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Blutschwur

Bis in den Tod...
von

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Feuer

Kisame konnte wohl behaupten, seinen Partner recht gut zu kennen – zumindest kannte er ihn besser als viele andere. Aus diesem Grund kam er schnell zu dem Schluss, dass Itachis Laune inoffiziell an ihrem Tiefpunkt angelangt war. Natürlich konnte selbst er nur spekulieren, was der Auslöser dafür war, doch da blieben letztendlich nur zwei Möglichkeiten, wenn man darüber nachdachte.

Grund eins drehte gerade sein totes Kaninchen, welches an einem Stock hing, über der Feuerstelle und warf immer wieder einen Blick zu dem Uchiha. Sie sich hatten in einem kleinen Waldstück niedergelassen, als die Nacht langsam hereingebrochen war – auch wenn Kakuzu dem bloß in seinem eigenen Interesse zugestimmt hatte. Wenigstens hatten sie sich auf diese Weise die Diskussion gespart.

Seitdem Itachi Hidan ordentlich verprügelt hatte, war dieser stiller, doch das war höchstens besorgniserregend. Wie oft hatte Kakuzu den Jungen in der kurzen Zeit schon getötet, weil er ihm auf die Nerven gegangen war? Sehr oft jedenfalls. Dass er Kakuzu kaum Beachtung schenkte und nicht einmal Streit anfing, empfand Kisame als schlechtes Omen. Mit Sicherheit stand da noch eine Revanche aus und im Gegensatz zum Jashinisten würde Itachi ein Kunai in seinem Rücken nicht überleben. Nicht, dass er seinen Partner für leichtsinnig hielt, auch wenn dieser so tat, als bemerkte er Hidans Mörderblicke nicht, doch man durfte diesen Irren nicht unterschätzen.

Der zweite mögliche Grund sorgte dafür, dass Kakuzu sehr zufrieden mit sich und der Welt wirkte. Unheimlich, aber zu behaupten, dass es ihn wundern würde, wäre eine Lüge gewesen. Sie hatten den kleinen Daimyo vor einigen Stunden übergeben können und das Lösegeld eingestrichen. Da es fahrlässig gewesen wäre, es haargenau am Treffpunkt zu zählen, hatte Kakuzu nur einen flüchtigen Blick in den Koffer werfen können. Nun saß er mit genügend Abstand zu ihnen am Feuer und zählte konzentriert Schein für Schein, ehe er sie wieder zu einem Bündel zusammenfasste und beiseite legte.

Kisame sagte dazu nichts, auch wenn er den alten Mann für gestört hielt. Vielleicht war Itachi deswegen in dieser Stimmung? Kakuzus Geldgeschäfte waren ihnen beiden zuwider, wobei er immer gedacht hatte, sein Partner würde dies eher akzeptieren können, als es bei ihm der Fall war. Nicht, dass Itachi sonst wie ein Wasserfall quasselte, aber er benahm sich selbst ihm gegenüber ungewohnt distanziert. Ja, sie waren nicht unter sich, mussten sich also zurücknehmen, doch Itachi blickte ihn nicht mal an, wenn er ihn ansprach.

Es frustrierte ihn, weil er nichts dagegen machen, sondern nur warten konnte. Zwar würde ihre gemeinsame Reise bald vorbei sein, nervig fand er es trotzdem. Er drehte sein eigenes Kaninchen über dem Feuer, starrte nachdenklich in die Flammen. Kakuzus leises Gemurmel war neben dem Knistern des brennenden Holzes alles, was die Stille unterbrach. Itachi war mit seinem Abendessen bereits fertig, hatte sich mit einem simplen Onigiri aus der letzten Taverne begnügt. Auch, wenn es Kisame auf der Zunge lag, hatte er nichts dazu gesagt; wenn sein Partner meinte, dass ihm das reichte…
 

„Ey du!“

Kisame hob eine Braue, als der Jashinist nach einer Weile plötzlich das Wort ergriff und Itachi aus seinen violetten Augen anfunkelte. Er hatte damit gerechnet, dass das Thema nicht aus der Welt war, aber diese direkte Art wunderte ihn. Weswegen sollte er den Uchiha ansprechen, wenn es nicht um den Denkzettel von zuvor ging? Sein Partner erwiderte den Blick des anderen abwartend, wobei sein Gesicht im Schein des Feuers keine einzige Regung zeigte.

