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Die Messen und die Plagiate Plagiate

Autor:  Lie-san
Wer hat es nicht schon gesehen?
Die riesigen Händlerstände auf den Buchmessen, wo man auch gerne davor steht und sich auch fragt: "Das gibt es doch nichtmal als offizielles Merchandise?"
Ja, es ist jedes Jahr das gleiche. Es werden erschreckend viele Plagiate und ähnliches in den Comic-Bereichen der Buchmessen verkauft. Und jedes Jahr werden die Stände gefühlt größer und verdrängen kleinere Händler, die sich kaum die Gebühren leisten können.

Dieses Jahr war es mir nach der Leipziger Buchmesse zu viel. Ich wollte etwas dagegen tun. Also habe ich die Messeleitung angeschrieben, sie darauf hingewiesen und nachgefragt, was man wirklich machen kann. Sogar mit der Nennung eines Händlers, dessen Produkte wirklich nach Fake geschrieen haben...
Ich hatte die Hoffnung, dass die Messe etwas tun würde. Doch leider kann sie es nicht.

Die Originalantwort der Leipziger Messe:
Hallo Frau *******,

vielen Dank für Ihre E-Mail. Ja, leider verkaufen einige der Händler offenbar Plagiate. Als Messeveranstalter können wir leider nur nicht konkret dagegen vorgehen. In diesen Fällen müsste der Urheber klagen. Dafür bieten wir auch Unterstützung und Hilfe von Anwälten an.

Die wirksamste Methode, den Verkauf von Plagiaten zu vermeiden ist aus unserer Sicht, den Kauf zu vermeiden. Wenn die Verbraucher diese Sachen nicht kaufen und dafür Wert auf Originale legen, werden die Fälschungen auch nicht mehr so massiv angeboten.

Mit freundlichen Grüßen

Kerstin Libuschewski
Projektreferentin

Deswegen wünsche ich mir: Wenn ihr auf einer Messe einen Händler entdeckt, der Fälschungen verkauft: Unterstützt ihn nicht noch mit einem Kauf. Oder fragt genau nach. "Woher haben sie das Merchandise?" "Wieso ist dort kein Schildchen dran?"
Denn wenn die Händler keinen großen Gewinn mehr einfahren, werden sie es sich bestimmt zweimal überlegen, ob sie mit solche riesigen, teuren Ständen auf den Messen vertreten sein wollen.

PS: Dieser Weblogeintrag konzentriert sich wirklich auf Messen. Auf Conventions habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich doch eher von der Seite der Veranstalter darum bemüht wird, dass Plagiatshändler kein leichtes Spiel haben. Wenn euch dort etwas komisch bei einem Händler vorkommt: Sucht euch am besten einen Helfer und sprecht das Problem an. Er wird euch gewiss helfen oder an jemanden weiterleiten der sich des Problems annimmt.



EDIT:  Azamir hat sich in einem Blogeintrag nochmal genauer um das Thema der Raubkopien selbst ausgelassen und Tipps zum Erkennen eben dieser aufgeschrieben.
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Datum: 02.04.2012 20:37
Auf ganz vielen Conventions sind Fälschungen auch verboten und diese Händler werden gar nicht mehr zugelassen!
~♥~ This blood, lineage should perish and never awake.
Up to the last drop of the blood. ~♥~
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Datum: 06.04.2012 17:14
Eigentlich ein guter Gedanke, nur: Woher erkenne ich als Neuling oder jemand, der sich nicht auskennt, dass es eine Fälschung ist. Klar, wenn die Farbe nicht stimmen oder die Nähte; oder es einfach nur billig aussieht. Aber was ist den guten Fälschungen?
Rarity: How in Equestria can she think that tiny patch of cloud is Cloudsdale?
Applejack: The same way he got you to think that cheap rock was a bona fide diamond.
Rarity: ...I thought we agreed never to speak of that again.
Datum: 06.04.2012 17:47
Viel Ahnung von Plagiaten habe ich (leider) nicht. Aber es gibt auf Conventions auch immer gute Workshopangebote zum Thema Plagiate.
Und wenn man sich nicht auskennt: Der Preis verrät schon sehr viel. Wenn man ungefähr weiß, für wieviel bestimmte Produkte gehandelt werden und der Preis dort ist um ein vielfaches günstiger: Lieber sicherheitshalber die Finger von lassen.
Pictured Nana - A Photo Blog

JA, ich sage gerne meine Meinung.
Ich habe wenigstens eine EIGENE!

