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Bruderstreit

Harry x ?
von

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Bedrohung

IX. Bedrohung
 

Und Harry erwachte auch wesentlich fröhlicher als sonst, da er nun wenigstens eine Sorge weniger hatte. Es war Samstag und da er wieder zum Quidditch-Training musste, waren noch nicht viele wach, als er sich auf den Weg zur großen Halle begab.
 

Fröhlich bog er um eine Ecke und blieb dann so abrupt stehen, als wäre er gegen einen Baum geprallt. Auf einer Treppe eine Etage höher standen Albus Dumbledore und Hagrid in ein ernstes Gespräch vertieft, so dass sie Harry noch nicht bemerkt hatten. Doch der Inhalt der Unterhaltung ließ den jungen Mann vorsichtig in den Schatten der Mauer zurückweichen und lauschen.
 

"...sage ihnen Professor, da ist irgendwas faul. Ich bin ganz froh, zeitiger und ohne den jungen Jeremy losgegangen zu sein. Dieser Vogel sah genauso aus, wie der, den wir vor einer Woche gefunden haben. Und da war ein Flüstern, was richtig unheimlich war. Ich weiß nich, was da geflüstert hat, aber eins sag ich Ihnen, das war nich nur der Wind. Irgendwer will uns Angst machen. Irgendwas treibt sich da im Wald rum. Das sagen auch die Zentauren und sogar die Einhörner sind ängstlich, und das will was heißen. Professor, was denken Sie, was da ist?"
 

"Ich weiß es nicht Hagrid, aber es ist besser, wenn Jeremy das Schulgelände nicht mehr verlässt. Er war vorhin im Saal und er wird sicher dann gleich zu dir kommen, wegen eurem Ausflug. Sag ihm nicht, was du gesehen hast. Nach seiner Reaktion letzte Woche zu schließen, weiß er mehr darüber, als er sagt. Sicher sind die Warnungen mehr an ihn als an uns gerichtet. Sag ihm, dass er nicht mehr vom Schulgelände darf, bevor er mit mir gesprochen hat. Ich bin in meinem Büro, falls er mit mir reden will." Dumbledore klang selbst aus dieser Entfernung besorgt. War die Gefahr so groß? War Damian schon so nah? Harry wusste, wer Jer ängstigen wollte und sicherlich wusste er schon, was da im Wald geschehen war. Aber würde er mit Dumbledore reden? Harry bezweifelte es, wenn er daran dachte, wie unruhig und unsicher der andere Junge letzte Woche nach dem Fund gewesen war. Sicher würde er sein Geheimnis auch jetzt hüten, auch wenn das nicht sonderlich klug war. Harry konnte ihm nur helfen, wenn er wusste, was da zwischen den beiden Brüdern vorging. Was verlieh Damian so große Macht über Jer? Was war in ihrer Vergangenheit passiert?
 

Der Mann mit der Narbe bemerkte gar nicht, dass sich die beiden Sprecher verabschiedet hatten und Dumbledore nun direkt auf ihn zu kam. Ertappt eilte Harry den Weg zurück, den er gekommen war, drehte sich dann um und tat so, als würde er gerade erst hier lang kommen. Als er dem Schulleiter begegnete ging seine Atmung nur noch ein wenig schneller - ob nun vom Rennen vorher oder von der Angst vor dem Ertappt werden, wusste er nicht.
 

"Guten Morgen Harry!", grüßte ihn der alte Mann freundlich und ohne Argwohn und der Gryffindor atmete innerlich erleichtert auf.
 

"Guten Morgen Professor", erwiderte er leicht lächelnd.
 

Doch als Dumbledore fast an ihm vorbei war, meinte er, ohne Harry anzublicken: "Pass gut auf ihn auf."
 

Der junge Mann hielt mitten im Schritt erschrocken inne und wagte nicht zu atmen. Er hat mich also doch bemerkt, schoss es ihm durch den Kopf. Allerdings, was hatte er bei einem Albus Dumbledore auch erwartet. Doch die erwartete Moralpredigt für unerlaubtes Lauschen folgte nicht, im Gegenteil, der weißhaarige Mann ging ohne Zögern weiter, als sei nichts geschehen. Scheinbar verzieh er Harry wieder einmal, wie schon so oft. Er hatte ihn ja sogar ermutigt, weiter zu forschen, denn Harry wusste, dass Dumbledore mit >ihn< nur Jer meinen konnte und wenn er auf seinen Freund aufpassen wollte, musste er mehr wissen. Harry lächelte in sich hinein und ging weiter zur Halle. Manchmal, nein eigentlich immer, war der Schulleiter ihm ein Rätsel. Woher wusste er nur immer so viel? Der bebrillte Junge schüttelte den Kopf. Das würde er wohl nie erfahren. Aber es war gut zu wissen, dass ihn der ältere für fähig genug hielt, Jer wenigstens ein bisschen zu beschützen.
 

