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Wenn das Schicksal zum Verräter wird

von

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Erneute Konfrontation mit der Angst

„Ist bei euch alles in Ordnung?", erklang eine Stimme, welche Manami erneut eine Gänsehaut bescherte.
 

Erschrocken blickten die beiden Teenager zur Seite. Sie wussten sofort, dass jemand neben ihnen stehen musste. Und dann sahen sie ihn... Subaru. Souverän und Selbstbewusst. Seine Hände in den Hosentaschen vergrabend, stand er neben dem vermeintlichen Geschwisterpaar und musterte es neugierig. Wo kam der nur so plötzlich her? Weder Manami noch Takehito hatten bemerkt, dass sich ihnen jemand genähert hatte.
 

Dem Detektiv stockte der Atem. Hatte Subaru die beiden etwa belauscht? Hatte er etwas bezüglich der schwarzen Organisation mitbekommen? Hatten die beiden doch in irgendeiner Art und Weise Verdacht erregt?
 

Und zu allem Überfluss musste er auch noch feststellen, dass Subaru nicht allein war. Er wurde von noch zwei weiteren Personen begleitet, die neben ihm standen. Es war ein Mädchen mit langem dunklem Haar, welches er zuvor schon einmal gesehen hatte. Sie war in derselben Klasse wie die beiden Teenager. Und ein junger Mann, welcher ebenfalls dunkles Haar hatte. Ihn hatte Takehito allerdings zuvor noch nie gesehen. Beide trugen allerdings dieselbe Schuluniform wie die anderen. Demnach waren Subarus Begleiter ebenfalls Schüler der Senshin Oberschule, wobei der junge Mann, den Takehito nicht kannte, wohl einen der höheren Jahrgänge besuchen musste. Allerdings interessierte sich der Detektiv gerade herzlich wenig dafür wer die drei waren oder wo sie her kamen. Viel mehr interessierte er sich dafür, aus welchem Grund sie sich gerade in der Nähe der beiden Teenager aufhielten.
 

Doch noch ehe er die Möglichkeit hatte zu reagieren, ergriff bereits der Junge, welcher offensichtlich aus einem höheren Jahrgang stammte, das Wort: „In deinem Alter sollte man mittlerweile wissen wie man sich benimmt. Mit einer Frau redet man so nicht. Und erstrecht nicht, wenn es sich dabei um deine Schwester handelt. Du solltest dir wirklich einen anderen Ton ihr gegenüber angewöhnen. Was war denn der Grund für euren Streit?"
 

Takehito sah genervt zu den drei Gestalten, die ihm gegenüber standen. Hatten die keine eigenen Probleme? Niemand hatte sie um ihre Meinung gebeten.
 

„Was geht euch das denn bitte an? Mischt ihr euch immer in anderer Leute Gespräche ein? Ihr habt doch überhaupt keine Ahnung. Ihr solltet euch nicht in Angelegenheiten einmischen, von denen ihr keinen Plan habt. Wie ich mit meiner Schwester rede, ist immer noch mein Problem.", maulte er.
 

In diesem Moment, als er seinen Satz ausgesprochen hatte, durchzog es Manami wie ein Blitz.
 

Da war es wieder... dieses Gefühl... Es war die Aura der schwarzen Organisation. Sie konnte sie klar und deutlich spüren. Es war ohne jeden Zweifel genau dieses Gefühl. Sie mussten ganz in der Nähe sein. Doch wie war das plötzlich möglich? Wo kam diese Aura so plötzlich her? Ein starkes Pulsieren fuhr ihr durch ihren Körper, der sich gerade erst von der letzten Panikattacke erholt hatte. Panisch riss sie ihre Augen auf und sah sich hastig um. Wo kam sie her? Von wem ging diese Aura aus? Sie wusste... Es war haargenau dasselbe Gefühl, wie das, was sie gespürt hatte, als sich die Tür zum Klassenzimmer geöffnet hatte. Da war sie sich ganz sicher. Und wieder konnte sie den Ursprung der Aura niemandem direkt zuordnen. Dennoch... Dieses Gefühl konnte sie sich nicht einbilden. Das war absoluter Schwachsinn, was Takehito da dachte. Es war real und sie konnte es mit jeder Faser ihres Körpers spüren. Doch von wo kam sie? Es war niemand auf dem Flur zu sehen, außer Takehito und Subaru mit seinen beiden Begleitern.
 

Und je länger Manami sich die drei Personen, die noch immer vor ihr und ihrem vermeintlichen Bruder standen, betrachtete, desto intensiver wurde das Gefühl. Instinktiv suchte das verängstigte Mädchen Schutz hinter ihrem Begleiter und krallte sich panisch an seinem linken Oberarm fest. Das Atmen fiel ihr durch die aufsteigende Panik in ihr immer schwerer. Ernst musterte sie die Personen vor sich.
 

„Dieses Gefühl...", fuhr es ihr in den Kopf.
 

Besorgt wandte Takehito seinen Blick zu ihr um. Anhand ihres Gesichtsausdrucks wusste er sofort, dass irgendetwas nicht stimmte. Ihm war klar, dass ihre Reaktion einen Grund haben musste. Doch welchen nur? Spürte sie wieder die Aura der schwarzen Organisation?
 

„Ein Blick, der die Beute regelrecht aufspießt... Eine Anspannung, die bis in mein Innerstes vordringt... Ein Blick den ich nicht sehe, aber spüre und der mich schier zu durchbohren scheint...", fuhr Manami derweil ihren Gedanken fort.
 

