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Blutschwur

Bis in den Tod...
von

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Glut

Es war finstere Nacht, als sie endlich aus diesem nebeligen Wald herausfanden, doch sie hatten immerhin weniger als zwei Stunden gebraucht. Anfangs hatten sie sich entlang der Küste gehalten, was es einfacher gemacht hatte, die Orientierung beizubehalten. Sowohl Kisame als auch er selbst hatten sich hauptsächlich auf ihre Umgebung konzentriert und trotzdem Itachi mehr als genügend Fragen hatte, behielt er sie vorerst für sich. Sie waren beide erschöpft und der lange Marsch diente nicht gerade dazu, dass sie ihre Kraftreserven auffüllen konnten.

Es wurde leichter, sich in der Umgebung zurechtzufinden, als sie den Wald verlassen hatten, so dass sie denselben Weg wie vor einigen Stunden nehmen konnten. Vielleicht würde man trotz der späten Stunde ein Zimmer für sie haben, sollten sie die Taverne, bei der sie am Mittag eine kurze Rast eingelegt hatten, wiederfinden.

„Rechts rum, oder?“

Itachi warf seinem Partner einen Blick zu, ehe er zustimmend nickte; anscheinend hatte Kisame denselben Gedanken wie er. Letzterer legte sich Samehada gerade über die andere Schulter – da er seinen Gurt verloren hatte, konnte er es nicht wie sonst auf dem Rücken tragen. Seine Verletzungen waren längst verheilt, was vermutlich an Samehada lag, und abermals musste Itachi an diese seltsame Verwandlung denken. Flossen hatte der Hüne gehabt, sogar Schwimmhäute…und er schien auch noch um ein Vielfaches stärker gewesen zu sein, so wie er den Jinchuuriki ins Meer geschleudert hatte. Trotz dieser rauen, animalischen Seite war es klug von ihm gewesen, den Gobi unter Wasser zu ziehen, denn dort war er eindeutig im Vorteil gewesen. Kisames Verwandlung, so skurril sie auch im ersten Moment gewirkt hatte, faszinierte ihn…und sie verdeutlichte, dass der Hüne ein gefährlicher Shinobi war, den man niemals unterschätzen sollte.

„Ich muss dich ja doch ganz schön beeindruckt haben, wenn du mich immer noch so anstarrst.“

Itachi blinzelte, hatte gar nicht bewusst wahrgenommen, dass er den Älteren schon recht lange musterte. Die Raubtieraugen funkelten ihm amüsiert entgegen, was dem Uchiha die Hitze in die Wangen trieb. Unangenehm, doch er ließ sich nichts davon anmerken.

„Ein wenig“, überspielte er die Situation.

„Soso…ein wenig…“, wiederholte Kisame breit grinsend.

Itachi zuckte die Schultern, blickte in die Ferne, wo er bereits schemenhaft die Taverne erkennen konnte. Sein Partner beließ es zu seiner Verwunderung dabei, auch wenn er ihn immer noch mit seinen Raubtieraugen fixierte.
 

Zu ihrem Glück gab es tatsächlich noch ein freies Zimmer für sie, welches sie direkt beziehen konnten. Sie hatten diesmal auf Henge no Jutsu verzichtet, nicht nur weil dies eine Gegend von Zivilisten war, sondern auch um Chakra zu sparen. Sowohl Susanoo als auch Kisames Verschmelzung mit Samehada hatten sie Kraft gekostet, sie würden das Risiko diesmal eingehen. Davon abgesehen glaubte Itachi nicht, dass die junge Frau an der Rezeption ahnte, wen sie da ins Haus gelassen hatte. Dafür hatte sie einen viel zu sorglosen Eindruck gemacht, war sogar bei Kisames unbekleidetem Oberkörper errötet.

Das Zimmer war für eine Nacht absolut ausreichend, besaß ihren üblichen Standard. Itachi hörte, wie Kisame die Tür schloss und Samehada an die Wand lehnte, wo es regungslos verblieb. Vielleicht war sogar das Schwert irgendwann einmal erschöpft? Der Uchiha zog seine Schuhe aus und legte den teilweise zerrissenen Mantel ab, faltete ihn zusammen. Danach wandte er sich dem Schrank zu, schob die Tür beiseite, um die Futons aus diesem zu holen.

„Hm.“

Er hatte gerade den ersten Futon auf dem Boden ausgebreitet und sich aufgerichtet, als Kisame hinter ihn trat, ihn eingehend betrachtete und damit innehalten ließ. Reflexartig zuckte er zusammen, als sich eine große Hand an seine Seite legte, am Stoff seines Shirts zog.

„Du bist verletzt?“

Wenn Itachi ehrlich war, hatte er das bereits vergessen; die Wunde brannte nur noch leicht, da, wo die Hörner des Gobi seine Haut verletzt hatten, und sie blutete auch nicht mehr.

