Zum Inhalt der Seite


[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8]
/ 8


Schlagworte
[Alle Einträge]

Top 15

- Slash (357)
- Konsum (105)
- Chemie (75)
- Wissenschaft (62)
- Biowaffen (49)
- Cosplay (48)
- Fernsehen (27)
- Event (24)
- Lästern (23)
- Labor (21)
- QVC (20)
- Zeichnen & Malen (18)
- Umfragen (15)
- Physik (12)
- Astrofotografie (10)

Coffein Chemie, Konsum, Wissenschaft

Autor:  Major

Aaah, Kaffee...

Ich gehöre zu den Menschen, die gerne und viel Kaffee trinken. Allerdings nicht wegen des Wacheffekts, sondern weil er mir gut schmeckt. Dennoch, manchmal ist der Wacheffekt ganz nützlich. Besonders bei anspruchsvollen Vorlesungen von 16-18 Uhr.

Ich zeigte doch schon einmal meine Kaffeedose. Darauf habe ich das Coffeinmolekül gezeichnet.


Und letztens schenkte man mir ein T-Shirt mit einem groooßen Coffeinmolekül aufgedruckt. Aber verdammt, irgendwas stimmt da nicht. Es sah nicht so aus wie auf der Kaffeedose! Eine Doppelbindung fehlt.


Links das auf meinem T-Shirt, rechts das auf der Kaffeedose. Und rechts das meistens im Internet gefundene. Aber links findet man auch. Und nun? Welches ist das Richtige? Die Doppelbindung entscheidet nämlich über so einiges. Zum Beispiel auch über die Masse, denn pro Doppelbindung müssen leider zwei Wasserstoffatome gehen. Und wo eine Doppelbindung verschwindet, müssen zwei Wasserstoffatome her. Außerdem ist der Fünfring durch die Doppelbindung aromatisch, ohne aliphatisch. Das ist ein großer Unterschied! Aromatisch ist viel stabiler.

Nun habe ich im Crossfirecommander nach beiden Molekülen gesucht. Das ist so eine Datenbank für organische Moleküle. Und verdammt nochmal, BEIDE stehen unter dem Namen Coffein drin. Argh, dreck... und jetzt? Jetzt bin ich verwirrt. :( Zeit für einen weiteren Jammerblog.

Sprengstoffe - Basteln mit dem Chemiker Chemie, Slash

Autor:  Major

Sprengstoffe haben doch etwas Tolles an sich!

Wenns stinkt und kracht, der Chemiker lacht. Und wenn man so ein Klischee schonmal hat, dann machts auch nix mehr, sich mit Sprengstoffen zu befassen. Aber wie bastelt man sowas? Das möchte ich euch einmal näher bringen.


1. Octanitrocuban

Dieser Sprengstoff ist der heftigste der drei. Der Bindungswinkel ist besonders gespannt und ungünstig für Kohlenstoff (sitzt in den Ecken), daher ist diese Verbindung am reaktivsten.

Also wie in Mathe. Man nimmt so ein Kreuz mit 6 Flächen, klebt die an den Alken-Klebestellen (Doppelbindungen) zusammen, gießt einmal Salpetersäure (HNO3) hinzu und fertig ist der brisante Sprengstoff! Ganz ohne Uhu, denn Alkene kleben von alleine.


2. TNT - Trinitrotoluol

TNT kennt jeder. Und TNT ist auch sehr einfach herzustellen. Nur bekommt man das dann leider nicht sehr leicht gezündet. Aber das Herstellen macht trotzdem Spaß! Wenn man Vanillin zur Reaktion benutzt jedenfalls... Das riecht dann so toll.


Auch das ist ganz einfach. Man nimmt so ein gezacktes Teil mit 6 Kanten und klebt die an den Enden zusammen. Hält nicht so gut, deswegen nehmen wir ein Sauerstoffatom, ziehen das groß und legt das in die Mitte. An dem Kreis des Sauerstoffatoms liegen die Kanten nun gut an und bilden ein geschlossenes Sechseck. Der übrige Sauerstoff gast ab. Und dann nochmal Salpetersäure rübergießen, dann ists auch nitriert und geht voll ab!


