst wenn er sie nicht festhalten würde, würde sie keinen Muskel rühren können. Es war als würden unsichtbare Seile sie bewegungsunfähig machen. Wie eine Macht die sie nicht sehen - aber spüren konnte. Oder war er es der diese Macht über sie hatte?

Ihr Weckruf schaltete sich ein aber die beiden ignorierten das Gebimmel.
 

Dann legten sich seine warmen Lippen auf ihre und sie vergaß ihre Gedanken. Verdammt nochmal! Sie war ja nicht aus Stein und ihr Stiefbruder war leider Gottes sehr attraktiv. Da war es ja logisch das sie es irgendwo genoss.

Brummend schloss die brünette Frau die Augen und erwiderte den Kuss. Sie konnte es sich auch gleich eingestehen. Ihr Stiefbruder war attraktiv und er löste etwas in ihr aus. Verliebt war sie nicht aber sie gab zu das sie körperlich deutlich auf ihn reagierte. Auch wenn es sie echt ankotzte.
 

Shinichi lächelte als sie den Kuss erwiderte und vertiefte ihn. Sein Herz schlug deutlich schneller und am liebsten hätte er noch sehr viel mehr gemacht als sie nur zu küssen. Aber er wusste das er es nicht übertreiben durfte. Ran war in diesen Dingen unerfahren und er wollte nicht als Notgeiler Arsch abgestempelt werden, der nur darauf aus war sie schnell flach zu legen. Am Anfang hatte er mit diesen Gedanken gespielt aber mittlerweile machte es ihm Spaß sie Schritt für Schritt zu verführen und ihre Mauer zu durchbrechen. Und er wusste ganz genau, dass es sich lohnen würde.
 

Mit einem leichten Grinsen leckte er über ihre Lippen. Sie versteifte sich merklich unter ihn und versuchte wohl ruhig zu bleiben. Er wiederholte es und dieses Mal lockerte sie sich und öffnete die Lippen. Scheinbar kämpfte sie immer noch mit sich. Auf der einen Seite wollte sie es auch, auf der anderen Seite war sie sich unsicher wie weit das Ganze gehen würde. Aber der junge Kudo hatte noch nie ein Mädchen zu etwas gezwungen und Ran würde er schon gar nicht zu etwas zwingen. Nein, sie sollte es von sich aus tun.
 

Ran versuchte ihre Atmung ruhig zu halten und ihren Herzschlag zu kontrollieren. Seine Küsse waren echt gut und sie konnte ihm nur schwer widerstehen, aber wohin sollte das jetzt führen? Würden sie hier und jetzt Sex haben? Der Gedanke daran ließ sie erschaudern. Sie hatte noch nie Sex gehabt und wusste nicht genau ob sie ihr erstes Mal mit ihrem Stiefbruder haben wollte. Was wenn er es danach in der Schule herum posaunen würde? Wenn er sie als weitere Trophäe betrachtete? Das machte sie echt wütend und sie war kurz davor ihn von sich zu schubsen, wenn er nicht in diesen Moment über ihre Lippen lecken würde. Automatisch versteifte sie sich. „Ach was soll's“, dachte sie. Ein Zungenkuss und dann würde sie aufhören.
 

Ihre Zungen berührten sich und ein kleiner Kampf entstand. Ein Seufzen entkam der jungen Frau und sie unterdrückte ein Stöhnen als seine Hand über ihre Seite fuhr. Dabei berührte er weder ihre Brüste noch ihren unteren Bereich. Nur die Seite wurde von seinen Fingern liebkost. Er wusste was er tat und wie er eine Frau zum Schmelzen brachte. Sie zuckte leicht zusammen als sein Daumen Kreise auf ihre Haut zeichnete. Das kitzelte sie ein wenig.

Shinichi bemerkte es und konnte nur schwer ein Kichern unterdrücken. Seine Stiefschwester war also kitzlig. Gut zu wissen. Seine Zunge zog sich zurück und er küsste noch mal ihre Lippen bevor er sich ganz von ihr löste.
 

Das Gesicht der hübschen Mori war rot und ihr Mund leicht geöffnet. Beide sahen sich an. Keiner wagte es ein Wort zu sagen. Schließlich seufzte Ran. „Wir müssen aufstehen. Du musst ins Krankenhaus und deine Hand untersuchen lassen.“

„Ja“, war alles was er sagte. Der junge Kudo richtete sich auf und ließ sie so wieder frei. Sie warf einen Blick auf seine Hand die noch verbunden, aber scheinbar weiter angeschwollen war. „Los mach dich fertig damit wir bald losfahren können“, befahl sie und stieg aus dem Bett.

„Was läuft da mit Saguru?“, fragte er.

Ran hielt in ihrer Bewegung inne und drehte sich überrascht um. „Was meinst du?“
 

Der junge Schüler stand auf und ging auf sie zu. Direkt vor ihr blieb er stehen und sah auf sie runter. Sein Blick war irgendwie kalt und sie spürte deutlich seine Eifersucht.

„Erstens läuft nichts zwischen mir und Saguru und zweitens würde dich das auch nichts angehen“, erwiderte sie schnippisch.

„Doch, denn ich teile nicht“, gab er zurück und umfasste ihr Handgelenk. Sie sah ihn wütend an. „Ich bin nicht dein Eigentum. Ja, ich gebe zu, dass ich mich körperlich zu dir hingezogen fühle, aber ich habe keine emotionale Verbindung mit dir und ich bin dir keine Rechenschaft schuldig.“

Seine Augen funkelten sie an aber er sagte nichts. Mit einem Seufzen ließ er sie los und fuhr sich durch das Haar. „Also will er nichts von dir?“

„Nein, er will nichts von mir.“

„Dann ist er wohl an Aoko interessiert.“

Ran hob eine Augenbraue. „Und woher willst du das wissen?“

Lächelnd beugte er sich runter bis sein seine Lippen fast ihre berührten. „Ich habe Augen im Kopf.“

„Aha“, war alles was sie sagte bevor sie einen Schritt zurück ging.
 

Gerade als der junge Schüler noch etwas sagen wollte, schrie er plötzlich auf. Fragend sah sie ihn an und blickte runter. Goro hatte ihren Stiefbruder ins Bein gebissen und krallte sich gerade an diesem fest. „Lass los, du dummes Vieh!“, rief er zornig und versuchte den Kater abzuschütteln. Dieser krallte sich noch mehr an seinem Bein fest und blickte den jungen Kudo ebenso zornig an. Schließlich brach Ran in Gelächter aus. Es war zu witzig wie Shinichi herum hopste und versuchte ihren Kater abzuschütteln. Und die bösen Blicke der beiden waren einfach zu genial.

„Nimm dein Tier von mir weg und hör auf so dumm zu Lachen“, befahl Shinichi knurrend.

Die brünette Schülerin löste vorsichtig die Krallen aus dem Bein und nahm ihren Kater auf den Arm. „Er will mich nur beschützen. Also hör auf so gemein zu ihn zu sein. Das hier ist sein Revier und du bist der Eindringling“, kicherte sie und küsste Goro auf den Kopf. Dieser funkelte seinem Gegenüber noch immer böse und zeigte die Zähne.
 

„Das nächste Mal machen wir das in meinem Zimmer. Weit weg von der Kratzbürste“, meinte er und verließ den Raum. Kopfschüttelnd setzte sie ihren kleinen Liebling auf ihr Bett ab. „Ich weiß, dass du mich nur beschützen willst aber Kudo ist gerade etwas angeschlagen, also halt dich ein bisschen zurück, ja?“, sagte sie liebevoll und strich über das weiche Fell. Der Kater legte den Kopf schief und miaute misstrauisch. „Ja ich weiß. Aber ich kann nicht ändern, dass ich körperlich so auf ihn reagiere.“ Sie gab ihm noch einen Kuss und ging ins Bad.
 


 

Shinichi zog sich aus und stellte sich unter die Dusche. Langsam gab die junge Mori nach. Es war ein großer Schritt von ihr zuzugeben, dass sie sich körperlich von ihn angezogen fühlte und auch das sie ihn bei sich hatte schlafen lassen. Klar wollte er mit ihr schlafen, aber da war noch etwas. In ihrer Nähe fühlte er sich so wohl. Irgendwie Zuhause. Das erinnerte ihn an seine Mutter. Das Gefühl Zuhause zu sein. Sie erinnerte ihn manchmal an sie. In Rans Nähe konnte er abschalten, die Anspannungen legten sich irgendwie und er wollte das nicht verlieren. Er wollte mehr.
 


 

Knapp fünfzehn Minuten später waren beide fertig und gingen gemeinsam die Treppe runter. Die hübsche Mori hatte vor einem Jahr ihren Führerschein gemacht und so konnte sie ihren Stiefbruder ins Krankenhaus fahren. Sie hatte manchmal das Auto ihrer Mutter genommen, wenn sie mit Kazuha und Aoko irgendwo hinwollte. Meistens wenn sie ins Kino wollten und keine Lust hatten mit dem Bus zu fahren. Das war oft am Wochenende gewesen.

Ran sah den jungen Kudo kurz von der Seite an. Er sah wieder wie ein Mensch und nicht länger wie ein zerrupftes Huhn aus. „Also wir fahren ins Krankenhaus und wenn wir wieder Zuhause sind legst du dich gleich wieder ins Bett“, ordnete sie an.

Er bedachte sie mit einem schiefen Lächeln. „Wenn du mit ins Bett kommst.“

Murrend gab die junge Mori ihn einen Stoß in die Seite. „Vergiss es. Sei froh, dass ich das für dich tue. Ich hätte ja auch Shiho anrufen können.“

„Wenn du das gemacht hättest, dann hätte ich dir das niemals verziehen“, brummte Shinichi.

„Ach schau an. Vögeln kannst du sie, aber um Hilfe bitten nicht?“, meinte sie ganz unschuldig.

Die Augenbraue ihres Stiefbruders wanderte hoch als er sie ansah. „Eifersüchtig? Wir können dem Abhilfe schaffen sobald wir zuhause sind, dann könnte ich mich gleich für deine Hilfe bedanken.“
 

Sie hörte deutlich das dreckige Grinsen in seiner Stimme, aber trotzdem sah sie ihn nicht an. „Du bist ein perverses Schwein.“

„Andere Mädchen sagen ich bin ein verdammtes Genie.“

„Die würden sogar eine tote Ente für ein Genie halten. Also bilde dir darauf nichts ein.“

Seufzend rieb er sich die Brust. „Deinetwegen erleide ich Herzschmerzen.“

„Du weißt nicht was Herzschmerzen sind. Aber ich kann es dir gerne zeigen, wenn du nicht endlich die Klappe hältst und mir deine Autoschlüssel gibst“, fauchte die mittlerweile wütende Ran.

„Schon gut, bleib locker.“ Er ging zu seiner Jackentasche und nahm den Schlüssel raus. Dann hielt er ihr diesen hin. „Aber fahr bloß vorsichtig. Wehe du machst auch nur einen Kratzer dran“, warnte er mit düsterer Stimme.

Seine Stiefschwester verdrehte die Augen. „Ich werde dich während der Fahrt aus dem Auto werfen und hoffen, dass du von einem Bus erfasst wirst. Und jetzt beweg dich!“

Gehorsam ging er zur Haustür und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
 

Heiji saß ziemlich angepisst in der Küche und beobachtete seine Mutter wie diese ein paar Eier briet. Sie hatte noch gar nichts zu seinem Aussehen gesagt. Nur ein kurzer Blick von ihr und ein guten Morgen war gekommen. Es schien als interessiere es sie nicht was passiert war. Woher er die Verletzungen hatte. Oder wusste sie es schon und sagte dazu nichts? Es war ja auch egal, die Sache mit Kazuha bereitete ihn mehr Kopfzerbrechen. Scheinbar war sie wirklich sauer wegen der Sache mit Asami. Er wusste ja selbst nicht was ihn dazu geritten hatte. Ihre Flirtversuche hatten ihn echt genervt aber als sie ihm dann ihren Körper präsentiert und eindeutige Angebote gemacht hatte, da konnte er einfach nicht widerstehen. Es war so lange her. Sein letzter Sex war vor Wochen und er war auch nur ein Mann und hatte Bedürfnisse. Und diese hatte seine Mitschülerin gestillt. Allerdings nicht so wie er es sich erhofft hatte. Als er Kazuha im Garten sah und wie wütend ihr Blick wurde, da bekam er ein schlechtes Gewissen. Und bevor er es sich anders überlegen konnte hatte er sie mit in sein Zimmer genommen. Und dort ging es schnell zur eigentlichen Sache.
 

Sie wusste genau was sie tat und hatte genaue Vorstellungen gehabt. Und ja manche Sachen waren verflucht geil gewesen, aber dennoch hätte er es lieber mit einer anderen Person gemacht. Und diese wohnte im Haus nebenan.

Sie wusste es nicht aber er erinnerte sich an den beinahe Kuss und verfluchte sich selbst, weil er es nicht durchgezogen hatte. Und jetzt hatte er es so richtig verbockt und würde wohl nie wieder die Chance bekommen sie zu Küssen. Obwohl sie ihm gestern geholfen hatte, waren ihre Reaktionen und ihre Worte eindeutig gewesen. Bei ihr brauchte er nicht mehr auftauchen. Ihre Tür war zu und es kotze ihn so an das sie ihn damit verletzte. Ja er war verletzt. Und so verdammt dumm.
 

„Also“, sagte seine Mutter schließlich und stellte die Pfanne beiseite. „Was hast du mit Kazuha gemacht?“

Fragend sah er sie an. „Wie meinst du das?“

Shizuka Hattori war eine attraktive Frau mit hell-braunen Haaren, einer weichen Haut und strahlend blauen Augen. Aber sie konnte jeden Mann mit nur einem einzigen Blick in die Knie zwingen und ihren Sohn sogar Dreck fressen lassen - wenn sie es wollte. „Nun sie hat mir heute Morgen gesagt, dass du dich von ihrem Grundstück fernhalten und das du sie ab sofort zufrieden lassen sollst. Außerdem kamen ein paar sehr interessante Wörter aus ihrem Mund mit denen sie dich betitelte, aber die werde ich jetzt nicht wiederholen. Und da du so kläglich und armselig aussiehst, nehme ich mal an ist etwas passiert. Und jetzt will ich wissen was.“

Ihr Sohn seufzte. „Ich war gestern mit Kudo und seiner Mannschaft was trinken und dann tauchten plötzlich Spieler der gegnerischen Mannschaft auf und einer hat auf mich eingeschlagen. Ich habe mich gewehrt und es wurde eine Schlägerei draus. Und als ich nach Haus kam wollte ich dich und Vater nicht wecken, also bin ich zu Kazuha rüber und habe sie beten mich ins Krankenhaus zu fahren. Das hat sie auch gemacht, aber sie hat nicht mit mir gesprochen, weil...“

Scheiße das konnte er ja schlecht seiner Mutter sagen. Wenn seine Mutter erfuhr, dass er ein Mädchen hier hatte und es mit auf seinem Zimmer gewesen war, dann wäre der Teufel los.
 

Aber die ältere Hattori war bestens im Bilde und verschränkte die Arme. „Weil du eines dieser Schulflittchen beglückt hast?“

Geschockt sah Heiji seine Mutter an. „Woher weißt du das?“

„Junge, als ich nach Hause kam wart ihr beide noch voll am Gange. Ich habe euch draußen gehört. Die halbe Nachbarschaft hat euch gehört.“

Nun wurde der junge Schüler tatsächlich rot. „Ähm.“

„Erzähl weiter“, forderte sie auf und setzte sich zu ihn an den Tisch.

„Naja sie weiß von mir und Asami und hat es auch mitbekommen. Und gestern Nacht meinte sie, dass ich Asami hätte anrufen sollen und nicht sie. Und dann sagte sie Asami sei gut genug zum....naja du weißt schon, und sie selbst sei nur dazu gut um mich aus der Scheiße zu ziehen.“

„Da hast sie ja auch recht.“

„Aber das stimmt nicht“, beharrte ihr Sohn. „Kazuha ist mehr als das.“

„Nun dann solltest du ihr das mal sagen. Außer du empfindest nichts weiter für sie dann solltest du sie in Ruhe lassen und dich um diese Asami kümmern. Aber so wie ich es mitbekommen habe, ist das eine falsche Schlange und würde dich eines Tages im Schlaf erwürgen.“

„Woher willst du das wissen?“
 

Seine Mutter schnaufte. „Dieses Gestöhne von ihr war ja wohl mehr als unecht. Da würde sogar eine dieser Gummipuppen mehr als echte Frau durchgehen als sie.“

„Mhm“, war alles was er sagte.

Seine Mutter stand wieder auf und sah ihn an. „Du und Kazuha - ihr seid miteinander verbunden und ich rate dir dieses Band nicht aufzugeben, oder kaputt zu machen. Sie ist ein Mädchen das alles für dich tun würde und ich weiß, dass es bei dir genauso ist. Eine Jahrelange Freundschaft zerbricht nicht so einfach, aber du hast sie verletzt und du solltest mit ihr reden bevor es zu spät ist. Und außerdem will ich diese Asami nicht mehr in meinem Haus sehen, oder hören.“

Mit diesen Worten verließ sie die Küche um ihren Mann zu holen. Heiji blieb noch sitzen und starrte auf seine Hände. Seine Mutter hatte recht. Kazuha war einzigartig und eine tolle Frau. Und er würde alles tun um sie weiterhin an seiner Seite zu behalten.
 


 

Genervt kamen Ran und Shinichi zwei Stunden später wieder nach Hause. Da die beiden über eine Stunde warten mussten bevor dann mal ein Arzt auftauchte und sich den jungen Schüler ansah, war die Laune der beiden natürlich auf den Nullpunkt. Zum Glück für den attraktiven Kudo war seine Hand nicht gebrochen, sondern leicht verstaucht. Der Arzt gab ihn Tabletten mit und erteilte ihn für die nächste Woche Fußball verbot. Außerdem sollte er nochmal zu seinem Hausarzt gehen falls er weitere Probleme oder Schmerzen hatte.
 

„Mama und Yusaku sind wohl noch nicht da“, meinte die brünette Schülerin. „Dann gehe ich jetzt zur Schule.“

„Du willst zur Schule?“, entkam es ihn wenig begeistert.

„Ja es ist noch früh genug. Außerdem was soll ich hier herum gammeln? Reicht ja wenn du das machst.“

Langsam kam ihr Stiefbruder auf sie zu und blieb vor ihr stehen. „Ich dachte wir machen da weiter wo wir aufgehört haben. Allerdings in meinem Zimmer“, raute er leise mit verführerischer Stimme.

Ein kleiner Schauer rang über ihren Rücken aber die junge Mori ignorierte es und schüttelte genervt den Kopf. „Nichts da. Du gehst hoch und legst dich hin und ich gehe jetzt zur Schule.“
 

Sie drehte sich um und lief ein paar Schritte, bevor sie wieder stehen blieb und den Kopf zu ihn drehte. „Wenn du glaubst, dass du jetzt leichtes Spiel bei mir hast dann hast du dich aber gewaltig geirrt. Nur weil ich dich Küsse und deine Küsse zulasse bedeutet das nicht, dass ich eines deiner Betthäschen werde und die Beine für dich breit mache“, kam es kalt von ihr. „Ich bin weder Asami noch Shiho und habe so etwas nicht nötig.“ Dann verließ sie das Haus und knallte hinter sich die Haustür zu.

Er sah ihr nach und seufzte. Dass sie nicht wie seine Ex und deren Freundinnen war wusste er und auch, dass sie nicht sofort mit ihn ins Bett steigen würde. Das hatte er auch nicht mit ihr vorgehabt. Eigentlich wollte er nur ein bisschen mit ihr Kuscheln und ihre Nähe spüren aber das konnte er nun knicken. Es sei denn....
 


 

Ran rannte so schnell sie konnte zur Schule. Sie war ohnehin zu spät dran und würde es gerade so zur zweiten Stunde schaffen, aber dennoch beeilte sie sich. Gerade als sie um die Ecke bog klingelte ihr Handy. Sie hielt an und holte tief Luft. Schnell kramte sie ihr Handy aus der Tasche und sah auf das Display. Kudo. Wütend nahm sie den Anruf an und fragte sich gleichzeitig woher er ihre Handynummer hatte. „Was?!“, fauchte sie zornig.

„Deine Katze hat eine Vase heruntergeworfen. Überall liegen Scherben und der Teppich ist nass.“

Was? Goro hatte eine Vase zerbrochen? Das konnte sie sich nicht vorstellen, obwohl er ganz zu Anfang öfters mal was zerbrochen hatte. Meistens kleine Dekofiguren oder kleine Vasen, wenn er irgendwo hochgesprungen war. Scheiße, sie musste das beheben, denn sonst würde es richtig ärger geben. Ihre Mutter hatte schon so oft gesagt das Goro so was nicht tun sollte. „Verdammt! Kannst du das nicht beseitigen?“, fragte sie. „Mir geht’s nicht gut deshalb rufe ich dich ja an. Sonst hätte ich das schon erledigt“, kam es genervt von ihrem Stiefbruder.

Mist, verdammter! „Schön dann komme ich zurück. Wo ist Goro jetzt?“

„Er ist nach unten gelaufen, keine Ahnung wo genau sich das Vieh versteckt hat.“

„Er ist kein Vieh!“

Shinichi hatte schon wieder aufgelegt und nun hörte sie das Tuten. Dummes Rindvieh!
 


 

Aoko und Kazuha fragten sich wo Ran blieb. Also die junge Toyama konnte sich schon denken, dass sie nicht wegen Kudo kam, aber dass sie für ihn die Schule schwänzte überraschte sie doch etwas. Aoko hatte von der Schlägerei erfahren und war entsetzt gewesen. Sie und Saguru waren nach den Eis essen im Park gewesen und hatten sich dort auf eine Bank gesetzt und geredet. Es war schön gewesen. Er hatte sie oft zum Lachen gebracht und viel über sich erzählt. Nun wusste sie als eine der Wenigen, dass er einen Falken namens Watson besaß. Diesen hatte er von seinem Onkel geschenkt bekommen, der eine Falknerei betrieb. Watson war sehr schlau und handzahm. „Wenn du willst kannst du mal vorbei kommen und ihn kennenlernen“, hatte Saguru ihr gesagt und dabei sein Sunnyboy Lächeln aufgesetzt. Dieses Lächeln ließ ihr Herz ein bisschen höherschlagen, und mit leicht geröteten Wangen hatte sie genickt. „Gerne.“

Einen Falken hatte sie noch nie aus nächster Nähe gesehen, geschweige denn berührt.

„Ich denke mal, dass Ran mit Kudo ins Krankenhaus gefahren ist“, flüsterte Kazuha zu ihrer Freundin. „Er hat wohl auch was abgekriegt.“

Nickend blickte die junge Nakamori zur Tafel. „Das denke ich auch.“

„Ruhe! Es wird nicht getuschelt“, ermahnte der Lehrer streng und warf den beiden Schülerinnen einen Blick zu. Diese zuckten zusammen.
 

In der Pause kam Saguru auf die beiden zu. „Hey, ihr habt das bestimmt auch gehört, oder?“

„Die Schlägerei? Jap, ich durfte letzte Nacht Hattori ins Krankenhaus fahren“, bemerkte die junge Toyama unbeeindruckt. Der blonde Schüler sah sie fragend an. „Wieso du?“

„Das hab ich mich auch gefragt.“

„Geht es denn Heiji gut?“, fragte Aoko.

„Für einen Vollidioten, ja“

„Das hört sich aber nett an“, bemerkte ihr Mitschüler leicht amüsiert.

„So bin ich“, gähnte die hübsche Schleifenträgerin. „Kaito ist ja auch nicht da. Ob er auch was abgekriegt hat?“

Saguru nickte leicht. „Ein paar Mannschaftskameraden haben gesagt, dass er wohl einen Fausthieb abgekommen hat, aber es war wohl nicht so schlimm. Das Meiste hat Heiji abbekommen und Kudo soll wohl auch nicht gerade wie ein Superstar ausgesehen haben.“

„Na da können wir nachher Ran fragen, die muss es ja wissen“, überlegte Aoko.

„Die sitzen bestimmt noch im Krankenhaus. Wir hatten gestern Glück als wir gleich drangekommen sind. Aber die beiden haben bestimmt die Arschkarte und müssen warten.“

„Das mag sein“, erwiderte Saguru uns wandte sich zu Aoko. „Übrigens, was hältst du davon, wenn du am Samstag zu mir kommst? Dann könntest du mir Nachhilfe geben und Watson kennen lernen.“
 

Überrascht sah sie ihn an. „Ähm ja klar, gerne.“

„Wer, oder was ist ein Watson?“, wollte ihre Freundin wissen.

„Mein Falke.“

„Dein Falke? Du hast einen Falken?“

„Jap. Und er ist ein Prachtexemplar“, grinste er.

„Also damit ist es offiziell. Du hast einen Vogel“, lachte Kazuha.

„Und was für einen Vogel ich habe“, meinte Saguru amüsiert.

Aoko schüttelte schmunzelnd den Kopf.
 


 

Völlig aus der Puste kam die junge Mori Zuhause an. Gott sei Dank waren ihre Mutter und ihr Stiefvater noch nicht da. Schnell rannte sie die Treppe hoch und sah das Malheur. Ein Glück, es war keine teure Vase, sondern eine der billigen, die ihre Mutter vor ein paar Wochen gekauft hatte. Seufzend holte sie ein Kehrblech und einen Lappen. Vorsichtig fegte sie die Scherben auf und legte den Lappen auf den Teppich. Die kleinen Scherben würde sie später aufsaugen müssen, denn mit dem Kehrblech kriegte sie nicht alles weg.
 

Von Goro war keine Spur zu sehen und so beschloss sie kurz bei Shinichi ins Zimmer zu schauen. Wenn es ihn nicht gut ging, dann musste sie ja wenigstens mal nach ihm gucken. Leise öffnete sie die Tür und blickte ins Zimmer. Er lag auf seinem Bett und schien zu schlafen. Das ist gut. Gerade als sie die Tür wieder schließen wollte, stach ihr etwas ins Auge. Überall auf den Boden lag seine dreckige Wäsche. So ein faules Schwein. Nicht mal seine Wäsche konnte er in den Wäschekorb werfen. Mit leisen Schritten ging sie rein und sammelte ein paar Kleidungsstücke auf. Als sie neben seinem Bett eine Hose aufheben wollte, wurde sie plötzlich gepackt und ins Bett gezogen. Mit einem Schrei landete sie in dem weichen Bett und atmete den herben Männergeruch ein. „Was zur Hölle!“, keifte sie und funkelte den jungen Kudo wütend an.
 

Dieser grinste und zog sie so zu sich, dass sie neben ihn lag und sich nicht bewegen konnte. Nun lag sie in seinen Armen und konnte seinen Herzschlag hören. „Bleib hier und schlaf“, murmelte er und verstärkte seinen Griff als sie versuchte sich zu befreien. Irgendwann ließ sie es bleiben und stöhnte. „Okay eine halbe Stunde und dann gehe ich“, murrte sie und schloss die Augen.

Nun ja aus der halben Stunde wurden dann zwei Stunden und beide wurden durch die Stimme von Eri geweckt.

Rans Herz raste als sie ihre Mutter direkt vor der Zimmertür hörte. Auch ihr Stiefbruder war angespannt und hielt den Atmen an.
 

„Ich werde mal schnell bei Shinichi im Zimmer Staubsaugen. Vielleicht hat er ja auch noch Wäsche die gewaschen werden muss.“

Taten sagen mehr als tausend Worte (Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung)

„Ich werde mal schnell bei Shinichi im Zimmer Staubsaugen. Vielleicht hat er ja auch noch Wäsche die gewaschen werden muss.“
 

Sowohl die junge Mori als auch der junge Kudo spürten wie sich ihre Herzschläge verdoppelten und das nicht aus gutem Grunde. Wenn Eri hier jetzt reinkommen würde, dann würde sie die beiden im Bett erwischen. Zwar nicht beim Sex aber wie sie im Bett lagen. „Scheiße, was machen wir jetzt?“, flüsterte Ran verzweifelt. Sie wollte nicht, dass ihre Mutter das sah. Das würde sie nur unnötig aufregen.

„Komm wir verstecken uns in meinem Kleiderschrank“, zischte ihr Stiefbruder und erhob sich leise. Sie starrte ihn an. „Wir beide in deinem Kleiderschrank? Da passen wir doch nie rein. Was ist, wenn sie da auch reinschaut?“

„Willst du lieber im Bett liegen bleiben und deiner Mutter einen Herzinfarkt bescheren?“

Nein das wollte sie nicht. Wütend biss sich die hübsche Schülerin auf die Lippen. Sie hatten keine Zeit weiter zu diskutieren. Ihre Mutter würde jeden Moment hereinkommen. „Also gut, dann los beeil dich“, zischte sie und stand ebenfalls auf. Beide gingen leise, aber schnellen Schrittes zum Kleiderschrank des Kudos.
 

Dieser war kleiner als der von Ran und so mussten sie sich ganz hinten zusammen rein quetschen. Shinichi ging als Erster rein und setzte sich ganz hinten hin. Seine Stiefschwester folgte ihm und zog seine Kleidung auf den Bügeln sodass sie die beiden bedeckte. Jetzt konnten sie nur hoffen, dass ihre Mutter nicht in den Schrank schauen und die Bügel auseinanderschieben würde. Plötzlich griffen Hände nach ihr und nur mit Mühe konnte sie einen Aufschrei unterdrücken. „Idiot, was soll das“, fragte sie leise zischend. „Du musst dich auch hinsetzten und da wir hier kaum Platz haben dachte ich mir, ich nehme dich auf meinen Schoss“, murmelte er und vergrub sein Gesicht in ihr Haar.

Nun saß sie auf seinem Schoss, mit dem Rücken zu ihm und versuchte nicht auszurasten. Denn…
 

Die Tür öffnete sich und die beiden hörten Schritte. „Mein Gott, der Junge muss dringend mal aufräumen! Überall liegen die Sachen herum. Wie soll das erst werden, wenn er mal alleine wohnt? Das wird eine richtige Junggesellenbude“, schimpfte Eri vor sich hin.

Deren Tochter musste sich ein kichern verkneifen. Beide hörten wie Eri die Klamotten vom Boden aufhob und kurz rausging. Aber nur wenig später kam sie wieder und zog den Staubsauger hinterher.
 

Die brünette Schülerin hörte wie ihre Mutter das Kabel herauszog und den Stecker in die Steckdose steckte. Und dann ging der Staubsauger in Gang. Erleichtert das ihre Mutter nicht in den Kleiderschrank geschaut hatte, lehnte sie sich nach hinten. Dumm nur, dass ihr Stiefbruder das ausnutzte und seinen Griff um ihren Körper verfestigte. Sie schluckte und spürte deutlich seinem Atem in ihrem Nacken. Nicht gut, ganz und gar nicht gut.
 

Ihr Herz pochte schneller und nur mit Mühe konnte sie ihre Atmung unter Kontrolle halten. Sie merkte, wie er ihre Haare zur Seite schob und dann fuhr plötzlich etwas Warmes, feuchtes über die Stelle in ihrem Nacken. Sie keuchte auf und schlug sich die Hand vor den Mund. Shinichis Zunge leckte über ihre weiche Haut und hinterließ eine kleine Spur. Verdammt, warum musste sich das so gut anfühlen?

Dann spürte die junge Mori seine Lippen und wie sie immer wieder über ihren Nacken fuhren. Gänsehaut breitete sich auf ihren Körper aus und sie begann leicht zu zittern.
 

Der attraktive Schüler merkte es und grinste. Obwohl ihre Mutter im selben Raum war und die beiden im Kleiderschrank hockten, war es eine verdammt gute Gelegenheit den nächsten Schritt zu tun. Und der war, sie mit seinen Küssen zum Beben zu bringen. Tief atmete er ihren Duft ein. Sie roch so süß. Nach Himbeeren, einfach lecker. Das lag wohl an ihrem Shampoo - aber es stand ihr.

Leicht drückte er seinen Mund auf die weiche, zarte Haut und wanderte zu ihrer Schulter. Ein leises Keuchen entkam ihrer Kehle, als er ihr Oberteil ein bisschen zur Seite schob damit seine Lippen besser an ihren Hals rankamen. Es schien ihr zu gefallen, denn sie hatte ihm bisher noch nicht gesagt, dass er aufhören sollte. Noch immer hörte er den Staubsauger und er war froh, dass es so gekommen war. Die Angst erwischt zu werden hatte einen erstaunlichen Reiz. Am liebsten würde er seine Stiefschwester packen und am ganzen Körper berühren, aber da dies nicht möglich war, begnügte er sich damit ihren Hals zu küssen und mit seinen Händen über ihren Bauch zu streicheln.
 

Rans Atem stockte als seine Hand über ihre Seite strich und zu ihrem Bauch wanderte. Das konnte er jetzt nicht bringen. Ihre Mutter war im Zimmer und konnte sie jederzeit entdecken und er versuchte an ihr herumzufummeln. Vorsichtig und leise versuchte sie von ihm weg zu rücken, aber er verstärkte seinen Griff erneut und dann biss er zart in ihren Hals. „Wag es nicht mir einen Knutschfleck zu machen“, warnte die junge Schülerin leise drohend.

„Keine Sorge, wenn ich dir einen mache dann an einer Stelle die keiner sieht - außer mir“, erwiderte ihr Stiefbruder verführerisch.

„Du altes Schwein.“

Wieder biss er leicht in ihren Hals und strich mit kreisenden Bewegungen über ihren Bauch.
 

Der Staubsauger wurde ausgemacht und die beiden hielten den Atem an. „Ob er auch dreckige Sachen in seinem Kleiderschrank hat?“, fragte sich Eri selbst, sodass die beiden Schüler es hören konnten.

„Scheiße, jetzt ist es vorbei“, zischte die junge Mori entsetzt.

„Bleib ruhig. Vielleicht sieht sie uns ja nicht“, murmelte er dicht an ihrem Ohr.

Ihre Mutter kam näher und mit jedem Schritt rutschte Rans Herz mehr in ihre Hose. Sie war kurz davor sich einzupinkeln. Das würde sie auch tun, wenn ihre Mom jetzt die Schranktür öffnete und sie beiden darin hocken sah. In dieser Position. Scheiße dabei war ihr Leben so schön gewesen! Und gleich wäre es vorbei, denn ihre Mutter wurde Kleinholz aus ihr und Kudo machen.
 

„Eri!“, rief in diesem Moment Yusaku.

„Was ist denn?“

„Wir sind doch zum Essen verabredet! Hast du das vergessen? Los beeil dich! Du kannst das Zimmer auch später noch sauber machen!“

„Verdammt“, fluchte die attraktive Anwältin. „Das habe ich vollkommen vergessen. Ich komme!“, rief sie zurück und nahm den Staubsauger. Sie zog den Stecker raus und verschwand aus dem Zimmer.

Erleichtert atmete die junge Schülerin aus. „Gott sei Dank. Ich werde weiterleben.“

Der junge Kudo kicherte hinter ihr, weshalb sie sich wütend umdrehte. „Das ist deine schuld! Nur weil du mich in dein Bett ziehen und festhalten musstest!“

„Ich fand es echt heiß. Das gibt den richtigen Kick“, raunte er und verschloss seinen Mund mit ihren.
 


 

Die Zeit verging und die Schule war nun aus. Aoko bog gerade um die Ecke als sie eine bekannte Person vor ihrer Haustür sah. Kaito! Was wollte er hier? Sie trat näher und musterte ihn. Sollte sie ihn ansprechen? Und wenn ja, was sollte sie sagen?

Während sie darüber grübelte, merkte sie nicht wie sich ihr Mitschüler umdrehte und sie ansah. Nachdem er beschlossen hatte die Schule zu schwänzen, da hatte er überlegt was er tun konnte damit Aoko ihm verzieh. Und er hatte etwas gefunden. Als die beiden Kinder waren da haben sie mal am Strand eine große Muschel gefunden. Diese war allerdings ins zwei Teile zerbrochen und die beiden hatten beschlossen sich die Stücke zu teilen. Aoko hatte die obere Hälfte und Kaito die untere Hälfte bekommen. Und wenn sie ihm seine Hälfte gab, dann würde sie vielleicht verstehen wie wichtig ihm ihre Freundschaft war.
 

Langsam kam er auf sie zu und beobachtete sie. Noch immer war die junge Schülerin ganz in Gedanken versunken und bemerkte nicht wie der junge Kuroba näherkam. Erst als er direkt vor ihr stehen blieb und ansprach erwachte sie aus ihren Gedanken. „Hey.“

Mit großen Augen sah Aoko den jungen Schüler an. „Hi.“

„Können wir reden? Bitte!“

Nervös biss sie sich auf die Lippen. Eigentlich wollte sie ihn noch zappeln lassen, aber er sah so niedergeschlagen und traurig aus, dass es ihr fast das Herz brach. Also gab sie nach. „Okay komm rein.'“
 

Erleichtert das sie ihn nicht wegschickte, folgte er ihr ins Haus. Die beiden gingen in die Küche und Aoko bat ihm Platz zu nehmen. Ihr Vater war noch weg also waren die beiden alleine. „Willst du was trinken?“

„Nein danke.“

Die hübsche Nakamori nahm sich ein Glas Wasser und setzte sich an den Tisch. Nun schwiegen die beiden und keiner wusste so genau was sie sagen sollten.

Irgendwann brach der attraktive Schüler das Schweigen. „Ich habe etwas für dich.“ Er kramte in seiner Tasche herum und hielt ihr dann die Hand hin. Fragend streckte sie ihre Hand aus und riss erstaunt die Augen auf als seine Muschelhälfte hineinfiel. „Du hast sie noch“, fragte sie überrascht.

„Ja ich habe meine Hälfte aufgehoben und wie einen Schatz gehütet“, erwiderte er lächelnd. „Hast du deine noch?“
 

Wortlos stand sie auf und verschwand. Lässig lehnte sich Kaito zurück und hoffte, dass sie ihre Hälfte noch besaß. Nach wenigen Minuten kam die brünette Schülerin wieder und legte etwas auf den Tisch. Es war ihre Muschelhälfte und als er ihre Hälfte auf seine legte, sah es so aus als wäre die Muschel wieder heile. Beide lächelten und sahen sich an. In ihren Augen spiegelten sich Trauer, Enttäuschung und ein kleines bisschen Freude. Aber überwiegend Trauer und Enttäuschung.

„Es tut mir leid, Aoko. Ich wünschte, ich könnte es rückgängig machen“, flüsterte er und senkte den Kopf.
 

Schluckend sah sie auf ihre Hände. Sie wollte ihm verzeihen, wollte endlich wieder mit ihm reden, streiten und lachen können. Aber was, wenn er wieder so eine Scheiße baute? Noch einmal würde sie das nicht durchstehen. Aber dass er die Muschel aufgehoben hatte zeigte ihr, dass er sehr an ihrer Freundschaft hing und dass es ihm leidtat. „Ich verzeihe dir“, hauchte sie schließlich. Sofort riss er den Kopf nach oben und starrte sie an. „Wirklich?“

Lächelnd nickte sie und streckte ihre Hände aus. Unsicher streckte er ebenfalls seine aus und als sich ihre Hände berührten, da durchfuhr ihn ein Blitz. Sein Herz begann schneller zu schlagen und als er in die strahlenden Augen seiner Gegenüber sah, da wurde es ihm klar. Er war verliebt. Er war in Aoko verliebt.
 


 

Kazuha saß schlecht gelaunt in ihrem Zimmer und versuchte ihre Hausaufgaben zu machen. Aber sie konnte sich nicht wirklich konzentrieren. Auch wenn sie es nicht so zeigte, aber die Sache mit Heiji nahm sie mit. Nicht nur, dass er mit Asami geschlafen und das Geheimnis von Ran und Shinichi ausgeplaudert hatte, nein als er die Chance hatte, da hat er sie nicht ergriffen und sie geküsst. Dabei wollte sie das doch! Sie wollte ihn küssen. Ihm Nahe sein. Sie gab es nur ungern zu, aber sie war in ihn verliebt. Das war ihr bewusst geworden, als sie ihn mit der dummen Schlampe gesehen hatte. Aber ihr war klar, dass es nichts werden würde. Schließlich waren die beiden Freunde und er würde bestimmt nichts mit ihr anfangen, auch wenn er gesagt hatte, dass er sie hübsch fand und sie gerne Küssen würde. Das war nur der Alkohol und sonst nichts.
 

Heiji war ebenfalls in seinem Zimmer und sah durch das Fenster. Er konnte ins Kazuhas Zimmer sehen und sah wie sie am Schreibtisch ihre Hausaufgaben machte. Er beobachtete wie sie in ihren Stift biss und sich ihre Stirn verzog. Grinsend schüttelte er den Kopf. Sie war wie ein offenes Buch für ihn. Nachdenklich rieb sich der junge Hattori den Nacken. Wie konnte er sich wieder mit ihr vertragen? Einfach herübergehen und klingeln war keine Option. Aber vielleicht würde Luftpost zu ihr durchdringen? Mit einem dicken Lächeln setzte er sich an seinen Schreibtisch und fing an etwas auf ein Blattpapier zu zeichnen. Dieses faltete er so, dass es zu einem Papierflieger wurde. Jetzt konnte der attraktive Schüler nur hoffen, dass der Papierflieger bei ihr ankam. Innerlich die Daumen drückend - holte Heiji Schwung und ließ den Flieger los. Dieser flog tatsächlich rüber und klatschte gegen ihre Fensterscheibe. Scheiße! Hoffentlich fällt er jetzt nicht runter! Aber ein Glück, der Flieger landete auf der Fensterbank.
 

Die junge Toyama erschrak leicht, als etwas gegen ihr Fenster flog. Sie warf einen Blick nach draußen und sah einen Papierflieger auf der Fensterbank liegen. Wo kam der denn her? Fragend öffnete sie ihr Fenster und nahm den Flieger in die Hände. Äußerst neugierig faltete sie den auseinander und sah sich den Zettel an. Dann brach sie in Gelächter aus. Auf dem Zettel befand sich eine Zeichnung. Von einem Schwein das Heiji zum Verwechseln ähnlich sah. Außerdem stand folgendes darüber.
 

Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. In diesem Sinne liebe Grüße von dem dummen, alten Drecksschwein
 

Ihr Blick traf auf Heijis, der unsicher zu ihr übersah. Lächelnd nahm sie einen Stift und schrieb ebenfalls etwas auf den Zettel. Dann faltete sie ebenfalls einen Flieger und ließ ihn wieder hinübergleiten. Der junge Cappyträger fing den Flieger auf und war gespannt was sie geschrieben hatte. Als er ihre Nachricht sah grinste er.
 

Du hast pervers, egoistisch, stur, blöd, Arsch und Volltrottel vergessen. Aber ansonsten ist es dir gut gelungen. Und ja Einsicht ist wirklich der erste Schritt zur Besserung. Ich hoffe, dass es dir eine Lehre war!
 

Der attraktive Hattori sah auf und ihre Blicke trafen sich. Beide sahen sich nur an ohne ein Wort zu sagen. Dann wandte Kazuha den Blick ab und schloss ihr Fenster. Lächelnd sah er wie sie ihre Gardine vorzog. Noch hatte sie ihm nicht ganz verziehen, aber er war auf dem besten Wege. Und er wusste auch schon wie sein nächster Schritt aussehen würde. Sobald er sie alleine traf würde es kein Zurück mehr geben. Dann würde er dort weitermachen wo er aufgehört hatte.
 


 

Ran saß in ihrem Zimmer und streichelte Goro über sein Fell. Nachdem ihre Eltern wieder weggefahren waren, konnten die beiden endlich aus dem Schrank rauskommen. Das war auch höchste Zeit, denn Kudo wurde immer aufdringlicher. Ständig küsste und berührte er sie. Aber sie würde Lügen, wenn sie sagte, dass es ihr nicht gefiel. Es schien als sei ihr Körper geradezu süchtig nach seinen Berührungen! Als sie mit ihm im Kleiderschrank saß und er sie noch mal geküsst hatte, da musste sie an sich halten um sich nicht auf ihn zu stürzen. Sie hätte sich am liebsten auf ihn geworfen und sein Shirt ausgezogen und... Himmel noch mal, war sie von allen guten Geistern verlassen? Das war ihr Stiefbruder! Der Typ der sie seit Jahren nervte und ärgerte! Und jetzt auf einmal war sie scharf auf ihn? Naja eigentlich mehr auf seinen Körper, aber es war vom Prinzip her das gleiche.
 

Was sollte sie bloß machen? Gefühle hatte sie nicht für ihn. Nur körperliches Begehren. Sollte sie dem nachgeben? Aber wenn sie es tat dann, wäre sie ja genauso wie Shiho. Nein das kam gar nicht in Frage. Sie würde - solange es ihr möglich war - sich dagegen wehren. Obwohl sie wusste, dass dies nicht lange halten würde. Sie spürte deutlich wie er sie erregte - durch seine Küsse, Berührungen oder seinem Duft. Das machte ihr echt zu schaffen. Sogar die Schule hatte sie für ihn geschwänzt, denn wie es sich herausgestellt hatte, hatte Kudo die Vase umgeworfen um sie wieder nach Hause zu locken. Dieser verdammte Arsch! Das würde er noch büßen, soviel stand fest!

Egal. Für heute würde sie ihr Zimmer nicht mehr verlassen und auch niemanden mehr reinlassen.
 

Zur selben Zeit bekam Eri einen Anruf von dem Klassenlehrer. Sie und ihr Mann waren wieder zuhause und saßen im Wohnzimmer. Dieser erkundigte sich nach dem Befinden des jungen Kudos und hoffte, dass seine Verletzungen nicht allzu schlimm waren. Eri war geschockt als sie von der Schlägerei erfuhr und außerdem war sie überrascht das Ran heute die Schule geschwänzt hatte. Was war vorgefallen? Wieso wussten Sie und Yusaku nichts davon? Und warum hatten die beiden nichts gesagt? Sie hatten Shinichi heute noch nicht gesehen. Und vorhin war er auch nicht in seinem Zimmer gewesen.
 

