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Steroide, grrr.... Chemie, Labor, Slash, Wissenschaft

Autor:  Major

Moin liebe Leser!

Ich habe lange nicht mehr vom Labor berichtet, obwohl ich da jetzt schon 7 Wochen drin gearbeitet habe.

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Normalerweise sollte ich jetzt durch sein, weil das Praktikum nur 7 Wochen geht, aber ich hab was nicht auf die Reihe bekommen und gebeten, daran noch etwas werkeln zu dürfen. Nun darf ich weitermachen. Aber sollte ich das auch? Ich darf nicht genau verraten, woran ich arbeite, aber so viel darf ich: Ich arbeite mit Steroiden. Das heißt, ich synthetisiere welche, die nicht charakterisiert wurden (deswegen mach ich die ja, damit man die untersuchen kann) und deren Wirkung auf den Organismus unbekannt ist. Was wissen wir über Steroide? Waren das nicht so männlich machende Dinger? Und sagte der Doktorant, dem das Thema "gehört" nicht zu Anfang aus Jux "Kann unter Umständen zu Bartwuchs führen, aber das geht wieder weg, wenn man damit nicht mehr arbeitet" und griste breit...? Ja, genau das sagte er. Und nun darf geraten werden, was anscheinend passiert ist. Ja, richtig. :( Verdammt, ich muss da raus!

Wobei natürlich nicht ganz geklärt ist, ob ich mir das nicht nur einbilde und das schon immer so heftig war, ich es aber erst jetzt sehe. Steroide sind ja nicht nur männliche Hormone, Steroide sind noch viel mehr. Denken wir zum beispiel an das Cholesterin, das ist ein Membranstabilisierendes Steroid, das auch irgendwas mit Fettverdauung zu tun hat. Nix mit Bartwuchs. Höchstens Herzanfall. Und wer den Wikipediabericht über Steroide liest, mekrt schnell, dass die Dinger viele Seiten haben, sogar einen Job als Vitamin. Übrigens sind in der Pille auch Steroide.

Es ist jedoch auch bei sehr sauberem Arbeiten mit den Teilen nicht auszuschließen, dass ich was aufnehme. Die Dinger sind schließlich flüchtig. Und das, wo sie so groß sind. Aber man merkt es schon, wenn man an Cholesterin riecht: Es riecht muffig. Etwas, das nicht flüchtig ist, riecht auch nicht. Ich nehme es also mit der Nase auf. Übrigens nicht unbedingt negativ, wenn man mein erstes Produkt betrachtet (das ich eigentlich nie haben wollte): Es roch nach Rum-Aroma. Jam jam jam :D Das war so klasse! Echtes Rumaroma ist aber kein Steroid, sondern eine Mischung an Carbonsäureestern. Was aber immer ich das aufgenommen habe, muss extrem niedrig dosiert gewesen sein, wenns überhaupt aktiv war. Ich hab mal kurz hoffnungslos überdosierte Steroide im mg-Bereich genommen. Um das im Labor zu erreichen, müsste ich meinen Kolben ausschlecken. Aber dann will ich nicht wissen, was dann passiert. Vielleicht werde ich noch viel aggressiver als damals... oder ich sterbe vorzeitig an Leberkrebs wegen der Dichlormethanresten darin.

Bei der Themenvergabe für das Praktikum muss sich einer ganz schrecklich ins Fäustchen gelacht haben. Es gab Nitrierung (die meisten Sprengstoffe sind nitriert!) und etwas mit Steroiden. Cherie bekommt die Nitrierung und ich die Steroide, na geil. Er hat eh nen Hang zu Sprengungen. Also sprengt er sich weg und ich reagiere biologisch auf mein Zeug. Statt es andersrum zu machen: Ich arbeite mit der Nitrierung und bleib heil und ihn jucken die Steroide nicht.

Die Aufgabe war wohl, es dennoch irgendwie zu überstehen. Er hats inzwischen geschafft (heil zu bleiben) und ich sitz noch ne Runde freiwillig nach.

