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RTL II präsentiert 161 Folgen der Anime-Serie "Ranma ½" (nach einer Manga-Vorlage von Rumiko Takahashi). Die ersten beiden deutsch synchronisierten Episoden wurden uns zu Preview-Zwecken zur Verfügung gestellt.


Story

Pressetext RTL II:
"Ranma Saotome begibt sich gemeinsam mit seinem Vater Genma auf eine Trainingsexpedition nach China, zu einem unter dem Namen Jusenkyou bekannten Ort. Während des Trainings stoßen sie sich gegenseitig in die sogenannten verfluchten Quellen, Genma fällt in die Quelle der ertrunkenen Pandas, Ranma in die des ertrunkenen Mädchens. Die Folge: Kommen die beiden jetzt mit kalten Wasser in Berührung, verwandelt sich Genma in einen Panda, Ranma in ein Mädchen. Bei Kontakt mit heißem Wasser verwandeln sie sich zurück. Aber als ob das nicht schon kompliziert genug wäre, hat Genma einem alten Freund die Verlobung einer seiner drei Töchter mit Ranma versprochen. Da die 16-jährige Akane Männer am wenigsten leiden kann, darf sie herhalten, denn Ranma ist ja nun schließlich ein halbes Mädchen. Ranma ist nicht besonders begeistert von der ganzen Angelegenheit, eigentlich möchte er schnellstmöglich zurück nach China, um den Fluch der seit der Trainingsreise auf ihm lastet, wieder aufzuheben."


Deutsche Umsetzung

Ausführliche Charakter- und sehr gute Episodenbeschreibungen können der RTL2-Homepage entnommen werden.
"Ranma ½" wurde von der PPA-Film in München (z.B. "Powerstone") bearbeitet.


Unterschiede japanische/deutsche Sprecher

Wer bisher nur die englisch synchronisierte Version von "Ranma ½" kannte, sollte sich bei der Bewertung nicht daran orientieren. Für die Wahl der Sprecher hat man sich eindeutig an die japanische Sprachfassung gehalten.

Ranma-chan: Angela Wiederhut (Misty aus "Pokémon")

Die deutsche Sprecherin ist ein Glücksgriff. Sie erfüllt problemlos alle Voraussetzungen, die Ranma-chan ausmachen. Es ist auch viel wichtiger, nicht das japanische Sprachvorbild nachzuahmen, sondern die Charaktereigenschaften müssen gut vermittelt werden, und das gelingt ihr ausgezeichnet. Vor allem bei den Streitereien mit Akane kommen ihre Professionalität und Gewandtheit eindrucksvoll zum Ausdruck. Sie unterstreicht auch vollkommen die Niedlichkeit von Ranma-chan.

Ranma-kun: Clemens Ostermann (Synchronstimme von Randy aus der Serie "Hör mal wer da hämmert")

Hier kann man sich streiten. Ranmas deutsche Stimme ist deutlich heller und wirkt weniger männlich und sexy als die japanische Stimme. Man vermisst auch eine gewisse Würde und den Stolz, den er manchmal ausstrahlt. Ansonsten werden die Unbeholfenheit und die Verspieltheit von Ranmas Charakter gut vermittelt. Die Stimme könnte etwas härter klingen, besonders bei den Streitigkeiten mit Akane.

Akane Tendo: Andrea Imme (Hotaru aus "Sailor Moon")

Wer annimmt, dass die deutsche Sprecherin von Hotaru aus "Sailor Moon" nicht garstig und wütend klingen kann, wird hier eines Besseren belehrt. Kampfschreie, die Verbissenheit und alle anderen Aspekte von Akane wurden gut von ihr umgesetzt. Ihre Streitereien mit Ranma-chan wurden auch in der deutschen Fassung sehr gut umgesetzt.


Nabiki Tendo: Sonja Reichelt (Synchronstimme von Sabrina aus der gleichnamigen Serie)

Intelligent und verschlagen - genau so wirkt Nabiki auch bei uns.