Ziemlich angespannt erzählte sie ihrem Mann von dem Telefonat. Dieser war ebenfalls überrascht und rief bei den Hattoris an. Heijis Mutter erklärte von dem zwischen Fall und das Heiji diese Woche zuhause bleiben musste. Der attraktive Autor bedankte sich und beendete das Gespräch.
 

„Also die Mannschaften der Teitan und Edoka Schulen sind gestern Nacht aneinandergeraten. Dabei gab es eine Schlägerei und Shinichi hat wohl einiges abbekommen. Deshalb war er heute auch nicht in der Schule“, erzählte er seiner Frau. Diese sah sehr bestürzt aus. „Aber wieso hat er denn nichts gesagt? Und wieso hat Ran auch die Schule geschwänzt?“, fragte sie fassungslos.

„Also, Shizuka hat mir erzählt das Kazuha mit Heiji ins Krankenhaus gefahren ist, da er sich nicht getraut hat seinen Eltern so zerrupft gegenüber zu treten. Wahrscheinlich war es bei Ran und Shinichi auch so. Vielleicht wollte er nicht, dass du einen schlechten Eindruck von ihm hast.“

„Hmm, ich kann mir das kaum vorstellen. Wieso sollte Ran so etwas machen? Sie kann ihn nicht ausstehen. Warum sollte sie ihn decken?“

„Ich glaube, dass Shinichi von sich aus um Hilfe gebeten hat und da sie ein guter Mensch ist hat sie sich breitschlagen lassen ihm zu helfen.“
 

Stille breitete sich zwischen dem Ehepaar aus als seine Frau plötzlich entzückt aufschrie und in die Hände klatschte. „Hurra!“, rief sie. „Die beiden verstehen sich endlich! Wie lange habe ich mich danach gesehnt!“

Leicht verwirrt sah der ältere Kudo seine Gattin an. „Freu dich nicht zu früh. Das wird wahrscheinlich nicht lange anhalten. Egal welchen Grund sie hatte ihm zu helfen. Wenn die beiden sich wieder in die Haare kriegen, dann geht das Geschrei wieder von vorne los. Wir sollten mit den beiden darüber reden.“

„Gute Idee. Ich gehe zu Ran und werde sie ausfragen!“, verkündete die attraktive Kudo und rannte nach oben. Kopfschüttelnd ging Yusaku hinterer.
 

Die junge Mori war fast eingeschlafen als es an ihrer Tür klopfte. „Ran! Mach die Tür auf! Ich muss mit dir reden!“, rief ihre Mutter und rüttelte an dem Türgriff. Leicht verunsichert stand sie auf. Scheiße, hoffentlich hat ihre Mutter das mit dem Kleiderschrank nicht mitbekommen. Mit einem mulmigen Gefühl schloss sie ihre Tür auf und ließ ihre aufgedrehte Mutter rein. „Was gibt es?“

„Du warst heute nicht in der Schule“, meinte Eri und sah ihre Tochter an. Diese schluckte und nickte. Sie war tot. Schule schwänzen und mit dem Stiefbruder herummachen waren zwei Taten, die sie nicht akzeptieren konnte.

„Du bist ja so ein gutes Mädchen!“, rief da plötzlich ihre Mom und fiel ihr um den Hals. Überrascht, irritiert und leicht geschockt hielt Ran still bis sich ihre Mutter wieder löste. „Was?“

„Du hast Shinichi ins Krankenhaus gebracht! Du bist ja so ein gutes Kind! Ich wusste das ich dich richtig erzogen habe! Natürlich war es nicht richtig die Schule zu schwänzen, aber das verzeihe ich dir da du deinem Stiefbruder geholfen hast. Was bin ich erleichtert, dass ihr euch jetzt gut versteht“, plapperte Eri munter drauf los.
 

Die brünette Schülerin war wie vor dem Kopf gestoßen. Ihre Mutter war nicht sauer, dass sie die Schule geschwänzt hatte? Sie war sogar Stolz das sie Kudo geholfen hatte? Erleichtert darüber das sie nichts von dem Schrank mitbekommen hatte, nickte sie langsam. „Ich war ihm was schuldig, deshalb habe ich das gemacht. Das hat nichts mit gut verstehen, oder mögen zu tun“, stellte Ran klar.

Ihre Mom hielt inne und sah nun enttäuscht aus. „Oh, und ich dachte ihr zwei wärt jetzt endlich Freunde geworden.“

„Nein, aber wir haben so etwas wie Waffenstillstand geschlossen. Zumindest fürs Erste.“

„Hmm, naja immerhin etwas. Jedenfalls werde ich dir für heute eine Entschuldigung schreiben. Keine Sorge, dass wird keine Konsequenzen haben. Ich bin froh, dass du deinem Stiefbruder zur Seite gestanden hast.“
 

Lächelnd tätschelte sie den Kopf ihrer Tochter und ging wieder aus dem Zimmer. Ran sah ihrer Mutter nach. Was war das denn? War sie jetzt im falschen Film?
 

Kaito lag auf seinem Bett und dachte nach. Aoko hatte ihm verziehen. Damit war seine größte Sorge vorbei. Allerdings gab es da noch etwas. Die Sache mit Saguru. Shinichi hatte ihm vorhin geschrieben das Saguru an Aoko Interesse hat. Deshalb waren die Mädels auch beim Spiel gewesen und waren hinterher gemeinsam weggegangen. Murrend verzog er das Gesicht. Egal was Saguru vorhatte, er würde ihm nicht einfach so Aoko überlassen! Jetzt würde er alles tun um sie für sich zu gewinnen. Aber er musste vorsichtig sein, denn sie hatten sich gerade erst wieder vertragen und wenn er jetzt auf einmal anfangen würde mit ihr zu Flirten, dann würde sie das wahrscheinlich für einen Scherz halten.
 

Gähnend drehte er sich auf die Seite. Vielleicht sollte er sie auch mal Einladen. Ins Kino oder zum Pizza essen. Hmm, am besten er fragte Morgen mal Shinichi um Rat. Vielleicht wusste er was er tun konnte.

Mädchensachen und Kaffee Time

Am nächsten Morgen saß Ran mies gelaunt in der Küche. Sie hatte heute Rührei mit Speck gemacht und das Essen beiseitegestellt. Ihre Mutter und Yusaku hatte sie noch nicht gesehen, genauso wenig wie Kudo. Es war verdächtig still im Haus. War sie überhaupt richtig hier? Hatte man sie nachts entführt und sie war jetzt ganz woanders? Merkwürdig wieso waren die alle so still? Äußerst verdächtig.
 

Während sie einen Blick in die Zeitung warf, vibrierte ihr Handy. Sie warf einen Blick darauf und seufzte. Kazuha hatte ihr geschrieben.
 

Guten Morgen. Komme erst zur zweiten Stunde. Ich muss noch etwas erledigen. Soll ich dir einen Kaffee mitbringen?
 

Guten Morgen. Ja einen Kaffee mit Milch aber ohne Zucker
 

Wird gemacht. Bis dann
 

Kopfschüttelnd legte sie ihr Handy wieder weg. So so, die Uschi kam also erst zur zweiten Stunde. Was hatte sie denn wieder vor? Was muss man denn vor der Schule erledigen? Das Einzige was Ran einfiel war eine Blutabnahme. Das wäre etwas was man vor der Schule erledigen musste.
 

Eri kam gähnend in die Küche und schnupperte. „Guten Morgen Schatz. Das riecht sehr lecker.“

„Morgen Mama. Bedien dich. Wo ist Yusaku?“

„Der ist noch unter der Dusche. Hör mal, am Samstag kommen Gäste. Also musst du dir den Samstagabend freihalten. Es sind alles Freunde und Geschäftspartner von Yusaku und sehr wichtig für ihn und seine Karriere.“

Stirnrunzelnd hob die hübsche Schülerin den Kopf. „Und was hab ich damit zu tun?“

„Wir sind seine Familie und es macht einfach einen besseren Eindruck, wenn die ganze Familie versammelt ist. Außerdem möchten Sie uns kennenlernen. Es wird ein interessanter Abend“, meinte ihre Mom und nahm sich eine Tasse Kaffee.

„Was soll denn an einem Abend mit alten, arroganten Knackern interessant sein? Da schlaf ich höchstens ein.“

„Ran“, mahnte die attraktive Anwältin sie. „Du wirst Samstag zuhause sein und dich von deiner besten Seite zeigen.“

Diese zog einen Flunsch und nickte. „Okay, ich werde das kleine, brave, dumme, fröhliche Mädchen spielen, dass nur lächelt und Bitte und Danke sagt. Zufrieden?“

„Mir würde es schon reichen, wenn du keinen deiner Sprüche loslässt.“

„Ich werde mein Bestes geben.“
 

Yusaku betrat die Küche. „Morgen“, brummte er und gab seiner Frau einen Kuss. Diese lächelte. „Ich habe Ran gerade von unserem Besuch am Samstag erzählt.“

Ihr Stiefvater setzte sich an den Tisch. Die junge Mori reichte ihm die Zeitung die er dankend annahm. „Meine Freunde und Geschäftspartner kommen gegen achtzehn Uhr. Ich werde etwas zu Essen bestellen, dann brauchst du nicht kochen.“

„Ich hätte eh nicht gekocht.“

Lächelnd blätterte Yusaku in der Zeitung herum. „Hast du ein hübsches Kleid?“

Fragend sah die brünette Oberschülerin den attraktiven Autor an. „Wofür?“

„Für Samstag. Es ist sozusagen ein geschäftliches Abendessen und wir sollten uns dafür etwas herrichten.“

„Genau“, pflichtete ihre Mutter bei. „Du könntest nach der Schule shoppen gehen und dir ein hübsches Kleid kaufen.“
 

Innerlich grummelnd verzog die hübsche Schülerin das Gesicht. Darauf hatte sie gar keine Lust. Nicht nur dieses dumme Essen am Samstag, jetzt musste sie sich auch noch ein Kleid kaufen. Ging es noch nerviger? Shoppen unter Zwang oder Druck war gar nichts für sie.

„Hier.“ Yusaku griff nach seiner Brieftasche und nahm mehrere Scheine heraus, die er ihr hinhielt. „Davon kannst du dir ein hübsches Kleid kaufen.“

Die brünette Mori sah das Geld an und warf ihrer Mutter einen Blick zu. Diese nickte und so ergriff sie das Geld. „Danke, ich werde gleich nach der Schule einkaufen.“

Lächelnd steckte der ältere Kudo seine Brieftasche wieder weg. „Ich bin mir sicher, du findest was passendes.“
 

In dem Moment kam Shinichi in die Küche. „Morgen. Gibt es noch Speck?“

Seine Stiefschwester verdrehte die Augen. „Für dich gibt es nur gedünstetes Gemüse.“

„Warum?“

„Du wirst zu fett“, bemerkte Ran schnippisch.

Der junge Kudo sah an sich runter und legte seine Hände auf seinen flachen Bauch. „Du brauchst wohl ne Brille. Wo bin ich fett?“

„Nicht am Bauch - am Kopf.“
 

Eri schüttelte seufzend den Kopf. „Kommt schon ihr zwei. Ich dachte ihr hättet Waffenstillstand vereinbart.“

Ihre Tochter sah sie unschuldig an. „Das haben wir ja auch. Ich sage das nur aus reiner Nettigkeit. Nicht das aus seinem Gehirn das Fett tropft.“

Yusaku kicherte unterdrückt, während sein Sohn gespielt beleidigt die Arme verschränkte. „Du bist ja so witzig.“

„Ja ich weiß.“

Er setzte sich an den Tisch und nahm seiner Stiefmutter dankend die Tasse ab die sie ihm hinhielt. „Lasst uns gemeinsam Frühstücken. Ihr müsst auch bald zur Schule und wir zur Arbeit“, meinte Eri und setzte sich neben ihren Mann.

Nun saßen Ran und Shinichi wieder nebeneinander. Die hübsche Mori warf dem jungen Kudo einen warnenden Blick zu. Dieser nickte leicht, also würde er sich erst mal benehmen.
 


 

Später verließen die Stiefgeschwister das Haus und gingen los. „Wieso begleitest du mich?“, fragte sie leicht genervt..

„Wir haben denselben Weg“, erinnerte Shinichi lächelnd.

„Ja und?“ Das hatte ihn sonst auch nicht interessiert.

„Außerdem habe ich dich endlich für mich alleine.“

Sie riss ihren Kopf hoch und sah ihn leicht entsetzt an. „Was?“

Ohne ein Wort zu sagen griff Shinichi nach ihrer Hand und rannte los. Ran wurde mitgezogen und konnte nur mit Mühe Schritt halten. Da merkte man das er Fußballer war. Er hatte einfach die bessere Ausdauer als sie.

Der junge Kudo zog sie eine Weile mit sich bevor er in eine Seitengasse einbog. Dort drückte er seine Stiefschwester gegen eine Mauer und presste seinen Mund auf ihren.

Diese war ziemlich geschockt und wusste gar nicht wie ihr geschah.
 

War er jetzt verrückt geworden sie hier in aller Öffentlichkeit zu küssen? Wenn sie jemand sah, dann würde das nur Ärger geben!

Ihr Protest wurde allerdings von dem Mund ihres Stiefbruders abgeschwächt. Dieser fuhr mit seiner Zunge über ihre Lippen und bat um Einlass. Nach einigem Zögern gewährte die junge Mori ihm diesen. Ein heißer Kampf entstand den Ran für sich gewinnen konnte. Aber sie wusste, dass er sie gewinnen ließ, denn ein Grinsen schlich sich auf seine Gesichtszüge. Seine Hände waren an ihrer Hüfte und ihre Oberkörper berührten sich fast. Die brünette Oberschülerin seufzte genießerisch und schlang ihre Arme um seinen Hals. Dabei stellte sie sich auf die Zehnspitzen und zog ihn näher an sich. Scheiß drauf. Ihr Körper verlangte das und sie konnte und wollte ihm diese Freude nicht verwehren.
 

Irgendwann löste Shinichi den Kuss und lehnte seine Stirn gegen ihre. „Wir sollten jetzt zur Schule.“

„Du hättest mich ja nicht so überfallen müssen“, entkam es ihr leicht außer Atem. Ihr gegenüber grinste. „Dir hat es doch gefallen.“

Spielerisch schlug sie nach ihm und schob seinen Körper von sich. „Blödmann. Was wenn uns jemand sieht? Vielleicht sogar Shiho?“

„Ja und? Die anderen Schüler wissen doch schon das wir Stiefgeschwister sind.“ Es klang ziemlich gelassen.

„Sag bloß du hast Hattori einfach so davonkommen lassen?“

„Ich denke, er hat seine Strafe schon bekommen. Immerhin muss er eine Woche zuhause bleiben, während ich zur Schule darf.“

Mit hochgezogener Augenbraue sah die brünette Schülerin auf seine Hand. „Naja deine Hand darfst du trotzdem nicht überanstrengen. Außerdem gehst du nur zur Schule um mir auf den Keks zu gehen.“

Grinsend legte er einen Arm um sie. „Du hast es erraten.“

Die Augen verdrehend zog sie ihn mit sich. Raus aus dieser Gasse und wieder auf die normale Straße.
 

Aoko stand bereits an der Schule und wartete auf die junge Mori. Kazuha hatte ihr auch geschrieben, dass sie später kommen würde. Dann würde Aoko ihr eben später von der Versöhnung erzählen. Ran würde es sofort erfahren sobald sie hier war. Als diese mit ihrem Stiefbruder zum Schuleingang kam, wurden ihre Augen immer größer. Was war denn jetzt los? Wieso gingen die beiden zusammen zur Schule? Hatte sie da was verpasst?
 

Die hübsche Mori ging lächelnd zu ihrer wartenden Freundin. Diese sah noch immer überrascht aus und warf dem jungen Kudo einen Blick zu. „Ähm guten Morgen. Hab ich was verpasst?“

„Das erzähl ich dir später“, flüsterte Ran und schob ihre Freundin weiter. Ihr Stiefbruder lachte leise und sah sich suchend nach Kaito um. Dieser stand unweit bei einigen Mannschaftskollegen und hob grüßend die Hand. Gemächlich schlenderte Shinichi zu seinen Freunden. „Hey, also stimmt das echt mit dir und Mori?“, fragte ein Mitspieler.

„Was genau?“

„Na das ihr Stiefgeschwister seid!“

„Jap, das stimmt. Habt ihr damit ein Problem?“ Der attraktive Fußballspieler sah seine Freunde abwartend an.

Die Jungs sahen erst sich und dann ihren Kumpel an. „Nein, ist irgendwie cool das Mori deine Stiefschwester ist. Hast du sie schon im Bad überrascht?“

Allgemeines Lachen ertönte. Nur Kaito schüttelte den Kopf. Diese Holzköpfe, mehr als dumme Sprüche kriegten die auch nicht auf die Reihe.

„Nein und wenn werde ich euch dass bestimmt nicht erzählen. Außerdem hat sie ihr eigens Bad.“

„Oh wie schade, ich würde ja zu gerne wissen wie ihre Brüste aussehen. Kannst du nicht ne Kamera in ihrer Dusche installieren?“

Gerade als Shinichi etwas erwidern wollte, kam ihm der junge Kuroba dazwischen. „Jetzt hört auf mit diesem dummen Gelaber. Ihr solltet euch mal ne Gummipuppe kaufen, oder Geld für den Puff sparen.“

Die Jungs meckerten herum, aber den jungen Spieler interessierte das nicht. Er nickte in Richtung Eingang und verschwand mit dem jungen Kudo.
 

Sie suchten sich eine ruhige Ecke bevor Kaito sich grinsend zu seinem Freund wandte. „Aoko hat mir verziehen.“

„Echt? Wie hast du das geschafft?“, fragte Shinichi neugierig.

Sein Kumpel erzählte ihm nicht von der Muschel. Das war eine Sache zwischen Aoko und ihm. Er erzählte nur, dass er den Beweis ihrer Freundschaft zu ihr gebracht und sich entschuldigt hatte.

„Glückwunsch“, meinte sein Freund und klopfte dem jungen Oberschüler auf die Schulter. Dieser grinste. „Ich möchte sie gerne ausführen. Quasi um unsere Freundschaft neu aufleben zu lassen. Hast du einen Rat oder Plan?“

Der junge Kudo rieb sich das Kinn und sah nachdenklich zur Decke. „Hmm, geh doch mit ihr was leckeres Essen. Sushi oder Pizza. Und hinterher könntet ihr zum Minigolf spielen gehen.“

Minigolf eine gute Idee! „Ja die Idee mit dem Minigolf ist nicht schlecht. Ich glaube, ich werde ihr diesen Vorschlag unterbreiten“, überlegte der brünette Kuroba. „Danke.“

„Gern geschehen. Komm lass uns in die Klasse gehen.“

Nickend folgte Kaito seinem Kumpel.
 

In der Klasse saßen Aoko und Ran bereits auf ihren Plätzen. Allerdings waren sie nicht alleine. Saguru war bei ihnen und unterhielt sich mit seiner Nachhilfelehrerin. „Also wegen Samstag. Du könntest gegen halb drei zu mir kommen. Meine Mutter will Kekse backen, die schmecken echt lecker. Wir könnten die Kekse essen und anschließend lernen.“

Begeistert blitzten die Augen der hübschen Schülerin auf. „Gerne! Ich liebe Kekse!“

„Sehr gut, dann sage ich meiner Mutter, dass sie die Kekse besonders lecker machen soll“, meinte er amüsiert.

„Ich freue mich schon.“
 

Die junge Mori sah schmunzelt zwischen den beiden hin und her. Sie wusste das Aoko eine Naschkatze war, aber von dem blonden Hakuba hatte sie das nicht gedacht. Ihre Freundin hatte ihr vorhin schon von der Nachhilfe am Samstag erzählt und auch das sie sich mit Kaito wieder vertragen hatte. Ran war zwar der Meinung, dass er ruhig noch etwas zappeln konnte, aber sie verstand das es Aoko langsam an die Nieren ging.
 

„Ich bin schon sehr auf Watson gespannt. Er ist bestimmt wunderschön“, meinte die hübsche Nakamori lächelnd. Die brünette Mori hob fragend eine Augenbraue. „Wer ist wunderschön?“

„Watson. Das ist Sagurus Falke.“

Genau wie Kazuha am Tag zuvor, sah Ran ihren Mitschüler etwas skeptisch an. „Du hast einen Falken?“

„Ja“, sagte er amüsiert.

„So einen echten, richtigen Falken? Der Mäuse jagt und für den man diese dicken Handschuhe anziehen muss, damit sie auf den Armen landen können?“, vergewisserte sich die junge Schülerin.

„Genau.“

„Interessant. Da stellt sich mir die Frage. Warum hast du einen Falken?“

„Ich mag diese Tiere. Und wer kann von sich schon behaupten, dass er einen Falken besitzt?“, kam es amüsiert von dem jungen Spieler.

„Da ist was dran“, erwiderte die hübsche Mori nachdenklich. „Naja andere haben Minischweine als Haustiere, dann kannst du auch ruhig einen Vogel haben.“

Die hübsche Nakamori kicherte. „Fast das gleiche hat Kazuha auch gesagt.“
 

Ran schmunzelte. „Naja die alte Uschi und ich haben oft den gleichen Gedanken. Deshalb läuft unser Menstruationszyklus auch zusammen.“

Der attraktive Oberschüler runzelte die Stirn. „Also bekommen du und Kazuha zur selben Zeit eure Tage? Hab ich das jetzt richtig verstanden?“

Die beiden Freundinnen tauschten grinsende Blicke. „Jap. Ganz genau.“

„Gruselig. Richtig gruselig“, meinte Saguru kopfschüttelnd.

„Das ist so, wenn man viel Zeit miteinander verbringt. Unsere Körper laufen Synchron und vielleicht werden wir später sogar zur gleichen Zeit schwanger.“

„Oh scheiße, wenn du und Kazuha zur gleichen Zeit schwanger werdet, dann ist alles aus. Ihr macht euren Kerlen doch das Leben zur Hölle mit euren Hormonen, eurem Geheul, den hysterischen Anfällen und euren Fressattacken.“

Die Mädels lachten.

„So ich will dann mal in meine Klasse. Wir sehen uns, Ladys“, grinste er und umarmte die überraschte Aoko spontan.
 

Kaito und Shinichi betraten in diesem Moment den Raum. Als der junge Kuroba sah das Saguru Aoko umarmte, da stieß er ein unbewusstes Knurren aus. Sein Kumpel zuckte bei den Laut leicht zusammen. Was war denn jetzt auf einmal los? Der junge Kudo folgte dem Blick seines Freundes und unterdrückte ein Kichern. Der charmante Hakuba umarmte die brünette Nakamori und Kaito platzte fast vor Eifersucht.
 

Der blonde Schüler löste sich von der inzwischen erröteten jungen Frau und lächelte die beiden Schülerinnen an. „Also dann meine Damen.“ Er hob die Hand und ging. Als er an Shinichi und Kaito vorbeiging, sah er wie dieser die Hände zu Fäusten geballt hatte und sein Kiefer angespannt war. Innerlich grinste Saguru, aber er zeigte äußerlich keine Regung, denn er hatte keine Lust auf eine Prügelei. Mit einem Nicken ging er an den beiden vorbei und verschwand. Shinichi warf einen Blick zu Aoko und Ran, die sich angeregt unterhielten.

Dann sah er zu seinem Freund der die hübsche Nakamori anstarrte. Leicht stieß der junge Kudo ihn in die Seite.

„Bist du in sie verliebt?“

„Wieso fragst du?“, murmelte Kaito, immer noch Aoko fixierend.

„Weil du Saguru gerade mit deinen Blicken getötet hast. Außerdem starrst du sie die ganze Zeit an, und als er sie umarmt hat da hast du geknurrt“, erwiderte Shinichi lässig.

„Ich habe nicht geknurrt, oder sie angestarrt“, kam es zischend von dem jungen Kuroba.

„Natürlich nicht. Du solltest dich mal ranhalten. Hakuba scheint ernsthaft an ihr interessiert zu sein und so wie es aussieht ist sie auch nicht abgeneigt.“
 

Kaito sah den jungen Kudo gereizt an. „Ich habe nicht vor sie ihm einfach zu überlassen. Aber ich kann nicht sofort in die Vollen gehen, immerhin waren wir bis gestern noch zerstritten. Wenn ich ihr jetzt ne Liebeserklärung mache nimmt sie die doch niemals für voll.“

„Aha! Du bist doch in sie verliebt!“

„Halt deine Schnauze!“, grummelte der attraktive Schüler und ging zu seinem Platz. Shinichi sah seinem Freund grinsend hinterher. Bevor er zu seinem Platz ging, blickte er nochmal kurz zu seiner Stiefschwester. Diese sah in diesem Moment ebenfalls zu ihm und ihre Blicken trafen sich. Ran wandte den Blick aber schnell wieder ab. Lächelnd lief er zu seinem Platz.
 


 

Die erste Stunde verging schnell und kurz nachdem die zweite Stunde angefangen hatte und der Lehrer etwas an die Tafel schrieb, wurde die Tür aufgemacht und eine fröhlich, pfeifende Kazuha betrat den Raum. In den Händen ein Papphalter auf denen die Kaffeebecher drauf standen. „Miss Toyama, wie schön dass sie uns mit ihrer Anwesenheit beehren. Wenn sie das nächste Mal Kaffee mitbringen, dann denken Sie auch an mich“, kam es spöttisch von dem Lehrer. Die junge Toyama nickte und fragte. „Mit Milch und Zucker?“

„Nein mit Kaffeesahne und Süßstoff.“

„Geht klar“, rief sie und setzte sich auf ihren Platz. Sie zwinkerte ihren Freundinnen zu, die sie angrinsten.

„Dann können wir ja mit dem Unterricht weitermachen“, meinte der Pauker und fuhr mit dem Schreiben fort.
 

Als es zur Pause klingelte, fragten Ran und Aoko was Kazuha gemacht hatte. „Also was war so wichtig, dass du erst zur zweiten Stunde gekommen bist?“

„Ich war einkaufen“, kam es unschuldig von der jungen Schleifenträgerin.

„Und was hast du eingekauft?“, wollte die brünette Mori wissen.

Ihre beste Freundin griff nach einer kleinen Tüte und wühlte darin herum. „Hier, die Ohrringe sind für dich“, meinte sie und reichte Ran zwei hübsche blaue Ohrringe in Herzform. In der Mitte war ein kleiner, weißer Strassstein.

„Der Armreif ist für dich Aoko.“ Sie überreichte einen schmalen Armreif, der ebenfalls blau war. Ein kleiner Anhänger war daran befestigt. Er sah aus wie ein Tropfen.

„Wow wie nett danke“, sagte die junge Mori und umarmte ihre Freundin. Auch Aoko bedankte sich mit einer Umarmung und streifte den Armreif gleich über.

„Und was hast du für dich?“

Grinsend nahm Kazuha eine hübsche Halskette aus der Tüte. Der Anhänger war auch blau und hatte die Form eines Schmetterlings.
 

Ran legte den Kopf schief. „Und womit haben wir das verdient?“

Lässig lehnte sich die grünäugige Toyama zurück. „Ich muss meine Mädels doch verwöhnen. Nicht das ihr mir noch abhandenkommt.“

Die brünette Nakamori schüttelte amüsiert den Kopf. „Du hast ja Einfälle.“

„Tja so bin ich eben.“

Ran streckte sich. „Dann lasst uns mal was essen, bevor die Pause rum ist. Ich muss euch nämlich was erzählen.''

„Ich auch“, sagte Kazuha.

„Ich auch“, warf Aoko ein.

Die drei Mädels sahen sich an und lachten. „Okay, wer von uns die spannendste Story hat wird von den anderen beiden zum Kuchenessen eingeladen.“

Sofort war die junge Toyama Feuer und Flamme. Die blauäugige Nakamori lachte und nickte ebenfalls zustimmend.

Dann verließen sie den Raum und gingen nach draußen.

Wochenende: Samstag bei den Kudos

15 Uhr

Gehetzt rannte Eri im Haus herum. Sie war dabei alles für heute Abend herzurichten und machte mit ihrer hibbeligen Art alle verrückt. Ihr Mann schüttelte den Kopf als seine Frau zum wiederholten Male eine andere Tischdecke auf den Esstisch ausbreitete. „Liebling, es ist völlig egal welche Tischdecke du drauflegst. Da wird keiner drauf achten, genauso wenig wie auf die Servietten.“

„Es muss aber ordentlich aussehen!“, rief die attraktive Kudo und zupfte die Blumen in der Vase zurecht.

„Es kommen heute Abend nur Männer und die werden sich nur ums Geschäft und um ihre Drinks Gedanken machen. Ganz bestimmt nicht um die Tischdeko.“

Ein strafender Blick traf den älteren Kudo. „Hier herrscht Zucht und Ordnung! Vor allem da deine Geschäftspartner zum ersten Mal zu Besuch kommen!“

„Sie waren schon öfters hier“, meinte Yusaku stirnrunzelnd.

„Aber es ist das erste Mal, dass sie herkommen seit wir verheiratet sind!“

„Und?“

Eri rieb sich seufzend die Stirn. „Ich will einen guten Eindruck machen! Nachher heißt es noch, was hast sich Yusaku nur für eine Frau geangelt!“

„Eine wundervolle, warmherzige, wunderschöne, einzigartige, zielstrebige Frau“, erwiderte der attraktive Autor schmunzelnd.

„Danke, aber ich meine es ernst.“

„Ich auch.“
 

Während die beiden weiter diskutierten, betrat Ran den Raum. „Was ist denn hier los?“

„Deine Mutter macht sich wegen heute Abend verrückt“, erklärte ihr Stiefvater, was ihm einen bösen Blick seiner Frau einbrachte.

Die junge Schülerin schüttelte den Kopf. „Mama es ist nur ein Abendessen. Nicht etwa ein Essen mit der Queen, jetzt bleib ruhig und mach dich locker. Chill mal.“

Der Blick ihrer Mutter sprach Bände. Sie war kurz davor einen Herzkasper zu kriegen.

Die Augen verdrehend verließ die hübsche Mori wieder das Zimmer. Das ihre Mom sich da so hineinsteigerte. Das waren nur alte Männer mit kleinen Penissen, warum sollte man sich deshalb verrückt machen?
 

Sie ging die Treppe hoch und hörte aus dem Zimmer ihres Stiefbruders Musik. Er war schon den ganzen Tag zuhause und hatte sich noch nicht blicken lassen. Ran hoffte ja, dass er sich heute Abend benehmen und nichts versuchen würde. Gähnend ging sie in ihr Zimmer und warf sich auf ihr Bett. Dieser Abend war hoffentlich schnell vorbei. Und sie hoffte, dass die Typen ihr keine allzu nervigen Fragen stellten. Auf die üblichen fragen war sie ja vorbereitet. Aber wehe die fragten nach ihrem Vater. Dann war es vorbei.
 

Zwei Stunden später stand die brünette Mori im Bad und legte etwas Lippenstift auf. Ihre Haare trug sie heute als Dutt, und nur einige Strähnen fielen an der Seite runter. Sie war ja shoppen gewesen und hatte sich für den heutigen Abend extra ein neues Kleid gekauft. Kazuha und Aoko hatten sie begleitet und anschließend waren sie Kuchenessen gegangen. Immer wieder grinste Ran, wenn sie daran denken musste.
 

„Also“, meinte Kazuha als sie an ihrem Lieblingsplatz versammelt waren. „Ich habe mich halbwegs wieder mit Heiji vertragen.“

„Halbwegs? Welche Hälfte hat sich denn mit ihm vertragen? Die Obere oder die Untere?“, grinste Ran.

„Dumme Kuh. Er hat sich auf relativ süße Art bei mir entschuldigt.“

„Aha und wofür hat er sich entschuldigt? Dafür, dass er ein dummer Ochse ist?“, fragte Aoko kichernd.

„Ganz recht.“

Die beiden Schülerinnen sahen ihre Freundin leicht überrascht an. „Guck an. Er scheint ja doch Gehirn zu haben“, meinte die junge Mori trocken.

„Jap, naja er hat sich zwar entschuldigt, aber so einfach mache ich es ihn nicht. Ich werde ihn zwar grüßen aber weiterhin auf Distanz halten. Er soll schon merken wie daneben er sich benommen hat“, sagte die hübsche Schleifenträgerin fies grinsend.
 

„Jetzt bin ich dran“, rief Aoko und holte Luft. „Ich habe mich mit Kaito vertragen. Also ganz und nicht nur halbwegs.“

„Ach was? Wie hat er das geschafft?“, kam es neugierig von Kazuha. Aber die junge Nakamori schüttelte den Kopf. „Sorry, aber ich werde keine Details nennen. Jedenfalls sind wir wieder grün miteinander.“

„Also an deiner Stelle hätte ich ihn im Meer ertränkt.“

„Nein, das ist schon okay so. Und am Samstag bin ich bei Saguru zur Nachhilfe.“

Die Augen ihrer Freundin wurden größer. „Du gehst zu einem Jungen nach Hause? Mensch, Aoko du gehst ja ran.“

Die Wangen der jungen Nakamori färbten sich rot. „So ist das gar nicht“, murmelte sie. „Ich gebe ihm wirklich nur Nachhilfe und lerne Watson kennen. Mehr ist da nicht.“

„Ach ja, der Vogel. Hast du schon von dem Falken gehört?“ Fragend wandte sich Kazuha an Ran. Diese nickte. „Jap, ich weiß das Saguru einen Vogel hat und das muss ein gewaltiger sein.“
 

Kichernd schüttelte die junge Schleifenträgerin den Kopf. „Dann zieh deine süßeste Unterwäsche an. Nicht das doch noch was passiert und du liegst dann da mit Oma-Schlüpfern.“

„Kazuha!“, rief Aoko peinlich berührt.

„Was denn? Das kann passieren.“

„Jetzt hör auf sie aufzuziehen“, meinte Ran und gab ihrer besten Freundin einen Klaps auf den Hinterkopf. Diese kicherte immer noch.

„Also nun zu mir und ich weiß, dass ich mit meiner Story gewinnen werde.“

Gespannt sahen die beiden die junge Mori an.

Diese holte Luft und senkte die Stimme, damit kein anderer etwas hören konnte. „Ich empfinde sexuelles Verlangen nach Kudo. Ich kann es nicht mehr ignorieren oder ausschalten.“
 

Die beiden Schülerinnen waren baff. Sie wussten ja das die beiden sich schon öfters geküsst hatten aber das. Das ihre Freundin das so zugab war ein großer Schritt.

„Und was jetzt?“, fragte Aoko.

„Wie was jetzt?“, wollte Ran wissen.

„Na was machst du jetzt? Gibst du dem Verlangen nach und lässt dich auf ihn ein, oder trittst du ihn in den Arsch und suchst du dir jemand anderes?“, kam es leicht genervt von der jungen Toyama.

„Ich werde mir bestimmt keinen anderen Kerl suchen“, kam es patzig von der jungen Mori bevor sie seufzte. „Ich denke, ich werde nachgeben, wenn wir Sex haben, dann wird das Verlangen bestimmt weniger und dann kann ich normal weiterleben.“

„Oder es wird schlimmer und du wünscht dir ihn immer bei dir zu haben.“

„Das wird nicht passieren. Weder Kudo noch ich wollen eine Beziehung. Das würde auch gar nicht gehen wegen unseren Eltern. Die dürfen das nie erfahren.“
 

Als die Pause vorbei war, hatte Ran gewonnen und bekam von Kazuha den Kuchen und von Aoko einen Kaffee nach der Schule spendiert. Als die Schule aus war gingen die drei zum Einkaufen, da sich die hübsche Mori ein Kleid kaufen musste. Nach einigem Suchen, fand sie ein hübsches, dunkelblaues Kleid. Es ging ihr bis zu den Knien und war schlicht. Dazu würde sie ihre neuen Ohrringe tragen.

Ihre Freundinnen hatten sich ebenfalls was Hübsches gekauft und waren happy.
 


 

Noch einmal überprüfte sie ihr Makeup und ihre Haare. Dann befestigte sie ihre Ohrringe und lackierte ihre Fingernägel mit Klarlack. So musste es doch gehen. Sie sah gut aus und würde den ganzen Abend nur lächeln und freundlich sein. Die ganze Zeit hatte sie ihr aufgesetztes Lächeln geübt. Das musste für die alten Knacker reichen.

Zärtlich strich sie Goro über seinen Kopf und verschließ dann ihr Zimmer. Kaum war sie aus der Tür getreten, da öffnete sich die Tür ihres Stiefbruders und dieser kam raus. Er trug ein weißes Hemd und eine dunkle Hose. Und leider sah er verdammt gut darin aus. Die brünette Schülerin ging zu ihm. „Nicht schlecht.“

Sein Blick wanderte über ihre Gestalt. Sie sah umwerfend aus. Wie eine Lady und nicht wie die Kratzbürste, die sie sonst immer war. Es gefiel ihm sehr.
 

Aber er sagte nichts zu ihrem Aussehen, was sie etwas irritierte. Eigentlich hatte sie angenommen, sogar gehofft, dass er etwas zu dem Kleid sagen würde. Aber nicht ein Wort kam über seine Lippen. Stattdessen ging er einfach die Treppe runter und ließ sie im Flur stehen. Was war das denn? Wieso ignorierte er sie? Etwas angepisst folgte sie dem jungen Kudo. Wenn er das den ganzen Abend durchzog, dann konnte er aber was erleben!
 

Um Punkt achtzehn Uhr kamen die Gäste. Es waren vier Männer, zwei ältere und zwei in Yusakus Alter. Sie alle waren Partner und schon lange miteinander befreundet. Stolz stellte der ältere Kudo seine Frau und seine Stieftochter vor. Eri begrüßte die Männer mit einem strahlenden Lächeln und bekam von jedem einen Kuss auf die Hand. Auch Ran lächelte und hielt den Männern die Hand hin. Aber anstatt diese zu schütteln küssten sie ihre Hand genauso wie sie es bei ihrer Mom getan hatten. Am liebsten hätte die junge Schülerin sofort ihre Hand weggezogen und die Kerle angeschnauzt, aber sie zwang sich weiter zu Lächeln und ruhig zu bleiben.
 

Das Essen war schon vor einer halben Stunde geliefert worden und wurde nun von Eri serviert. Yusaku hatte in einem teuren Restaurant allerhand Leckerbissen bestellt und keine Kosten gescheut. Yusakus Freunde bedienten sich und bald darauf unterhielten sie sich vorwiegend über das Geschäft. Shinichi kannte die Männer und wurde natürlich in das Gespräch mit einbezogen. Sogar Eri beteiligte sich lebhaft an der Unterhaltung. Nur die hübsche Mori saß still auf ihrem Platz und stocherte lustlos auf ihrem Teller herum. Da sich niemand mit ihr unterhielt hing die junge Frau ihren Gedanken nach. Sie fragte sich wie es bei Aoko und Saguru gelaufen war, und was Kazuha gerade machte. Diese hatte für heute nichts geplant gehabt und wollte sich einen faulen Abend machen.
 

Die hübsche Schülerin war so in Gedanken, dass sie nicht mitbekam das man sie ansprach. Erst als ihre Mutter sie an der Schulter berührte schrak sie auf. „Ja?“

Kenji sah sie lächelnd an. Er war so alt wie Yusaku und hatte schwarze Haare, braune Augen und ein attraktives Lächeln.

„Ich habe gefragt wie alt du bist.“

„Ich bin achtzehn.“

„Und im letzten Jahr der Oberschule?“

„Ja ich mache bald meinen Abschluss.“ Ihre Stimme war freundlich und wieder setzte sie ihr Lächeln auf.

„Und weißt du schon was du studieren willst? Oder möchtest du gleich eine Ausbildung machen?“, fragte Kenji.

„Ich möchte studieren, aber ich weiß noch nicht genau was“, erklärte Ran freundlich.

„Interessant.“
 

„Ran hat fantastische Noten“, warf Eri stolz ein. „Egal für welches Studium sie sich entscheidet, sie wird es mit Links packen.“

Auch Yusaku lächelte stolz und fügte hinzu. „Außerdem ist sie wie ihre Mutter sehr ehrgeizig. Sie wird ihren Weg schon finden.“

Dankbar sah Ran ihre Mutter und ihren Stiefvater an. Sogar Shinichi nickte zustimmend.

„Und was hast du vor Shinichi?“, fragte Daisuke - einer der älteren Männer - den jungen Kudo.

„Ich möchte zur Polizeischule gehen“, antwortete dieser was die Anwesenden mit Ausnahme von seinem Vater erstaunte.

„Du willst Polizist werden?“

Nickend nahm der junge Schüler einen Schluck Wasser. Alkohol war heute Abend verboten.

„Ich hatte erwartet das du ebenfalls studieren willst. Vielleicht BWL, Jura oder Medizin“, meinte Kenji.

„Ich hatte es eine Zeitlang überlegt, aber ich brauche einen Job mit mehr Action und bei der Polizei gibt es mehr als genug davon“, erwiderte der attraktive Kudo schulterzuckend.
 

Daisuke sah Yusaku an. „Und was sagst du dazu?“

Dieser zuckte mit den Schultern und griff nach seinem Weinglas. „Shinichi kann machen was er will. Wenn er zur Polizeischule will, dann kann er das tun. Ich werde ihm nicht vorschreiben was er zu tun und zu lassen hat.“

„Das sehe ich genauso“, meinte Eri und lächelte ihren Mann an. „Unsere Kinder müssen ihre eigenen Wege gehen und selbst entscheiden.“

Die anderen nickten, während die beiden Schüler ihren Eltern dankbare und lächelnde Blicke zuwarfen. Es war schön, dass die beiden so dachten.
 

Das Essen verlief danach weitgehend ruhig. Die junge Mori hatte den ganzen Abend ihr Lächeln aufgesetzt und nun taten ihre Wangen von der Anstrengung weh. Sie stand in der Küche und versuchte sich eine kurze Pause von dem Gelaber zu geben. Die anderen waren im Wohnzimmer und unterhielten sich gerade über geschäftliches. Das wollte Ran eh nicht mit anhören und so war sie unter einem Vorwand in die Küche geflohen. Sogar Shinichi hatte das Weite gesucht und war auf die Toilette verschwunden.
 

Aus dem Wohnzimmer ertönte lautes Gelächter. Die schienen sich prächtig zu amüsieren. Da sie mit dem Rücken zur Tür stand sah sie nicht wie Kenji hineinkam und am Türrahmen stehen blieb. Er musterte die junge Frau. Sie war eine Schönheit, durch und durch. Ihre Mutter Eri war eine sehr attraktive Frau, die Reife ausstrahlte. Aber die junge Mori strahlte Unschuld aus. Etwas was der ältere Mann sehr anziehend fand.

Mit einem Räuspern machte er sich bemerkbar. Die junge Schülerin wirbelte herum und sah ihn leicht erschrocken an. „Ich habe Sie gar nicht gehört.“

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken“, lächelte Kenji und kam näher. „Ich wollte mir ein Glas Wasser holen. Ich kann keinen Alkohol mehr trinken, denn ich muss noch fahren.“
 

Ran holte ein Glas aus dem Schrank und stellte es auf den Tisch, bevor sie eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank nahm. „Bitte.“

„Vielen Dank. Also Ran, hast du einen Freund?“

Irritiert sah sie den Älteren an. Was ging ihn das an? Was sollte sie jetzt antworten? Seine Nähe machte die junge Frau nervös, aber nicht auf die gute Weise. Sie entschloss sich zu Lügen und behauptete. „Ja ich habe einen Freund.“

„Das habe ich mir gedacht. So eine hübsche, junge Frau wie du ist bestimmt nicht alleine. Und es ist was Ernstes?“

„Ja.“

„Das freut mich“, lächelte Kenji. „Übrigens, ich wollte dir einen Vorschlag machen.“

„Aha“, sagte sie nur und wartete.

„Wie wäre es, wenn in meiner Firma ein Praktikum machen würdest? Du könntest in den nächsten Ferien beginnen. Sowas macht sich immer gut bei Bewerbungen.“

Ein Praktikum bei dem? Nie im Leben.

„Und was genau soll ich bei Ihnen machen?“, fragte sie misstrauisch.
 

Der ältere Mann kam näher und blieb jetzt vor ihr stehen. Sie sah ihn an und spürte Furcht in ihr aufsteigen. „Du würdest meine persönliche Assistentin unterstützen und für mich ein paar Aufgaben erledigen. Du würdest dann in meinem Büro arbeiten.“

Mit ihm alleine in seinem Büro? Sah sie denn wie eine hohle Frucht aus? So dumm war doch keine! Und die junge Mori ließ sich auf sowas schon gar nicht ein.

„Nein danke. Ich habe kein Interesse. Außerdem habe ich meine Ferien schon verplant“, bemerkte sie ausweichend.

„Du solltest dir das nochmal überlegen“, meinte er und klang rau. „Ich kann dir viel beibringen.“

Alter, der bekam gleich einen Tritt in die Eier!

Gerade als sie etwas erwidern wollte, wurde sie von Shinichi abgehalten. Dieser war in diesem Moment in die Küche gekommen und sah sofort was sich da abspielte. Und es machte ihn verdammt wütend! Kenji war bekannt nichts anbrennen zu lassen und jungen Frauen hinterher zusteigen, aber das ging ja mal gar nicht!

„Ran, kannst du mal kurz mitkommen? Ich glaube deine Katze hat etwas umgeworfen, ich habe etwas in deinem Zimmer knallen hören“, meinte ihr Stiefbruder und zog die junge Schülerin einfach mit sich. Kenji sah denn beiden missmutig nach.
 

Ran sah ihren Stiefbruder von der Seite an, dieser zog sie mit nach oben. Sie war ihm dankbar das er sie da weggeholt hatte. Das mit Goro war nur eine Ausrede, dass wusste sie. Shinichi zog sie in sein Zimmer und schloss die Tür. Fragend sah sie den jungen Kudo an. „Was ist?“

Anstatt zu antworten nahm er seine Stiefschwester in die Arme und küsste sie hart. Sein Körper presste sich gegen ihren, sodass sie gegen die Tür fiel. Stürmisch küsste der attraktive Schüler sie und verstärkte seinen Griff um ihren Körper. Er war sauer, richtig wütend und hätte diesem Arschloch am liebsten eine verpasst.
 