3. TATP - Triacetontriperoxid

Die Anleitung hierzu findet man überall im Netz. Und lauter Berichte darüber, wie sich Kinder die Hände damit absprengen. Das ist nämlich ultraeinfach herzustellen. Noch viel einfacher als alles andere. Mit Dingen, die man so kaufen kann. TATP ist ein kristalliner Feststoff, der bei Hitzeentwicklung und bei Schlag hochgeht. Doller als Nitroglycerin.


Wie macht man das? Na, ganz einfach. Man nimmt ein lustiges Hydroxid-Strichmännchen mit Stäbchen vom Chinamann und einen Ethanolattisch mit einem Knick. Das Männchen ist jetzt etwas rot geriffelt, weil das so reaktiv ist. Das macht das Programm so. Und wenn das Hydroxidstrichmännchen jetzt Akrobatik auf dem Ethanolattisch macht, dann bildet das zusammen einen Kreis zu Triacetontriperoxid.

Klingt komisch, ist aber so. Soa, Kinder. Dann mal ran an den Alkenkleber, eine Flasche Salpetersäure gekauft und losgebastelt! Schulgebäude sollen sich übrigens sehr gut eignen für das Testen der Sprengkraft.

Von Glas zum Klimawandel Chemie, Wissenschaft

Autor:  Major

Was wird einem im Chemieunterricht in der Schule immer beigebracht, wenns nicht gerade um die Übergangsmetalle (Kupfer, Nickel, ...) geht? Es geht immer nur um das Eine! Die Valenzelektronen.


Hier nochmal das Periodensystem der Hauptgruppen. Hat nicht jeder so ein cooles linguistisches Periodensystem an der Wand wie ich. Mein Poster glänzt durch Inhaltslosigkeit. Es stehen zwar die Massenzahlen drauf, aber dann hörts schon auf. Stattdessen steht jeder Atomname in 6 Sprachen drauf. Andere gabs nicht.

Nochmal zur Erinnerung: Kohlenstoff hat so viele Valenzelektronen wie Silizium (4 an der Zahl), die Halogene (Fluor, Chlor, ...) haben jeweils nur ein Valenzelektron, Sauerstoff und die da drunter zwei, stickstoff und da drunter 3, bor und da drunter auch drei usw.

Was sagen einem die Lehrer dann immer in der Schule? Es geht nur um die Valenzelektronen! Jawoll. Um nix anderes! Chlor reagiert genau so wie Brom! Und Sauerstoff so wie Schwefel!

Ja nee, iss klaaa.

Das Dumme ist nur: Irgendwann fängt man an, das zu glauben. Der Ottonormalverbraucher hat dadurch keine Nachteile, aber der, der manchmal mit solchen Sachen umgehen muss, schon.

Beispiele:

Wasser. H2O. Eine klare Flüssigkeit, die bei 100 °C siedet. Ungiftig, nass, wichtig ürs Leben.

Schwefelwasserstiff. H2S. Statt Sauerstoff ist Schwefel drinne. Das ist schon bei Raumtemperatur gasförmig und stinkt abartig nach faulen Eiern oder abgestandenem Pfurz. Außerdem ist es ziemlich giftig.


Salzsäure: HCl. Ein natürlicher Bestandteil unseres Magens, wenn er gerade etwas zu tun hat. Ohne HCl im Magen wäre das Verdauen etwas schwerer. Auch konz. HCl über die Hand gegossen macht nicht viel aus. Einfach Wasser rüber und die Stelle sofort vergessen.

Flusssäure: HF. Die widerlichste Säure, die ich kenne. Sie ätzt sogar Glas. Die verätzten Stellen auf der Haut heilen schlecht bis gar nicht. Ein 2€ großer flecken auf einem körperteil, das nicht sofort amputiert wird, führt meistens zum Tode.


