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Farbenspiele

Wenn man mit den Einflüssen der Farben spielt... Verrät man mehr, als man eigentlich wollte
von

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Farblos

Titel: Farbenspiele 9 - Farblos

Autor: satsuki

Fandom: Harry Potter

Charaktere: Draco, Narzissa - Malfoy, Harry Potter

Kapitel 9/10

Word Count: 1005

Rating: G

Anmerkung des Autoren: Okay, nach dem ich so zahlreiche Reviews bekommen habe... *seufz* Danke, beantworte sie am Ende. Dieses Kapitel war nicht leicht, ganz und gar nicht. Aber meine geliebte beta Jumengaij meinte, dass es ganz gut ist... Nicht töten, nein? Es ist das vorletzte, noch eins und dann habt ihr es überstanden...
 

-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
 

9 - Farblos
 

Farblos, wie Glas.

Glas. Glas war zerbrechlich.

Er fühlte sich farblos und er fühlte sich zerbrechlich.

Farblos war nicht sichtbar, farblos war unscheinbar.

Genau das definierte die Lage von Draco Lucius Malfoy auf den Punkt genau.

Denn mit dem Tod seines Vaters war ihm ein großer Teil seines Stolzes genommen worden.

Er lehnte sich gegen das kühle Fensterglas seiner Balkontür.

Wie Glas, er fühlte sich so zerbrechlich wie Glas. War er schon zerbrochen?
 

Farblos...
 

Es war kein Tag vergangen, an dem seine Mutter nicht in sein Zimmer kam und ihm sagte, dass Potter hier wäre und ihn zu sehen wünsche. Kein Tag, an dem er sich nicht vehement dagegen gesträubt hatte ihm zu begegnen.

Tag für Tag sah er seine Mutter, in Schwarz, erschreckend blass. Auch ihre Haut wirkte transparent. Er konnte die bläulichen Adern sehen, die sich über ihre Hand entlang schlängelten. Sie war um Jahre gealtert. Doch nichts vermochte ihren stolzen Gang zu brechen ihr hocherhobenes Haupt.

Er verstand es nicht.

War nur er so schwach, ließ nur er sich gehen?

Aus Unverständnis wurde Wut. Aus Wut wurde Trauer. Trauer, immer wieder Trauer. Sein Geist war vernebelt von Trauer und würde Lucius wissen, dass sein Sohn sich so gehen ließ, wäre er enttäuscht. Dennoch wusste Draco nicht, wie er diesen lethargischen Zustand beenden sollte.
 

Er atmete gegen das Glas, welches beschlug. Kalte Finger erhoben sich und schrieben bedeutungslose Worte auf die Scheibe, die bald daraufhin verblassten.
 

,Aber...'
 

Nun wusste er die Bedeutung, dieses Wortes, welches Harry geflüstert hatte, zu erfassen. Seine Eltern hatten Potter gebeten auf ihn aufzupassen, ihn fernzuhalten.Er lächelte zynisch. Nun, das hatte er ja blendend hinbekommen.
 

,Draco...'
 

Geflüsterte Worte, in einer Tonlage, wie er sie immer zu hören gewünscht hatte, doch nie wieder vernehmen würde, vernehmen wollte. Er wünschte, die Erinnerung an diese Stimme wäre kurzlebig genug, um nicht in seinem Gedächtnis verankert zu bleiben. Doch sie haftete noch immer. Unerbittlich, kontinuierlich.
 

,Draco...'
 

So sacht, so sanft, dass er es nicht fassen konnte. War es gespielt? Hatte Harry einfach nur sein Versprechen halten wollen? Würde der Retter der Zauberwelt so weit gehen...?
 

"Draco..."
 

Verdammt, er-...
 

"Draco?"
 

Abrupt holte ihn die leise, aber bestimmte Stimme seiner Mutter aus seinen Gedanken. Er drehte sich nicht um, lehnte stattdessen seine Stirn gegen das Glas.
 

"Draco... Harry ist..."

"Nein", erwiderte Draco sofort, dennoch klang seine Stimme unendlich müde.

Narzissas Blick bohrte sich in den Rücken ihres Sohnes. Seine Schultern hatte keine Spannung mehr, seine gesamte Haltung drückte Schmerz aus. Wie gern würde sie diese Qual von ihm nehmen und wusste nicht wie... Wieso verstand Draco nicht, dass sie ihm den Anblick seines Vaters hatte ersparen wollen? Er sollte ihn so im Gedächtnis behalten, wie er gewesen war.

Dass sie sich Tag für Tag, Nacht für Nacht ihren kranken, gebrochenen Mann vorstellen musste, wollte sie für ihren Sohn vermeiden, hatte es vermieden?

Doch... Um welchen Preis?

Es war verständlich, dass Draco so empfand. Er war noch jung, hatte das Recht derart zu trauern, sie dagegen... Ihr war dieses Recht verwehrt, sie wollte und musste stark bleiben. Was wäre sonst aus der Familie Malfoy geworden?