Die brünette Mori merkte es und war etwas erstaunt. Die ganze Zeit hatte er sie ignoriert und kaum machte so ein alter Knacker sie an schon wurde er zum Wildschwein. Einem sehr eifersüchtigen Wildschwein. Mit einem Seufzen erwiderte sie seine Küsse und schlang die Arme um seinen Hals. Lächelnd biss er ihr in die Lippe und leckte anschließend über die Stelle. Ein leises Brummen entfuhr ihrer Kehle als sie sich noch enger an ihn presste.
 

Nach endlosen Minuten lösten sie sich und sahen sich an. „Ich weiß, was er von dir wollte. Er versucht jedes junge, hübsche Mädchen anzumachen und mit einem Praktikum zu ködern.“

„Hab ich mir gedacht. Er hat mich ja den ganzen Abend förmlich mit seinen Blicken ausgezogen“, brummte Ran genervt. „Dein Vater hat komische Freunde. Weiß er wie der Typ so drauf ist?“

Shinichis Nicken überraschte sie etwas. „Ja und deshalb war er auch am Überlegen ihn überhaupt einzuladen. Aber mein Dad weiß, dass du dich auf sowas nie einlassen würdest.“

„Aha.“

„Komm lass uns wieder runter. Ich werde dich jetzt im Auge behalten.“ Besitzergreifender Kerl.

Sanft schon er sie aus seinem Zimmer. Bevor sie die Treppen erreichten wandte er sich nochmal an sie. „Du bist wunderschön“, flüsterte er was ihr ein Lächeln auf das Gesicht zauberte. Na endlich!
 


 

Gegen Mitternacht verabschiedeten sich die Gäste und fuhren nach Hause. Kenji hatte der jungen Mori immer wieder Blicke zugeworfen, aber diese hatte ihn ignoriert und sich stattdessen mit den anderen Männern unterhalten. Soweit war alles okay gewesen, bis man sie nach ihrem Vater gefragt hatte, genau die Frage die sie nicht hören wollte.

Mit zusammengebissenen Zähnen versuchte sie so freundlich wie möglich zu bleiben.

„Mein Vater ist kein Teil meines Lebens. Er hat uns verlassen und lebt sein eigenes Leben.“

„Vermisst du ihn nicht?“

„Warum soll ich einen Mann vermissen der kein Interesse an mir zeigt?“, fragte sie zuckersüß.

Daraufhin harkten sie nicht weiter nach, denn man merkte, dass die junge Schülerin nicht gut auf ihren Vater zu sprechen war.

„Also Yusaku, es war schön. Das nächste Mal treffen sich alle bei mir“, rief Daisuke und schüttelte dem älteren Autor die Hand. Eri bekam einen Kuss auf die Wange, was diese Lächeln ließ. Nachdem alle weg waren schloss der attraktive Kudo seine Frau in die Arme. „Endlich sind sie weg“, murmelte er. Er hatte einiges getrunken und war erschöpft. Auch Eri hatte mehr getrunken als geplant und wollte einfach nur ins Bett.
 

Ran und Shinichi saßen noch im Wohnzimmer. Als ihre Eltern verkündeten, dass sie ins Bett gehen würden, nickten sie nur und meinten, dass sie ein bisschen aufräumen würden. Dankbar hatte die attraktive Kudo sowohl ihre Tochter als auch ihren Stiefsohn umarmt bevor sie mit ihrem Mann hochgegangen war.

Die Stiefgeschwister räumten die Gläser weg und stellten die angefangene Flasche Wein in den Kühlschrank. Müde streckte sich die junge Mori und gähnte. „Ich denke, ich gehe jetzt auch ins Bett.“

Als ihr Stiefbruder nichts sagte, drehte sie sich um und erstarrte. Shinichi stand vor ihr und knöpfte sein Hemd auf. Sie konnte ihren Blick nicht von seinem Oberkörper abwenden, der mit jedem offenen Knopf immer sichtbarer wurde.

Schluckend sah sie ihn an. „Was wird das?“

Lächelnd öffnete er den letzten Knopf. „Das wirst du gleich sehen.“

Er hatte die ganze Zeit diesen Plan im Kopf gehabt und würde ihn nun umsetzen.
 

Langsam, wie ein Raubtier ging er auf sie zu und zog sie sanft zu sich. Dann legte er ihre Hände auf seine Brust. „Berühre mich“, bat er rau.

Mit klopfenden Herzen kam sie seiner Bitte nach. Langsam strichen ihre Hände über seine Bauchmuskeln. Ihre Fingernägel kratzten leicht über seine Brustwarzen, was ihn leise Zischen ließ. „Hast du was bestimmtes vor?“, murmelte sie und fuhr über seinen Bauchnabel. „Ich will mehr.“

„Das heißt?“

„Mehr Berührungen.“

„Berührungen mit den Händen, oder mit den Lippen?“, fragte sie neckisch.

Der junge Kudo knurrte. „Beides. Wenn du es auch willst.“ Er würde sie zu nichts drängen. Wenn sie nicht wollte dann könnte sie jederzeit gehen.

Ran dachte nicht daran zu gehen, schließlich war dies eine gute Gelegenheit. „Unsere Eltern sind da.“

„Die schlafen gleich. Mein Vater hat einiges getrunken und deine Mutter war auch guter Dinge.“

„Und du meinst, dass wir deshalb in Ruhe miteinander rummachen können?“ Sein Grinsen sprach Bände. Mit einem gekonnten Griff hob er sie hoch und trug sie zur Treppe.
 

Raschelnd fiel sein Hemd auf den Boden. Ihre Finger kratzten über seine Haut und fuhren weiter runter zu seiner Hose. Seine Hände blieben aber nicht untätig, denn sie öffneten ihr Kleid nur um es ihr dann langsam abzustreifen. Und nun stand sie in Unterwäsche vor ihm und ein Schauer durchfuhr seinem Körper. Verdammt, sie war wunderschön. Unter ihrem Kleid trug sie schwarze Spitzenunterwäsche. Verdammt heiße Spitzenunterwäsche.

„Wenn ich gehen soll, dann sag es jetzt“, murmelte er und wanderte mit seinen Händen höher zu ihren Brüsten.

„Bleib“, flüsterte sie und biss in seine Brust. Er knurrte erregt.

„Wie...wie weit willst du gehen? Ich muss wissen was erlaubt ist und was nicht“, hauchte er und küsste ihr Ohr.

Ihr Körper zitterte leicht und sie sog seinen Duft ein. „Du behältst die Hose an.“

„Und du?“
 

Die hübsche Schülerin griff nach seinen Händen und zog ihn zum Bett. Sie waren in dem Zimmer der hübsche Mori da sein Zimmer zu nah an dem Schlafzimmer ihrer Eltern war. Schließlich sollten die beiden nicht mitkriegen was sich zwischen ihnen abspielte.

Grinsend schubste sie ihren Stiefbruder, sodass er auf ihr Bett fiel. Dann setzte sich sie breitbeinig auf seine Hüfte, was ihn leise Keuchen ließ. „Ich behalte meine Unterwäsche an. Nur berühren und streicheln. Mehr ist nicht erlaubt“, hauchte sie und beugte sich unter.

„Und Küssen?“

„Kommt darauf an wo du mich küssen willst.“

„Dort wo dich noch keiner geküsst hat“, erwiderte Shinichi lüstern und begann ihre Brüste zu massieren. Seufzend warf die junge Mori den Kopf nach hinten und ließ ihre Hüfte kreisen. Deutlich spürte sie die Beule in seiner Hose, aber sie wusste das es dafür noch zu früh war.
 

Der attraktive Fußballer fuhr sanft über ihren BH und wanderte dann mit der einen Hand weiter runter. Vorsichtig strich er über den Rand ihres Slips was sie leicht zusammenzucken ließ. „Keine Sorge, ich weiß wie weit ich gehen darf.“

„Das hoffe ich sonst hole ich Goro wieder rein“, drohte sie leicht außer Atem. Ihr Kater war aus dem Zimmer geschickt wurden, damit er nicht wieder auf Shinichi losging. Nun war Goro nach unten gerannt und hatte sich auf das Sofa gelegt.
 

Der junge Kudo war mehr als überrascht, dass sie es soweit kommen ließ. Er hatte ja mit Ablehnung gerechnet. Mit einem Grinsen fuhr der junge Schüler hoch und drehte sich mit ihr, sodass sie auf den Rücken lag und er über sie gebeugt war. Seine Lippen legten sich zuerst auf ihre Lippen bevor sie weiter nach unten wanderten. Genießerisch schloss sie die Augen und gab sich ganz ihren Empfindungen hin. Für Ran gab es gerade nur sie beide. Das ihre Mutter nur ein paar Zimmer weiter schlief war ihr gerade herzlich egal. Nur seine Lippen waren wichtig, die gerade an ihrem BH angekommen waren. Sanft biss er in die Brust und trotz ihres BHs spürte sie den Biss und stöhnte leise.
 

Lächelnd leckte Shinichi über die weiche Haut ihres Bauches und ging weiter runter. Als sie merkte worauf er hinauswollte erstarrte sie. „Ich glaube, dass solltest du lassen.“

„Vertrau mir, es wird dir gefallen. Und du musst nichts als Gegenleistung tun, wenn dir das Sorgen bereitet“, flüsterte er und kniff in ihren Oberschenkel. Überrascht von diesen Angriff spreizte sie die Beine, was er natürlich damit bezwecken wollte. Die hübsche Schülerin wurde rot als sie sah wie sein Kopf weiter runter ging.

„Kudo“, warnte sie aber wenig überzeugend. Ihr Atem ging schneller. Ihr Herz pochte schnell und hart gehen ihre Brust.
 

Warm war sein Atem, als er an ihrer intimsten Stelle ankam. Schluckend wollte sie sich aufsetzen, aber er drückte sie mit den Armen nach unten. Dann warf er ihr einen Blick zu und seine Zunge fuhr über ihren Slip. Leise schrie sie auf, denn das war völlig neu für sie.

„Du bist feucht“, hörte sie ihn murmeln, was sie erröten ließ, aber das konnte er durch die Dunkelheit im Zimmer nicht sehen. Das war auch gut so. Innerlich fragte sie sich warum sie es soweit kommen lassen hat, aber sie wusste warum. Sie wollte mehr als nur Küsse. Und das würde sie heute auch bekommen.
 

Seine flinken Finger glitten über ihren Slip und sein Daumen presste sich an ihre Klitoris, was sie wieder zusammenzucken ließ. Ihre Erregung wuchs und wenn sie nicht so viele Bedenken gehabt hätte, wäre sie am liebsten weiter gegangen. Ihr Stiefbruder genoss es sie in den Händen zu haben und fuhr mit seinem Spiel fort. Seine Finger reizten sie weiter. Er berührte sie immer nur über dem Slip. Darunter ging er nicht, da er genau wusste, dass sie es nicht wollte. Als er dann in die kleine Erhebung biss, keuchte sie lauter. Die junge Schülerin war heiß und feucht und er würde ihr nun die Erlösung geben die sie verlangte.
 

Die Faust auf ihren Mund gepresst unterdrückte Ran einen Aufschrei und stieß die Luft aus. Gerade eben hatte sie ihren ersten Orgasmus gehabt. Ihre Oberschenkel zitterten noch immer von diesem Erlebnis. Shinichi beobachtete sie und grinste zufrieden. Seine Stiefschwester war einfach wundervoll. Als sie eben ihren Höhepunkt erreicht hatte, wäre er selber fast gekommen. Das war das erotischste was er jemals gesehen hatte, und er war der Grund dafür. Ihr Körper zitterte leicht und ihr Brustkorb hob und senkte sich schnell. „Wir sollten jetzt schlafen“, meinte er und erhob sich etwas. Seine Erektion drückte hart gegen seine Hose, aber er ignorierte es. Sein Vergnügen konnte warten, jetzt war erstmal die hübsche Mori dran.

Mit einem letzten Kuss auf ihre geschwollenen Lippen, verschwand er aus ihrem Zimmer. Ran blieb alleine in ihrem Bett zurück und schlief schnell ein. Zu gerne hätte sie ihn neben sich gehabt, aber das war zu riskant.

Mit einem Seufzen fiel sie in einen tiefen Schlaf.

Wochenende: Samstag bei Aoko und Saguru

Nervös stand Aoko Samstagmorgen vor ihrem Kleiderschrank und wusste nicht was sie anziehen sollte. Normalerweise wäre sie wegen Nachhilfeunterricht nicht so nervös gewesen aber Kazuha hatte sie so hibbelig gemacht, dass sie jetzt nicht wusste was sie machen sollte.

Die hübsche Schleifenträgerin hatte ihr eingetrichtert, dass sie sich hübsch machen sollte – schließlich war sie bei Saguru zuhause und da musste sie ja einen guten Eindruck hinterlassen. Außerdem würde er bestimmt ihre Nähe suchen also wäre es besser, wenn sie ein gut duftendes Parfüm auflegen würde.
 

Und nun stand die junge Schülerin vor ihrem Kleiderschrank und warf deren sämtlichen Inhalt auf ihr Bett. Sollte sie ein Kleid anziehen? Oder einen Rock und dazu ein schickes Oberteil? Oder doch lieber Jeans und Shirt? Mit einem genervten Laut raufte sich die hübsche Nakamori die Haare. Es war doch zum verrückt werden! Wie gerne hätte sie Ran um Hilfe gebeten, aber die war bestimmt genauso genervt, schließlich hatte sie heute das Essen mit Yusakus Freunden. Als die junge Mori davon erzählt hatte, da wussten sowohl Aoko als auch Kazuha, dass es ein bescheidener Abend werden würde. Schließlich musste Ran die ganze Zeit freundlich bleiben und durfte nichts Falsches sagen. Und wenn so ein Ochse dann noch einen dummen Kommentar machte, dann war es fast unmöglich die Klappe zu halten!
 

Ob sie doch die junge Toyama um Hilfe bitten sollte? Ne die würde sie nur wahnsinnig machen. Also musste Aoko selber zusehen wie sie klarkam. Nachdenklich hob sie einen dunkelblauen, knielangen Rock hoch. Sollte sie sich wirklich so aufbrezeln? Schließlich ging es nur um Nachhilfe und sonst nichts.

Ihre Augen schweiften über ihre Kleidungsstücke hinweg und mit einem Seufzen schüttelte sie den Kopf. Egal, sie würde heute ganz normal zu Saguru hingehen und normale Sachen anziehen. Es war schließlich kein Date und er war nicht ihr Freund. Also entschied sich Aoko für eine hellblaue Jeans und ein weißes Shirt.
 

Ihr Vater war einkaufen gefahren und würde erst später wiederkommen. Normalerweise fuhr sie immer mit aber dieses Mal hatte sie ihm einen Zettel geschrieben und hoffte, dass er alles mitbringen würde. Ansonsten würde sie heute Abend nochmal losgehen müssen. Ihr Dad wusste nicht, dass sie zu Saguru ging, dass hätte er sonst verboten. Stattdessen hatte Aoko ihm erzählt das sie sich mit einer Freundin traf. Da er nicht nachgefragt hatte um welche Freundin es sich handelte musste die junge Schülerin auch keine einweihen.
 

Gott warum war sie nur so aufgeregt? Es war nur Nachhilfe! Und nach dieser Nachhilfe würde sie ganz einfach wieder nach Hause gehen und sich einen schönen Abend machen. Trotzdem schlug ihr Herz schnell und kräftig gegen ihren Brustkorb. Ob das bei jedem so war? Nein, wahrscheinlich war nur sie davon betroffen, andere würden sich nicht so kindisch aufführen.

Seufzend ging sie runter in die Küche um sich etwas zu trinken zu holen, als ihr Handy piepte. Neugierig holte sie es aus ihrer Tasche und sah das Kaito ihr eine Nachricht geschrieben hatte.
 

Hey :) Lust morgen mit mir Minigolf spielen zu gehen? Die haben eine neue Bahn die echt schwer sein soll, das muss ich ausprobieren! ^^
 

Sollte sie ja sagen? Aoko war hin und hergerissen. Sie würde schon gern mit zum Minigolf gehen, aber sie war sich unsicher ob es das Richtige war. Vielleicht wäre es besser, wenn sie absagen würde. Ach das wäre ja auch blöd, immerhin hatten sich die beiden gerade erst wieder vertragen, und wenn sie jetzt absagte, dann würde Kaito denken das sie noch sauer war. Also schrieb sie:
 

Klar bin dabei :) Wann wollen wir los?
 

So um 14 Uhr? Hinterher können wir ja Bürger essen gehen oder so :)
 

Klingt gut bis dann :)
 

Lächelnd packte sie ihr Handy in ihre Tasche. Sie freute sich auf den morgigen Tag mit Kaito. Vielleicht würde es wieder wie früher werden.

Während sie eine Flasche Wasser öffnete sah sie zur Uhr die an der Wand hing. In zwei Stunden musste sie los. Bis dahin konnte sie ja noch Wäsche machen und im Wohnzimmer staubsaugen.
 


 

Bei Saguru

Der junge Hakuba war ebenfalls etwas aufgeregt und Kontrollierte nochmal ob alles sauber und ordentlich war. Seine Mutter konnte über ihn nur den Kopf schütteln. Als er ihr gesagt hatte, dass eine Schulfreundin herkommen und ihm Nachhilfe geben würde, da war sie mehr als überrascht. Er brachte nie Mädchen mit nach Hause und Nachhilfe brauchte er eigentlich nicht.
 

Ihr Sohn hatte aber schon öfters von dem Mädchen erzählt und sie war sehr neugierig. Immer wenn Saguru von Aoko erzählte strahlte er regelrecht. Er schien sie sehr zu mögen.
 

Der junge Schüler war in seinem Zimmer und lag auf dem Bett. Er freute sich wie ein kleiner Schneekönig. Er war schon lange in die hübsche Nakamori verliebt und als er endlich den Mut gefunden hatte sie anzusprechen war ihm nichts Besseres als die Nachhilfe eingefallen. Klar hätte er es auch ohne ihre Hilfe geschafft den Stoff nachzuholen, aber er wollte sie unbedingt kennenlernen also hatte er sie angesprochen. Und zu seinem Glück hatte sie ja gesagt. Außerdem war sie zu der Zeit noch mit Kaito zerstritten gewesen, sodass sich seine Chancen etwas verbessert hatten. Leider war ihm zu Ohren gekommen, dass die beiden sich wieder vertragen hatten, also musste er sich jetzt ranhalten, denn sonst würde der junge Kuroba sich an Aoko ran machen.
 

14Uhr
 

Sichtlich nervös verließ die hübsche Nakamori ihr Haus und ging los. Ob die Nachhilfe in seinem Zimmer stattfinden würde? Sie war sich nicht sicher ob sie das durchstehen würde, wenn ja. Ihr wäre es lieber, wenn sie im Wohnzimmer lernen würden. Im Beisein seiner Mutter oder so. Wenn Saguru sie plötzlich küssen würde, dann wüsste sie nicht wie sie reagieren sollte. Aber darüber sollte sie sich keine Gedanken machen oder?
 

Es herrschte reger Verkehr aber es war ja auch Samstagmittag und viele Leute mussten heute arbeiten oder einkaufen. Da er etwas weiter weg wohnte musste Aoko weit laufen. Theoretisch hätte sie auch den Bus nehmen können aber die waren meistens zu voll, da war es besser zu laufen.
 

Um kurz vor halb drei kam sie endlich am Haus der Hakubas an. Es war klein, sah aber sehr hübsch und gepflegt aus. Außerdem hatten sie einen großen Garten und einen Schuppen in dem Watson war. Im Haus konnten sie den Falken nicht lassen, da er alles vollkacken würde. Und so hatte er sein eigenes Reich und konnte sich darin frei bewegen ohne Käfig.
 

Mit leicht klopfenden Herzen ging die brünette Nakamori zur Haustür und drückte auf die Klingel.

Nur Sekunden später wurde die Tür von einem strahlenden Saguru geöffnet. Lächelnd erwiderte Aoko die Umarmung - die sie sogleich zur Begrüßung erhalten hatte. Als die beiden sich voneinander lösten musterte die junge Schülerin ihn. Auch er trug eine einfache Jeans und ein Shirt, also war es richtig gewesen einfache Klamotten anzuziehen. Hätte sie sich jetzt schick gemacht wäre es doch peinlich geworden.

„Komm rein, der Kaffee ist fertig und die Kekse auch“, grinste der attraktive Fußballer. Nickend trat Aoko über die Türschwelle und sah sich um. Es war sehr gemütlich eingerichtet und viele Vasen mit frischen Blumen standen auf kleinen Beistelltischen. Ein süßer Geruch von frisch gebackenen Keksen kam aus der Küche.

„Komm wir gehen in die Küche, dann können wir uns auf die Kekse stürzen. Ich Geier da schon seit heute Morgen drauf“, erklärte Saguru lachend. Auch die brünette Nakamori musste lachen.
 

Seine Mutter hatte gerade die Kanne auf den Tisch gestellt als die beiden Schüler den Raum betraten. Als die ältere Hakuba die junge Schülerin sah lächelte sie. Was für ein hübsches Mädchen Ihr Sohn hatte einen guten Geschmack.

Etwas unsicher und scheu sah Aoko seine Mutter an. Sagurus Mom war sehr hübsch. Wie ihr Sohn hatte sie blonde Haare und braune Augen. Und ein wirklich wundervolles Lächeln.

„Mom das ist Aoko Nakamori, Aoko das ist meine Mutter Sanako Hakuba.“

Sanako streckte die Hand aus. „Es freut mich sehr dich kennen zu lernen Aoko.“

Immer noch etwas schüchtern ergriff diese die Hand. „Es freut mich auch, Mrs. Hakuba.“

„Sanako und Du bitte“, kam es amüsiert von der Älteren. Die hübsche Schülerin nickte und lächelte, wenn auch unsicher.
 

„Kommt und setzt such. Aoko, wie trinkst du deinen Kaffee? Oder möchtest du lieber Tee?“

„Ich trinke Kaffee mit Milch und Zucker.“

„Oh genau wie ich!“, rief seine Mom freudig. „Mein Sohn und mein Mann schimpfen immer, wenn ich den Kaffee mit Milch und Zucker verunstalte.“

Fragend sah Aoko zu ihrem Mitschüler, dieser verdrehte die Augen. „Du machst ja auch tonnenweise Zucker rein und mehr Milch als Kaffee.“

„Weil ich ihn sonst nicht runterkriege. Das ihr beide den Kaffee schwarz trinkt ist mir ein Rätsel“, seufzte Sanako.

Kichernd bemerkte Aoko. „Mein Dad trinkt ihn auch schwarz und verzieht immer das Gesicht, wenn ich Milch und Zucker reinmache.“

„Ha! Da hast du es Mom!“, rief Saguru triumphierend.
 

Die Kekse sahen nicht nur lecker aus und rochen umwerfend, sie waren auch köstlich und die brünette Schülerin konnte sich nur mit Mühe beherrschen. Selbstgemachte Kekse aß sie selten. Hin und wieder backte sie selbst welche, aber so gut wie Sanakos waren sie nicht.

„Die Kekse sind ein Traum“, schwärmte sie und seufzte genüsslich.

„Du hast dich mal wieder selbst übertroffen Mom“, bemerkte ihr Sohn und rieb sich den voll gefutterten Bauch.

Die blonde Hakuba lächelte erfreut. „Vielen Dank.“

Wenig später gingen die Schüler ins Wohnzimmer. Saguru hatte ihr gesagt, dass sie dort die Nachhilfestunde abhalten würden. Und das war ihr mehr als recht. Seine Mutter würde in der Zwischenzeit die Küche aufräumen.
 

Während des lernen ertappte sich die brünette Schülerin dabei wie sie immer wieder zu dem attraktiven Mitschüler schielte. Natürlich so unauffällig wie möglich. Er war höchst konzentriert bei der Sache und merkte gar nicht wie sie ihn anstarrte. Sie fühlte sich sehr wohl bei ihm aber dennoch. Es war anders als bei Kaito. Leise seufzend versuchte sie auf andere Gedanken zu kommen.

„Sag mal, ich habe gehört das du dich wieder mit Kuroba vertragen hast“, kam es plötzlich von dem blonden Hakuba.

Überrascht sah die junge Nakamori ihn an. „Ähm ja.“

„Wie kam es dazu?“

„Er hat sich entschuldigt. Er bereut was er getan hat“, meinte sie leise.

„Ein Junge sollte eine schöne Dame niemals verletzten. Egal auf welche Weise“, bemerkte der junge Fußballspieler ernst.

Überrumpelt sah sie ihn an. „Ähm du findest mich schön?“

Aber er schüttelte den Kopf. „Nein ich finde dich bezaubernd. Und selbst das ist noch untertrieben.“

„Ähm.“ Sie wusste gar nicht was sie dazu sagen sollte.
 

Anscheinend spürte Saguru, dass er Aoko mit seinen Worten etwas verunsichert hatte, denn er wechselte geschickt das Thema. „Nach dem lernen gehen wir zu Watson, ich habe ihm gesagt, dass er heute Besuch bekommt.“

Neugierig legte Aoko den Kopf schief. „Und was hat er gesagt?“

„Er freut sich.“

„Das hat er dir gesagt?“

Lachend nickte der blonde Schüler. „Ja er freut sich immer über Besuch, denn er hört wie Frauen gerne Komplimente.“

„Gut zu wissen, dann werde ich ihm welche machen“, kicherte sie vergnügt.

Er beobachtete sie und lächelte. Ihre strahlenden Augen könnte er jeden Tag sehen.
 

Seine Mutter kam ins Wohnzimmer. „Ich muss nochmal kurz weg. Ich bin in einer Stunde wieder da.“ Sie winkte den beiden Oberschülern zu und verließ das Haus. Und mit einem Mal war Aoko klar, dass sie mit ihm alleine war. Scheiße! Genau das wollte sie nicht!

„Dann lass uns weiter lernen. Watson wird bestimmt schon warten“, meinte der attraktive Fußballspieler und steckte seine Nase wieder ins Buch. Erleichtert nickte sie und nahm ihr Helft zur Hand.
 

Knapp eine halbe Stunde später waren sie fertig und nun auf den Weg zum Schuppen. Die hübsche Nakamori hörte den Falken kreischen und zuckte bei der Lautstärke leicht zusammen. Ihr Mitschüler lächelte. „Ja er kann sehr laut sein. Aber er tut nichts, keine Sorge.“

„Okay, ich wollte meine Augen nämlich noch behalten“, bemerkte sie trocken.

Kichernd öffnete er die Tür und ließ sie rein.

Der Schuppen war zu seinem Vogel sicheren Haus umgebaut worden. Überall waren dicke Äste befestigt, damit er darauf landen konnte und alles im Auge hatte.
 

Erstmal blieb die hübsche Schülerin auf Abstand, schließlich kannte sie den Falken nicht und umgekehrt genauso. Saguru zog sich einen dicken Handschuh an und pfiff. Watson kam sofort angeflattert und landete elegant auf seinem Arm. Mit großen Augen sah Aoko den Falken an. Sein Gefieder war schwarz und nur am Bauch war es hell. Er war nicht so groß wie sie es erwartet hatte, sah aber wunderschön aus.

Lächelnd drehte sich der junge Schüler mit dem Falken auf dem Arm zu ihr um. Langsam schritt er näher während er mit Watson sprach. „Ich möchte dir eine besondere Lady vorstellen. Das ist Aoko - sie wollte dich unbedingt kennenlernen.“

Watson sah die junge Schülerin an und stieß einen Schrei aus. Noch recht unsicher was sie tun sollte lächelte sie. „Hallo Watson, du bist wirklich atemberaubend schön.“
 

Wieder stieß der Falke einen Schrei aus, wenn auch leiser. Er beäugte sie neugierig und hob seinen Kopf. Sein Besitzer streichelte ihn. „Ich würde dich ihn gerne streicheln lassen, aber ich glaube es wäre besser, wenn wir damit noch warten. Auch wenn Watson zahm ist weiß ich nicht ob er dich nicht doch beißen würde. Er ist Frauen nicht so gewohnt. Er kennt nur meine Mutter.“

„Das ist okay. Mir reicht es ihn ansehen zu dürfen“, meinte Aoko lächelnd. „Außerdem würde ich mich wohl eh nicht trauen ihn zu streicheln. Das macht mir ehrlich gesagt etwas Angst.“

„Ja das kann ich mir vorstellen. Man sieht ja auch nicht jeden Tag einen Falken und kommt ihm so nahe.“

„Ja, aber er ist wirklich wunderschön. Kein Wunder das du so stolz auf ihn bist.“

Watson flatterte mit den Flügeln was Aoko einen Schritt zurück gehen ließ. „Keine Sorge, er freut sich nur über deine Worte“, erklärte Saguru amüsiert.

„Okay.“
 

Sie blieben eine halbe Stunde bei Watson und Aoko fragte nach seiner Ernährung, Pflege und Training. Der gutaussehende Hakuba erklärte, dass er den Falken regelmäßig fliegen ließ und sich intensiv um seine Pflege kümmerte. Außerdem trainierten sie jeden Tag Kommandos.

Seine Mutter kaufte immer das beste Fleisch ein und sein Vater besorgte immer wieder neue Äste und befestigte sie immer an andere Stellen. Außerdem bastelte Saguru oft Spielsachen damit ihm nicht langweilig wurde.
 

Als sie den Schuppen verließen und wieder ins Haus gingen war seine Mutter wieder da und schnippelte das Gemüse für das Abendessen. „Aoko, du bleibst doch zum Essen, oder?“

„Ähm also eigentlich wollte ich bald nach Hause“, sagte sie entschuldigend.

„Ach Quatsch! Du bleibst zum Essen. Ich mache meinen berühmten Gemüse-Auflauf mit extra Käse. Und zum, Nachtisch gibt es leckeres Eis mit Sahne.“

Dazu konnte die brünette Nakamori nicht nein sagen, also stimmte sie zu - was sowohl Sanako als auch Saguru freudig Lächeln ließ.
 

Bis das Essen fertig war verbrachten die beiden Oberschüler ihre Zeit im Wohnzimmer. So genau wusste der junge Fußballer nicht was er jetzt mit Aoko machen sollte, bis sie ihn gefragt hatte ob er eine PS4 oder eine andere Spielkonsole besaß. Also hatte er seine PS4 aus seinem Zimmer geholt und war nun mit ihr am Zocken. Wie die meisten Jungs besaß er viele Baller- oder Rennspiele. Und so zockten die beiden jetzt ein Autorennspiel und der junge Hakuba staunte nicht schlecht als sie das eine oder andere Mal gewann.
 

Als sein Vater nach Hause kam und die beiden im Wohnzimmer sah, ging er in die Küche und begrüßte seine Frau mit einem Kuss. „Wer ist denn das Mädchen im Wohnzimmer?“

„Aoko Nakamori, Saguru hat doch erzählt das sie heute herkommen wollte.“

„Ach ja, stimmt. Und wieso sitzen die beiden im Wohnzimmer und zocken?“

„Weil das Essen noch nicht fertig ist. Aoko wird nämlich mitessen. Außerdem finde ich es besser, wenn sie im Wohnzimmer sitzen als in seinem Zimmer“, erwiderte Sanako.

„Stimmt wohl. Nicht das die beiden auf dumme Gedanken kommen, wenn sie alleine sind“, bemerkte Keisuke trocken. Seine Frau stieß ihn mit dem Ellbogen in die Seite.
 

Sanako rief die beiden als das Essen fertig war. Als die Schüler die Küche betraten sahen sie das Keisuke schon am Tisch saß und Zeitung las. „Hallo Dad, ich wusste gar nicht das du wieder da bist“, meinte der blonde Oberschüler. „Du warst ja auch beschäftigt“, erwiderte sein Vater amüsiert und wandte sich an das junge Mädchen. „Hallo, ich bin Keisuke. Freut mich.“

„Ich bin Aoko Nakamori freut mich auch“, lächelte sie und gab dem älteren Hakuba die Hand.

„Setzt euch das Essen ist gleich fertig“, rief seine Mutter und holte die Teller raus.
 

„Und wie war die Arbeit? Hast du einem armen Schlucker einen teuren Wagen angedreht?“, fragte Saguru seinen Vater. Dieser nickte und wirkte zufrieden. „Ja, sogar zwei Autos haben heute neue Besitzer gefunden.“

„Arbeiten Sie in einem Autohaus?“, fragte Aoko neugierig.

Keisuke nickte. „Ja, seit neunzehn Jahren. Nächstes Jahr habe ich Jubiläum.“

„Oh schön.“

„Und du gehst in Sagurus Klasse?“

„Äh nein ich bin in seiner Parallelklasse. Aber im selben Jahrgang.“

„Aoko hat mir beim Lernen geholfen'', meinte der Schüler grinsend. „Und sie hat Watson kennengelernt.“

„Ich hoffe mein Sohn benimmt sich anständig in der Schule, wenn nicht wäre es der ideale Moment jetzt zu petzen“, grinste Keisuke und erntete einen bösen Blick seines Sohnes. Die junge Schülerin lachte und schüttelte den Kopf. „Er benimmt sich besser als manch anderer.“

„Schade ich dachte, ich könnte ihn mal auf den Pott setzten“, seufzte sein Vater.

„Dad!“
 

Das Essen verlief sehr entspannt. Aoko erzählte von ihrem Vater und dass er als Polizist arbeitete. Auch von der Schule erzählte sie viel und von ihren Freundinnen. Keisuke und Sanako waren von der jungen Frau sehr begeistert. Sie war klug, hübsch und hatte Sinn für Humor. Ihr Sohn war ein Glückspilz. Nun konnte sie nur hoffen, dass es mit den beiden klappen würde.
 

Wenig später verabschiedete sich die junge Nakamori von seinen Eltern und versprach mal wieder vorbei zu kommen. Seine Mum hatte ihr Kekse eingepackt und sein Vater hatte ihr zum Abschied einen Kuss auf den Handrücken gegeben. Jetzt wusste sie woher Saguru seinen Charme hatte.

Er brachte sie nach Hause, denn er wollte noch ein bisschen Zeit mit ihr verbringen. Sein Vater hatte gefragt ob er sie fahren sollte, aber der attraktive Schüler hatte abgelehnt.
 

Es war schon etwas dunkel als sie sich auf den Weg machten. Die ersten Straßenlaternen gingen an. „Es war echt schön bei dir. Deine Eltern sind wirklich tolle Menschen“, meinte Aoko nachdem beide lange geschwiegen hatten. „Danke, sie sind echt gut zu mir. Obwohl meine Mutter sehr neugierig ist und mein Vater mir ständig nahelegt keine Dummheiten zu machen“, brummte der junge Schüler was Aoko zum Lachen brachte. „Das sagt mein Vater auch.“

„Dann bin ich ja beruhigt.“
 

Nach einer Weile kamen sie bei den Nakamoris an. Als sie vor der Haustür standen, wusste die hübsche Schülerin nicht wie sie sich verabschieden sollte. Umarmen? Oder sollte sie ihn einen Kuss auf die Wange geben? In ihren Händen hielt sie die Tüte mit den Keksen und sie war sich unsicher was sie jetzt machen sollte.

Allerdings nahm der junge Hakuba ihr diese Entscheidung ab. Bevor sie wusste wie ihr geschah griff er nach ihren Armen und zog sie an sich. Überrascht riss sie den Kopf nach oben und sah ihn mit großen blauen Augen an. Und dann spürte sie seine Lippen auf ihren.
 

Saguru beugte sich zu seiner Mitschülerin runter und legte ganz sachte seine Lippen auf ihre. Ihre Lippen waren zart und weich. Und sie schmeckte so süß, dass er am liebsten reingebissen hätte. Aber er hielt sich zurück, denn auf keinen Fall wollte er sie zu etwas drängen. Nach scheinbar unzähligen Minuten lösten sie sich voneinander. Große blaue Augen sahen ihn leicht verwirrt an. Sie konnte scheinbar nicht glauben, dass er sie gerade geküsst hatte.

„Gute Nacht, bis Montag“, flüsterte er und strich einmal über die zarte Haut ihrer Wange. Sie brachte kein Wort heraus und sah ihm nach als er verschwand. Ihr Herz schlug wild und hart gegen ihren Brustkorb und ihre Gedanken rasten geradezu.
 

Noch immer völlig neben der Spur ging sie schließlich ins Haus. Ihr Vater saß im Wohnzimmer und schaute die Nachrichten.

Schnell rannte sie die Treppe hoch und ging in ihr Zimmer. Dort warf sie sich aufs Bett und starrte zur Decke. Er hatte sie geküsst! Saguru Hakuba hatte sie geküsst! Mit dem Finger strich sie sich über die Lippen. Was sollte sie jetzt tun?

Wochenende: Sonntag Aoko und Kaito

Nach einer Schlaflosen Nacht saß die junge Nakamori am Küchentisch und starrte in ihre Kaffeetasse. Letzte Nacht hatte sie kein Auge zu gekriegt. Die ganze Zeit hatte sie an den Kuss und an Saguru denken müssen. Noch immer konnte sie es nicht glauben. Er hatte sie geküsst! Wie in Trance strich sie sich über die Lippen. Was sollte sie jetzt tun? Er erwartete bestimmt eine Antwort auf den Kuss. Wahrscheinlich hoffte er auf eine Beziehung. Und wahrscheinlich würde er ihr eine Liebeserklärung machen und dann auch noch in der Schule! Wie peinlich!
 

Seufzend nippte sie an dem heißen Getränk und dachte nach. Wie waren ihre Gefühle für den jungen Hakuba? War sie in ihn verliebt? Er sah gut aus, ist charmant, klug, witzig und ein echter Gentleman. Und ihr Herz klopfte in seiner Gegenwart aber reichte das für eine Beziehung aus? Sie hatte ein kleines, warmes Gefühl verspürt als er sie geküsst hatte. Sie hatte immer davon geträumt eine innere Gefühlsexplosion zu erleben, wenn sie von einem Jungen geküsst wurde. Aber das war keine Explosion gewesen, vielleicht eine kleine Flame aber kein Feuerwerk! Und genau das wollte sie. Sie wollte ein Feuerwerk in ihrem Inneren. Wollte auf der Straße tanzen und fremde Leute anlachen! Einfach die große Liebe spüren und allen zeigen! Aber war das mit Saguru möglich?
 

In einigen Stunden würde sie sich mit Kaito zum Minigolf treffen. Wie sollte sie das nur machen? Sie war völlig durcheinander und wusste nicht wie und ob sie ihm etwas vorspielen sollte. Was wenn Kaito von dem Kuss erfuhr? Was würde er tun? Würde es ihm überhaupt interessieren? „Wahrscheinlich nicht“, dachte sie traurig. Sie waren zwar jetzt wieder Freunde aber kein Liebespaar oder derartiges. Seufzend trank sie ihren Kaffee aus und fuhr sich mit der Hand durch ihr Gesicht. Es nütze nichts. Sie würde sich heute mit Kaito treffen und den Kuss vergessen. Punkt.
 

13:50 Uhr Minigolfplatz.

Kaito stand am Eingang und wartete auf die junge Nakamori. Er war etwas nervös und auch leicht gereizt. Nervös, weil er hoffte, dass der Tag gut verlaufen würde und gereizt, weil ihm gestern ein Kumpel geschrieben hatte das Saguru Aoko geküsst hatte. Sein Kumpel war auf den Weg nach Hause am Haus der Nakamoris vorbeigegangen und hatte die beiden gesehen. Das machte den jungen Kuroba fast wahnsinnig. Wie konnte dieser Mistkerl es wagen seine Aoko zu küssen? Dieser verdammte, arrogante Scheißkerl!
 

Er versuchte seine Gereiztheit unter Kontrolle zu bringen, denn wenn er Aoko jetzt anschnauzen würde, dann wäre alles umsonst. Sie konnte da schließlich nichts für. Aber er fragte sich ob sie den Kuss erwidert hatte. Das konnte ihm sein Kumpel nämlich nicht sagen.
 

Hi Kaito. Bin gerade bei Aoko zuhause langgelaufen da habe ich gesehen wie Saguru sie geküsst hat! Sind die beiden zusammen? Davon wusste ich ja gar nichts!
 

Diese Nachricht hatte Kaito aus der Bahn geworfen. Ihm war das Handy aus der Hand gefallen so geschockt war er gewesen. Nein die beiden waren nicht zusammen. Das hätte er mitbekommen.
 

Nein sie sind kein paar. Du hast gesehen wie er sie geküsst hat? Hat sie den Kuss erwidert?
 

Das kann ich dir nicht sagen, ich glaube aber nicht der Kuss war schnell vorbei und ich bin dann auch weiter.
 

Okay danke.
 

Der attraktive Fußballer würde heute so ganz unauffällig Aoko fragen was sie gestern gemacht hatte. Und vielleicht konnte er sie so fragen was mit dem Kuss war. Der Gedanke, dass sie mit dem jungen Hakuba zusammen kam war für ihn ein absoluter Albtraum.

Mit einem Gähnen sah er auf sein Handy. 13:55 Uhr. Noch fünf Minuten, dann würde sie da sein. Zumindest hoffte er das sie kommen würde. Sie hatte nicht abgesagt aber, wenn sie jetzt doch Interesse an den Idioten hatte, dann könnte es durchaus sein das sie ihn versetzte.
 

Aoko rannte über die Straße und ignorierte die Seitenstiche. Sie hatte völlig die Zeit vergessen und war nun spät dran. Hoffentlich war er nicht sauer. Das wollte sie nicht, es war ihr auch sehr unangenehm.

Ihre Schritte beschleunigten sich als sie den Eingang des Minigolfplatzes sah. Die letzten Meter gab sie richtig Gas und kam völlig außer Atem an. Ihre Hände lagen auf ihren Knien und die junge Schülerin holte tief Luft. So kaputt war sie schon lange nicht mehr gewesen.

„Äh geht’s, oder muss ich einen Fächer holen und dir Luft zufächeln?“, fragte eine bekannte Stimme amüsiert. Ihr Kopf riss sich hoch und sie starrte in ein verschmilzt grinsendes Gesicht. Seine blauen Augen funkelten amüsiert. „Tut mir leid“, sagte sie und stellte sich hin. „Ich hab völlig die Zeit vergessen. Papa kam heute auf den Trichter das der Gefrierschrank aufgeräumt werden könnte und dabei habe ich nicht auf die Uhr geachtet.“

„Wieso musst du das an seinem Sonntag machen?“

„Weil Papa morgen Fleisch von einem Kollegen bekommt. Wildschein und Reh. Sein Kollege ist Jäger und verkauft uns immer gutes Fleisch“, erwiderte die junge Schülerin und bekam allmählich wieder Luft.

„Verstehe. Wollen wir dann rein?“

„Ja klar!“
 

Lächelnd nahm er ihre Hand und zog sie mit. Bei der Berührung geriet Aokos Herz ein wenig aus dem Takt. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein! Nur von einer simplen Berührung bekam sie Herzklopfen und es fühlte sich viel intensiver an als bei Saguru. Verdammt sie durfte darüber nicht nachdenken. Am besten wäre es, wenn sie alles ignorieren würde und so tat als ob nichts wäre. Genau so würde sie es machen. Ob das gut ging?
 

Nachdem der junge Schüler die Eintrittskarten gekauft hatte und Aoko empört meinte, dass sie ihren Eintritt selber bezahlen könnte, hatte er nur gelacht und die Schläger und Bälle geholt. Dann waren die beiden zur ersten Bahn gegangen. Die war sehr einfach und beide meisterten sie mit Bravour.

Auch die nächsten Bahnen waren ein Kinderspiel. Beide lachten und hatten viel Spaß zusammen. Bei der siebten Bahn wurde es schwieriger und als Kaito ganz knapp das Loch verfehlte und sich tierisch darüber aufregte, lag Aoko fast vor Lachen auf den Boden. Der brünette Kuroba steigerte sich da immer so rein und das war echt witzig.

„So eine verdammte scheiße! Wieso sind diese Löcher auch so klein? Ich hole gleich ne Schaufel und mache das Ding weiter!“, rief er wütend und schwang dabei seinen Schläger hin und her.
 

Die anderen Minigolfspieler schauten ihn schon komisch an und manche schüttelten den Kopf bei seinem Ausbruch. Nur die hübsche Nakamori lachte aus vollem Hals und kriegte sich kaum mehr ein.

„Findest du das lustig?“, fragte er dann auch noch.

„Und wie!“, erwiderte die lachende Oberschülerin und wischte sich eine Lachträne aus den Augenwinkeln. „Lass uns weiter bevor du die Bahn gleich kaputtmachst.“
 

Grummelnd lief der attraktive Kuroba ihr nach als sie weiterging. Dabei hörte er sie immer noch kichern, was ihn zum Lächeln brachte. Der Tag lief bisher sehr gut. Sie lachten viel und amüsierten sich prächtig. Deshalb beschloss er sie nach ihrem gestrigen Tag zu fragen als sie an der nächsten Bahn waren.

„Und wie war gestern dein Tag gewesen? Hast du was gemacht oder zuhause gefaulenzt?“, kam es unschuldig fragend von ihm.

Aoko erstarrte leicht und sah ihn an. Ob er was wusste? Nein das konnte nicht sein, woher denn auch? Er wollte einfach nur wissen was sie gemacht hatte das war eine ganz normale Frage. Und die würde sie auch beantworten und zwar mit der Wahrheit. Wieso sollte sie ihn auch anlügen. Nur den Kuss würde sie verschweigen.
 

„Also ich war bei Saguru zuhause und hab ihm Nachhilfe gegeben“, meinte sie mit unsicherem Ton. Sie schielte kurz zu ihm, bevor sie sich wieder auf das Spiel konzentrierte.

„Und wie war es? Macht er mit, oder ist er ein hoffnungsloser Fall?“

„Er macht das sehr gut. Wahrscheinlich hat er nach der nächsten Nachhilfe alles drauf und dann braucht er die nicht mehr.“

„Aha. Und bist du froh darüber?“, wollte ihr Mitspieler wissen. Seine Freundin drehte sich zu ihm um und sah ihn verwirrt an. „Ähm...ich weiß nicht genau. Die Nachhilfe hat mich jetzt nicht gestört oder so.“

„Aha.“

„Aber ich denke, dass Saguru froh ist wenn er wieder mehr Zeit für das Training hat und so. Schließlich müsst ihr viel trainieren“, gab Aoko zurück.

