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Blutschwur

Bis in den Tod...
von

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Onsen

Kisame schnalzte einmal mit der Zunge, während er seinen Partner dabei beobachtete, wie sich dieser abtrocknete.

„Ich glaube, wir haben übertrieben…“, stellte er mit einem Blick auf seinen freigelegten Nacken fest.

Eindeutige Bissspuren zeichneten sich dort ab, stark gerötet, was durch das heiße Wasser sicher noch einmal verstärkt wurde. Aber nicht nur Itachis Nacken wies Spuren ihres Treibens auf, wenn er ihn sich so ansah. Anscheinend hatte er ihn doch härter angepackt, als ihm selbst bewusst gewesen war, denn vereinzelt fanden sich rote Abdrücke auf der hellen Haut. Das würde mit Sicherheit einige blaue Flecken geben.

„Lass bloß die Haare offen“, fügte er hinzu und schüttelte den Kopf über sich selbst.

Hatten sie sich nicht vorgenommen, aufzupassen, dass eben so etwas nicht geschah? Allerdings schien er sich mehr Gedanken darum zu machen als der Uchiha, denn dieser betrachtete sich relativ gleichmütig. Zumal es sich, wenn er darüber nachdachte, nicht gehörte, lange Haare im Onsen nicht hochzubinden. Die dunklen Augen wanderten schließlich zu ihm herüber, glitten über seinen Körper.

„…es könnten Kampfspuren sein“, meinte er nur.

Kisame runzelte die Stirn, sah ebenfalls an sich herab, ehe er ein ungläubiges Schnauben von sich gab.

„Trägst du deine Kämpfe neuerdings mit den Fingernägeln aus?“

Tatsächlich leuchteten rote Striemen an seinen Oberarmen und dieselben fanden sich an einigen Stellen auf seiner Brust wieder. Vielleicht wäre es klüger gewesen, bis nach dem Treffen zu warten. Andererseits…wem wollte er was vormachen? Als ob sie vorhin vernünftig hätten sein wollen...auch wenn sie bei der zweiten Runde nur ihre Hände benutzt hatten. Kisame konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal unter der Dusche wie ein Teenager gefummelt und geknutscht hatte.

„Vielleicht wollte ich dich nicht zu arg verletzen?“, kam es lapidar zurück.

„Ich verletz dich gleich arg…“, brummte er und legte sein eigenes Handtuch beiseite. „Eigentlich dachte ich, dir würde das mehr ausmachen als mir.“

Itachi zuckte mit den Schultern, während er einen der beiden dunkelblauen Yukata mit Wellenmuster, die an der Türklinke des Bads hingen, nahm und ihn sich überstreifte. Da sie ihre kompletten Sachen gewaschen und aufgehängt hatten, blieb ihnen auch keine andere Wahl. Wobei die Kleidung ja sowieso zur Ausstattung gehörte und im Preis inbegriffen war, das sollten sie dann wohl nutzen.

„Es ist, wie es ist.“

Damit hatte er Recht, immerhin beherrschte keiner von ihnen heilende Jutsu, die die Blessuren verschwinden lassen konnten. Auf der anderen Seite...was sollte es? Hidan laberte ohnehin in einer Tour Unsinn, Deidara würde sich einen Spruch nicht verkneifen können…und dem Rest war es wahrscheinlich egal. Ihm selbst sollte es egal sein. Es gab nichts, für das sie sich schämen mussten, aber es ging eben auch niemanden etwas an. Wenn Itachi Dinge über ihn wusste, war das eine Sache, doch die anderen standen ihm nicht derartig nahe.

„Gut, wir hatten also eine Auseinandersetzung, hm?“, stieg er drauf ein und sah Itachi zu, wie er den Stoff richtete und den Obi band.

Wenn er das Kinn nach unten gerichtet hielt, fiel der dunkle Fleck unter diesem gar nicht auf. Richtig bedauern konnte er es nicht, dazu hatte es sich zu gut angefühlt.

„Hm.“

Irgendwie war der Uchiha ziemlich locker, seitdem sie das Zimmer bezogen und sich miteinander vergnügt hatten. Kisame zog die Stirn in Falten, während er ihn betrachtete, wobei sein Blick auf seinem Gesicht verweilte. Selbst seine Mimik schien sanfter als sonst zu sein…und da war dieses kaum merkliche Lächeln. Sehr dezent, aber immer noch ein Lächeln. Kein Vergleich zu dem biestigen Verhalten vom Vortag und dieser starke Gegensatz gab ihm zu denken. Nicht, dass er einen ausgeglichenen, zufriedenen Itachi nicht mochte…es war bloß ungewohnt.