„Nur eine Schramme“, erwiderte er ruhig.

Er bewegte sich nicht, als Kisame von hinten die Arme um ihn legte und ihn an sich zog, wobei er die Nase in seinem Nacken vergrub. Die Berührung jagte dem Uchiha einen Schauer über den Rücken, ließ sein Herz rasen. Er konnte Kisames warmen Atem auf seiner Haut spüren, die muskulöse Brust an seinem Rücken…und unweigerlich fragte er sich, wann oder ob er sich überhaupt je zuvor so gefühlt hatte. Es kam ihm vor, als würde eine schwere Last von ihm abfallen, so dass er dem Drang, sich an den Hünen zu lehnen, nachgab. Für wenige Sekunden standen sie nur so da, bis Itachi die Stille brach.

„Was ist mit dir passiert?“

Kisame antwortete nicht sofort, blieb weiterhin so mit ihm stehen, die Nase gegen seinen Nacken gedrückt.

„Hat mich ziemlich erwischt“, brummte er schließlich gedämpft. „Hat mir die Rippen zertrümmert, paar Organe müssen auch verletzt worden sein – war viel Blut.“

Itachi nickte mechanisch, erinnerte sich an den zerfetzten Mantel; seine Sorgen waren also nicht unbegründet gewesen.

„Ohne Samehada hätte es übel ausgesehen“, gab sein Partner zu, legte das Kinn auf seiner Schulter ab.

Itachi glaubte nicht, dass dies übertrieben war; die Hörner des Gobi in Kombination mit Kraft und Geschwindigkeit hatten sicher schon oft tödlich getroffen. Die Jinchuuriki waren auf einem ganz anderen Level als gewöhnliche Shinobi – allein an der Menge ihres Chakras gemessen. Dass Kisame in der Lage war, einen zu bezwingen, Element hin oder her, zeigte, dass man ihn zu Recht das Bijuu ohne Schweif nannte.
 

Gedankenverloren blickte er vor sich hin, ehe er den Kopf sachte gegen Kisames lehnte. Da war es wieder, dieses Gefühl von Geborgenheit, das er so sehr genoss. Doch da war noch etwas anderes, das er schwer beschreiben konnte und das ihn sich in Kisames Umarmung herumdrehen ließ.

Er konnte nicht sagen, wer den Kuss diesmal begann, denn es kam ihm so vor, als trafen ihre Lippen gleichzeitig aufeinander – viel weniger sanft als die Male zuvor. Ungeduldiger…und es bestätigte Itachis Vermutung, dass die fehlende Nähe auch Kisames Nerven strapaziert hatte.

Jegliche Erschöpfung schien aus seinem Körper gewichen, als sie sich aneinanderpressten und er Kisames raue Haut unter seinen Fingern spürte, die kräftigen Muskeln darunter. Es ließ sich am besten mit einem inneren Feuer, das sich immer weiter ausbreitete, vergleichen. Eine der großen Hände schob sich unter sein Shirt, während die andere das weiße Band um seine Taille löste. Die schwieligen Finger streichelten ihn, wanderten über seinen Bauch bis hin zur Brust.

Ein Keuchen entwich Itachi, als ihn der Hüne ruppiger an sich zog, sich dabei von seinen Lippen löste. Hitze wallte in ihm auf, als er Kisames Mund seitlich an seinem Hals spürte, wo ihn die scharfen Zähne streiften, seine Haut jedoch nicht durchdrangen. Als er an der Stelle knapp unter seinem Ohr saugte, erzitterten seine Beine und er grub die Nägel haltsuchend in Kisames Hüften. Normalerweise überdachte er jede seiner Handlungen, doch in dieser Situation erschien ihm dies unmöglich.

Instinktiv schob er sein Becken vor, um dem recht eindeutigen Pochen zwischen seinen Beinen Abhilfe zu schaffen. Es war ihm nicht unangenehm genug, um es zu unterdrücken…auch wenn er hoffte, dass es dem Älteren ähnlich ging. Itachi konnte sich nicht erinnern, es je so intensiv gespürt zu haben – und falls doch, war es höchstens störend gewesen. Trotzdem Kisame einige Dinge machte, die auch diese Prostituierte ausprobiert hatte, erregte es ihn im Gegensatz zu damals ungemein.

„Das ging schnell“, hörte er den Hünen wie aufs Stichwort raunen.

Itachi ahnte, dass seine Wangen rot glühten, allerdings wich er Kisames amüsiertem Blick nicht aus. Anstelle einer Antwort griff er nach dem Gesicht des Hünen und zog diesen wieder zu sich herunter, um ihn erneut zu küssen. Reden war gerade das Letzte, das er tun wollte, und das breite Grinsen des anderen änderte nichts daran.