Ich hoffe nur, dass ich die Stinker-reaktion nicht machen muss. Das ist doch leicht eklig, so abartig stinkende Sachen zu benutzen. So mit Brechreizpotential, lecker :)

 

Übrigens habe ich nebenbei einen riesigen Kupfersulfat-einkristall gezüchtet im Labor. Dazu aber später mehr.

Uni, Labor, Blabla, Bildung Chemie, Labor, Slash, Zeichnen & Malen

Autor:  Major

Geht aus dem Haus, da erlebt ihr was!

Ich möchte heute als Zentralthema Universität nehmen. Darüber quatsch ich ja sowieso schon viel, aber irgendwie lassen sich meine Punkte im Moment nicht ordnen, weil es einfach zu viele sind.

Sicher habt ihr vom Bildungsstreik erfahren. In der Universität Oldenburg beteiligen sich die Sozialwissenschaftler daran, weil die Zeit haben. Naturwissenschaftler haben keine Zeit und machen das nur abens zum Biersaufen oder so. Jedenfalls haben die Sozialwissenschaftler das „A14“, unseren größten Hörsaal besetzt und schieben da nun Wache. Es wird dort rund um die Uhr gewacht, auch nachts. Deswegen liegen sie dort mit ihren Schlafsäcken und laden alle anderen Studenten herzlich dazu ein, auch mal ne Nacht dort zu schlafen.

Nunja, ich war noch nicht da. Ich habe auch nicht vor, hinzugehen, denn ich hab andere Sachen an der Backe.

Aber die Sozialwissenschaftler sind nicht untätig! Dort ist jeden Tag volles Programm. Mal zwei Ausschnitte:

 

 

 

Ich hoffe, ihr erkennt die Wichtigkeit. Ich habe sie zumindest erkannt, was man hier sieht:

 

Selbstverständlich wurden diese Schiffe innerhalb einer wichtigen Anorganikvorlesung gebastelt. Naturwissenschaftler haben schließlich keine Zeit und zwischen Vorlesungen müssen wir unseren Messungen und seltsamen Unterschriften hinterherrennen. Ich habe mich etwas schäbig gefühlt, als ich die Dinger bastelte, fuhr dann aber noch in der Hauptuni am Stand des Streiks vorbei und sah das:

 

Okay. Es war doch in Ordnung, was ich gemacht habe :). Erleichterung!

Aber das mit dem Pogramm wollte mir immer noch nicht aus dem Kopf und so zückte ich den Stift um mal wieder das zu zeichnen, was nicht passieren wird:

 

Woher ich die Zeit hatte? Ich fahre mit dem Bus zur Uni und Busfahren dauert eine Comicseite lang.

 

Ja, Bus. Ich hatte die Cam dabei, weil ich was wegen Anschlüssen klären wollte und knipste so durch die Gegend... Oldenburger ZOB:

 

Kommen wir zur Chemie. In der Chemie gibt es Zeitschriften, die die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse veröffentlichen. Da sind alle Chemiker ganz scharf drauf, darin veröffentlicht zu werden und es gibt da auch eine ganze Reihe Zeitschriften. Auf dem Tisch der OC liegt eine Zeitschrift, in der ich interessante Urankomplexchemie fand. Uran, das ist meist ja nicht in der Chemie zu finden, da Chemiker davor schreiend davonrennen. Wir haben so schon genug Ärger mit dem ganzen Zeug, da will man nicht auch noch etwas haben, was einen anstrahlt. Und dann noch so verstrahlt, dass man spontan verlernt, Stickstoff und Uran auseinander zu halten. Aber selbst geschaut:

Der rechte Komplex zeigt ein lilanes Uranzentralatom, das an drei blaue Uranatome mit Trimethylsilylgruppen gebunden ist. Lilanes und blaues Uran...? Richtig: Das ist falsch. Blau ist die Farbe für Stickstoff, nicht für Uran. Und hier war auch Stickstoff gemeint. Aber da strahlt das Chemikerherz (zumindest meines), mal einen Fehler in so einer Protzzeitschrift gefunden zu haben und dann auch noch bei meinem Lieblingselement Stickstoff. Sowas! Neenee... Wie gut, dass wir keine Radiochemie haben.

