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An deiner Seite

Inuyasha und Kagome
von

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Vorahnung

Hallo alle zusammen,

hier ist auch schon das nächste Kapitel. Ich habe mich extra beeilt.

Ich widme dieses Kapitel meiner lieben Alenka, weil sie mich mit ihrem Bildern so schön inspiriert. Also viel Spaß dabei, Alenka.

Natürlich auch den anderen. Und lieben Dank für die netten Kommis, die ich immer von euch kriege.
 

HEL

Kaguyashi
 

Vorahnung
 

Inuyasha nahm Akira am Arm und zog sie von der Gruppe weg. Akira hatte eigentlich keine Lust, nochmal das gleiche zu hören, aber sie ließ ihren Vater nur machen. Sie musste ihm ja nicht unbedingt zuhören.

„Ich weiß, du bist sauer auf mich.“, fing er an. „Du willst unbedingt mit und ich habe es dir verboten. Aber ich habe meine Gründe. Ich finde, du bist eine hervorragende Kämpferin und es tut mir leid, dass ich dich bisher so überfürsorglich behandelt habe. Ich werde auf jeden Fall versuchen, mich zu bessern.“

Das warf Akira nun ein bisschen aus der Bahn. Mit einer Entschuldigung hätte sie nun wirklich nicht gerechnet. Vielmehr hatte sie eine weitere Predigt erwartet, in der es hieß, dass sie noch viel zu jung für einen richtigen Kampf sei und so weiter. Akira schenkte ihm nun ein bisschen mehr Aufmerksamkeit. Sie wollte wissen, was er noch zu sagen hatte.

„Du würdest dort bestimmt ohne Probleme zurecht kommen. Schließlich bist du meine Tochter.“ Inuyasha lächelte und auch Akira konnte ihre Mundwinkel nicht daran hindern, sich zu heben. „Das ist jedoch auch der Grund, warum ich dich nicht dabei haben will. Ich würde mir viel zu viele Sorgen machen. Auch wenn du stark bist, könnte dir irgendetwas passieren und das könnte ich mir nie verzeihen.“

„Aber mir wird nichts passieren. Ich kann auf mich aufpassen.“, widersprach sie, in der Hoffnung ihren Vater doch noch überreden zu können.

Inuyasha schüttelte daraufhin aber nur seinen Kopf. „Ich weiß, wie stark die Mottenyoukai sind.“ Inuyasha wurde bei jedem Wort ein bisschen leiser. „Das Risiko ist mir einfach zu groß. Es tut mir Leid, Akira. Ich weiß du würdest gerne mit, aber das kann ich dir nicht erlauben.“

Akira wusste, dass es sinnlos war, noch weiter zu argumentieren. Ihren Vater konnte sie nicht umstimmen. Er war einfach viel zu stur. Niedergeschlagen ließ sie ihren Kopf sinken und meinte kleinlaut: „Du solltest jetzt besser gehen.“ Doch Inuyasha rührte sich nicht von der Stelle.

Akira spürte, wie ein Hand ihr Kinn berührte und ihren Kopf langsam anhob. Nun blickte sie in das Gesicht ihres Vaters. „Bevor ich gehe, wollte ich dir noch die Frage beantworten. Vielleicht ist das ja die letzte Gelegenheit.“ Dieser Satz versetzte Akira einen Stich. Sie wollte etwas sagen, doch kein Laut kam aus ihrem Mund. Inuyasha merkte nichts von Akiras Gefühlen und fuhr fort: „Es beschäftigt dich bestimmt die ganze Zeit, das kann ich mir gut vorstellen. Wie du es also das nächste Mal verhindern kannst? Das ist eine gute Frage. Du musst beim nächsten Mal einfach mit deiner ganzen Kraft dagegen ankämpfen. Du musst den Dämon in dir nur besiegen. Und ich weiß, dass du das schaffen kannst. Du hast, anders wie ich, die Fähigkeiten einer Miko und ich denke, dass es also für dich keine großen Probleme geben wird. Ich habe keine Zweifel, dass du es schaffen wirst.“ Inuyasha beendete seinen Vortrag. Er hörte schon Kogas ungeduldige Stimme im Hintergrund. Er strich seiner Tochter die silberne Strähne aus dem Gesicht und schaute ihr tief in die Augen, die genauso aussehen, wie die ihrer Mutter. „Ich liebe dich.“, sagte er nur und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann drehte er sich um und wollte zu der Gruppe zurückgehen.