Und heute aus gegebenem Anlass:

Chloroform. Das ist Trichlormethan. CHCl3 Eine Flüssigkeit mit frischem Geruch. Aus der Literatur häufig als Schlafherbeiführmittel bekannt. Etwas Chloroform auf ein Taschentuch, von hinten an ein schwarfes Weib schleichen, das Tuch vor die Nase und den Mund drücken und schon kann man sie bewusstlos ins Auto einpacken. Gar nicht mal schlecht, das Zeug.

Trichlorsilan, SiHCl3. Also Chloroform mit Silizuim statt Kohlenstoff. Auch eine farblose Flüssigkeit, die aber nicht einfach so in großen Flaschen herumsteht. Extrem wasserempfindlich, heftige Zersetzungsreaktion mit Wasser. Chloroform dagegen interessierts nicht, wenn Wasser drin ist. Und Trichlorsilan ist starlk ätzend, Chloroform gar nicht. So ätzt es einem schon die Finger an, wenn man den Stopfen des Gefäßes ohne Handschuh öffnet. Und das tut verdammt weh!


Um nochmal in die linke Abteilung des PSE zu gehen:

NaOH, Natronlauge (NaOH + H2O) ist eine glipschige Flüssigkeit, die die Hände trocken, rauh und rissig macht. Allerdings habe ich erblich bedingt NaOH-resistente Finger. Auch 50%ige sollte für mich kein Problem darstellen. 32%ige war jedenfalls harmlos bei mir.

KOH, Kalilauge (KOH + H2O) ist ebenso eine glipschige Flüssigkeit. Aber schon eine sehr schwach konzentrierte Lösung hat mir die eine Hand einmal ziemlich kaputt gemacht. Als hätte man zu große Hände innen als Haut außen. Und als wäre die Haut im Backofen getrocknet worden.


Für Literaturfreaks: Stickstoff Atmen wir jeden Tag. Arsen bringt uns allerdings um.


Manchmal kommt es eben doch auf die Größe an. Und anders sind die Unterschiede einfach nicht zu erklären. Deuteriertes Wasser hat einen anderen Siedepunkt als normale Wasser. Und Deuterium ist ja bloß eines schwerer als Wasserstoff.

Im Falle des Trichlorsilans fand ich das jedenfalls sehr unpraktisch.

Und denkt ab sofort immer an das Märchen von den Valenzelektronen, wenn ihr aus dem Fenster guckt. Glas ist Siliziumdioxid, SiO2. Einen höher hätten wir Kohlendioxid, CO2. Von Glas zum Klimawandel.

Warnsymbole sind keine Deko Chemie, Physik, Slash, Wissenschaft

Autor:  Major
http://www.cookiemag.com/food/party/2008/03/madscientist?currentPage=1

Ich habe länger gebraucht, aber auch ich habe irgendwann verstanden: Warnsymbole sind keine Dekoration, sondern blutiges Überleben.

Seite 1: Der radioaktive Wrap
Es geht hier wahrscheinlich um die grüne Farbe. Aber grün ist eine ganz normale Lebensmittelfarbe. Da ich mich mit Lebensmittelfarbstoffen beschäftige, weiß ich, was wirkt und was nicht. Ein blauer Wrap wirkt. Ein grüner nicht, der erinnert bloß an Spinat.
Und Radioaktivsymbole sind keine Deko. Man hat nicht oft damit zu tun, die meisten sogar gar nicht. Aber stellt euch vor, jemand schenkt euch einen Stein, der strahlt. Was macht ihr dann? Entsorgen kann man den auch nicht. Und wo drauf steht, dass etwas strahlt, das sollte man meiden. Und nicht essen. Andersrum so etwas nicht auf Essen anbringen.
Dass ich diese Symbole teilweise auf meine Mülltonnen gemalt habe, ist da weniger schwer wiegend.