„Stimmt wohl. Und was habt ihr sonst so gemacht außer Nachhilfe?“

„Naja seine Mutter hat uns Kekse gebacken und wir haben PS4 gezockt. War ganz nett. Er war echt überrascht, weil ich so gut darin bin“, grinste die junge Schülerin.

Auch Kaito grinste. „Tja sooft und viel wie wir gespielt haben ist es kein Wunder, dass du eine Meisterin bist.“

Ihr Grinsen wurde breiter und auch sein Lächeln vertiefte sich.
 

Die beiden Schüler spielten die Bahnen weiter und unterhielten sich über belangloses. Als sie an der letzten Bahn ankamen, konzentrierten sich beide. „Wenn ich den Ball beim ersten Mal versenke, dann hab ich gewonnen“, rief die hübsche Schülerin triumphierend.

„Das glaubst du ja wohl selbst nicht. Du triffst nicht sofort das Loch. Das schafft keiner“, gab er zurück und streckte ihr die Zunge raus. Lachend sah sie auf den Ball und zählte innerlich bis drei.

Eins, zwei, drei.

Dann schlug sie zu und der Ball rollte über die Bahn. Er rollte immer weiter und ging dann Richtung Loch. Als er immer langsamer wurde fing Aoko an herum zu zappeln und betete. „Los geh rein!“

Langsam rollte der Ball weiter und war fast am Loch. Nur noch ein bisschen und....tada er war drin!
 

„Hurra!“, schrie die junge Nakamori begeistert und führte einen Freudentanz auf. Ungläubig schüttelte ihr Mitspieler den Kopf. Sie hatte es tatsächlich geschafft. Was für ein verdammtes Glück! Etwas skeptisch sah er bei ihrem Tanz zu und schüttelte den Kopf als sie anfing herum zu hüpfen. „Langsam wird es peinlich“, informierte er sie da die Leute schon anfingen zu tuscheln. „Der Verlierer muss der Gewinnerin Bürger ausgeben“, gackerte sie vergnügt und strahlte den brünetten Kuroba so an, dass er sich geschlagen gab. „Na gut“, grummelte er gespielt, denn er hatte eh vorgehabt sie einzuladen.
 

Wenig später saßen sie bei McDonalds und aßen ihre bestellten Bürger, Pommes und Nuggets.

„Das war eine wirklich gute Idee“, meinte Aoko und wischte sich mit einer Serviette den Mund ab. Kaito blickte auf. „Hammpf hammpf hammpf.“

Kichernd schüttelte sie den Kopf. „Mit vollem Mund spricht man nicht.“

„Hmmpf hammpf“, kam es erneut von dem jungen Kuroba, bevor er das gekaute Essen herunterschluckte. „Ich sagte, ich habe immer gute Ideen.“

„Naja fast immer.“

Schmunzelnd hob er eine Augenbraue. „Es ist noch früh, willst du noch was machen oder nach Hause.“

„Naja wir könnten in die Spielhalle gehen und dort zocken.“

„Weißt du eigentlich, dass du eine der wenigen Frauen bist die versessen aufs Zocken ist?“

„Ist doch gut, oder nicht? Oder willst du lieber mit mir in die Teestube gehen?“, konterte Aoko was bei Kaito wildes Kopfschütteln auslöste. „Ne danke. Bin ich schwul, oder was?“

„Das hat mit schwul nichts zu tun! Du wärst halt ein Mann mit Geschmack.“

„Ja ne ist klar.“

Beide Schüler sahen sich an und lachten.
 

Als beide fertig mit essen waren liefen sie wie besprochen zur Spielhalle. Dort probierten sie sämtliche Spiele aus bis ihnen die Finger weh taten. Nach knapp zwei Stunden verließen sie die Spielhalle und Kaito brachte die hübsche Nakamori ganz Gentleman like nach Hause. Auf den Weg dahin überlegte er ob er sie auch küssen sollte. Aber er wollte sie nicht unter Druck setzten, oder verschrecken allerdings konnte er Saguru auch nicht den Sieg überlassen.
 

Während er so vor sich hinbrütete, erging es der brünetten Schülerin nicht besser. Sollte sie ihm von dem Kuss erzählen? Und wenn ja wie genau sollte sie es ihm sagen. Hey Kaito Saguru hat mich geküsst und jetzt bin ich verwirrt da ich sowohl Gefühle für dich als auch für ihn habe!

Nein das konnte sie nicht bringen. Schließlich empfand er nicht so wie sie.
 

Endlich waren sie bei Aoko angekommen. Ihr Vater war unterwegs und würde mal wieder erst spät kommen. „Hast du Lust mit rein zu gehen? Mein Vater ist nicht da und alleine ist es langweilig zuhause. Wir könnten uns Popcorn machen und einen Film anschauen“, kam es fragend und bittend von der jungen Nakamori.

Kaito war natürlich Feuer und Flamme und kam ihrer Bitte gerne nach. Also ging er mit ihr ins Haus und suchte einen Film aus, während sie das Popcorn machte.

Da seine Mitschülerin Horrorfilme verabscheute nahm er eine Komödie aus dem Regal. Hitch - der Date Doktor mit Will Smith und Kevin James war ein Brüller und würde für einen guten Abschluss sorgen.
 

Einige Minuten später lümmelten sich die beiden auf das Sofa und teilten das Popcorn, während der Film lief. Nach einer halben Stunde bemerkte Kaito das Aoko müde wurde und sie fast am einschlafen war. ,,Hey nicht einschlafen'', meinte er sanft und stupste sie sachte an. Murrend nickte sie und versuchte sich auf den Film zu konzentrieren. Aber das war schwer da Kaito so warm und kuschelig war. Irgendwann verlor sie den Kampf gegen die Müdigkeit und schlief mit einem Seufzen ein. Der attraktive Fußballer bemerkte es und sah auf sie runter. Seine Wangen färbten sich leicht rosa, da Aoko sich eng an ihn kuschelte und dabei so hübsch aussah.
 

Sein Herz klopfte und er beschloss den Film weiter zu schauen. Als der dann zu Ende war und Aoko noch immer schlief beschloss er sie nach Oben zu tragen und in ihr Zimmer zu bringen. Vorsichtig stand er auf und nahm sie auf die Arme. Das junge Mädchen wachte nicht auf, sondern schlag im Schlaf ihre Arme um ihn und kuschelte sich enger an ihm. Schluckend sah er auf sie runter und ging dann langsam aus dem Wohnzimmer. Als er die Treppen hochstieg hörte der junge Schüler ihr wolliges Seufzen und da kam ihn ein nicht Jugendfreier Gedanke. Wie es wohl wäre, wenn sie für ihn so seufzte? Wenn sie nackt unter ihm lag und sein Mund ihre zarte Haut berührte?

HALT! STOP! Das waren böse Gedanken. Ganz, ganz BÖSE!

Kopfschüttelnd versuchte er die Bilder weg zu kriegen und kam schließlich in ihrem Zimmer an.
 

Ganz sachte legte er sie auf ihr Bett und löste ihre Arme von seinem Hals. Aoko murrte im Schlaf und rümpfte die Nase was echt süß aussah. Eine Strähne kitzelte sie und bevor sie aufwachte, strich er diese zur Seite. Während er sie ansah überkam ihm ein Gefühl. Ein warmes Gefühl ganz tief in seinem Inneren. Ohne es zu bemerken beugte sich der blauäugige Kuroba runter und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Aoko bewegte sich in diesem Moment, sodass ihr Gesicht zur Seite ging und seine Lippen auf ihre trafen. Ihn durchfuhr ein Blitz und sein Herz klopfte stark und schnell gegen seinen Brustkorb.
 

Mit geweiteten Augen löste er sich von ihr und starrte sie an. Sie schlief noch und hatte den Kuss gar nicht mitbekommen. Aber das war im Moment unwichtig. Sie hatten sich geküsst und beim nächsten Mal, würde er dafür sorgen, dass sie wach war und es mitbekam. Aber für heute ließ er es so stehen und verschwand leise aus ihrem Zimmer.

Wochenende: Sonntag Kazuha und Heiji

Mit einem Gähnen wachte Kazuha Sonntagmorgen gegen halb neun auf und kuschelte sich in die wollige Wärme. Wie schön warm und weich es war. So warm war es eigentlich noch nie gewesen. Außerdem hatte sie auch weniger Platz als sonst. Generell schien irgendwas anders zu sein. Murrend öffnete die junge Schülerin ihre Augen und blickte sich um. Dieses Zimmer kam ihr sehr bekannt vor, aber es war nicht IHR Zimmer! Scheiße, das hier war Heijis Zimmer! Plötzlich hörte sie ein heiseres Stöhnen hinter sich gefolgt von einer Bewegung. Und dann hatte sie eine fremde Hand auf ihrem Bauch liegen. Oh verdammt! Das war nicht gut, ganz und gar nicht gut!

Ganz vorsichtig hob sie die Bettdecke und erkannte das sie nur in Unterwäsche im Bett lag.
 

Warum lag sie nur in Unterwäsche in Heijis Bett? Dann fiel es ihr ein. Gestern Nacht hatte sie ihn mal wieder aus der Scheiße gezogen und vor einem Fehler bewahrt.
 

Rückblick: Samstagnacht ca. 1 Uhr

Das vibrieren ihres Handys ließ die hübsche Schleifenträgerin wach werden. Etwas verwirrt tastete sie nach ihrem Handy und fand den Übeltäter noch immer penetrant vibrierend unter ihrem Kopfkissen. Sie machte sich gar nicht erst die Mühe drauf zusehen und nahm den Anruf entgegen.

„Was ist?“, fragte sie verschlafen und gähnte.

„Kaaaazuuuuhhaaaa“, lallte Heiji und rülpste leicht in den Hörer.

Leicht angewidert setzte sich die junge Schülerin auf und fuhr sich durch das Gesicht.

Wenn sie eines wusste dann, dass Heiji voll war und dass er sie angerufen hatte, weil er mal wieder in der Klemme steckte.
 

„Heiji du bist betrunken“, stellte sie unnötigerweise fest und bekam als Antwort direkt wieder einen Rülpser zu hören. Das war echt widerlich.

„Nur ein bisschen“, nuschelte er und seufzte schwer. „Kann.....kanns du mich abholn?“

Abholen? Mitten in der Nacht? Der war ja nicht mehr ganz richtig im Kopf! „Wo bist du?“, fragte sie schließlich genervt.

„Bei Aa... Asami.“

Obwohl es dunkel war entglitten Kazuha die Gesichtszüge. Er war bei dieser dummen Tussi? Was zum Teufel machte er da? Und dann auch noch betrunken?

„Wie lautet die Adresse?“, knurrte sie und sprang aus dem Bett. Er nannte ihr die Adresse und legte auf.

Wie von der Tarantel gestochen rannte sie in ihrem Zimmer hin und her und zog sich irgendwas an. Dann ging sie leise die Treppe runter, griff nach dem Haustürschlüssel und verließ das Haus.
 

Es war stockdunkel und unheimlich, aber trotzdem rannte die junge Oberschülerin mit einer Taschenlampe in der Hand die Straße entlang. Dieser Idiot! Wieso zum Teufel war er bei Asami und ließ sich volllaufen? Es kotze sie so was von an! Wehe, wenn er wieder mit ihr im Bett gelandet war, dann setzte es was!

Eigentlich war sie auch zu blöd. Jetzt rannte sie alleine, im Dunkeln durch die Straßen nur um ihn mal wieder aus der Scheiße zu ziehen. Da erkannte man die treudoofe beste Freundin. Das musste sich dringend ändern!
 


 

Heiji saß betrunken im Wohnzimmer der jungen Uchida und kämpfte gegen die Müdigkeit. Asami, Shiho, Akako und einige andere Schüler hatten eine kleine Party veranstaltet und Heiji war spontan eingeladen wurden. Und da er nichts besseres Zutun hatte war er hingegangen. Nach knapp zwei Stunden war er bereits voll gewesen, da es nur hochprozentiges gab und der junge Hattori vorher nichts weiter gegessen hatte.

Und dann hatte sich Asami auch noch an ihn heran geschmissen und versucht ihn auf dem Sofa zu verführen. Vor ihren Freundinnen! Bislang konnte er alle Angriffe erfolgreich abwehren, aber seine Mitschülerin war hartnäckig. Immer wieder versuchte sie ihn zu küssen und setzte sich auf seinen Schoss mit leicht geöffneter Bluse. Erst als einer der anderen Gäste etwas zerbrochen hatte, da hatte sie von ihn abgelassen und war aufgestanden. Diese Zeit hatte Heiji genutzt um Kazuha anzurufen. Wenn ihn jemand hier rausboxen konnte, dann war sie es. Kudo hatte er raushalten wollen da er mit dem Geschäftsessen und Ran genug um die Ohren hatte. Und Kaito hätte er nur dann angerufen, wenn Kazuha nicht dran gegangen wäre. Aber sie hatte zum Glück abgenommen und kam nun her.
 

Im Hintergrund hörte er Asami fluchen und herum zicken aber das kümmerte ihn nicht. Er wollte nur noch nach Hause und schlafen. Plötzlich hörte er es an der Haustür klopfen. Es klang ziemlich aufgebracht und konnte nur von einer Person kommen. Schwerfällig stand er auf und ging etwas wackelig zur Haustür. Er hatte sie nicht mal richtig geöffnet, da sprang ihn die junge Toyama quasi ins Gesicht. „Was zur Hölle hast du hier verloren?“, fauchte sie aufgebracht und sah mit wütenden Augen zu ihm hoch. Schluckend erwiderte er ihren Blick und fand sie so wütend einfach bezaubernd. „Das hab ich mich auch gefragt“, meinte Heiji schließlich leise und zog seine Mitschülerin in eine Umarmung. Diese ließ es sogar zu, löste sich aber kurz darauf wieder von den attraktiven Cappyträger. „Komm lass uns abhauen.“

Nickend ging er zur Garderobe und nahm seine Jacke.
 

„Was hast DU hier verloren?“, rief in diesem Augenblick eine gereizte Asami und stellte sich den jungen Hattori in den Weg. Sie fixierte die hübsche Schleifenträgerin mit einem zornigen Blick und dachte gar nicht daran Heiji gehen zu lassen.

„Ich bringe Heiji nach Hause und, wenn du nicht gleich aus den Weg gehst, dann lernst du mich kennen“, erwiderte Kazuha leise, aber mit einem drohenden Ton in der Stimme.

Shiho und Akako kamen ebenfalls auf den Flur und stellten sich neben ihre Freundin.

„Du hast hier nichts verloren. Ich habe dich nicht eingeladen und Heiji bleibt hier. Wir wollten es uns gerade gemütlich machen“, meinte die brünette Uchida und sah ihr Spielzeug lieblich an.

Dieser hob eine Augenbraue und erwiderte kopfschüttelnd. „Ich gehe....gehe mit Kazuha.“

„Aber Heiji....“

„Du hast ihn gehört und jetzt mach Platz“, rief die genervte Toyama und kam auf sie zu.
 

Shiho stellte sich ihr in den Weg. „Was willst du denn gegen uns drei ausrichten? Ohne Mori und Aoko bist du nichts weiter als ein kleines, wehrloses Küken.“

„Genau. Du solltest schnell gehen bevor wir dich verfüttern“, lachte Akako gehässig.

„Ihr solltet mal einen Kaffee trinken. Koffein ist gut gegen Mundgeruch und es hilft besonders gut gegen Scheiße quatschen“, schoss Kazuha unbeeindruckt zurück. „Und das Küken wird euch dreien gleich die Augen aus piken und in eure Köpfe scheißen, wenn ihr euch nicht sofort vom Acker macht.“
 

„Schluss jetzt!“, rief der attraktive Hattori und hielt die drei Freundinnen zurück als diese sich auf Kazuha stürzen wollten. „Ich gehe jetzt mit Kazuha mit und wenn ihr uns nicht rauslasst, dann rufe ich die Polizei wegen Freiheitsberaubung.“

Mit einem Schlag wurden die drei blasser als sie eh schon waren.

„Aber...Heiji“, stammelte Asami unglücklich. Allerdings interessierte sich der junge Hattori nicht für seine Mitschülerin und schnappte sich die Hand der hübschen Toyama. Diese war etwas verwirrt ließ sich aber mitziehen. Ohne ein weiteres Wort an die drei Mädels zu vergeuden verließen sie das Haus.
 

Beide gingen nun schweigend nach Hause - wobei sich Heiji an seiner besten Freundin festhalten musste um nicht hinzufallen. Der Alk und die frische Luft taten ihm gerade nicht sehr gut. Ihm war übel und er sah den Weg fast doppelt. „Danke“, nuschelte er nach einiger Zeit des Schweigens und hört ein leises Schnaufen von ihr. „Bitte. Was hattest du denn da zu suchen?“

„Keine Ahnung. Mir war langweilig und es gab da Alkohol.“

„Und dumme, billige, willige Mädchen“, fügte die brünette Toyama sarkastisch hinzu. „Wie könntest du da auch NEIN sagen?“

„Es ist nichts passiert“, rief ihr Mitschüler und ein Seufzen entfloh seiner Kehle. „Sie hat mich zwar geküsst, aber....aber mehr war nicht, darauf hatte ich auch keine Lust. Außerdem....“

„Außerdem was?“, kam es leicht gereizt neben ihm.
 

Er legte einen Arm um sie und beugte sich runter. „Außerdem will ich sowas nur noch mit einer Person machen.“ Seine leise, verführerische Stimme jagte ihr angenehme Schauer über den Rücken. Mit einem Mal wirkte er gar nicht mehr so betrunken. Schluckend sah sie zu ihm hoch. „Und wer ist diese Person?“

Wenn er jetzt die falsche Antwort geben würde, dann Gnade ihm Gott!

Aber anstatt weiter zu reden löste sich der attraktive Hattori von der hübschen Oberschülerin und ging weiter. Naja er schwankte weiter.
 

Leicht aufgebracht lief ihn Kazuha hinterher. Musste er sie so stehen lassen? Konnte er nicht einfach sagen was Sache war? Nein stattdessen ließ er sie im Dunkeln und ging einfach weiter! Blödmann.

Endlich kamen sie bei Heiji an. Seine Eltern waren nicht Zuhause und würden erst morgen früh irgendwann wieder da sein.

„So wir sind da, dann kann ich ja jetzt gehen“, meinte die junge Toyama und drehte sich um. „Warte“, rief ihr Mitschüler und kramte nach seinem Haustürschlüssel. „Du musst mit reinkommen.“

Langsam und mit hoch erhobener Augenbraue drehte sie sich in seine Richtung. „Und warum muss ich das?“

„Weil ich deine Hilfe brauche.“

„Und wobei?“

„Das siehst du dann. Also kommst du mit?“, wollte er nun leicht genervt wissen.
 

Sie grübelte. Sie wollte schon gerne noch zu ihm rein, denn so konnte sie sich vergewissern, dass er nicht doch Asami zu sich bestellte - oder ein anderes Mädchen. Aber was hatte er vor? Wobei könnte er groß Hilfe gebrauchen? Dann fiel der Groschen. Wahrscheinlich hatte er Hunger und sie sollte ihm was Kochen - das wird es wohl sein!

Seufzend nickte die brünette Schülerin. „Okay, ich komme mit rein.“

Lächelnd nahm er seinen Schlüssel und schloss die Tür auf. Beide betraten das Haus der Hattoris und Kazuha hängte ihre Jacke auf, während Heiji ins Wohnzimmer torkelte. „Was willst du essen?“, fragte sie und folgte ihm.

„Wieso essen?“, kam es verwundert von den jungen Cappyträger.

„Na weil ich dir doch was zu essen machen soll. Deshalb musste ich doch mit rein.“
 

Der attraktive Schüler drehte sich zu ihr um und sah aus als hätte man ihm etwas vor den Kopf geknallt. Er hatte zwar Hunger aber auf was anderes. Etwas ganz anders was nur sie ihm geben konnte.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren griff er nach Kazuhas Arm und zog sie an sich. Leicht erschreckt stieß sie ein Quietschen aus und fand sich nun in seinen Armen wieder. Sie spürte seinen Herzschlag und wurde rot als sie seinen Duft einatmete.

Dann beugte sich der junge Hattori runter und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Das Herz der Oberschülerin setzte aus. Und der Großteil in ihr wünschte sich, dass er sie richtig küssen würde. Auf den Mund und sie dabei in seinen Armen hielt.
 

Dieser Wunsch wurde ihr sogleich erfüllt, denn Heiji verteilte auf ihrem Gesicht kleine Küsse und je weiter er runter ging, desto näher kam er ihren Lippen. Bevor er diesen Schritt tat sah er ihr nochmal in die Augen. Sollte er in ihren Augen Angst oder Ablehnung sehen, dann würde er sofort aufhören. Niemals würde er sie verletzten. Aber in ihren Augen spiegelte sich die selbe Leidenschaft wie in seinen und so strich der junge Hattori nochmal mit den Daumen über ihre Lippe bevor er seine darauf legte.

In Kazuhas inneren explodierte etwas. Das Gefühl seine Lippen auf ihre zu spüren war so unglaublich, dass sie glaubte jeden Moment auf einer Wolke davon zu schweben!

Zaghaft drückte Heiji seine Mitschülerin an sich und küsste sie sanft. Beinahe vorsichtig fuhren seine Lippen über ihre und zärtlicher wurde der Griff.
 

Irgendwann nach endlosen Sekunden lösten sie sich und sahen einander an. Der Blick der hübschen Toyama war leicht verklärt und sie musste mehrmals blinzeln, bevor sich ihre Sicht wieder aufklärte.

Schluckend sah der junge Cappyträger auf seine Angebetete runter und hoffte sie mit seiner Aktion nicht verschreckt zu haben. Aber seine Bedenken waren unnötig denn die brünette Toyama griff nach seinen Schultern und zog ihn kraftvoll zu sich runter. Stürmisch presste sie ihre Lippen auf seine und krallte sich geradezu an ihm fest.

Überrascht von dieser Attacke lächelte er und erwiderte den hungrigen Kuss. Der Alkohol in ihm war verflogen, denn nun zählte nur noch dieses schöne Mädchen in seinem Arm das ihn um den Verstand küsste.
 

Sie wusste nicht genau wie sie es hoch geschafft hatten und es interessierte sie auch nicht, denn plötzlich stand Heiji nur noch in Jeans vor ihr und fummelte an ihrem Shirtsaumen. Verdammt wieso musste der Kerl nur so gut aussehen? Seufzend ließ sich Kazuha ihr Shirt ausziehen und bemerkte gar nicht, dass sie nun im schwarzen BH vor ihm stand. Ihr Verstand war wie weggeblasen und alles was zählte waren die Küsse und die Berührungen des Jungen den sie liebte.

Vorsichtig schob der brünette Hattori seine Liebste zu seinem Bett und ließ sich mit ihr darauf fallen.

Er bedeckte ihren Körper vollständig mit seinem und küsste sie drängender. Mit den Händen fuhr er über die weiche Haut ihrer Arme und wanderte dann zu ihrem Bauch. Die hübsche Oberschülerin hielt den Atmen an als seine warmen Hände über die empfindliche Haut strichen und nach oben wanderten. Bevor sie an ihrer Brust ankamen sah er sie wieder an. Nochmal bestätigte sie ihn in seinem tun und zog sein Gesicht zu ihr, während seine Hände über ihren BH streichelten. Es fühlte sich unheimlich schön an und, dass obwohl er sie gar nicht richtig berührte!

Dennoch, wenn sie gewusst hätte das sowas heute passiert, dann hätte sie sich schönere Unterwäsche angezogen und nicht sowas schlichtes.
 

Später lagen beide nur noch in Unterwäsche im Bett und sahen einander an. Heiji war inzwischen fast nüchtern und wollte nur noch mit der schönen Toyama im Arm einschlafen. Denn die Müdigkeit hatte ihren Höhepunkt bei ihm erreicht, deshalb hatte er auch aufgehört sie zu küssen. Außerdem waren beide noch nicht bereit für diesen Schritt und er wusste auch gar nicht was nun als Nächstes passieren sollte.

Auch die junge Schleifenträgerin machte sich Gedanken aber auch bei ihr kam die Müdigkeit und so kuschelte sie sich an den jungen Hattori und schloss die Augen. Morgen war auch noch ein Tag und dann konnten sie über alles reden. Glücklich lehnte der Oberschüler seinen Kopf an ihren und schloss seufzend die Augen. Und nach wenigen Augenblicken waren beide eingeschlafen.

Rückblick Ende:
 

Kazuha legte sich zurück und sah zu Heiji, der noch immer schlief. Sie hatten sich geküsst und gefummelt. Hatten sich beide nur in Unterwäsche gesehen und sich berührt. Und verdammt ihr Stöhnen und Seufzen war bestimmt nicht leise gewesen! Gut das seine Eltern nicht da waren!

Plötzlich öffnete Heiji seine Augen und sah sie an. Beide sagten nichts, während sich ihre Blicke trafen. Erst nach einigen Sekunden räusperte sich der verschlafene Hattori und sah plötzlich verlegen aus. „Ich liebe dich.“

Mit offenem Mund starrte Kazuha ihn an. Hatte er gerade Ich liebe dich gesagt? Einfach so? Frei von der Leber weg? Und dann noch halb nackt im Bett?!
 

„Das ist jetzt die Stelle wo du sagst: Ich liebe dich auch“, kam es leicht unsicher von ihm. Die hübsche Schleifenträgerin sah ihn an. Naja es war nicht gerade das romantischste Liebesgeständnis aber es kam vom Herzen. Und von einem gutaussehenden, halbnackten Mann. Sowas erlebte man auch nicht alle Tage.

Lächelnd rutschte sie näher an ihm und legte ihre Stirn gegen seine. „Ich liebe dich auch. Und wenn du noch einmal Asami anschaust oder anlächelst, dann lernst du mich kennen, verstanden?“

Belustigt nickte er. „Und wenn du einen anderen Jungen schöne Augen machst, dann fessle ich dich nackt ans Bett bis du deinen Irrtum einsiehst.“

Grinsend knabberte sie an seiner Lippe. „Dann ist ja alles klar.“

„Glasklar.“

Beide küssten sich und beschlossen noch eine Weile im Bett zu bleiben.
 


 

Bei Ran und Shinichi:
 

Beide saßen zu einem verspäteten Frühstück mit ihren Eltern in der Küche. Eri und Yusaku waren sehr stolz auf die beiden, da sie sich wunderbar benommen hatten und es keinen Streit gegeben hatte. „Wir haben eine Überraschung für euch“, sagte Yusaku und sah in die erwartungsvollen Gesichter der beiden Oberschüler.

„Eri und ich haben beschlossen einen Familienurlaub zu machen. Also werden wir vier nach Kyoto fahren und dort zwei Wochen verbringen. Wir werden in einem Ferienhaus wohnen und viel zusammen unternehmen.“

Die junge Mori nickte lächelnd. Ihr war klar dass es so kam. Ihre Mutter hatte schon lange davon geredet endlich einen gemeinsamen Familienurlaub zu machen. Dass es so schnell ging überraschte sie allerdings.

Shinichi dagegen war überhaupt nicht begeistert. Wie sollte er denn Ran näherkommen, wenn seine Eltern ständig dabei waren?

„Ich freue mich schon sehr darauf“, meinte Eri lächelnd. „Wir werden viel Spaß zusammen haben. Wir können schwimmen und uns viele Sehenswürdigkeiten anschauen.“
 

„Sicher“, erwiderte der junge Kudo und warf einen kurzen Blick auf seine Stiefschwester. Ran in einem knappen Bikini wo andere Kerle sie sehen konnten? Das würde er nicht zulassen! Vor drei Jahren war es ihm bereits an die Nieren gegangen als sie in Izu waren und er seine Stiefschwester damals in den Roten Bikini gesehen hatte. Schon da hatte sie die Blicke der Kerle auf sich gezogen, wenn auch unabsichtlich.

Egal, dann würde er sie eben von den Blicken der anderen abschirmen. Oder ihr einen Sack überziehen.
 

Ran gähnte. „Wann genau geht es denn los?“

„In den Herbstferien. Die zwei Wochen werden wir in Kyoto verbringen“, erwiderte ihr Stiefvater. „Und nächstes Jahr könnten wir ins Ausland fliegen.“

„Klingt gut.“

„Ich wusste doch, dass ihr beide damit einverstanden seid“, lachte ihre Mom und nippte an ihrem Kaffee.

Als Ran etwas erwidern wollte, klingelte ihr Handy. Als sie drauf schaute sah sie, dass Kazuha ihr eine Sprachnachricht geschickt hatte.

„Ich gehe in mein Zimmer. Kazuha will etwas von mir.“ Und so verließ die junge Mori die Küche. Auch Shinichi verabschiedete sich kurz darauf und folgte ihr hoch. Als er mit in ihr Zimmer wollte sah sie ihn an. „Was soll das werden?“

„Ich will mit rein und hören was Kazuha zu sagen hat“, erwiderte der junge Kudo mit einem Lächeln.

„Du brennst wohl. Das geht dich nichts an. Und außerdem sind unserer Eltern nun wach und könnten uns erwischen“, gab seine Stiefschwester zickig zurück.

„Aha, also hast du wieder schmutzige Gedanken?“

„Nein aber Mordgedanken, wenn du nicht gleich verschwindest.“

Lachend strich er über ihren Kopf und ging in sein Zimmer. Die brünette Mori sah ihn kopfschüttelnd nach.
 

Sobald sie die Tür hinter sich geschlossen hatte ließ sie Kazuha Sprachnachricht laufen.
 

Du wirst es nicht glauben! Ich bin jetzt offiziell mit Heiji zusammen! Ja ich weiß, dass hört sich verrückt an und ich kann es selbst kaum fassen aber es stimmt! Wir sind vor einer knappen Stunde zusammengekommen und ich musste es dir unbedingt erzählen! Aoko kriegt von mir auch gleich eine Sprachnachricht, die wird auch umkippen wenn sie das hört!
 

Ungläubig starrte die junge Schülerin auf ihr Handy. Ihre beste Freundin verarschte sie doch. Die beiden waren jetzt ein Paar? Seit einer Stunde? War sie im falschen Film?

Schnellen Schrittes ging sie zu ihrem Fenster und sah hinaus. Nein, keine fliegenden Schweine zu sehen. Dann musste es war sein. Das würde Kazuha morgen in der Schule erklären müssen. Und auf diese Erklärung war sie schon gespannt.

Ich dachte, ich hätte dich verloren

Am nächsten Morgen verließ Ran sehr früh das Haus um sich mit Kazuha und Aoko zu treffen. Sie hatte die beiden per Nachricht in ihr Stammcafé zitiert um in Ruhe über die neusten Neuigkeiten zu reden. In der Schule würden sie nur gestört werden und außerdem floh sie so vor ihrer Mutter. Die war momentan sehr neugierig und hatte versucht sie noch während des Frühstücks auszuquetschen. Hauptsächlich wollte Eri wissen ob es einen Jungen gab den Ran mochte und ob sie derzeit Dates hatte. Yusaku hatte sich dazu nicht geäußert und seine Zeitung gelesen. Kudo war bei dem Thema leicht angespannt gewesen, was aber von keinem der Älteren aufgefallen war.
 

Der junge Kudo hatte sie natürlich begleiteten wollen, aber die hübsche Mori hatte ihm klar gemacht, dass sie und ihre Freundinnen alleine sein wollten und dass er sich gefälligst vom Acker machen sollte. Shinichi war ein wenig beleidigt gewesen, hatte es aber so hingenommen. Außerdem wollte er mit Heiji und Kaito reden. Von seinem besten Freund hatte er gestern eine kurze Nachricht erhalten in der stand: Bin jetzt mit Kazuha zusammen.

Einzelheiten hatte er nicht geschrieben, aber die würde Shinichi noch früh genug erfahren. Und wahrscheinlich wollten die Mädchen genau darüber sprechen.
 

Nun wartete die brünette Mori vor dem Café und hoffte, dass ihre Freundinnen bald eintrudeln würden. Sie war ja sehr gespannt auf die Story von Kazuha und Heiji. Dass die beiden jetzt zusammen waren, konnte sie kaum glauben. Es war ja klar gewesen, dass es irgendwann dazu kam aber von jetzt auf gleich? Das war schon etwas wunderlich. Und dann war da ja auch noch Aoko. Die hatte ja mit Saguru am Samstag Nachhilfe gehabt und natürlich wollte Ran nun wissen ob da was gelaufen war. Man konnte ja nie wissen.
 

„Guten Morgen Sonnenschein!“, rief eine fröhliche Kazuha und rannte auf sie zu. Dicht gefolgt von Aoko - die nicht ganz so gute Laune hatte, jedenfalls wenn man nach ihrem Gesichtsausdruck ging.

„Guten Morgen. Da hat aber jemand gute Laune“, spottete die hübsche Mori leicht. Aber die junge Schleifenträgerin ließ sich davon nicht beirren. „Allerdings. Als Einzige wie mir scheint.“

Fragend wurde Aoko angesehen. „Was hat dir am frühen Morgen deine Laune verhagelt?“

„Meine verwirrten Gefühle“, erwiderte die junge Nakamori und seufzte. „Ich weiß nicht weiter. Aber zuerst sollten wir uns unserem fröhlichen Rotkehlchen widmen.“

„Genau. Schließlich hab ich als Erste von uns einen Freund und muss euch erzählen wie das passiert ist“, kicherte die junge Toyama fröhlich.

„Mein Gott“, stöhnte Ran. „Die quietscht ja wie eine Gummiente.“

„Und das wird sie den ganzen Tag machen“, erwiderte Aoko trocken. „Aber ich kann es ihr nicht verdenken. Wenn ich mich nicht so für sie freuen würde, wäre ich vor Neid schon zerfressen.“

Lachend zog Kazuha ihre Freundinnen ins Café.
 

Dort setzten sich die drei Mädels in eine stille Ecke und bestellten sich Kaffee. „Nun denn, jetzt erzähl mal wie du Hattori eingefangen hast“, forderte Ran ihre Freundin auf.

Diese grinste während sie sich zurücklehnte. „Also eigentlich habe ich das Asami zu verdanken.“

Sowohl der hübschen Nakamori als auch der jungen Mori entglitten die Gesichtszüge. „Wie bitte?“

„Jap. Ihr habt richtig gehört.“

Ungläubig wechselten Ran und Aoko Blicke miteinander, bevor sie beide Kazuha anstarrten. „Und wie hat sie das geschafft? Hat sie euch nackt ans Bett gefesselt?“

„Nö sie hat Heiji am Samstag zu einer Party eingeladen und sich an ihm ran gemacht.“

Wieder wurden Blicke getauscht. „Und dann? Hast du sie in flagranti erwischt und ihm den Kopf gewaschen?“

„Nein, er hat mich angerufen und...“

„Heiji hat dich angerufen?“

„Ja und meinte ich soll ihn abholen. Tja also bin ich mitten in der Nacht los um ihn mal wieder aus der Scheiße zu ziehen. Und bei Asami zuhause hätte nicht fiel gefehlt und ich hätte drei Morde begangen“, berichtete die vorlaute Toyama lächelnd.

„Drei? Wieso drei?“, kam es fragend von Aoko.

„Na wer glaubst du war denn noch bei Asami? Shiho und Akako natürlich und, weil ich ohne euch beide da war meinten sie die Oberhand zu haben.“

„Diese verdammten Biester“, schimpfte Ran. „Und dann?“

„Tja ich habe ihnen klar gemacht, dass sie sich neue Künstliche Nägel machen lassen können, wenn ich mit ihnen fertig bin. Und als Heiji dann mit der Polizei gedroht hat, da waren sie ganz klein mit Hut“, kicherte Kazuha vergnügt.
 

Beeindruckt sahen die beiden ihre Freundin an. „Mensch da hattest du ja ein unterhaltsames und aufregendes Wochenende“, meinte Aoko. „Also kann ich jetzt von meinem Wochenende erzählen?“

„Schieß los.“

„Naja ich hatte ja Nachhilfe mit Saguru bei ihm Zuhause“, begann die junge Nakamori.

„Ja und wie ist es bei ihm?“

„Echt schön. Seine Mutter ist sehr nett und sein Dad sehr charmant. Und ich habe Watson kennen gelernt.“

„Ach der Falke“, murmelte Ran nachdenklich. „Ist der echt, oder hat Saguru den nur erfunden um interessant zu wirken?“

„Der Falke ist echt und einfach wunderschön“, bemerkte ihre Freundin. „Jedenfalls war es echt toll bei ihm und seiner Familie.“

„Und wieso verwirren dich deine Gefühle?“, fragte Ran.

„Weil Saguru mich geküsst hat.“
 

Mit leicht geweiteten Augen sahen Ran und Kazuha zu der brünetten Nakamori. „Echt jetzt? Und wie war der Kuss?“

„Toll, einfach toll.“

„Hört sich ja sehr berauschend an“, spottete die hübsche Schleifenträgerin. „Hat er wie ein toter Fisch geküsst?“

Irritierte Blicke trafen sie. „Wie küsst denn ein toter Fisch?“

„Na so!“ Kazuha öffnete den Mund und ließ ihre Zunge raus. „So küsst ein toter Fisch. Der lässt einfach nur die Zunge raushängen und macht nichts!“

Während der jungen Mori ein kleines Lachen ausstieß, bedachte Aoko ihre Freundin mit einem genervten Blick. „Nicht witzig.“

„Find ich schon.“

„Jetzt mal Spaß beiseite.“ Die junge Oberschülerin sah ihre Freundin abwartend an. „Also Blondie hat dich geküsst. Was hast du dabei gefühlt?“
 

Diese seufzte. „Ein kleines kribbeln. Aber es war kein aufregendes Gefühl.“

„Verstehe. Und was ist dann passiert?“

„Am Sonntag war ich mit Kaito unterwegs. Wir waren beim Minigolf und hatten viel Spaß.“

Ungläubig starrte die brünette Toyama ihre Freundin an. „Du hast dich am Wochenende mit zwei Jungs getroffen? Du gehst ja ran. Respekt!“

Die Augen verdrehend fuhr Aoko fort. „Jedenfalls ist Kaito später noch mit zu mir und wir haben uns eine DVD angeschaut und dabei muss ich leicht eingenickt sein. Er hat mich dann hochgetragen und ins Bett gelegt.“

„Ui“, machten ihre Freundinnen. Kopfschüttelnd sprach die hübsche Oberschülerin weiter. „Jedenfalls bin ich wachgeworden als er mir eine Strähne aus dem Gesicht gestrichen hat und dann beugte er sich vor und wollte mich auf die Wange küssen.“

Gespannt warteten die beiden Schülerinnen auf den Rest. „Weiter!“

„Ich habe meinen Kopf so gedreht, dass sich unsere Lippen berührt haben,“ gab Aoko leicht verlegen zu. Ein Rotschimmer bildete sich auf ihren Wangen und ein warmes Gefühl strömte durch ihren Körper als sie an die Lippen des jungen Kurobas dachte.
 

„Oh mein Gott“, meinte Kazuha völlig baff von sich. „Du hast ihn geküsst?“

„Also eigentlich hat er mich geküsst.“

„Aber du hast absichtlich dein Gesicht so gedreht, dass er dich auf den Mund küsst“, meinte die junge Mori nachdenklich. „Also hast du ihn geküsst.“

Sich auf die Lippe beißend dachte Aoko nach. „Nein Kaito hat mich geküsst und damit basta.“

„Okay, dann bleibt es halt so. Aber zurück zum eigentlichen Thema. Du bist verwirrt, weil beide dich geküsst haben und du nicht weißt wie deine Gefühle für beide sind, richtig?“

„Naja, also ich weiß eigentlich was ich fühle, aber ich bin unsicher.“

„Weswegen?“, fragte die grünäugige Toyama.

„Ich weiß nicht ob ich mit Kaito eine Beziehung führen kann. Ich meine, wir streiten uns ständig und ich will nicht, dass es so weitergeht, wenn wir ein Paar sind. Mit Saguru wäre es einfacher“, erwiderte die blauäugige Nakamori seufzend.
 

„Also erstens: Ihr würdet euch nicht streiten, wenn ihr zusammen seid“, bemerkte Ran und tätschelte den Kopf ihrer Freundin. „Und zweitens: Mit Saguru wäre es dir irgendwann zu langweilig und eintönig. Er würde dir in allem und jedem nachgeben und keinen Streit mit dir anfangen. Da wäre kein bisschen Action bei euch, und das braucht eine Beziehung. Wenn er zu allem ja und amen sagt, dann wird das nichts.“

„Da hat sie recht“, mischte sich Kazuha ein. „Wenn ich mich nicht mehr mit Heiji streiten könnte, dann würde mir definitiv was fehlen.“

„Ihr seid noch nicht mal einen Tag zusammen“, erwiderte die junge Nakamori spöttisch.

„Na und? Trotzdem braucht man einen Mann der einem auch Paroli bietet. Man muss sich hin und wieder mal streiten. Gerade in einer guten Beziehung.“

„Seit wann bist du eine Expertin in Sache Beziehung?“, fragte die blauäugige Mori und zog eine Augenbraue hoch.

„Das bin ich nicht aber ich will das Aoko die richtige Wahl trifft. Schließlich geht es um ihre erste Beziehung“, zickte Kazuha zurück.
 

Bevor die beiden sich richtig anzicken konnten, ging Aoko dazwischen. „Ich mag Saguru“, stellte sie klar. „Aber meine Gefühle für ihn sind nicht so stark wie die für Kaito. Ich würde es gerne mit Kaito versuchen, aber....“

„Am besten du redest mit den beiden“, meinte Ran. „Also sagst du Saguru, dass du ihn nur als Freund magst und dann sagst du Kaito, dass du ihn liebst. Er liebt dich auch und würde alles für eine Beziehung mit dir geben.“

„Und woher weißt du das?“, kam es fragend von der jungen Schleifenträgerin.

„Weil Kudo mir das erzählt hat. Die Jungs reden schließlich auch miteinander. Aber du musst wissen was du willst und wem du willst.“

Ihre Freundin sah die beiden an. „Ihr habt recht. Ich werde in Ruhe über meine Gefühle nachdenken und tief in mich gehen. Und dann meine Entscheidung treffen.“
 

„Sehr vernünftig. Und jetzt zu dir Ran. Wie war das Essen mit den alten Säcken?“ Fragende, gespannte Blicke wurden der jungen Mori zugeworfen. Diese stöhnte leicht. „Naja abgesehen davon, dass der eine sich an mich heran gemacht hat war es okay.“

„Einer der Säcke hat sich an dich ran gemacht? Was für ein dummes Schwein“, bemerkte Aoko angewidert. „Das war bestimmt einer mit Hängebauch und Glatze.“

„Nein er war in Yusakus alter und sah ganz gut aus. Aber er war so schleimig und hatte nur das Eine im Kopf. Naja jedenfalls ist Kudo gekommen und konnte mich rechtzeitig von dem Kerl befreien, sonst hätte ich ihm eine Gabel durch die Hand gejagt“, bemerkte sie trocken.

„Schau an. Kudo der Retter in der Not 2.0“, kicherte Kazuha. „Die Nummer eins bin ja ich.“

„Stimmt. Naja als die weg waren sind unsere Eltern gleich ins Bett, weil sie müde waren. Naja Kudo und ich haben dann aufgeräumt und dann hat er sich ausgezogen.“

Aoko und Kazuha tauchten verwunderte Blicke. „Wie ausgezogen? Ausgezogen im Sinne von nackt machen?“

„Allerdings. Er hat angefangen sein Hemd aufzuknöpfen. Und dann....“

„Und dann?“ Beide Freundinnen sahen sie gespannt an.

„Und dann sind wir hoch in mein Zimmer. Und da haben wir dann herumgemacht. Aber richtig.“

„Soll heißen?“

„Er hat mir einen Wahnsinns Orgasmus beschert. Also darin ist er wirklich gut“, kicherte die junge Mori dreckig.

„Oha. Ihr geht ja richtig in die Vollen'', gab die hübsche Nakamori lachend von sich. „Und weiter?“

„Naja er ist dann - nachdem wir fertig waren - in sein Zimmer. Heute Morgen hat er mich kurz geküsst bevor wir runter sind.“
 

Ihre beste Freundin legte den Kopf schief und sah sie an. „Also werdet ihr bald miteinander schlafen?“

Schulterzuckend erwiderte Ran. „Kann sein.“

„Und was empfindest du für Kudo?“

„Abgesehen vom sexuellen Verlangen? Keine Ahnung. Das muss ich erst herausfinden. Ich denke aber, dass ich dabei bin mich zu verlieben“, gab die brünette Mori zu.

„Oh man. Unser Leben ähnelt einer Soap“, seufzte Kazuha dramatisch. „Echt furchtbar.“

„Tja so ist das.“

Ein Blick auf die Uhr ließ die blauäugige Nakamori aufspringen. „Verdammt es ist schon spät. Wir müssen los!“

Ran warf ein Blick auf ihr Handy und unterdrückte einen Fluch. „Los wir müssen uns beeilen!“

Die drei bezahlten und rannten los.
 

Glücklicherweise kamen sie pünktlich an und saßen Punkt acht Uhr im Klassenzimmer. Die Jungs hatten sich schon gewundert wo die Mädels geblieben waren. Vor allem Heiji, der seiner Freundin zu gerne einen Kuss gegeben hätte, hatte sich gefragt wo diese denn steckte. Natürlich wusste er von dem Treffen der Mädels, aber das es so lange gedauert hatte. Das war ihm ein Rätsel. Frauen.
 

Die ersten Unterrichtsstunden zogen sich in die Länge und endlich klingelte es zur Pause. Sofort krallte sich Kazuha an ihren Freund, was dieser lächelnd zuließ und ihr vor der gesamten Klasse einen Kuss gab. Alle Klassenkameraden sahen die beiden entsetzt und überrascht an. Sie begannen zu tuscheln und manche glaubten, dass Kazuha den jungen Hattori mit etwas erpresste und sie deshalb jetzt zusammen waren. Bis Ran tief Luft holte und brüllte. „RUHE IHR IDIOTEN! NUR WEIL IHR ALLE KEIN LEBEN HABT MÜSST IHR EUCH NICHT IN DEREN EINMISCHEN!!“

Das frisch verliebte Paar löste sich und sah die junge Mori an. „Lass die doch reden. Die haben doch sonst nichts besseres zu tun“, meinte Heiji und umarmte seine Liebste. Diese kuschelte sich in seine Arme. „Eben.“
 

Die anderen Mitschüler fingen an das Paar mit Fragen zu bombardieren. Kazuha und Heiji nahmen es locker und beantworteten die Fragen.