Akira war für einen Moment wie erstarrt. Immer noch hallten die Worte ihres Vaters durch ihren Kopf. Vielleicht ist das ja die letzte Gelegenheit. „Papa.“, rief sie hinterher, doch rührte sich nicht. Inuyasha drehte sich um und schaute sie fragend an. Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen. Immer näher kam sie ihm. Schließlich stand sie vor ihm. Sie überlegte noch einmal kurz und umarmte ihn dann. „Bitte passe gut auf dich auf. Und auf Mama auch, ja?“, flüsterte sie. Nur mit viel Mühe konnte sie noch die Tränen zurückhalten. So hatte sie ihren Vater noch nie umarmt. Und es tat gut. Es fühlte sich gut an.

Inuyasha streichelte ihr über den Kopf. „Das werde ich.“, versprach er ihr.
 

Shiro drückte fest ihre Hand, während Akira der Gruppe zuschaute, wie sie sich langsam, aber sicher, entfernte. Akira blieb noch so lange da stehen, bis sie keinen einzigen winzigen Fleck mehr auf dem Horizont sehen konnte. Auch Shiro blieb solange an ihrer Seite. Er wollte ihr helfen und er wusste nicht, was er anderes tun sollte.

Doch besonders die Nähe von Shiro half Akira unglaublich. Er zeigte ihr, dass sie nicht alleine war. Und sie wusste, dass Shiro sie unterstützen würde, egal wie sie sich entschied. Das gab ihr noch mehr Mut, ihre Entscheidung durchzuführen. Die ganze Zeit, während ihr Blick auf den Horizont gerichtet war, hatte sie darüber nachgedacht. Wie lange sie auch überlegte, sie kam nur zu einem Schluss.

Sie drehte sich zu Shiro um und sagte mit fester Stimme: „Ich muss ihnen folgen.“

„Was?“, fragte Shiro fassungslos. „Aber dein Vater hat es dir doch verboten. Du solltest dich nicht gegen ihn stellen, Akira.“, versuchte er sie zur Vernunft zu bringen.

„Bitte, höre mir doch erst einmal zu.“, flehte sie ihn schon fast an. Sie hätte nie damit gerechnet, dass er ihr so ins Wort fiel. Das war sonst nicht seine Art. Er hörte ihr doch immer zu. Und das ließ sie an ihrer Entscheidung ein wenig zweifeln. Shiro hörte ihr erst immer zu und sagte dann seine Meinung und jetzt war er von Anfang an dagegen. Akira konnte es nicht fassen, doch sie versuchte, sich wieder zu beruhigen. Sie musste dorthin, das war ihr klar. Jetzt musste sie nur noch Shiro von ihrem Standpunkt überzeugen.

„Ich weiß, mein Vater hat es mir verboten. Aber mir bleibt keine andere Wahl. Weißt du, zu Beginn wollte ich nur mit, um meinen Vater etwas zu beweisen. Ich wollte ihm zeigen, dass ich viel mehr kann, als er denkt. Doch eben meinte er, dass er weiß, dass ich stark bin und dass er mich in Zukunft anders behandeln will. Das hat mich nachdenklich gemacht. Ich wollte zwar immer noch mit, aber ich war ihm nicht mehr böse, als er wieder 'nein' sagte.

Dann sprach er jedoch weiter und er sagte irgendetwas von letzter Gelegenheit. Da wurde mir plötzlich klar, was mein Vater tat. Er zog in den Krieg und wer weiß, was ihm da passieren würde. Und genau in dem Moment hatte ich ein schlimme Vorahnung. Shiro, ich spüre irgendwie, dass etwas Schreckliches geschehen wird. Ich weiß auch nicht, wie, aber ich fühle es einfach. Und je länger ich darüber nachdenke, desto mehr befürchte ich, dass meine Vorahnung gar nicht so abwegig sein könnte.

Als mein Vater von den Mottenyoukai erfahren hat, bei dem Gespräch mit Myouga, da war er wie ausgewechselt. Er ist total blass geworden und er hat auch irgendetwas gefaselt, dass Gokaru ihn schon getötet hat, was ich nicht ganz verstanden habe. Außerdem hätte meine Mutter mich nicht losgeschickt, um euch zu holen, wenn sie nicht wüsste, dass es unbedingt notwendig ist.