„Wir müssen reden!“, stellte Hidan sein Anliegen klar. „Allein, kapiert?“

Kisame blinzelte, glaubte sich verhört zu haben, während Kakuzu gerade ein weiteres Bündel zusammenlegte. Auch wenn der geizige Taki-nin konzentriert wirkte, hörte er ihnen sicherlich genau zu.

„Wenn du ihm was zu sagen hast, kannst du das gern hier tun“, kam der Hüne seinem Partner mit einer Antwort zuvor.

Dieser hüllte sich vorerst in Schweigen, vermutlich hätte er dasselbe gesagt. Hidan verengte die Augen zu schmalen Schlitzen, rammte den Stock mit dem Fleisch in den Boden, wo er stecken blieb.

„Kann der nicht selbst sprechen, oder was?!“, wurde Kisame angepflaumt. „Und das war übrigens keine Bitte!“

„Hidan“, drang Kakuzus Grabesstimme warnend zu ihnen durch.

„Halt dich da raus, Kakuzu, und zähl dein scheiß Geld! Ich hab mit Püppi gesprochen! Also, was ist jetzt?!“

Itachis Mimik wirkte immer noch steinern, doch seine dunklen Augen, die sich in Sekunden blutrot färbten, drückten sehr gut aus, was er davon hielt.

„Deine Revanche wird sicherlich bis morgen warten können“, erwiderte er kühl, was Hidan innehalten ließ.

„Hä? Revanche? Wer hat denn davon was gesagt?!“, regte er sich im nächsten Moment auf.

„Ich wüsste nicht, was es sonst zu besprechen gäbe“, kam es zurück.

Kisame erinnerte der Tonfall an damals, als sie Deidara geholt hatten. Auch da hatte Itachi sich so herrisch und arrogant gegeben, was sonst überhaupt nicht seine Art war. Es wollte nicht zu ihm passen, wobei Kisame mit dieser Meinung wohl allein stand.

„Ja…nicht das halt!“, fauchte Hidan und es machte den Anschein, als würde er ihm gleich an den Hals springen. „Hör auf, so stur zu sein! Das nervt! Beweg dich einfach!“

Kisame hätte beinahe aufgelacht; das sagte ausgerechnet dieser Kerl? Schließlich hatten sie alle Komplikationen diesem uneinsichtigen Typen zu verdanken. Was er auch wollte, Itachi wirkte zunehmend genervter davon, dennoch wunderte es den Hünen, als er ruckartig aufstand.

„Fass dich kurz.“

Hidan funkelte ihn an, doch er murrte bloß leise, während er sich erhob. Es verlange Kisame viel ab, nicht ebenfalls aufzustehen und ihnen zu folgen. Was konnte dieser Verrückte schon außer einem Kampf wollen? Reflexartig glitten seine Finger über Samehadas Bandagen, als er den beiden nach sah. Nun, weit entfernten sie sich nicht, so dass er sie im Blick hatte.
 

Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie Kakuzu den Kopf schüttelte und sich dann wieder seinem Geld widmete.

„Dieses Blag…“, hörte er ihn finster brummen.

Kisame kommentierte das nicht, wenn er auch im Stillen zustimmte, doch er beobachtete die beiden lieber. Tatsächlich konnte er sich nicht vorstellen, worüber Hidan sich unterhalten wollte – denn das taten sie anscheinend. Sie standen einfach nur da, Hidan sagte irgendetwas, das er nicht verstehen konnte, und…grinste er? Da war ein Funkeln in seinen violetten Augen, das Kisame missfiel; alles, was der Jashinist sagte oder machte, missfiel ihm, wenn er ehrlich war. Itachi blickte unbeeindruckt zurück – jedenfalls, bis Hidan einen Schritt auf ihn zumachte und sich vorbeugte.

Er sah, wie Itachi automatisch nach hinten auswich, um den Abstand zu wahren, doch der Baum in seinem Rücken verhinderte das. Hidan stützte sich mit einer Hand am Stamm ab, direkt neben dem Gesicht des Uchihas, dabei immer noch so schmierig grinsend.

Die Situation war so skurril, dass Kisame nicht wusste, ob er lachen…oder aggressiv reagieren sollte. Nicht im Ernst, oder? Itachis Beherrschung schien dem jedoch standzuhalten, denn dieser zuckte nicht mal mit der Wimper, als Hidan noch näher kam. Viel zu nahe für Kisames Geschmack. Was zur Hölle…?