Wir haben nur Fernsehchemie. ... Ja, der war schlecht.

 

Uran. Wozu benutzt man Uran noch? Zum anreichern :D Jaaa! Uran fluorieren, zentrifugieren und ach, das darf ich gar nicht erzählen. Dieser Weblog ist doch bombenfrei. Dann reden wir jetzt über dekorative Dekogegenstände, die man einfach überall toll und gut hinstellen kann:

 

Rippi hat die gebaut. Damit hat man alle Argumente auf seiner Seite :D Und auch Besuch freut sich und stellt keine unangenehmen Fragen mehr. Stellt so eine Bo-, äh, so einen Dekogegenstand doch auch einfach mal auf die Kaffeetafel. Oder abens beim Fernsehabend auf den Tisch.

 

Wenn Chemiker Fernsehabend machen, sieht das übrigens so aus:

 

Und wenn Chemiker Fische haben, sieht das so aus:

 

Natürlich steht das Fischfutter neben den deuterierten Lösemitteln.

 

Das ist deuteriertes Chloroform. Noch haben die Fische aber keine drei Augen. Ich glaube aber auch nicht, dass die überhaupt in Wasser schwimmen, die leben sicher in Benzol. Das sind Neonfische, aber irgendwann entwickeln sie sich zu Argonfischen und dann zu Kryptonfischen. Und wenn sie ganz gut trainiert werden, zu Xenonfischen.

 

So, dann noch zu meinem derzeitigen Praktikum ein paar Worte. Wir kriegen zwei Stoffe, die irgendwie ineinander gemengt sind, sollen die trennen, ohne einen Plan zu haben, was das denn sein könnte, und anschließend sollen wir eben jenes herausfinden: Was ist das. Das ist nicht lustig wie in der Kationen-Anorganik, wo man 2-3 Versüchelchen macht und dann hat mans, nein. Da muss man richtig lange dran herumwerkeln. Ich habe einen Feststoff und eine Flüssigkeit, die ich nicht über die Lieblingsmethode der Organiker trennen kann (was meine Kollegen alle gut tun können), weil sich da nix trennt. Stattdessen dachte ich mir: Destillierst du die Flüssigkeit einfach ab! Flüssigkeiten sieden ja früher als Feststoffe. Also Vakkum ran und destilliert. Was passierte...?

Scheiße man! Da kristallisiert alles dicht! Der Feststoff siedet leichter als die Flüssigkeit und bildet sechseckige Kristalle da oben.

War andererseits natürlich klasse, ich konnte das zeug einfach rauskratzen und das ist mega-rein. Das, was übrig blieb, war nicht so rein, plötzlich war da auch noch ne Menge Wasser drin und die ehemalige Flüssigkeit war ein Feststoff geworden, den man jedes mal zur Untersuchung anföhnen musste. Unwissend dessen, dass die Dämpfe ungesund sind.

Okay, dann gibt man sich eben damit ab, löst ganz viel von dem angeföhnten matschigen Zeug in deuteriertem Lösemittel und... tropft es sich dicke auf den Daumen! ARGH! Scheiße! Ich wusste, dass da eines von beiden toxisch ist!

Das ist jetzt ein paar Tage her. Ich habe mir die Hände mit Wasser, danach mit Aceton und noch mal mit Wasser+Seife gewaschen, immer noch keinen Plan, was ich da hatte. Heute habe ich’s rausgefunden. Es ist tumorauslösend, mutagen, erbgutverändernd, sensibilisierend und noch ein paar weitere unangenehme Sachen. Und es werden Turnschuhe daraus hergestellt.

Volle Pleite. Wie gut, dass ich gegen Tatoos bin, ich muss irgendwann in die Computertomographie genau wegen so einem Mist, den ich immer fabriziere. Und so ganz ohne Gekrakel kann man da auch rein.

