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Ist der Preis in Euroooo? Argh!, Inter-Quariat, Kunden, WTF

Autor:  Tentakel
Die Preise für Bücher in meinem Laden fangen bei 25 Cent an.
Das teuerste kostet 400 Euro.
Aber die Meisten der ca. 10000 Bücher kosten zwischen 1 und 2 Euro.
Bei den 1 Euro Büchern weiss ich es ganz genau, da letzte Woche nachgezählt: 4754

Nun habe ich einige Bildbände, Sonderausgaben, Fachbücher ect. die zwischen 10 und 20 Euro kosten.
Meistens nur ein Drittel dessen was ich bei ZVAB ect. dafür bekommen könnte - aber da ich nicht alles übers Web verramschen will, sondern einfach auch ein paar schöne Bücher hier im Laden habe - was fürs Auge - stehen diese Bücher ganz oben auf den Regalen. Klingt unlogisch, aber der Kunde, der ein besonderes Buch haben will streckt sich auch danach - der einfache 2 Euro Krimikunde will seine Ware auf Augenhöhe.

Man kann also ganz klar Leute, die Bücher des Buches wegen kaufen und die, die Bücher kaufen nur um mal irgendwas zum Lesen zu haben unterscheiden.

Nun kam eben Kunde der Kategorie 1 hier herein. Wie jeder Buchsammler ohne nach links oder rechts zu gucken genau auf ein Regal zu, greift nach oben und zieht einen Jubiläumsband einer hiesigen Gemeinde - im Schuber - aus dem Regal.

Er wusste also was es ist und was er wollte.

Nun kam das, was ich als noch recht junge Antiquarin - die meisten Leute die ein Antiquariat führen,  sind 60 Jahre und älter und MÄNNLICH - immer wieder erlebe. Buchkunde, der ganau weiss was er da für einen Schatz gefunden hat, guckt mich an - Heute: Baka-Takel in US-Army Hose und passender Weste - ein pink Pali-Tuch um den Hals.

"Sind das EUROOOO Preise?"

Bis vor 2 Jahren habe ich auf solche Fragen noch recht nett reagiert aber so langsam nervt es...

"Nein, holländische Dukaten" - ohne einen Hauch Humor, sowas verdienen diese Leute, die ganu wissen, dass ein Buch viel mehr wert ist, als der Betrag in Euro, einfach nicht mehr.

Kunde guckt etwas verwirrt.

"Also keine Deeee Mark?"

Ich weise ihn darauf hin, das wir das Jahr 2011 haben.

"Ja man kann doch wohl nochmal fragen."

Ich - genervt - weil diese Art Kunde einen nie ernst nimmt, aber meint selbst ernst genommen zu werden.

"Für jemand der im gleichen Währungegebiet wohnt, ist solch eine Frage etwas seltsam. Wenn sie Bücher für zwei Deee Mark beziehungsweise einen EURO wollen, draussen im Buchflohmarkt stehen über 4000 davon."

"Nun, es besteht doch wohl ein Unterschied zwischen einem Euro und Wucher!"

Ich nehme ihm das Buch weg.

"Und es besteht ein Unterschied zwischen Leuten die nicht wissen was ein Buch wert ist und denen die hier ganz gezielt ein seltenes Buch greifen und dann noch rummeckern. Sie sollten an ihrer Taktik arbeiten erst mal seltene Bücher direkt anzusteuern."

Ich nehme das Buch und lege es hinter meinen Tresen.

Anscheinend hat der Buch-Geizkragen noch immer nicht gerallt das er verloren hat.

"Ja, dann komme ich morgen früh noch einmal wieder - sind SIE dann hier?"

"Nein ICH bin dann nicht hier."

Er hoffte wohl auf einden dümmeren Mitarbeiter morgen früh - nun ICH bin morgen früh in meinen Bett und er steht vor dem geschlossenen Laden - weil ICH und nur ICH den Laden erst um 14.00 aufmache.


Wer Öffnungszeiten und die Inhaberangabe auf dem Türschild lesen kann - der ist klar im Vorteil.

Wer nicht mal das kann - der sollte einem Antiquariat fernbleiben.

Eigentlich sollte ich sauer sein über diese linke Methode - genau wissen was Ware wert ist und so tun als hätte die dumme Antiquarin da DM reingeschrieben.

OK, ich verkaufe gebrauchte Bücher seit über 15 Jahren - aber auf dem Türschild - das er nicht gelesen hat steht "5 Jahre Inter-Quariat 2005 - 2010" ich weiss ja nicht woher dieser Typ stammt - aber 2005 war der Euro auch schon lange eingeführt...



EDIT: Das ach so schweineteure Buch hätte 16 Euronen gekostet. Ich weiss, das ist echt unendlich viel für einen Hiochglanz-Bildband im Schuber zu einem Stadtjubiläum ....