Er japste überrascht auf, als Kisame ihn mit seinem Körper ohne Vorwarnung nach hinten gegen die Wand stieß, dabei ein Knie zwischen seine Beine schob. Dass dies Absicht war, daran bestand kein Zweifel, so selbstzufrieden, wie ihn der andere betrachtete. Als wäre seine Position damit nicht unkomfortabel genug, packte er seine Handgelenke und pinnte sie neben seinem Kopf an die Wand.

Itachi versuchte vergeblich, seine Atmung unter Kontrolle zu bringen, bebte am ganzen Leib…und er wollte mehr, was seinem Partner natürlich nicht entging.

„So ungeduldig heute?“

Der heitere und vor allem beherrschte Tonfall reizte ihn, so dass er die Augen verengte.

„Kisame…“

Anscheinend klang seine Warnung nicht besonders eindringlich, denn der Hüne ignorierte sie einfach. Stattdessen musterte er ihn eingehend, ehe er seine Raubtieraugen wieder auf sein Gesicht richtete – und dieser Blick verfehlte seine Wirkung nicht. Kisame war wohl nicht so beherrscht, wie er ihm glauben machen wollte.
 

Seine Handgelenke wurden losgelassen, doch das Knie blieb, wo es war, rieb sich an seinem Schritt. Itachis Stöhnen wurde von Kisames Mund gedämpft, wobei er seine Finger in die Schultern des anderen krallte. Ihm fiel nicht einmal richtig auf, dass er die Augen dabei geschlossen hielt, sich nur aufs Fühlen konzentrierte…zumindest bis der Hüne eine Hand in seine Hose schob.

Die Berührung dort ließ ihn zusammenzucken und er lehnte den Kopf nach hinten gegen die Wand, atmete durch. Wieder spürte er das Zittern in seinen Knien, als Kisame sein Glied umfasste, es zu reiben begann. Die freie Hand des anderen verweilte an seiner Hüfte, gab ihm Halt, während der Uchiha an der Wand lehnte und leise keuchte.

Itachi fühlte sich wie benebelt, als der Hüne seine Stirn gegen die seine sinken ließ, dabei nicht aufhörte, ihn zwischen seinen Beinen zu berühren. Wie er ihn ansah…

Langsam wurde es unangenehm eng in seiner Hose und sein Partner schien das ebenfalls zu bemerken, denn er schob ihm die Hose samt Shorts ein Stück herunter. Wieder umfassten ihn die kräftigen Finger, pumpten ihn rhythmisch, so dass sich in seinem Unterleib alles zusammenzog. Er hätte vielleicht Scham empfinden sollen, wenn er bedachte, dass er so entblößt vor dem anderen stand, doch gerade kümmerte ihn das nicht. Da war nur Verlangen, so dass er sich dem anderen wie automatisch entgegen reckte.

Seine Nägel gruben sich tiefer in Kisames Schultern und er schloss erneut die Augen, presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. Es brachte nicht viel, denn seine Laute konnte er damit kaum unterdrücken. Der Orgasmus überrollte ihn wenige Sekunden später, plötzlich und heftig, so dass ihm nur noch ein abgehacktes Stöhnen entkam, ehe er atemlos gegen die Wand sackte. Gott…
 

Itachi versuchte das klebrige Gefühl zwischen seinen Beinen und Kisames Blick auszublenden. Ihm war regelrecht schwindelig von all den Empfindungen, so dass er einen Moment brauchte, um sich zu sammeln. Seine Wangen fühlten sich heiß an, während er mit sich haderte, ob er etwas sagen sollte oder nicht. Unweigerlich fragte er sich, ob das alles Kisame vollkommen unberührt gelassen hatte…doch als er einen flüchtigen Blick zu dessen Leistengegend warf, erübrigte sich die Frage.

„Alles gut?“

Itachi schaute auf, als Kisame ihn ansprach, ein Schmunzeln auf den Lippen. Gut…so konnte man das wohl sagen, doch er erwiderte nichts. Kurz haderte er mit sich, dann überwand er die Unsicherheit und zog den Älteren zu sich herunter. Dieser schien überrascht von dem doch recht leidenschaftlichen Kuss…und noch mehr, als der Uchiha seine Finger nun in die Hose seines Partners gleiten ließ.

Es war eigenartig, einen anderen Mann dort zu berühren, zumindest im ersten Moment. Itachi hatte sich nicht mal selbst dort berührt, sondern kalte Duschen bevorzugt. Allerdings erschien es ihm nach eben gar nicht so schwer.

