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Ryo x Bakura

Alles hat ein Ende
von

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Alltag?

Danke an Tebi-chan! ^^ Viel Spaß.
 

Kapitel 6 : Alltag?
 

Als Ryo sein Zimmer betrat erwartete ihn eine böse Überraschung. Niete saß in einer Ecke neben einem Häufchen...

"Scheiße!"

Der Hund bellte, so als wolle er sagen: Kuck! Hab ich alles in eine Ecke gemacht!

Anscheinend schuldbewusst trottete der Welpe zu seinem Herrchen. Ryo konnte nicht anders, er musste dem einfach verzeihen, so wie er sonst auch jedem verzieh. Was konnte der schon dafür? Der war schon über 24 Stunden nicht draußen gewesen. Also an die Arbeit.

"Bakura!"

Der antwortete nichts aber Ryo hörte Schritte. Als er im Türrahmen stand, grinste er - wie sollte es sonst sein - schadenfroh.

"Gut gemacht, Niete!"

"Hör auf den zu verarschen", konnte der nicht mal damit aufhören? Er nahm den Hund hoch und kraulte den hinter den Ohren.

Bakura hatte in dem Moment einen finsteren Ausdruck im Gesicht. Dieses Teil war ein Streber. Der hatte bei seinem Ryo nichts verloren.

"Könntest du mir einen Gefallen tun?"

Gefallen? Tun? Ihm? Sah er etwa hilfsbereit aus?

Da Bakura schwieg, fuhr Ryo fort: "Kannst du ein Weilchen mit Niete rausgehen?"

"Nein!" Nicht mit dieser Schleimermaschine!

"Bitte!"

"Warum?"

"Ich muss hier saubermachen...und brauche Zeit zum nachdenken", den letzten Teil hatte er nur noch geflüstert, "Du musst nicht wenn, du nicht willst."

"Gut..."

Wie konnte man nur so egoistisch sein?!, "Ach leck mich doch!"

"Wirklich?"

Ryo hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt. Das war ja vielmehr ein Angebot für den. Warum musste der ständig so gemein zu ihm sein?

Kein Wunder das er überrascht war, als Bakura ihm Niete abnahm, "wir sind zum Mittagessen wieder da."

Minuten später fiel die Tür ins Schloss. Und Ryo konnte erleichtert aufatmen.

Er wartete noch 2 Minuten, bis er sich an die Arbeit machte. Niete hatte ganze Arbeit geleistet. Ob er wohl jemals wieder in diesem Zimmer schlafen würde? Was war denn das für ein Gedanke?! Natürlich würde er! Irgendwie konnte er sich nicht so recht vorstellen, dass er mit Bakura irgendeine Art von Beziehung eingehen würde. Am besten er verhielt sich als wäre nichts geschehen.

War das überhaupt eine gute Idee? Niete mit Bakura? Wer wusste was er dem beibrachte... Bestimmt Sachen wie: Fass!

Ja das konnte er sich lebhaft vorstellen. Was er nicht wusste, war, dass er gar nicht so Unrecht hatte...
 

Halb verärgert, halb grinsend aber dennoch mit einer Furcht einflößenden Haltung ging Bakura durch die Gassen, in die sich nicht viele Leute reintrauten. Niete, einmal vor ihm, einmal hinter ihm und ab und zu auch neben ihm, steckte seinen Schnauze in jede Ecke.

Der Meisterdieb hatte es schon längst aufgegeben, dem Hund das Kunststück ,verlaufe dich in Domino' beizubringen. Er konnte machen, was er wollte: Niete fand Bakura immer wieder. Jetzt war es wesentlich interessanter, herauszufinden, wie schmutzig Fell werden konnte.

Zeit zum Nachdenken... Natürlich hatte er den letzten Teil verstanden. Wozu musste der Nachdenken? Über was?

Bakura konnte sich nicht erinnern, nach seinem ersten Mal über etwas nachgedacht zu haben. Die Information, dass es guter Sex war, reichte ihm.