Möglicherweise sollten sie später mal über den Vorfall reden, auch wenn er ahnte, dass er mangelhafte Antworten bekommen würde. Davon abgesehen, dass Itachis gute Laune in dem Fall rapide sinken würde. Wollte er das? Nein. Er wollte Probleme aber genauso wenig ausblenden, weswegen er es wohl in einer ruhigen Minute ansprechen musste.

„Kisame.“

Er blickte auf, als ihn sein Partner aus den Gedanken riss und ihm seinen Yukata vor die Nase hielt.

„Die Stunde ist fast um.“

Und er kam nicht umhin, dies zu bedauern.
 

Da sie sich bereits im Vorfeld gewaschen hatten, reichte es aus, sich mit etwas Wasser im Vorraum zu übergießen, ehe sie sich zum Onsen begaben. Kisame hatte vermutet, dass sie die Letzten sein würden, doch als sie die Schiebetür öffneten, blickte ihnen lediglich eine Person entgegen. Die runden Augen, die sein gesamtes Gesicht noch puppenartiger wirken ließen, fixierten sie kurz, wandten sich aber recht schnell mit unverkennbarem Desinteresse ab. Sasori trug seinen Yukata noch, was eigentlich nicht erlaubt war, wobei Kisame vermutete, dass er nicht vorhatte, sich ins Wasser zu begeben; wer wusste schon, was das mit seinem aus Holz bestehenden Körper anrichten würde? Aus diesem Grund saß er wohl am Rande des Onsen, welches sich in keinem geschlossenen Raum befand, sondern nach hinten offen stand. Einige Bäume und Steine ließen die Umgebung natürlicher wirken und hinter dem abgrenzenden Geländer befand sich ein plätschernder Bach.

„Wo hast du Deidara gelassen?“, erkundigte er sich ohne Begrüßung, da der Rotschopf ohnehin keinen Wert darauf zu legen schien.

Kisame legte sein Handtuch beiseite, stieg dann in das Becken, wo sein Partner bereits saß und sich zurücklehnte. Die Haare hatte er dann doch zusammengebunden, aber da sie bislang unter sich gewesen waren, stellte das kein Problem dar – und Sasori interessierte sich dafür sowieso nicht.

Ob dieser manchmal bedauerte, das alles nicht mehr fühlen zu können? Wärme, Kälte, Hunger…und Lust vermutlich auch. All das, was das Leben erfüllte. War es überhaupt möglich, sich vollständig umzubauen? Dem Hünen fehlte nach wie vor jegliches Verständnis dafür, dass man den Wunsch hegen konnte, nichts mehr zu empfinden. Andererseits kannte er Sasori zu wenig, um seine Motive zu kennen – allein das Streben nach Perfektion konnte es nicht sein.

„Das Balg lässt sich wie immer zu viel Zeit…und ich nahm an, die Mehrheit wäre pünktlich.“

Da allgemein bekannt war, dass Sasori das Warten hasste, wunderte ihn die unterschwellige Bitterkeit in seiner Stimme nicht. Kisame zuckte bloß die Schultern, während er sich ebenfalls zurücklehnte, wie es sein Partner tat. Schweigen senkte sich über sie und der Hüne fühlte sich wieder an ihre gemeinsame Reise erinnert; grauenhafte Konstellation.

Jedoch hielt sich die Ruhe nicht lange, da aus dem Nebenraum Lärm zu vernehmen war.

„Ohne Scheiß…du hast ja echt einen Schwanz!!“

Itachi, der die Augen für ein paar Minuten geschlossen hatte, tauschte einen wissenden Blick mit ihm.

„Ich bin ja auch ein Kerl, verdammt noch mal – und jetzt hör auf, mich so anzuglotzen, hmm!“

Unter den Umständen wären sie zumindest nicht im Zentrum der allgemeinen Aufmerksamkeit, wie Kisame belustigt für sich feststellte. Sein Partner seufzte kaum merklich, ehe er noch etwas mehr im Wasser versank; zweifellos war er schon jetzt von dem Tumult genervt.
 

Das Geräusch der ruppig geöffneten Tür zerriss die Stille und auch Sasori blickte auf, wobei man seiner Mimik keine Regung entnehmen konnte. Es war Deidara, der mit vor Zorn gerötetem Gesicht das Onsen betrat und sein Handtuch achtlos in die Ecke warf. Kisames Blick blieb kurz an seiner Brust hänge, wo sich eine zugenähte Narbe mit seltsamen Tätowierungen befand – war dies auch ein Teil seiner Kunst, wie die Münder in den Händen? Seine blonden Haare hatte er zu einem nassen Dutt zusammengebunden, aus dem das Wasser tropfte. Das sichtbare Auge, das nicht von der obligatorischen Strähne verdeckt war, schweifte einmal durch den Raum, dann schnaubte er und stieg zu ihnen in das Becken. Wasser spritzte in Kisames Richtung, als er sich absichtlich mit mehr Schwung als nötig neben ihn fallen ließ.