 

Ich zieh mir jetzt jedenfalls ne ordentliche Packung Sci-Fi rein. Hoffentlich sind die Folgen krebsfrei. Übrigens schreibe ich das hier gerade offline, weil die Telekom ein bisschen unfähig ist. Wird dann später in den Blog reinkopiert und wächst mit jedem Foto irgendeiner bescheuerten Sache, die ich wieder finde. Und sei es Apfelsaft in Erlenmeyerkolben. Eigentlich bin ich ja dagegen, aber ich hab selbst einen Glasstab zum Kaffeekochen, also halt ich lieber die Klappe und trink das Glas aus. Spekuliere dabei, welche Titration ich da gerade evtl trinke.

 

Mehr Laborcomics Chemie, Labor, Slash

Autor:  Major

Es gibt Dinge, die im Labor passieren und die man unbedingt festhalten muss. Und es gibt Dinge, die niemals im Labor passieren werden, die man aber so grausam witzig findet, dass man sie dann zeichnet und dadurch erlebt. Daher steht jetzt immer drüber, was real ist und was meinem kranken Hirn entsprang. Außerdem ein bisschen Hintergrundwissen zu dem Fachchinesisch.


Das hier ist nicht real. Das einzige, was hier korrekt ist: Das Zitat aus der Vorlesung, wo der langhaarige Professor das mit der Flamme bis zum Mond erzählte. Und daraus entstammte das gesamte Comic. Übrigens muss ich immer grinsen und Maß nehmen, wenn ich zu ihm ins Büro rein muss. Inzwischen weiß ich auch, dass "Labor 204" eigentlich auch ein Seminarraum ist und kein Labor. 

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Ich hätte den Schluss gerne noch authentischer gehabt, aber ich hab leider keinen Plan, was er darauf sagen würde. Natürlich könnte ich ihn fragen, aber dieser Herr ist etwas spezieller. Da geht man nicht mal so hin und fragt, wenn man nicht selbst zum Mond geschossen werden will. 


 

Nicht passiert. Die Idee stammte aus Eikes Zitat: "Oh, mein Kittelknopf fällt bald schon wieder ab. Ich mag Dennis aber nicht immer nach seinem Nähzeug fragen, das deprimiert ihn so." Nähen, soso.

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Das ist passiert. Beides, sowohl der Tanzkurs als auch die Frage vom Prof. 

IR = Infrarot. Mit der Infrarotspektroskopie nimmt man das Schwingungsspektrum von Molekülen auf und wie die schwingen hatte uns der Prof damals vorgetanzt. Und irgendwer musste das auch nachtanzen in der Übung dazu.
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Wirklich passiert, heute erfahren, dass es noch ein klein wenig anders war. Statt in der Notdusche verhakte er sich an der Augendusche, wollte die Augendusche ausstellen und stellt die Notdusche an. Nicht viel Unterschied, aber fast noch besser. Das Waschbecken mitten im Eingang aufzubauen, war wirklich keine Glanzleistung vom Innenarchitekt.
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Das zweiseitige musste ich outlinen, weil der Bleistift langsam verschwand.

 

 

WOW-Turnier Chemie, Labor, Slash

Autor:  Major

Zur Zeit wird im 0ten und 1ten Stock im Chemiebereich bei uns umgebaut. Die reißen überall die Wände und Decken raus, verlegen tonnenweise Kabel und nehmen allerhand wichtige Dinge vom Netz. 

Auch unser NMR-Gerät!

NMR, das heißt Nulear Magnetic Resonance, mit dem Messverfahren wird so ziemlich alles gemessen, was in der Synthese gemessen werden muss. Damit kann man nicht nur Wasserstöffer und Kohlenstöffer anschauen, sondern auch Fluorstöffer, Phosphorstöffer... und so weiter. Eben das wichtigste Messverfahren.

Und nun ist das Ding vom Netz!

Aber der OC-Prof hat für alles eine Erklärung, auch fürs NMR: "Zur Zeit ist das NMR leider offline. Einige Doktoranten, deren Namen ich jetzt nicht nennen möchte, brauchen die Serverleistung für ein World of Warcraft-Langzeitturnier. So lange müssen wir dann warten. Sie sollten Freitag aber dann fertig sein, sodass uns der Server bereits Samstag wieder zur Verfügung steht."

Achso! Na da hat man dann aber Verständnis. Das ist ja auch nur seit so 2 Wochen offline. Schon krass, wie lange die Doktoranten durchhalten ;) Erinnert mich an die WOW-Southparkfolge, wohl eine ähnliche Mission.


