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Du bist Mein!

Weil deine Liebe allein nicht genug ist brauche ich alles von dir.
von

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Süße Freiheit... oder doch nicht?

Völlig fertig fiel ich in mein Bett. Ufff, war das ein Tag. Viel los gewesen. Ich lächelte und zog mir das Tuch vom Gesicht. Da mein Bauch deutlich Hunger anmeldete quälte ich mich wieder hoch und ging in meine Küche, genau drei Schritte waren dafür notwendig. Schnell öffnete ich eine Dose Ravioli, kippte sie in einen Topf und setzte diesen auf die Gasflamme. Danach ließ ich mich auf die Sitzecke plumpsen und zappte lustlos durch das Fernsehprogramm. Irgendwann blieb ich an einer Tierdoku hängen, irgendwas über Wale. Dann überkam mich wieder einer dieser schlimmen Momente. Ich fing an zu weinen und meine Muskeln krampften schmerzhaft. Scheiße! Immer noch? Ernsthaft? Nach fast einem Jahr?

Ich konnte mich noch genau daran erinnern wie meine Flucht damals tatsächlich geklappt hatte. Nachdem ich aus dem Bus gestiegen war lief ich erst Mal eine Weile herum um meine Witterung zu verteilen, dann ging ich auf den Jahrmarkt zu der gerade dabei war zusammen zu packen. Ich sprach zwei Frauen mittleren alters an. Auf Englisch, doch leider verstanden sie kein Wort. Doch zu meinem Glück riefen sie ihren, wie ich jetzt wusste, Neffen herbei, der Englisch konnte. Ich erzählte ihm das ich gerade einen Drogenentzug hinter mir hätte und nun vollkommen neu anfangen wollte, das ich für einen Platz zum Schlafen und für Verpflegung meine Hilfe anbieten wolle. Bang wartete ich drauf was die Frauen dazu sagen würden, zu meinem Glück nahmen sie mich auf und zack, weg war ich. Als dann während der Fahrt ein Geländewagen an uns vorbei rauschte wusste ich das ER mein Verschwinden bemerkt hatte.

Mittlerweile hatte ich mich richtig gut eingelebt. Hatte sogar meinen eigenen Wohnwagen und einen alten Geländewagen. Dank dem Geld welches ich in Elijahs Lamborghini gefunden hatte. Anfangs war es die Hölle gewesen, der Entzug war schlimmer als ich mir vorgestellt hatte. Das was ich erlebte hatte als Elijah ein paar Tage verreist war, war nichts im Vergleich dazu was ich nach meiner Flucht durch machen musste. Ich hatte vor Schmerzen geschrien. Körperlich und Seelisch hatte es mich schier zerrissen. Doch so ganz war es immer noch nicht vorbei, immer wieder hatte ich 'Anfälle'.

Ich erschrak als es unvermittelt an meiner Tür klopfte, ich wischte mir die Tränen von den Wangen, wickelte mir schnell ein Tuch um den Kopf und öffnete die Tür. Dazu das ich immer vermummt war sagte mittlerweile keiner mehr was, anfangs wurde ich immer gefragt warum, doch mit der Zeit hatten sie akzeptiert das es eben so war. Juri, der Neffe, stand vor der Tür und fragte ob ich nicht mit ihm einen trinken gehen wollte. Ich lehnte ab. Immer wieder fragte er mich und jedes Mal fing er sich eine Abfuhr ein. Das war mittlerweile eine Art kleines Ritual zwischen uns. Ich lächelte, ich mochte Juri, er hatte mir wahnsinnig geholfen. Mir sogar russisch beigebracht. Zwar hackte es hier und da manchmal aber wenigstens konnte ich mich verständigen.

Als ich wieder die Tür geschlossen hatte ging ich zum Herd und rührte gelangweilt in meinen Ravioli, ich genoss es sehr wieder mein eigener Herr zu sein und dennoch konnte ich nicht leugnen wie sehr ER mir fehlte. Seinen Namen erwähnte ich nicht mal in meinen Gedanken, denn jedes Mal wenn ER erwähnt wurde zog sich mein Herz schmerzhaft zusammen. Nachdem mein Entzug im Groben vorbei war hatte ich mir aus dem Internet alle möglichen Infos über ihn geholt. Jetzt wusste ich endlich definitiv, das er ein Vampirfürst im Ältestenrat war, mittlerweile ja sogar Vorsitzender, ich wusste wann und wo er geboren wurde, wusste was seine politischen Ziele waren und wofür er sich einsetzte und ich musste zugeben da war sehr viel Gutes bei. Außerdem wusste ich nun, dass seine Eltern bei einem Anschlag ums Leben kamen, vor etwa einhundert Jahren und dann gab es ja noch die Klatschpresse, ich hatte sogar das Bild von uns beiden in St. Petersburg gefunden. Es hing an der Wand neben meinem Bett. Was ich allerdings nicht gefunden hatte waren Bilder von ihm und seinen Exfreundinnen.