„Wer hat den Spinner eingestellt, hmm?!“, hörte er ihn angefressen blubbern und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

„Bedank dich bei Pain“, grollte Kakuzu, der gerade durch die Tür kam.

Kisame fragte sich, ob Itachi erleichtert darüber war, dass sich der vernarbte Taki-nin in genügend Abstand neben ihn setzte – und vernarbt war er wirklich am ganzen Körper. Sein Mund war von auffälligen Nähten gezeichnet, die von einer Wange bis zur anderen reichten, aber den Anblick kannten sie ja. Nun, wo die Kopfbedeckung fehlte, sah man sein struppiges, braunes Haar, das um einiges länger war, als Kisame gedacht hätte. So grotesk und unheimlich Kakuzu jedoch schien, es war sicherlich angenehmer für den Uchiha, neben ihm anstatt neben Hidan zu sitzen. Vor allem nachdem er diesem eine Abfuhr hatte erteilen müssen…und zugegeben, Kisame war es so ebenfalls lieber.

„Sei mal nicht so ne Zicke, Deidara-chan!“

Die Tür wurde geschlossen und Hidan betrat das Onsen, wobei er sich nackt und breitbeinig vor ihnen aufstellte, dabei die Hände in die Hüften stemmte. Seine silberne Kette mit dem Anhänger trug er weiterhin um den Hals, schien diese nicht abnehmen zu wollen.

„Bei so ner Wallemähne und dieser komischen Frisur ist das doch echt kein Wunder, dass man dich für ein Weib hält! Das haben Püppi und ich hier auch schon durch, ne?“

Itachi zog es vor, so zu tun, als gäbe es den Jashinisten nicht, während Deidaras Braue gereizt zuckte.

„Wirf mich nicht mit dem in einen Topf, klar, hmm?!“, murrte er und sandte dem Uchiha einen finsteren Blick.

„Oh? Dicke Luft bei euch beiden Tussis?“, fragte Hidan fast schon begeistert, registrierte dann aber Sasori.

Dieser blickte monoton zurück, blieb an das Geländer gelehnt sitzen und regte sich auch nicht, als Hidan mit dem Finger auf ihn zeigte.

„Und was bist du für einer? Ey, Kleidung im Onsen ist sowas von verboten! Schämst dich wohl, Kleiner?“, stichelte er und abrupt wurde es still. „Was denn? Kannst nicht reden, Pimpf? Gibt wohl keine Altersgrenze in diesem Verein, was?“

Deidara schielte zu seinem Partner und zweifellos wusste er aus persönlicher Erfahrung, wie man sich diesem gegenüber besser nicht verhielt. Sicher, Sasori war eigentlich ein ruhiger Charakter, jedoch war es ein Fehler, ihn zu ärgern. Auch Kakuzu bedachte den Puppenspieler mit einem interessierten Blick, schien sich aber raushalten zu wollen.

„Und was sind das eigentlich für komi-urgh!“

In Sekundenschnelle und ohne Vorwarnung steckten drei Senbon in Hidans Hals, ließen diesen gurgelnd zu Boden gehen. Blutiger Schaum tropfte von seinen Lippen und er krümmte sich zusammen, bis das Zucken verebbte. Die Haut, an der er getroffen worden war, verfärbte sich, leuchtete in einem ungesunden Violett. Gift. Was auch sonst?
 

Sasoris Ausdruck hatte sich nicht verändert, als er den Mund, aus dem er die Geschosse abgefeuert hatte, schloss. Wenn er giftige Senbon spucken konnte, wollte Kisame nicht wissen, was in diesem Holzkörper noch alles lauerte…

„Wie hat er es lebend hierher geschafft? Er ist langsam…und anscheinend nicht sehr intelligent.“

„Ich stimme dem zu – bedauerlicherweise ist er nicht totzukriegen“, erwiderte Kakuzu, woraufhin die beiden Künstler stutzten.

„Für meinen Geschmack sieht der ziemlich tot aus, hmm“, meinte Deidara und linste zu dem Jashinisten herüber.

Kisame grinste bei seinen Worten schief, entblößte seine scharfen Zähne.

„Das dachten Itachi und ich damals auch…“

„Das Gift ist hundertprozentig tödlich. Ich habe es schließlich entwickelt“, fuhr ihm Sasori dazwischen.