[Nein, denkt nicht dran, über den Server zu spielen! Der ist so langsam, dass ich 10 Minuten braucht, um mir 11 MB runter zu laden!]

 

Und jetzt ein paar Laborcomics. Aus dem Labor, wozu der "Ich bin schuld"-Spind gehört.

Roti = Rotationsverdampfer, trennt Lösemittel vom Produkt ab. Mit entionisiertem Wasser zu befüllen, damit das Becken nicht verkalkt.

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Lieb die beiden, nich? Der größere von beiden hatte letzte Woche Mandel-OP, irgendwie beim Scannen schrott gegangen. Das ist zwar tatsächlich ein plausibler Grund, aber WIE er es sagte, da muss man es ihm dann doch übel nehmen. ^^



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Die Gaswaschflasche ist hinter die Reaktion geschaltet, und daran eine Vakuumpumpe. So zieht das Vakuum das entstehende Gas aus dem Reaktionskolben, der herrlich stark Gas produziert und wäscht das saure SO2 im NaOH der Gaswaschflasche aus. Nur hat sich dabei ein fester Feststoff entwickelt und schon war die Apparatur dicht. Wenn man sowas nicht schnell behebt, kann das zur Explosion führen.

Selbstverständlich bin ich morgens unterzuckert, da ich nicht frühstücke. All meine Bomben hab ich bisher unterzuckert gebaut. Der in der Mitte gezeigte Student überlegt schon, seine abgelaufenen Glucoseteststäbchen an mir zu verwenden. Schließlich kann so ein Frühwarnsystem Leben retten. Nur stell ich mir das unangenehm vor, wenn der mir dauernd das Ohr aufpiekst, um etwas Blut zu kriegen... °:)

... lol, ich hab im unteren Panel vergessen, das Thermometer zuende zu malen °XD Passiert auf Zugafhrten, wo man von Tussis beim Zeichnen beobachtet wird.

Das zweithärteste Material nach dem Diamanten - nicht verarschen lassen! Chemie, Physik, QVC, Wissenschaft

Autor:  Major

Nichts findet man so oft, wie die Aussage über irgendwas, dass es das zweithärteste Material nach dem Diamanten wäre. Eine wunderbare Eigenwerbung, nur leider in den allermeisten Fällen falsch.

QVC: Der Rillenfix ist aus Wolfram! In dieser Verarbeitungsweise das zweithärteste Material nach dem Diamanten!

Vortraghaltende Mitstudentin: Wir haben Korund verwendet, das zweithärteste Material nach dem Diamanten.

Edelsteinverkäufer: Das ist Siliciumcarbid, das zweithärteste Material nach dem Diamanten.


Nein! Aus! Schnauze! FALSCH.

Das einzige zweithärteste Material nach dem Diamanten ist Bornitrid.

Der Diamant weist Kohlenstoffatome auf, die mit allen 4 Bindungen zu einem jeweils anderen Kohlenstoffatom verbunden sind. Bordnitrid besteht aus Bor, das drei Bindungselektronen aufweist und Stickstoff, dass zwar auch drei aufweist, aber noch zwei übrig hat. Insgesamt 5. 3+5/2=4. In regelmäßiger Anordnung entspricht dies dem Diamanten.

Und laut den Messungen ist Bornitrid wirklich das zweithärteste Material.


Glaubt nicht alles, was ihr hört und lest. Vor allem aber grundsätzlich nicht das glauben, was angelblich am zweithärtesten sein soll, das ist nämlich meistens falsch.

Chrom versetztes Alaun - Kristalle Chemie, Wissenschaft

Autor:  Major

Meine ersten brauchbaren Zuchtergebnisse mit Chrom versetztem Alaun! Die Kristalle sind ca. 1 cm groß. Bisher hatte ich daraus immer nur unschöne Teppiche züchten können, die nach wenigen Wochen schon trübe weiß wurden. Inzwischen habe ich eine andere Technik und damit sogar ein Farbergebnis bekommen, das in der Anleitung gar nicht beschrieben war!