Kisame beklagte sich jedenfalls nicht, sondern legte die Arme um ihn, drückte ihn näher an sich, während er den Kuss nun dominierte. Wäre Itachi nicht vollkommen erschöpft gewesen, hätte es ihn vermutlich direkt wieder erregt, doch so war es bloß ein angenehmes Gefühl. Es lenkte ihn etwas von dem aufkeimenden Schamgefühl ab, als er Kisames Glied in die Hand nahm, seine Hose samt Shorts mit der anderen runterschob, so wie es der Hüne zuvor bei ihm getan hatte.

Das plötzliche Brennen an seiner Unterlippe gefolgt von dem metallischen Geschmack nach Blut ließ ihn stocken, allerdings nicht lange. Kisames Blick bohrte sich in seinen, während er an der Wunde saugte, ihn mit seinen scharfen Zähnen aber nicht weiter verletzte. Damit waren sie wohl quitt…oder fast, wie er für sich feststellte, als der Ältere ihn mit einem Ruck wieder näher an sich zog, die Nase seitlich gegen seinen Hals drückte.

Es ermutigte ihn zum Weitermachen, so dass er wie sein Partner zuvor die Faust um sein Glied schloss und sie auf und ab bewegte. Die Haut dort war viel weicher als an anderen Stellen, trotzdem sich der Schaft mittlerweile ganz hart anfühlte. Itachi leckte sich über die blutende Lippe, spürte Kisames warmen Atem an seinem Hals, während dieser in seine Hand stieß. Das raue Stöhnen des anderen fuhr ihm durch Mark und Bein, so dass er die Finger schneller bewegte, gelegentlich mit dem Daumen die Spitze berührte. Kisames Nägel krallten sich durch das Shirt in seine Hüften, die scharfen Zähne schabten über seinen Hals…und es störte den Uchiha kein bisschen. Obwohl er wusste, dass das alles wirklich geschah, kam es ihm eigenartig verzerrt vor, beinahe als hätte er einen Fiebertraum.

Für wenige Sekunden wurde Kisames Griff schmerzhaft und er konnte fühlen, wie sich der andere anspannte, gegen seinen Hals stöhnte. Dann spürte er etwas Feuchtes an seiner Hand, ehe Kisame laut ausatmend gegen ihn sackte, ihn erneut mit seinem Gewicht an die Wand drückte.

Der Uchiha lauschte ihm still, streichelte seinem Partner mit der sauberen Hand über den Nacken. Obwohl er sich erschöpft fühlte, war er auf eine eigenartige Weise zufrieden. Es fiel ihm nicht leicht, das Gefühl zu definieren, aber er mochte es. Sehr sogar.

„Ich denke, wir könnten beide eine Dusche vertragen?“, hörte er Kisame brummen, was ihn nicken ließ.

„Und wir sollten unsere Kleidung waschen…“

Kisame gluckste leise, ehe er sich von ihm löste, erst an ihm und dann an sich selbst herunter sah; warum sich auch jetzt noch genieren? Nachdem, was sie eben gemacht hatten, war das wohl unnötig.

„Wo du Recht hast…“
 

Als sie eine Weile später geduscht nebeneinander auf den Futon lagen, fühlte Itachi immer noch diese Zufriedenheit in sich. Da ihre Kleidung auf der Heizung trocknete, trugen sie nur die Decken am Körper. Er genoss, wie Kisame ihm durch seine noch feuchten Haare fuhr, während er den Kopf auf der muskulösen Brust ruhen ließ. Es fühlte sich schon fast zu normal an, etwas, das ihn trotz allem irritierte. Noch vor einiger Zeit hatte er Grenzen ziehen wollen, doch gerade hatte er eher den Eindruck, eben diese zu überschreiten – weiter als jemals gedacht. Vielleicht war dies ja nicht mal etwas Schlechtes, denn diese intime Nähe, die sie neuerdings teilten, verpflichtete ihn nicht automatisch dazu, Kisame auch alles andere zu offenbaren. Manchmal kam ihm der Gedanke, was wäre, wenn er mit ihm darüber reden würde…so wie er mit Shisui hatte reden können. Keine Geheimnisse. Keine Maskerade. Es war nur ein flüchtiger Gedanke, den er aber jedes Mal direkt verwarf; es barg einfach zu viele Risiken.

„Ich hoffe, du zerbrichst dir nicht den Kopf darüber, wie du dich für vorhin entschuldigen kannst.“

Kisames belustigter Tonfall ließ ihn innehalten und er warf ihm einen Blick zu.

„Mache ich den Eindruck, als würde ich etwas bereuen?“, entgegnete er ruhig.

Er zuckte leicht zusammen, als der Hüne seine wunde Haut am Hals mit den Fingerkuppen streifte. Unwillkürlich leckte er sich über die Lippe, auf der sich eine dünne Kruste gebildet hatte.