Anscheinend fühlte er sich persönlich beleidigt, dass jemand an der Wirkung seines Giftes zweifelte, auch wenn das nicht die Kernaussage war, die Kisame hatte treffen wollen. Kakuzu warf dem Puppenspieler ein spöttisches Lächeln zu, funkelte diesen aus seinen blutunterlaufenen, grünen Augen an.

„Selbst dein tödlichstes Gift kann niemanden umbringen, der unsterblich ist – und glaube mir, das bedauert niemand mehr als ich.“

„Unsterblich, hmm?“, kam es irritiert von Deidara. „Du meinst…der ist wie du?“

„Hn…nicht ganz“, knurrte der Taki-nin.

Kisame vermutete, dass es ihm nicht passte, dass Hidan wirklich unsterblich war. Soweit er wusste, galt Kakuzu als nahezu unsterblich, da er die Herzen anderer Menschen herausriss und sich diese einverleibte. In dieser Sekunde zuckte Hidan plötzlich und setzte sich langsam auf, wirkte noch etwas angeschlagen.

„Uh…au, verdammt…warum will mich jeder…aus diesem kack Verein immer sofort umbringen?!“, zeterte er, wobei er seltsam lallte, was vermutlich an dem Gift lag.

Still sahen sie zu, wie sich der Jashinist die Senbon aus dem Hals zog und sich diesen rieb, während er sich mit der freien Hand den Schaum vom Mund wischte. Er kniff die Augen zusammen, konnte wohl nicht sofort aufstehen, sondern musste sich sammeln. Schließlich warf er einen zornigen Blick in Richtung seines Mörders, der ihm ausdruckslos standhielt.

„Jetzt pass mal auf, du scheiß Pisskind, ich-“

„Sasori no Danna ist über 30, hmm“, unterbrach Deidara ihn salopp.

Scheinbar hatte er sich wieder gefangen, so schadenfroh, wie er gerade grinste, denn Hidan starrte erst ihn und dann den Rothaarigen fassungslos an.

„Was?! Du verarschst mich! Nie im Leben ist der so alt!“

„Es spielt keine Rolle, wie alt er ist“, mischte sich Kakuzu ein. „Setz dich ins Wasser und halte deinen vorlauten Mund. Dein albernes Verhalten geht jedem hier auf die Nerven.“

Die Schärfe in der Stimme des Alten hätte die meisten wohl zusammenzucken lassen, wohingegen es bei Hidan aber wenigstens reichte, um ihn kurzzeitig verstummen zu lassen. Nicht, dass zum ersten Mal so mit ihm geredet wurde…

„Du bist nicht mein scheiß Vormund, du Arschloch!“, schoss Hidan zurück, tat aber zu ihrer aller Überraschung, was Kakuzu ihm befohlen hatte.

Nun, zumindest den ersten Teil davon, denn er ließ sich mit dem Ausdruck eines trotzigen Kindes ins Wasser fallen – direkt neben Deidara, der etwas wegrückte. Kisame schmunzelte im Stillen, stellte für sich fest, dass er mit seiner Nähe wohl besser zurechtkam als mit der des unverschämten Jashinisten.

„Das fehlt mir noch…“, brummte der Taki-nin bloß.
 

Eine Weile schafften sie es tatsächlich, einfach nur das Onsen zu genießen und keinen Ton von sich zu geben. Zwar verstießen Gespräche nicht gegen die allgemeine Etikette, aber die meisten Menschen kamen hierher, um sich zu erholen, von daher empfand Kisame es gerade als recht angenehm. Selbst Hidan sah davon ab, weiter Streit zu provozieren, und versank bis zur Nase in dem heißen Wasser, wobei seine violetten Augen des Öfteren neugierig von Person zu Person wanderten. Bei Itachi verweilten sie leider auffällig oft, was dieser jedoch gar nicht beachtete.

„Hat dich was angefallen, Kisame, hmm?“, fragte Deidara in die Stille hinein und er stutzte.

Das hatte er durch Hidans Auftritt ganz vergessen, doch er fing sich recht schnell wieder, auch wenn nun zweifellos alle Aufmerksamkeit auf ihm lag, beziehungsweise auf den Kratzspuren, die der Uchiha hinterlassen hatte. Letzterer hielt sich natürlich komplett aus dem Thema raus, fixierte einen unsichtbaren Punkt an der Wand.

„So in etwa“, erwiderte der Hüne belustigt, woraufhin der Künstler den Kopf schief legte. „Sagen wir, es gab da eine Art…Meinungsverschiedenheit.“

Auch wenn er dafür viel passendere Bezeichnungen gehabt hätte und keine davon war negativ. Hidans Blick lag schon wieder auf seinem Partner, wobei er die Stirn in Falten legte.