Prophezeiung hin oder her, mein Vater braucht meine Hilfe.“

Akira holte tief Luft und beendete ihre Ausführungen damit. Sie hatte keinen einzigen Stopp gemacht. Zum einen, weil sie es endlich von der Seele haben wollte, zum anderen wollte sie Shiro keine Gelegenheit geben, noch einmal dazwischen zu reden. Doch jetzt erwartete sie mit Sehnsucht seine Meinung dazu.

Shiros Blick war weit in die Ferne gerichtet. Er überlegte, das war nicht zu übersehen. Und Akira fand das auch gut. Sie wollte nämlich keine emotionale Antwort, wie vorhin, sonder eine gut durchdachte, so wie es für Shiro typisch war.

„Du hast besondere Fähigkeiten, Aki. Vielleicht ist diese Vorahnung also dann nicht nur bloße Einbildung. Doch ich muss dir sagen, dass mir deine Entscheidung trotzdem nicht gefällt. Aber ich kann dich nicht mehr davon abbringen, das weiß ich schon. Warum soll ich es denn überhaupt versuchen? Du bist nämlich genauso stur wie dein Vater.“ Er machte eine kurze Pause. „Und das ist als Kompliment gemeint.“
 

Mittlerweile waren die beiden auf den Weg zum Haus von Miroku. Akira wollte noch einige Sachen packen, bevor sie sich endgültig auf den Weg machte. Sie schlenderten durch die Straßen des Dorfes und genossen die Ruhe. Besonders Akira, denn sie wusste, dass die nächsten Tage hart werden würde. Sie schaute sich um. Viele Dorfbewohner schauten den Beiden hinterher, einige jedoch grüßten auch. Immerhin war Akira hier sehr bekannt. Sie war ja schon als Kind hier gewesen.

Vor dem Eingang blieb Shiro noch einmal stehen. „Eine Sache stört mich noch. Du meintest, dass dein Vater gesagt hat, dass Gokaru ihn getötet hätte. Wie ist das möglich?“

Akira zuckte mit den Schultern. „Da bin ich auch überfordert. Ich hatte nicht die Gelegenheit meine Mutter noch danach zu fragen.“

Genau in dem Moment öffnete sich die Tür. Miroku streckte seinen Kopf heraus. „Wenn ihr wollt, kann ich euch die Geschichte erzählen.“ Überrascht über das plötzliche Auftauchen von ihm, waren sie beide erst einmal zusammengezuckt. Danach jedoch willigten sie freudig ein.
 

Akira war in ihrem Zimmer. Auf dem Bett lag ein Kampfanzug von Sango, den sie sich aus ihrem Schrank geliehen hatte. Sie war vollkommen in Gedanken, während sie sich die langen Haare kämmte. Die Geschichte, die ihnen Miroku erzählt hatte, war sehr interessant gewesen und es war auch das erste Mal, dass Akira sie gehört hatte. Das enttäuschte sie ein wenig, denn eigentlich hatten ihre Eltern ihr fast alles von ihrem Leben erzählt. Sie kannte den Kampf gegen Naraku auswendig und auch die anderen wichtigen Kämpfe, die sie bestritten hatten, waren ihr noch gut in Erinnerung.

Nur von diesen Kampf hatte sie noch nie etwas gehört. Sie konnte ihre Eltern verstehen. Es war bestimmt schrecklich gewesen. Sie wusste ja jetzt, wie es ist, um einen geliebten Menschen besorgt zu sein.

Schon seltsam, dass sie dieses Gefühl vorher noch nie so wirklich wahrgenommen hatte und jetzt griff es sie ohne Vorwarnung an. Es irritierte sie und sie wusste nicht, wie sie dieses Gefühl unter Kontrolle bringen konnte. Das einzige, was ihr dazu einfiel, war, dieses Gefühl zu eliminieren und das konnte sie nur, wenn sie aufbrach und ihrem Vater half.