Der Uchiha schien spätestens jetzt genug von dieser Unterhaltung zu haben, denn das, was er ihm antwortete, erzürnte Hidan sichtlich. Dann ließ er den Jashinisten stehen, was diesen laut fluchen ließ. Itachi dagegen machte einen so gleichgültigen Eindruck, dass man meinen könnte, dieses Gespräch hätte nie stattgefunden. Die nun wieder dunklen Augen glitten von ihm zu Kakuzu, blieben schließlich am Feuer hängen.

„Ich werde noch etwas Holz holen gehen.“

Kakuzu gab einen nichtssagenden Laut von sich, der wahrscheinlich seine Kenntnisnahme ausdrücken sollte. Inzwischen war Hidan ebenfalls zurückgekehrt und ließ sich mit zerknirschter Miene auf den Boden fallen. Er griff nach seinem Fleisch und riss mit den Zähnen ein großes Stück heraus, um geräuschvoll darauf herum zu kauen.

„Ich komme mit“, entschied Kisame und wartete gar nicht erst auf Erlaubnis.

Sein Partner kehrte ihm lediglich den Rücken, wartete auch nicht auf ihn, sondern ging direkt los. Okay, das wurmte ihn, schließlich hatte er sich ja wohl nichts zu Schulden kommen lassen, das diese Behandlung rechtfertigte.

„Sehr subtil…“, hörte er Kakuzu an den Jashinisten gewandt raunen.

Dessen geknurrte Antwort war das Letzte, das er mitbekam, ehe er sich beeilte, Itachi zu folgen.

„Halt‘s Maul, Kakuzu…“
 

Das Tempo, das Itachi zunächst anschlug, wirkte beinahe so, als plante er eine Flucht. Natürlich tat er dies nicht, weswegen sollte er auch? Wohl kaum, weil Hidan ihm zu nahe getreten war – wieso auch immer. Kisame konnte seine Neugierde nicht mehr zügeln, packte seinen Partner daher fest an der Schulter, was diesen ruckartig zum Stehen brachte. Dass sich Itachi nicht zu ihm umdrehte, ließ ihn die Brauen zusammenziehen.

„…willst du mir endlich mal sagen, was los ist?“, fiel er mit der Tür ins Haus.

Überflüssiges Drumherumgerede war nicht sein Ding und sein Partner machte ebenfalls nicht den Eindruck, als hätte er gerade Nerven dafür. Diese unterschwellige Spannung, die plötzlich auch zwischen ihnen zu herrschen schien, bildete er sich kaum ein. Es erinnerte ihn an etwas, doch er konnte es nicht benennen.

„Ich weiß nicht, was du meinst.“

Und mit dieser offensichtlichen Lüge wischte Itachi seine Hand beiseite, um weiterzugehen. Kisames Kiefer malmten geräuschvoll und es verlangte ihm einiges ab, nicht auf diese Provokation anzuspringen. Allerdings ließ er sich auch nicht einfach abspeisen, weswegen er abermals zu ihm aufholte und ihn an der Schulter packte. Grober als zuvor riss er den Uchiha herum, so dass dieser ihn ansehen musste – und sogleich sah er in die leuchtend roten Mangekyou Sharingan.

„Ernsthaft?“, entkam es ihm perplex.

Itachi verengte die Augen zu schmalen Schlitzen, maß ihn mit einem Blick, der seinen Gegnern das Fürchten lehren konnte. Da war nur die Sache, dass Kisame dies nicht war.

„Lass mich los.“

„Weißt du…du machst mich langsam wütend“, knurrte er zurück.

„Dann lauf mir nicht hinterher.“

Die Worte reichten, um seine Geduldsspanne reißen zu lassen, und er packte Itachi am Kragen, drückte ihn mit Kraft gegen den nächsten Baum. Als nächstes musste er eine Faust abfangen, die beinahe in seinem Gesicht gelandet wäre. Nein, er verstand wirklich gar nichts mehr…der Hass in Itachis Augen konnte kaum für ihn bestimmt sein, nicht wahr? Dieser verbissene Ausdruck, als würde er am liebsten alles um sich herum mit seinem Amaterasu niederbrennen. Was war passiert, dass er sich so anders ihm gegenüber verhielt? Als hätte es die letzten Jahre nicht gegeben und sie stünden wieder wie am Anfang zueinander.