Alle waren so mit den beiden beschäftigt, dass sie nicht mitbekamen wie Saguru das Zimmer betrat. Er sah sich nach Aoko um und fand sie bei Ran. Lächelnd ging er auf sie zu. „Guten Morgen, Ladys.“

Aoko lächelte den jungen Hakuba an. „Guten Morgen.“

„Guten Morgen“, erwiderte die junge Mori gähnend.

Kaito, der nicht weit entfernt stand, sah seinen Rivalen böse an. Dieser ignorierte den Blick seines Mitschülers und wandte sich der hübsche Nakamori zu. „Hast du Lust nach der Schule mit mir was essen zu gehen? Oder wir gehen wieder in die Spielhalle.“

„Ähm also..“, setzte sie an, wurde aber von den aufbrausenden Kuroba unterbrochen. Dieser stellte sich zwischen die beiden und funkelte Saguru wütend an. „Vergiss es. Aoko wird nirgendwo mit dir hingehen!“

„Das hast du nicht zu entscheiden, sondern sie“, gab der attraktive Hakuba kalt von sich.

„Du lässt deine Finger von ihr, oder...“ Eine offene Drohung schwebte durch den Raum. Ran konnte die Aggressivität förmlich schmecken. Das war nicht gut!

„Oder was?“ Das hörte sich amüsiert an.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren stürze sich Kaito auf den Blonden und schlug ihn zu bBoden. Aoko stieß einen Schrei aus und auch die brünette Mori war geschockt. Shinichi versuchte seinen Freund zu fassen, aber dieser schüttelte seine Hand ab und griff nach Saguru. Der kam wieder auf die Beine und holte nun zum Gegenschlag aus. Mit einem Mal war das Paar uninteressant geworden, denn alle Aufmerksamkeit war auf die kämpfenden Jungs gerichtet. Kazuha brüllte. „Hört auf! Heiji! Tu doch was!“

„Und was?“, fragte dieser und sah sich das Spektakel an.

„Geh dazwischen! Die bringen sich gleich um!“
 

Saguru hatte dem jungen Kuroba einen Kinnhaken verpasst, während dieser dem jungen Hakuba seine Faust ins Gesicht gerammt hatte.

Aoko war so geschockt von dem Bild was sich vor ihren Augen abspielte, dass sie zu weinen anfing. Die hübsche Mori sah ihre Freundin an und beschloss etwas zu unternehmen. Wenn niemand hier Eier in der Hose hatte das zu unterbinden, dann würde sie es halt tun!

Die beiden Jungs prügelten sich weiter und stießen dabei Tische und Stühle um die im Weg waren. Shinichi hatte versucht dazwischen zu gehen aber er kam an die beiden nicht heran und wurde selbst umgestoßen.

Man sah das erste Blut fließen und wahrscheinlich war Sagurus Nase gebrochen.
 

Wütend stampfte Ran auf die beiden zu und riss den Blonden von Kaito los. Das war ein Fehler, denn prompt bekam sie die Faust des jungen Hakubas ab und fiel zu Boden. Als Shinichi sah wie seine Stiefschwester von der Faust des Mitschülers getroffen wurde und sie zu Boden ging, da brannte eine Sicherung bei ihm durch.

Mit einem Satz war er zu dem charmanten Hakuba hin und schlug diesen nieder. Dann hockte er sich zu Ran - die eine blutende, aufgeplatze Lippe hatte. Auch Aoko und Kazuha waren zu der jungen Mori gestürzt und fragten aufgelöst nach ihrem Befinden.
 

„Was zum Teufel ist hier los?“, donnerte der Klassenlehrer und sah sich das Schauspiel an. Die Schüler waren nun leise und keiner wagte auch nur zu Atmen. Die Tische und Stühle lagen auf dem Boden herum.

Die beiden Streithähne sahen sich an. Schließlich hob Kaito die Hand. „Es ist meine Schuld. Ich hab angefangen.“

Überrascht sah Aoko ihren Freund an. Er gab zu, dass er angefangen hatte? Normalerweise würde er alles abstreiten und anderen die Schuld zuschieben - obwohl er schuldig war. Aber das tat er nicht. Er zeigte Verantwortung.

„Kuroba! Ins Rektorzimmer. Sofort!“, knurrte der Lehrer. „Hakuba du kommst mit! Kudo du bringst Mori zur Schulschwester!“

„Jawohl“, sagte Shinichi und hob seine Stiefschwester auf. Diese murrte. „Ich kann laufen. Du musst mich nicht tragen!“

„Alle anderen räumen die Tische und Stühle wieder hin. Und ich will keinen Mucks mehr hören!“

Kaito und Saguru gingen dem Lehrer nach. Aoko sah den beiden hinterher bevor sie sich zu Ran wandte. „Es tut mir Leid. Das ist alles meine Schuld“, weinte sie.

„Blödsinn. Es war doch klar, dass es so kommen würde“, meinte Heiji und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Er hat recht“, meinte Kazuha. „Das die beiden ihre Fäuste schwingen lassen war klar. Und diese dumme Nuss hier, hätte sich nicht dazwischenwerfen müssen.“ Sie sah ihre beste Freundin wütend an.
 

„Irgendwer musste ja mal eingreifen!“, keifte Ran und zuckte zusammen. Ihre Lippe schmerzte und war angeschwollen und sie schmeckte ihr Blut. „Und brauch ne Schmerztablette und etwas zum kühlen.“

„Los ich bringe dich zur Schulschwester“, meinte Shinichi und verließ mit Ran auf dem Arm die klasse.

Die anderen Schüler stellten die Tische und Stühle wieder hin und die junge Nakamori hörte das tuscheln hinter ihrem Rücken. Egal was die anderen sagten. Es war ihre Schuld. Und sie würde heute noch eine Entscheidung treffen!
 


 

Die beiden Jungs saßen beim Rektor und sahen stur zur Seite. Mr. Yamagi hatte von dem Vorfall erfahren und sah die beiden Oberschüler abwartend an. „Also wieso habt ihr euch geprügelt?“

„Es ging um ein Mädchen“, sagte Kaito und erntete einen ungläubigen Blick seines Nebenbuhlers. „Du willst sie echt mit reinziehen? Hast du keinen Anstand?“

„Ruhe!“, donnerte der D-Rex. „Weiter“, forderte er den jungen Kuroba auf. „Er ist in das gleiche Mädchen wie ich verliebt und ich wollte nicht, dass er sie nach der Schule trifft. Also hab ich ihn provoziert und zuerst zugeschlagen.“

Stimmt das?“

Nach einer Weile nickte Saguru. „Ja so war es. Ich hab mich gewehrt und zurückgeschlagen.“

„Und dabei wurde Ran Mori verletzt - die dazwischen gegangen ist“, beendetet Mr. Yamagi die Geschichte. „Aber sie ist nicht das Mädchen, oder?“

„Nein.“
 

Der Direktor sah die beiden an. Beide waren gute Schüler und in der Fußballmannschaft wichtige Spieler. „Ihr beide bekommt einen zweiwöchigen Schulverweis und müsst für den Rest des Schuljahres Strafarbeiten machen. Außerdem werde ich eure Eltern informieren.“

„Und wieso werde ich auch betraft?“, fragte Saguru. „Er hat doch zugegeben, dass er angefangen hat.“

„Weil du dich genauso geprügelt hast. Wir dulden in unserer Schule keine Gewalt und Kämpfe. Und jetzt geht.“
 

Beide Schüler standen auf und verbeugten sich. Dann verließen sie das Zimmer. Im Flur begegneten sie Aoko. „Geht es Ran gut?“, fragte Kaito besorgt. Er mochte die junge Mori und es tat ihm leid, dass sie dazwischen geraten war.

Auch Saguru erkundigte sich nach der brünetten Mitschülerin.

„Sie nimmt es mit Humor und meinte, endlich mal einer der es geschafft hat meine große Klappe zum Schweigen zu bringen“, erzählte sie schmunzelnd. „Und dir soll ich sagen, du hast für einen Sunnyboy eine harte Rechte.“

Dann wurde sie ernst. „Ich möchte mit dir reden Saguru. Alleine.“

Der attraktive Kuroba hob eine Augenbraue. Ihm gefiel das ganz und gar nicht.

„Und danach rede ich mit dir, Kaito.“

Das gefiel ihm noch weniger, denn Aokos Ton war ziemlich kalt.

„Ich gehe in die Klasse und hole meine Tasche“, meinte er schließlich und ließ die beiden alleine. Nun konnte er nur hoffen, Aoko nicht verloren zu haben.
 

Die hübsche Oberschülerin sah ihren Mitschüler an. „Vielleicht weißt du ja was ich dir sagen will.“

„Du hast dich für ihn entschieden, stimmts?“, fragte der blonde Hakuba bitter. „Warum? Was ist so toll an ihm?“

„Bei ihm fühle ich mich anders“, gestand sie leise. „Er bringt mich oft auf die Palme und macht mich wahnsinnig, aber er ist auch immer für mich da und kennt all meine Macken. Und er bringt mein Herz zum höherschlagen. Es tut mir leid Saguru. Wirklich.“

Seufzend schüttelte dieser den Kopf. „Ich hab es ja gewusst. Ich wusste, dass ich nicht gegen ihn gewinnen kann, aber ich wollte es probieren. Wenn er dich unglücklich macht, dann sag mir Bescheid.“

Lächelnd umarmte sie ihn vorsichtig und gab ihn einen Kuss auf die Wange.

Nun musste sie nur noch ihrem Auserwählten sagen was Sache war.
 

Dieser war gerade dabei das Schulgelände zu verlassen als sie ihm nachlief. „Kaito! Bleib stehen!“

Dieser drehte sich überrascht um. Saguru war bereits nach Hause und hatte sehr bedrückt ausgesehen. Scheinbar hatte Aoko ihm einen Korb gegeben. Das hatte ihm gefreut aber dann dachte er, dass er nun als nächstes einen Korb kriegen würde und wollte sich schnell vom Acker machen. Nach dem heutigen Tag konnte er sowas nicht gebrauchen. Er war auch so schon fix und fertig.

Trotzdem kam er ihren Befehl nach und blieb stehen. Als sie bei ihm ankam musste sie erstmal Luft holen. „Wieso haust du einfach ab?“

„Weil ich heute schon genug scheiße hatte und mein Herz keinen Tritt verkraftet“, gab er bockig zurück.

„Bist du bescheuert?“, fauchte sie. „Wer will deinem Herz einen Tritt geben? Ich etwa?“

„Klar du sagst mir jetzt, dass ich es verbockt habe.“

„Nein ich wollte dir sagen, dass ich mich für dich entschieden habe, du Idiot!“

Überrascht weiteten sich seine Augen. „Echt jetzt?

„Ja!“

Ohne groß zu überlegen umarmte er die hübsche Schülerin und drückte sein Gesicht in ihr Haar. „Und ich dachte, ich hätte dich verloren.“
 

Die Szene blieb natürlich nicht unbemerkt. Sämtliche Klassenkameraden und sogar die Mathelehrerin sahen aus dem Fenster und hatten die Szene genau im Blick. Kazuha grinste Ran zu. „Tja damit ist die Nächste vergeben. Nun fehlst nur noch du.“

Diese verdrehte die Augen, während ihr Stiefbruder heimlich grinste.

Familienzuwachs

Nachdem sich Kaito und Aoko mitten im Schulhof in die Arme gefallen waren und sich sogar noch geküsst hatten, war der Unterricht für die anderen weiter gegangen. Die junge Nakamori hatte ihrem Freund – sie konnte es kaum glauben Kaito als ihren Freund zu bezeichnen – nach Hause gebracht und war sie bei ihm geblieben.

Natürlich fanden das die Lehrer nicht so gut aber sie beließen es dabei. Schließlich war der Tag aufregend genug gewesen.
 

Nun waren Ran, Shinichi, Kazuha und Heiji nach Schulschluss in die Pizzeria gegangen. Noch immer war die Lippe der jungen Mori geschwollen und tat höllisch weh. Wenn ihre Mutter das sah, dann war wieder die Hölle los. Eri würde wieder durchdrehen und herumbrüllen. Darauf hatte die junge Schülerin keine Lust.
 

Die vier begangen zwanglose Gespräche zu führen. Dabei vermieden sie aber Aoko, Kaito und Saguru zu erwähnen, schließlich war das Thema nun beendet und Aoko würde ihnen früh genug alles berichten.

Ran beobachtete wie Heiji der jungen Schleifenträgerin immer wieder durch das Haar, oder über ihre Finger strich. Die waren so verknallt, dass es fast ekelig war. „Also das Geturtel von euch ist so süß, dass ich davon Karies in den Zähnen bekomme", spottete ihr Stiefbruder und bekam von seinem besten Freund den Mittelfinger gezeigt. „Eifersüchtig?"

„Nö, ich hab was Besseres", grinste Shinichi und dann legte sich seine Hand auf Rans Oberschenkel. Die beiden saßen dem jungen Paar gegenüber und hatte er genug Spielraum.
 

Seine Stiefschwester sah ihn warnend an und wischte seine Hand weg.„Also. Was hast du jetzt mit Kazuha vor?", fragte sie Heiji und legte ihr Kinn auf ihre Hände. Dieser sah seine Mitschülerin verdattert an. „Was soll ich denn mit ihr Vorhaben? Meinst du, ich fessle sie nackt ans Bett und mache komische Sexspiele mit ihr?"

„Wer weiß was in deinem kranken Hirn vorgeht, da darin ja sonst nicht viel los ist", bemerkte Shinichi gehässig und wurde mit einer Serviette beworfen. Seine Stiefschwester neben ihn kicherte. „Du bist blöd", meinte Kazuha und streckte ihre Zunge raus.
 

„Shinichi. Heiji. Wie schön euch zu sehen", rief eine nervige Stimme. Sofort sahen sich die beiden Freundinnen an und wussten was jetzt kommen würde. Niemand anderes als Shiho, Asami und Akako betraten die Pizzeria und kamen auf ihren Tisch zu.

Heiji war etwas unwohl, denn auch ihm schwante was nun kommen würde. Er warf seiner Freundin einen besorgten Blick zu, welchen diese aber abwinkte.
 

Shinichi sah seine Exfreundin auf sich zukommen und fragte sich innerlich, was er jemals an ihr gefunden hatte. Eigentlich war sie nur dazu da gewesen sein Verlangen nach Ran zu unterdrücken, denn sie war ganz anders als seine Stiefschwester. Fast tat es ihm leid sie dafür benutzt zu haben. Aber auch nur fast.
 

„Ihr seid jetzt also zusammen?", fragte Asami direkt und ihr kalter Blick traf Kazuha. Gut, dass sie genug Feuer in sich hatte und somit dem Blick standhalten konnte. „Allerdings und wenn du ihn noch einmal zu nahe kommst, verpasse ich dir ein Make-Over der besonderen Art", versprach die hübsche Toyama in einem lieblichen Ton. Das veranlasste Ran zum Lachen und erntete prompt einen Bösen Blick von Shiho. „Und du Mori? Sind zwischen deinen Beinen schon Spinnweben, oder hast du endlich Jemanden gefunden der sich in dein Labyrinth wagt?"

Nun kicherten deren Freundinnen gehässig, aber Ran ließ das kalt und schmunzelte. „Dasselbe könnte ich dich fragen meine liebe Shiho. Ich meine, dass Kudo sich getraut hat dich anzufassen ist ja echt ein Wunder gewesen. Ich meine, dass Monster zwischen deinen Beinen soll ja echt Furchteinflößend sein. Ich habe gehört das schon mehrere Jungs verschwunden sind nachdem sie es gesehen haben."
 

Der junge Kudo sah Ran entsetzt an. War das ihr Ernst? Die konnte doch sowas nicht einfach bringen! Aber sie tat es und bekam von Kazuha gleich Hilfe. „Es soll schleimig, übelriechend und angeblich schon richtig verbraucht und ausgefranst sein."

Heiji brach in schallendes Gelächter aus und hielt sich am Tisch fest. Sogar Shinichi musste jetzt Lachen. Die beiden lachten so laut, dass andere Gäste sie schon komisch ansahen.
 

Shiho entglitten die Gesichtszüge. Eine dunkle Zornesröte breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Akako und Asami stießen zischende Laute aus und sahen die beiden Freundinnen angriffslustig an.

Die junge Miyano sah sich um, ging zu einem anderen Tisch, nahm dort einem Gast sein volles Cola Glas weg und kam zurück. Und dann schüttete sie es Ran über den Kopf. Diese hob eine Augenbraue und stand dann auf. „Kudo, aus den Weg."

Dieser gehorchte ihr und ließ sie durch. Kazuha tat es ihrer besten Freundin gleich und bat Heiji ebenfalls Platz zu machen, was dieser auch tat.
 

Bevor einer der Jungs etwas tun konnte, packte die hübsche Mori Shiho an den Haaren und zog sie mit sich nach draußen. Deren Freundinnen folgten - genauso wie Kazuha. Kaum waren sie draußen ließ Ran das Miststück los, sodass diese etwas zurücktaumelte. Ihre Freundinnen waren sofort an ihrer Seite, und auch die junge Toyama stand bereit neben Ran. Diese lächelte kalt. „Du hast jetzt die Wahl. Entweder, du lässt uns ein für alle Mal in Ruhe. Oder die gesamte Schule weiß morgen von deinem kleinen Geheimnis."
 

„Wovon redest du?", zischte die wütende Miyano. „Ich habe kein Geheimnis!"

„Ach ja? Und dass, du sowohl mit dem Schulbeirat als auch mit einem Geschäftspartner deines Vaters schläfst ist kein Geheimnis? Gut, dann kann ich das Morgen ja verkünden."

Entsetzte Gesichter sahen die blauäugige Mori an. „Das wagst du nicht?'', keifte Asami.

„Du solltest auch ruhig sein", warf Kazuha ein gelangweilt. „Oder willst du das deine Mitschüler erfahren, dass du einen Scheidenpilz hast?"

Nun wurde Asami blass. „Woher weißt du das?"
 

Sowohl Ran als auch die junge Toyama tauschten wissende Blicke. „Wenn ihr glaubt, dass ihr die Einzigen seid die Kontakte haben, dann seid ihr auf den falschen Trip. Mein Vater arbeitet bei der Polizei", informierte Kazuha die Drei. „Er ist mit einem Detektiv befreundet und der hat viele interessante Sachen herausgefunden."

Nun waren die Drei sprachlos und wussten nicht was sie sagen sollten.

Dann fügte die junge Mori hinzu. „Außrdem ist meine Mutter Anwältin und vertritt einige reiche Geschäftsmänner und Ärzte."
 

„Also", wiederholte die grünäugige Schleifenträgerin. „Ihr lasst uns in Ruhe, oder diese netten Meldungen machen bald die Runde. Klar?"

Nun mussten sich die drei Mädels geschlagen geben, denn diese Meldungen durften sich nicht in der Schule verbreiten. Das wäre das Aus für sie!

„Okay ihr habt gewonnen", knurrte Shiho. „Wir lassen euch und die Jungs in Zukunft in Ruhe."

Auch die beiden anderen versprachen es und zogen dann ab. Mit einem gewinnenden Lächeln gingen die beiden Freundinnen wieder rein. Das war ein Sieg auf ganzer Linie! Wenn Aoko das erfuhr würde sie ausflippen.
 

Die Jungs warteten bereits auf die Mädels und sahen sie neugierig an. „Und?", fragte beide gleichzeitig.

„In Zukunft wird es keine Probleme mit den Dreien geben. Und wenn einer von euch denen noch Mal schöne Augen macht, dann seid ihr tot", drohte Kazuha und setzte sich wieder. Auch seine Stiefschwester sah den attraktiven Fußballer warnend an. Dieser nickte und nahm sich eine der Speisekarten. „Also ich hab jetzt richtig Hunger."
 

Nach knapp zwei Stunden kamen die beiden Stiefgeschwister Zuhause an. Dort stellte Ran fest, dass ihre Mutter bereits da war. Normalerweise war sie um diese Zeit noch bei der Arbeit. War etwas passiert? Oder gab es heute in der Kanzlei nicht viel zu tun? Shinichi verzog das Gesicht als er Eris Auto sah. Toll, damit waren seine Pläne mit Ran ins Wasser gefallen.
 

„Bin in meinem Zimmer", kam es murrend von den jungen Kudo und ließ seine Stiefschwester im Flur zurück. Diese sah ihm kopfschüttelnd nach. „Wie ein kleines, bockiges Kind", dachte sie und machte sich auf die Suche nach ihrer Mom. Zuerst sah sie im Wohnzimmer nach, aber da war sie nicht. Also warf sie einen Blick in die Küche. Dort lag zwar ihre Tasche und ein paar Unterlagen, aber von Eri keine Spur.

Gerade als sie weitergehen wollte, stach ihr die Mülltüte ins Auge die auf dem Boden stand. Normalerweise brachte ihre Mom den Müll sofort raus. Was war denn hier los? Sich nichts dabei denkend lief sie zur Mülltüte um diese nach draußen zu bringen. Als sie die zubinden wollte, stach ihr etwas ins Auge. Stirnrunzelnd griff sie nach einem kleinen Stäbchen und schluckte.
 

Das war ein Schwangerschaftstest. Und wenn ihre Augen sie nicht trübten, dann war er positiv. Wieso lag ein positiver Schwangerschaftstest in ihrem Müll? Eine böse Vorahnung erschlich sie. Oh verdammt! Musste das passieren? Ihre Mutter hatte ihr so oft Vorträge über Sex und Verhütung gehalten und nun hatte sie es erwischt. Gut, sie war verheiratet und alt genug, aber war es so klug jetzt noch ein Baby zu bekommen?
 

Grübelnd merkte sie nicht wie ihre Mutter die Küche betrat. „Oh hallo Schatz. Wie war dein Tag?", fragte Eri ihre Tochter lächelnd. Diese drehte sich um. „Gut."

Als Eri die Lippe ihrer Tochter sah, weiteten sich ihre Augen. „Oh mein Gott. Was ist passiert?"

„Nichts weiter. Sag mir mal lieber was das ist", meinte Ran und hielt den Test hoch. Ihrer Mom entglitten die Gesichtszüge. „Also das kann ich erklären."

„Mom, ich liebe dich, aber bist du sicher jetzt noch ein Baby haben zu wollen?", fragte Ran und sah die attraktive Anwältin eindringlich an.

Diese seufzte und setzte sich an den Tisch. „Glaub mir geplant war das nicht, aber nun ist es so und ich werde nicht abtreiben. Außerdem freue ich mich auf das Baby."

„Okay, und warum?", fragte die junge Mori während sie sich auf einen anderen Stuhl setzte.

„Naja du bist so schnell erwachsen geworden und wirst bald studieren. Und um ehrlich zu sein fehlt mir ein Baby im Arm das ich knuddeln und dem ich Sachen beibringen kann."
 

„Verstehe", gab die hübsche Oberschülerin von sich. „Also Mom, ich freue mich für dich. Und ich werde dich unterstützen. Weiß Yusaku schon von seinem Glück?"

Eri schüttelte den Kopf. „Nein ich hab es auch heute erst erfahren. Mir war schon seit einigen Wochen so komisch und da hab ich den Test gekauft und heute hab ich ihn gemacht."

„Oh okay. Naja er wird sich bestimmt freuen", meinte Ran und tätschelte den Arm ihrer Mutter. „Und Kudo wird sich auch freuen. Ich sehe ihn schon wie er den Babywagen durch die Straßen schiebt und er für den Vater gehalten wird."

Nun musste Eri schmunzeln. „Stimmt man könnte wirklich glauben, dass das Baby von ihm oder von dir sein könnte."

Entsetzt sah die junge Schülerin ihre Mutter an. „Oh scheiße stimmt! Wenn das Baby äußerlich nach uns kommt, dann werden die Leute denken, dass ich die Mutter bin und du die Oma bist. Okay also ich gehe nicht mit dem Baby spazieren."
 

Nun musste die ältere Kudo Lachen. „Ach lass die Leute reden. Ich freue mich jedenfalls, dass du kein Problem damit hast. Das war mit meine größte Sorge", gestand ihre Mom.

„Wieso?"

„Naja schließlich war das alles nicht einfach für dich. Die Scheidung von deinem Vater, der Umzug und meine Hochzeit mit Yusaku. Ich dachte, wenn ich dir jetzt erzähle, dass du ein Halbgeschwisterchen bekommst, dann drehst du durch und willst nichts mehr mit mir zu tun haben."

„Ach Mama", sagte Ran, stand auf und umarmte sie. „Ich bin glücklich, wenn du glücklich bist. Und wenn ich in acht Monaten meine kleine Schwester stolz herumzeigen kann, dann bin ich mehr als zufrieden."

„Schwester? Du willst eine Schwester?", kam es neugierig von der brünetten Kudo. Ihre Tochter verzog nachdenklich die Lippen. „Also, wenn ich es mir aussuchen könnte, dann ja. Aber solange das Baby gesund und munter zur Welt kommt ist es mir egal."

„Das finde ich gut." Lächelnd küsste Eri ihre Tochter auf die Stirn. „Ich sage es den beiden Männern heute Abend beim Essen. Ich dachte, dass wir etwas bestellen. Oder willst du kochen?"

„Lass uns was bestellen, aber keine Pizza die hatte ich heute schon."

„Okay."
 

Ran verließ die Küche und ging die Treppe hoch. Sie hatte sich vorhin in der Pizzeria notdürftig die Haare gewaschen, da diese wegen der Cola verklebt waren. Bevor es Essen gab würde sie noch Duschen gehen. Vor dem Zimmer ihres Stiefbruders blieb sie kurz stehen. Sollte sie ihn vorwarnen? Ne lieber nicht - ihre Mom sollte das machen. Leise ging sie zu ihrem Zimmer und setzte sich an ihren Schreibtisch, Goro kam sofort zu ihr und sprang auf ihren Schoss. Schnurrend kuschelte er sich an seine Besitzerin. „Tja mein Süßer. Wir bekommen Familienzuwachs", erklärte sie ihm und überlegte. Ihre Mom war vierzig und ab dem Alter war eine Schwangerschaft nicht ganz ohne. Zumindest hatte sie das gehört.

Der Gedanke an einem kleinen Bruder, oder an eine kleine Schwester ließ sie Lächeln. Mit einem Altersunterschied von achtzehn Jahren war es bestimmt leicht auf das Baby aufzupassen. So könnte sie schonmal üben.
 


 

Der Abend kam schneller als gedacht und nun saß die Familie am Tisch und aß Chinesisch. Yusaku schrieb gerade einen neuen Krimi und erzählte von seinen Fortschritten. Shinichi erzählte von dem Vorfall in der Schule, was Eri nicht sehr gefreut hatte. Das ihre Tochter verletzt worden war, hatte sie echt schockiert. Die Männer plauderten und nur die Frauen waren still, ein seltenes Phänomen. Irgendwann merkten die Männer das etwas im Busch war und so sah Yusaku seine Frau an. „Ist etwas Liebling? Du siehst so angespannt aus."

Diese lächelte etwas unsicher und warf ihrer Tochter einen Blick zu. Diese nickte und lehnte sich zurück.

„Also ich hab euch etwas mitzuteilen", begann Eri und sammelte sich. Neugierig musterte der attraktive Autor seine Frau, während Shinichi eher gelangweilt dreinsah.

„Also in einigen Monaten werden wir Familienzuwachs bekommen."

Nun sahen sowohl Vater als auch Sohn irritiert zu der hübschen Kudo. Diese lächelte leicht verkrampft und suchte scheinbar nach Worten.
 

Noch immer starrten die Männer und kein Wort kam über ihre Lippen. Yusaku sah aus als ob er jeden Moment umkippen würde.

„Also...", fing die brünette Anwältin an, wurde aber von ihrer Tochter unterbrochen.

„Also, wenn es ein Mädchen wird dann möchte ich, dass sie Yumi heißt."

Nun waren alle Augenpaare auf die hübsche Oberschülerin gerichtet. Endlich brach Yusaku das Schweigen und sah seine Frau an. „Ist das wirklich wahr? Wir bekommen ein Baby?"

Lächelnd nickte sie und strich über ihren Bauch. „Morgen gehe ich zum Frauenarzt."
 

Nun stand der ältere Kudo auf und umarmte seine Frau sanft. „Ich freue mich sehr über das Baby", flüsterte er und prompt schossen Tränen aus Eris Augen. Sie erwiderte die Umarmung ihres Mannes und seufzte erleichtert.
 

Shinichi beobachtete die Szene und überlegte. Er würde also in einigen Monaten ein großer Bruder sein. Er hatte nichts dagegen und würde so viel mit dem Baby eh nicht zu tun haben, denn er würde bald studieren und hatte dann sein eigenes Leben. Natürlich würde er seine Eltern unterstützen und für das Baby da sein. Und wenn es ein Junge wird, dann würde er seinem kleinen Bruder viele Dinge beibringen. Vor allem, wenn er alt genug war um sich für Mädchen zu interessieren. Sollte er eine kleine Schwester bekommen, dann würde er sich Baseballschläger anschaffen.

„Ich freue mich für euch", stellte er klar und lächelte seine Stiefmutter an. Diese erwiderte den Blick ebenfalls lächelnd. „Wenn es ein Junge wird, dann nennt ihn Conan", fügte Shinichi hinzu.

„Conan? Wieso Conan?", fragte Ran.

„Na nach Sir Arthur Conan Doyle dem Schriftsteller."

„Und wieso sollten sie das Baby so nennen?", fragte seine Stiefschwester skeptisch.

„Weil mein Dad ebenfalls Autor ist und es passen würde."

Nun warf sie einen Blick auf ihre Mutter und Stiefvater. „Was sagt ihr dazu?"

„Naja es ist noch zu früh, aber beide Namen klingen gut", gab Yusaku ehrlich zu. „Ich denke, wenn das Geschlecht sicher ist, dann können wir über Namen reden."

„Genau. Obwohl beide Vorschläge schön sind", meinte Eri und rieb sich ihr Kinn. „Die werde ich aufschreiben."

„Am besten machen wir ne Liste in dem jeder passende Namen eintragen kann'', kicherte Ran amüsiert. „Mir fallen bestimmt noch ein paar hübsche Namen ein. Schließlich soll meine Schwester einen schönen Namen kriegen."

„Du meinst wohl Bruder", konterte der junge Kudo und funkelte sie spielerisch an.
 

Eri und Yusaku grinsten. Die Beziehung der beiden hatte sich in den letzten Monaten sehr verbessert. Sie stritten sich kaum noch und wenn dann aus Spaß. Außerdem verbrachten sie durch ihre Freunde viel Zeit zusammen.

Der attraktive Autor beobachtete seinen Sohn. Den Blick mit dem Shinichi seine Stiefschwester ansah...manchmal kam es ihm so vor als, wenn da mehr zwischen den beiden war. Schon öfters hatte er sich darüber Gedanken gemacht. Beide waren Stiefgeschwister und nicht miteinander verwandt. Also könnten sie eine Beziehung eingehen. Aber ob das so gut war? Naja noch hatte er weiter nichts in der Richtung bemerkt, aber er würde ein Auge auf die beiden Oberschüler haben. Sollten sie sich doch näherkommen, dann würde es zu einem ernsten Gespräch kommen.
 


 

Derweil lag Kazuha auf Heijis Bett und blätterte in einer Zeitschrift herum. Ihr Freund war gerade duschen, und so hatte sie das Zimmer und das Bett für dich allein.

Es klopfte an der Zimmertür und nachdem sie 'herein' sagte, öffnete sich die Tür und Shizuka betrat das Zimmer ihres Sohnes. In den Händen trug sie ein Tablett mit Tee und Keksen drauf.

„Hier für euch beide eine Kleinigkeit", lächelte Heijis Mom und stellte das Tablett auf seinen Schreibtisch. „Danke Shizuka." Kazuha setzte sich hin und lächelte die Ältere freundlich an.

Diese erwiderte das Lächeln und kam zum Bett. Sie nahm neben der jungen Toyama Platz.

„Also Kazuha. Ich freue mich sehr für euch beide. Ich wusste schon immer, dass ihr beide eines Tages zusammenkommen würdet."

Schmunzelnd legte die grünäugige Schülerin den Kopf schief. „Ach ja?"

„Natürlich eine Mutter spürt das", gab die Ältere überzeugt von sich. „Jedenfalls freue ich mich dich endlich in der Familie willkommen zu heißen."

„Ähm meinst du nicht, dass es dafür zu früh ist?", wollte die junge Toyama verdutzt wissen. „Wir sind doch gerade erst zusammen gekommen."

„Trotzdem werde ich mir schonmal Gedanken über eure Hochzeit machen."
 

Kazuha entglitten die Gesichtszüge. Seine Mutter ging aber ran. Hochzeit? Nein, also das ging zu schnell und zu weit.

„Mutter", sagte Heiji und betrat in dem Moment das Zimmer. Er trug nur eine Jogginghose und war Oberkörperfrei aus dem Bad gekommen. „Hör auf Kazuha mit deinem Gerede über Hochzeit Angst zu machen. Sonst verlässt sie mich und du bekommst keine Schwiegertochter."

„Oh'', machte Shizuka seufzend und stand auf. „Na gut aber in ein paar Jahren sprechen wir nochmal darüber."

Sie nickte der Freundin ihres Sohnes zu und verschwand aus dem Zimmer. Diese sah Heiji an. „Also ich liebe dich", sagte sie nachdrücklich. „Aber, wenn deine Mutter morgen mit einem Brautkleid vor meiner Haustür steht, dann bin ich weg."

„Keine Sorge", grinste der attraktive Hattori und ließ sich aufs Bett fallen. „Das lasse ich nicht zu."

„Gut", seufzte sie und ließ sich ebenfalls auf das Bett zurückfallen.
 

Saguru saß ziemlich bedrückt in seinem Zimmer und starrte nach draußen. Er hatte das Mädchen seiner Träume verloren. Sein Herz tat ihm weh und es würde lange dauern bis er darüber hinwegkam.

Seiner Mutter hatte er schon alles erzählt. Auch von der Suspendierung und der Schlägerei. Sie war entsetzt und sehr traurig, dass es mit Aoko nicht geklappt hatte. Aber wenn dieses Mädchen so einen Jungen IHREM Sohn vorzog, dann war es besser, wenn sie wegblieb. Ihr Sohn verdiente was Besseres und würde irgendwann die Richtige finden.

Familienurlaub Part 1

Familie Kudo fuhr also am ersten Ferientag nach Kyoto. Goro würde in dieser Zeit bei der Assistentin von Eri bleiben, da Ran ihren kleinen Liebling auf keinen Fall in ein Tierheim lassen wollte. Außerdem besaß die Assistentin auch eine Katze und hatte kein Problem Goro aufzunehmen.
 

Eri war nun im vierten Monat und ein kleines Bäuchlein war zu erspähen. Allerdings bemerkte man es kaum, wenn man es nicht wusste. Und dann hatte sie heftige Schwangerschaftsübelkeit und übergab sich ständig. Der Frauenarzt hatte ihr geraten weniger zu arbeiten und sich viel auszuruhen, damit es nicht zu einem Bluthochdruck kommt. Natürlich musste sie jetzt auch auf ihre Ernährung achten und durfte bestimmte Lebensmittel nicht mehr essen. Und Kaffee war tabu.
 

Währen der Autofahrt musste Yusaku öfters anhalten, da Eri meist schlecht wurde und sie sich übergeben musste. Interessanterweise fuhren sie mit zwei Autos, da nicht das ganze Gepäck in den Kofferraum gepasst hätte. Eri hatte ziemlich viel eingepackt. Man konnte ja auch nicht wissen wie das Wetter würde. Außerdem brauchten Frauen immer genug Wechselkleidung. Komisch nur, dass Ran weniger eingepackt hatte... naja jedenfalls fuhren Eri und Yusaku mit seinem Auto, während Ran bei Shinichi mitfuhr.
 

Die junge Mori sah aus dem Fenster und beobachtete die Landschaft die vorbeizog. „Was willst du dir in Kyoto ansehen?“

„Ich will den Kinkaku-ji sehen. Also den goldenen Pavillon. Und auch den silbernen. Und dann muss ich durch den Torii-Bogengang laufen“, erklärte Ran freudig. Im Gegensatz zu ihrem Stiefbruder freute sie sich schon auf den Urlaub. Klar wäre es besser gewesen, wenn ihre Eltern nicht mit dabei wären und sie stattdessen mit ihren Freundinnen fahren würde, aber trotzdem war sie aufgeregt. Schließlich war Kyoto eine wunderschöne Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten und tollen Orten.

Der attraktive Fußballer freute sich auch. Aber nicht auf die gemeinsame Zeit mit den Eltern, oder die Sehenswürdigkeiten, sondern darauf mit ihr alleine zu sein. Und das würde er. Irgendwie würde er seine Stiefschwester von den Eltern wegluchsen um etwas Zweisamkeit zu bekommen. Den einen oder anderen Plan hatte er sogar schon.
 

„Klingt gut. Dort gibt es auch schöne heiße Quellen“, grinste Shinichi und sah sie frech an. „Sogar gemischte wo Männer und Frauen zusammen baden können. Und rate mal was ich mit dir vorhabe.“

„Vergiss es“, knurrte sie. „Du glaubst ja wohl nicht, dass ich mit dir in einer heißen Quelle bade! Außerdem wären unsere Eltern dabei.“

„Nicht, wenn wir uns wegschleichen.“ Sein Ton wurde immer verführerischer und seine Stimme sinnlicher. Ein Kribbeln durchfuhr ihrem Körper und Bilder tauchten vor ihrem inneren Auge auf. Wie sie beide nackt in der heißen Quelle saßen und er sie küsste ihren Körper streichelte und verbotene Dinge machte. Es erregte sie und so presste sie unbewusste die Knie zusammen. Dummerweise bemerkte Shinichi es und grinste breiter.
 

Nach einigen Stunden – und wiederholten Pausen – kamen sie endlich an. Yusaku hatte drei Zimmer in einer Pension gebucht. Dort waren sie nicht die einzigen Gäste. Es gab noch vier andere Leute, die dort während ihres Urlaubs wohnten. Eri fand die Pension wundervoll und konnte es kaum erwarten ihr Zimmer zu sehen. Die beiden Oberschüler bekamen jeder ein eigenes Zimmer, schließlich brauchten sie ihre Privatsphäre.
 

„Willkommen“, begrüßte eine alte Dame die vier und lächelte sie aus warmen, braunen Augen an. „Schön dass Sie hier sind. Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Fahrt?“

„Ja danke“, erwiderte Eri und schüttelte die Hand der Frau.

„Mein Name ist Kaede Yukawa. Mein Mann und ich sind die Besitzer der Pension und freuen uns, dass Sie sich für uns entschieden haben. Die meisten Leute wollen lieber in Luxushotels gehen.“

„Oh wir haben uns extra gegen ein Hotel entschieden“, gab Yusaku zu. „Wir wollten unseren ersten Familienurlaub in einem gemütlichen und angenehmen Umfeld verbringen. Ihre Pension ist mir sofort ins Auge gesprungen.“

„Wie schön.“ Die Augen von Kaede strahlten. „Wir haben viel renoviert in den letzten Jahren. Trotzdem ist noch der alte Charme geblieben. Wenn Sie nun mitkommen würden. Sie müssen sich eintragen und dann zeige ich Ihnen ihre Zimmer.“
 

Nickend folgten die beiden älteren Kudos der alten Frau. Ran musterte die Pension und gab zu, dass es sehr viel Charme hatte. Es war alt und teilweise im traditionellen Stil, aber es besaß auch einen modernen Strich. Selbst dem jungen Kudo gefiel es. Vor allem da er und Ran Zimmer für sich hatten. Er könnte sich nachts in ihr Zimmer schleichen, oder umgekehrt. Es war schon eine ganze Weile seit dem letzten nächtlichen Treffen her.
 

Rückblick:

Nachdem Abendessen mit seinen Eltern und den Geschäftspartnern waren sie sich nur noch einmal nähergekommen. Das war auf einer Party von Kai. Dieser hatte seinen neunzehnten Geburtstag gefeiert und hatte alle dazu eingeladen. Alle außer Shiho, Asami und Akako.
 

Ran, Kazuha und Aoko hatten lange vor dem Spiegel gestanden und wussten nicht was sie anziehen sollten. Schließlich war die Entscheidung gefallen. Während Kazuha ein rosa Top und einen knielangen Jeansrock trug, hatte Aoko ein dunkelrotes Kleid mit Spagettiträgern angezogen. Ran dagegen trug eine dunkle Leggins, darüber einen schwarzen Rock und eine weiße Bluse.

Die Jungs fanden die Outfits der Mädchen natürlich klasse und konnten ihre Blicke nicht von ihnen abwenden. Obwohl Shinichi es musste damit die anderen keinen Verdacht schöpften.
 

Die Party war im vollen Gange und viele waren schon leicht angeheitert. Heiji und Kazuha tanzten eng umschlungen, während Aoko mit Kaito, Ran und Shinichi auf einem Sofa saß und sich unterhielt. Dabei lag der Arm des jungen Kurobas um ihre Schultern und ein leichter Rotschimmer bildetet sich auf ihrem Gesicht. Sie waren zwar jetzt zusammen, aber sie mochte es nicht besonders vor anderen zu knutschen oder so. Irgendwie war ihr das unangenehm. Dumm nur, dass es Kaito nicht störte und so versuchte er ihr immer wieder einen Kuss zu stehlen. Natürlich konnte sie nicht widerstehen und ließ ihn gewähren.
 

Ran musste zugeben, dass sie etwas neidisch auf ihre beiden Freundinnen war. Sie hatte zwar eine Art Affäre mit ihrem Stiefbruder, aber das war nicht das Gleiche. Auch dieser beobachtete das geschehen seiner Freunde leicht eifersüchtig. Wenn er das Gleiche mit Ran nun tun könnte, wäre er im siebten Himmel. Leider durfte er das nicht so und beschloss er sich abzulenken. Mit: Bin tanzen – stand er auf und ging auf ein paar Mädels zu die wie verrückt ihre Hüften kreisen ließen. Diese waren entzückt mit einem so attraktiven Jungen tanzen zu dürfen und verschwendeten keine Zeit.
 

Die hübsche Mori schaute sich das Spektakel an und wurde wütend. Dieses Arschloch! Da tanzte dieser Ochse mit anderen Weibern und dann auch noch in ihrer Gegenwart! Er war noch genauso scheiße wie früher! Rans Stimmung ging immer weiter zu Boden. Die anderen merkten davon nichts da sie mit sich beschäftigt waren. Ohne etwas zu sagen stand sie auf und ging in den Garten. Dort atmete sie tief ein und versuchte wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Ihre Mutter und Yusaku waren Zuhause und verbrachten den Abend zu zweit. Wenn sie jetzt gehen würde, dann störte sie ihre Mutter und ihren Stiefvater bestimmt bei ihrem romantischen Abend und das wollte sie nicht.

Also würde sie noch eine Weile hierbleiben. Und sich vielleicht betrinken.
 

Gesagt – getan. Eine Stunde später saß sie noch immer draußen - allerdings mit einer halbleeren Flasche Tequila in der Hand, aus der sie Schluckweise trank. Diese hatte sie einem Paar abgenommen, dass sich gerade verziehen wollte. Tja und nun saß sie alleine im Garten und betrank sich. Und das nur, weil Kudo seine Hormone nicht im Griff hatte! Hätte sie sich bloß nie auf ihn eingelassen. Und hätte sie bloß nie Gefühle für ihn entwickelt! Dann wäre alles nicht so schlimm.
 

Gerade als die brünette Schülerin zu einem weiteren Schluck ansetzte, wurde ihr die Flasche aus der Hand genommen und ein besorgter Shinichi stand neben ihr. „Was machst du hier? Wieso betrinkst du dich?“

„Kann dir egal sein'', fauchte sie wütend und stand wackelig auf. „Geh wieder zu deinen Tanzmäusen!“

„Höre ich da eine Spur von Eifersucht aus deiner Stimme?“

„Leck mich!“

Ein Grinsen zierte das Gesicht des jungen Oberschülers als er nach ihrer Hand griff. Ran entzog sich seinem Griff und wollte weggehen als sie stolperte. Sie sah sich schon den Boden knutschen, aber sie wurde aufgefangen. Shinichi hatte sie – dank seiner Reflexe – festgehalten, bevor sie fallen konnte. Das Einzige was runtergefallen war, war die Flasche. Die zerbrach und die Flüssigkeit verteilte sich auf dem Steinboden.
 

Mit pochenden Herzen hielt sie sich an ihrem Stiefbruder fest. Schluckend sah sie ihn an. Sie konnte den Alkohol in seinem Atem riechen, aber er hatte deutlich weniger getrunken als sie. Seine Augen sahen sie warm an. „Du bist auf diese Mädchen eifersüchtig, oder?“

„Nein“, hauchte sie und sah weg.

Sein Griff verstärkte sich. Das jeden Moment wer rauskommen und die beiden erwischen konnte, war ihm egal. Nur das schöne, zickige, vorlaute, betrunkene Mädchen in seinen Armen interessierte ihn.

„Wieso bist du eifersüchtig“, fragte er leise und zwang sie ihn anzusehen.

Schluckend blieb ihr Blick an seinem Mund hängen, was ihm nicht verborgen blieb.

„Ich weiß nicht“, gab sie schließlich leise seufzend zu. Es wurmte sie ja selbst. „Vielleicht, weil du einfach so mit anderen Weibern tanzt, während ich anwesend bin. Weil ich dir nicht einfach die Zunge in den Hals stecken kann, ohne dass unsere Affäre auffliegt. Oder weil du noch der gleiche Arsch wie früher bist und nur mit mir spielst.“
 

Seine Augen verdunkelten sich und starrten sie an. „Ich spiele nicht mit dir!“, knurrte er und presste die Lippen zusammen. „Und wenn ich mit dir spielen will, dann im Bett mit meinen Spielregeln. Ich will dich seit drei Jahren und habe zu lange darauf gewartet dich für mich zu haben. Glaubst du, dass würde ich einfach so wegen ein paar dummen Weibern aufs Spiel setzten?“

Verunsichert schaute Ran ihren Stiefbruder an. Aber sie konnte keine Lüge in seinen Augen sehen. Deshalb seufzte sie erneut und lehnte sich an seinen warmen Körper. Langsam breitete sich ein anderes Gefühl in ihrem Körper aus. Und es war nicht der Alk.
 