Mein Kopf dröhnte, in letzter Zeit hatte ich sehr oft Kopf- und Gliederschmerzen, nun ja die Arbeit hier war auch nicht ohne. Aber ich konnte mir damit meinen Lebensunterhalt verdienen, das ich keine Chance auf eine Flucht in ein anderes Land hatte war mir von Anfang an klar gewesen. Also würde ich mich mein Leben lang in Russland verstecken müssen. Ich starrte in die blubbernde orange Flüssigkeit im Topf und mein Magen knurrte. Es war mitten in der Nacht und ich stand hier und machte mir Ravioli, naja aber ich hatte halt Hunger, schon fast Heißhunger. Nachdem ich die Flamme ausgedreht hatte nahm ich mir einen Löffel und aß direkt aus dem Topf, an die kleine Küchenzeile gelehnt. Mein Blick hing leer im Raum und ich bekam gar nicht mehr mit wie ich aß, erst als ich im Bett lag und einen großen Kapuzenpulli an meine Brust zog registrierte ich mein Umfeld wieder wirklich.

Den Rest der Nacht verbrachte ich damit mich im Bett hin und her zu wälzen, letztendlich hatte ich keine Sekunde geschlafen als ich mich unter die Dusche schleppte. Mein kleiner Fernseher lief immer noch und als ich im Bademantel aus dem winzigem Bad kam liefen gerade die Nachrichten. Bäh, selten schaute ich Nachrichten, Politik, args. Doch gerade als ich abschalten wollte hielt ich inne.

"...was sagen Sie dazu?" Fragte gerade die Reporterin. Die Kamera schwenkte um und ER kam ins Bild.

Mein Herz setzte einen Schlag aus und ich ging langsam auf den Bildschirm zu, das dunkle, samtene Brummen seiner Stimmt umschmeichelte ich und zog mich in ihren Bann. "Es ist nun mal eine Tatsache, das die Taten dieser Männer nichts als Unheil bringen, sie sagen zwar sie würden die Menschheit befreien und dennoch bringen sie nur Tot und Chaos......" Es ging scheinbar um die Rebellion, die weiterhin versuchte die Vampire zu stürzten. Mittlerweile stand ich mit der Nase direkt am Fernseher und mir fielen die dunklen Ringe unter seinen Augen auf, allgemein sah er sehr abgeschlagen und müde aus.

Da ergriff die Reporterin wieder das Wort. "Vielen Dank, für dieses Statement." Sie räusperte sich. "Wir wissen ja bereits das Sie wie immer noch etwas zu sagen haben... Bitte." Sie hielt ihm das Mikrofon wieder hin und jetzt sah er direkt in die Kamera. "Meine Liebe... Bitte, wenn du das siehst.... komm endlich nach Hause... oder melde dich wenigstens bei der eingeblendeten Nummer. Ich mache mir solche Sorgen um dich. Sag mir wenigstens das es dir gut geht! Bitte, mein Kätzchen.... komm zurück zu mir."

Tränen strömten über meine Gesicht und ich brach zusammen als die Übertragung endete, das sah ich zum ersten Mal. Aber demnach was die Reporterin gesagt hatte, hatte er das schon öfter gemacht. Oh mein Gott.

NEIN! Du darfst nicht schwach werden, wenn du zurück gehst dann sperrt er dich für immer weg! Dennoch konnte ich einfach nicht anders als mir die Nummer zu notieren, die eben über den Bildschirm geflimmert war. Den Zettel warf ich dann in eine Schublade, zog mich an und ging raus. Die Sonne blendete mich und ich zog das Tuch tiefer ins Gesicht. Da meine Schränke leer waren musste ich dringend Einkaufen. Als ich mich in mein Auto setzte kamen mir erneut die Tränen. Ich unterdrückte sie. NEIN!

Zurück vom Einkaufen beeilte ich mich die Sachen in meinem Wohnwagen zu verstauen, es war schon fast zwei, was bedeutete das ich nur noch etwas über eine Stunde hatte bis der Jahrmarkt öffnete. Nachdem ich gekocht und gegessen hatte starrte ich die Schublade an in der, der Zettel mit der Nummer lag. Beim Einkaufen hatte ich mir ein Wegwerfhandy gekauft und hoffte die ganze Zeit das man es tatsächlich nicht zurück verfolgen konnte, seitdem ich es gekauft hatte. Ein Klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken. Das war bestimmt Juri der mich zur Arbeit abholen wollte, na dann mal los.

Den gesamten restlichen Tag war ich völlig neben der Spur und schließlich stellte mich Juri's Tante in den hinteren Bereich des Verkaufsstandes damit ich dort sauber machte wo die Süßigkeiten produziert wurden die wir verkauften. Durch eine kleine Durchreiche konnte ich das Geschehen vorne beobachten und als schließlich die Dämmerung einsetzte bekam ich einen kleinen Herzanfall.