Sie betrachtete sich noch einmal im Spiegel, ging dann zu ihrem Bett und zog sich den Kampfanzug an. Er passte genau. „Danke, Sango. Du kriegst ihn auch auf jeden Fall wieder zurück.“

Ihr Schwert steckte sie sich in den Gürtel. Und schon war sie fertig und machte sich bereit, dass Zimmer zu verlassen.

Draußen auf dem Flur stand Shiro lässig an die Wand gelehnt. Als Akira aus dem Zimmer kam, musterte er sie von unten bis oben. Dann grinste er. „Der Flechtezopf sieht gut aus. (extra für dich, Alenka) Aber so kannst du nicht gehen.“

Akira betrachtete sich selbst so gut es ging. „Was meinst du?“, fragte sie, weil sie nichts entdeckte, was verkehrt sein könnte.

„So ist es doch nur eine Frage der Zeit, bis dein Vater oder deine Mutter dich sieht. Du musst dich schon etwas besser tarnen.“ Er holte etwas Schwarzes hinter seinem Rücken hervor und reichte es Akira.

Sie nahm es entgegen und faltete den schwarzen Stoff auf. Es war ein langer Mantel, der ihr bis zu den Füßen reichte. Außerdem hatte er auch noch eine Kapuze, sodass sie ihr Gesicht verhüllen konnte.
 

Akira schaute in die Richtung, in der ihre Eltern verschwunden waren und machte sich bereit ihnen zu folgen. Am liebsten würde sie direkt los laufen, ohne sich zu verabschieden, doch irgendetwas hielt sie zurück. Sie drehte sich um. „Und du willst wirklich nicht mitkommen?“, fragte sie noch einmal leise.

Shiro schüttelte den Kopf. „Nein. Du weißt doch, dass ich nicht so viel vom kämpfen halte. Ich wäre dort fehl am Platz.“

Akira wusste das sehr gut und es beruhigte sie, dass er nicht mitkommen wollte, sonst würde sie sich nur noch mehr Sorgen machen. Sie ging einen Schritt auf ihn zu und ergriff seine Hand. „Ich werde zurück kommen, das verspreche ich.“ Ihr Kopf kam dem Shiros immer näher.

Kurz bevor sich ihre Lippen berührten, flüsterte er: „Und ich werde auf dich warten, bis du wieder da bist, Aki.“ Und sofort danach, als hätten sie es keine Sekunde mehr länger ausgehalten, berührten sich ihre Lippen in einem leidenschaftlichen Kuss. Akira hob ihre Arme und verschränkte sie hinter Shiros Hals. Shiro hingegen legte seine Hände auf Akiras Hüfte und zog diese noch näher an sich ran. Sie blieben einige Sekunden in dieser Haltung und lösten sich dann wieder langsam voneinander.

„Ich sollte jetzt langsam los.“, meinte Akira. Shiro nickte, sagte jedoch nichts. Er wollte nichts mehr sagen, denn er wusste, dass er sie sonst nicht mehr gehen lassen würde. Akira spürte das auch und wollte deshalb so schnell wie möglich verschwinden. Sie wollte es ihm nicht zu schwer machen.

Deshalb drehte sie sich um und lief los. Nach ein paar Meter hielt sie jedoch noch einmal inne und drehte sich abermals um. „Mach dir nicht so viele Sorgen. Ich werde gut auf mich aufpassen.“, rief sie ihm entgegen. „Und etwas positives hat es auch, dass ich jetzt gehe. Wenn ich meinem Vater das Leben gerettet habe, kann er doch nicht mehr 'nein' zu uns beiden sagen, oder?“

Auf Shiros Gesicht breitete sich ein Lächeln aus und die Besorgnis, die sich davor dort widergespiegelt hatte, verblasste etwas.
 

Akira war zu Beginn etwas skeptisch, ob sie das Lager finden würde. Doch schon nach kurzer Zeit, stellte sie fest, dass dies kein Problem sein würde. Diese Ansammlung von Dämonen konnte man schon aus zwanzig Meilen Entfernung riechen. So verließ sie sich vollkommen auf ihre Nase und eilte in die Richtung, aus der dieser Gestank kam.

Es dauerte nur einige Stunden bis sie im Lager angekommen war. Sie hatte sich ziemlich beeilt. Sie schaute sich um und sah nichts als Dämonen. Sie fand diesen Anblick schrecklich, doch sie konnte wohl nichts dagegen tun. Dass es im westlichen Gebiet so viele Dämonen gab, hätte sie nie für möglich gehalten.