Seite 2: Der Hirnkuchen
Ich finde den Hirnkuchen toll. Ehrlich! Und diese milkalilane Farbe, echt klasse. Aus Aspekten der Lebensmittelfarbwahl auch sehr gut, denn es gibt nur wenig lila Lebensmittel. Mir fallen da spontan nur Heidelbeerprodukte ein. Sehr schön künstlich. Aber was sie mit den Erlenmeyerkolben angestellt haben, widert mich an. Laborzeug bleibt im Labor und gehört nicht in die Küche. Auch wenn es ganz neu ist und noch nie Bleilösungen oder Benzol drinne waren. Das ist einfach bäh.

Seite 3: Die Petrischalen
... Ieh. Petrischalen werden für biochemische Zwecke benötigt. Darauf züchtet man Pilzkulturen oder Bakterien. Das Modell sieht vor, dass ein Keim zu einer Keimkolonie wird, die dann auf sichtbare Größe anschwillt und somit zählbar wird. Was dort nicht vorkommt, sind schleimige Würmer.
Mit Petrischalen verbinde ich leicht üblen Geruch und Allergene in der Luft. Resistente Viecher, die z.b. auch salzsäure aushalten. Ein hohes Krankheitsrisiko. So etwas gehört nicht auf den Tisch. Selbst wenn ich Wackelpudding mögen würde, aber das trifft auch nicht zu.


Ich versteh immer noch nicht, wie man die Hirnform vom Hirnkuchen hinbekommt. Jetzt will ich unbedingt Hirnkuchen backen :D

Weihnachtsgruß aus dem Organiklabor Chemie

Autor:  Major

Die Aromaten wünschen eine konsumgeile Vorweihnachtszeit!

Vanillin Chemie, Konsum

Autor:  Major
http://www.chefkoch.de/forum/2,14,339772/Vanillin-in-konzentrierter-Form.html

Aua aua aua!!!

Threaderöffner sucht Vanillin ohne Zucker verschnitten. Ja, das hätte ich auch gerne. Steht auch im Labor. Aber das Zeug hat keine Lebensmittelfreigabe und noch eklige Reste von anderen Chemikalien drin wie Toluol und so.

> warum verwendet ihr nicht ganz normale Vanillestangen?

... Wenn ich nach einem Apfel frage, dann wird mir doch normal auch keine Birne angeboten, weil das einfacher ist... oder?! *Kopf auf den Tisch hau*



>ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht, weshalb man echte Vanille durch Chemie ersetzen sollte???
Gerade deshalb backe ich ja selbst, um keine unnötige Chemie und Zusatzstoffe drin zu haben

Lol! WAS ist wohl der Hauptgeschmacksträger in Vanille und heißt deswegen fast genau so? Richtig. Salzsäure.
Außerdem ist Kochsalz auch Chemie. Igitt, da ist Chlor drinne. Bah!


> Ich denke ich bleibe bei echter Vanille und nicht dem Vanillin, wo jeder weiß das es nur künstlich ist

Dann aber bitte auch echtes Salz kaufen. Und echtes Wasser trinken. Wo auch immer man das herkriegen soll und was auch immer das sein mag.


Also manchmal... Natürlich ist Vanillin ein Eigenstoff. Aber er schmeckt besser als Vanille, ist sowieso in Vanille enthalten, einfacher zu handhaben und stinkt nicht so nach gebackener Schuhsohle als Pulver wie es Vanille tut.


Ich mag Vanillin und ziehe es echter Vanille vor! Und Vanille-Duftöl aus Nanunana ist der letzte Scheiß. Dort besteht jedes Duftöl als Zimtaldehyd. Und der riecht wie Zimtpulver in Pisse gelöst.
Außerdem schmeckt Vanilleeis nach gar nix. Und die schwarzen Punkte sind geschredderte Autoreifen. Ja, das ist nicht erfunden.