Dort vorn stand ein Mädchen und kaufte gerade Lakritze, ich hatte sie schon mal gesehen, auf einem Foto. In SEINEM Büro. Sie war in Begleitung einer Frau und mehrerer Männer, wahrscheinlich Bodyguards. Schnell duckte ich mich und lauschte auf das Geschehen.

"Bitte Miss, wir müssen zurück ins Internat, wir wollen doch morgen früh Fit sein, wenn Ihr Vater zu Besuch kommt." Anastasia lachte. "Ach komm schon Magie, ich bin nie aus. Jetzt hetzt mich nicht. Was meinst du soll ich Onkel Elijah so ein Herz kaufen, vielleicht heitert ihn das ja ein wenig auf." Ich schielte kurz aus meinem Versteck. Magie sah gar nicht Happy aus und sah skeptisch auf das Herz doch dann hellte sich ihre Mine auf und sie gluckste. "Das würde ihn höchstens einen Wutanfall bescheren." Anastasia grinste frech. "Ich weiß." Dann seufzte sie schwer. "Na gut, dann lass uns." Damit drehte sie sich um und ging Richtung Ausgang. "Komm Fiffi, komm."

Allein wegen diesem Kommentar in Richtung ihrer Leibwächter mochte ich sie unheimlich gern. Anastasia ging also auf ein Internat in Moskau, gut zu wissen und noch besser zu wissen war das Viktor morgen in der Stadt sein würde. Bedeutete: Ich würde morgen Krank machen und keinen Fuß nach draußen setzen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Narudia
2019-06-03T06:13:09+00:00 03.06.2019 08:13
oha 1 ganzes jahr schon auf flucht Respekt das hätte ich nicht gedacht aber gut sie weis sich zu verstecken und zu fliehen ist ja nicht das erste mal. mal sehen wie lange sie stark bleiben kann und ob nicht viktor trotzdem ihre spur wittern wird auch wenn sie zu hause bleibt. ob sie elijah anruft? ihre Abwesenheit scheint ihm schließlich zu schaffen zu machen. sie scheint ihm viel zu bedeuten und ich frage mich ob er nicht vieles aus Eifersucht und der sorge um sie getan hat sie so zu verstecken und für sich einzunehmen er will sie nicht teilen und für sich allein haben das entschuldigt nicht sein verhalten ihr gegenüber vor allem nicht die gewalt und die Erniedrigung aber ich glaube er liebt sie wirklich und das es keine bilder mit exfreundinen gibt sagt doch alles aus es gab einfach keine es gab Spielzeuge aber keines das ihm etwas bedeutet hätte und auch sie liebt ihn sonst hätte sie nicht das Foto aufgehängt.

lg narudia
Von:  Cendy
2019-05-31T20:15:48+00:00 31.05.2019 22:15
Was für eine Wendung, da hat sie es tatsächlich geschafft ihm schon ein Jahr zu ‚entkommen‘... fragt nur wen sie damit mehr bestraft hat sich selbst oder ihn... Aber sein Aufruf im Fernsehen spricht ja dafür das er sie liebt und ihr Gedankenkarusell das er ihr auch nicht ganz egal ist. Bin schon gespannt wie es weiter geht - vielleicht bringt ja Anastasia den Stein ins Rollen - ich bin gespannt! Danke für das tolle Kapitel
Von:  Elnaro
2019-05-31T15:13:28+00:00 31.05.2019 17:13
Jaa, endlich eine Flucht, die gelingt. Genau das habe ich schon eine Weile herbeigesehnt. Das hat die Geschichte gebraucht! Ich freu mich nun auch wieder auf folgende Kapitel. Weiter so! :)
Von:  Schwabbelpuk
2019-05-31T13:38:50+00:00 31.05.2019 15:38
Okay, das war jetzt eine wirklich drastische Wendung. Ich dachte ja, dass er sie direkt wieder findet, bestraft, usw. Das übliche Prozedere halt. Dass sie es aber nun tatsächlich geschafft hat, ein ganzes Jahr (!) schon auf der Flucht zu sein, das ist wirklich beeindruckend und ich persönlich liebe ja solche unerwarteten Plots. Also, Hut ab dafür! Ich hab's nicht kommen sehen. ^^

Ihr Entzug ist echt heftig und irgendwie glaube ich, dass sie noch schneller von der Telefonnummer Gebrauch machen wird, als ihr selber lieb ist. Vielleicht, aber auch nur vielleicht, überdenkt Elijah aber auch mal sein Denken. Sperrt er sie danach wieder ein, geht das Theater schließlich wieder von vorne los. Freu mich schon sehr auf mehr~
Antwort von:  CharlieBlade1901
02.06.2019 12:46
Vllt hat er aber auch ne neue gefunden mit der er das selbe Prozetere durch ziehen wird die aber kein so starken Willen hat hat und eher aufgeben wird, als sie.
Von:  CharlieBlade1901
2019-05-31T11:44:38+00:00 31.05.2019 13:44
Charlie: „Ihr ernst? Ist die Wahnsinnig geworden. Von der Flucht mal ganz ab zusehen. Er wird sie umbringen wenn er sie in die Hände bekommt.“


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