„Kriegst du dich jetzt mal ein?!“, blaffte er ihn an, ohne ihn loszulassen. „Keine Ahnung, was in dich gefahren ist, ob dir Hidan auf den Sack geht oder dich was anderes frustriert…aber verdammt noch mal, ich bin nicht dein Feind!“

Anscheinend erreichten die Worte seinen Partner, denn dieser zuckte merklich zusammen. Es wirkte beinahe, als würde er erst jetzt merken, wie er sich benahm. Kisame konnte es an der Art erkennen, wie das Glühen in seinen Augen erlosch, diese sich allmählich schwarz färbten. Die Faust, die er immer noch umklammert hielt, verlor ebenso an Spannung wie die aggressive Körperhaltung. Was blieb, war sichtbare Erschöpfung und vielleicht hatte Kisame lediglich als eine Art Ventil gedient.

Plötzlich wusste er, woran ihn die Situation erinnerte, und es ließ ihn stutzen. Damals, als Itachi die ANBU getötet hatte…auch da hatte er zunächst ungewohnt aggressiv gewirkt, ehe die Melancholie gefolgt war. Ähnlich hatte er sich beim Kampf gegen seinen Bruder verhalten, wobei da eher die Grausamkeit vorgeherrscht hatte. Wie er Hidan verprügelt hatte (auch wenn dieser seine Abreibung zweifellos verdiente)…als hätte etwas ausgesetzt. Was Kisame fehlte, war der Zusammenhang.
 

„…es tut mir leid.“

Kisame blickte ihn skeptisch an, denn die Entschuldigung half ihm nicht wirklich weiter. Erfahrungsgemäß brachte es wenig, darauf herumzureiten, weswegen er einmal tief durchatmete. Konnte man das einen Streit nennen? Sie stritten fast nie und schon gar nicht grundlos. Anstatt einer Antwort vergrub er die Finger in Itachis dichten, dunklen Haaren im Nacken und zog ihn an sich. Kurz spannte sich sein Partner an, ließ sich dann jedoch gegen ihn fallen und lehnte den Kopf an seine Schulter. Still blieb er so mit ihm stehen, streichelte ihm durch die Haare. Es wäre dem Hünen sogar egal gewesen, wenn einer der anderen beiden sie gesehen hätte – dafür fühlte es sich zu richtig an. Anhand Itachis ruhiger werdendem Atem nahm er an, dass es diesem genauso ging.

Eigentlich hatte sich Kisame ihre momentan seltene Zweisamkeit anders vorgestellt, aber es erschien ihm klüger, der Situation angemessen zu reagieren. Sein Partner schien das hier zu brauchen, denn er wurde merklich ruhiger. Ob er noch mal nachhaken sollte, was mit ihm nicht stimmte? Meistens blockte Itachi dies ab und er konnte ihn nicht zum Reden zwingen. Teufelskreis.

„Was wollte Hidan von dir?“

Es erschien Kisame die beste Lösung, erstmal dieses Thema anzuschneiden. Itachi lehnte sich immer noch an ihn, ließ sich die Streicheleinheiten gefallen.

„…was denkst du?“, hörte er ihn murmeln und musste schnauben.

„Sag mir nicht, dass er dich wirklich angemacht hat“, erwiderte er ungläubig.

„…“

„Du verarschst mich doch!“, entwich es ihm fassungslos. „Ich meine…du hast ihm die Nase gebrochen…und sicher auch einige Knochen. Wieso sollte er…?“

„Er findet mich attraktiv…und ich habe Feuer in mir. Das gefällt ihm.“

Kisame war davon überzeugt, dass dies niemand sonst auf so trockene Art und Weise hätte wiedergeben können. Das gab es doch nicht. Hidan hatte Gefallen an seinem Partner gefunden? Nachdem dieser ihm heftig aufs Maul gegeben hatte? Nun, wer auf Schmerzen stand…

„Soso, Feuer, ja?“, fragte er spöttisch, was Itachi mit den Schultern zucken ließ.

„Nicht meine Aussage.“

„Das dachte ich mir…und trotzdem ist es amüsant. Muss ich mir Sorgen machen, dass du mit dem Freak durchbrennst?“, flachste er, was der Uchiha mit einem Schnauben kommentierte.

