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Wo die Liebe hinfällt

von

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Die Liebe und ihr Schmerz

Ran, Kogoro und Eri lebten in der Stadt Hiroshima. Die Eltern waren vor knapp 20 Jahren hergezogen und Ran wuchs hier auch auf. Sie hatte einige Freunde und besuchte den Karateunterricht. Ihr Vater Kogoro arbeitete als guter Polizist und ihre Mutter Eri war erfolgreiche Anwältin in einer großen Kanzlei. Anfang der Oberschule lernte Ran durch einen Chat Sonoko Suzuki kennen. Die beiden erkannten dass sie viel gemeinsam hatten und befreundeten sich. Nachdem Sonoko Ran ein paar Mal im Sommer besucht hatte, wurden die beiden auch beste Freundinnen und schrieben sich mindestens einmal am Tag. Kogoro und Eri waren froh dass ihre Tochter so aufgeschlossen war und schnell neue Freunde kennenlernte und sich auch immer mit allen verstand. Beginn der zweiten Klasse in der Oberschule kam ein neuer Schüler aus Tokio, Tomoaki Sawada, zu ihnen. Er war groß, hatte schwarzes Haar, eine grüne Augenfarbe und war trainiert. Er spielte Basketball und war auch noch sehr clever. Ran und Tomoaki verstanden sich von Anfang an sehr gut und irgendwie bemerkte sie, dass sie langsam Gefühle für ihn entwickelte. Mitte des dritten Jahres waren beide bereits beste Freunde geworden und trafen sich immer öfter. Manche ärgerten sie schon und behaupteten dass sie längst zusammen wären, doch beide wiedersprachen immer. Schließlich flirtete er immer wieder mal mit ihr, war aber auch zu anderen Mädchen nett. Wenn allerdings Ran mal eine Freistunde hatte, sah sie ihm beim Basketballspielen zu und wenn er frei hatte sah er ihr bei Karate zu. Doch irgendwie traute sich keiner der beiden beim anderen einen Schritt weiter zu gehen.
 

Ende des dritten Schuljahres hatte es Ran schon längst voll erwischt doch sie wusste nicht ob sie es Tomoaki sagen sollte. Empfand er denn genau wie sie? Was wenn nicht? Könnten sie dann noch Freunde bleiben? Schließlich saß sie am Freitagabend zu Hause und schrieb mit ihrer besten Freundin Sonoko: ‚Was soll ich denn tun? Ich meine Tomoaki ist bei jeden meiner Karateunterrichten dabei aber irgendwie weiß ich trotzdem nicht ob er genauso empfindet wie ich.‘

‚Ach Ran. Wieso sagst du es ihm nicht einfach. Und wenn er es aber nicht erwidert, dann sag gleich dass ihr einfach Freunde bleibt.‘

‚Geht das denn so einfach? Freunde bleiben obwohl man weiß dass einer der beiden etwas für den anderen empfindet?‘

‚Naja, dann such dir einen anderen. Es haben doch eben die Ferien begonnen. Komm doch zu mir und verbringe das Wochenende bei mir. Dann suchen wir dir eine Urlaubsromanze.‘

‚Sonoko! Ich habe doch noch nicht mit ihm geredet. Warten wir das mal ab. Aber ich komme dennoch gerne zu dir. Muss nur meine Eltern fragen.‘

‚Super. Ich muss nun los. Bis bald. ;)‘

‚Mach‘s gut du Verrückte.‘

Ran legte ihr Smartphone neben sich aufs Bett und dachte nach. Wenn sie nicht den ersten Schritt machen würde, würde es wohl noch ewig dauern oder er würde eine andere kennenlernen. Schließlich fasste sie ihren Mut zusammen, nahm ihr Handy, stand auf, steckte es ein und ging aus dem Zimmer. Ihre Eltern saßen gerade vor dem Fernseher und sahen sich einen Film an als Kogoro zu Ran sah und fragte: „Gehst du aus?“

„Ja. Ich treffe mich mit Natsuki. Wir wollen ins Kino.“

„Aha. Davon hast du heute aber nichts gesagt.“

„Wir haben es eben erst ausgemacht. Paps ich bin kein kleines Mädchen mehr. Ich bin 17, kann Karate und weiß das Alkohol zu verrückten Dingen führt. Wartet nicht auf mich.“

Sie gab beiden ein Küsschen auf die Wange als Kogoro ihr noch kurz nach sah und seine Frau sagte: „Lass sie. Du weißt dass sie Recht hat.“