Sie ging durch die reihen der Zelte, die dort vereinzelt standen. Höchstwahrscheinlich für die etwas zivilisierteren Dämonen. Die anderen würden wohl unter freien Himmel schlafen.

Dabei spürte sie die Augen der ganzen Dämonen um sich herum. Und erst in diesem Moment fragte sie sich, was sie nun tun sollte. Sie musste sich doch bestimmt irgendwo anmelden, sonst würde doch keiner wissen, dass sie auf dieser Seite kämpfte. Doch zu wem sollte sie gehen?

Natürlich zu Sesshomaru. Immerhin war er hier der Anführer. Doch wo dieser nun zu finden war, war die nächste Herausforderung. Unter diesem ganzen Gestank konnte sie nicht einmal ihre Eltern riechen. Wie sollte sie also ihren Onkel finden, dem sie nur einmal begegnet war?

Zur Beantwortung ihrer Frage kam ein kleiner grüner Dämon auf sie zu getapst, piekste ihr mit seinen Stock in die Magengegend und schien sich sehr wichtig vor zukommen, als er laut verkündete: „Was suchst du hier? Einen Menschen können wir hier nicht gebrauchen. Also hau ab oder ich muss dich dazu zwingen.“

Das Gegröhle von den umstehenden Dämonen, was wohl so viel wie ein Lachen sein sollte, ignorierte der kleine grüne Kerl völlig. Er kam sich selbst unglaublich wichtig vor und dieses Bild schien ihn so zu blenden, dass er nicht einmal merkte, dass keiner diese Meinung teilte.

Auch Akira nicht. Ebenso wenig hatte sie Lust sich lange mit diesem Mikring von Dämon herumzuschlagen. Sie packte ihm am Hals und hob ihn in die Luft. Seine kleinen Füße strampelten wild umher, doch das brachte überhaupt nichts.

„Ich möchte sofort zu Sesshomaru-sama. Hast du mich verstanden?“, fragte sie ihn mit strenger Stimme. Von Jaken kam nur ein leises Krächzen. Akira drückte noch fester zu. „Hast du mich verstanden?“, zischte sie noch einmal.

Jaken versuchte etwas Luft zu bekommen. Schließlich schaffte er es zu antworten. „J-Ja.“, kam es von ihm, was jedoch nicht lauter war, als ein Hauch.

Akira setzte ihn ab. Jaken japste direkt nach Luft, doch das beachtete sie nicht weiter. „Dann bring mich zu ihm.“, befahl sie. Jaken wollte nicht noch einmal so behandelt werden und trottete deshalb zu Sesshomarus Zelt, jedoch murmelte er leise irgendwelche Flüche vor sich her.
 

„Woher weißt du das?“, fragte sie erstaunt. Sie dachte ihre Tarnung wäre perfekt, außerdem hatte Sesshomaru sie doch bisher nur einmal gesehen. Und Akira war sich noch nicht einmal sicher, ob er sie damals wirklich wahrgenommen hatte.

Sesshomaru schritt um den Tisch herum. Er schien es nicht für nötig zu halten, zu antworten. Er ging auf Akira zu und zog ihr die Kapuze vom Kopf.

Akira hielt ihn nicht auf, doch wollte sie erneut wissen, woher er gewusst hat, dass sie die Tochter von Inuyasha ist.

„Du stinkst nach diesem Menschenweib, mit dem Inuyasha zusammen ist. Und nach ihm natürlich auch.“

Akira fing an zu knurren. „Pass auf, was du sagst. Sie ist meine Mutter und-“

„Und was? Was willst du tun, du schwächliches Halbblut? Willst du gegen mich kämpfen? Vergiss es. Zu einem Kampf mit dir würde ich mich noch nicht einmal herablassen.“ Er machte eine kurze Pause, wollte seine Worte wirken lassen. Akira hatte sich noch nicht beruhigt, doch das war Sesshomaru egal. „Was willst du hier?“

Akira war erstaunt über diese Frage, versuchte sich jedoch sofort zu beruhigen. Sie hatte keine Lust, dass Sesshomaru sie direkt wegschickte, nur weil sie zu aufbrausend war.