Laut Anleitung gibt das hell violette Kristalle und bei zu starkem Erhitzen dunkelgrüne. Beide hatte ich auch schon bekommen, nur eben sehr klein und hässlich. Nun habe ich es kalt eingerührt und bekomme diese tief violetten Kristalle heraus, die auf den ersten Blick schwarz aussehen, gegens Licht gehalten aber wirklich violett sind.

Endlich ein gutes Ergebnis mit diesem Salz! Da freut sich der Kristallzüchter und ist schon gespannt darauf, wie die Natriumchloridkristalle aussehen, die im Abzug vor sich hin kristallisieren. Morgen geh ich sie wieder besuchen :) Am Freitag war da nich nix Festes im Schälchen.

Kristalle - Zucht und Kauf Chemie, Wissenschaft

Autor:  Major

Ich bin der totale Kristallfan und züchte (und finde) ja auch selbst gerne. Nur sind Kristalle schwirig zu fotografieren und meine kleine Exilim weigert sich meistens, ordentliche Fotos davon zu machen. Ich hab nun Vadderns Kamera ausgeliehen und mal ordentlich dokumentiert, was ich so habe und was ich gezüchtet habe.




1) Bleikristall, eine Mischung aus SiO2 und PbO2. Gekauft auf dem Oldenburger Weihnachtsmarkt. Bei direkter Sonneneinstrahlung gibts eine Aufspaltung in die verschiedenen Spektralfarben, das war auch der Kaufgrund.

2) Meine hexagonale Tartratsammlung. Kalium-Natrium-Tartrat in Wasser auskristallisiert durch die Verdunstungstechnik. Das hat ca. 3 Wochen gedauert. Wenn sich erst mal Keime gebildet haben, gehts dann aber relativ schnell.

3) Natriumchloridkristall. Das Ding ist winzig und nicht mal 1 cm groß. Ich nenne ihn liebevoll Borgwürfel, weil er so stark verwachsen ist. Handelsübliches Kochsalz in Wasser aufgekocht und dann durch zwei Kaffeefilter filtriert, da die Trennmittel gegen das Verklumpen nicht löslich sind und eine dicke Schicht an Kristallisationskeimen bilden. Leider sind Kaffeefilter nicht dicht genug, daher ist die Methode nicht besonders toll und es gibt nur blöde Kristallteppiche statt tollen Einkristallen. Ich müsste anderes Salz kaufen.

4) Schwefel, kristallin aus der Natur. Gekauft auf dem Oldenburger Weihnachtsmarkt.

5) Wismutkristall, gezüchtet. Gekauft auf dem Oldenburger Weihnachtsmarkt.

6) Meine oktaedrische Kalium-Natrium-Tartratsammlung. Kalt in Wasser gelöst mit einem Schuss Essigessenz und dann sehr langsam mit der Verdunstungstechnik auskristallisiert. Durch die Säure ist der Kristallgittertyp verändert, sehr interessant :) Das bleibt auch so, ich habs zwischendurch mehrmals wieder aufgelöst und neu auskristallisiert. Leider fällt dabei immer Staub rein, was ein kristallisationskeim ist und die Kristalle dann nicht mehr so groß werden.

7) Kupfersulfat, 100g, vor Jahren kaufbar im Kosmos Kristallkasten. Apothekerglas gekauft bei Boesner, Etikett selbst gemacht, Aufkleber aus dem Labor. Das großkristalline Kupfersulfat im Vordergrund habe ich auf dem Stoppelmarkt in Vechta gekauft. Ich züchte aus dem feinkristallinen CuSO4 keine eigenen Kristalle, da ich den Müll davon nicht entsorgen kann. Man muss immer mal etwas abwaschen, aber Kupferionen dürfen nicht ins Abwasser.

Demnächst werde ich mich mit meinem Chromdotierten Alaun beschäftigen. Bisher habe ich da nur hässliche Kristallteppiche bekommen. Bisher hab ichs aber auch immer aufgekocht, was bei Tartrat zu weißen Kristallen führt und nicht zu transparenten. Also muss ich das Chromalaun wohl mal kalt einrühren und schauen, was passiert. Der Nachteil ist dabei allerdings, dass die Lösung tiefgrün ist und man nix sieht.