Kasumi Tendo: Christine Stichler (Synchronstimme von Donna aus der Serie "Beverly Hills 90210")

Die außergewöhnlich hohe Stimme von Kasumi im Original lässt sich kaum in einer anderen Sprache umsetzen. Kasumi hat eine völlig unauffällige, aber sehr freundliche und ruhige Stimme bekommen.

Soun Tendo: Michael Schwarzmaier

Auch hier ist die deutsche Stimme heller als das Original. Aber die wichtigsten Charakterzüge, die weinerliche und fürsorgliche Persönlichkeit, werden gut umgesetzt.

Genma Saotome: Thomas Rauscher

Auch eine passende Stimme. Der japanischen Fassung sehr ähnlich, vollbringt er das Kunststück, Genmas falschen Stolz gut zu vermitteln.

Tatewaki Kuno: Manuel Straube

Etwas weniger theatralisch als das Original, aber sehr gut. Kuno überzeugt auch in der deutschen Fassung als selbstverliebter Gockel, der mit schönen Sprüchen und Versen nur so um sich wirft.

Dr. Tofu: Hubertus von Lerchenfeld (Motoki aus "Sailor Moon", Jean aus "Nadia - Die Macht des Zaubersteins", Gourry aus "Slayers")

Die sehr sanfte Stimme von Hubertus von Lerchenfeld passt zu Dr. Tofu. Auch die starke Verwirrtheit, sobald er Kasumi sieht, dürfte kein Problem für ihn darstellen.

Weitere Sprecher:
Ryoga / P-Chan: Daniel Schlauch
Shampoo: Anke Kortemeier (Sophie aus "Doremi")
Kodachi: Julia Haacke (Rei aus "Sailor Moon")
Sasuke: Cyrill Geffken
Cologne: Inge Lapsin (erfahrene Bühnenschauspielerin)
Mousse: Janni Panczak (Kyle aus "South Park")
Chinesischer Reiseführer: Kai Taschner (Falkenauge und Jedyte aus SM, Golem in "Monster Rancher")


Bearbeitungsqualität

Die Dialoge orientieren sich an der Manga-Vorlage von EMA, zum Glück aber an der neuen Fassung. Z.B. P-Chan ist P-Chan geblieben und mutierte nicht zu "F-Lütt".

Synchronsprecher aus dem Münchner Raum, die man schon aus vielen anderen Animeserien kennt, haben den Charakteren in "Ranma ½" ihre Stimme geliehen. Das Ergebnis ist sehr durchwachsen. Die sehr erfahrenen Sprecher von Akane und Ranma-chan dominieren und spielen die anderen Sprecher locker an die Wand. Sie haben keine Probleme, die Charaktere von Beginn an glaubhaft umzusetzen. Bei den etwas unerfahreneren anderen Sprechern muss man eine kleine Eingewöhnungsphase in Kauf nehmen - das ist aber völlig normal. Insgesamt ist die Synchro gut, wenn auch nicht so perfekt wie die von "Detektiv Conan".

Schon zum Standard geworden ist die recht authentische Aussprache der japanischen Namen. Allerdings werden manchmal einzelne Silben zu sehr betont und in die Länge gezogen; die Namen sollten schneller und flüssiger ausgesprochen werden. Weiterhin gibt es Übersetzungen in Form von deutschen Untertiteln bei japanischen Schriftzeichen.


Zensur?

Die Frage, die die Fans am meisten interessiert hat: Wurde "Ranma ½" in irgendeiner Form geschnitten? Die Frage ist nicht unbegründet, da in allen anderen Ländern, vor allem im europäischen Umfeld (Frankreich, Italien), sämtliche Bade- und Nacktszenen entfernt worden sind. In der RTL II-Fassung fehlt nichts. Sieht man sie im Zusammenhang mit Ranmas besonderer Situation, sind diese Schnitte auch unnötig, da sie Ranmas natürlichen Bezug zu seiner männlichen und weiblichen Seite zeigen. Hier liegt auch ein Reiz der Liebesgeschichte in der Serie: Um Ranmas Herz zu erobern, bedarf es nicht sexueller weiblicher Reize, sondern einfach nur wahrer Liebe.


