Warum darf jeder Fanfictions veröffentlichen?
Ernst gemeinte Frage. Warum?
Inzwischen hab ich das Folgende so oft gesehen (nicht nur bei animexx), daß es mir zu den Ohren rauskommt und ich mitsingen könnte.
Ein User schreibt eine Kritik zu einer Fanfic, wagt es aber in seiner bodenlosen Frechheit, Ungereimtheiten, Logiklöcher, RS, Grammatik und/oder Charakterdarstellung zu kritisieren.
Auftritt Autor-chan und/oder mindestens einer seiner Freunde/Fans/Sockenpuppen/Fake-Accounts: "Lies es halt nicht, wenns dir nicht gefällt!"
Kritiker-chan: "Wie soll ich wissen, obs mir gefällt, wenn ich es nicht lese? Und wenn du deine Probleme in den Griff kriegst, dann wird deine Geschichte doch besser. Es ist halt nicht logisch, daß [beliebigen Grund einfügen] passiert."
Autor-chan/Freund/Fan/Sockenpuppe/Fake-Account: "Du bist doch nur neidisch, weil du nicht so kreativ bist wie ich! Außerdem sagen alle anderen, wie geil die Story ist! Und Logik? Wozu Logik? Laß es auf dich doch mal wirken! Warum mußt du alles schlecht machen?"
Kritiker-chan kann dann noch versuchen, diesen Dialog fortzuführen, zumeist lohnt es sich aber nicht. Mit Pech hat Kritiker-chan dann auch noch Autor-chan/Freund/Fan/Sockenpuppe/Fake-Account im Gästebuch zum Spam-/Flame-Fest auf Besuch.
Und meine Frage ist: Warum dürfen Autor-chan/Freund/Fan/Sockenpuppe/Fake-Account FFs veröffentlichen bzw. sich bei der Verteidigung der solchen benehmen als ginge es um einen blutigen Glaubenskrieg im Kindergarten?
Wer das Wort "Kritik" nicht mal buchstabieren kann, geschweige denn dessen Bedeutung verstehen, sollte seine Werke besser nur per Email an seine Freunde und Fans schicken. Oder wenigstens ehrlich hinschreiben: "Bitte nur Bauchpinselei!"
Dann könnte man sich nämlich die Mühe sparen, Zeit und Energie in Kritiken zu stecken und Autor-chan einfach dem nächsten MSTing-Autor überlassen.
(In Zeiten, in denen von einigen Personen Kritik an käuflich zu erwerbenden Produkten mit dem Totschlagargument "Mobbing!!!111einself" niedergeknüppelt wird, kann man wohl leider davon ausgehen, daß die Mentalität von Autor-chan/Freund/Fan/Sockenpuppe/Fake-Account inzwischen Schule gemacht hat, zum Leidwesen aller anderen.)
Ich schreibe, weil es mir Spaß macht. Auch wenn ich schon in Tränen ausgebrochen bin, weil der Plot mich geärgert hat oder die Geschichte zu ende war; ich auf wirklich peinliche Fehler aufmerksam gemacht wurde, für die ich am liebsten in Grund und Boden versunken wäre; mir die Finger, Handgelenke und Schultern geschmerzt haben; ich mit Schreibblockaden und Erschöpfung gekämpft habe; es mir leid tat, einer Figur dieses oder jenes anzutun.
Und darin liegt die Antwort: Wer wirklich aus Freude schreibt, der lebt mit allem, auch mit den unangenehmen Seiten, das es mit sich bringt. Wer nur für Fame schreibt und kein Interesse daran hat, zumindest eine lesbare Geschichte abzuliefern, der soll aufhören und sich eine andere Beschäftigung suchen. In seinem Interesse, im Interesse der Leser und im Interesse der anderen Autoren, die von diesem Schmierentheater die Schnauze voll haben. Und nach 17 Jahren im Internet kann ich persönlich sagen, daß meine Schnauze schon längst überquillt.
Die FF-Seiten sind nicht dafür da, den Wunsch nach positiver Aufmerksamkeit durch Quietsche-Kommis zu stillen.
Es wird Zeit, daß wir das wieder stärker in unser Bewußtsein rufen: Wer sein Publikum beschimpft, hat keines verdient.
>Ah danke, so meinte ichs. Vllt ist deine Formulierung ja für manche verständlicher :)
Eigentlich ist das doch für die meisten der Grund, um mit dem Schreiben zu beginnen. Ich hab erst eine Person getroffen, die meinte, man könnte damit groß Geld verdienen und der Kerl hat die Frauen in seiner Umgebung auch gefragt, was sie romantisch finden, um genau das einzubringen. Fand ich seltsam. ^^"
Für die meisten ist es im Kern ja reines Herzblut. Daher ist es gerade für Anfänger, aber nicht nur die, niederschlagend, wenn man nur Kritik um die Ohren geworfen bekommt, die sich selbst nichtmal als eine Meinung von vielen möglichen darstellt.