Sanft strichen seine großen Hände über ihren Rücken bis sie Gänsehaut bekam. „Wie viel hast du getrunken?“, unterbrach seine raue Stimme die Stille. Die Stirn in Falten legend überlegte sie. „Naja einen Großteil aus der Flasche.“

„Gut, dann erinnerst du dich morgen an das.“

Noch bevor sie fragen konnte was er meinte, legten sich seine Lippen auf ihre. Ihre Beine fingen an zu zittern und sie musste sich an ihm festkrallen, damit sie nicht den Halt verlor.
 

Shinichi presste seinen Mund hart auf ihren und umschlang ihren zierlichen Körper mit seinen Armen. Das sie eifersüchtig war machte ihn ziemlich an. Denn es bewies ihm, dass sie viel für ihn empfand auch wenn sie das noch nicht gesagt hatte.

Der Kuss wurde stürmischer und ihr warmer Körper presste sich an seinen. Es fühlte sich unglaublich gut an sie so nah an sich zu spüren.

„Lass uns rein gehen“, flüsterte er an ihren Lippen. „Sonst falle ich gleich über dich her.“

Grinsend rieb sie ihren Unterkörper an seinem Becken und spürte seine Beule. „Dann lass uns reingehen.“

Sie lösten sich voneinander und schritten zurück ins Haus.
 

Dort waren die meisten am knutschen und fummeln. Außer ihre Freunde, die saßen auf dem Sofa und unterhielten sich ganz normal. Als Aoko Ran sah - winkte sie die beiden zu sich. „Da bist du ja. Wo warst du?“

„Draußen. Hab mir die Sterne angeguckt“, erwiderte die junge Mori lächelnd. Kazuha bedachte Shinichi mit einem Blick, welchen er aber nicht sah. „Das ist ja schön. Aber was haltet ihr davon, wenn wir jetzt gehen? Ich will denen hier nicht länger beim Knutschen zusehen.“

„Wir könnten es ihnen gleichtun“, gab Heiji von sich und zog seine Liebste an seine Seite. Diese schüttelte den Kopf und tippte auf sein Cappy. „Nichts da. Sowas machen wir nicht vor anderen Leuten.“

Als der junge Hattori darüber diskutieren wollte, schnitt ihm die junge Toyama das Wort ab. „Wenn du nicht gleich aufhörst, dann kannst du heute Abend alleine schlafen.“

Und schon war er still und sah sie brav an.
 

Die anderen lachten. Kazuha hatte ihren Freund gut im Griff.

„Los gehen wir. Ich bin auch müde“, meinte Kaito und stand auf. Aoko tat es ihm gleich und nahm seine Hand, was diesem Lächeln ließ. Zu sechst machten sie sich auf den Heimweg.
 

Zuhause angekommen, verschwendete Shinichi keine Zeit. Bevor Ran etwas sagen - oder machen konnte, hatte er sie schon mit sich gezogen. Da er nicht wusste, ob seine Eltern noch wach waren, beschloss er mit ihr in die Garage zu gehen. Dort konnten sie ungestört und unbemerkt miteinander rummachen.

„Was soll das?“, fragte sie leise und sah wie er sein Auto öffnete. Er setzte sich auf die Rückbank und deutete neben sich. Das Licht hatten sie ausgelassen, dass hätten ihre Eltern vielleicht mitbekommen.

Schulterzuckend tat sie wie ihr befohlen und stieg ins Auto ein. Kaum saß sie schon zog ihr Stiefbruder sie zu sich und küsste sie so, dass ihr hören und sehen verging. Seine Zunge strich bittend über ihre Lippen und mit einem Stöhnen ließ sie ihn rein. Die Hände des jungen Oberschülers strichen über ihren Körper und fummelten an den Knöpfen ihrer weißen Bluse. Schnell und flink waren sie offen und zeigten den weißen Spitzen-BH.

Die junge Mori gab sich ganz ihren Empfindungen hin und genoss das Kribbeln, dass ihren Körper durchfuhr.
 

Shinichis Lippen lösten sich von ihren und gingen auf Wanderschaft. Zuerst fuhren sie über den Hals des Mädchens und dann weiter runter. Schließlich kamen sie bei ihren Brüsten an und so ließ er seine Zunge hervorschellen. Sanft leckte er über ihr Dekolletee und biss zart in die weiche Haut hinein. Die brünette Oberschülerin wusste was er vorhatte und unterbrach ihn. Letztes Mal hatte er sich um ihre Bedürfnisse gekümmert, und heute war er dran. Sie war zwar mit diesen Dingen unerfahren, aber das würde sie nicht aufhalten.

Mit einer schnellen Bewegung stieß Ran ihren Stiefbruder weg, sodass er leicht nach hinten fiel. Fragend sah er sie an. Und seine Augen wurden größer als sie anfing seine Hose zu öffnen.

Und als die hübsche Mori seine Unterhose runterzog und er ihre Lippen an seinem Penis spürte, da war er verloren.

Rückblick Ende:
 

Das war das letzte Mal, dass sie sich nähergekommen waren und so langsam hielt er den körperlichen Entzug nicht mehr aus. Nicht, wenn seine Stiefschwester in knappen und freizügigen Klamotten vor ihm herumlief und ihn provozierte. Deshalb würde er jede Chance nutzen um mit ihr alleine zu sein.
 

Nachdem sie eingecheckt und ihre Sachen in die Zimmer gebracht hatten, wollten sie sich schonmal etwas umsehen und liefen durch die Stadt. Eri war hin und weg und bekam sofort Hunger, als ihr viele leckere Düfte in die Nase stiegen. „Lass uns was essen“, rief sie und zog ihren Mann mit sich. Shinichi und Ran folgten ihnen seufzend.
 

Die Stunden vergingen und dann war es Zeit zum Abendessen. Kaede hatte viel vorbereitet und für alle Gäste gekocht. Nun saßen alle an einem Tisch und unterhielten sich. Ran und Shinichi waren die einzigen 'jungen' Gäste dort und so wurden sie mit in die Gespräche der Erwachsenen eingebunden.

Es war sehr unterhaltsam und auch lustig. Ihre Eltern hatten viel Spaß und amüsierten sich prächtig.
 

Irgendwann gingen die meisten Gäste in ihre Zimmer. Nur Eri, Yusaku und das Ehepaar Yukawa waren noch in dem gemütlichen Esszimmer und unterhielten sich. Sowohl Ran als auch Shinichi verabschiedeten sich und gingen in ihre Zimmer. Am liebsten wäre der junge Kudo gleich mit in ihr Zimmer geschlüpft, aber er wusste nicht ob sein Zimmer von seinem Vater kontrolliert werden würde.

Deshalb stahl er der hübschen Mori einen Kuss und verschwand grinsend in seinem Zimmer. Ran lächelte und verschwand ebenfalls hinter ihrer Tür.
 

Mal sehen was in ihrem Urlaub noch so alles passieren würde.

Ferien: Kazuha und Heiji

Da Ran mit ihrer Familie weggefahren war, konnte Kazuha die Ferien mit Heiji verbringen. Sowohl ihr Vater als auch seine Eltern mussten arbeiten, und deshalb hatten sie viel Zeit füreinander. Deshalb hatte Heiji beschlossen seine Kazuha ins Tropical Land einzuladen. Für ein ganzes Wochenende. Es war der größte Vergnügungspark Japans und gar nicht weit entfernt. Außerdem waren die beiden da schon ewig nicht mehr gewesen und würden das Wochenende sogar dort übernachten. Er hatte bereits ein Zimmer gebucht und hoffte, dass es okay für sie war.
 

Es war mehr als okay für sie und wie ein kleines Kind hüpfte sie in der Küche der Hattoris herum, als er von seinen Plänen erzählte. Shizuka schüttelte lächelnd den Kopf als die junge Schülerin so herumhüpfte. Aber sie freute sich für die beiden.
 

Die ersten Ferientage verbrachten sie vorwiegend mit Spaziergängen, Restaurantbesuche oder beim Zocken zuhause. Als das Wochenende näher kam wurde Kazuha nervös. Ihren Vater hatte sie bereits erklärt, dass sie mit Heiji dahinfahren und auch übernachten würde. Er hatte es erstaunlich gut aufgenommen. Das Einzige was er von ihr verlangt hatte, war einen Elektroschocker mitzunehmen. Falls er ihr zu nah kam und sie es nicht wollte. Natürlich fand das die junge Schülerin überhaupt nicht witzig und bedachte den älteren Toyama mit einem genervten Blick. „Ich weiß, was du sagen willst", bemerkte ihr Vater und verstellte seine Stimme. „Heiji würde so etwas nie tun", sagte er und versuchte die Stimme seiner Tochter zu imitieren. Kazuha streckte ihm die Zunge raus. „Ganz genau."

„Trotzdem nimmst du ihn mit. Man kann sowas immer gebrauchen, vor allem als junge Frau."

„Okay, einverstanden. Sonst noch was? Kein Vortrag über Babys und wie sie entstehen?", fragte sie mit verschränkten Armen.

„Nö, dass weißt du ja und auch das ich ihm sonst alles abschneide, wenn er dich vor dreißig schwängert", entgegnete ihr Vater seelenruhig. Lachend verschwand sie nach oben. Ihr Dad war eine Nummer für sich.
 

Auch Heiji war nervös als er seine Tasche packte. Er und Kazuha teilten sich dort ein Zimmer. Sogar ein Bett. Natürlich würde er die Grenzen nicht überschreiten, aber wenn sie nur in Unterwäsche vor ihm herum lief....da konnte man schon ins Schwitzen kommen. Er war ja auch nur ein Mann und sehr verliebt. Aber irgendwie würde er das schon hinkriegen. Vorsichtshalber hatte er aber trotzdem drei Kondome eingepackt. Er glaube nicht, dass sie zum Einsatz kamen, aber sicher war sicher.
 

Die beiden fuhren mit seinem Auto dahin. Seine Mutter hatte ihnen etwas zu Essen eingepackt und für Getränke gesorgt. Eine gute Stunde mussten sie schon fahren, wenn man den Verkehr mitzählte etwas mehr. Da war es besser ein bisschen Verpflegung dabeizuhaben.
 

Während der Fahrt studierte die hübsche Toyama per Handy die Karte des Tropical Lands. Es gab so viele Fahrgeschäfte und Stände. Alles würden sie wahrscheinlich gar nicht schaffen. „Also ich möchte auf jeden Fall in die Wildwasserbahn 'Vulkan' gehen", sagte sie und wartete auf eine Antwort ihres Freundes. Der nickte während er sich auf den Verkehr konzentrierte. „Die soll sehr schnell sein und man wird richtig heftig nass. Aber okay. Ich würde ja gerne in den Mystery Coaster gehen. Das ist die Berg-Achterbahn - aber ohne Loopings."

„Wir können ja so viele Inseln wie möglich abklappern", grinste die junge Schleifenträgerin erfreut. „Das Märchenschloss ist der Hammer! Generell die ganzen Themenbereiche sind wundervoll!"

„Das stimmt. Wir werden auf jeden Fall auf unsere Kosten kommen", bemerkte er und grinste sie an. Ihre Wangen färbten sich rot deshalb sah sie schnell wieder auf ihr Handy.
 

Als sie ankamen war bereits viel los. Hunderte von Menschen strömten in den Park und genauso viele verließen ihn wieder. Heiji konnte mit Mühe und Not einen Parkplatz ergattern und seufzte erleichtert. Er war auch nicht so weit vom Eingang entfernt, sodass sie nicht weit laufen mussten. Je näher sie zum Park kamen, desto aufgeregter wurde Kazuha. Ein Quietschen entfuhr ihr, als sie die Kasse sah. Kopfschüttelnd beobachtete der attraktive Oberschüler seine Freundin. Es freute ihn sehr, dass sie sich so freute, aber etwas peinlich war ihr Verhalten schon. Aber ihr das sagen? Niemals! Denn dann würde er seines Lebens nicht mehr froh werden.
 

An der Kasse gab er die Reservierung durch und beide bekamen Ausweise und Schlüssel. Wenn sie kontrolliert werden sollten, konnten sie mit den Ausweisen bestätigen, dass sie das Wochenende hier gebucht hatten. Und die Schlüssel waren natürlich für das Zimmer.

Dankend nahm er die Ausweise und die Schlüssel entgegen, bevor er und Kazuha eintreten durften.

Das Märchenschloss war sofort sichtbar und einfach traumhaft! Von dort oben konnte man den ganzen Park überblicken und außerdem gab es im inneren viele Souvenirgeschäfte.

„Lass uns schnell unser Zimmer suchen und dann eine der Inseln erkunden", rief eine aufgeregte Kazuha und zog ihren Freund mit sich. Dieser kam kaum nach und stöhnte innerlich. Das konnte ja ein Wochenende werden.
 


 

Das Zimmer war traumhaft. Ein großes, gemütliches Doppelbett stand im Raum, ein großer Flachbildfernseher gegenüber und große, helle Fenster ließen viel Licht und Sonne hinein. Das Bad war sauber und hatte sogar eine Badewanne. „Es ist echt toll hier", meinte die junge Oberschülerin glücklich und warf sich auf das Bett. Nun lag sie auf den Rücken und starrte an die Decke. Heiji stellte die beiden Taschen zur Seite und kam zum Bett. Er blieb davorstehen und musterte seine Freundin. Diese sah ihn fragend an. „Was ist?"

„Wenn man mir vor einigen Wochen gesagt hätte, dass ich mit dir zusammen komme und wir ein Wochenende hier verbringen, dann hätte ich denjenigen für verrückt erklärt", gab er lachend von sich, bevor er sich neben sie warf. Das Bett knarrte und wackelte was die brünette Toyama zum Kichern brachte. „Glaub mir, ich hätte demjenigen eine gescheuert."

„Wir sind jetzt schon ein paar Wochen zusammen", stellte er fest. „Findest du es komisch?"

Irritiert richtete sie sich etwas auf. „Nein wieso?"

„Keine Ahnung. Manchmal hab ich das Gefühl es ist komisch zwischen uns geworden. Ich meine, seit wir zusammen sind haben wir uns nicht mehr gestritten", murrte der attraktive Hattori. „Ich vermisse das. Aber wenn ich Streit mit meiner Freundin anfange, stehe ich als Bösewicht da."
 

Das Gesicht der hübschen Schülerin verzog sich zu einem dicken Grinsen. „Heiji?"

Fragend sah er sie an. „Ja?"

Bevor er reagieren konnte, schnappte sich Kazuha eines der Kissen und schlug damit auf ihn ein. „Du bist ein dummer Idiot und kriegst jetzt die Abreibung deines Lebens'', rief die junge Toyama lachend und holte erneut zum Angriff aus. Ihr Freund bekam die volle Ladung ab und griff nach den zweiten Kissen. Kreischend wich Kazuha dem attraktiven Hattori aus und versuchte zu entkommen. Leider war er sehr viel schnell als sie und so bekam er ihre Hand zufassen. Lachend wurde sie wieder aufs Bett gezogen und nun startete die Kitzel-Attacke.
 

„Das ist für den dummen Idioten", rief der junge Cappyträger und presste seinen Körper gegen ihren. Seine Finger waren schnell und so wurde Kazuha hart gekitzelt. Irgendwann bekam sie einen roten Kopf und bettelte. „Gnade! Bitte!"

„Na gut", meinte Heiji großzügig und hörte auf. „Aber nur, weil du es bist."

Heftig atmend sah sie ihn an. Sein Blick wanderte zu ihren Lippen und kurz darauf gaben sie sich ihren Gefühlen hin. Seufzend strich das hübsche Mädchen über seinen Rücken und malte kreise auf seinem Shirt. „Komm lass uns den Park ansehen", murmelte er und stand auf. „Ja ich will unbedingt das Märchenschloss von innen sehen."

Lächelnd half er ihr beim Aufstehen. „Dann nichts wie los!"
 

Das Schloss war sowohl von innen als auch von außen eine Wucht. Überall liefen Cartoon Figuren herum und Disney Prinzessinnen. Und dann all diese Farben und Formen! Einfach unglaublich!

Ganz oben im Schloss konnte man durch Ferngläser schauen und so den ganzen Park ansehen. Während Kazuha sich einen Überblick verschaffte, wollte ihre Freund etwas zu trinken holen und lief zu einem Automaten. Als er die Getränke rausholte, wurde er plötzlich angesprochen. „Hi du bist ja echt attraktiv. Bist du allein hier?", fragte ein Mädchen mit langen roten Haaren und grünen Augen. Sie war ein oder zwei Jahre älter als er und sah ihn lächelnd an.
 

Stirnrunzelnd sammelte er die zwei Dosen ein und meinte. „Ich bin nicht alleine hier."

„Mit deinen Freunden?"

„Nein mit...."

„Er ist mit MIR hier", knurrte da schon eine eifersüchtige Kazuha und hängte sich bei ihrem Freund ein. Sie hatte mitbekommen wie diese Schnepfe ihn angesprochen hatte und sofort reagiert.

Das fremde Mädchen sah sie stirnrunzelnd an. „Er ist mit dir hier? Wieso geht ein so gutaussehender Kerl wie du mit so einer Schreckschraube ins Tropical Land?"

Die Augen der jungen Toyama sprühten Funken.

„Weil, besagte Schreckschraube, meine Freundin ist und ich sie liebe", gab der junge Oberschüler von sich. „Außerdem bist du auch nicht gerade ein Lottogewinn mit deiner Einstellung."

Das Mädchen sah ihn erstaunt an. So hatte noch kein Junge mit ihr geredet! Mit einem Pah verschwand sie.
 

Die hübsche Oberschülerin sah ihren Freund an. Ihre Augenbraue zuckte gefährlich. „Schreckschraube?"

„Das hat sie gesagt", rechtfertigte er sich schnell. „Ich habe gesagt, dass du meine Freundin bist und ich dich liebe."

Murrend sah sie dem Weib hinterher. „Wenn die mir noch einmal begegnet dann..."

„Komm ärgere dich nicht. Lass uns Karussell fahren", warf Heiji schnell ein und zog sie mit sich.
 

Die beiden gingen als erstes zur Insel der Wissenschaft und des Weltraums. Dort fuhren sie mit der Rakete und einigen anderen Karussells. Von dem vielen schnellen Fahrgeschäften war Kazuha ziemlich schlecht geworden, also beschlossen sie nun mit dem Riesenrad zu fahren.
 

Als ihre Gondel hoch oben war, staunte sie über den Ausblick. Auch Heiji genoss die Aussicht und musterte seine Freundin. Vorhin war sie sehr eifersüchtig geworden. Hätte nicht viel gefehlt und sie hätte der Tussi den Kopf abgerissen. Das hatte ihn gefreut, denn so wusste er das sie genauso in ihn verliebt war wie er in sie. Er konnte es nicht so zeigen. Zumindest nicht in der Öffentlichkeit.

„Heiji?" Die Stimme Kazuhas klang traurig.

Der Angesprochene erwachte aus seinen Gedanken und sah nun in das traurige Gesicht seiner Freundin. „Was?"

„Fandest du das Mädchen vorhin hübsch? Hübscher als mich?"
 

Überrascht sah der junge Cappyträger die hübsche Toyama an. Diese wich seinem Blick aus und sah nach draußen. „Nein. Dieses Mädchen war nicht hübsch. Du bist viel hübscher", versicherte er.

„Aber sie war viel weiblicher als ich", meinte Kazuha seufzend. „Sie hatte deutlich mehr Busen."

„Darauf hab ich nicht geachtet."

„Aber ich!"

Stöhnend fuhr er sich durch die Haare. „Süße. Das Mädchen kann dir doch bei weiten nicht das Wasser reichen. Egal ob sie Monstertitten hat - oder nicht. Du bist diejenige, die ich will. Und wenn du wüsstest wie sehr, dann würdest du mich wegsperren."

Nun warf sie ihm einen Blick zu. „Ehrlich?"

„Ehrlich."

Endlich lächelte seine Kazuha wieder. „Dann ist es ja gut."

Lachend nahm er ihre Hand und gab ihr einen Kuss. Lächelnd erwiderte die junge Frau diese Geste und sahen sich tief in die Augen.
 

Am späten Abend machten sich die Beiden Bett fertig. Sie hatten sich eben noch das Feuerwerk und die Parade angesehen und waren wirklich begeistert gewesen. Die junge Toyama hatte von ihrem Freund einen kleinen Plüschhund geschenkt bekommen und außerdem hatte er ihr Zuckerwatte gekauft. Auch Heiji hatte etwas von seiner Liebsten gekriegt. Eine neue Cappy auf der stand: meine Frau hat den geilsten Arsch der Welt. MICH!

Das hatte den brünetten Hattori zum Lachen gebracht. Er war mehr als begeistert.
 

Nun stand die junge Oberschülerin im Bad vor den Spiegel und atmete tief durch. Sie hatte zum Schlafen ein Top und eine kurze Hose ausgewählt. Ihre Haare ließ sie über Nacht offen. Innerlich ging sie nochmal alles durch. Sie hatte sich gewaschen, die Zähne waren geputzt und die Beine und eine andere Körperstelle rasiert. Nur für den Fall, dass er ihr doch etwas näherkam.
 

Heiji lag bereits im Bett und sah auf sein Handy. Er trug ein Shirt und eine lange Jogginghose. Er war vor Kazuha im Bad gewesen und hatte sich nochmal frisch gemacht. Eigentlich könnten die beiden ja noch etwas Fernsehen. Wenn seine Freundin Lust hatte. Vielleicht war sie ja auch zu müde und wollte gleich schlafen. Ihm war es egal.
 

Als die achtzehnjährige aus dem Bad kam, und er sah was sie anhatte, hob er eine Augenbraue. „Du bringst mich um."

„Wieso?", fragte sie verwirrt.

„Wieso? Willst du in diesen Sachen schlafen?"

„Jaaaa", machte sie langsam und kam näher.

„Dann tu mir den Gefallen und bleib auf deiner Seite, weil ich sonst an unanständige Dinge denke", brummte der attraktive Hattori.

Nun verstand Kazuha und kicherte. „Heiji, selbst wenn wir uns heute etwas näher kommen sollten, wäre es nicht so schlimm. Schließlich kennen wir uns seit ewigen Zeiten und vertrauen einander. Oder?"

Ein erstaunter Blick traf sie junge Schülerin. „Stimmt. Aber ich kann dir versichern, dass ich nichts in der Richtung vorhabe. Mir reicht es zu kuscheln, denn so lange sind wir noch kein Paar und ich finde das DAS noch warten kann."

„Stimmt'', gab sie zu und schlüpfte ins Bett. „Wollen wir noch Fernsehen?"

„Wenn du willst, ja."

„Okay, dann mach mal an und schau was läuft."

„Zu Befehl", grinste er und nahm die Fernbedienung.
 

Irgendwann mitten in der Nacht wurde der junge Hattori wach. Er tastete mit der Hand nach Kazuha und fand diese auf ihrer Seite schlafend. Gähnend stand er leise auf und ging ins Bad. Das Bett war sehr gemütlich und am liebsten würde er es mitnehmen. Aber das war wohl nicht möglich.

Als er mit seinem 'Geschäft' fertig war, schlüpfte er unter die Decke und überlegte. Sollte er sich an sie kuscheln? Warum nicht? Vorsichtig legte er einen Arm um ihren zierlichen Körper und drückte sein Gesicht in ihren Nacken. Sie wachte nicht auf, kuschelte sich aber an ihn. Lächelnd schloss er die Augen und schlief wieder ein.
 


 

Das Wochenende verging schnell. Leider haben sie nicht alle Insel erkunden können aber die die sie erkundet hatten, waren einfach toll gewesen. „Hoffentlich können wir bald wieder herkommen", meinte Kazuha sehnsüchtig.

„Klar. Nächstes Mal mit den anderen", versprach Heiji und gab ihr einen Kuss bevor er den Motor startete und losfuhr.

Ferien: Aoko und Kaito

Die beiden verbrachten natürlich auch Zeit miteinander. Allerdings hatten sie nicht sowas Tolles vor wie Kazuha und Heiji. Kaito hatte sich aber auch etwas einfallen lassen um viel Zeit mit Aoko verbringen zu können. Zwar nicht jeden Tag, aber die meisten Tage in der Woche.
 

Einen Tag waren sie im Zoo gewesen und hatten sich dort die Tiere und Shows angesehen. Aoko war von den Klammeräffchen begeistert gewesen und hätte eines am liebsten mitgenommen. Kaito fand die nicht so toll, da sie an seinen Haaren gezogen hatten und eines hatte sogar gesabbert. Die Giraffen und Zebras waren schön anzusehen und auch die Antilopen und anderen Tiere der Savanne.
 

Dann waren sie bei den Papageien angekommen und sahen sich dort die Fütterungen an. Kaito hatte eine kleine Tüte mit Futter gekauft und versucht ein oder zwei Vögel anzulocken. Der Plan ging auf. Zunächst kam ein kleiner Lori angeflogen und landete auf seinem Arm. Die junge Nakamori war total entzückt gewesen und machte ein Foto von den beiden. Kurz darauf landete ein zweiter auf seinem Arm und die beiden fingen an sich um das Futter zu streiten. Sie kreischten und wedelten mit den Federn.
 

Der junge Kuroba war genervt von den Vögeln und versuchte sie wieder loszuwerden. Dummerweise kamen immer mehr Loris und landeten auf ihn. Drei waren auf seinem anderen Arm und einer sogar auf seinem Kopf. Die Tierpflegerin lächelte. „Sie scheinen dich zu mögen.“

„Ganz toll“, gab er zähneknirschend von sich. Die Loris kreischten weiter und das Gezanke wurde immer schlimmer. Aoko machte viele lustige Fotos - die sie später den Anderen zeigen würde.
 

Irgendwann konnte sich der attraktive Kuroba von den Vögeln befreien und rannte so schnell er konnte aus dem Vogelhaus. Da würde er so schnell nicht wieder reingehen so viel stand fest!

Nun schlenderten die beiden Oberschüler weiter und kamen bei den Eisbären, Pinguinen, Robben und Walrossen an. Bei den Pinguinen war gerade Paarungszeit und so suchten sich die verbliebenen Junggesellen ein hübsches Weibchen. Diese waren sehr wählerisch und ließen sich von dem Werben der Männchen nur schwer beeindrucken. „Die meisten Pinguine paaren sich für das ganze Leben“, las Aoko gerade auf dem Schild. „Kein Wunder das die so abgehen“, meinte Kaito und deutete auf zwei Männchen die gerade am Kämpfen waren. Irgendwie erinnerte diese Szene Aoko an den Kampf zwischen ihrem Freund und Saguru.
 

Die beiden gingen weiter und standen nun vor den Eisbärengehege. Ein großer Eisbär schwamm gerade im Wasser herum und schien seinen Spaß zu haben. Er tauchte ab und kam dann mit Schwung wieder hoch. „Der ist so groß und schwer, im Wasser macht er aber einen auf Ballerina“, lachte der junge Oberschüler. „Stimmt“, gab seine Freundin von sich und bestaunte das schöne, aber gefährliche Raubtier.
 

Als nächsten waren die Robben dran. Diese waren auch im Wasser und vollführten Sprünge. Die anderen Besucher waren begeistert und versuchten die Sprünge auf Fotos oder Videos festzuhalten. Das war natürlich nicht so einfach und meistens klappte es auch nicht besonders gut. Am süßesten waren die kleinen Robben, die erst einige Monate alt waren. Die waren noch nicht so geübt wie die Erwachsenen, aber versuchten alles nachzumachen.

„Am liebsten würde ich eine mitnehmen“, schwärmte die brünette Oberschülerin.

Das glaubte Kaito ihr aufs Wort. Die waren aber auch zu süß.

Sogar die beiden Walrosse im nächsten Gehege waren eine Wucht. Mit denen wollte sich der attraktive Kuroba nicht anlegen.
 

Irgendwann beschlossen sie eine kurze Pause zu machen und setzten sich an einem Imbissstand. „Was willst du?“, fragte der brünette Schüler und sah seine Freundin fragend an. „Ähm, ich nehme eine Currywurst mit Pommes und eine Cola.“

„Okay, bin gleich wieder da.“

„Soll ich dir nicht beim Tragen helfen?“

„Nein, ich nehme ein großes Tablett.“
 

Sie sah ihm hinterher und lächelte. Er war wirklich liebenswert geworden. Natürlich kam es hin und wieder zu kleinen Streitereien, aber die waren im Gegensatz zu früher harmlos.

Während sie auf ihren Freund wartete, wurde sie von zwei fremden Jungs beobachtet. Aoko bemerkte die Blicke nicht und schaute währenddessen auf ihr Handy.

Erst als der Eine zu ihr kam und sie ansprach sah das Mädchen auf. „Hi, Sorry wenn ich dich so einfach anspreche, aber du siehst voll süß aus. Kann ich dich auf ein Eis einladen?“, fragte der Junge charmant. Er war groß, hatte schwarze Haare und braune Augen. Eigentlich ganz attraktiv, aber nichts für die junge Nakamori. Kopfschüttelnd deutete sie auf Kaito, der gerade bezahlte. „Tut mir leid, aber ich bin mit meinem Freund hier. Das geht nicht, und selbst wenn ich solo wäre, wärst du nicht mein Typ.“

Der Junge sah sie ungläubig an. Dann verzog er das Gesicht zu einer wütenden Grimasse. „Blöde Kuh“, sagte er und stampfte davon. Leise lachend sah sie wieder auf ihr Handy als der junge Kuroba kam und das Tablett hinstellte. „Was wollte der?“, fragte er und sah in die Richtung der beiden Jungs. Diese fixierten ihn mit einem arroganten Blick, den Kaito kalt erwiderte. „Ach der wollte mir ein Eis ausgeben, aber ich hab ihm gesagt, dass er nicht Manns genug für mich ist“, gab seine Freundin schulterzuckend zu und nahm sich ihr Essen.
 

Leise brummend setzte sich der attraktive Kuroba ebenfalls hin und fing an. Es passte ihm gar nicht, dass solche komischen Gestalten seine Freundin anbaggerten. Schließlich gehörte sie ihm und niemand würde ihm Aoko wieder entreißen. Als ob sie seine Gedanken lesen konnte, sah sie ihn an und lächelte. „Du bist so süß, wenn du eifersüchtig bist.“

Nun wurde Kaito rot und schaufelte sich sein Essen rein um nicht weiter darüber reden zu müssen. Das ließ sie erneut Lachen.
 

Sie gingen weiter und sahen noch viele andere Tiere. Außerdem sahen sie sich noch die Fütterung der Bisons und die der Wölfe an. Und die Seeadler-Show. Irgendwann kamen sie bei dem Bauernhof an, wo es Pferde, Kühe, Hühner, Schafe, Enten und Ziegen gab. Die Ziegen konnte man Streichen und Füttern. Aoko war von den kleinen Babyziegen entzückt und streichelte über die kleinen Köpfchen. Außerdem besorgte sie Futter für die kleinen Ziegen. Dumm nur, dass die großen Ziegen auch etwas wollten und sich um die junge Schülerin scharrten. Diese versuchte das Futter wegzuhalten und fluchte.

Ihr Freund lachte sich bei dem Anblick schlapp und machte ein paar hübsche Erinnerungsfotos. Als eine der größeren Ziegen, dann noch ihre Jacke fressen wollte, versuchte die junge Nakamori zu fliehen. Aber die Tiere kamen ihr näher und eine wollte sie sogar in den Rücken rammen.
 

„Kaito! Hilf mir!“, kreischte sie und rannte auf ihn zu – dicht gefolgt von den Ziegen. Der sah was auf ihn zukam und brüllte. „Wirf das Futter weg!“

„Okay!“ Gesagt - getan. Sie ließ das Futter fallen und sofort stürzten sich die Tiere darauf. Völlig aus der Puste kam sie bei ihrem Freund an. „Oh Gott. Nie wieder werde ich Ziegenfutter kaufen“, schwor Aoko und sah wie die Tiere die kleine Tüte auseinandernahmen.

„Gut, dass es die Tüte und nicht du bist“, meinte er trocken und zog sie aus dem Gehege.
 

Der Tag war trotz des Ziegenangriffs sehr schön gewesen und beide hatten viel Spaß gehabt. Zum Schluss hatte der attraktive Oberschüler seiner Freundin einen kleinen Schlüsselanhänger in Form einer Robbe gekauft, freudig quietschten nahm sie ihn und lächelte glücklich. Dieses Lächeln ließ sein Herz schneller schlagen und zufrieden beobachtete er die junge Nakamori.
 


 

Einige Tage später gingen sie ins Hallenbad. Dort gab es drei große Rutschen und tolle Becken zum Entspannen. Aoko hatte sich einen neuen Bikini gekauft und diesen angezogen. Er war dunkelblau und saß perfekt. Sie hatte zwar nicht so viel Oberweite wie Ran oder Kazuha, aber eine gute Handvoll war es. Und dir Körper konnte sich auch sehenlassen.

Kaito trug eine schwarze Badehose und wartete auf seine Freundin. Als diese aus der Umkleide kam schluckte er. Aokos Körper war nicht so weiblich wie der von Ran, aber trotzdem war er schön. Makellose Haut, kein Gramm fett. Einfach toll. „Lass uns zuerst ein paar Bahnen schwimmen“, rief sie und zog den verliebten Kuroba mit sich.
 


 

Der Tag war schön. Nachdem sie ein Wettschwimmen gemacht hatten, das der gutaussehende Oberschüler knapp für sich entscheiden konnte, waren sie rutschen gegangen. Aoko schrie lachend als sie mit Vollgas die Rutsche runterkam. Außerdem lachte sie sich schlapp als Kaito beinahe seine Hose verloren hätte, nachdem er auftauchte. Sie machten eine Wasserschlacht, liehen sich Taucherringe aus und sprangen von den Startblöcken.
 

Gerade kamen sie aus dem Schwimmerbecken und wollten in eines der Wärmeren um sich zu entspannen, als ein kleines Kind gegen Aoko lief und hinfiel. Es sah die junge Schülerin erschrocken an und fing an zu weinen. „Oh hast du dir wehgetan?“, fragte sie und half dem Kind auf. Kaito sah sich nach den Eltern um aber niemand war zu sehen.

„Komm es ist doch nichts passiert, oder?“, meinte sie und sah, dass auf der Badehose des Jungen Superman abgebildet war. Lächelnd strich sie über den Kopf des Kindes. „Ein Superheld lässt sich doch von sowas nicht aus der Ruhe bringen.“

Nun hörte er auf zu weinen und sah sie an. „Ja.“

„Na siehst du“, lächelte die junge Schülerin. „Wo sind denn deine Eltern?“
 

In diesem Moment kam eine junge Frau um die Ecke und sah erleichtert aus. „Da bist du ja, Ken! Ich hab dich schon gesucht. Hat er euch beiden ärger gemacht?“

Der brünette Schüler schüttelte den Kopf. „Nein, er ist nur gegen meine Freundin gelaufen und hingefallen, aber er hat sich nichts getan. Ein Superheld kann sowas ab, oder?“ Grinsend sah er den Jungen an. Dieser nickte ernsthaft.

„Gott sei Dank. Komm lass uns zurückgehen“, meinte seine Mutter und bedankte sich bei den Oberschülern.
 

Während Aoko dem Jungen winkte, musterte der junge Kuroba seine Freundin. „Du verstehst dich gut mit Kindern, oder?“

Mit geröteten Wangen sah sie ihn an. „Ähm naja es geht.“

„Dann willst du bestimmt auch mal welche, oder?“

Nun glich sie einer Tomate. „Ähm also...“

Lachend nahm er sie in die Arme. „Gut zu wissen, denn ich will auch welche. Mindestens vier.“

Vier? Das glaubte er ja wohl selbst nicht. Sie würde höchstens zwei Kinder in die Welt setzen. „Darüber können wir reden, wenn es mal soweit ist“, knurrte sie gespielt und stieß ihn an. Grinsend rieb er sich die Stelle und ging weiter.
 

Auch der Tag neigte sich dem Ende zu und als er sie nach Hause brachte, und zum Abschied küsste, da wusste er das es sich gelohnt hatte um sie zu kämpfen. Diese weichen Lippen und der sinnliche Duft... niemals würde er sie wieder hergeben.
 


 

Einige Tage danach trafen sich die beiden mit Kazuha und Heiji. Diese erzählten von ihrem Besuch im Tropical Land und waren noch immer begeistert. Auch Aoko sprach von dem Zoobesuch und zeigte gleich die Fotos von Kaito und den Loris. Dieser konterte und zeigte das Ziegenfoto. Heiji lachte sich schlapp, als er das Foto sah. „Na Aoko, hast du einen neuen Verehrer?“, stichelte er.

Diese streckte ihm die Zunge raus. „Und wenn, ich mag Männer mit Behaarung.“

Nun wurde sie von allen Seiten komisch angesehen. „Seit wann das denn?“, fragte Kazuha.

„Ziegenbärte sind doch schick'', gab die junge Nakamori von sich. „Außerdem kann man den flechten.“

Ihre Freunde lachten, nur der attraktive Kuroba sah sie komisch an. „Du willst aber nicht, dass ich mir so einen wachsen lasse, oder?“

„Wieso nicht?'', kicherte Aoko. „Der würde dir bestimmt stehen.“

„Ich sehe es vor mir“, grinste der junge Hattori. „Ich sehe bunte Schleifen, die deinem Bart zur Geltung bringen.“

„Arschloch“, brummte Kaito und zeigte ihm den Mittelfinger. Wieder mussten die anderen lachen.
 


 

Am Abend saßen die beiden bei den Kurobas zuhause und sahen fern. Die hübsche Nakamori hatte sich an ihn gekuschelt und seufzte glücklich. Auch ihr Freund war mehr als zufrieden und strich über ihre Haare. Sie hatten in den Ferien schon einiges unternommen. Aber alle waren gespannt, was bei Ran und Shinichi so ablief. Schließlich wussten alle vier was zwischen den beiden war und, dass es bald zum äußersten kommen würde.

Familienurlaub Part 2

Die ersten Tage vergingen und Familie Kudo hatte in dieser Zeit schon einiges gesehen. Eri hatte jeden Tag ein anderes Restaurant gefunden in das sie unbedingt gehen wollte. Da sie noch nicht wusste, ob es Junge oder Mädchen war, sagte sie immer. „Euer Geschwisterkind hat Hunger und, wenn es nicht bald etwas bekommt, dann fängt es an zu weinen und dann muss ich weinen und das wollt ihr doch nicht, oder?“

Yusaku seufzte ergeben und erfüllte ihr ihre Wünsche. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass Yukiko so anstrengend war während der Schwangerschaft mit Shinichi.
 

Dieser war von seiner Stiefmutter etwas genervt. Seit sie schwanger war versuchte sie ihren Willen durchzusetzen und sie bekam ihn auch. Sein Vater konnte ihr scheinbar nichts abschlagen und tat wie ihm befohlen.

Auch die junge Mori war von dem Verhalten ihrer Mutter leicht angepisst. Aber sie würde ihr das nicht sagen. Denn Eri konnte von jetzt auf gleich heulen, brüllen, heulen und wieder brüllen. Ziemlich gefährlich und nervtötend.
 

Trotzdem war es in Kyoto sehr schön und sie verbrachten viel Zeit zusammen. Nur ganz selten konnten Ran oder Shinichi alleine die Stadt erkunden. Dem jungen Kudo ging es auf die Nerven, denn er wollte endlich mit Ran alleine sein. Deshalb hatte er sich einen Plan für heute Nacht zurechtgelegt. Sobald die Eltern schliefen, würde er sich ins Zimmer seiner Stiefschwester schleichen und sie nach draußen entführen. Genauso würde er es machen und es würde klappen!
 

Es wurde Abend und Kaede hatte ein großes, leckeres Essen für alle vorbereitet. Außerdem wollten die Erwachsenen einen Spieleabend machen, dem sich die Oberschüler leider nicht entziehen konnten. Nebenbei floss reichlich Sake – natürlich nicht für Eri oder die anderen beiden. Yusaku trank zwar mit, hielt sich aber zurück.
 

Es wurde viel gelacht und gescherzt. Die anderen Gäste waren wirklich sehr nett und hatten lustige Geschichten parat. Ran unterhielt sich gerade mit einer Frau, die von ihrer ersten Verabredung erzählte. Lächelnd nickte sie immer wieder und verdrehte innerlich die Augen. Diese alten Geschichten wollte sie nicht hören. Und schon gar nicht Geschichten in denen andere Leute ihre Unschuld verloren! Das war doch voll peinlich.

Auch Shinichi wurde von einem Mann vollgeblubbert und konnte leider nicht abhauen. Also musste er es ertragen und hoffen, dass dieser Abend schnell vorbei war. Schließlich hatte er was vor.
 

Gegen Mitternacht waren die Gäste schon ziemlich voll und brüllten ziemlich laut. Ran und Shinichi gingen nach oben und kurz darauf folgten ihnen Eri und Yusaku. Der junge Kudo wartete über eine Stunde bis er leise aufstand und sich anzog. Er hatte seiner Stiefschwester nichts von seinen Plänen erzählt und konnte jetzt nur hoffen, dass sie mitmachte.

Die betrunkenen Gäste waren vor gut einer halben Stunde in ihre Zimmer gestolpert und seitdem war Ruhe. Auch seine Eltern ließen keinen Ton von sich hören, also öffnete der junge Kudo seine Zimmertür und schlich zu Rans.
 

Diese lag im Bett und konnte einfach nicht schlafen. Hin und her wälzte sie sich und versuchte die Augen zu schließen. Klappte leider nicht. Plötzlich summte ihr Handy. Sie streckte die Hand aus und sah auf das Display. Kudo. Was wollte der denn um diese Uhrzeit? Sie las:
 

Komm mal vor die Tür. Aber sei leise
 

Hä? Was sollte das denn? Hatte er Angst alleine aufs Klo zu gehen, oder was? Seufzend warf sie sich ihren Bademantel über die Schultern und ging zur Tür. Leise öffnete sie diese und sah ihren Stiefbruder angezogen dahinterstehen. „Was ist?“, flüsterte die hübsche Mori und sah ihn fragend an.

„Zieh dich an“, kam es ebenso leise zurück.

„Warum?“

„Ich will dir was zeigen.“

„Mitten in der Nacht?“, fragte Ran neugierig.

Ihr Stiefbruder verdrehte die Augen. „Ja jetzt mach bevor die Anderen wach werden.“
 

Etwas genervt von seiner Tonart schloss die Achtzehnjährige die Tür und zog sich was an. Warum wusste sie nicht, aber es war besser mitzugehen als im Bett zu liegen und nicht schlafen zu können. Kurz darauf kam sie aus ihrer Tür und schloss diese leise. „Komm wir gehen“, meinte Shinichi und leuchtete mit seinem Handy den Weg. Sie schlichen leise an den Zimmern vorbei und hörten aus deren lautes Schnarchen. Die hübsche Schülerin musste leise kichern und hielt sich die Hand vor den Mund.
 

Vorsichtig gingen sie die Treppe runter und zum Hintereingang. Die Tür dort wurde nachts nie abgeschlossen, damit die Gäste - die noch bis spät in der Nacht draußen waren - wieder reinkamen ohne klingeln zu müssen. Für die beiden Oberschüler war das Perfekt.
 

Als sie durch den Garten liefen, vergewisserte sich der gutaussehende Oberschüler, dass niemand sie sah, oder gesehen hatte. Im Zimmer seiner Eltern brannte kein Licht, also schliefen sie noch. Gut so.

Er führte das hübsche Mädchen durch den hübschen Garten und öffnete leise das Gartentor. „Jetzt sag mir wohin du mich bringst“, verlangte Ran von ihm als sie auf die Straße kamen. „Wir gehen baden.“

Ein leicht irritierter Blick traf den attraktiven Fußballer. „Wie bitte?“

„Wir gehen zu den heißen Quellen. Die wir vor zwei Tagen besichtigt haben. Man kann da Rund um die Uhr baden gehen“, grinste er während er sie mit sich zog.
 

Völlig verblüfft ließ sich Ran mitschleifen. Baden? Um diese Zeit? Hatte er den Verstand verloren? Sie fragte sich warum er um diese Uhrzeit baden gehen wollte. Es war dunkel und wahrscheinlich wären die beiden die Einzigen. Dann fiel der Groschen! Er hatte das geplant! Dieser Idiot wollte mit ihr alleine sein und baden! Und wahrscheinlich Sachen machen, die keiner sehen sollte!
 

Die Wangen der hübschen Mori färbten sich rot. So ein Lustmolch! „Bist du verrückt? Mitte in der Nacht zu den heißen Quellen zu gehen? Was, wenn da irgendwelche Perversen rumhängen?“, zischte sie zickig und wollte sich lösen. Aber er ließ das nicht zu. „Keine Sorge, ich hab einen Plan B falls wir jetzt nicht ungestört sind.“

Er hatte also einen Plan B wie toll. Ganz toll.
 

Sie rannten durch die noch beleuchtete Straße und hörten aus den Gasthäusern laute Stimmen. Zum Glück lief ihnen kein Betrunkener über den Weg und so konnten sie ungehindert ihren Weg fortsetzen. Schließlich kamen die beiden Stiefgeschwister an ihrem Ziel an. Auf einem Schild stand wirklich, dass man die heißen Quellen Rund um die Uhr benutzen konnte, egal ob am Tag oder bei Nacht.

„Komm wir gehen rein“, sagte der junge Kudo und schob sie weiter. Ran war sich unsicher. Erstens, weil sie nicht wusste ob sie wirklich alleine waren und zweitens, weil Shinichi bestimmt mehr mit ihr vorhatte als knutschen.
 

Es war einerseits aufregend andererseits beängstigend. Das kleine Häuschen indem man sich ausziehen konnte, war leer also waren sie wohl alleine. Shinichi machte sich nicht die Mühe sich darin auszuziehen. Er suchte zuerst eine abgelegene Stelle - wo er sich mit Ran hinsetzten konnte - und dann begann er sich auszuziehen.
 