„Du hast keine Ahnung, wie sehr ich mich zusammenreißen musste.“

Seltsamerweise schreckten ihn die Worte nicht ab – eher im Gegenteil, denn es verursachte wieder dieses warme Kribbeln in seinem Magen. Sollte ihn das beunruhigen? Immerhin hatte er am Gobi gesehen, zu was Kisames mächtige Kiefer fähig waren…und trotzdem fühlte er sich nicht bedroht.

„Bisschen sieht man was“, bemerkte sein Partner kritisch.

„Nur eine Schramme“, wiederholte er seine Worte von zuvor und Kisame grinste schief.

„Hätte ich richtig zugebissen, wäre da mehr als eine Schramme.“

Itachi schwieg ein paar Sekunden, ließ den Blick auf den scharfen Zähnen seines Partners verweilen. Ja, das konnte er sich gut vorstellen. Er musste auch nicht unbedingt herausfinden, was passieren würde, wenn Kisame sich nicht zusammenriss…aber es änderte nichts daran, dass er es wieder tun wollte.

„Versuchst du mich abzuschrecken?“, fragte er und bemerkte, wie Kisame kurz stockte.

Itachi hatte selten erlebt, dass er nicht sofort eine passende Antwort parat hatte, doch diesmal schien das der Fall zu sein.

„Anscheinend…“, gab er langsam zurück. „Aber wenn meine Fusion mit Samehada das nicht geschafft hat, dürfte alles andere wohl auch vergeblich sein, huh?“

Zum Ende hin klang er wieder amüsiert, so wie Itachi ihn kannte…und er war froh drum. Es war schön gewesen, da gab es nichts mehr hinzuzufügen.

„Ja“, erwiderte er schlicht und schloss die Augen, konzentrierte sich auf die Finger, die über seinen Nacken wanderten

Er war sicher, dass Kisame gerade sehr breit grinste, auch wenn er ihn nicht ansah. Sie verstanden sich schon.

„Ich weck dich in ein paar Stunden“, meinte der Ältere und Itachi nickte dankbar.

Inzwischen war er so müde, dass er wohl bei der Wache weggedämmert wäre – und das wäre wirklich ungünstig. Ihm war bewusst, dass es Kisame vermutlich nicht anders ging, weswegen er noch einmal aufblickte.

„Sag frühzeitig Bescheid.“

„Sicher.“

Daraufhin löste sich der Uchiha von seinem Partner und rollte sich unter der Decke zusammen. Wie erwartet dauerte es auch nicht lange, bis er einschlief.
 

Der nächste Morgen kam viel zu schnell und Itachi überlegte wirklich, ob sie nicht eine weitere Nacht bleiben sollten. Es war ihnen kein Zeitlimit gesetzt worden, um ihre Mission zu erledigen, von daher eilte die weitere Reise nicht – schon gar nicht ohne bestimmtes Ziel. Zetsu hatte sich bislang nicht blicken lassen, wobei dem Uchiha der grausige Gedanke kam, der Pflanzenmann hätte gestern Nacht bei ihnen auftauchen können. Glücklicherweise fing Zetsu sie in der Regel eher in Wäldern ab, vielleicht weil er sich dort selbst am wohlsten fühlte, aber wer wusste schon, was in seinem Kopf vor sich ging.

Er band sich die Haare zusammen, sah zu Kisame auf, der Samehada soeben wieder in Bandagen wickelte. Ein gewohnter Anblick, wenn der Hüne dem Schwert nicht leise zugeflüstert hätte, woraufhin dieses zeterte, als würde es sich beschweren. Itachi war zwar bekannt, dass Samehada ein Eigenleben besaß und nicht einfach nur ein Gegenstand war, aber manchmal fand er den Umgang seines Partners damit ein wenig…befremdlich. Er fragte gar nicht erst, sondern streifte sich das Shirt über, ehe er nach dem weißen Band griff.

Kisame hatte sich bereits angezogen, allerdings würden sie im nächsten Dorf ein neues Shirt besorgen müssen; nicht dass ihn der freie Oberkörper des anderen störte. Er wandte sich ab, ehe die Erinnerungen an die vorige Nacht zu präsent wurden. Die Stirnbänder würden sie vorerst in den Hosentaschen lassen – sie mussten nicht noch mehr Aufmerksamkeit als nötig auf sich ziehen, weswegen Itachi den Mantel auch nicht überzog.