So vergaß sie einfach, was Sesshomaru gesagt hatte und versuchte so überzeugend, wie möglich zu klingen: „Ich will kämpfen, das ist alles.“

Sie war wild entschlossen, das fiel Sesshomaru sofort auf, doch war ihm das eigentlich ziemlich egal. Jedoch hatte er keinen Nerv auf eine hitzige Diskussion mit ihr, was sich nicht vermeiden ließ, wenn er ablehnte. Denn er konnte sich gut vorstellen, dass sie genauso stur sein würde, wie ihr Vater.

„Von mir aus.“, willigte er also ein. In Akira startet ein regelrechtes Feuerwerk. Sie hätte nie gedacht, dass es so einfach sei, Sesshomaru zu überzeugen. Nach Außen hin blieb sie jedoch so eiskalt wie zuvor. Sonst hätte Sesshomaru noch seine Meinung geändert. Sie konnte ja nicht ahnen, dass er seine Meinung nicht ändern würde. Ihm war es völlig gleichgültig, ob sie nun im Kampf starb oder nicht. Er wollte sie nur so schnell wie möglich aus dem Zelt haben, denn er hatte noch wichtigere Sachen zu erledigen. Und das würde nur der Fall sein, wenn er ihr einfach zustimmte.

Nachdem Akira sich verbeugt und höflich bedankt hatte, wollte sie das Zelt verlassen. Doch Sesshomaru rief sie noch einmal zurück. „Halte dich lieber von deinem Vater fern. Er wird dich genauso am Geruch erkennen, wie ich. Und da wird dir deine billige Verkleidung auch nicht viel helfen.“

Akira nickte zur Bestätigung, zog sich die Kapuze über und verließ das Zelt.
 

Das Heer der Mottenyoukai war riesig. Und erst jetzt wurde Akira so richtig bewusst, was ein Krieg wirklich bedeutete. Es bereitete ihr Unbehagen, wenn nicht sogar Angst. Sie wartete nervös darauf, dass der Kampf endlich los gehen würde, doch bisher schienen die beiden Anführer nur einen kleinen Tratsch zu halten.

Akira hatte sich den letzten Tag auf der anderen Seite des Lagers aufgehalten. Sesshomarus Rat hatte sie befolgt, außerdem wollte sie ihrem Vater selbst nicht einmal sehen. Das wäre zu riskant gewesen. Sie hatte sich innerlich auf den bevorstehenden Kampf vorbereitet, doch musste sie sich jetzt eingestehen, dass es überhaupt nichts gebracht hatte.

Sie fühlte sich wieder wie ein kleines Kind, das von ihren Eltern angeschrien wurde, weil sie etwas falsches getan hatte. Hilflos und ängstlich.

Akira hoffte inständig, dass dieses Gefühl während des Kampfes verblassen würde, denn sonst konnte sie sich nicht richtig konzentrieren. Plötzlich lief ihr Vater direkt an ihr vorbei. Akira hatte ihn nicht kommen gesehen, sie war viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, sich zu beruhigen. Sie trat sofort einen Schritt zurück und drängte sich hinter einem ziemlich großen Youkai. Dieser motzte sie an, doch Akira reagierte überhaupt nicht darauf. Ihr war jetzt nur wichtig, dass ihr Vater sie nicht bemerkt hatte.

Und sie hatte Glück gehabt. Er schien sie nicht gesehen zu haben. Akira fand, dass er ziemlich abwesend wirkte. Völlig in Gedanken versunken, dabei ging doch gleich die Schlacht los.

Als sich Akira so auf ihren Vater konzentrierte und sich Sorgen um ihn machte, vergaß sie völlig ihre eigene Angst. Jetzt fühlte sie sich bereit für den Kampf.
 

Mit Entsetzten musste Akira mit ansehen, wie ihr Vater zu Boden geworfen wurde. Sie beobachtete ihn weiter, doch er stand nicht wieder auf. Inzwischen war Gokaru schon bei ihm.

Akira wollte zu ihm laufen, doch genau in dem Moment stellte sich ihr ein riesiger Dämon in den Weg. Sie fluchte. Unmöglich konnte sie an ihm einfach so vorbei. Sie musste ihn also so schnell wie möglich vernichten. Sie schwang ihr Schwert und rannte auf ihn los. Der Dämon schien sehr davon überzeugt zu sein, dass sie keine Chance hatte, denn er grinste die ganze Zeit.