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Datum: 14.04.2012 11:38
Es ist traurig, dass die Plagiate die Originale so verdrängen... Manchmal ist es echt so, dass das Plagiat verdammt dem Original nah kommt und wenn man dann keine ungefähre Preisvorstellung hat, dann hat man "verkackt" - ich will damit sagen, dann unterstützt man den Händler ja aus Unwissenheit heraus (ich will nicht wissen wie oft ich das vielleicht aus Versehen schon gemacht habe), aber ich halte mich für gewöhnlich an die Händler die ich kenne (Archonia, Sammlerecke, etc.)
Guter Blog-Eintrag, danke! *empfehl*
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Ater macet ve gebra, ve dedra, lu oram. Amen!
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Datum: 14.04.2012 15:16

Könntest du vielleicht noch Beispiele von Plagiaten machen?
Ich kann mir das gerade nicht so vorstellen, weil ich auf den Messen noch nie was gekauft habe, was nicht essbar war.
Mich würde so was allerdings interessieren, weil ich mir seit einiger Zeit überlege, ob ich mein Naruto-Stirnband nun auf einer Messe sehe (vorausgesetzt, ich finde dort ein Gutes), oder im Internet bestelle, wo ich die Beschaffenheit, Größe etc. nicht mit der Hand überprüfen kann.
Nun bin ich allerdings alarmiert und würde gerne wissen, was genau du als Plagiat bezeichnest und welche Produkte es denn genau betraf, die du auf der LBM gesehen hast.

Datum: 14.04.2012 15:21
Am auffälligsten auf der LBM waren für mich die Massen an Kissenbezügen. Weil dies zu häufig ja einfach mal nicht existentes Merchandise ist, also nichtmal eine wirkliche Kopie - und besonders gut erkennbar an der Tatsache, dass man sich nichtmal die Mühe macht ein Schildchen dranzumachen.
Häufig werden auch Sammlerfiguren kopiert, diese zeichnen sich aber meist (laut meiner Kenntnis) durch bestimmte Symbole z.B unter dem Sockel der Figur aus.
Pictured Nana - A Photo Blog

JA, ich sage gerne meine Meinung.
Ich habe wenigstens eine EIGENE!

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Datum: 15.04.2012 18:46
Lie-san
>Am auffälligsten auf der LBM waren für mich die Massen an Kissenbezügen. Weil dies zu häufig ja einfach mal nicht existentes Merchandise ist, also nichtmal eine wirkliche Kopie - und besonders gut erkennbar an der Tatsache, dass man sich nichtmal die Mühe macht ein Schildchen dranzumachen.

Stimmt, zumal ein paar der Kissenbezüge (ist mir bei Dakimakuras aufgefallen) mit Motiven bedruckt waren, die ziemlich offensichtlich keine offiziellen Bilder waren sondern Fanarts (kann man quasi am Zeichenstil erkennen).
Da ist mir das besonders aufgefallen.


„Um nach vorne zu kommen und dort zu bleiben, kommt es nicht darauf an,
wie gut du bist, wenn du gut bist,
sondern wie gut du bist, wenn du schlecht bist.“

Martina Navratilova
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Datum: 16.04.2012 07:08
Jap, auf den richtigen Cons is die Leitung stets darum bemüht, nachzuprüfen, dass alles echt ist. Besonders bei der Connichi. Gute Sache.

Aber dass gerade die Buchmesse, die - sind wir mal ehrlich - n Arsch voll Kohle mit ihrer Veranstaltung da macht, einfach die Hände in den Schoß legt, finde ich den Gipfel der Unmöglichkeit!