Mein drittes Tartrat brauch ich hier nicht aufzuführen, das sieht man einige Postings weiter unten. Da es so brüchtig ist, habe ich es auch nicht erneut fotografiert.

Wehtehäff ... Chemie, Konsum

Autor:  Major

Warnung, dies ist ein vorurteilshaltiger Jammerblog!

 

Anorganik Prof: *latscht mit seinem vollen Becher Kakao (aber mit Schutzbrille!) direkt ins Labor* Haben Sie davon schon ein NMR [Analyse-Spektrum] abgegeben?

Ich: Nee, noch nicht. *erwartet ein Donnerwetter, da dauernd zu wenig NMRs abgibt*

Anorganik Prof: Sie arbeiten wie ein Organiker!!

 

Buhuhuhuuuu T___T

Anorganiker sind meistens keine Organiker, da ihnen das zu stumpf und eintönig ist. Deswegen bin ich ja auch nicht mehr in der Organik. Ich arbeite also zu stumpf... T___T

Aber ich möchte nochmal betonen, dass er mit einem "Kakao" und nicht mit einem "Kaba" rein kam. Wobei natürlich beides nach der Laborordnung verboten ist. Aber er kommt irgendwo da aus dem schwäbischen Raum, sagt "Kemie", aaaaber "Kakao" :D Normal sagt ja ganz Süddeutschland Kaba zu Kakao. Was uns Norddeutschen alleine deswegen vollkommen abgeht, weil Kaba nichtmal gut schmeckt.

Ich hab mir sagen lassen, in Ostdeutschland mag man Kaba auch nicht.

Kakao oder Kaba?
Was sagst du zu der braunen Plörre? Ich meine nicht Kaffee. Sondern mehr dieses schokoartige Zeug.
Die Umfrage ist beendet

Ätzend! Episode 2 Chemie, Labor, Slash

Autor:  Major

Guten Abend verehrte Leserinnen und Leser,

Heute dann mal ein eindrucksvolles Foto über die Wirksamkeit der Schwefelsäuren von mir.


Alle drei Spritzen wurden für Chlorsulfonsäure verwendet.

"Reagiert mit Wasser explosionsartig" hatte ich zu dem Zeitpunkt schon wieder vergessen. So versuchte ich, einen mL der Säure in meinen Kolben zu spritzen, wobei mir der Übergang von Metall zu Plastik an Kanüle 1 spontan so sehr korridierte, dass nichts mehr durch ging und die Spritze an der Stelle aufplatzte. Es landete ein Spritzer im darunter befindlichen Kühlbad POFF!

Oh. Eindrucksvoll. Hatte ich da nicht mal was gelesen? Egal, ich brauch nicht "fast 1 mL" sondern 2.7 mL. Spritze nr. 1 nehmen. Mit Kanüle 2. Spritze 1 landete auf dem Zewa und wurde an den Stellen, die hier auch schwarz sind, sofort schwarz. Das geht echt schnell! Und rauchte vor sich hin.

Spritze Nr. 2 wurde gefüllt und gefüllt und... "Sie haben auch keine Angst, oder? Ziehen Sie Handschuhe an!" hörte ich neben mir. Sagte jemand zu mir, der täglich handschuhfrei mit Flusssäure umgeht. Aber nungut, Recht hat sie ja. Und ich habe keine Superkräfte so wie sie. Handschuhe angezogen, Spritze steckte noch im Kolben, da mussten wir erst einmal über die korrekte Steckweise von Gaswaschflaschen reden. Als das fertig war, war meine Spritze 2 leer und der Kolben wieder voll. Gut, bleib da stecken, dummes Ding, ich ordne meine Flaschen neu an. Flaschen stehen, Spritze wieder... äh, zieht nicht mehr. Mist!

Also neue Kanüle. Spritze zieht immer noch nicht. Spritze kaputt statt Kanüle? Spritze 2 landet auf dem Zewa, Spritze 3 geht in Betrieb. Tut, was sie tun soll und landet auch auf dem Zewa.