„Ja natürlich. Aber es geht zu schnell.“

„Ach Schatz. Das wird schon.“

Beide sahen wieder zum Fernseher als sie nur noch hörten wie die Tür ins Schloss fiel. Ran nahm ihr Smartphone hervor und schrieb Tomoaki schnell eine Nachricht: ‚Hi. Bin gerade unterwegs und wollte fragen ob du zu Hause bist?‘

Sie musste nicht lange warten da kam schon eine Antwort: ‚Hi. Klar, komm vorbei.‘

Ran bekam ein Lächeln auf die Lippen, erwischte vor dem Wohnhaus ein Taxi und machte sich auf den Weg zu Tomoaki. Angekommen war sie etwas nervös aber fasste allen Mut zusammen. Sie wollte dass er alles wusste, immerhin waren sie so gute Freunde. Eine kleine Aussprache konnte das doch nicht verhindern? Sie stand vor der Haustüre und klingelte. Tomoaki’s Eltern waren beide Ärzte und hatten sich am Stadtrand ein schönes Haus gebaut wo auch Tomoaki selbst noch wohnte. Sie musste kurz warten als schon Tomoaki die Tür selbst öffnete und lächelte als er sie sah. Sofort bat er sie herein und sie fragte: „Wo sind deine Eltern?“

„Die sind über das Wochenende auf einer Ärztetagung. Ich freu mich dass du geschrieben hast.“

„Ach ja? Wieso hast du denn nicht geschrieben?“

„Keine Ahnung. Aber ich bin wirklich froh dass du es getan hast.“

Beide sahen sich kurz an und lächelten als er einen Schritt näher zu ihr kam. Sie sah in seine grünen Augen und gerade als er ihr sachte das Haar hinter ihr Ohr strich sagte sie leise: „Ich habe mich in dich verliebt.“

Er sank mit seinen Lippen näher zu ihren und antwortete: „Das bin ich schon seit ich dich das erste Mal sah.“

Schließlich küssten sich beide zum ersten Mal. Zuerst zärtlicher und danach leidenschaftlicher. Sie legte ihre Arme um ihn und er drückte sie ganz zu sich. Ran konnte es kaum glauben. Der Kuss war einfach so wundervoll dass sie ihn niemals enden lassen wollte. Nach kurzer Zeit aber, beendete er den Kuss und fragte lächelnd: „Willst du einen Film ansehen?“

„Eigentlich nicht.“

„Gut, ich auch nicht.“

Schon hob er sie mit einem Ruck hoch, küsste sie noch einmal als er schon zur Treppe ging und mit ihr hinauf in sein Zimmer ging. Angekommen drückte er sie zuerst gegen die Tür, küsste sie sachte am Hals und wanderte wieder zu ihren Mund als Ran schon leise stöhnte. Er ließ sie langsam los und sie stellte sich wieder auf den Boden als er ihr sachte unter das Shirt fuhr. Sie griff zum Türknauf und öffnete diesen als beide ins Zimmer herein stolperten und somit den Kuss kurz beendeten. Sie lächelten sich an als sie sich die Haare zurück strich und er sie ansah. Anschließend zog sie ihn am Shirt kragen bis zu seinem Bett wo sie sich drauf setzte und er über sie kam. Anschließend küssten sich beide wieder leidenschaftlich und sie fuhr nun unter sein Shirt. Kaum hatte sie es ihm ausgezogen, klingelte es plötzlich an der Haustüre. Beide sahen sich an als Ran fragte: „Erwartest du noch jemanden?“

„Nein.“

Als es erneut klingelte, stand Tomoaki auf, zog schnell sein Shirt über und ging hinunter. Ran folgte ihm, richtete unterwegs ihr Shirt und die Haare. Kaum hatte Tomoaki geöffnet sah Ran überrascht hin und fragte: „Natsuki?“

„Ran? Was machst du denn hier?“

„Sie ist nur zu Besuch gekommen. Vor etwa zehn Minuten.“

Ran war etwas verwundert. Warum durfte Natsuki nicht wissen dass beide nun irgendwie zusammen waren? Ich meine immerhin hatten sie bereits eine wilde Knutscherei hinter sich und wenn Natsuki nicht aufgetaucht wäre, wäre doch alles anders gewesen oder? Ran kam einen Schritt auf beide zu als sie Zeugin wurde wie Natsuki einen Arm sachte um Tomoaki legte und sich beide einen sanften Kuss gaben. Moment mal? Was war das? Schließlich kam Natsuki herein und sagte fröhlich: „Dann kann Ran es ja als erste erfahren. Immerhin ist sie deine beste Freundin.“

„Was … Was erfahren?“

„Tomoaki und ich sind seit einer Woche zusammen.“

Ran stand der Mund leicht offen und sie sah zu Tomoaki. Dieser sah traurig zu seiner besten Freundin und Ran erkannte dass er verletzt war. Er? Ernsthaft?