„Bin gleich soweit“, hörte er Kisame sagen. „Ich hab echt Hunger…“

Sie würden erstmal frühstücken und dann weitersehen, weswegen sie ihre Sachen auf dem Zimmer ließen. Kakuzu hatte ihnen nur mitgeteilt, dass sie in der Nähe von Yume-Gakure bleiben sollten, vermutlich würde bald wieder ein Treffen anstehen. Die hölzerne Treppe knarrte unter ihren Füßen, als sie den Weg nach unten nahmen. Nur zwei Tische waren belegt, was ihnen ganz gelegen kam; je weniger Leute, die sie hier sahen, umso besser. Vielleicht sollten sie doch lieber weiterziehen, solange sie niemandem aufgefallen waren.

„Ey! Wird man in diesem Saftladen auch mal ordentlich bedient?!“

Kisame und er selbst hatten sich gerade an einen der Tische setzen wollen, als einer der Gäste losschimpfte. Sie drehten synchron den Kopf zu dem unverschämten Kerl, der die Faust in die Luft reckte und die sichtlich eingeschüchterte Bedienung mit wütendem Blick durchbohrte.

„Ja, ich meine dich, du Schnepfe! Behandelt man so einen Gast?! Hast meine Bestellung vergessen oder was?!“

Itachi fühlte sich, als hätte man ihm einen Eimer Eiswasser übergegossen, denn das Gesicht und Gezeter des unverschämten Gastes erkannte er sofort. Der junge Mann mit den silbernen Haaren funkelte die junge Frau zornig an, ehe er den Kopf in ihre Richtung drehte.

„Und was glotzt…hä?!“

Ein paar Sekunden herrschte Stille im Raum, sie starrten ihn an, er starrte zurück. Dann sprang der Fanatiker auf, wobei er die angespitzte Eisenstange neben sich ergriff und mit dem Finger auf sie zeigte.

„Euch kenn ich doch! Ihr seid diese Ketzer!“

Kisame spannte sich neben ihm an, er hörte seine Kiefer malmen; der Typ war ihnen beiden negativ im Gedächtnis geblieben. Itachi hatte gehofft, dass sie ihn nie wieder sehen mussten, doch anstatt etwas zu sagen, aktivierte er seine Sharingan.

„Wag es dich nicht, du Schlampe!“, fauchte ihn der Kerl an. „Deinen Zaubertrick kannst du dir sonstwohin stecken, Rotauge! Noch mal mach ich die Scheiße nicht mit! Das war voll unfair, was du da mit mir abgezogen hast! Ich werde euch beide Jashin-sama opfern!!“

Zum Ende hin brüllte er regelrecht, sprang auf den Tisch und holte aus, vermutlich um seinen Eisenstab zu werfen. Die Bedienung schrie auf, die wenigen Leute um sie herum versuchten, so viel Abstand wie möglich zu halten – und Kisame neben ihm machte sich daran, Fingerzeichen zu schließen, während Itachi selbst zwei Kunai zückte.
 

„Sterbt für Jashin-sama, ihr Unw-urgh!“

Die Stimme des Fanatikers erstarb merklich, als sich wie aus dem Nichts eine große Hand um seine Kehle schlang und ihm diese abdrückte. Eine zweite Hand packte ihn am Handgelenk und verdrehte seinen Arm auf seinen Rücken, so dass ihm der Stab aus der Hand fiel. Keiner sonst im Raum bewegte sich oder sagte etwas, alle sahen stumm zu, wie die violetten Augen hervortraten, er aus Sauerstoffmangel knallrot wurde.

„Ni-gh…K...zu…Arsch…ngh!“

Itachi hörte Schritte auf dem Boden und erst jetzt fiel ihm auf, dass die Hände, die wie aus dem Nichts aufgetaucht waren, an Schnüren hingen. Ihr Besitzer schloss die Tür hinter sich, während er, wie die Ruhe selbst, auf sie zukam. Es knackte einmal hässlich, dann klappte der Kopf des Silberhaarigen nach vorn und sein kompletter Körper erschlaffte, kippte einer Puppe gleich zur Seite, wo er liegen blieb. Die Hände schnappten wie an elastischen Gummiseilen zurück, verbanden sich mit den Gelenken.

Blutunterlaufene, grüne Augen funkelten sie aus einem halb vermummten Gesicht heraus bösartig an.

„Kisame, Itachi…“, ertönte die Grabesstimme. „Wie ich sehe, kennt ihr Hidan bereits.“

Er blieb neben der Leiche stehen, ehe er in das silberne Haar griff und ihn ruppig daran hochriss. Ein rotes Rinnsal tropfte aus Hidans Mund, die Augen hatten sich nach hinten verdreht.