„Sieht Püppi deswegen so ramponiert aus? Moment…hah! Ich hab’s! Jetzt passt alles zusammen, auch das von gestern! Ihr vögelt miteinander, jawohl!“

Abrupt kehrte die Stille im Raum wieder ein, keiner sagte etwas dazu…bis Deidara plötzlich auflachte.

„Oh Mann…du hast sie echt nicht mehr alle, oder? Ich meine…das ist das Erste, was dir einfällt? Du bist echt krank, hmm…“

„Was ist daran krank?! Gerade von einem wie dir…dass du auf Kerle stehst, riech ich fünf Meilen gegen den Wind!“, fauchte Hidan zurück, woraufhin Deidara erneut rot anlief.

„Was ist das denn für eine Unterstellung?! Überhaupt, sowas kann man nicht riechen!“, schnauzte dieser los. „Und im Übrigen hatte ich schon was mit nem Mädchen, klar, hmm?!“

„Küsschen auf die Wange, oder was?“, spottete der Jashinist, was Deidara zur Weißglut trieb.

„Du hast doch überhaupt keine Ahnung! Wahrscheinlich stehst du selbst auf Kerle, hmm!“

„Ja und?! Würde ich auch nie leugnen!“

Kisame hob eine Braue, während er dem Streit amüsiert zuhörte; wenn man bedachte, dass Hidan ausnahmsweise mal der Einzige war, der durchblickte, war das schon ironisch. Was für ein Pech, dass er zu viel Unsinn redete, als dass ihm jemand Glauben schenken würde. Kurz schaute er zu Itachi herüber, der dem Gezeter der beiden mit unbewegter Miene folgte.
 

Die hitzige Diskussion endete schneller als gedacht, da die beiden Streithähne plötzlich mit dem Kopf unter Wasser getaucht wurden. Kakuzus seltsame Fäden, die aus seinem Mund quollen, hatten sich um Hidans Hals geschlungen, während Deidara wie durch Geisterhand heruntergedrückt wurde. Bedachte man aber Sasori, der seine Finger gehoben hatte, war es nicht schwer, zu erkennen, dass er seine unsichtbaren Chakra-Fäden benutzte. Zappelnd und blubbernd wehrten sie sich, allerdings erfolglos…bis Kakuzu seine Fäden zurückschnappen und Sasori seine Finger sinken ließ.

Keuchend und prustend tauchten die beiden Jüngeren wieder auf, griffen sich an den Hals und sogen hastig Luft in ihre Lungen. Beiden hingen die nassen Haare in die Stirn, die Gesichter rot von Hitze und Atemnot.

„Scheiße, Kakuzu!!“

„Habt Ihr ‘n Knall, Sasori no Danna, hmm?!“

„Ich bin fast verreckt…“

„Du kannst nicht verrecken“, wies der Taki-nin seinen Partner noch einmal auf die Tatsache hin, während er gelassen am Rand des Beckens lehnte, die Arme auf diesem abgelegt. „Jedenfalls nicht lange.“

„Das hier ist ein Ort der Ruhe“, kam es mahnend von Sasori. „Euer kindisches Gekeife lenkt bloß unerwünschte Aufmerksamkeit auf uns.“

„Außerdem ist unser Aufenthalt zu teuer, um rausgeschmissen zu werden“, fügte Kakuzu hinzu.

„Davon einmal abgesehen, dass es niemanden interessiert, wer was mit wem tut. Ihr benehmt euch wie pubertierende Teenager.“

Kisame musste sich sein Lachen wirklich verkneifen, doch er war sicher, dass sein Grinsen dennoch eindeutig genug war. Wie konnte sich Itachi dabei so gut beherrschen? Dem sah man nämlich gar nichts an, seine Miene wirkte wie in Stein gemeißelt. Am besten verbiss Kisame sich die Bemerkung, dass die zwei tatsächlich noch in der Pubertät steckten – Itachi war zwar im selben Alter, aber der zählte nicht. Immerhin hatte sich der schon mit 13 Jahren viel zu erwachsen verhalten.

„Ohne Witz, ihr seid solche beschissenen Spaßbremsen…“, moserte Hidan und verschränkte die Arme vor der Brust.

Deidara lehnte sich wieder an den Rand des Onsen, wobei er sich die Haare aus der Stirn strich.

„Hmpf…“, machte er und linste dann wieder zu Kisame rüber. „So…was ist jetzt wirklich passiert, hmm?“

Kisames Grinsen wich nicht, als er sich dem Blonden zuwandte.

„Meinungsverschiedenheit“, wiederholte er und erntete ein Augenrollen von Hidan.

„Ja genau…“

„Wusste nicht, dass ihr überhaupt streitet“, erwiderte Deidara und fixierte kurz den Uchiha. „Wo ihr doch so ein vorbildliches Team seid, hmm.“

„Zu viel der Ehre“, feixte Kisame, während Itachi seinen Blick nun in Deidaras bohrte.