Kupfer, Silber, Gold Chemie, Cosplay

Autor:  Major
Ich brauche goldene Hakenschrauben.
Im Toombaumarkt kosten die 6 Euro. Also eine Packung a 3 Euro, wo aber weniger als 10 Schrauben enthalten sind.
Im Bastelladen sind sie ausverkauft, total fett und kosten 2.50.
Bei Toom kosten sie 44 cent. Aber dort sind sie nicht mit Messing überzogen, sondern mit Nickel. Messing sieht gold aus, Nickel silber.
Hmpf. Natürlich hält herkömmliche Farbe auf Metall nicht sehr pralle. Aber man ist ja Wissenschaftler und hat einen Plan.
Warum ich den Plan nicht ausführe, steht dann am Ende in Form einer Zahl.

Messing besteht aus Kupfer und Zink. Normal ist Messing eine Legierung, die man bei unmenschlichen Temperaturen herstellt, aber ein Findiger Forscher erkannte einst, dass man ein Kupferblech mit Zink überziehen, dieses kurz am Bunsenbrenner erhitzen kann und dann auch Messing hat. Weniger Stress mit hohen Temperaturen und fast schon geeignet, um es zu hause zu machen.

Man nehme:
- 2x Ein Schmodderglas z.b. altes Schweinskopfsülzeglas
- Ein Zinkblech
- Die Hakenschrauben
- Zinkchlorid
- Kupfersulfat

Zuerst wird eine gesättige Kupfersulfatlösung hergestellt, in der lange Zeit die Hakenschrauben eingelegt werden. Nach der Spannungsreihe der Elemente scheidet sich das Kupfer auf dem Nickel ab. Toll, jetzt sind die Schrauben hässlich verkupfert. Abspülen und trocknen.

Ind zweite Glas kommt unten eine Zinkplatte und darauf eine gesättigte Zinkchloridlösung. Die verkupferten Hakenschrauben werden darin eingelegt. Irgendwann dann wieder rausgenommen, gespült, getrocknet und dann kurz mit einem Bunsenbrenner oder Feuerzeug erhitzt. Wenn man alles richtig gemacht hat, werden sie nun von hässlichkupferähnlich zu toll-gold. Also eigentlich toll-messing, aber das sieht ja fast gleich aus.

Warum ich das nicht tu?

Messingschrauben bei Toom: 6 Euro
Zinkchlorid bei Omikron: 3 Euro plus 4 Euro Versandt
Kupfersulfat habe ich zufällig hier. Was das Zink angeht, könnte das auch nochmal ins Gewicht fallen, keine Ahnung, ob wir das haben.

Ich nehme jetzt: Die 44centschrauben ausm Hornbach, etwas Ethanol zum Entfetten oder Aceton und normale Sprühfarbe für Gold. Und viel Hoffnung.
Ist ungiftiger, macht nicht so viel Dreck und ich muss die Schwermetallabfälle nirgendwo hinschmuggeln zum Entsorgen oder eindampfen.
Außerdem bleibt mein CuSO4 dann weiterhin bei 100g. Es ist sehr dekorativ.

Ich überlege gerade, ob da noch Salzsäure hinein kam. In meinen Unterlagen stand nix. Aber den allerersten Versuch machten wir damals mit 50%iger Natronlauge und Zinkpulver. Das ganze wurde aufgekocht und der Cu-Pfennig 10 Sekunden lang drin gekocht und dann kurz am Bunsenbrenner angebraten. Aber 50%ige Natronlauge ist nicht so toll zu Hause.

Im Zweifelsfall immer den Cu-Pfennig in konz. Salpetersäure auflösen und sich am Brodeln und Blubbern erfreuen und an dem braunen Gas, das herauskommt :D Könnt ich stundenlang machen!

Making of: EMO-Christbaumschmuck Chemie, Slash

Autor:  Major

Sehr geehrte Damen, Herren, EMOs, Möchtegern-Vampire, sich-für-etwas-Besseres-halter und was da draußen noch so herumrennt!