Überhaupt. Was war das für eine Aktion? Ihn hatte schon der erste Kuss geweckt. Das war ein flüchtiger. So 'ne Art von Gutenachtkuss. Beim zweiten... Da hatte er sich gefragt, ob Ryo nicht zufällig über Nacht einen Schaden erlitten hatte. Aber der Kuss war sehr bedacht. Der musste sich was dabei gedacht haben, Ryo küsste niemanden ohne Grund. Beim dritten machte er sich ernsthaft Sorgen. Dennoch, glaubte der wirklich, er, Bakura, Grabräuber, sein Ex- Yami, ließe sich einfach küssen? Ohne eine Antwort? Das konnte er mit Niete machen, aber nicht mit ihm!

Wo war der eigentlich, wen er schon zufällig in seinen Gedanken erschien?

Suchend blickte er um sich. Nicht dass er ihn vermisste, doch er hatte keine Lust, sich später Ryos Geheule anzuhören. Er wollte einen Ryo und keine Heulsuse im Bett! Ryo war zwar auch eine Heulsuse, aber keine Heulsuse in dem Sinne.

"Niete!" Mann! Warum hatten sie noch keine Leine? Er hörte ein gedämpftes Bellen. Dahinten steckte er ja. Im wahrsten Sinne des Wortes! Man sah nur den Körper, der Kopf hingegen steckte in einem Rohr. Mit seinem typischen Grinsen setzte er sich hinter den Hund.

"Was jetzt?" Sollte er ihn rausholen oder nicht? Er konnte ihn natürlich drin lassen. Ryo würde zwar ausrasten, aber er könnte ihn ja trösten... oder er holte ihn raus. Und würde den wohlmöglich bis zum Rest seines Lebens nicht mehr loswerden. Ganz klarer Fall: Er schaute dem zappelnden Welpen noch etwas zu, konzentrierte sich, der Mileniumsring leuchtete leicht und ganz plötzlich war der verdutzte Hund frei. Zufrieden betrachtete Bakura die total schwarze Schnauze.

"Vielleicht sollte ich dich komplett in das Rohr stecken!" Niete hätte dem sicherlich nicht über die Hand geleckt, hätte er seine Worte verstanden. Vielleicht sollte er das wirklich tun? Demnächst. Die Mühe würde er sich schon machen!
 

Von all dem (Gott sei dank) nichts ahnend, geduscht und mit seinem Kopf zum Takt der Musik, die aus dem Kopfhörer kam, wippend stand Ryo vor dem Herd. Er hatte Hunger, Riesenhunger! Gierig betrachtete er den nächsten Pfannkuchen. Bis jetzt hatte es noch kein einziger auf den Teller geschafft, bis jetzt hatte jeder seinen Weg zu Ryo gefunden...Das war einer der seltenen Anblicke, die selbst Bakura Angst gemacht hatten.

Für ihn gab es jetzt nichts anderes als Musik und Pfannkuchen. Hätte er die Musik ausgemacht würde er heulen. Warum, wusste noch nicht einmal er. Aber er würde keine einzige Träne zurückhalten können. Es war einfach so.

Die Pfanne genoss dessen volle Aufmerksamkeit. Noch nicht einmal das Klingeln an der Türe hörte er. Eigentlich hörte er es schon, aber wollen tat er es nicht.

Er drehte die Musik noch etwas lauter. Die Musik hatte er irgendwo in seinem Zimmer gefunden. Er konnte sich noch dunkel daran erinnern, sie geschenkt bekommen zu haben. Nirvana...die Band hatte ihn noch nie sonderlich beeindruckt aber sie konnte super ablenken. Bei der ganzen Nachdenkerei war ihm nämlich eine Sache nur zu deutlich klar geworden...
 

Bakura stand doch etwas staunend an der Türe. Was war denn jetzt los. Normalerweise machte der sofort auf und lächelte. Zwar nervte Bakura die Freundlichkeit schon auf die Dauer, aber irgendwie mochte er diesen freundlichen Gesichtausdruck. Erst jetzt fiel ihm auf, dass der Junge schon mehrere Stunden nicht gelächelt hatte. Der hatte nur diese nachdenkliche Miene aufgesetzt.

Was machte er sich eigentlich darüber Gedanken? Obwohl, wenn er es sich richtig überlegte... Stopp, damit würde er jetzt gar nicht erst anfangen. Ryos Laune würde schon von selbst wieder kommen.

Also wenn der nicht aufmachte...