Ich hab da ne ganz eigene Meinung zu inoffiziellem Merchandise, doch ich verstehe jeden, der da sagt "Wenn ich schon Geld ausgebe, dann möchte ich auch was Vernünftiges haben und keine Billig-Taiwan-Kopie für 50cent Herstellungskosten, bei der der Händler mehr Gewinn macht, als die anderen Händler, die Originale anbieten."

Es kann doch wohl nicht zu schwer sein (und meiner Meinung nach auch nicht zu viel verlangt!!) wenn die LBM einfach 3-5 Leute über die 4 Tage beschäftigt, die sich 1A damit auskennen und regelmäßig die Stände kontrollieren und die Befugnis haben, den Händlern zu untersagen, Fälschungen zu verkaufen. Ansonsten fliegt man von der Veranstaltung. Läuft auf den Cons ja genauso. Punkt, Ende.
Ich versteh echt nicht, was daran so unglaublich schwer und kompliziert ist, dass die arme, kleine, machtlose LBM sich das nicht leisten/organisieren kann......
~•♥V♥•~
So ist es und so bleibt es: In engen Hosen reibt es!
~•♥V♥•~
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Datum: 16.04.2012 18:34
Ich fands ja äusserst amüsant, dass es auf der Animuc einen Workshop zum Thema "Wie erkenne ich Produktfälschungen" gab, gleichzietig aber einige Händler eben solche im Händlerraum angeboten haben..
So ganz klappt die Kontrolle eben nie
.-~*~-.-~* ☆ ArtificialHallucination ☆ *~-.-~*~-.
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Datum: 16.04.2012 23:18
>Ich fands ja äusserst amüsant, dass es auf der Animuc einen Workshop zum Thema "Wie erkenne ich Produktfälschungen" gab, gleichzietig aber einige Händler eben solche im Händlerraum angeboten haben..
>So ganz klappt die Kontrolle eben nie

1. wie groß ist deine persönliche Qualifikation, Fälschungen 100% sicher zu erkennen und 2. warum hast du keinem Helfer bescheid gesagt?

Dass die Buchmesse nichts machen kann, ist insofern Bullshit, als dass sie wenn sie wollten durchaus in ihre Vertragsbedingungen mit den Händlern schreiben könnten, dass beim Verkauf von Raubkopieware ein Verweis von der Messe erfolgen kann. Ähnliche Passagen gibt es im Vertragsregelwerk diverser Cons, und auf Basis solcher Verträge wurden auf einer Connichi sämtliche Kissen aus dem Verkauf im Händlerraum genommen.

Um gegen die Raubkopiewaren an sich vorzugehen, fehlt im Inland leider eine wirklich zuständige Behörde. Ist das Zeug erstmal in der EU, ist der Zoll nicht mehr zuständig. Zudem wird der Zoll oft nur auf Anfrage tätig, was wieder bedeutet, dass generell ein Aktivwerden der Urheberrechtsinhaber notwendig ist. Solange die aber nix wissen und nx wissen wollen, ist ein Vorgehen hier einfach schwer.

Nicht alle Fälschungen sind gut zu erkennen. Im Manga/Anime-Bereich geht da noch einiges, aber auf die breite Masse - da muss man Qualitätskontrolleur von der Firma des Originalprodukts sein, um die Unterschiede sehen zu können. Erster Schritt, um den Raubkopieherstellern den Boden zu entziehen ist dementsprechend, zumindest so vie Infos zu geben, wie man hat - also möglichst vielen Leuten beizubringen, wie man Raubkopien erkennt. Sowohl auf der Connichi als auch auf der Animuc wurden entsprechende Workshops bereits gemacht, ich gebe auch immer wieder gerne Tipps, wenn jemand fragt. Auf den Bring&Buys lehnen wir Raubkopien ab oder ziehen sie aus dem Verkauf, wenn sie auffallen - und erklären den Besitzern, was sie da eigentlich für Müll haben. Aber man sieht nicht alles und man weiß eben nicht alles - Überschussware ist generell nicht erkennbar, und dass solche insbesondere im Bereich von Figuren vorhanden ist, bin ich sicher.

Aza.
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