Offensichtlich fand dieser Hidans ungeschickte Avancen weder sonderlich lustig noch schmeichelhaft, was Kisame zufrieden stimmte. Nicht, dass er etwas anderes erwartet hätte.

Hidan mochte also Kerle…oder beides, was auch immer, genauer wollte er nicht darüber nachdenken. Eigentlich wollte er gar nichts darüber wissen. Ob Kakuzu darüber im Bilde war? Seine letzte Aussage konnte man zwar so deuten, aber wie der Alte gesagt hatte – Hidan verhielt sich nicht gerade subtil. Wie er wohl reagieren würde, wenn er wüsste, dass Itachi ihm unter anderem eine Abfuhr erteilt hatte, weil er solche Dinge lieber mit ihm tat? Genugtuung überkam ihm bei dem Gedanken…das und noch ein anderes Gefühl, das ihn dazu drängte, seinen Partner zu küssen.
 

Nun, dieser war schneller, denn schon spürte Kisame kalte Finger an seinen Wangen, die ihn ein Stück zu sich runterzogen. Hitze durchflutete ihn, als sich die weichen Lippen auf seine drückten, und für den Moment gab es nur sie beide. Keine Zombie-Zwillinge, keinen Zielort…und ihr Disput von eben wurde unwichtig.

Kisame schlang einen Arm um den Uchiha, zog diesen näher an sich, während sich die Finger der freien Hand in seinen schwarzen Haaren vergruben. Hart presste er Itachi gegen den Baum in seinem Rücken, was diesen in den Kuss keuchen ließ. Bei diesem Laut musste sich der Hüne selbst ermahnen, das hier nicht außer Kontrolle geraten zu lassen. Nicht nur wegen ihrer unliebsamen Wegbegleiter, denn als Nuke-nin konnte man ihnen jederzeit auflauern – und Kisame wollte auf keinen Fall sterben, weil er sein Verlangen nicht im Griff hatte. Das wäre mehr als unwürdig.

Itachi machte es ihm zwar nicht leicht, indem er ihn mit einer Leidenschaft küsste, die man selten bei ihm erlebte, doch er nahm sich zusammen. Wenigstens biss ihn der Uchiha diesmal nicht, denn der Geschmack von Blut hätte Kisame an seine Grenzen gebracht. Drei Kreuze, wenn sie endlich angekommen wären und hoffentlich ein eigenes Zimmer beziehen konnten.

Es war Itachi, der sich schließlich löste, und erst da fiel Kisame auf, dass er die Augen geschlossen hatte. So unvorsichtig verhielt er sich sonst nicht. War wohl besser, wenn sein Partner nicht bemerkte, wie durcheinander er ihn brachte. Er nahm sich kurz Zeit, ihn zu mustern, und ihm entgingen die geröteten Wangen nicht, ebenso wie die funkelnden Augen. Nein, leicht machte er es ihm wahrlich nicht.

„Wir sollten zurück“, hörte er ihn murmeln und die Hände lösten sich von seinem Gesicht.

Bedauerlicherweise hatte er Recht, auch wenn Kisame genügend Gründe einfielen, die dagegen sprachen.

„…vergiss das Feuerholz nicht“, bemerkte er schmunzelnd, während sich der Uchiha seinem Griff entzog.

Ein leises Seufzen war alles, was er daraufhin vernahm.
 

Weder die Nacht noch der nächste Tag verliefen sonderlich ereignisreich, weswegen sie ihre Route ungestört fortsetzen konnten. Hidan hatte keine Wache gehalten, aber weder Kisame noch Itachi hätten ihn darum gebeten, da sie ihm nicht vertrauten. Sie beide hatten sich abgewechselt, wobei man bei Kakuzu nicht sagen konnte, ob er geschlafen hatte. Der Älteste von ihnen hatte sich irgendwann in sitzender Position gegen einen Baumstamm gelehnt und die Lider geschlossen.

Auf dem Weg zum Treffpunkt hatte der Jashinist zwar merklich geschmollt, aber das hatte immerhin dafür gesorgt, dass er weitgehend still geblieben war. Kisame lag zwar der ein oder andere Spruch auf den Lippen, doch er besaß genügend Verstand und Beherrschung, dies für sich zu behalten. Abgesehen davon, dass er seinen Partner nicht bloßstellen wollte, indem er dieses Thema ansprach. Unter ihnen beiden war das etwas anderes, da nahm er sich schon mal mehr raus, während er dies im Beisein der anderen Mitglieder unterließ.