„Ähm … ich … ich gratuliere.“

„Es tut mir leid dass er dir nicht schon früher was gesagt hatte. Immerhin seid ihr schon so lange beste Freunde, aber ich wollte erst mal warten bis die Schule vorbei ist.“

„Verstehe. Dann … alles Gute. Ich muss wieder los. Immerhin fahren wir morgen auf Urlaub und ich habe noch nicht gepackt.“

„Achso. Dann wolltest du nur ‚Auf Wiedersehen‘ sagen?“ ,fragte Natsuki und lächelte siegreich.

„Ja. Also dann … auf Wiedersehen.“

Sie senkte den Kopf, lächelte allerdings vorher noch beide an und ging. Sie schloss die Tür von außen, atmete tief durch und ging los. Als sie etwa zehn Meter vom Haus entfernt war, rief ihr Tomoaki schon hinterher. Sie schüttelte kurz den Kopf als er sie allerdings eingeholt hatte und sich vor ihr stellte.

„Ran, warte. Glaub mir, ich wollte es dir sagen aber …“

„Aber was? Wolltest du vorher noch ordentlich mit mir rummachen und vielleicht sogar mit mir schlafen bevor du mir eröffnest dass du längst vergeben bist? Wolltest du dir vielleicht einfach deine Hörner abstoßen?“

„So ist das nicht. Meine Gefühle für dich sind echt. Glaub mir. Aber Natsuki’s Vater ist auch Arzt und unsere beiden Väter haben das so arrangiert. Ich wollte das nicht, aber meiner Mutter hat es auch viel bedeutet und ich habe versprochen es mal zu versuchen, aber wenn die Richtige kommt, sie verstehen müssen dass das mit Natsuki nichts wird.“

„Das hättest du mir doch sagen können. Dann hätte ich dir schon viel früher die Wahrheit über meine Gefühle gesagt. Aber du hast geschwiegen! Du hast geschwiegen und dich auf eine Beziehung eingelassen in der nur eine der beiden glücklich ist. Aber viel Glück bei der Suche nach der Richtigen.“

Sie ging an ihm vorbei und ließ ihn stehen. Er sah ihr noch nach als schon Natsuki bei der Tür stand und nach ihm rief. Er sah zu ihr und anschließend wieder zu Ran als er seine Hände in die Hosentaschen einsteckte und zurück zum Haus ging. Natsuki wollte ihn umarmen doch er ging einfach an ihr vorbei und schloss sich in sein Zimmer ein.

Ran ging den ganzen Weg zu Fuß nach Hause und nachdem sie genug geweint hatte, holte sie ihr Handy hervor und rief Sonoko an. Diese nahm gleich ab und fragte: „Und wie lief es?“

„Nicht gut.“ ,schluchzte Ran ins Telefon. „Er ist bereits seit einer Woche mit einer anderen zusammen. Und dass habe ich erfahren nachdem wir eine wilde Knutscherei hatten und er mir sagte, er hätte sich in mich verliebt.“

„Dieser Mistkerl.“ ,fluchte Sonoko und hörte den Schmerz in der Stimme ihrer besten Freundin. „Was machst du jetzt?“

„Steht dein Angebot noch dass ich zu dir kommen kann? Ich würde heute noch meinen Koffer packen.“

„Natürlich. Ich buche dir den frühesten Flug und komme dich abholen.“

„Danke Sonoko. Bis dann.“

„Bis dann.“

Ran legte auf, wischte sich die Tränen weg und ging den restlichen Weg nach Hause. Angekommen kam sie nur herein, atmete tief durch und kam ins Wohnzimmer als Eri fragte: „Schon zurück?“

„Ja, Natsuki hatte keine Zeit für den Film also haben wir nur was getrunken. Aber Mama, Sonoko hat mich angerufen und gefragt ob ich sie morgen besuchen kommen kann.“