Erneut schnürten ihr Angst und Panik ganz langsam die Kehle zu. Wie sehr sie dieses Gefühl hasste. Wieder begann sie am ganzen Körper vor Angst zu zittern. Schweißperlen bildeten sich in ihrem Gesicht. Die Aura der schwarzen Organisation wurde immer intensiver spürbar und ließ sie nicht mehr los. Dieses Gefühl schien sie innerlich aufzufressen und nach und nach völlig die Kontrolle über ihren Körper zu übernehmen. Ihr Herzschlag hatte sich ohnehin schon selbstständig gemacht. Sie krallte sich immer fester in Takehitos Oberarm. Sie verkrampfte sich immer mehr.
 

„Was ist denn los mit dir, Yumi?", flüsterte er ihr besorgt zu.
 

Ihr Zustand bereitete ihm nach und nach doch Sorgen. Doch sie war nicht in der Lage zu antworten. Zum einen schnürten ihr Angst und Furcht die Kehle zu und zum anderen war sie gedanklich nur bei dieser Aura, sodass sie einfach nicht in der Lage war auch nur ein einziges Wort über ihre Lippen zu bringen.
 

„Sie sind hier... Irgendwo ganz in der Nähe... Ganz ohne jeden Zweifel... Ein Mitglied der schwarzen Organisation... Aber warum nur? Warum sind sie ausgerechnet hier, an diesem Ort? Sind sie wirklich meinetwegen hier? Wenn dem so ist... Warum lassen sie mich dann noch am Leben? Was auch immer der Grund dafür ist... Ich bin mir nun ganz sicher, dass sich jemand von ihnen hier befindet... Ganz ohne jeden Zweifel... Wie? Wie kann das sein? Wie ist das nur möglich? Nein, ich habe keine Zeit darüber nachzugrübeln... Ich muss hier weg! Ich muss ganz schnell hier weg! Sonst werden sie alle...", überschlugen sich ihr wirre Gedanken.
 

Es war ihr einfach nicht möglich auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Die Aura der schwarzen Organisation brachte sie erneut völlig aus der Fassung.
 

Doch bereits im nächsten Moment...
 

„Es ist weg...", hauchte sie.
 

Und wieder war die Aura der schwarzen Organisation verschwunden. Sie war einfach weg. Wie vom Erdboden verschluckt. Genauso wie es vor kurzem schon einmal der Fall gewesen war, als sie die Aura beim Betreten des Klassenzimmers wahrgenommen hatte. Jetzt verstand sie gar nichts mehr. Wie war das nur möglich? Wie konnte das sein? Erst nahm dieses Gefühl ihren Körper gefangen und dann war es urplötzlich verschwunden. Oder hatte Takehito vielleicht doch recht mit dem was er sagte? Bildete sie sich das ganze mittlerweile ein? Wurde sie so langsam paranoid? Nein! Daran durfte sie gar nicht denken. Sie wusste was sie gefühlt hatte. Es gab keinen Grund an sich zu zweifeln. Es schien so, als würde die ganze Situation sie um den Verstand bringen und als würde sie langsam irrewerden.
 

„Hey, Yumi. Jetzt sag doch mal was. Ist alles in Ordnung mit dir?", fragte Takehito, der offensichtlich noch immer überaus besorgt zu sein schien.
 

Allmählich schaffte sie es sich zu beruhigen und ihren Puls zu normalisieren.
 

In einem kaum hörbaren Ton stammelte sie: „Ja... Schon gut... Alles in bester Ordnung... Mach dir bitte keine Gedanken... Ich komme schon klar..."
 

Wirklich überzeugend wirkte es zwar nicht, was sie da gerade von sich gab, aber was hätte sie auch anderes sagen sollen? Dass sie erneut die Aura der schwarzen Organisation gefühlt hat? Er würde ihr ohnehin kein einziges Wort glauben. Das hatte er ihr bereits zuvor klar und deutlich zu verstehen gegeben. Genau deshalb hielt sie es für das Beste ihm vorerst davon nichts zu sagen. Mit ernster Miene wandte das junge Mädchen sich den drei Personen vor sich zu.
 

„Sie sind definitiv hier... da besteht für mich absolut kein Zweifel mehr... Und da sich auf diesem Flur nur wir fünf befinden, lässt das nur einen einzigen Schluss zu... Einer dieser drei muss es sein... Derjenige, von dem vorhin diese Spannung ausging. Ein Mitglied der schwarzen Organisation. Ich muss ganz schnell herausfinden wer von den dreien es ist. Ich muss endlich etwas unternehmen, sonst werden alle Schüler an dieser Schule in die ganze Sache hinein gezogen. Das muss ich unter allen Umständen verhindern!", war der erste klare Gedanke, den sie nach ihrer Panikattacke fassen konnte.
 

In einer Sache hatte Takehito recht mit dem was er sagte... Sie konnte jetzt nicht einfach das Handtuch werfen dafür gab es zum jetzigen Zeitpunkt auch überhaupt keinen Grund. Ja, es hielt sich offenbar ein Organisationsmitglied ganz in ihrer Nähe auf... Allerdings schienen sie noch nicht zu wissen, dass Manami und Sherry ein und dieselbe Person waren. Denn dann würde sie wahrscheinlich schon längst nicht mehr frei herum laufen. Und selbst wenn sie diese Information bereits hatten, wussten sie nicht, dass sie sich momentan als Yumi in Kyoto aufhielt. Manami Saitou war offiziell aufgrund eines Schüleraustausches in New York. Es bestand also vorerst kein Grund in völliger Panik zu versinken.
 

Es gab jetzt erst einmal nur eines, worauf sie sich konzentrieren musste. Sie musste herausfinden, wer von den drei Personen vor ihr ein Organisationsmitglied war, wobei sie eigentlich auch schon einen konkreten Verdacht hatte...



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