„Immerhin versucht keiner von uns den anderen zu ertränken.“

Jedenfalls nicht mehr, fügte der Hüne in Gedanken hinzu, auch wenn er sich direkt korrigierte, denn schließlich war Itachis Fall von der Klippe ein Versehen gewesen. Es wunderte ihn schon, dass sich sein Partner überhaupt auf ein Gespräch mit dem Künstler einließ, meistens reichte ein Aufblitzen der Sharingan.

„Wow, du kriegst ja die Zähne auseinander, Itachi, hmm“, spottete der Blondschopf.

Itachi bedachte ihn mit einem Blick, der deutlich machte, wie lächerlich er diese Anfeindung fand. Wenn das mal keinen erneuten Streit vom Zaun brach, andererseits war es sehr schwer, den Uchiha aus der Fassung zu bringen.

„Hast du ein Problem mit mir, Deidara?“

Oh, das kam unerwartet und es ließ direkt eine gewisse Spannung im Raum entstehen. Außer Hidan wusste jeder, was für ein Problem Deidara mit Itachi hatte. Dieser verengte die blauen Augen, funkelte sein Gegenüber an.

„Deine überhebliche Art ist mein Problem, Itachi, hmm.“

Sasori seufzte leise, aber hörbar.

„Nun geht das wieder los“, murmelte er genervt, was Deidara gereizt zu ihm herumfahren ließ.

„Ihr könntet mir ruhig ein einziges Mal den Rücken stärken, Sasori no Danna, hmm!“

„Wenn ich denke, dass du im Recht bist, werde ich das möglicherweise.“

„Wie bitte?!“

„Ich finde das alles ja echt mega spannend, also, warum Bondie Püppi hasst und so weiter…aber mal ne andere Frage“, plapperte Hidan dazwischen. „Auf wen oder was warten wir hier eigentlich noch? Dachte, der Obermacker von dem Verein hat das Treffen organisiert? Kommt der immer zu spät?“

Kisame stellte fest, dass das ausnahmsweise mal gar keine so dumme Frage war. Schließlich war Pain tatsächlich spät dran – würde er persönlich oder als Hologramm erscheinen?
 

„Pain wird sich euch in Kürze zeigen.“

Ruckartig fuhren sie herum, als sie die vertraute Stimme hörten, die aber anscheinend keiner erwartet hatte. Verdutzt sah Kisame zu, wie nach und nach immer mehr Papierschnipsel durch die Luft flatterten, bis sie sich langsam zu einem Menschen formten. Genau genommen zu einer blauhaarigen Frau, die in einen violetten Yukata mit rosafarbenem Blütenmuster gekleidet war und auf dem Geländer saß, an welchem Sasori in einigem Abstand lehnte. Konans bernsteinfarbene Augen wanderten einmal durch den Raum, die Mimik ebenso sparsam wie immer, so dass man nicht sagen konnte, was sie dachte – was irgendwie skurril war, da sie alle nichts am Leibe trugen. Sasori mal ausgenommen.

„Wer zur Hölle ist die Tussi denn?! Ist das hier jetzt plötzlich ‘n gemischtes Bad oder was?! Und warum ist die angezogen und darf uns bespannen, hä?! Das ist voll die Diskriminierung!“

Hidan war der Erste, der sich fasste, während der Großteil von ihnen still blieb und Deidara mit roten Wangen tiefer ins Wasser glitt. Zwar hatte Hidan irgendwo Recht, aber Kisame war definitiv zu alt, um sich wegen so etwas aufzuregen.

„Du bist also der Neue…Hidan, richtig?“, überging Konan die Anschuldigung, was diesen noch mehr erzürnte. „Willkommen bei Akatsuki. Ich bin Konan, Pains Partnerin.“

„Brauchst gar nicht ablenken, Schnalle! Und wenn du der Daimyo vom Feuerreich wärst – ne Frau hat hier nichts zu suchen!“

„Halt den Mund, Hidan!“, knurrte Kakuzu warnend. „Du benimmst dich wie ein Idiot.“

„Wieso ich?! Ist das für euch okay, dass sie euch begaffen kann, oder wie?! Wenn Typen das bei Frauen machen, gibt’s Stress, ne? Aber andersrum…ey, das ist total sexistisch!“

Konan blinzelte, auch wenn ihre Mimik weiterhin undurchsichtig blieb.

„Nun, ich versichere dir, dass dies nicht mein Anliegen ist“, gab sie monoton zurück. „Natürlich liegt es mir fern, dass sich jemand von euch unwohl fühlt…falls meine Anwesenheit daher von der Mehrheit unerwünscht ist, werde ich mich zurückziehen.“

Da sich auf die darauf folgende Stille niemand zu Wort meldete, wandte sich Konan wieder dem Jashinisten zu.