„Er ist bedauerlicherweise nicht totzukriegen…und im Übrigen mein neuer Partner.“

Wie auf Kommando begannen Hidans Gliedmaßen zu zucken…


Nachwort zu diesem Kapitel:
Huhu! :)
Ich hoffe, euch hat das neue Kapitel gefallen...mir hat es anfangs echt einiges abverlangt.
Weiß nicht, wann ich zuletzt was sexiges geschrieben hab...aber nach und nach ging es dann, wobei mir das Ende um einiges mehr Freude bereitet hat. :D
Es haben ja einige von euch schon drauf gewartet...und hier isser! Hidan! Das neuste Mitglied...da kommt Freude auf, haha...
Bin sehr gespannt auf eure Meinungen und wünsche euch ein schönes, langes WE! :D

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  LSiomha
2019-05-11T18:46:39+00:00 11.05.2019 20:46
Ich sehe, mit Itachi haben wir einen weiteren Fan von Kisames Bersharker-Transformation gewonnen. Ich habe aber auch nichts anderes erwartet, schließlich war Itachi schon den anderen Vorzügen von Samehada sehr dankbar, die Kisame wohl schon mehrfach das Leben gerettet haben. Und dass es ihm nun die Kraft verleiht, siegreich aus einem Unterwasserringkampf mit einem sehr, sehr wütenden Jinchūriki hervorzugehen, ist auch nicht schlecht. Ich meine, cooler geht es nicht mehr! Außerdem bedeutet das auch, dass Itachi sich im Kampf relativ wenig Sorgen um Kisame machen muss. Eine echte Erleichterung, jetzt, wo Kisame die zweitwichtigste Person in seinem Leben ist und Itachi unter dem Berg seiner Sorgen und Ängste eh schon platter gedrückt wird als ein Pfannkuchen.
(Ich weiß, Itachi wird sich trotzdem immer Sorgen machen, egal wie unnötig, aber seine neuen Erkenntnisse sollten ihn wenigstens etwas beruhigen.
– Ein anderer Gedanke: Itachis Feststellung, Kisame sei ein extrem gefährlicher Shinobi, lässt sich ja nicht nur in eine Richtung deuten. Die Möglichkeit ist ja nicht ausgeschlossen, dass die beiden sich eines Tages als Feinde gegenüberstehen … so gesehen hat Itachis Analyse doch einen bitteren Beigeschmack. Nicht zuletzt wäre es in dem Falle ein weiterer Grund zur Sorge … aber so verliebt, wie Itachi gerade ist, glaube ich nicht, dass er in diesem Moment daran denkt. )
Übrigens, ich hoffe doch, dass das nicht die letzte Szene war, wo Kisame sich so in Schale schmeißt. Vor allem, wo er herausgefunden hat, wie sehr diese Form Itachi imponiert hat, hihi.

Zu der Sexszene: erstmal Glückwunsch zu diesem Rekord! Bis zum 40. Kapitel auf bravem Knospenlevel, da zeigt sich wirklich, was sich geändert hat ;)
Nein, im Ernst, sehr schön. Auch die »Hinleitung« fand ich sehr schön, sehr emotional. Die anfangs unschuldige Nähe, wie Kisame Itachi einfach umarmt und sich die Anspannung löst. Zweifellos hat Kisame genauso Angst um Itachi wie anders herum und ist nicht minder erleichtert, dass sie beide (im Endeffekt, Kisame war ja offenbar zwischendurch ziemlich zermatscht) so glimpflich davongekommen sind. Und auch das Wissen, dass es Itachi während ihrer Trennung gefühlsmäßig ähnlich erging, denn Itachis Verhalten legt diese Erkenntnis nahe, muss Kisame in seinen eigenen Gefühlen für Itachi noch einmal bestätigt haben.
Diese Anmerkung zwischendurch, das aufkommende Gefühl von Geborgenheit, dass Itachi in Kisames Armen empfindet, hat mich auch sehr gerührt. Keine Ahnung, an einer anderen Stelle in einer anderen Geschichte in anderer Konstellation hätte ich dieses Bild wahrscheinlich sehr kitschig gefunden, aber hier … einfach das Wissen, dass es sonst niemanden gibt, bei dem Itachi sich derart fallenlassen kann, dass es niemanden gibt, der ihm dieses Gefühl vermittelt, macht es sehr besonders und überhaupt nicht zu herzig. (Ich weiß, Sasuke wäre hier eine passable Nummer 2, aber mit der Erreichbarkeit siehts da schlecht aus, also zählt der nicht.)
Die Szene an sich fand ich auch gut, nicht zu sexy, das hätte nicht gepasst, aber auch nicht zu prüde, wie es bei manchem ersten Mal dargestellt wird. Als wäre Jungfräulichkeit eine feste Charaktereigenschaft, die mit dem ersten Nicht-Masturbations-Orgasmus verpufft … weißt du, was ich meine?
Es war einfach sehr authentisch, Kisames amüsierte Kommentare und Itachis Initiative, und das liebevolle Anknabbern seitens unseres Teilzeithais wöllte ich auch nicht missen. Umso besser, dass Itachi diesen oralen Fetisch Kisames so großzügig toleriert.
Tja … sonst will ich nur noch kurz loswerden, dass diese Harmonie danach ebenfalls sehr berührend war – auch wenn der schließlich wieder abgeschobene Wunschgedanke, eines Tages offen und ehrlich und ohne Maske, gänzlich als sein unverlogenes, verletzliches Selbst vor Kisame stehen zu können, ein echt fieser Stich in mein vor lauter Romantik glückselig summendes Herz war – aber was war wirklich eine schöne Stelle und Kisames unbewusst erleichtertes Resümee, Itachi nicht verschreckt zu haben, war auch … schön. (Ehrlich, mir fällt kein besseres Wort ein, so weichgekocht hast du mich mit diesem Kapitel.)