In der Halle traf der Gryffindor dann auch die anderen aus seiner Mannschaft, sowie die Mannschaft der Hufflepuffs, mit denen sie heute ein Trainigsspiel fliegen würden. Es stand ja nur noch das gegen Ravenclaw offen und so konnten sie mit den Hufflepuffs auch mal freundschaftlich zusammen spielen. Mit Slytherin wäre das unmöglich.
 

Da noch niemand weiter wach war, saßen die Mitglieder der beiden Mannschaften einträchtig an einem Tisch und aßen ihr Frühstück. Auch Harry setzte sich dazu und er genoss die freundschaftlichen Neckereien zwischen den einzelnen Spielern. Kurz nach ihm kam auch Jer in den Saal, doch er sah wesentlich niedergeschlagener als sonst aus. Seamus sah das als erster und rief fröhlich: "He, Jeremy, welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen. So miesepetrig an diesem herrlichen Tag!?"
 

Alle mussten grinsen und selbst Jers Gesicht hellte sich ein wenig auf, als er sich zu ihnen an den Tisch setzte. Doch die anderen wollten es nun genau wissen und so fragte Dean: "Also, als du vorhin gegangen bist, warst du wesentlich fröhlicher. Was ist denn los?"
 

Der Angesprochene zuckte mit den Schultern, nahm sich ein Brötchen und biss lustlos hinein. "Ach eigentlich nichts. Ich darf nur nicht mehr runter von Schulgelände. Hagrid sagt es sei ne Anordnung von Dumbledore. Er wollte mir nicht sagen warum, aber er hat sicher wieder was im Wald gefunden, was eine Gefahr für die Schüler und wohl auch mich sein könnte. Tja", wieder zuckte er mit den Schultern, "jetzt darf ich eben nicht mehr weg. War ja auch abzusehen."
 

Harry merkte, während Jer erzählte, dass dieser sehr wohl wusste, was Hagrid da im Wald gefunden hatte und wahrscheinlich war sich Jer nur nicht sicher, ob es besser war, sich hier zu verstecken, oder mit Dumbledore zu reden und endlich mit Damian abzurechnen. Das wusste Harry allerdings auch nicht.
 

Einer der Hufflepuffs scherzte: "Ja, war ja auch unfair, dich in den Wald zu lassen, und uns nicht. Ich wollte schon immer mal das Vergnügen haben, von einem Werwolf gefressen oder von einem wildgewordenen Monster angegriffen zu werden."
 

Alles lachte, auch wenn der Witz eher dürftig war. Selbst Jer rang sich zu einem schiefen Grinsen durch. Harry hatte dann auch die Idee, wie er die Laune des deutschen Zauberers wieder ein wenig heben konnte: "He, was hälst du davon, jetzt beim Training zuzusehen. Das bringt dich sicher wieder auf andere Gedanken."
 

Jer war erfreut und der Rest war einverstanden, so dass sie einige Zeit später alle zusammen auf den Platz gingen. Die beiden Mannschaften stiegen auf ihren Besen in die Lüfte und Jer suchte sich einen Sitzplatz am Rande des Spielfeldes.
 

***********
 

Sie spielten nun schon seit fast zwei Stunden und langsam begann es anstrengend zu werden. Harry hatte soeben erneut den goldenen Schnatz gefangen und die beiden Mannschaften trafen sich um zu besprechen, wie lange sie noch spielen wollten. Da die Slytherins erst am Nachmittag trainieren würden, hatten sie noch Zeit. Allerdings stellte sich die Frage, wer von den Huffelpuffs noch Lust hatte, da diese das Training nicht so dringend brauchten. Ihr nächstes Spiel war erst in zwei Monaten.
 

Harry blickte aufmerksam in die Gesichter der anderen. Eine Runde würden sie sicher noch machen können. Der junge Gryffindor und Mannschaftskapitän wollte gerade erklären, dass sie noch weiter spielen würden, wenn alle einverstanden waren, als er mitten im Wort verstummte. Da war es wieder, dieses Gefühl, welches schon die ganze Spielzeit unterschwellig vorhanden war. Eine Bedrohung näherte sich. Irgendetwas kam. Aufmerksam sah sich der Sucher um und ignorierte die Rufe der anderen, ob alles in Ordnung war. Woher ....? Für die anderen sah es so aus, als würde Harry von seinem Besen aus einen unsichtbaren Feind beobachten und sehr viel anders war es auch nicht. Diese Gefahr, die da kam, war nicht sichtbar. Man konnte sie nur fühlen.
 

"...arry, was ist denn los?" Die Fragen der anderen klangen jetzt eindeutig besorgt und Harry kehrte langsam in die Realität zurück. Unsicher schüttelte er den Kopf.
 

"Ich weiß nicht. Irgendetwas ist da." Verwirrt blickte Harry sich erneut auf dem Spielfeld um, doch er sah nichts, bis auf....
 