Akira jedoch war gerade nicht zum Lachen zumute. Sie steuerte auf ihn zu und mit einem Schlag von Hien ging der Dämon in Flammen auf. Er schrie vor Schmerzen, doch Akira rannte direkt weiter.

Gokaru hatte schon sein Schwert erhoben und würde es jeden Moment Inuyasha in die Brust rammen. Sie musste sich beeilen, wenn sie ihren Vater retten wollte. Nun stieß Gokaru das Schwert auf Inuyasha zu. Nur noch ein paar Sekunden und dann wäre es vorbei.

Akira konnte es nicht glauben. Sie musste es einfach schaffen. Sonst wäre alles umsonst gewesen. Sie nahm noch einmal all ihre Kraft zusammen und legte noch an Tempo zu.

Im nächsten Moment hätte Gokaru sein Schwert in die Brust von Inuyasha gerammt. Doch Akira konnte seine Attacke aufhalten. Er sah sie verblüfft und verärgert an, doch das nahm Akira gar nicht war.

Sie hatte nur Augen für ihren Vater. Er war noch am Leben. Sie war so erleichtert darüber und unendlich froh. Doch dann wurde ihr klar, dass dieser Gokaru fast ihren Vater getötet hätte und eine unglaubliche Wut sammelte sich in ihr.

Sie zog die Kapuze vom Kopf, blickte Gokaru mit zornfunkelnden Augen an und zischte mit eisig kalter Stimme: „Niemand vergreift sich ungestraft an meinem Vater!“
 

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Und mal wieder das gleiche Ende, wie beim letzten Mal. Aber beim nächsten Kapitel geht es auf jeden Fall weiter.

Ich wollte euch noch kurz vorwarnen, das diese FF sich bald ihrem Ende neigt. Es werden noch ein oder zwei Kapitel und dann noch der Epilog.

Also ich habe euch gewarnt.
 

Bis zum nächsten Mal

Bye, Kaguyashi



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2010-01-23T00:41:13+00:00 23.01.2010 01:41
Akira hatte eigentlich keine Lust, nochmal das gleiche zu hören,
Das Gleiche groß, Nominalisierung.

Also Inu Yashas Entschuldigung und der Versuch Akira gut zuzureden sind schon irgendwie niedlich ^^. Noch ein Beweis dafür, wie sehr er gereift ist. Er ist viel einfühlsamer geworden - na wenn da Kags ihre Finger nicht im Spiel gehabt hat, weiß ich auch nicht :D.

Sie wollte nämlich keine emotionale Antwort, wie vorhin, sonder eine gut durchdachte, so wie es für Shiro typisch war.
Sondern

(extra für dich, Alenka) Aber so kannst du nicht gehen.“
Oh, bitte bitte keine zwischenkommentare im Fließtext _-_

Ansonsten finde ich gut beschrieben, wie sie Shiro ihren Standpunkt klar macht und er sie auch unterstützt und nicht sich wie der Machobeschützerfreund aufspielt :]

Du weißt doch, dass ich nicht so viel vom kämpfen halte.
Kämpfen groß. Das Kämpfen

Andererseits würde ich mir an seiner Stelle doch ein bisschen Gedanken machen und zumindest mitkommen - aber wenigstens versucht er nicht sie aufzuhalten xD.

Und etwas positives hat es auch
Positives groß, Nominalisierung.

Und irgendwie versteh ich nicht, dass sie sich so sicher ist, dass sie ihren Vater retten muss ?__?.
Wie gut, dass Akira ihre gute Nase von Papa geerbt hat xD. Wobei so ein Schlachtfeld sau schwer zu finden sein dürfte :3

Die anderen würden wohl unter freien Himmel schlafen.
freieM

Lol, es ist lustig, wie du Jaken darstellst, total aufgeblasen und wichtigtuerisch xD. Das ist mal eine gute Veranschaulichung seines Charakters xD.

woher er gewusst hat, dass sie die Tochter von Inuyasha ist
War

Klar, dass es bei Sessy keine Überredungskunst braucht, immerhin glaub ich nicht, dass Akira ihm soo wichtig ist, dass er sie vor nem Kampf beschützen will :P
Auch Akiras Gefühle vor dem Kampf finde ich sehr gut beschrieben, ihres Alters gerecht ^^.