"Niete! Weg da!" Mit dem Fuß schob er den Hund etwas zur Seite, der dies allerdings als ein Spiel sah und versuchte sogleich seinen Feind (den Fuß) zu überwältigen.

Bakura schaute dem eine Weile zu. Man konnte ein flüchtiges Lächeln auf seinem Gesicht sehen. Was würde Niete wohl machen wenn er...?

Es dauerte eine Zeit lang bis er feststellte dass er gerade mit dem spielte. Mit seinem schlimmsten Feind. Sofort zog er den Fuß zurück.

"Nana, aus!"
 

Neugierig stellte Ryo den Kopfhörer ab, ob Bakura wohl schon da war? Schließlich hatte der ja seine Magie. Doch da überkam ihn wieder dieses betrogene und beschissene Gefühl von vorhin. Sauer stellte er die Musik wieder an. Und zwar lauter als vorher. Es hieß wenn man zu laut Musik hörte könnte man schon mit 20 Jahren schwerhörig sein. Dachte er gerade ernsthaft daran? Wie gesagt, Musik war eine Spitzenablenkung.
 

Es war nicht schwer in diese Wohnung zu kommen, es war auch nicht schwer Ryo zu finden, es war auch überhaupt nicht schwer Niete ins Badezimmer einzusperren, es war nur schwer sich einzugestehen, dass man nicht wusste was in dem anderen nun vorging.

Normalerweise wusste er es ja. Er wusste immer was Ryo gerade dachte. Nur... Seit wann hörte der denn so laut Musik? Wo er ihn doch immer selbst ermahnte er solle nicht so laut aufdrehen? Warum öffnete er ihm nicht die Tür und was ihm am meisten störte war dass er nicht beachtet wurde. Warum beachtete Ryo ihn nicht?

Leicht irritiert stellte er sich hinter den Schüler. Der wusste dass er hinter ihm stand, zeigte aber null Regung.

Wozu auch? Er wollte Bakura nun mal zurzeit nicht sehen. Meine Güte . Wie konnte er nur so dumm sein?

Trotzdem kam er nicht umhin, über den verzweifelnden Versuch die Herdplatte auszuschalten zu schmunzeln. Es gab nur 2 Dinge bei denen sich Bakura von den ganzen Geräten auskannte. Das waren erstens die Stereoanlage und zweitens der Fernseher. Mit einem kaum merklichen Seufzer übernahm er schließlich das Herd- aus- machen. Dafür machte sich Bakura jetzt daran ihm den Kopfhörer abzunehmen. Achtlos legte er das Ding weg. So weit so gut.

Doch Ryo hatte dem immer noch den Rücken zugewendet. Also gut. Anscheinend hatte er es verdient.

"Geh weg!" Wenn das keine Bestätigung war. Aber wäre er Bakura, wenn ihn das nicht egal lassen würde? Wenigstens äußerlich? Er tat das was Ryo nun wirklich nicht wollte. Er legte die Arme um dessen Taile. Es war kurz still.

Doch dann erinnerte sich Ryo, dass er eigentlich total sauer auf den sein sollte. Mit einer leicht säuerlichen Miene, die er eigentlich nur zu selten aufsetzte und die ihm auch eher unbewusst gelang, drehte er sich zum Yami um.

"Was willst du?" Was für eine scheiß Frage. Es war völlig klar was der wollte.

"Was hab ich den getan?" Der fragte auch noch. Aber er konnte ihm doch nicht sagen, dass er...Das wäre total pervers!

Eher unbewusst flüsterte er 3 Wörter: "Ich hasse dich..."

"Na dafür kann ich ja wohl nichts. Wenn du das fühlst, ist das dein Problem."

Ryo schaute dem direkt in die Augen, "Idiot!"

"Warum?" Einerseits war er etwas überrascht, andererseits wusste der dass er ihn ärgerte. Und nach zu Fragen wäre wohl doch eine Gelegenheit die er nicht verpassen wollte.

"Weil du einer bist. Weil du ständig Mist baust!"

"Ach, das von gestern nennst du auch Mist?"

Dem Gesicht des Jungen nach zu urteilen hatte er voll ins Schwarze getroffen. Leicht beschämt, mit glasigen Augen und mit der Erkenntnis dass er Bakura niemals auch nur irgendwo das Wasser reichen konnte, vergrub er sein Gesicht in dessen Hemd.