 

Bald ist Weihnachten und darauf sollte man sich schonmal vorbereiten. Doch wie tut das der Goth? Und wie macht es ihm der EMO nach? Was hängt sich ein Visu an den Baum? Schwarze Christbaumkugeln natürlich. Diese gibt es jedoch nicht im Laden zu kaufen, was grob gesagt eine Sauerei und Diskriminierung ist, denn diese Menschen möchten genau so schöne Weihnachten feiern. Daher habe ich mich bemüht, einmal eine schwarze Christbaumkugel mit viel Zeitaufwand herzustellen. Es steckt sehr viel Liebe in dem guten Stück.

Und so sieht es aus:



Ist es nicht wundervoll? Die Aufhängung ist noch in Alufolie und darunter Watte eingepackt, die Temperatur ist bei über 100 °C, daher konnte ich das Ding noch nicht abnehmen. Inzwischen habe ich es aber einmal im kalten Zustand gesichtet. Ein wahres Prachtexemplar ist mir da gelungen.

Nun, wie macht man so etwas? Ihr braucht:

1) 20g Adipinsäure, 100 ml Chloroform, 63 ml Ethanol und 5 g Toluolsulfonsäure, sowie Reste von Braunstein und Dimethylsulfoxid. Diese zusammen 8 Stunden unter Rückfluss mit einem inversen Wasserabscheider ersitzen. Das Wasser mit einer Pipette entnehmen, bis kein Wasser mehr entsteht.

2) Das Chloroform bei Atmosphärendruck abdestillieren

3) Noch mehr Chloroform bei Wasserstrahlvakuum entfernen (blubbert sonst im nächsten Schritt zu stark)

4) Hochvakuumdestillation

Das bedeutet, eine Destillation mit Vigreuxkolonne (das durchsichtige Teil zwischen den Alufolienstücken) aufbauen, weil das Zeug sonst zu hoch spritzt und in die linken kleinen Kolben läuft.


In den linken Kolben soll nur der doofe abdestillierte Adipinsäurediethylester rein und in meinem Fall leider noch etwas Dimethylsulfoxid. Im Kolben rechts jedoch bildet sich ein zuerst grauer, dann brauner und zum Schluss schwarzer Spritzrückstand aus Toluolsulfonsäure und Braunstein, der an der Kolbeninnenwand klebt. Und irgendwas zerbratenes ist da noch drin, ich habe das gute Stück nämlich auf 210 °C erhitzt und das mindestens eine Stunde lang. Zum Schluss spritzte der gute schwarze Stoff bis in meine Kolonne (das durchsichtige Teil über dem Kolben mit der Klammer dran).

Natürlich braucht diese Destillation eine Hochvakuumpumpe, die bis auf 0,11 mbar runter zieht, ansonsten geht der Ester nicht raus.


Insgesamt hat das Erstellen dieser wunderschönen Kugel 4 Tage gedauert. Die Veresterungsreaktion hatte ich 3 Tage laufen, Chloroform hab ich an einem Tag abgezogen und die Hochvakuumdestillation hat 6 Stunden gedauert. In diesem schwarzen Kolben steckt wirklich eine Menge Liebe! Und er ist so wunderschön schwarz geworden, dass es fast permanent erscheint. Ob es das wirklich ist, wird sich noch zeigen.

Also, liebe EMOs, Gothics, Visus und andere Leute mit der Neigung zu schwarzem Christbaumschmuck, ein Einkauf im Laborbedarfslager kann nicht schaden :)

Das Ölbad kann man sich übrigens in jeder guten Kantine mit Friteuse besorgen. Wir haben letztens unsere Friteuse ausgeleert und was da raus kam, sah aus wie das frische Öl aus den Fässern für unsere Ölbäder. Mit der Zeit wird das trübe.

Paracetamol gegen Kater? Chemie, Wissenschaft

Autor:  Major

Katerbekämpfung mit Paracetamol?

Lieber sein lassen!


Bleiben wir beim Ethanol. Das ist so ein toller Stoff.

