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Fanart

Falmadil   [Zeichner-Galerie] Upload: 17.12.2008 12:51
Der Vollmond leuchtete hell und reflektierte das Licht auf ihrer blassen Haut, als das kleine Mädchen mit den kastanienbraunen Haaren die Lichtung betrat. Ihr Lockenschopf wehte leicht im kühlen Abendwind.
Ihre Mutter hatte ihr oft eingeprägt, dass sie nie im Dunkeln den Wald betreten soll. Der Wald verbirgt lauter Gefahren, hatte sie gesagt. Unheimliche Dinge passieren und kleine Kinder, die ihn betreten haben sind verschwunden und kamen nie wieder. Man sagt der Wald verschlingt sie.
Immer, wenn ihre Mutter ihr die unheimlichen Geschichten erzählte, hatte sie große Angst vor dem Wald. Doch nun fand sie ihn wunderschön.
Die Blätter glitzerten silbrig im fahlen Mondlicht und in dem sanften Wind schienen sie zu tanzen. Es war ein märchenhafter Anblick.
Sie ging weiter in den Wald hinein, entlang an den großen Bäumen mit ihren verrankten Ästen. Irgendwo hörte sie leise Wasser plätschern. Viele kleine Tropfen hüpften einen kleinen Wasserfall hinunter und es war ihr, als würden diese für sie Musik machen. Zum Bach tänzelnd setzte sie sich auf einen Stein. Das Wasser umspielte ihre nackten Füße, die sie ins glitzernde Nass hielt .Sie summte leise ein Lied, das ihre Mutter ihr immer zum Einschlafen vorgesungen hat. Die Kleine spielte mit einer weißen Seerose, als sie merkte, dass sie nicht alleine war. Ohne zu wissen, wer oder was in ihrer Nähe ist, wusste sie, dass sie keine Angst zu haben brauchte. Lächelnd hob sie ihren Kopf und blickte in die ozeanblauen Augen eines Einhorns. Dessen strahlendweißes Fell schien in der Dunkelheit zu leuchten. Das Mädchen stand auf und ihr Lächeln verstärkte sich augenblicklich. Ein so wunderschönes Tier hatte sie noch nie gesehen. Sie war voller Erfurcht und dennoch voller Vertrautheit. Das Einhorn war zu ihr gekommen, eines der wahrscheinlich friedlichsten Wesen in ganz Dostraya. Sie hob zögernd die Hand und ihre kleinen Finger berührten das seidige Fell des Tieres. Alles erschien ihr wie ein wunderbarer Traum.
Das Einhorn schmiegte sich näher an das Kind und beide konnten die Wärme fühlen, die zwischen ihnen entstand. Es war so, als seien sie alte Freunde, die sich seit langer Zeit wieder trafen und dennoch vertraut miteinander waren.
Langsam ging das Tier in die Knie und legte sich in das Gras, welches im Mondlicht blau schimmerte. Müdigkeit überkam das Mädchen und so legte es sich zu dem Einhorn, schmiegte sich ganz nah an und rollte sich zusammen.
Weich und warm gebettet schlief die Kleine ein, umhüllt von wunderschönen Träumen. Sie lief zusammen mit einer Herde Einhörnern eine große, grüne Wiese entlang und ließ sich lachend in das weiche Gras fallen. Das Kind quiekte vor Glück.
Es war immer noch Nacht, als sie wach wurde. Verschlafen und lächelnd blickte sie das Einhorn an. Dann verschwand ihr Lächeln. Etwas war geschehen. Etwas hatte sich geändert oder würde sich ändern. Das wusste sie. Das weiße Tier war aufgestanden und hatte seine Ohren aufgerichtet, um den Geräuschen des Waldes zu lauschen. Doch da war etwas anderes. Es waren nicht nur die Geräusche des Waldes. Das Einhorn wieherte und wirkte nervös. Unruhig setzte es einen Huf vor den anderen.
“Was hast du denn? Was ist geschehen?“ Das kleine Mädchen stand auf und schaute das Tier ernst an.
Dann blickte sie sich im Wald um. Aber es war nicht der Wald, den sie vor ein paar Stunden betreten hatte, oder doch? Wo waren die glitzernden Blätter? Die Bäume waren schwarz und der Wald dunkel. Er hatte nichts Märchenhaftes mehr an sich. Die Äste der Bäume verrenkten sich unnatürlich und wirkten auf einmal bedrohlich. Sie schienen Gesichter zu haben, die sie böse anfunkelten. Ihr fielen plötzlich wieder alle Geschichten ein, die ihr ihre Mutter erzählt hatte.
Würde sie jetzt auch verschwinden und nie wieder das Tal am Rande des Waldes betreten? Angst breitete sich in ihr aus. Es wurde immer dunkler und aus der feinen Briese wurde ein starker Wind, begleitet von Donnerschlägen. Das Kind hielt sich die Ohren zu und setzte sich zusammengekauert in einen hohlen Baumstamm und hoffte, dass es niemand entdecken würde. Sein Atem wurde schneller und es zog die Beine noch näher an sich, während das weiße Einhorn ein paar Schritte weiter weg ging und dort verharrte. Es stellte sich vor das Kind, bereit es vor der nahenden Gefahr zu schützen.
Furchteinflößende Wesen tauchten plötzlich in dem Waldstück auf und gaben schreckliche Laute von sich. Das Mädchen kannte diese schwarzen Kreaturen mit ihren nach innen gewundenen Hörnern und den langen Krallen an den Pfoten. Es waren Ounas. Sie waren blitzschnell, wenn sie auf vier Pfoten rannten, aber auch auf zwei Beinen waren sie sehr wendig und konnten sogar menschliche Bewegungen ausführen und mit Waffen angreifen. Ihre Flexibilität und Wendigkeit in den Bewegungsabläufen machten sie zu großartigen Kämpfern. Jeder wusste, dass sie niemals Gnade zeigten und so hielt sich in Dostraya die Meinung, Ounas würden von Schattenmächten gelenkt.
Die Ounas fletschten ihre Zähne und ließen weitere schreckliche Laute hören, bevor sie das Einhorn angriffen. Das Tier wehrte sich, ging mit den Vorderhufen in die Höhe, um auf diese Weise noch größer und mächtiger zu erscheinen, doch nur wenige der grausamen Gestalten ließen sich davon abschrecken. Mit seinem Horn war es in der Lage einen Ouna aufzuspießen, doch im selben Moment wurde es von drei weiteren umzingelt, die ihm sogleich ihre spitzen Speere und Pfeile in den Leib rammten. Immer mehr Ounas tauchten auf und letztlich hatte das Einhorn keine Chance, noch in irgendeiner Form Widerstand zuleisten. Zu schwer waren die Verletzungen, aus denen in großen Mengen silbrig schimmerndes Blut floss, so dass es schließlich zusammenbrach. Der Anführer der Bestien zog ein großes Messer und säbelte damit das silberne Horn ab, ehe er das Tier aufschnitt und den leblosen Körper durchsuchte.
Mit geweiteten Augen beobachtete das Mädchen dieses furchterregende Szenario. Es wollte schreien doch ihre Angst hielt sie davon ab, würde es doch sicher auch ihren Tod bedeuten, wenn sie von den Ounas entdeckt würde. Mit zusammengekniffenen Augen wandte sie sich ängstlich von dem furchtbaren Anblick ab, während sie lautlos weinte.