Das war einer der vielen Momente an denen Bakura wusste, was in dem Jungen vorging. Triumphierend streichelte er dem Jüngeren über den Rücken.

Ryo sah das eher als Demütigung, an wen war er da geraten? Dessen Beine gaben nach, doch natürlich fiel er nicht um, schließlich umgaben ihn Bakuras starke Arme. Er biss sich auf die Unterlippe.

Das war Bakura so klar gewesen. Nicht dass er etwas dagegen hatte, dass Ryo sich an ihn schmiegte. Im Gegenteil! Nur störte ihn dass er weinte.

Ryo klammerte sich an Bakura fest. Wen hatte er denn sonst? Sollte er sich bei Tea ausheulen? Bei Tristan? Oder vielleicht bei Joey?

"Versuchs mal mit der Wahrheit...", mit Absicht hatte er das in Ryos Ohr geflüstert. Bakura hatte zwar keine Lust Ryos Problem aus der Welt zu schaffen. Nicht jetzt. Und nicht endgültig. Aber mindestens zur Hälfte. Denn bedrückte doch der Aberglaube, dass er vom ihm missbraucht wurde.

Ryo schüttelte leicht den Kopf. Darüber wollte er nun wirklich nicht mit Bakura reden.

"Glaubst du deine Gefühle sind mir egal? Glaubst du, ich halte dich für eines meiner vielen Opfer?"

Genau das dachte Ryo in seinem Innern. Aber er wollte es nicht wahrhaben, "Das tust du nicht!", brachte er schließlich zwischen zwei Schluchzern hervor. Er wollte eine Bestätigung. Doch stattdessen spürte er wie die Hand des Diebes zur Hälfte in seine Hose glitt.

"Tust du?"

"Seh ich so aus?"

Ryo schaute dem ins Gesicht. Erfolglos. Warum hatte er nur so einen blöden Yami? Bei dem man ständig befürchten musste, dass er nur an das eine dachte?

Bakura hatte ganz andere Sorgen. Der suchte doch nicht allen Ernstes eine Antwort. Da konnte er lange suchen. Schließlich standen ihm, Bakura, im Gegensatz zu ihm, Ryo, nicht die Gefühle auf dem Gesicht geschrieben. Ryo war für ihn wie ein aufgeschlagenes Buch. Seine Lehrer und Freunde konnte er belügen aber nicht ihn. Doch einen kleinen Hinweis sollte er ihm schon geben.

"Ginge es ums körperliche..., könnte ich auch einen anderen nehmen."

"Wie?" Wie war das gemeint? Entweder ,Ich mag nicht nur deinen Körper sonder auch dich' oder ,Körperlich bist du nicht gerade eine eins, reicht mir gerade noch so, aber weil du ständig so ein nettes Opfer bist bleib ich bei dir'. Bakura verstand es verschlüsselte Nachrichten zu überbringen. Der Geist bemerkte den fragenden Blick.

"Später", sagte er nur. Genug geredet. Ryo hatte sich sowieso schon beruhigt, zwar war er noch leicht gerötet aber solange er nicht wieder das Heulen bekam.

"Jetzt!" beharrlich verlangte er eine Antwort. Der konnte ihn doch nicht abwimmeln. Und was meinte er mit später. Wollte er es ihm später erklären, aber was?!

Bakura versuchte dessen Blick zu ignorieren. Was gar nicht so einfach war. Er wollte ihm das nicht erklären, der sollte selbst darauf kommen. Würde er es ihm sagen, zerstörte er das ganze Leben des Jungen. Und er sollte auf keinen Fall so enden, wie Bakura es sich vorstellte. Es war ganz allein Ryos Entscheidung.

"Du bist blöd!" Meinte schließlich Ryo nach einer Weile. Und das drückte genau das aus was er über ihn jetzt dachte. Blöd, blöd, blöd. Warum gab er ihm keine Antwort? Eigentlich wollte er sich von seinem Yami wegdrücken, doch anscheinend wollte dieser ihn nicht gehen lassen.

"Aibou..." Wieso will er so was wissen? Leicht verärgert hielt er diesen am Handgelenk fest.