Sooo... irgendwie will mir grade nichts mehr einfallen, was ich noch sagen könnte... Naja, dann mal bis zum Nächsten Kapitel ^^.
Von: abgemeldet
2007-06-02T10:52:39+00:00 02.06.2007 12:52
Mal wieder ein sehr gutes Kapi
Du hast dich wie im Buch verhalten,denn die machern manchmal auch Szenen in verschiedenen Sichten z.B. Bartimäus
Ich liebe dieses Kapi irgendwie,ich glaub weil es um Aki geht.
Ich hab sie richtig ins Herz geschlossen

HDL
Deine nee-chan
Von:  Schalmali
2007-03-06T23:21:03+00:00 07.03.2007 00:21
Schön dass du diesen Rückblick alias, Akiras kleine Einzelreise mit eingebaut hast. Sesshoumaru bleibt bei dir wirklich sehr hart aber naja nicht jeder verbiegt ihn und das hat ja auch sein gutes. Selbst ich konnte nicht gänzlich meine Finger von seinem Charakter lassen um so besser dass es hier der Fall ist... denke ich ^^ So wie die Familien jetzt stehen passts ja auch einigermaßen und mit etwas Glück gibts am Ende vielleicht ein Danke für Inuyasha von ihm? Aber naja eher nicht und Inuyasha muss es ja auch überleben auch wenn er durch das auftauchen seiner Chancen um einiges bessere Chancen hat. Schade dass ich jetzt nicht weiter lesen kann aber ich muss sagen die Geschichte ist sehr gut und du schreibst sehr schön. Nicht zu kurz, nicht zu detailiert aber eben genau das richtige Maß. Freue mich wenn das nächste Kapitel rauskommt :) Bis zum nächsten Kapitel !
Von: abgemeldet
2007-03-04T19:22:31+00:00 04.03.2007 20:22
ich finde das eine super idee, wie du das ganze noch von ihrer seite aus betrachtend geschrieben hast. es wäre bestimmt nur halb so gut gewesen, wenn zuerst dieses kapi und dann das mit inu da gewesen wären. jedenfalls verstehst du es sehr gut spannend und richtig schön zu schreiben.. nun ich glaube ich wiederhole mich, aber ich finde deinen schreibstil einfach nur klasse!
Von:  Akira4ka
2007-03-03T18:54:17+00:00 03.03.2007 19:54
1. das kapi ist wie immer sehr spannend und super gut geschrieben, und ein kapi nur von akira, find ich super, ich muss gestehen ich lese das kapi zum zweiten mal ,ich find es so geil!!
2. vielen dank für die witdmung und das mit dem Flechtezopf!*g* ich freut micht das ich dich inspiriere, beruht auf gegenseitigkeit!
ich rechne damit dass du mich benachrichtigs wenn es weiter geht?! und schreib schnell weiter, sorry nur das ich es so spät erst lesen konnte.-.-

HDL

Kristina
Von: abgemeldet
2007-03-01T20:11:55+00:00 01.03.2007 21:11
Ich find des echt super cool!!!!
BITTE schreib schnell weiter und schreib mir wieder eine ENS wenns weitergeht!
Kagome0
Von:  Nochnoi
2007-03-01T18:22:03+00:00 01.03.2007 19:22
Erste ^_______^

Aber dasselbe Ende wie im Kapitel zuvor? O.o Das erinnert mich irgendwie an "Lost" ;p
Aber es hat mir mal wieder sehr gut gefallen, so wie immer ^^ Diese Sache einmal aus Akiras Sicht zu sehen, war wirklich interessant. Sie hat ja sogar Sessy getroffen und der dumme Kerl hat seinem Bruder nix davon erzählt XDDDDD
Süß fand ich mal wieder Shiro ^.^ Ich mag den Kerl, der ist irgendwie knuffig ^____^ Und dass er nicht so viel vom Kämpfen hält, bei so einem Vater? O.o Da hat der Junge ja Gott sei Dank nicht soviele Eigenschaften von Koga übernommen ^.~

So, dann hoff ich mal, dass es im nächsten Kapitel endlich richtig weitergeht XDDDDD

HDGDL
Nochnoi


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