Ich denke auch, wenn man nicht auch etwas Nettes zu sagen hat, sollte man gar nicht kommentieren. Da geht man ja nur absichtlich auf Konfrontationskurs, weil man ja insgeheim weiß, dass die meisten ja doch lieber in Ruhe gelassen wollen, als einen Wall of Text an Negativität zu lesen. ^^"
>Eben. Dann schreibt derjenige halt weiter so. Ist ja auch nicht schlimm.
>Schlimm finde ich persönlich es, wenn manches bei Lektoren durchrutscht (Twilight in Englisch ist so n Beispiel, weil...allein auf der ersten Seite gibt es mehrmals den Fall, dass drei Sätze hintereinander genau gleich anfangen / genau gleich aufgebaut sind. Wortwiederholungen sollte man vermeiden und so. Aber irgendwann will ich diese Jubiläumsausgabe auch noch lesen. Nur finde ich es furchtbar, dass das bei einem Lektor so durchgegangen ist)
>Aber bei einer FF ist das meiner Meinung nach was anderes. Es ist einfach ein Hobby, das jemand mit anderen teilen will.
Bei manchen Szenen kann man sagen, dass die Wortwiederholung die Bedeutung eines Wortes, Gefühls oder der Szene verstärken soll. Aber das merkt man ja für gewöhnlich. XD Wenn das nicht der Fall ist, ist es schon auch die Mitschuld des Lektors; dafür, dass er so schlampig gearbeitet hat.
>Uh, ES muss ich auch unbedingt nochmal lesen. Nur leider haben mich all die anderen Bücher nicht so wirklich überzeugt. Gut geschrieben, aber für mich halt leider weder Horror, noch großartig spannend. Wobei ich jetzt wegen dieser Kinderorgie verunsichert bin. Will ich das wirklich lesen? xD
Also den Teil bestimmt nicht.XD
Insgesamt... naja, es ist wie seine anderen Bücher.
>Ey, das dachte ich mir beim Lesen von Faust auch. Ich weiß gar nicht wie oft ich unterm lesen gefaucht und bei Freunden gejammert hab, dass, wenn das jemand als FF schreiben würde, der FF-Autor würde von den Kommentatoren verbrannt! (ich wollte es aber fertig lesen, zum einen, weil Pratchett im Roman "Eric" Bezug darauf nimmt und ich das Original halt erstmal kennen wollte, zum anderen ist es halt n Klassiker und es sind halt auch gleich alle drei Faust-Teile in meinem Buch drinnen)
Manchmal brauchst du nur Hype, einen großen Namen und viele Literaturkritiker, die dich absegnen.XD
Klar, viele der Klassiker sind zurecht Klassiker; schon alleine des Stils und Ausdrucks wegen. Zumindest für die damalige Zeit. In einem modernen Roman würde man sich so nicht ausdrücken, weswegen man Klassiker als Kinder ihrer Zeit sehen sollte. Trotzdem hab ich mich durch manche in der Schule durchgequält - und bei manchen mit Hilfe von Wikipedia lol.
>Genau das! Dankeschön.
>Ich bin ja bei Kommentaren dazu übergegangen, die nur zu schreiben, wenn ich Lob hab und dann die positiven Bereiche hervorzuheben. Einfach, weil ich mich nicht für fähig halte, meine Kritikpunkte so vorzubringen, dass sie für den andern nicht verletzend sind.
>Ausnahme: die Person kommt direkt zu mir und frägt nach meinem Feedback. Dann mache ich das durchaus und merke die Punkte an, die ich verbessern würde und vor allem, wie ich sie verbessern würde. Allerdings sage ich dann auch, was ich gut finde.
>Wenn mir nichts positives dazu einfällt, halte ich lieber die Klappe -immerhin kommt das alles ja auch direkt zum Autor/Fanworkersteller ;)
Ich bin dazu übergegangen, dass ich ein neues Kapitel Großteils so kommentieren würde, wie ich es bei einem veröffentlichten Buch, einer neuen Anime-Episode etc... tun würde: ich teile einfach mit, was ich persönlich bei dem Geschehen und was ich über die Charaktere gedacht und gefühlt habe. Da hab ich es auch aufgegeben möglichst "professionell" klingen zu wollen. Ich schreibe mir einfach von der Seele, was mir einfällt. Mitsamt Smileys und ein wenig Umgangssprache etc... XD
Ab und zu gehe ich noch auf den Stil oder andere Bereiche ein, aber im Großen und Ganzen handhabe ich das eben so. Da kommt auch nicht so rasch das Gefühl auf, als würde ich für alle sprechen wollen, denke ich.
Wie gesagt: Viele Ich-Botschaften einbringen.