„Dann wäre das geklärt, nicht wahr?“

„Ihr seid solche feigen Säcke…“, murrte dieser bloß. „Zusammenhalt unter Männern…ist klar…“

Konan ignorierte ihn nun, wandte ihren Blick zur Seite, wo ohne Vorwarnung eine riesige Pflanze aus dem Boden zu wachsen schien. Die Venusfliegenfalle öffnete sich raschelnd, gab ein zweifarbiges Gesicht frei – dieses Mal war Zetsu also wieder anwesend.
 

„Was ist das denn?!“, kam es wie aufs Stichwort von Hidan. „Ihr nehmt in eurem Verein auch alles auf, oder?“

„Sieht man ja an dir, hmm“, nuschelte Deidara, woraufhin ihn ein böser Blick traf.

„Klappe, Deidara-chan!“

Während die beiden lärmten, fragte sich Kisame unweigerlich, ob sich Konan bereits seit geraumer Zeit in ihrer Nähe befand. Aus irgendeinem Grund hatte er das Gefühl, dass die einzige Frau in ihrer Organisation nicht so leicht hinters Licht zu führen war. Als hätte sie seine Gedanken gelesen, bedachte sie ihn für einen Moment mit einem nachdenklichen Blick, welcher danach zu seinem Partner schweifte. Nein, Konan konnte nicht wissen, wie nahe sie sich standen…oder? Zugegeben, dank ihrer Papierkünste konnte sie sich recht unauffällig bewegen…

Kisame verdrängte seine Überlegungen, schließlich änderten sie rein gar nichts. Was sie miteinander taten, ging niemanden etwas an, solange es ihre Missionen oder Ziele nicht gefährdete und das tat es nicht. Seine Loyalität gegenüber Akatsuki stand nach wie vor an erster Stelle und Itachi würde sich in der Hinsicht nicht gegen ihn stellen, von daher gab es keine Probleme.
 

„Wie ich sehe, habt ihr alle hergefunden. Sehr schön.“

Die leicht verzerrte Stimme ließ sie abermals herumfahren und kaum, dass sie ertönte, erschien das unscharfe Hologramm ihres Anführers zwischen Konan und Zetsu. Kisame wunderte es nicht, schließlich nutzte Pain dieses Jutsu oft, um sie an den entlegensten Orten zu sprechen. So gesehen war ein Jutsu wie Konans, mit dem sie sogar Flügel bilden konnte, gar nicht so unpraktisch.

„Du musst Hidan sein…Willkommen bei Akatsuki.“

Der Angesprochene warf ihm einen argwöhnischen Blick zu, schnaubte dann.

„Und du bist dieser Pain, ja? Kein Bock persönlich hier aufzukreuzen, oder was?“

Pains Hologramm verzog keine Miene, blieb ruhig, wie das Original es stets zu tun pflegte. Eines musste man ihm lassen, man konnte noch so unverschämt sein, er fuhr nie aus der Haut – ebenso wie Konan. Kisame wusste jedoch, dass die beiden Grenzen hatten und wenn man diese ausreizte, starb man eines unschönen Todes.

„Es ist gerade etwas kompliziert für mich, Ame-Gakure zu verlassen, so dass ich nicht persönlich erscheinen kann. Dies soll jedoch nicht deine Sorge sein…ich nehme an, du hast viele Fragen?“

„Das kannst du laut sagen!“, brummte der Jashinist, woraufhin der andere nickte.

„Und du wirst sie im Laufe dieser Besprechung stellen können“, versprach er, wandte sich aber zunächst an Kakuzu. „Wir beginnen mit euren Missionsberichten…Kakuzu?“

Dieser räusperte sich, ehe er zu erzählen begann, dabei auch nicht ausließ, wo er Hidan eingesammelt hatte. Nun, das würde wohl noch ein langer Abend werden…


Nachwort zu diesem Kapitel:
Huhu! :)
Da bin ich wieder mit einem neuen Kapitel.
Die drei Wochenregel wird wohl bestehen bleiben, da es einfach grade drunter und drüber geht. Sich zusätzlich zu stressen, ist da keine gute Idee.
Es freut mich, dass die FF nach so langer Zeit immer noch gelesen wird...und eure Kommentare motivieren mich jedes Mal - auch wenn ich es grade nicht schaffe, alle zu beantworten. ♥
Wie viele Kapitel noch kommen, kann ich aktuell gar nicht sagen...ich weiß, was ich noch bringen will, bis es zum Ende kommt...
Wie auch immer, ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen.
Ich liebe Akatsuki ja generell und es hat mir wieder großen Spaß gemacht, sie als Truppe zu schreiben (und nackt ins Onsen zu stecken >:D)

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  LSiomha
2019-05-11T18:51:47+00:00 11.05.2019 20:51
So. Zwei Frischverliebte auf Dopamin, einer vor Sorglosigkeit strotzend und der andere sich in dem seltenen Lächeln sonnend … daran könnte ich mich echt gewöhnen.