Gegen Mittag kamen sie endlich an ihrem Zielort an und Kisame konnte seine Überraschung nicht verbergen.

„Ein Badehaus? Ernsthaft?“, fragte er, um sicherzugehen, dass sie hier nicht nur Rast einlegten.

„In der Tat“, kam die knappe Antwort des Taki-nin.

Anscheinend war der nicht allzu begeistert davon, dass sie ihr Treffen ausgerechnet hier abhielten. Der Grund war simpel, da musste Kisame nicht einmal nachdenken, denn unter Garantie war der Spaß nicht günstig. Ihm selbst war der Preis egal, denn bei ihren seltenen Zusammenkünften war bisher immer alles reserviert und im Voraus bezahlt worden. Wieso sollte es diesmal anders sein?

Auch Hidans Laune schien sich bei dem Anblick ihrer neuen Bleibe rasant zu bessern – trotz Itachis Abfuhr und fehlender Opfergaben an diesem Tag.

„Also, ich muss ja echt sagen, die Reise war bis hierhin echt beschissen…aber das da macht alles wieder wett!“, sprach er seine Gedanken sogleich aus und pfiff anerkennend. „Schicke Hütte!“

Kisame sah zu seinem Partner, der eine Braue gehoben hatte, sich aber nicht dazu äußerte. Musste er auch nicht, denn der Hüne wusste, dass sich Itachi über jede heiße Dusche freute und diese ausgiebig nutzte – so gesehen musste ihm dieses Badehaus wie das Paradies erscheinen.

„Was steht ihr hier noch rum?! Lasst uns reingehen! Bin schon total auf den Rest von diesem Verein gespannt!“, brach Hidan die Stille, woraufhin sich Kakuzus Miene noch mehr verfinsterte.

„Benimm dich“, mahnte er grantig, schritt dann aber voran.

Dass Hidan ihn nachäffte, ignorierte er geflissentlich.
 

Das Innere des Badehauses schnitt nicht schlechter ab als die äußere Fassade, so dass man daraus schließen konnte, dass es wirklich etwas teurer sein musste. War etwas passiert, dass Pain auf einmal so spendabel war, oder sollte das die Zufriedenheit der Mitglieder steigern? Nicht, dass das, außer bei Hidan, nötig gewesen wäre, aber er wollte sich nicht beschweren.

„Es ist für jedes Team ein Zimmer gebucht“, teilte ihnen Kakuzu mit, nachdem er mit der Rezeptionistin gesprochen hatte.

„Ich will mein eigenes Zimmer…“, moserte Hidan leise, worauf aber nicht eingegangen wurde.

„Da noch nicht alle da sind, könnt ihr euch vorerst zurückziehen“, teilte Kakuzu ihnen mit und reichte Kisame einen Schlüssel. „Eine Mahlzeit ist im Preis inbegriffen und wird euch aufs Zimmer gebracht.“

Der Hüne besah sich den Schlüssel, an dem ein kleines Etikett mit Nummer hing, kurz, bevor er einen Blick zu Itachi warf. Wie war das mit der Zweisamkeit noch gleich gewesen?

Der Uchiha wandte sich jedoch lediglich Kakuzu zu, nickte einmal, ehe er sich umwandte. Nun, das war ganz in seinem Interesse…


Nachwort zu diesem Kapitel:
Yay, ich habe es fertig bekommen...
Momentan ist schreiben wirklich Luxus bei mir, ich bin einfach viel zu müde, weil die Arbeit so schlaucht, aber na ja, man tut, was man kann... x.x
(Itachi und Kisame mit einem dreisten Hidan ärgern, ist somit mein Highlight xD)
Hoffe, es hat euch gefallen.
Im nächsten Kapitel gibt es dann die lang ersehnte Reunion. :D
Wünsche euch noch einen schönen Sonntag Abend.

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  LSiomha
2019-05-11T18:50:14+00:00 11.05.2019 20:50
Mir scheint, als wären wir langsam an dem Punkt angekommen, wo Kisame an Itachis Maske zu zweifeln beginnt. Das Itachi eine trägt, weiß er schon länger, aber er hat es noch nicht hinterfragt … doch Itachis jüngster Kontrollverlust, sein unerwartet beschützendes Verhalten gegenüber dem Jungen, lässt sich nicht mit den Standardausflüchten erklären. Akatsuki ist, nach wie vor, eine Organisation von Schwerverbrechern, da fällt Itachis schlecht kaschierte Nächstenliebe auf. Erst recht der Person, die rund um die Uhr an seiner Seite ist.