Wer den Ethanol allerdings so sehr liebt, dass für ihn die Liebe durch den Magen geht, der klagt nicht selten später über einen Kater. Damit ist natürlich nicht der putzige Vierbeiner gemeint, sondern Kopfschmerzen, Übelkeit, Unwohlsein, blabla. Aber mit Fokus auf Kopfschmerzen. Was tut der deutsche Bundesbürger bei Kopfschmerzen? Er wirft Pillen ein. Ich werfe gegen Schmerzen Aspirin ein, es gibt jedoch auch Menschen, die auf Paracetamol schwören. Und genau das sollten sie in dieser Situation besser sein lassen, denn mit dem Abbauprodukt Acetaldehyd des Ethanols und dem Wirkstoff der Paracetamoltablette, sowie einem speziellen Enzym kann eine Oxidation zu N-Acetyl-p-benzochinon-imin geschehen. So schlimm wie dieser Name jetzt aussieht, so krebserregend ist der Stoff, zu dem er gehört. Besonders betroffen sind die Oft-trinker von dieser Möglichkeit der Reaktion, da sie das Enzym herstellen.

Was lernen wir daraus? Lieber nicht trinken, sondern gleich kiffen! Aber vorsicht, der Kater danach ist noch viel schlimmer.

 

Quelle: Chemie unserer Zeit, Wiley-VCH, 2007.

Keine Chemikalien in Bier? Chemie, Wissenschaft

Autor:  Major

Ethanol in Bier gefunden!

Nein! Unser Bier enthält keine Chemikalien!!!


Der erste April ist ja ein nettes Datum. Lauter lustige Meldungen, lauter Schwachsinn, die Presse ist voll mit unglaubwürdigen Sachen. Und dann nimmt einen der Chef auch noch aufs Korn.

Einmal gab es in einer Zeitung die Meldung "Ethanol in Bier gefunden!" am ersten April gefolgt von einer Aufzählung, was Ethanol denn tolles kann. Eingesetzt als Desinfektionsmittel, in hohen Dosen tödlich, Zellgift... Kennen wir ja alle. Allerdings schien man bei einem Bierbrauer weder einen Kalender noch Ahnung zu haben und nahm offen Stellung "In unserem Bier sind keine Chemikalien enthalten". Keine Chemikalien. Also kein H2O, kein C2H5OH, kein CO2, kein N2... Kurz: In den von ihnen verkaufen Flaschen muss sich ein Vakuum befinden. Denn selbst Luft wäre ja eine Chemikalie.

Stickstoff: Man stellt aus Stickstoff und Wasserstoff gefährlichen Ammoniak her. Ammoniak ist unglaublich giftig und riecht nicht gut.

Sauerstoff: Es polymerisiert Ölfarbe, es ist verantwortlich für den Rost, brandfördernd etc. Sauerstoff ist total gefährlich.

Kohlendioxid: Wird für Grignardreaktionen verwendet, man kann damit Carbonsäuregruppen machen, man kann es als Kalk lagern. Total Chemie!

Argon, Neon und Helium werden als Schutzgas verwendet. Und Helium entsteht überall da, wo der alpha-zerfall der Radioaktivität vorkommt. Gefährlich!

Also Luft = Chemie. Und somit kann Luft nicht in Bierflaschen verkauft werden.

Wasser dagegen... Wenn man ganz viel Strom in Wasser einleitet, entsteht über der Wasseroberfläche Knallgas. Und das kann richtig dolle explodieren. Wobei wieder Wasser entsteht... aber es ist gefährlich und dass Wasser sowas kann, sagt ja wohl, dass es Chemie ist.


Ich bin jedenfalls froh, kein Bier zu kaufen. Man weiß ja nie, in welcher Flasche das Vakuum auf einen lauert. Vakuum ist gefährlich. Wenn eine Glasflasche implodiert, dann splittert sie fein zu allen Seiten weg.


Zum nachlesen:

http://www.zeit.de/1986/16/Alarm-Ethanol-in-unserem-Bier?page=1


[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8]
/ 8