Und natürlich, wie hätte es auch anders sein können, als hätten die beiden nicht genug für einige Tage durchgemacht und ein bisschen mehr Zeit zum Erkunden ihrer neu erreichen Beziehungsebene verdient (nochmals herzlichen Glückwunsch), setzt du ihnen gleich am nächsten Morgen Hidan vor. Ausgerechnet Hidan, ihren ganz persönlichen Alptraum. Ich war zwar vorbereitet, und es sollte mich nicht wundern, schließlich traue ich dir alles zu, aber so leicht komme ich dann doch nicht darüber hinweg. Weil, das ist einfach grausam.
Aber … ich gebe zu, ich feiere dich dafür, auch wenn es echt mies ist. Und auch wenn ich Hidan wirklich niemanden auf dem Hals wünsche (okay, Kakuzu vielleicht schon), jetzt, wo er schon mal da ist …
Von:  lula-chan
2018-05-22T18:05:27+00:00 22.05.2018 20:05
Tolles Kapitel. Gut geschrieben. Itachis Gefühle und Gedanken kamen sehr gut rüber.
Oh Mann. Na das kann ja was werden. Dieses Vierertreff kann doch nicht gut laufen. Vor allem wegen Hidans Anwesenheit. Haha.
Ich bin schon gespannt, wie das weitergeht, und freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Von:  Kartoffelecke
2018-05-20T22:10:38+00:00 21.05.2018 00:10
ohhhhhhhh mein gott.
ich musste zwischendurch pause machen, ich kann so eine.. intensive szene nie an einem stück lesen. :'D
und sie war gut.
die verlustängste von beiden entwickelten sich zu einem starken bedürfnis nach nähe und arteten anschließend zu was, wie du es nennst, sexigem (lol) aus. garkeine so unrealistische entwicklung, wenn ich so drüber nachdenke.
da hat es eben beide überkommen ^^
ich finde es einfach klasse, wie du es trotzdem schaffst, dass die beiden ihrem charakter treu bleiben.
selbst als nicht yaoi fan überzeugt mich das liebesverhältnis hier, weil es -und ich wiederhole mich von früheren kommentaren- einfach authentisch ist und bleibt ^^

und gelungene wendung und cliffhänger am ende, das wird auf jedenfall eine interessante.. begegnung :'D

weiter so! ich bin sehr gespannt! ^^

LG
Von:  Saicke
2018-05-20T13:04:06+00:00 20.05.2018 15:04
Als ich schon den Titel des Kapitels gelesen habe, hatte ich schon so eine Ahnung was passieren könnte. =D
Und ich finde es toll wie du Sie nach und nach sich körperlich annähern lässt =) Will sagen: Dass Sie nicht sofort richtigen Sex hatten macht es umso authentischer, da sie a in dieser Hinsicht noch nie mit einem anderen Mann Sex hatten.
Und auch wenn wenn es dich einige abverlangt hat finde ich es sehr gut geschrieben und bildlich dargestellt wie Sie aufeinander reagieren und agieren. =)
Bin ja mal gespannt wann der Moment kommt an dem sich Kisame nicht mehr zusammenreißen kann ;)
Natürlich fand ich es auch toll wie faziniert Itachi von Kisame Fusions-Form war. Genau wie Kisame war auch ich sehr darüber amüsiert. ^^

Und mein zweites Hghlight war ja Hidan und Kakuzu! Endlich ist Hidan dabei, wurde ja mal Zeit! =D Ich musste so lachen, als sich beiden Parteien klar wurde wen sie da gerade vor sich sahen und Sekunden vergingen in dem Sie sich nur anstarrten. Einfach herrlich! Ich bin sehr gespannt wie die Vier dann im nächsten Kapitel miteinander umgehen, sollte auch Hidan wieder das Bewusstsein erlangen. Neben Kisame und Itachi sind ja Kakuzu und Hidan mein zweit liebstes Akatsuki Gespann. ^^

Auf jeden Fall tolles Kapi, weiter so! =)


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