Seine Stiefschwester hob eine Augenbraue. „Du willst dich hier jetzt einfach nackig machen? Und wenn jetzt wer kommt und dich sieht?“, meckerte sie, aber ihre Augen beobachteten jede Bewegung. Grinsend warf er sein Shirt weg und machte sich an den Knöpfen seiner Jeans zu schaffen. Der Blick der jungen Mori war auf seine Hose gerichtet, nachdem sie seinen Oberkörper genaustens studiert hatte. Mein Gott, wie konnte dieser eingebildete Kerl nur so gut aussehen?
 

Als seine Hose dann runterrutschte und er aus dieser stieg, sah die hübsche Mori, dass er keine Unterwäsche trug! Wie Gott ihn erschaffen hatte, stand er vor ihr. Schluckend versuchte Ran in seine Augen zu sehen, aber sie konnte ihren Blick nicht von seiner unteren Körperhälfte wenden. Sie hatte ihn doch schon gesehen und sogar gekostet! Wieso konnte sie nun ihren Blick nicht abwenden? Verdammt noch mal!
 

Der attraktive Oberschüler kam nun auf sie zu. Direkt vor dem schönen Mädchen bleib er stehen und griff nach ihrem Shirt. Mit einer schnellen Bewegung zog Shinichi es ihr aus und warf es zu seinem. Dann machte er sich an ihrem BH zu schaffen. Wie hypnotisiert starrte Ran in seine Augen. Ihr Herz raste und sie versuchte ihre Erregung zu unterdrücken. Leider hatte der Anblick eines nackten Shinichis erotische Auswirkungen auf ihren Körper und so begann sie bereits ein Kribbeln zu fühlen.
 

Ihr BH war fort und sie fühlte eine kleine Brise auf ihrer Haut. Sie verdeckte ihre Brüste mit den Händen und merkte kaum wie ihr Stiefbruder ihre Hose öffnete und diese runterzog. Nun stand die junge Oberschülerin nur in ihrem Höschen vor ihm und sah ihn an. „Kommst du mit rein?“, fragte er liebevoll und strich über ihre Wange. Leise keuchend nickte sie. Jetzt war es auch egal. Es war so unglaublich erotisch, dass sie kaum gehen konnte.
 

Langsam stieg der Achtzehnjährige ins warme Wasser. Dann sah er hinter sich und wartete. Ran sah ihn an und griff nach ihrer Unterhose. Schnell zog sie diese aus und kam ihm nach. Er sah absichtlich nicht nach unten, sondern in ihre Augen. Zärtlich griff er nach der Hand seiner Stiefschwester und zog sie ins warme, himmlische Wasser. Ein Schauer durchfuhr ihren Körper. „Es ist sehr warm, “meinte sie leise und sah sich sorgenvoll um. „Komm, dahinten sind wir ungestört“, meinte der attraktive Fußballer und zog sie weiter. Die Quelle - in der sie sich befanden - war sehr groß und breit. Hinter einem kleinen Felsen waren sie geschützt und konnten dort in Ruhe baden.
 

Lächelnd rückte Shinichi seiner Stiefschwester immer näher bis diese an den Felsen stieß und ihn ansah. „Und was kommt jetzt?“

„Wieso fragst du?“

„Du hast das doch alles geplant“, warf sie ihm vor. Lachend legte er seine Arme neben ihrem Gesicht ab und hauchte. „Ich habe noch sehr viel mehr vor.“

Wieder durchfuhr Rans Körper ein Schauer und so schloss sie automatisch die Augen. Sekunden später spürte sie seine Lippen auf ihren und konnte nur mit Mühe ein Stöhnen unterdrücken. Diese ganze Situation hatte einen erstaunlichen Reiz auf die brünette Mori! Die Gefahr erwischt zu werden, die wohlige Wärme der heißen Quelle und der gutaussehende Junge, der sie so heiß küsste, dass ihr beinahe die Luft wegblieb. Das alles machte sie so an, dass sie sich wirklich selbst zur Ordnung rufen musste um ihn nicht völlig zu verfallen.
 

Natürlich bekam Shinichi ihre Reaktionen mit und wurde mutiger. Er wollte, dass sie sich hier richtig entspannte. Sie sollte alle Schranken fallenlassen und sich richtig wohlfühlen. Denn heute Nacht würde es passieren. Er würde nicht länger warten. Zu lange hatte er darauf gewartet. Seit er sie damals in Izu in ihren Bikini gesehen hatte, verspürte er diese Anziehung. Und als sie beinahe ertrunken wäre, hatte er sofort geschalteten und war ihr zu Hilfe gekommen. Obwohl es gefährlich war, sprang der damals fünfzehnjährige Kudo in die Wellen und zog die bewusstlose Mori ans Land. Dort hatte er sich vergewissert, dass sie noch atmete und sie sonst keine Verletzungen hatte.
 

Ja, er war es gewesen der sie gerettet hatte. Denn kein anderes Mädchen hatte so eine Wirkung auf ihn wie sie! Ran brachte ihn zur Weißglut und sagte ihm ihre Meinung. Sie beleidigte ihn ständig und schrie ihn an. Und trotzdem war es die junge Mori - die Einzige -die ihn so fühlen ließ. Keine nicht einmal Shiho hatte das hinbekommen.
 

Rans Stöhnen ließ ihn aus seinen Gedanken schrecken. Sie hatte ihre Arme um seinen Hals geschlungen und zog ihn näher an sich. Verlangend erwiderte sie seinen Kuss und krallte sich geradezu in seine Schultern. Das machte den jungen Oberschüler nichts aus. Heiß drückte er sich gegen sie und eroberte ihren Mund. Seine Zunge strich bittend über ihren und sofort öffnete die hübsche Schülerin ihn und ließ sie herein. Ein Kampf entbrannte den keiner von beiden gewinnen konnte. Stattdessen entfachte ein Feuer in ihrem Körper.
 

Das Wasser plätscherte leise mit ihren Bewegungen und immer wieder versuchte die blauäugige Mori ihr Stöhnen zu unterdrücken. Seine Zunge wanderte über ihr Kinn, dann runter zu ihrem Hals. Die Hand des jungen Kudos legte sich auf ihren Busen und begann diesen zu streicheln. Ihre Knospen stellten sich auf und ihre Erregung wurde immer größer.
 

Auch Ran blieb nicht untätig. Mit ihren Händen fuhr sie seinem Oberkörper entlang - zumindest da wo sie rankam.

Leicht kratzen ihre Fingernägel über seinen Brustkorb und hinterließen leichte Striemen. Diese würden aber morgen nicht mehr zu sehen sein, da sie sehr vorsichtig war.

Ihm gefiel es und seine andere Hand legte sich auf ihren Bauch. Dort blieb sie aber nicht lange und ging tiefer.
 

Die schöne Mori war so mit ihren Empfindungen beschäftigt, dass sie es gar nicht bemerkte. Erst als seine Hand frech auf ihren Scharm war, errötete sie und sah ihn an. Den Blick erwidernd begann Shinichi sie zu streicheln. Immer wieder fuhr sein Finger über ihren Venushügel, ging weiter runter, fuhr leicht über ihre Klitoris und kam bei ihren Schamlippen an. Die Luft einziehend versuchte die junge Schülerin an was anderes zu denken. Aber zwecklos.

Seine geschickten Finger spürten bereits ihre Feuchtigkeit und ließen ihn selbstgefällig Grinsen. „Du bist heiß“, meinte er und ließ seinen Finger ein winziges Stück in sie reingleiten.

Der jungen Frau blieb die Luft weg. Wenn er nicht bald etwas tat, dann würde sie ihn umbringen!
 

Die Zunge des jungen Kudos fuhr über die weiße Haut ihrer Schulter. Sanft bis er in diese rein, während seine Hand weiter über ihre Weiblichkeit strich. Ein heiseres Stöhnen entfuhr ihrer Kehle, während sie sich krampfhaft an ihrem Stiefbruder festhielt. „Kudo“, sagte Ran mit einem warnenden Ton, welchen er aber ignorierte. „Was denn?“

„Mach was!“

„Was denn?“

„Irgendwas“, keuchte sie und biss ihn sanft in sein Ohr. Langsam drang er mit seinem Finger in sie ein. „Oh Gott“, entkam es ihr und biss sich auf die Lippen. Es fühlte sich komisch, aber auch unheimlich gut an. Sehr zärtlich begann er seinen Finger vorsichtig zu bewegen. Dabei ließ er sie nicht aus den Augen und beobachtete jede ihrer Reaktionen.
 

Nach einer Weile wurde Shinichi mutiger und bewegte seine Hand schneller. Die junge Oberschülerin stieß ein leises Wimmern aus. „Willst du mehr?“, fragte er ganz dich an ihrem Ohr und gab ihr einen Kuss auf die Ohrmuschel. „Ja“, erwiderte Ran hauchend und bewegte ihr Becken. Sie wollte es! Am liebsten jetzt und sofort hier!

Scheiß drauf, ob man sie erwischte oder nicht! Sie waren so kurz vor dem letzten Schritt, wieso ihn nicht jetzt wagen und das tun was sie schon lange wollten?

Aber dann löste sich der attraktive Fußballer von ihr und seine Hand an ihrem Scham verschwand. „Was?“, fragte die brünette Mori rau und schluckte.

„Komm wir gehen nach Hause.“

Mit aufgerissenen Augen sah sie ihn an. „Jetzt?“

Frech grinsend küsste er sachte ihre Mundwinkel. „Dort werde ich es beenden.“

Etwas verwirrt und im Sturm ihrer Gefühle nickte sie. „Dann los.“
 


 

Kurze Zeit später fand sich die hübsche Mori in ihrem Zimmer - auf ihrem Bett wieder. Beide waren zurück zur Pension gerannt und leise wieder ins Haus geschlichen. Aber kaum hatte sich die Tür hinter den beiden geschlossen, gab es kein Halten mehr. Der Körper, der brünetten Schülerin, war noch immer entspannt und nun wartete sie auf weitere Berührungen seinerseits.
 

Shinichi kniete über ihr und liebkoste ihren Körper mit seinen Händen, seinem Mund und seiner Zunge. Die Laute - die Ran währenddessen von sich gab - waren nicht gerade leise, sodass er sie hin und wieder ermahnen musste. Aber auch ihm fiel es schwer seine Gefühle zu unterdrücken und keuchte etwas lauter als beabsichtigt.
 

Seine Lippen umschlossen eine Brustwarze und saugten leicht daran. Während sie sich unter ihm wandte und mit geröteten Wangen in ihre Hand biss, wanderte er weiter runter. „Nicht“, flüsterte das hübsche Mädchen und versuchte ihn wieder hochzuziehen. „Warum?“

„Ich....ich …..es ist mir etwas unangenehm“, gestand sie leicht stotternd. Lächelnd gab der junge Schüler ihr einen Kuss. Seine Hände fuhren ihren Körper entlang und berührten dabei noch einmal ihre Schamlippen. Dann hob er ihren Oberschenkel und positionierte sich über ihr. „Bereit?“

Nickend sah sie ihm fest in die Augen. Ja sie war bereit. Wenn sie diesen Schritt gehen würde, dann mit ihm. Auch, wenn sie ihn zu Anfang gehasst und verachtet hat. Nun wollte sie nur noch ihm gehören, wollte ihn fühlen und nah bei ihm sein. Und zwar für immer.
 

Auch der attraktive Kudo schien ähnliche Gedanken zu haben, denn während er langsam in sie eindrang verspannte er sich merklich. Er wollte alles, aber ihr auf keinem Fall schmerzen bereiten. Deshalb war er zum Zerreißen angespannt und versuchte seine Bewegungen vorsichtig und sanft zu vollführen.
 

Als Ran in ihn sich spürte schluckte sie hart und stöhnte heiser auf. Er war groß, dick und heiß und ihr inneres würde bestimmt verglühen, wenn er nicht bald ganz in ihr sein würde. Mit einem leisen knurren drang er tiefer und nach einem kurzen Ruck durchtrennte er ihr Jungfernhäutchen. Der kurze Schmerz war so schnell verflogen wie er gekommen war. Die junge Mori spürte ihn kaum und krallte sich verlangend in ihr Laken. Langsam begann sich Shinichi zu bewegen. Mit bedacht, denn er wusste das es für sie noch unangenehm sein würde. Irgendwann konnte er nicht mehr langsam machen und wurde schneller. Und dann traf er einen Punkt in ihr, woraufhin sie lauter Stöhnen musste. Und auch er konnte nun ein lauteres Keuchen nicht mehr zurückhalten.
 


 

Yusaku erwachte mitten in der Nacht, weil er mal dringend auf die Toilette musste. Der Sake trieb ganz schön, obwohl er deutlich weniger getrunken hatte als die anderen. Eri schlief tief und fest und murmelte etwas im Schlaf. Lächelnd stand er leise auf und verließ das Zimmer.
 

Auf dem Rückweg, kurz bevor er wieder in sein Zimmer gehen wollte, hörte er ein Geräusch. Es schien aus Rans Zimmer zu kommen. Hatte sie Schmerzen? Es hörte sich nach einem Stöhnen an. Gerade wollte er einen Schritt zu ihrem Zimmer setzten, als er etwas anderes vernahm. Es war ebenfalls ein Stöhnen und kam wieder aus dem Zimmer seiner Stieftochter. Allerdings war es ein männliches Stöhnen und wurde für einen kurzen Moment lauter.
 

Nachdenklich sah er auf ihre Tür. Scheinbar hatte sie nächtlichen Besuch. Hatte sie jemanden kennengelernt? Wenn ja, wann? Sie waren die meiste Zeit zusammen unterwegs gewesen und nur ganz selten hatte Ran alleine eine Runde durch die Stadt gemacht. Ob sie dabei einen jungen Mann kennengelernt hatte? Wahrscheinlich. Sollte er das Treiben da unterbrechen? Aber dann schüttelte der ältere Kudo den Kopf. Er war nicht ihr Vater und sie war alt genug. Ran wusste was sie tat und es war ihr gutes Recht Spaß zu haben. Hoffentlich verhüteten die beiden... eine zweite Schwangere in der Familie, das wäre ein Grauen!
 

Leise ging er in sein und Eris Zimmer und legte sich wieder neben seine Frau. Diese schlief noch immer und bekam nicht mit was ihre Tochter gerade machte. Das war auch besser so, denn Eri durfte sich nicht aufregen. „Hatte Shinichi doch einen schlechten Einfluss auf sie? Mein Sohn hatte ja oft, dass eine oder andere Mädchen nachts bei sich und gab damit auch an. Vielleicht hat sein Verhalten auf sie abgefärbt'', grübelte der ältere Kudo. Egal, sie war erwachsen und traf ihre eigenen Entscheidungen. Müde schloss er wieder die Augen. Aber schlafen konnte er nicht sofort.
 


 

Zitternd und aufgewühlt versuchte Ran ihren Verstand wieder in Gang zu bekommen. Sie hatten es getan! Sie hatte mit Shinichi Kudo, ihrem Stiefbruder Sex gehabt! Und es war fantastisch gewesen! Kein Wunder, dass er bei den Mädels so beliebt war! Schluckend sah sie zu ihm. Der junge Kudo lag atemlos neben ihr und hatte die Augen geschlossen. Sein Brustkorb hob und senkte sich hastig und seine Hände waren zu Fäusten geballt. „Bleib“, sagte die junge Oberschülerin und kuschelte sich an seinen warmen, leicht verschwitzen Körper. Müde sah er sie an und legte einen Arm um sie. „Ich hatte gehofft, dass du das zu mir sagst.“

Leise kichernd schloss sie die Augen und spürte wie er sich neben ihr entspannte. Und mit einem letzten Seufzer fielen die beiden ins Land der Träume.

Familienurlaub Part 3

Am nächsten Morgen:
 

Ran erwachte als jemand an ihrer Tür klopfte. „Ran? Schatz, willst du nicht aufstehen und zum Frühstück kommen?“, rief ihre Mutter.

Stocksteif setzte sich das junge Mädchen auf. Shinichi lag mit dem Rücken zu ihr, und schien noch zu schlafen. „Ähm ich hab verschlafen, ich komme ein bisschen später, wenn es okay ist“, antwortete sie und hoffte, dass ihre Mom nicht auch noch bei Kudo klopfen würde.

„Okay, ich sage Kaede Bescheid. Aber beeil dich!“ Ihre Mom entfernte sich.
 

Seufzend rieb sich die junge Schülerin ihr Gesicht, bevor sie zu ihrem Stiefbruder sah. Etwas unsanft stupste sie diesen an. „Hey! Wach auf! Wir werden zum Frühstück erwartet!“, brummte sie genervt.

Ein Grummeln kam als Antwort. Mehr aber auch nicht. Wieder stieß sie ihn an, mit etwas mehr Kraft. „Shinichi wach auf, oder ich werfe dich aus dem Bett“, drohte sie. Im nächsten Moment unterdrückte Ran einen Aufschrei, denn der junge Kudo hatte sich blitzschnell umgedreht und die überraschte Mori in seine Arme gezogen. „Du würdest mich nicht aus dem Bett werfen“, gab er von sich und sah sie grinsend an. „Und wieso nicht?“

„Weil du mir hoffnungslos verfallen bist.“

Knurrend schlug sie ihm gegen die Brust. „Blödmann! Ich bin dir nicht verfallen.“

„Oh doch. Und ich verrate dir noch etwas. Ich bin bereits süchtig und werde mir so viel holen wie ich nur kriegen kann und noch mehr.“ Seine Lippen verschlossen ihre bevor Ran etwas erwidern konnte. Wieder spürte sie das Kribbeln und erinnerte sich an die letzten Stunden.
 

Sie hatte ihr erstes Mal gehabt. Es war komisch gewesen ihn so in sich zu spüren. Es tat weh, aber das war nicht von langer Dauer gewesen. Schluckend fuhr sich die jung Mori durch ihre langen Haare. Ob er sie nun wie ein altes Spielzeug wegwarf? Hatte er nun - da er sie besessen hatte - genug? Oder empfand er mehr als sexuelles Verlangen? Fragen die die junge Frau quälten.
 

„Du grübelst“, meinte Shinichi und presste seine Lippen an ihren Hals. Die Augen schließend, genoss die junge Mori das Gefühl seiner warmen, weichen Lippen auf ihrer zarten Haut. „Kann sein.“

„Worüber?“

„Verrate ich dir nicht.“

Grinsend sah der attraktive Oberschüler sie an. „Ich kenne da eine Möglichkeit es aus dir herauszukriegen.“

Genervt sahen die blauen Augen der hübschen Schülerin ihn an. „Dafür haben wir keine Zeit. Meine Mom hat schon gerufen. Wir müssen jetzt aufstehen und uns fertig machen.“ Sie befreite sich aus seinen Armen und rutschte zur Bettkante. Dann stand sie auf und nahm sich frische Sachen aus ihrem Koffer. Shinichi beobachtete den nackten Körper seiner Stiefschwester und spürte wie seine Erregung erneut entfachte. Am liebsten hätte er sie wieder zu sich ins Bett geholt und ihren wunderschönen Körper mit Küssen übersät. Aber Ran hatte recht. Wenn die beiden nicht bald zum Frühstück erschienen, dann würden sie wohl auffliegen.
 

„Ich gehe in mein Zimmer“, gab der attraktive Fußballer von sich und stand ebenfalls auf. Schnell zog er seine Hose über und kam um das Bett herum. Ran erwiderte seinen Blick recht kühl aber er wusste, dass das nur Fassade war. Inzwischen kannte er seine Stiefschwester sehr gut. „Bis gleich“, hauchte der junge Kudo und küsste sie leidenschaftlich. Den Kuss erwidernd konnte sie ein kleines Seufzen nicht unterdrücken. Lächelnd strich der junge Kudo über ihre Wange und verschwand. Zurück blieb eine verliebte Ran mit klopfenden Herzen.
 


 

Kurz darauf saßen die beiden Schüler beim Frühstück. Einige Gäste waren bereits fertig und unterwegs. Yusaku las die Morgenzeitung und warf einen Blick auf seine Stieftochter. Diese gab sich ganz normal und aß schweigend ihr Frühstück. „Sag mal Shinichi. Wo warst du eben gerade?“, fragte Eri und sah ihren Stiefsohn mit hochgezogener Augenbraue an. Auch Yusaku warf seinem Sohn einen Blick zu. Nur Ran aß weiter und schien in Gedanken versunken zu sein.

„Was meinst du?“, wollte der Achtzehnjährige wissen. Aber er konnte es sich denken.

„Als ich Ran geweckt habe, da habe ich auch an deine Zimmertür geklopft, aber du hast nicht geantwortet. Warst du weg?“
 

Nun war die junge Mori gespannt welche Ausrede er ihrer Mom auftischen würde. Auch sie sah ihn gespielt neugierig an. „Das ist ja interessant. Warst du etwa weg?“

Innerlich verfluchte Shinichi die junge Frau neben ihm bevor er seine Stiefmutter anlächelte. „Ich war joggen. Ich konnte die Nacht nicht wirklich schlafen und bin schon früh aufgestanden.“

„Achso“, meinte die ältere Kudo und nippte an ihrem Tee. Sein Dad runzelte die Stirn. Hatte sein Sohn letzte Nacht mitbekommen was sich in Rans Zimmer abgespielt hatte? Sein Zimmer war genau neben ihrem also konnte es gut sein, dass er alles gehört hatte. Bestimmt konnte er deshalb nicht schlafen und ist früh aufgestanden.
 

„Also, ich möchte heute ein bisschen Shoppen gehen. Ran-Schatz willst du mitkommen? Wir könnten für das Baby ein paar niedliche Sachen einkaufen“, schlug die attraktive Anwältin begeistert vor. Allerdings hatte ihre Tochter keine Lust darauf. „Nein Mom, ich hab keine Lust zu Shoppen.“

„Oh“, schmollte Eri und überlegte. „Und was wollen wir stattdessen machen?“

„Wie wäre es, wenn wir heute mal einen ruhigen Tag verbringen?“, schlug ihr Ehemann vor. „Wir könnten Spazieren gehen und uns die Natur ansehen.“

„Oh das hört sich auch sehr schön an“, lächelte seine Frau bevor sich ihr Gesichtsausdruck veränderte. Ihre Gesichtsfarbe wurde etwas grünlich und bevor die Drei wussten was los war, hatte sie ihre Hand auf den Mund gepresst, war aufgestanden und rannte raus. Seufzend sahen sich die Drei an. „Wann hört diese Übelkeit bloß auf?“
 


 

Später lag seine Frau auf ihrem Bett und versuchte etwas zu schlafen. Neben der Übelkeit hatte Eri leichte Kopfschmerzen bekommen. Besorgt hatte Yusaku einen Arzt aufsuchen wollen, aber seine Liebste hatte den Kopf geschüttelt und gesagt. „Wir warten erst mal ab. Ich werde mich ein bisschen hinlegen und wenn es nicht besser wird, können wir zu einem Arzt fahren.“

Dem älteren Kudo passte dies nicht. Am liebsten hätte er seine sture Frau ins Auto geworfen und wäre sofort mit ihr zu einem Arzt gefahren. Aber wenn Eri nicht wollte, dann war das halt so. Stattdessen sollte er eine Apotheke aufsuchen und fragen ob die ein Medikament gegen Klopfschmerzen hatten, dass für schwangere verträglich war.

Also schnappte sich der attraktive Autor seine Jacke und ging los.
 

Währenddessen waren Ran und Shinichi in der Stadt unterwegs, eigentlich hatte die junge Mori alleine gehen wollen, aber ihr Stiefbruder hatte sich ihr ungefragt angeschlossen. Sie unterhielten sich über dies und das - aber über letzte Nacht gar nicht.

Vor einem kleinen, hübschen Laden blieb die hübsche Schülerin stehen. „Hier will ich rein“, rief sie und öffnete die Ladentür. Ein kleines Windspiel ertönte als die Tür geöffnet wurde. Der Laden war klein aber sehr gemütlich eingerichtet. Hier konnte man verschiedene Souvenirs kaufen. Vielleicht würde sie etwas Schönes für Kazuha und Aoko finden.
 

Der attraktive Fußballer folgte ihr und sah sich um. Ob er für Heiji und Kaito auch etwas besorgen sollte? Lust hatte er keine, aber da sie schon mal hier waren, beschloss der junge Kudo sich nach einer Kleinigkeit für die beiden umzusehen. Die Verkäuferin begrüßte die beiden mit einem Lächeln. „Willkommen.“ Sie war Mitte vierzig und sah sehr nett aus.
 

Die blauäugige Mori sah sich alles genau an. Vor einem Regal blieb sie stehen. „Das ist hübsch“, sagte sie zu sich selbst und nahm eine kleine, hübsche Holzfigur in die Hand. Sie sah aus wie eine Eule die gleich losfliegen würde. Das würde Kazuha bestimmt gefallen. Grinsend beschloss Ran die Eule zu kaufen. Dann sah sie sich nach etwas für Aoko um. Wenig später fand die hübsche Schülerin eine kleine Maneki-neko-Figur. Also eine Winkende Katze. Diese würde die junge Nakamori bekommen.

Auch Shinichi sah sich um und fand etwas für seine beiden Kumpels. Für Heiji hatte er zwei Sumoringer Figuren und für Kaito eine Pikachu Holzfigur.

Als seine Stiefschwester ihre Sachen bezahlte, stach dem jungen Mann etwas ins Auge.
 

„Vielen Dank. Beehren Sie uns bald wieder“, sagte sie nette Verkäuferin und gab der jungen Schülerin eine Tüte. Diese bedankte sich und nickte zur Tür. „Ich warte draußen.“

Nickend ging ihr Stiefbruder zur Kasse und legte seine Einkäufe auf den Tresen, während Ran den Laden verließ.
 

Kurz darauf kam er aus dem Laden und hielt ihr etwas vor das Gesicht. „Für dich“, meinte Shinichi und wartete darauf, dass sie die kleine Tüte abnahm. Fragend wurde er angesehen. „Was ist das?“

„Schau rein, dann siehst du es.“

Neugierig warf sie einen Blick in die kleine Tüte und stockte. Ihre Finger zogen eine wunderschöne Halskette heraus. Sie war schlicht und der Anhänger hatte die Form einer Kirschblüte. „Aber das hättest du nicht tun müssen“, flüsterte Ran und war gerührt. Die Kette war wirklich schön und sie freute sich sehr darüber.

„Etwas Schönes für eine schöne Frau“, meinte der junge Kudo und lächelte sanft. Dann beugte er sich runter und strich über die zarte Waage der hübschen Schülerin. Diese sah ihn verliebt an und spürte wieder dieses Kribbeln.
 

Yusaku kam gerade aus der Apotheke und seufzte. Gott sei Dank hatten sie ein Mittel gegen Kopfschmerzen, dass für seine Frau geeignet war. Die Verkäuferin hatte ihm ein halbes Ohr abgekaut und sich erst noch mit ihrer Kollegin beraten. Beide Frauen schnatterten und durchsuchten ihre Schränke nach einem geeigneten Medikament. Und nach gut einer halben Stunde kam er endlich aus dem Laden raus.

„Jetzt nichts wie nach Hause und ein bisschen ausruhen“, dachte der gutaussehende Autor und ging ein Stück. Plötzlich sah er zwei Personen auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Der attraktive Kudo traute seinen Augen nicht! Da stand sein Sohn mit Ran. Und beide küssten sich innig! Mitten auf der Straße! Das konnte er kaum glauben und deshalb sah er nochmal hin. Sein Sohn und seine Stieftochter küssten sich und sahen einander verliebt an. „Dann war also Shinichi derjenige, der gestern Nacht bei ihr im Zimmer war“, überlegte Yusaku und biss sich auf die Lippen. Was sollte er jetzt tun? Sofort hingehen und die beiden zur Schnecke machen? Das konnte er nicht bringen, denn das würde Aufsehen erregen. Endlich wandte der ältere Kudo den Blick von dem jungen Paar ab. Erstmal würde er zur Pension gehen und sobald die beiden da waren, würde er ein Gespräch mit ihnen führen müssen.
 

Die beiden Oberschüler hatten nicht mitbekommen, dass sie von seinem Vater erwischt wurden sind. Sie sahen einander verliebt an und waren in ihrer eigenen Welt. „Also worüber hast du heute Morgen gegrübelt?“, fragte Shinichi, während er ihr die Kette umlegte. Ein Seufzen kam über die Lippen der jungen Oberschülerin. „Ich hab überlegt, ob du mich nun satt hast und mich wegwirfst wie einen alten Kaugummi.“

Etwas entsetzt sah der attraktive Fußballer seine Stiefschwester an. „Wie kommst du darauf?“

„Weiß nicht. Ich hab ja keine Ahnung wie du das jetzt alles siehst“, kam es schulterzuckend von ihr.

Leicht genervt brummte er. „Glaubst du wirklich, dass ich dich nach dieser Nacht einfach ignorieren oder verletzten würde? Habe ich dir nicht gesagt, dass ich sehr viel mehr von dir will? Ich habe schließlich drei Jahre darauf gewartet.“

„Was war denn vor drei Jahren? Woher kommt dein Verlangen?“, wagte die brünette Mori ihren Gegenüber endlich zu fragen.

„Vor drei Jahren in Izu, da wärst du fast ertrunken und ich habe dich gerettet“, gestand der junge Schüler schließlich und wartete gespannt auf ihre Reaktion. Rans Augen weiteten sich und sahen ihren Stiefbruder fassungslos an. „Du....du hast mich gerettet?“

„Ja. Ich habe mich während der Klassenfahrt in dich verliebt.“

Nun starrte sie ihn mit offenem Mund an. „Was?“

Nickend fuhr er fort. „Du hattest schon immer eine gewisse Anziehung, der ich nicht widerstehen konnte. Und je älter wir wurden, desto größer wurde sie und damals in Izu ist es mir dann klar geworden.“
 

Damit hatte Ran nicht gerechnet. Dass er so offen über seine Gefühle sprach war für sie einfach unglaublich. Und dieses Geständnis kam mehr als überraschend für die junge Mori.

„Ich...ich weiß nicht was ich sagen soll“, meinte sie schließlich, bevor ein Lächeln auf ihrem Gesicht erschien. „Aber ich weiß, dass ich dich liebe und ich will es versuchen.“

Nun sah ihr Stiefbruder sie überrascht an. „Wirklich?“

„Wirklich.“

Strahlend umarmte Shinichi seine Freundin und küsste sie sanft. „Ich liebe dich.“

„Ich liebe dich auch.“
 

Glücklich schlenderten die beiden noch eine Weile durch die Stadt. Gegen Abend kamen sie dann wieder in der Pension an. Kaede bereitete gerade das Abendessen vor und lächelte die beiden Schüler an. „Heute gibt es zum Nachtisch Schokopudding mit Vanillesoße. Ihr mögt das doch, oder?“

„Ja klar. Da freue ich mich schon drauf“, erwiderte Ran grinsend. Shinichi bestätigte ebenfalls und die beiden gingen nach oben. Hier durften sie ihre Gefühle füreinander nicht zeigen, was beiden sehr schwerfiel. Vor allem ihre Eltern durften nichts davon erfahren und Eri schon gar nicht. Nicht in ihrem Zustand.

Wenn die beiden wüssten...
 

Gerade als die beiden Oberschüler in ihre Zimmer gehen wollten, öffnete sich eine andere Tür und Yusaku kam heraus. Er sah die beiden an. „Ich möchte mit euch beiden reden. Kommt mit.“

Fragend sah Ran ihren Stiefbruder an. Aber dieser zuckte mit den Schultern, scheinbar wusste er auch nicht worum es ging. Vielleicht mussten sie abreisen, weil es Eri nicht besser ging. Das war okay, denn die Vier hatten schon einiges besichtigt und es waren eh nicht mehr viele Tage bis zur eigentlichen Abreise.
 

Yusaku hatte Kaede nach einem Raum gefragt wo man ungestört reden konnte. Die ältere Dame hatte ihm ein altes Arbeitszimmer gezeigt. Hier stand ein kleiner Schreibtisch mit einem alten PC und einem kleinen Bücherregal drin. Dieses Zimmer wurde nie benutzt und man sah es nicht für notwendig einen neuen, modernen PC zu kaufen.
 

Der attraktive Autor führte die beiden ins Zimmer und schloss hinter sich die Tür. Eri lag gerade in der Badewanne, die Kaede ihr gezeigt hatte. Es ging ihr schon etwas besser, aber trotzdem machte er sich Sorgen um seine Frau.

„Was ist los? Geht es um Mom?“, fragte Ran und sah ihren Stiefvater besorgt an. Dieser schüttelte den Kopf und fixierte sowohl seinen Sohn, als auch die junge Mori mit einem festen Blick. Shinichi hob eine Augenbraue. Irgendwas war im Busch, und gleich würden sie erfahren was los war.

„Ich weiß Bescheid“, begann Yusaku und räusperte sich. Die brünette Schülerin runzelte die Stirn. „Hä? Was meinst du?“

„Ich weiß über euch Bescheid. Ich habe euch vorhin gesehen. Ihr seid zusammen.“

Die Gesichtsfarben der beiden Schüler wichen aus ihren Gesichtern. Beide wurden blass um die Nase und sahen sich erschrocken an. „Ähm“, begann Shinichi unsicher, aber er wurde von seinem Vater unterbrochen. „Wie lange geht das zwischen euch schon so?“

„Ein paar Monate“, gestand sein Sohn und ergriff die Hand der brünetten Mori. Diese verspannte sich merklich und sah den älteren Kudo nervös an. War dies das Ende ihrer Beziehung? Nur ein paar Stunden waren ihnen vergönnt gewesen?
 

„Also als Erstes: Ihr beide seid erwachsen und trefft eure eigenen Entscheidungen“, begann Yusaku. „Zweitens: Ihr beide seid nicht miteinander verwandt und deshalb ist die Beziehung vom Gesetz her erlaubt und damit kann ich sie euch nicht verbieten. Ich weiß nicht wie tief eure Gefühle füreinander sind und wie ernst euch das ist, aber ich werde es euch – wie gesagt - nicht verbieten. Aber wenn ihr beide weiterhin zusammen sein wollt, dann müssen wir klare Regeln aufstellen und ich erwarte, dass ihr diese auch einhaltet.“
 

Beide Schüler nickten. „Und die wären?“

„Eri darf nichts von eurer Beziehung erfahren“, meinte der ältere Kudo sehr ernst. „Sie ist schwanger und jede Art von Aufregung ist nicht gut für sie oder das Baby. Also halten wir das erst mal geheim. Dann möchte ich, dass ihr eure Zuneigung bei uns Zuhause und in der Öffentlichkeit diskret haltet. Zumindest solange ihr beide noch bei uns wohnt. Die Leute werden reden und ich möchte nicht, dass ihr beide irgendwelchen Anfeindungen, Blicken oder sonstiges ausgesetzt werdet. Wenn ihr beide auszieht und eure eigenen Wohnungen habt, dann könnt ihr machen was ihr wollt.“

„Okay, einverstanden“, sagte der junge Kudo. „Wir halten uns zurück solange wir im Haus wohnen. Und Eri wird nichts erfahren.“

„Sehr gut.“ Sein Dad wirkte erleichtert.

„Aber sag mal. Wieso bist du so ruhig und hast nichts dagegen?“, wunderte sich die brünette Mori. „Ich hätte mit heftiger Gegenwehr deinerseits gerechnet, oder das ich meine Koffer packen muss.“

„Wie schon gesagt, ich kann es euch nicht verbieten. Zugegeben es war ein Schock für mich euch beide so zu sehen, aber innerlich habe ich es mir schon fast gedacht. Und wenn ich ehrlich bin, dann bin ich froh das mein Sohn dich zur Freundin hat, denn du wirst ihm den richtigen Weg zeigen und ihm beistehen.“ Lächelnd schritt ihr Stiefvater auf sie zu und umarmte die junge Schülerin sanft. „Und ich muss mir nun keine Gedanken mehr machen wie ich nervige Verehrer von dir loswerde.“
 

Lachend erwiderte sie die Umarmung und seufzte erleichtert. Ihre Anspannung ließ nach und glücklich warf sie ihrem Freund einen Blick zu. Dieser erwiderte den Blick lächelnd. Nun da sein Dad Bescheid wusste und nichts gegen die Beziehung hatte, war den beiden ein großer Stein vom Herzen gefallen. Beide waren mit den Bedienungen einverstanden und würden sich fürs Erste zurückhalten. Schließlich war das Schuljahr bald rum und dann würden sie eh ausziehen. Und vielleicht konnten sie sich eine gemeinsame Wohnung suchen.

Das neue Familienmitglied

Der Urlaub war vorbei und die Familie musste wieder nach Hause fahren. Kaede gab der werdenden Mutter selbstgemachte Köstlichkeiten für den Weg mit und meinte mit einem zwinkern. „Also so wie ich das sehe wird es ein Mädchen. Ich selbst habe drei Mädchen und zwei Jungs und weiß daher wie ein Babybauch aussieht in dem ein Mädchen drin ist.“

Strahlend sah Eri ihren Mann an. „Hörst du! Kaede sagt es wird ein Mädchen! Wenn das kein Zeichen ist.“

Ihr Mann lächelte. „Ein Mädchen wäre mir sehr recht. Aber die Hauptsache ist, dass es gesund und munter ist.“

„Da hat er recht“, meinte die alte Dame nickend. „Jedenfalls sollten Sie sich schon mal Gedanken um einen Namen machen. Babysitter haben Sie ja.“

Grinsend wurden Ran und Shinichi angesehen. Diese grinsten zurück. „Also ich werde sehr gerne auf das Baby aufpassen“, gab die junge Mori von sich. „Wenn es wirklich ein Mädchen wird, dann ziehe ich ihr süße Kleider an und spiele mit ihr Puppen. Und wenn es ein Junge wird, besorge ich eine Eisenbahn mit der wir dann spielen.“

„Wenn es ein Junge wird dann spiele ich mit ihm Fußball“, konterte Shinichi und stieß seine Stiefschwester leicht mit den Ellbogen an. „Und wenn es ein Mädchen wird, dann lasse ich sie auf meinen Schultern reiten.“
 

Glücklich sah die attraktive Anwältin ihre Kinder an. „Oh ihr beide seid so süß! Ich....ich.....“ prompt fing Eri an zu weinen und musste von Yusaku beruhigt werden. Kaede lächelte. „Ich wünsche Ihnen eine gute Heimfahrt. Bitte kommen Sie wieder, wenn das Baby da ist. Wir würden uns sehr freuen.“

„Das werden wir“, versprach der attraktive Autor und schob seine Frau sachte zum Auto. Die beiden Schüler verbeugten sich und gingen ebenfalls zu Shinichis Wagen. Alle stiegen ein und fuhren los.
 

Die Rückfahrt verlief in etwa so wie die Hinfahrt. Immer mal wieder mussten sie eine Rast machen, damit die schwangere Kudo sich ausruhen konnte. Den beiden Schülern fiel es leicht ihre Beziehung vor Eri geheim zu halten. Beide unterhielten sich wie immer und zickten sich zum Spaß an. Man könnte meinen, dass sich nichts geändert hatte.
 

Endlich kamen sie Zuhause an. Allerdings fuhren Ran und ihr Stiefbruder gleich zu Eris Assistentin um Goro abzuholen. Die junge Mori hatte ihrem Freund so lange genervt bis dieser nachgegeben hatte. Dieses Vieh abzuholen war nicht gerade das Highlight, aber so waren die beiden zumindest noch etwas alleine. Außerdem musste er sich nun mit dem Katzenvieh vertragen, denn Ran liebte dieses Fellknäuel, also musste er es zumindest akzeptieren.
 

„Ich hoffe, sie hat sich gut um Goro gekümmert“, meinte die hübsche Schülerin mit sorgenvoller Stimme.

„Bestimmt. Sie hat doch auch eine Katze. Außerdem würde sie den Anschiss ihres Lebens von Eri bekommen, wenn sie Goro nicht richtig versorgt hätte“, beruhigte Shinichi seine Freundin. „Ich bin sicher, er wird dich wie immer lieben und mich anfauchen und anpinkeln.“

Nun musste sie Lachen. „Ja er kann dich nicht leiden. Aber da musst du nun durch, denn uns gibt es nur zusammen. Wenn du mich hast, dann hast du automatisch auch ihn.“

Grinsend sah der attraktive Oberschüler kurz zu ihr rüber. „Das nehme ich gerne in Kauf, wenn ich dich dafür nackt in meinem Bett liegen habe.“

„Du bist ein Schwein.“

„Und du bist sowas von sexy, wenn du schmutzige Dinge sagst.“
 

Nach einer Weile kamen sie bei Eris Assistentin an. Diese hatte Goro schon in seine Box gesperrt und seine Sachen zusammengepackt. „Er war wirklich sehr lieb. Dein Goro ist so wohlerzogen. Ich hatte ja die Befürchtung, dass er meine Möbel zerkratzen oder in die Ecken pinkeln würde, aber er hat nichts dergleichen getan. Er und Mika haben sich wunderbar verstanden und viel gekuschelt und gespielt.“

„Na dann werden hier wohl in einigen Wochen kleine Babykatzen herumrennen“, meinte der junge Kudo trocken und erntete einen Schlag in die Seite von seiner Stiefschwester.

„Aua.“

„Mika kann keine Junge bekommen“, erklärte Ran mit einem Augenverdrehen. „Sonst hätte ich Goro bestimmt nicht hergebracht.“

„Ach so. Wie schade.“ Das klang sehr spöttisch. Und das Grinsen in seinem Gesicht verriet ihn.
 

Kopfschüttelnd nahm die junge Oberschülerin die Box mit Goro entgegen. Als dieser sein Frauchen sah, miaute er erfreut und drückte seinen Kopf gegen die Tür. „Hallo mein Süßer“, säuselte die hübsche Schülerin. „Ich habe dich so vermisst. Jetzt fahren wir nach Hause und dann wirst du erstmal richtig von mir geknuddelt.“

Wieder ertönte ein Miauen. Scheinbar stimmte er ihr voll und ganz zu.

Sie bedankte sich und trug die Box nach draußen, während Shinichi die Tasche mit den anderen Sachen trug. Die brünette Mori nahm die Box während der Fahrt auf den Schoss und redete mit ihrem Kater. Der war sichtlich froh seine Besitzerin wiederzusehen und versuchte permanent aus der Box zu kommen. Leider zwecklos.
 

In der Villa angekommen ließ sie Goro sofort raus. Dieser rieb sich gleich an Rans Bein und schnurrte laut. „Komm her mein Süßer.“ Mit gekonntem Griff hob die blauäugige Schülerin ihn auf den Arm und streichelte sein Köpfchen. Der junge Kudo beobachtete, dass ein wenig eifersüchtig hütetet sich aber etwas zu sagen, denn er wusste das Ran ihn einen Tritt in den Allerwertesten verpassen würde. Schließlich war das ihr geliebter Kater und den würde sie solange knuddeln wie sie es für nötig hielt.
 


 

Eri und Yusaku hatten bereits ausgepackt und wollten noch schnell Einkaufen fahren. „Wir haben ja keine Lebensmittel im Haus, wir fahren in den vierundzwanzig Stunden Markt. Braucht ihr etwas bestimmtes?“ wollte die ältere Kudo wissen. Beide Schüler verneinten. „Okay, dann können wir ja losfahren. Schatz komm ich brauche jetzt unbedingt eine Wassermelone!“

Wassermelone? Eri hasste Wassermelone! Begannen jetzt die komischen Gelüste? Das konnte ja was werden.

„Ich komme sofort. Ich will nur schnell den Korb und die Tüten holen. Geh schon mal zum Auto“, rief Yusaku aus der Küche. „Okay! Bis dann und ruht euch schön aus“, meinte ihre Mom und strich Goro über den Kopf.
 

Die hübsche Brillenträgerin verschwand und kurz darauf kam sein Dad aus der Küche. „Wir fahren jetzt. Ihr habt das Haus für euch. Ich wäre euch sehr verbunden, wenn ihr eure Intimitäten in euren Zimmern ausleben würdet“, betonte er und sah dabei seinen Sohn streng an. Dieser öffnete empört den Mund, aber Ran kam ihn zuvor. „Keine Sorge, wir werden uns benehmen“, versprach sie.

„Dann ist ja gut.“ Nickend verließ er das Haus. Nun waren sie alleine.
 

„Wir sollten auch auspacken und uns dann etwas ausruhen“, meinte seine Stiefschwester und ließ Goro auf den Boden. Dieser rieb sich noch einmal zärtlich an ihr, bevor er auf Erkundungstour ging. Den jungen Kudo ignorierte er einfach.

„Bist du sicher, dass du jetzt deine Tasche auspacken willst?“, fragte Shinichi und ein eindeutiger Ton war in seiner Stimme zu hören. Gespielt überrascht sah sie ihn an. „Was soll ich denn sonst machen?“

„Mir würde da etwas einfallen.“

„Und was?“

„Hmm“, machte der attraktive Fußballer und ging auf seine Stiefschwester zu. Diese sah ihn an und spürte wieder dieses Kribbeln.

Ihr Freund blieb vor ihr stehen und legte sanft seine Hände an ihre Hüfte. „Soll ich dir eine Kostprobe geben?“

„Wird mir diese Kostprobe denn schmecken?“, konterte sie keck.

„Finden wir es heraus.“
 

Seine Lippen legten sich zärtlich auf ihre, während er sie weiter zu sich zog. Seufzend erwiderte Ran den Kuss und legte ihre Arme um seinen Hals. Seine Zunge fuhr über ihre Lippen und willig öffnete sie ihren Mund. Berauscht von ihren Gefühlen küssten sie sich intensiver und inniger. Nach einer Weile lösten sie sich und sahen einander an. Die Augen des jungen Kudos sahen sie feurig an.

Den Blick erwidernd presste die brünette Mori ihren Körper weiter an seinen. „Diese Kostprobe gefällt mir sehr“, gestand sie ihrem Freund spielend. „Hast du noch mehr Kostproben auf Lager?“

Bevor sie reagieren konnte, hatte er sie mit einem Ruck hochgehoben. Instinktiv schlang die junge Schülerin ihre Beine um ihn und hielt sich mit einem leisen Lachen an ihm fest. Schnell verschwand Shinichi mit ihr nach oben, wo er ihr eine Kostprobe nach der Nächsten gab. Und sie war von allen hingerissen.
 