Die Kanülen gehören gebogen, weil man sonst nicht so toll an den Kolbeninhalt ran kommt. Und wir nehmen Spritzen, weil die wasserdichter sind als schnöde Pipetten. Pipetten ist was für Organiker, wir sind aber Anorganiker und da ist alles Luft- und Wasserempfindlich.

Was macht man jetzt, wenn die Reaktion rührt (tut sie immer noch, jetzt wo ichs schreib, bis morgen früh um kurz nach 9, da stell ichs aus) und man nix mehr zu tun hat? Spritzen entsorgen. Wie entsorgt man sowas aber?

a) in müll tun

b) aus dem fenster werfen

c) in den spritzenmüll

...? NEIN! Da ist doch noch die Chlorsulfonsäure dran und hydrolysiert vor sich hin! Das ätzt alles durch und wie man sieht auch den Kunststoff. Da unser Spritzenmüll aber ein Mayoeimer aus der Mensa ist und die bekanntelich nur aus Mayostabilem Kunststoff bestehen, kommt das nicht so toll.

Also tut der Chemiker, was er gerne tut: Wenns stinkt und kracht, der Chemiker lacht :D

Becherglas voll Wasser und Spritzen vorsichtig reinfallen lassen. TSCHHH POFF PFFFF TSCHHH, stink stink. Ich hätt erwartet, dass es nach HCl stinkt, aber seltsamerweise kam mir der Mief von Schwefelwasserstoff entgegen. IGITT. Da hab ich dann nicht mehr gelacht :( Einfach Abzug etwas runter und weiter TSCHH PFF :D

Ich hab noch eine ganze Destillationsapparatur voll davon *____* TSCHHH!!!

Ätzend! Chemie, Slash

Autor:  Major

Im Anfängerpraktikum hatte ich dauernd Ätzwunden von Salz- und Salpetersäure. Aber mit Schwefelsäure kleckere ich nicht. Nie! NIIIEE! Doch nicht mit Schwefelsäure! Die ist doch viel zu ätzend und zu sofortverkohlend und davor MUSS man einfah Respekt haben.

Und was war? Nachdem mir heute ein Schwall flüssiger Stickstoff in den Ärmel lief, begann ich meine 2. Phase im Becherglas zu suchen, kam zu schief und da rann mir das Zeug auch schon über die gesamte rechte Hand. Mit darin gelöstem Synthese-Produkt. Und Toluol. Und Chlorsulfonsäure, die noch viel schlimmer ist als Schwefel- und Salzsäure zusammen.

Was tut man dann? Wasser! Ich hab bestimmt 5 Minuten den ganzen Arm unterm kalten Wasserhahn gehabt. Aufgrund des vielen Toluols konnte ich das auch machen, denn bei konz. Säure ist Wasser noch viel schlimmer als nix tun.

Danach bin ich dann zur Sicherheitsbelehrung gegangen. Vielleicht hätte ich das andersrum machen sollen.

Meine Hand sieht etwas schuppig aus, aber sonst gehts ihr gut.

Videotip zum Thema beeindruckende Reaktionen mit Schwefelsäure:

http://www.youtube.com/watch?v=m72OiDo5lF0

 

 

Ich mach mir nur Sorgen: Mit Flusssäure kleckere ich auch NIIIIEEE. Und Flusssäure ist so ziemlich das ekligste, was man in nichtbiologischen Laboren finden kann. Bei Unfällen mit Flusssäure gehts hart zu: Bei einem 2€ großen Fleck muss das Körperteil entfernt werden oder man stirbt noch diese Woche. Leichte Verätzungen brauchen ungewohnt lange zum heilen, man hat das Gefühl, dass sie niemals heilen.

Ich werde meinen Plan, mich zu weigern, das Zeug zu benutzen, einfach weiter versuchen in die Tat umzusetzen. Hat die letzten 1.5 Jahre jedenfalls gut geklappt.


Es gibt Tage, an denen ist man einfach zu blöd.

Und es gibt Tage, da will der Schluckauf einfach nicht verschwinden. Ich häng mich gleich kopfüber aus dem Fenster!


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