„Für wie lange?“

„Eine Woche?“

„Eine Woche?“ ,fragte Eri etwas erschrocken zurück. „Was ist mit unserem Familienurlaub?“

„Mama … Würdest du nicht lieber mal wieder mit Paps alleine verreisen? Ohne Teenagertochter die genervt am Strand liegt? Ich meine, ich bin ja nicht alleine. Ich wohne bei Sonoko zu Hause und wir sehen uns Beika an. Bitte.“

Eri überlegte kurz als sie merkte dass ihre Tochter Recht hatte. Ein Urlaub mal wieder nur zu zweit wäre sicher angenehm. Und Ran wäre ja in guten Händen. Schließlich nickte sie freundlich, und wünschte ihrer Tochter viel Spaß. Diese lachte fröhlich und eilte in ihr Zimmer um den Koffer zu packen. Da kam Kogoro aus dem Badezimmer und fragte: „Was ist denn los?“

„Ran fliegt morgen früh nach Tokio, Beika. Zu Sonoko. Sie verbringt dort eine Woche Urlaub.“

„Was ist mit unserem Familienurlaub?“

„Da fliegen wir zwei hin. Ohne Teenagertochter die genervt am Strand liegt. Nur wir beide.“ ,gab Eri neckisch zurück und gab Kogoro ein sanftes Küsschen auf die Wange.

Dieser lächelte und antwortete: „Das nenne ich doch einen Plan.“

Schon nahm er seine Frau bei der Hand und verschwand mit ihr im Schlafzimmer. Ran hatte die Tür gehört und drehte schon ihre Musik lauter als sie dachte: „Tja … das hätte ich auch haben können. Dann wohl erst im neuen Schuljahr.“
 

Der nächste Morgen war angebrochen. Sonoko hatte Ran noch eine Mail geschickt mit allen Daten. Ihr Flieger ging um 08:00 Uhr weg und sollte um 09:15 Uhr in Tokio landen. Sonoko hatte sogar das Ticket bezahlt und für Ran hinterlegen lassen. Die junge Schülerin war so dankbar in Sonoko eine beste Freundin gefunden zu haben. Schließlich saß die Brünette mit ihren Eltern um 07:00 Uhr schon bei Frühstück und ihr gepackter Koffer stand im Vorraum. Die Eltern wollten sie noch zum Flughafen bringen.

„Und du bist dir sicher?“

„Ja Paps. Es ist doch nur Tokio. Keine Sorge.“

„Aber du rufst an wenn etwas ist?“

„Werdet ihr denn in der Karibik erreichbar sein?“

„Ja. Ich habe extra einen Zusatztarif gemacht für den Urlaub.“ ,gab er gleich zurück und sah etwas ernst.

Schließlich standen sie alle auf und machten sich auf den Weg als Ran noch sagte: „Macht euch keine Sorgen und genießt den Urlaub zu zweit.“

Alle drei lächelten sich an und machten sich auf den Weg zum Flughafen. Dort angekommen holte Ran gleich ihr Ticket und gab den Koffer auf. Dann kam sie nochmals zu ihren Eltern und verabschiedete sich. Schließlich gab Kogoro ihr ein Kuvert und sagte freundlich: „Kauf dir in Tokio etwas Schönes. Und falls Sonoko zu anstrengend wird, sollte es auch für eine Jugendherberge reichen.“

„Danke Paps.“

Sie umarmte beide fest und ging anschließend los um ihren Flieger nicht zu verpassen. Eri und Kogoro sahen ihr noch länger nach als sie sich wieder auf den Heimweg machten um selbst zu packen. Denn ihr Flieger ging am nächsten Tag in die Karibik. Ran saß auf ihrem Sitz im Flieger und sah aus dem Fenster als sie entspannt lächelte. Der Urlaub bei Sonoko würde ihr gut tun und sie war weit weg von Tomoaki und Natsuki. Als der Flieger in der Luft war, bekam sie von Tomoaki eine Nachricht: ‚Bitte lass uns reden.‘

Sie schickte ihm ein Foto zurück welches das Flugzeugfenster und die Aussicht zeigte und schrieb dazu: ‚Zu spät.‘

Anschließend schaltete sie es auf Lautlos und lehnte sich zurück. Sie wollte die ganze Woche nichts mit ihm zu tun haben. Wenn der Sommer vorbei war, mussten sie sich immer jeden Tag wieder in der Schule sehen.



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