 

Der erste Schultag nach den Ferien war da und die beiden Oberschüler fuhren mit Shinichis Auto zur Schule. Die Anderen wussten noch nicht, dass sie nun offiziell ein Paar waren und würden das gleich erfahren. In den Ferien hatten sie sich kaum geschrieben, da alle Paare beschäftigt gewesen waren.

Kaum stieg die junge Mori aus den Wagen - schon wurde sie von ihren Freundinnen umzingelnd.

„Ja Uschi, da bist du ja wieder. Gut erholt und frisch aus eurem Familienurlaub“, flötete Kazuha und umarmte ihre Freundin, bevor sie Aoko Platz machte. „Schön dich zu sehen Ran. Es ist schön, dass wir wieder vereint sind“, meinte die junge Nakamori und zog diese ebenfalls in eine Umarmung.
 

Ran war etwas überrascht. „Haben wir uns zehn Jahre nicht gesehen, oder warum seid ihr so überdreht?“

„Hallo? Die Ferien waren lang genug und ich brauche meine Dosis Mori“, meckerte die junge Toyama drauf los, was die Anderen zum Lachen brachte. Die Jungs begrüßten sich und beobachteten ihre Freundinnen. „Das wird sich wohl nie ändern“, bemerkte Kaito. „Nicht in tausend Jahren“, gab Heiji sichtlich amüsiert von sich.
 

„Und gibt’s was neues?“, wollte Aoko wissen und sah in die Runde. Ran und Shinichi warfen sich kurz einen Blick zu. „Wir sind jetzt zusammen, aber das muss geheim bleiben - also haltet bloß eure Schnauzen, sonst werde ich eure Jungs Kastrieren und euch beiden werde ich die Haare abrasieren und bei Ebay verkaufen“, drohte die hübsche Mori und zeigte mit den Finger zuerst auf die Jungs und dann auf ihre Freundinnen. Diese sahen sie mit geweiteten Augen an. „Na dann, Glückwunsch“, flüsterte Kazuha und klopfte ihrer besten Freundin auf die Schulter. „Wurde auch Zeit“, meinte Aoko und beglückwünschte das Paar ebenfalls.
 

Heiji klopfte seinem Kumpel auf die Schulter. „Gott sei Lob und Dank. Endlich hat das ganze Theater ein Ende. Nun können wir alle mit dem normalen Alltag beginnen.“

„Blödmann“, brummte Shinichi.

„Seht mal wer da steht“, rief Kaito und zeigte in eine Richtung. Die sechs Schüler drehten sich um und sahen Shiho, Akako und Asami auf dem Schulgelände. Die Drei sahen kurz in die Richtung der drei Paare, aber wandten sich hastig wieder ab und gingen weiter.

„Die drei Ggs“, kicherte die hübsche Mori.

Fragende Blicke trafen sie. „Ggs?“, wiederholte Aoko perplex.

„Gg“, sagte Ran wieder, aber mit einem fetten Grinsen im Gesicht. „Gruselgusten.“

Nun mussten die Anderen auch grinsen. „Der Name passt zu denen“, lachte Kaito vergnügt. „Wie bist du darauf gekommen?“

„Er fiel mir spontan ein.“

„Wirklich zutreffend“, meinte Heiji grinsend. „Aber ich will nicht wissen wie du uns heimlich nennst.“

„Das kann ich dir verraten“, meinte sein bester Freund fies grinsend. „Du bist der Trottel, Kaito ist der Dummkopf, Kazuha ist die Meckertante und Aoko ist die verrückte Nudel.“
 

Nun wurde die junge Mori schief angesehen. „Ran stimmt das?“, wollte Kazuha mit hochgezogener Augenbraue wissen.

„Nein“, erwiderte diese. „Du bist die dumme Nuss und Aoko ist die alte Gretel. Aber die Namen für Heiji und Kaito stimmen.“

„Du blöde Kuh!“

„Ja ich hab dich auch lieb. So wollen wir nun rein? Ich will hier nicht festwachsen.“

Nickend schlenderten die sechs Schüler ins Schulgebäude. Die Schule konnte starten. Die nächsten Wochen und Monate würden schnell rumgehen und dann würden sie ihren Abschluss in der Tasche haben. Und das Leben würde richtig losgehen.
 


 

6 Monate später

Mitten in der Nacht bekam Eri die Wehen. Yusaku fiel fast aus dem Bett als sie ihn mit den Worten wachrüttelte. „Meine Wehen haben eingesetzt! Los wir müssen ins Krankenhaus.“

Völlig verpennt sah der ältere Kudo seine Frau an. Langsam sickerten die Worte seiner Frau in sein Gehirn. Das Baby kommt? Das Baby kommt jetzt? „Ich hole deine Tasche“, rief er und sprang aus dem Bett. Dabei kam er zwanzig Jahre jünger rüber als er war.

„Bin schon unterwegs!“ Wie der Blitz rannte er aus dem Schlafzimmer. „Schatz!“, rief Eri ihm nach und nur eine Sekunde später stand er abgehetzt im Türrahmen. „Was?“

„Du solltest dir trotzdem eine Hose anziehen“, bemerkte die attraktive Anwältin Kopfschüttelnd.
 

Ran und Shinichi erwachten von dem Lärm und sahen sich schlaftrunken an. Die junge Mori hatte bei ihrem Freund geschlafen und würde jetzt nicht rausgehen können. Sonst würden sie von ihrer Mutter erwischt werden.

Also stieg der junge Kudo aus dem warmen, gemütlichen Bett und öffnete die Tür einen Spalt. „Was ist los?“, fragte er gähnend.

„Die Wehen haben eingesetzt. Ich bringe Eri ins Krankenhaus. Wir melden uns, wenn es da ist“, rief sein Vater und rannte die Treppe runter. Kopfschüttelnd wollte Shinichi die Tür wieder schließen als seine Stiefmutter langsam aus dem Zimmer kam. „Oh Gott wie soll das bloß im Kreißsaal werden?“, fragte sie sich und ging langsam zur Treppe. Grinsend schloss er seine Zimmertür und legte sich wieder zu Ran ins Bett.
 

Um kurz nach acht klingelte Shinichis Handy. Dieser lag noch immer mit seiner Stiefschwester im Bett und tastete schlaftrunken nach dem Störenfried. „Ja?“

„Das Baby ist da“, rief Yusaku in den Hörer. Seine Stimme klang sehr stolz.

„Cool. Glückwunsch Dad“, sagte der attraktive Fußballer. Seine Stiefschwester neben ihn setzte sich auf. „Frag wie es Mama geht.“

„Wie geht es Eri?“

„Gut. Sie ist sehr erschöpft und ruht sich jetzt aus. Ihr könnt vorbeikommen um das Baby zu sehen.“

„Okay, wir machen uns gleich auf den Weg“, versprach er seinem Vater und legte auf.

„Hat er gesagt was es ist?“, fragte Ran neugierig. Das Geschlecht konnte in den letzten Monaten nicht bestimmt werden. Mal hatte der Arzt gesagt, dass es ein Junge wird. Dann war es plötzlich ein Mädchen. Schließlich einigten sich die werdenden Eltern darauf es nicht zu erfahren und sich überraschen zu lassen. Die Namen standen schon für beide Geschlechter fest.

„Nein leider nicht. Dass erfahren wir im Krankenhaus“, meinte Shinichi gähnend. „Dann lass uns mal hin.“

Nickend stieg die junge Mori aus dem Bett und verschwand aus dem Zimmer.
 


 

Dreißig Minuten später kamen sie im Krankenhaus an. Die beiden Oberschüler mussten sich erst mal schlaumachen wo sie hin mussten und wurden von einer freundlichen Mitarbeiterin auf die Neugeborenstation verwiesen. Dort lag Eri mit dem neusten Familienmitglied. Beide waren aufgeregt und wollten schnell zu ihrem Geschwisterchen.

Yusaku wartete vor Eris Zimmer und strahlte seinen Sohn und seine Stieftochter an. „Da seid ihr ja!“

„Und was ist es?“, riefen Ran und Shinichi im Chor.

„Kommt rein und seht selbst.“ Der ältere Kudo öffnete die Tür und beim Eintreten sahen sie Eri in einem Bett liegen. Neben sich stand ein Bettchen. Langsam gingen die beiden Schüler näher. Ihre Mom lächelte sie an. „Hallo meine Schätze! Kommt her und begrüßt eure kleine Schwester.“
 

Rans Augen strahlten. „Schwester? Ich habe eine kleine Schwester?“

„Allerdings und was für eine Schöne“, bemerkte der frischgebackene Vater stolz. Shinichi grinste. „Cool, dann übe ich mit Goro schonmal Pferdchen spielen.“

Die hübsche Mori umarmte ihre Mutter vorsichtig und beugte sich über das Bettchen. „Oh mein Gott. Sie ist wirklich wunderschön“, hauchte sie gerührt. Die Kleine sah so süß aus. Wie eine Porzellanpuppe.

Auch der attraktive Fußballer sah sich seine kleine Schwester genau an. „Sie sieht Eri und Ran ähnlich“, meinte er. „Das ist gut. Ein Mädchen, dass so aussehen würde wie wir wäre ja auch schräg.“
 

Seine Stiefmutter kicherte. „Ran willst du sie halten?“

Überrascht sah diese ihre Mutter an. „Darf ich?“

„Na sicher. Nimm sie hoch und drück sie an dich. Es gibt kein besseres Gefühl.“

Vorsichtig nahm sie das Baby auf den Arm. Die Kleine machte ein eigenartiges Geräusch - blieb aber ruhig. „Oh Gott, ich bin verliebt“, sagte die brünette Schülerin zärtlich.

Glücklich beobachtete Eri ihre älteste Tochter und warf ihrem Mann einen strahlenden Blick zu.

Auch der junge Kudo sah seine Stiefschwester an. Mit dem Baby auf dem Arm sah Ran wie eine Mutter aus. Und plötzlich überkam ihn der Wunsch dieses Bild irgendwann wahr werden zu lassen. Irgendwann würden sie beide auch ein Baby bekommen. Wenn sie auf eigenen Beinen standen.
 

„Und? Bekommt sie den besprochenen Namen?“, fragte Ran, als sie den Blick von dem Baby abwandte und ihre Eltern ansah. Diese nickten lächelnd. „Ja wie besprochen werden wir ihr den Namen geben.“

Der große Bruder trat neben seine Stiefschwester und beugte sich ein wenig zu dem Baby runter.

„Dann willkommen in der Familie. Sakura Shiori Kudo.“
 

Der Name war sorgfältig von allen Familienmitgliedern ausgesucht wurden. Da Ran nach einer Blume benannt wurde, wollte Eri - im Fall einer erneuten Tochter - diese ähnlich benennen. Also hatte sie den Namen Sakura vorgeschlagen und damit waren alle einverstanden. Sakura bedeutete Kirschblüte. Wäre es ein Junge geworden, dann hätten sie ihn den Namen Akira geben. Intelligenz. Der zweite Name – Shiori - wurde von Shinichi vorgeschlagen. Er wollte, dass das Baby einen Namen mit seinen Anfangsbuchstaben hatte. Deshalb hatte er Shiori für ein Mädchen und Shiro für einen Jungen ausgewählt.
 

Aber nun war Sakura Shiori Kudo auf der Welt und machte die Familie komplett.

Crazy

Rückblick:

„Ihr seid was?'', schrie Eri außer sich und sank völlig geschockt in den Sessel zurück indem sie gerade saß. Ran und Shinichi hatten ihr gerade ihre Beziehung gebeichtet. Vor drei Wochen war die kleine Sakura geboren wurden und die beiden Schüler hatten gewartet bis es Eri wieder besser ging. Die Geburt hatte sie doch sehr entkräftet und deshalb hatten sie gewartet, aber nun wollte das Paar nicht länger ihre Beziehung geheim halten und hatten die ältere Kudo um ein Gespräch gebeten. Yusaku war ebenfalls anwesend und hatte vor wenigen Minuten das Baby ins Bettchen gebracht.
 

Die junge Mori hatte das Gespräch sofort auf den Punkt gebracht. Ohne lang zu stottern oder zu überlegen. Wozu es lange hinausschieben? Das würde auch nichts bringen. Also hatte sie zu ihrer Mutter gesagt. „Mom, Shinichi und ich sind ein Paar. Wir sind seit einigen Monaten fest zusammen und lieben uns.“

Das Gesicht ihrer Mutter wandelte sich von Überraschung zu Entsetzen zu Schock und zu Ungläubigkeit. Fassungslos sah die attraktive Anwältin ihre Tochter und ihren Stiefsohn an. Dieser hatte die Hand seiner Freundin genommen und stand ihr bei.
 

„Aber wie...ihr seid zusammen? Aber....aber...“, stammelte Eri völlig neben der Spur und sank weiter in den Sessel. Yusaku setzte sich auf die Lehne und legte einen Arm um seine Frau. „Ruhig Atmen, Schatz. Ganz ruhig.“

Die Angesprochene stieß zitternd den Atem aus und warf ihrem Mann einen Blick zu. „Bist du denn gar nicht geschockt? Hast du gehört was unsere Kinder gerade gesagt haben?“

„Ich wusste es schon“, gestand der attraktive Autor entschuldigend. „Ich habe gesehen wie sie sich geküsst haben und eins und eins zusammen gezählt. Und dann haben wir ein Gespräch geführt und feste Regeln aufgestellt.“

Ein fassungsloser Blick traf den älteren Kudo. „Du wusstest davon?! Und du hast mir nichts gesagt?!“

„Schatz, du warst zu der Zeit schwanger und musstest jede Aufregung vermeiden“, erklärte er seufzend. „Außerdem hätte es eh nichts geändert. Die Zwei sind erwachsen und können tun was sie wollen. Und blutsverwandt sind sie auch nicht. Hätte ich jedes Mal meine Hand dazwischen halten sollen, wenn sie miteinander schlafen? Oder sollte ich mich gleich dazwischen legen? Es ist ihre Entscheidung auch wenn es uns nicht gefällt, wir müssen sie akzeptieren.“
 

Shinichi sah seinen Vater lächelnd an. „Danke Dad.“ Dann wandte er sich an seine Stiefmutter. „Eri ich weiß, du denkst jetzt, dass wir beide nicht ganz richtig im Kopf sind und, dass wir diese Beziehung auf keinen Fall führen sollten, aber ich liebe Ran und wenn ihr wollt, dass ich mich von ihr trenne, dann bin ich weg. Ich suche mir eine eigene Wohnung und ziehe aus.“

„Ich sehe es genauso“, erklärte die junge Mori ihrer noch immer geschockten Mutter sanft aber mit Nachdruck. „Wir haben uns das alles nicht ausgesucht aber Fakt ist, dass wir uns lieben und wir nicht blutsverwandt sind. Und da wir achtzehn und vom Gesetz her volljährig sind, dürfen wir diese Beziehung führen. Mom, ich weiß es ist nicht leicht das zu verstehen, aber ich bitte dich, lass uns unser Glück genießen. Wer weiß wie lange es überhaupt gutgehen wird mit uns. Vielleicht trennen wir uns schon bald, vielleicht bleiben wir jahrelang zusammen. Egal wie sich die Situation in den nächsten Monaten oder Jahren entwickeln wird. Wir bleiben trotzdem eine Familie und wir lieben euch beide.“
 

Ihr Stiefvater lächelte ihr zu und drückte seine Frau. „Und was sagst du? Kannst du damit umgehen?“

Eri sah ihre Tochter an. Sie wirkte sehr glücklich und schien es wirklich ernst zu meinen, und Shinichi war ein guter Junge und würde niemals zulassen, dass Ran etwas zustieß. Außerdem war es wohl besser, wenn die beiden zusammen waren als wenn beide einen Partner hätten, der unausstehlich war. Die Vorstellung ihre Tochter würde mit einem alten Mann oder einem Arschloch zusammen sein, machte sie fuchsteufelswild. Und, dass der junge Kudo mit einem Flittchen ausgehen könnte, war auch keine schöne Aussicht.
 

Seufzend nickte die ältere Kudo schließlich. „Okay, ich akzeptiere eure Beziehung. Ich weiß zwar nicht, was ich davon halten soll, aber es ist okay. Ich liebe euch beide und will euch deswegen nicht verlieren.“

Glücklich löste sich die hübsche Schülerin von ihrem Freund und ging zu ihrer Mutter. Beide umarmten sich herzlich, während die Männer zusahen. Endlich hörte diese Geheimnistuerei auf. Endlich konnten die beiden Oberschüler zueinanderstehen.

Rückblick Ende:
 

Das war nun einige Wochen her und die beiden hatten nun ihren Schulabschluss in der Tasche. Mittlerweile wusste auch die Öffentlichkeit über die Beziehung der Stiefgeschwister Bescheid und die meisten akzeptieren es. Nur wenige waren gehen diese Beziehung und zeigten es auch deutlich.
 

Gemeinsam mit ihren Freunden feierte Ran ihren Abschluss beim Abschlussball. Die Mädchen trugen wunderschöne Abendkleider und sahen wie Prinzessinnen aus. Die Jungs hatten ihre Anzüge auf die Kleider abgestimmt und so waren die drei Paare die Hingucker des Abends. Die Schüler wussten nicht welches Paar sie zum Ballkönig und Ballkönigin wählen sollten und deshalb gab es bei allen drei Paaren eine Stimmengleichheit, sowas hatte es noch nie gegeben!

Der Direktor musste eine Entscheidung fällen. Da er aber die anderen beiden Paare – die nicht gewonnen hatten - nicht leer ausgehen lassen wollte, beschloss er eine neue Regelung einzufügen. Eine Einmalige Regelung. Extra für diesen Abend.
 

„Meine lieben Schüler“, rief Mr. Yamagi in sein Mikrofon. „Da es zu einer Stimmengleichheit gekommen ist, habe ich eine Ankündigung zu machen. Dieses Jahr gibt es nicht nur eine Königin und einen König, sondern es wird noch zwei weitere Paare geben, denen am heutigen Abend eine Krone und die große Ehre gebührt. Und jetzt werde ich die Namen und die Titel verkünden.“

Gespannt sahen sich die Oberschüler an und tuschelten aufgeregt. Ran und ihre Freunde standen ziemlich in der Mitte der Sporthalle und fragten sich welche Paare gewonnen hatten.
 

„Auf dem dritten Platz und Gewinner die Prinzessinnen bzw. des Prinzentitels sind Aoko Nakamori und Kaito Kuroba. Kommt hoch und nehmt eure Kronen entgegen. Applaus.“

Das Scheinwerferlicht fiel auf die beiden Oberschüler, während die anderen Mitschüler applaudierten. Überrascht sah Aoko ihren Freund an. „Wir sind Prinz und Prinzessin? Ich glaub es nicht!“

„Komm lass uns unsere Kronen entgegennehmen“, rief er über den Lärm hinweg und führte seine Prinzessin zur Bühne. Dort überreichten man ihnen zwei Plastikkronen und Aoko bekam einen kleinen, hübsche Sonnenblumenstrauß. Sie bedankten sich und stellten sich an die Seite. Dann verkündetet Mr. Yamagi das nächste Paar.

„Auf dem zweiten Platz und Gewinner des Erzherzogstitels sind Kazuha Toyama und Heiji Hattori.“
 

Nun sahen alle die junge Toyama an - die überhaupt nicht wusste was los war. Auch Heiji konnte das kaum fassen. Erst als man sie zur Bühne schob und man ihnen ebenfalls zwei Kronen und Kazuha einen Gladiolenstrauß überreichte, merkten sie was los war. Und nun waren alle auf das Königspaar gespannt. Aber man wusste schon wer in diesem Jahr den Titel gewonnen hatte.

„Und nun zu den Siegern und dem diesjährigen Königspaar. Ran Mori und Shinichi Kudo.“

Lächelnd bot der attraktive Kudo Ran seinen Arm und gemeinsam gingen sie auf die Bühne. Dort bekamen sie die Königskronen und die junge Mori einen Rosenstrauß.

„Und jetzt genießt den weiteren Abend und startet in eine grandiose Zukunft!“

Die Schüler pfiffen und klatschen begeistert. Die drei Paare lächelten glücklich und waren sichtlich stolz. Die Zukunft konnte für alle sechs beginnen. Alle hatten einen fantastischen Abschluss und würden mit einem Studium beginnen. Das Leben begann jetzt richtig.
 

5 Jahre später
 

Die nächsten Jahre vergingen wie im Flug und Ran hatte sich nach langem hin und her für ein Studium in der Glaskunst entschlossen. Während eines Praktikums hatte sie ihre Begabung für die Glasbläserei entdeckt und beschlossen Glaskunst zu studieren und irgendwann einen eigenen Laden zu eröffnen. Shinichi hatte sich zu einem Medizinstudium entschlossen, da Yusaku kurz nach seinem Schulabschluss einen Herzinfarkt bekommen hatte und nur durch die hervorragenden Ärzte am Leben war. Der beinahe tot seines Vaters hatte den jungen Kudo erschüttert und deshalb beschloss er Arzt zu werden.
 

Kazuha hatte Sozialpädagogik studiert und wollte in einen Kindergarten arbeiten. Sie liebte die Arbeit mit kleinen Kindern und wollte den Kleinen vieles beibringen.

Heiji dagegen war in die Betriebswirtschaftslehre gegangen.
 

Bei Aoko sah das etwas anders aus. Im zweiten Studienjahr wurde sie schwanger und so musste sie das Studium abbrechen. Kaito hatte die Standpauke seines Lebens von seinen Eltern und von ihrem Vater bekommen. Trotzdem stand er hinter seiner Freundin und unterstützte sie sehr. Momentan machte die junge Nakamori eine Ausbildung zur Krankenschwester. Dies konnte sie aber nur tun, weil sich Kaitos Eltern rührend um den kleinen Taro kümmerten, während sie in der Schule oder im Krankenhaus war. Auch ihr Vater beschäftigte sich oft mit seinem Enkel - obwohl er anfangs überhaupt nicht begeistert von der Schwangerschaft seiner Tochter gewesen war.

Kaito hatte sein Jurastudium abgeschlossen und einen Job in Eris Kanzlei bekommen.

Die sechs Freunde waren sehr glücklich und trotz der wenigen Zeit und dem vielen lernen, trafen sie sich regelmäßig. Meistens gingen sie ins Kino oder in ein Restaurant.
 

Yusaku hatte nach seinem Herzinfarkt kürzertreten müssen und hatte als Autor eine Pause eingelegt. Stattdessen kümmerte er sich um die kleine Sakura, während Eri arbeiten war. Die Kleine war mit ihren fünf Jahren sehr aufgeweckt und intelligent. Das Aussehen hatte sie definitiv von ihrer Mutter und ihrer großen Schwester geerbt. Ihre Augen waren genauso blau wie die von der jungen Mori und ihre Haare hatten den gleichen Braunton wie Eri. Aber das Lächeln hatte die Kleine von ihrem Dad und ihrem großen Bruder. Wie die beiden Männer, konnte Sakura so charmant Lächeln, dass man ihr nur schwer etwas abschlagen konnte. Oft bekam sie ihren Willen und war etwas verwöhnt.

Sakura vergötterte Ran sehr und wollte genauso wie sie sein. Ständig bat sie die hübsche Mori ihre Haare zu machen, oder mit ihr einkaufen zu gehen. Diese konnte zu der Süßen nicht 'nein' sagen, und nahm sie oft mit, wenn sie unterwegs war.

Der attraktive Kudo wurde von seiner kleinen Schwester ebenfalls bewundert und musste jedes Mal, wenn er zu Besuch war mit ihr Kaffeekränzchen spielen. Und wenn seine Freunde dabei waren, dann wurden diese Ebenfalls dazu verdonnert. Dann saßen sie zu viert um den kleinen Kindertisch herum und tranken imaginären Tee oder Kaffee aus kleinen Puppentassen. Die Mädchen kicherten immer amüsiert, wenn die Jungs sich um die imaginäre Milch stritten. Es waren schon viele lustige Fotos dadurch entstanden. Denn egal wie hart echte Männer waren, wenn ein kleines Mädchen ihnen befahl sich an einen Kindertisch zu setzten und imaginären Tee zu trinken, dann machten sie es ohne mit der Wimper zu zucken.
 

Der dreijährige Taro war ein richtiger Wirbelwind und durch nichts zu stoppen. Er rannte ständig herum und meistens fiel er dann auch hin. Außerdem war er geradezu besessen von Kazuha. Erst neulich als er bei Kazuha und Heiji zu Besuch war, hatte er zu dem attraktiven Hattori gesagt. „Meine Kazu!“

„Hey Knirps. Such dir eine eigene Freundin“, antwortete der attraktive Cappyträger gespielt brummend. Der Kleine hatte lachend seine kleinen Arme um die hübsche Toyama geschlungen und laut 'nein' gerufen. Kazuha hatte das sehr amüsant gefunden und zog ihren Freund ständig damit auf.
 

Und dann einige Monate später, folgte eine weitere Überraschung. Shinichi hatte seiner Freundin einen Antrag gemacht. Nachdem die beiden ihr Studium erfolgreich abgeschlossen hatten, wollte der junge Kudo nicht länger warten und hatte einen Tisch in einem romantischen Restaurant bestellt. Zusammen mit Kazuha und Aoko hatte er einen Verlobungsring ausgesucht. Da er nicht genau wusste, welche Art von Schmuck Ran bevorzugte, hatte er deren Freundinnen miteinbezogen. Schließlich trug seine Freundin selten bis nie Schmuck. Und Ringe schon gar nicht.
 

Kazuha und Aoko rieten Shinichi einen schlichten Ring zu kaufen. Sie hatten ihm mehrere Stücke gezeigt und der gutaussehende Kudo hatte sich dann für ein Exemplar entschieden. Natürlich hielten die beiden Freundinnen dicht und verrieten der hübschen Mori nichts von ihrem Glück.
 

Als diese von ihrem Freund mit dem Restaurantbesuch überrascht wurde, freute sie sich sehr. Schließlich hatten sie nicht viel Zeit füreinander gehabt, obwohl sie während es Studiums zusammengezogen waren. Sie lernten, aßen, schliefen und lernten wieder. Für romantische Abende blieb da wenig Zeit.
 

Der Abend in dem Restaurant war wundervoll gewesen. Sie unterhielten sich angeregt miteinander und warfen sich noch immer verliebte Blicke zu. Als Ran kurz auf die Toilette ging, nahm der attraktive Zweiundzwanzigjährige die Schatulle mit dem Ring und legte diese unter die Serviette seiner hübschen Freundin.

Als diese zurückkam und er ganz aus Versehen kleckerte, nahm sie grinsend ihre Serviette um den Fleck wegzumachen. Dabei sah sie die Schatulle und nahm sie fragend in die Hand. „Was ist das?“

„Mach es auf, dann siehst du es“, meinte Shinichi lächelnd. Sein Herz klopfte aufgeregt in seiner Brust.

Mit klopfenden Herzen öffnete die brünette Mori die Schatulle und ein wunderschöner Ring kam zum Vorschein. Er war schlicht und mit fünf kleinen Diamanten besetzt. Und als er ihr dann noch - die alles entscheidende Frage stellte - konnte Ran nicht anders als 'Ja' zu sagen. Damit begann ein neuer Lebensabschnitt für die beiden. Eine neue Zukunft begann.
 


 

10 Jahre später Heiligabend
 

„Meinst du, wir sollten es ihnen heute sagen?“, fragte die hübsche Kudo ihren gutaussehenden Mann. Dieser zuckte mit den Schultern. „Ich wette, deine Mutter sieht es dir sofort an. Bei Aoko hat sie es ja auch gleich gemerkt und die wusste zu dem Zeitpunkt noch nichts von ihrem Glück.“

„Stimmt wohl. Mom weiß sowas sofort. Am besten wir sagen nichts und warten bis sie etwas sagt.“

„Gut, schließlich redet sie schon seit fünf Jahren davon endlich Oma zu werden.“

Grinsend drückte Ran auf die Klingel. Wenig später wurde die Tür von einem jungen Mädchen geöffnet. „Hallo Schwesterchen. Hallo Bruderherz. Kommt rein, kommt rein. Mama wartet schon auf euch“, meinte Sakura lachend und ließ ihre beiden älteren Geschwister ins Haus. Die mittlerweile Fünfzehnjährige war eine gute Schülerin, sehr hübsch und beliebt. Shinichi hatte sich für den Fall der Fälle einen Baseballschläger geholt. Ja wirklich. Und diesen würde er sofort benutzen, wenn jemand seiner kleinen Schwester zu nahekommen würde.
 

Das junge Ehepaar ging ins Wohnzimmer, wo Eri und Yusaku schon warteten. Das ganze Haus war festlich geschmückt und duftete nach Weihnachten. Der große, rot-gold geschmückte Tannenbaum leuchtete in einer Ecke. Darunter lagen die Geschenke. „Schön, dass ihr da seid“, rief die attraktive Anwältin und umarmte ihre älteste Tochter. Auch Yusaku zog seine Schwiegertochter in seine Arme. Für Sakura war es anfangs schwer zu verstehen gewesen, dass ihr Bruder und ihre Schwester verheiratet waren. Ran und Shinichi waren zwar ihre Schwester und ihr Bruder, aber nicht miteinander verwandt. Lange hatte das die jüngste Kudo nicht verstanden, aber mittlerweile war es für sie kein Problem mehr.
 

Das Essen wurde geliefert da Eri noch immer nicht Kochen und Backen konnte. Ran hätte zwar selbst gekocht, aber ihr Schwiegervater hatte abgewunken. Wenn sie einmal geliefertes Essen an Heiligabend aßen, dann war das nicht so schlimm. Schließlich brauchte Ran auch mal eine Pause, denn sie kochte jeden Feiertag.
 

Während des Essens gab es die üblichen Gespräche. Sakura erzählte von der Schule und ihren Freunden. Außerdem war sie seit Anfang des Schuljahres im Karateclub. Sie war sehr talentiert und würde bestimmt sehr gut bei den Schulmeisterschaften abschneiden.

Yusaku hatte mit dem Schreiben eines neuen Romans angefangen. Nach langer Pause, beschloss er wieder mit der Arbeit zu beginnen. Schließlich war das sein Job und er hatte viele Ideen gesammelt. Eri hatte Kaito unter ihre Fittiche genommen und ihn zu einem Staranwalt gemacht. Dieser gewann bisher jeden Fall und war bei den Frauen sehr beliebt. Auch er und Aoko hatten geheiratet und vor drei Monaten war ihr zweites Kind geboren. Dieses Mal war es aber geplant gewesen. Das Baby war wieder ein Junge und hieß Kano. Die arme Aoko durfte sich während der gesamten Schwangerschaft kaum bewegen, da es eine Risikoschwangerschaft war. Der Arzt hatte ihr Bettruhe verordnet und ein Arbeitsverbot ausgestellt. Die Monate waren für die kleine Familie nicht leicht gewesen. Taro hatte sich aber sehr über die Nachricht - ein großer Bruder zu werden - gefreut. Und vor allem als es hieß, dass er einen kleinen Bruder bekam.
 

Kazuha und Heiji waren auch verheiratet und Eltern von Zwillingen geworden. Hiroki war das Ebenbild seines Vaters und trug wie er ständig eine Cappy. Seine fünf Minuten jüngere Schwester Kazumi, kam ganz nach Kazuha und konnte ihren vorlauten Mund kaum stillhalten. Die beiden waren jetzt acht und zusammen die reinsten Plagegeister.
 

„Ich gehe mal kurz auf die Toilette“, meinte Ran und stand auf. Gerade als sie sich umdrehen wollte, hielt ihre Mom sie auf. „Warte mal.“

Fragend wurde die attraktive Anwältin angesehen. „Was?“

Diese kniff die Augen zusammen und musterte ihre Tochter genau. „Du bist schwanger!“

Sowohl Yusaku als auch Sakura, sahen Ran überrascht an. „Stimmt das?“

Nickend bestätigte die hübsche Kudo. „Ja, ich bin schwanger. Wir bekommen unser erstes Kind.“

„Hurra!“, schrie Eri und stand blitzschnell auf. Sofort rannte sie um den Tisch herum und zog ihre älteste in eine Umarmung. „Wie ich mich freue! Ich bekomme endlich ein Enkelkind!“

Shinichi grinste und wurde von seinem Vater beglückwünscht. „Gut gemacht, mein Sohn. Die nächste Generation ist im Anmarsch.“

Auch die fünfzehnjährige Schülerin war begeistert. „Ich werde Tante. Jaaa!“, freute sie sich.

Die ganze Familie war über diese Neuigkeit erfreut und den restlichen Abend über, gab es nur das Thema Baby.
 

Später - als das junge Ehepaar im Bett lag - musste Ran plötzlich Lachen. Überrascht drehte ihr Mann seinen Kopf in ihre Richtung. „Was ist? Fangen die Stimmungsschwankungen schon an?“

„Nein, ich musste nur an unsere Anfangszeit denken“, gab die brünette Kudo zurück. „Wie wir uns damals beschimpft und gehasst haben. Und wie dann unsere Affäre begann und unsere Gefühle stärker wurden. Das alles war doch echt Crazy.“

„Das kannst du laut sagen“, meinte er amüsiert. „Wer hätte gedacht, dass wir uns ineinander verlieben, heiraten und nun Eltern werden würden? Ich glaube keiner hatte damit zu Anfang gerechnet.“

„Oh ja. Auch wenn die Zeiten echt verrückt waren. Ich vermisse sie irgendwie. Damals war alles so unwirklich. Keine Ahnung wie in einem Traum.“

„Stimmt. Aber es war ein interessanter Traum. Aber jetzt haben wir eine neue Aufgabe, der wir uns stellen müssen. Und das ist kein Traum.“ Seine Hand fuhr zärtlich über ihren Bauch, was sie zum Kichern brachte. „Ja und ich freue mich schon sehr darauf. Was wünscht du dir? Ein Mädchen oder ein Junge?“

„Das ist mir ganz egal. Durch unsere Freunde haben wir Erfahrung mit beiden Geschlechtern. Egal, was es wird - wir sind in Übung“, bemerkte ihr Mann trocken. Seine Frau schmunzelte. „Das stimmt. Ich habe schon einen Namen für unser Baby. Willst du sie hören?“

„Aber sicher.“

„Conan und Yuki.“

Nun musste Shinichi schmunzeln. „Conan? Du hast den Namen all die Jahre in Erinnerung behalten?“

„Jap.“ Ran nickte. „Du wolltest doch damals einen kleinen Conan haben. Und nun hast du die Chance sofern es ein Junge wird.“

„Und wieso Yuki? Wenn ich mich recht erinnere, war dein Vorschlag damals Yumi.“

„Unser Baby ist im Winter gezeugt wurden. Und Yuki bedeutet Schnee, also würde es passen.“

Lächelnd zog der attraktive Arzt seine Frau zu sich. „Das stimmt. Egal, ob Conan oder Yuki. Wir werden eine wunderbare, glückliche Familie.“

Seine Liebste strahlte.
 

Und wieder begann ein neuer Lebensabschnitt. Damals wie heute war es einfach Crazy.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So meine Lieben,
dass zweite Kap. ist da und ich hoffe es hat euch gefallen :)
Also das nächste wird spätestens nächste Woche kommen, ich werde mich die Tage immer mal ans schreiben machen und denke, dass ich es Montag oder Dienstag fertig habe. ;)
Ich freue mich auf eure Meinungen :-*

Glg Mayachan :-)

PS: Und auch hier ein dickes Danke an lorelai-rory, die sich bereit erklärt hat meine Betaleserin zu sein :) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Guten Abend meine Lieben. Hiermit ist Crazy beendet. Ja nach 30 kapiteln ist diese FF nun vorbei. Traurig aber wahr. Ich hoffe euch hat meine FF gefallen und ihr hatten Freude und Spaß sie zu lesen^^
Ich bedanke mich bei all euren Lieben kommentaren und vor allem ein dickes Danke an lorelai-rory die meine Betaleserin ist. VIELEN DANK DU BIST TOLL :*
Und dann noch ein dickes Danke an xRiLey die mein Coverbild gemalt hat und mir oft geholfen hat DANKE DIR :*

Demnächst kommt dann meine neuste FF Dear Diary. Wahrscheinlich irgendwann in Januar^^
An IGBL schreibe ich nebenbei auch immer mal wieder also habt ihr noch genug lesestoff^^

Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr und wir sehen/lesen uns bei meinen anderen FFs^^

Ganz liebe Grüße Mayachan Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (116)
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Von:  Irischka25
2023-11-15T20:48:47+00:00 15.11.2023 21:48
Geile Geschichte, hat mir sehr gut gefallen 😍😍 werde bestimmt demnächst nochmal lesen. Wirklich geil🤩
Von:  Hallostern2014
2018-12-28T21:39:36+00:00 28.12.2018 22:39
Huhu Maus. 😘❤😍❤

Schaddeeee es ist wirklich zu Ende. Aber was für ein schönes Ende.

Beide Kapitel sind der Hamma. Einfach nur toll geschrieben.

Hehe kaum sind beide nach den Urlaub alleine und nutzen die Chance. Aber vorher mussten sie Natülich den Kater abholen. Der hoffentlich sich jetzt an Shinichi gewöhnt hat.

Das Eri und Yusaku ein Mädchen bekommen hat ist sehr schön und der Name ist auch toll. Und Natülich wird sie von ihren Geschwistern verwöhnt. Das Eri geschockt darauf reagiert, dass Ran und Shinichi ein Paar sind war klar. Aber sie hat es ja zum Glück Akzeptiert. Wäre auch blöd von ihr wenn ihre.

Dass sich die Freunde darüber freuen war klar. Die hätten bestimmt ansonsten selber dafür gesorgt.

Ich fand den Teil mit der Abschluss feierst sehr toll. Und das normalerweise alle 3 Paare gewonnen hätten. Aber leider gibt es immer nur einen Gewinner.

Die Berufe sind auch sehr toll ausgewählt und es freut mich sehr wie toll sie sich entwickelt haben. Auch wenn Aoko und Kaito so früh Eltern wurden. Beide haben es dann der Hilfe von Freunde und Familie doch noch geschafft was zu machen vorallem Aoko. .

Der Antrag war auch auch schön geschrieben. Sie wie die letzten Jahre. Was aus den allen geworden ist. Und nun nach 10 Jahren wurde Ran schwanger. Das die Mütter es sofort bemerkten ist irgendwie klar. Ich Frage mich auch immer warum. Egal was es wird beide Namen sind einfach toll ausgesucht auch die Gründe für die Namen sind toll.

Ich freue mich schon auf deine Neue FF und auf deine Andere. Aber erstmal Wünsche ich dir ein schönesWochende und komm gut ins neue Jahr rein.
Ganz liebe Grüße 😘😍❤🌷

Von:  Wm_2015
2018-12-27T18:56:34+00:00 27.12.2018 19:56
Guten Abend,

Danke für diese tolle FF.
Für jedes Paar gab es ein Happy End. 😍

Freue mich schon auf die neue.

Wünsche dir einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Liebe Grüße
Von:  Hallostern2014
2018-12-15T21:42:06+00:00 15.12.2018 22:42
Huhu Maus😘❤🌷😍

Ich hoffe du hast dich von der Geburstagsfeier erholt. Noch 2 Kapitel also 🙈. Aber auch jede super tolle FF geht auch mal zu Ende. Leider. Aber zum Glück hast du ja noch ein paar auf Lager. 😍.


Oje, zum Glück kam die Mutter nicht. Das wäre ja was gewesen🙈.
Eine Schwangerschaft ist echt schön. Das Spucken und die anderen Negativen neben Wirkungen können gerne verschieden. Aber sie hat ja ihren super tollen Ehemann.

Der die beide beim Küssen erwischt. Super, dass er es so locker sieht. Hätte er jetzt noch erzählt, dass er die beiden beim Sex gehört hat. Wären wohl beiden vor Scham gestorben.

Auch wenn beide erstmal Zuhause ihre Beziehung geheim halten müssen. Freue ich mich für beide. Endlich haben sie zu einander gefunden. Und Ran weiß nun wer ihr Retter war. Die anderen werden wohl aus den Häuschen sein wenn die es erfahren. Und Ran werden Aoko und Kazuha wohl alles ausquetschen, ob beide wirklich den letzten Schritt getan haben. Immerhin hat sie es die beiden ja gesagt, dass sie sich nicht mehr lange zurück halten wird. Und es zulässt.

Ich freue mich sehr aufs nächste Kapitel. Ich wünsche dir noch eine schönen rest Abend. Und morgen einen schönen 3. Advent.
Ganz liebe Grüße 😘😍❤🌷
Von:  Wm_2015
2018-12-08T14:07:51+00:00 08.12.2018 15:07
Hallo,

Na das wurde auch mal Zeit. 😁

Owei beinah vom Vater /Stiefvater erwischt. Das wäre lustig geworden. Mal sehen ob er ran darauf beim frühstücken oder unter vier Augen mal anspricht.

Da steigt die Vorfreude auf das nächste Kapitel. Ich bin gespannt wie ihre Freunde reagieren und wie es weiter geht mit den beiden.

Liebe Grüße
Von:  Hallostern2014
2018-12-07T15:47:37+00:00 07.12.2018 16:47
Huhu Maus😘😍

Ein Wahnsinn Kapitel.

Und endlich haben sich beide gegenseitig hin gegeben. Shinichi war sehr liebevoll zu ihr. Und die Idee mit der heißen Quellen war mega.

Na, mal sehen wie Ran darauf reagieren wird. Dass er sie damals gerettet hat. Und seit dem scharf auf sie ist. Und nur deswegen die anderen Weibern an sich ran gelassen hat.

Oje, das wäre Peinlich gewesen. Wenn der Stiefvater da reingeplatzt wäre. Und seinen Sohn noch mit der Stieftochter. Mal sehen wie die beiden reagieren wird. Wenn er sie darauf anspricht.. Und mal sehen wie seine Reaktion ist wenn er checkt, dass sein Sohn es war.

Haben die beiden eigentlich Verhütet? Dass wäre ja was wenn sie jetzt auch noch schwanger wird. ABER, dass wäre ja nicht schlimm. Mal sehen wann beide sich endliche ihre Gefühle gestehen.

Bin sehr gespannt aufs nächste Kapitel.
Wünsche dir ein schönes Wochenende und ganz liebe Grüße 😍😘❤
Von:  Wm_2015
2018-12-02T21:03:22+00:00 02.12.2018 22:03
Guten Abend,

Das sind doch mal wunderbare Ferien die die vier verbracht haben. Jetzt nur noch das von den beiden stiefgeschwistern 😍.

Liebe Grüße
Von:  Hallostern2014
2018-12-02T20:36:17+00:00 02.12.2018 21:36
Huhu Maus 😘❤🌷😍

Wieder einmal ein Wunderschönes Kapitel.

Das Date verlief ja sehr gut für die beiden. Ich finde es so süß wie Eifersüchtig doch Kaito ist. Aber Aoko hat sofort klar gestellt. Dass sie vergeben ist. Die Idee mit dem Zoo fand ich sehr toll. Auch als die beiden schwimmen waren. Und den kleinen Jungen aufgemuntert haben war schön.


Mal sehen wie Kaito es sehen wird. Wenn das erste Kind da ist..ob er wirklich noch 3 weitere haben will. Wenn die alle nach ihn kommen. Arme Aoko 🤣

War klar das alle 4 wissen, dass es bei Ran und Shinichi bald passieren wird. Die sind ja schließlich nicht Blind. Und von Ran wissen wir ja, dass sie die Mädels es gesagt hat. Dass sie mit ihn Schlafen würde.

Kann es kaum abwarten aufs nächste Kapitel. Bin Bin gespannt was da kommt. Auch wenn das Ende den wirklich immer näher kommt. Dennoch freue ich mich darauf..

Ich wünsche dir einen schönen restlichen 1.Advent und einen guten Wochen Start.
Ganz liebe Grüße 😍😘🌷❤
Von:  Hallostern2014
2018-11-27T10:29:26+00:00 27.11.2018 11:29
Huhu Maus😘😘

Ein sehr schönes Kapitel.

Ich finde die Idee; dass die beiden ein Wochende im Freizeitpark verbringen sehr toll.

Auch Das Kazuha's Vater diesesmal keine Vorträge von wegen Verhütung usw gehalten hat sehr gut.

Oje Kazuha war ja richtig eifersüchtig. Aber so zeigt sie nun mal wie sehr sie ihn liebt. Er würde bestimmt genau so reagieren wie sie. Wenn jemand ihr schöne Augen macht. Und da wird wohl mehr als Worte fallen. Der Spruch mit der Cappy war ja mal genial.

Sehr toll von Heiji, dass er es langsam angehen will. Das ist für mich auch ein Beweis wie sehr er sie liebt. Sie zu nichts drängen will.

Ich glaube das nächste Kapitel Handelt von Aoko und Kaito. Ich bin sehr gespannt aufs nächste Kapitel. Freue mich schon sehr drauf.

Wünsche dir einen schönen Dienstag und ganz liebe Grüße 😘😍❤🌷


Von:  xRiLey
2018-11-23T16:36:17+00:00 23.11.2018 17:36
Guten Abend Süße 💕

Ich bin noch immer traurig, dass die FF bald sein Ende findet. Sie ist einfach so klasse und die Handlungen sind wahnsinnig. :*-

Wir haben ja schon zwei von unseren Traumpaaren und jetzt muss nur noch das letzte Paar unter die Haube kommen. Die heimliche Affäre ist ein guter Start!

Die Pension hört sich so schön an, dass ich da auch hinmöchte und ich möchte auch mal in so einer heißen Quelle baden - Im Badeanzug vesteht sich. :D Shinichi kann mich ja mitnehmen haha.

Ich liebe einfach jede Annäherung der Beiden, denn man merkt immer mehr die Liebe zwischen ihnen und AAAAAAHHHHHH *-*

Ich will mehr. Mehr von dieser Ff und deinen anderen. 😍

Ein schönes Wochenende wünsche ich dir 🌸💋😍💕
Antwort von:  Mayachan_
24.11.2018 18:20
Juhu^^
Ja ich auch aber ihr bekommt nachschub^^

Jap zwei sind fertig und das dritte ist bald soweit^^

Oh ja ich auch^^ mit shinichi, kaito und heiji xDDD ich auch im badeanzug und die drei nackt ^^

Du bekommst mehr keine sorge^^


Ein schönes wochenede :***


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