Ich mag Kisames Beschützer-Seite übrigens sehr (hab ich dir bestimmt schon tausendmal gesagt, aber weil es so schön ist …), auch wenn Itachi sich erstmal dagegen stemmt. Ich kann ihn aber verstehen … von einem kranken Mörder angemacht zu werden, der noch Stunden zuvor mehrere Männer brutalst abgeschlachtet und grundlos ein Kind bedroht hat, ohne dabei nur einen Funken Menschlichkeit oder Bewusstsein für die Schwere seiner Tat zu zeigen – ganz ehrlich, da würde es mir auch hochkommen. Und dann läuft einem der Liebhaber hinterher und will, dass man seine mühsam unterdrückte Abscheu in Worte fasst.
Zugegeben, das war nicht sonderlich geschickt von Kisame, zumal der ja eigentlich wusste, was abging. Gut, von Hidans »Angebot« konnte er im Detail nichts wissen, aber dass es Itachi unangenehm war, war offensichtlich. Aber letztendlich war es ja gut, dass Kisame sofort hinterhergestiefelt ist.
Kisames Ausruf »ich bin nicht dein Feind!« hat mich echt berührt … was besseres hätte er wahrscheinlich gar nicht sagen können. Kisame ist Itachis Hai in der Brandung … ein sehr kuschliger Hai, bei dem er sich fallen lassen kann. Und mit dem er Rumknutschen kann, um die unliebsamen Wegbegleiter aus seinem Hirn zu drängen. (Und Kisame ist – sofern ich den Anschluss nicht verloren habe – immer noch oberkörperfrei unterwegs … wenn das nicht einladend ist.)

Ist übrigens unerwartet nett von dir, dass du ihnen so bald wieder Zweisamkeit gönnst … und dazu nen quasi-Wellnesswochenende. Gut, der Rest von Akatsuki ist auch dabei, aber trotzdem, voll nett. Ich für meinen Teil freue mich auf Konan :)
Von:  Saicke
2018-09-22T22:40:05+00:00 23.09.2018 00:40
Endlich schaffe ich es ein Kommentar da zu lassen, hatte die ganze Zeit nie ein Zeitfenster dafür gefunden. ^^'
Ich hätte ja jetzt nicht gedacht, dass Hidan sich so offen für das andere Geschlecht interessiert. Und das auch noch für Itachi, der ihn so vermöbelt hatte xD aber verständlich, dass ihn das angefixt hatte, schließlich hat er gegen Schmerzen nichts einzuwenden. ;)
Und die Begrüdnung fand ich mal Hammer: "Itachi hat Feuer in sich!" Sehr gut und natürrlich wie Itachi ihn eiskalt hat abblitzen lassen ^^
Und dann die Szene mit Kisame, ich fand es wirklich gut dargestellt, wie er den Uchiha beruhigt hatte. Trotzdem er langsam allen Grund hatte wütend zu werden, hatte er Itachi wieder zur Vernunft gebracht. Instinktiv, so dass es gar nicht gestellt wirkte, echt toll =)
Und natürlich der Kuss, ich kann Kisame verstehen, dass es ihm nicht leicht fällt von Itachi abzulassen :)
Ein tolles Kaitel und ich bin mal gespannt woher die Großzügigkeit von Pain kommt, dass sie in einem Onsen übernachten. =)
Es bleibt spannend. :D
Von:  Kartoffelecke
2018-09-09T20:46:56+00:00 09.09.2018 22:46
OHHHHH mein Gott, hast du mein Wochenende versüßt. Danke ^^
Das verspricht ja verdammt aufregend zu werden :D

Von:  lula-chan
2018-09-09T19:07:36+00:00 09.09.2018 21:07
Tolles Kapitel. Gut geschrieben.
Ähm okay. Hidan ist also an Itachi interessiert. Das ist ähm... Na ja,irgendwie seltsam, aber okay.
Uii. Itachi und Kisame haben also ein Zimmer für sich. Hehe. Da können sie ja mal wieder etwas Zweisamkeit genießen.
Ich bin schon gespannt, wi
Antwort von:  lula-chan
09.09.2018 21:08
Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht, und freue mich auf das nächste Kapitel.

LG


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