Übernommene Begriffe aus der Manga-Vorlage

- Kuno wird als "Oberschüler Kuno" angesprochen
- Ranma bezeichnet Akane als "Macho-Weib"
- Akane bezeichnet Ranma als "Spanner", "Lustmolch", "Perversling"


Beschaffenheit der Episoden

Die ersten beiden Folgen waren nicht geschnitten. Wir sehen das original japanische Opening in voller Länge und ein auf 20 Sekunden gekürztes Ending. Beim Ending fällt auf, dass es sich um eine kurze Sequenz aus dem zweiten Opening handelt. Das erste Original-Ending von "Ranma ½" bestand lediglich aus einem übergroßen Bild, das von oben nach unten und zurück bewegt worden ist - nichts Spektakuläres. Man kann hoffen, dass RTL II auch alle anderen Openings senden wird, die grafisch schöner sind als das erste Opening. Ganz am Ende wird noch das zuständige Synchronstudio eingeblendet (PPA Film).
Die kleinen Zwischentrailer, die zur Werbung überleiten, sind nicht dabei. Dies ist jedoch zu verschmerzen, da die Episoden nicht durch Werbung unterbrochen werden.


Der Opening-/Endingsong

Toyco Music war für die Ausarbeitung der Songs verantwortlich. Petra Scheeser singt das Opening. Sie hatte auch schon den Endingsong von "Digimon Tamers" gesungen. Der Song selbst wurde gut umgesetzt, auch wenn das Lied nicht gerade ein Ohrwurm ist. Sehr schön ist, dass sich der deutsche Text vom Sinn her wirklich nah an das Original hält.

Der Songtext des Openings:

Wieder mal weiß ich nicht, was ich tu'.
Liebe ist kein Kinderspiel, und zwei gehör'n dazu.
Siehst du mich, treff' ich dich, beim Rendezvous?
Brauch ich dich, brauchst du mich, muss ich so sein wie du?
Fällst du bald vor mir auf die Knie, oder zeigst du die Gefühle nie?
Und ich denke an dich immerzu.
Du spielst mal so verrückt, und manchmal bist du cool.
Wie bist du wirklich, muss ich so sein wie du?
Sag mir, warum es fällt es denn so schwer?
Zu sagen, ich will dich, ich brauch dich sehr?
Oder ist alles zu heiß für dich? Du brauchst kaltes Wasser, wie ein Fisch!
Du brauchst nur etwas Fantasie, musst mir in die Augen seh'n!
Es ist mehr als nur Sympathie. Irgendwann wirst du das auch versteh'n.
Sag mir, wie soll es weitergeh'n?
Du weißt, mein Herz gehört dir! Wenn du bereit bist, sag es mir.
Meine Gedanken für dich sind geheim, und das könnte das Allerbeste sein.
Doch ich denke an dich immerzu.
Wenn du die Herzen stiehlst, wenn du nur damit spielst,
bin ich im Nu, vielleicht genau wie du.



Der Erfolg der Serie

"Ranma ½" gehört zu den "All-Time-Favorites" unter den Animefans. Neben 3 Kinofilmen existieren noch 11 weitere so genannte OVAs (Episoden für den Videomarkt). Der Manga zur Serie (38 Bände) erscheint zur Zeit bei EMA.


Fazit

Viel gibt es nicht zu sagen - Ranma ist da! Ein langersehnter Traum ist in Erfüllung gegangen.


Sendestart

11. April 2002 um 14:40 Uhr auf RTL II.