Mittlerweile stimme ich Itachi auch zu. Sie sind beide erwachsene Männer und solange ihr Privatleben den Missionen nicht dazwischenfunkt, ist es von geringer Relevanz für Akatsuki. Gut, Hidan würde vielleicht noch unausstehlicher – oder auch nicht, wer weiß schon, wie der Kerl auf die Wahrheit reagieren würde – aber sonst interessiert es keinen. Außer Hidan, der springt ja offensichtlich auf alles an, und dem würde es bald langweilig werden.
Es ist aber auch gemein. Da findet das blinde Zombie-Huhn mal ein Korn und schon aus Prinzip will ihm keiner glauben. Das muss Karma sein … und vor allem ist es sehr bequem für unsere Turteltäubchen, sehr elegant gelöst. Und einem Streit mit Deidara kann Itachi auch entwischen, obwohl er ihn provoziert hat. Läuft bisher ganz gut für sie. (Ich bin immer noch misstrauisch …)

Und Konan hat ihren Auftritt, yäs! Ich liebe es, wie es keiner wagt, ihr krumm zu kommen – abgesehen vom unbelehrbarsten Idioten auf Erden. Und natürlich, diese Frau ist nicht so leicht zu täuschen … oder abzulenken. Sie ist zu clever dafür … und zu objektiv, um ein Fass aufzumachen. Aber wenn sie es merkt, bin ich doch sicher, dass es sie leicht überrascht … immerhin kennt sie die beiden seit einigen Jahren. Insbesondere Kisame, denn der scheint sie ja etwas näher zu kennen, wenn er weiß, wo die »Grenzen« liegen.

Alles in allem ein sehr unterhaltsames Kapitel, wobei ich aber gestehen muss, dass ich langsam das Drama vermisse, so sehr ich diese humorvollen Kapitel auch genieße ;)
Von:  Saicke
2018-10-21T18:54:26+00:00 21.10.2018 20:54
Also wenn das nicht mal die merkwürdigste Art einer Teambesprechung ist, dann weiß ich ja auch nicht!!! XD
Und jetzt wo sich alle mal nackt gesehen haben(Sasori ausgenommen), sind praktisch alle Dämme gebrochen und keiner muss sich mehr für irgendwas schämen, ist doch auch nett =D
Den Anfang fand ich super, natürlich hatten die beiden es übertrieben und konnten es nicht ohne Spuren an dem Körper des andere zu hinterlassen tun. ;) Und das Itachi seine Fingernägel neuerdings im Kampf einsetzt wäre mir auch neu xD
Und es war natürlich klar gewesen, dass es den anderen auffällt und wie Kisame dies gekonnt umgegangen ist, einfach zu herrlich. ^^
Und Hidan war mal wieder mein persönliches Highlight mit seiner Art und wie er auch nun mit den anderen bekannt gemacht wurde.
Und ganz ehrlich: Ich wäre auf Hidans Seite gewesen, Konan kann doch nicht einfach dabei sein! XD Aber so abgebrüht wie sie und die anderen sind, war mir klar, dass keiner Einwände haben würde. Auf jeden Fall sehr gut geschrieben, hat mir wieder viel Freude bereitet. =)
Mach weiter so! =D
Von:  Uchiha--Itachi91
2018-10-15T11:13:18+00:00 15.10.2018 13:13
Haha geil!
Akatsuki nackt im Onsen. Das ist ja mal was!
Bin sehr grspannt wie es weitergeht :)
Von:  lula-chan
2018-10-13T11:44:04+00:00 13.10.2018 13:44
Tolles Kapitel. Gut geschrieben.
Oh Mann. Na das ist ja mal ausgeartet. Sasori und Kakuzu haben zum Glück die richtigen Techniken um ihre Partner zumindest für kurze Zeit ruhigzustellen.
Das mit Hidan kann echt noch lustig werden. Er sollte wissen, wo seine Grenzen liegen, besonders wenn es Kakuzu oder Sasori betrifft.
Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht, und freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Von:  Kartoffelecke
2018-10-13T09:08:32+00:00 13.10.2018 11:08
''there's a lot of carrot in this stew'' - mehr will ich eigentlich garnicht sagen :D
merci und weiter machen ^^
freu mich schon drauf! LG


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