Kurz schloss sie ihre Augen, um den aufkommenden Schmerz zu verdrängen.
 

"Du kannst ihn nicht immer abweisen...", sagte sie so sanft sie konnte.

"Doch, ich kann..."

Sie schüttelte leicht den Kopf.

"Es war nicht seine-..."

"Das tut nichts zur Sache", fuhr Draco ruhig dazwischen, seine Stimme verriet nichts über seine Gefühlslage. Er starrte durch das Fenster und doch ins Leere.

"Ich kann... deine Beweggründe verstehen, doch seine... nicht!"
 

Es war die Wahrheit. Er verstand seine Eltern, was nicht hieß, dass er es tolerierte oder gänzlich akzeptabel fand. Doch er verstand sie. Harry Potter war für ihn jedoch ein Rätsel, so, wie er es immer schon war. Was hatte Potter dazu bewogen, so weit zu gehen? Was hatte ihn selbst dazu bewogen, so weit zu gehen? Die Antwort auf die zweite Frage kannte er, doch auch das hieß nicht, dass er das akzeptierte. Er hasste Harry, aber da war etwas...

Er schloss die Augen.

Hassen war für ihn um einiges leichter, als... alles andere.
 

.~*o*~.
 

Wehmütig betrachtete sie ihren Sohn noch einen Augenblick, zog dann die Tür zu und überbrachte Harry die Nachricht, dass Draco ihn nicht sehen wolle. Wie so oft.

Harry nickte, lächelte ein transparentes Lächeln und verschwand.
 

Transparenz.
 

Auch bei ihm konnte sie eindeutig Schmerz ausmachen. Doch versuchte er ihn

zu kontrollieren. Noch... Die tägliche Abweisung ihres Sohnes nagte an ihm.

Sie wusste nicht, was an dem Wochenende geschehen war zwischen den beiden,

doch konnte sie es ahnen.

Wie oft hatte sie sich gewünscht, dass ihr Sohn endlich jemanden finden würde, bei dem er sich geborgen fühlte? Zweifellos hatte er das für kurze Stunden getan. Danach... Wurde alles diese Vertrautheit wieder zerstört...
 

Alles erschien ihr zerbrechlich wie Glas. Ab dem Tod ihres Mannes konnte sie ihr Leben nur noch mit Glas beschreiben.

Reflektionen des alten Lebens, Widerspiegelungen des Jetzt, Zerbrechlichkeit.
 

Was blieb ihr denn außer der Gewissheit, dass es nur eines falschen Wortes bedurfte, damit sich ihr Sohn ebenfalls in einem gläsernen Leben wiederfand?
 

Farblos, wertlos, zerstörbar...
 

.~*o*~.
 

Draco starrte noch immer aus dem Fenster, das Glas hatte sich mittlerweile durch seine eigene Körpertemperatur erwärmt. Doch warum fühlte er sich dann so kalt, so leer?

Er lächelte schmerzlich als Bilder von Harry vor seinem geistigen Auge auftauchten. Er wusste, dass er sie nicht sehen wollte, er wollte nicht an ihn denken, doch tat er es Tag für Tag, verzehrte sich fast nach ihm, obwohl er ihn hasste.
 

,Draco...'
 

Eine Stimme.
 

"Draco..."
 

Er blinzelte. Seine Augen klärten sich, erkannten Harry, wie er unmittelbar vor ihm auf dem Balkon stand. Nur Glas trennte sie voneinander. Zerbrechliches Glas. Draco sah ihn ausdruckslos an, sah wie Harry auch seine Stirn gegen das Glas lehnte, wie er seine Hände dagegen presste, dort, wo sich seine eigenen befanden. Er konnte fast die Wärme spüren, die von Harrys Händen ausging.
 

"Es tut mir leid...", wisperte er.
 

Vier Worte die Hass in ihm auslösten. Wie oft hatte er diese Wort gehört? Und wie hohl erschienen sie ihm? Er verzog sein Gesicht, löste sich ruckartig von der Scheibe, nur um darauf einzuschlagen. Glas zerbrach, schnitt Wunden in seine und Harrys Hände. Dieser bewegte sich nicht, sah ihn nur weiter an.
 

Draco streckte eine Hand nach ihm aus, zog ihn zu sich, Splitter in seinen Händen vermischten sich mit Blut und schnitten sich in den Hals von Harry, wo er ihn packte.
 

"Sag das nie wieder!", zischte er und kam Harry gefährlich nahe. Graue Augen blickten kalt in Grüne. "Und komm nie wieder!"
 

Damit stieß er ihn von sich und lief rückwärts, wartend.

Er meinte das, was er sagte. Er meinte es.

Harry sah ihn ein letztes Mal an, lächelnd, fast liebevoll. Dann schloss er

seine Augen und apparierte lautlos.
 

tbc
 

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