Diora schreckte schweißgebadet aus ihrem Traum hoch. Ihr Herz schlug wild in ihrer Brust und erst nach einiger Zeit verstand sie, wo sie sich befand und dass das soeben Gesehene nur ein Traum war. Doch es gab einen Tag in ihrem Leben, in dem dieser Traum real war. Schmerzhaft hielt die Erinnerung an jenen Tag Einzug in ihre Gedanken, so wie sie es seit nunmehr elf Jahren jede Nacht tat.
Themen:
Fantasie

Stile:
Computer koloriert

Beschwerde


Kommentare (3)

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Von: abgemeldet
2008-12-18T19:07:59+00:00 18.12.2008 20:07
Isses endlich fertig XD, hatte es ja schon in einer früheren Version gesehen XP und ich muss sagen so gefällts mir noch besser^^ - erinnert mich daran das ich mich auch mal wieder an den Zeichenblock setzen könnte -.-
Von:  Oogie-Boogie
2008-12-18T15:12:18+00:00 18.12.2008 16:12
Holla... HO!

Gez. Oogie-Boogie
Von:  Falmadil
2008-12-17T19:06:50+00:00 17.12.2008 20:06
Hab ichs vergessen? Ich dachte ich hätte es eingesteckt
Von: abgemeldet
2008-12-17T18:47:54+00:00 17.12.2008 19:47
muhi kleine maus, das original kullert bei mir rum :)