JERRY!
 

"Jer!" flüsterte der grünäugige Junge besorgt und ohne auf die anderen zu achten, brauste er auf seinem Besen los. "Jer!" Noch einmal, diesmal brüllte er den Namen seines Freundes, der erstarrt neben den Sitzreihen stand, die Arme in einer abwehrenden Geste gegen einen imaginären Feind erhoben. Warum wehrte sich der Junge nicht?? Er war so mächtig, warum verteidigte er sich nicht gegen seinen Bruder? Was ängstigte ihn so vollkommen?
 

Endlich kam Harry neben dem schwarzhaarigen Mann an, und sprang fast noch im Flug von seinem Nimbus. Dicht gefolgt von den anderen Spielern rannte er auf Jeremy zu, der noch immer wie erstarrt dastand, jetzt jedoch die Augen geschlossen und die Hände zu Fäusten geballt. Dann erreichte Harry seinen Freund, packte ihn an beiden Schultern und schüttelte ihn unsanft, während er immer wieder Jers Namen rief. Plötzlich war die Bedrohung, die die ganze Zeit um sie her greifbar die Luft erfüllt hatte, verschwunden und das Leben kehrte in Jers dunkle Augen zurück. In ihnen stand so viel Entsetzen, Furcht und Wut, dass Harry den Blick abwandte. Gerade rechtzeitig um zu sehen, wie der junge Zauberer stöhnend in Seamus Armen zusammenbrach. Mit seiner Last stürzte der Gryffindor zu Boden und als er eine Hand hob, sahen sie alle das Blut, welches aus Jers Wunden stammte. "Was...?", nervös blickte Seamus auf den blassen Jungen auf sich, doch dieser starrte blicklos in den Himmel. Sicher wäre er in Ohnmacht gefallen, wenn die Schmerzen nicht gewesen wären. Harry schickte einen Huffelpuff zu Madame Pomfrey und kniete sich dann neben Jeremy. Sanft fuhr er ihm über die schweißnasse Stirn und drückte dann Jers eiskalte Hand. Seine Augen suchten die Jers und sein Freund reagierte wirklich darauf und kämpfte sich aus der schmerzvollen Dunkelheit ans Licht der Wirklichkeit.
 

"Damian, richtig?" Auch Harry hatte das geflüsterte Jerry gehört und die Frage war eigentlich nur aus Reflex. Jer nickte und Trauer und Leid kehrten in seinen Blick zurück. "Ist er jetzt weg? Was hat er dir getan?" besorgt redete der junge Mann mit der Narbe auf den Verletzten ein, damit dieser nicht das Bewusstsein verlor. Es kostete Jer viel Kraft, doch er fand seine Stimme und flüsterte erstickt: "Er ... er ist weg. Er wollte mich ... vorwarnen, dass .... dass er bald kommt. Ich ... muss gehen ... sonst bist du ... in Gefahr. Ich ..." Harry schüttelte leicht den Kopf und lächelte Jer dann aufmunternd an. "Hier passiert dir nichts. Er wird nicht an dich ran kommen." Dann wurde er von Madame Pomfrey und Professor Hooch beiseite geschoben, die sich besorgt über den blassen Jungen beugten.
 

Als Jer auf einer Trage Richtung Krankentrakt gebracht wurde, wich Harry wieder einmal nicht von seiner Seite und das Quidditch-Training war für heute erledigt. Doch der Gryffindor fühlte sich nicht so sicher, wie er vor Jeremy vorgegeben hatte. Der Junge war hier in Hogwarts scheinbar nicht so sicher, wie Harry und sicher auch Dumbledore gedacht hatten. Wie sonst konnte Damian seinen Bruder am hellichten Tag so bedrohen. Wie mächtig war der Feind, dass er das schaffte, was Voldemort nicht gelang - seine Macht direkt auf dem Schulgelände wirken zu lassen. Er hatte Jer nicht nur gerufen, ihm Bilder gezeigt, die den Jungen offenbar sehr erschreckten und ihn schwer verwundet ohne Waffen zu benutzen, nein er hatte dies alles getan ohne körperlich anwesend zu sein und ohne, dass die Lehrer oder Dumbledore gewarnt waren. Wie mächtig war Damian? Harry begann langsam, Jers Furcht zu verstehen.
 

---------------------------------- Ja ich weiß, ich lasse Jer ganz schön leiden, aber hey, is es nicht geil! *rotwerd* Und das Leid hat noch lange kein Ende!!! Yeah! Ok ich weiß, ich bin krank, aber lasst doch Klein-Fly auch mal ihren Spaß, ja?! *lol*



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kralle
2006-09-26T13:49:51+00:00 26.09.2006 15:49
kannst ruhig mal was auflösen *mal wieder gar nicht neugierig ist*

mfg

Kralle


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