"Lass mich los! Sonst schrei ich!" Ryo hatte es satt, total satt.

"Krieg dich wieder ein."

Als Antwort biss Ryo diesem in die Hand, in der Hoffnung dadurch losgelassen zu werden. Bakura sah dem Ganzen höchst interessiert und amüsiert zugleich zu. Tja, dieses kleine Biest hatte er immer noch nicht gezähmt. Aber das käme schon von alleine. Wie lange Ryo wohl brauchte bis er merkte, dass er seine Zeit und Kraft vergeudete. Doch zu seiner Überraschung biss er immer fester hinein. War er so sauer auf ihn? Bakura schätzte dass in ein paar Sekunden seine Hand bluten würde.

Ryo hingegen ärgerte es, dass es diesem nicht wehtat. Der sollte gefälligst irgendeine Regung zeigen. Irgendeine. Bakura könnte ihn doch anschreien, loslassen oder wegstoßen. Er konnte ihn sogar schlagen wenn er wollte. Ihn verprügeln. Irgendwas.

"Willst du dich durchbeißen, oder was?", Bakura hatte weitaus Besseres zu tun als hier rum zustehen und zu warten. Kopfschüttelnd zog er diesen zum Esstisch rüber und brachte den Hikari mit zarter Gewalt (d.h.: Ohne ihm wehzutun) dazu sich da drauf zu setzen.

Ryo hatte plötzlich einen metallenen Geschmack im Mund. Nanu? Schnell lies er von Bakuras Hand ab, der die Seine immer noch nicht los lies. Blut... War er das gerade eben gewesen? Hatte er das gemacht?! Nein! So was machte er nicht. Noch nie hatte er jemanden verletzt. Er war das nicht. Er war's nicht!

Bakura schenkte seiner Verletzung keinerlei Beachtung. Er hatte nur das dumme Gefühl, dass das öfter passieren könnte. Wobei..., dies war sicherlich der erste Anfall von Ryo. Mit seinem Fuß schob einen Stuhl hinter sich.

"Bakura", Ryo Stimme zitterte,

"Psch..."Bakura hielt Ryo einen Finger vor den Mund. Er wollte keine Entschuldigungen hören.

Ryo verstand ihn nicht. Er fing an alles wieder nur verschwommen zu sehen. Wollte er ihn nicht hören? Waren ihm seine Entschuldigungen egal? War er etwa böse mit ihm?

Bakura setzte sich auf den Stuhl, hinter ihm. Vor ihm saß Ryo auf dem Tisch. Dessen Beine taumelten leblos über dem Boden. Das bedeutete für Bakura, dass er seinen Kopf auf Ryos Schoss legen konnte. Was er auch tat. Seinen einen Arm schlang er um Ryos schmale Hüfte, während seine Andere Hand immer noch die Hand des Jüngeren hielt. Ab und zu tropfte eine Träne auf Bakuras Haare. Zuerst ganz viele und dann ganz wenige. Ryo kapierte gar nichts mehr. Sein Leben hatte sich innerhalb der letzten 24 Stunden total verändert. Erst hatte er Sex, dass auch noch mit Bakura, dann heulte er sich bei dem aus, schließlich bekam er einen Anfall, seinen ERSTEN Anfall, verletzte diesen und jetzt schien seine ganze Welt in sich zusammenzufallen. Doch was wollte er eigentlich von Bakura hören? Dass er ihn mochte? Ja, dass er sogar von ihm geliebt wurde oder... oder... er wollte diesen Gedanken gar nicht erst zu Ende bringen. Er wollte nicht ausgenutzt werden. Aber würde Bakura ihn für so etwas ausnutzen? Würde er? Doch nun war ihm so, als suchte Bakura Nähe. Vielleicht sogar seine Nähe? Konnte es sein? Sollte er es riskieren? Sollte er Bakura vertrauen? Bakura bekam so oder so das was er wollte. Für Ryo stand fest, dass er das Beste aus dieser Situation machen würde.

Nachdem Bakura bemerkte dass Ryo sich beruhigt hatte schlang er die Arme noch etwas fester um ihn, seine Finger krallten sich an Ryos Hose fest. Der diesem nach einigem Zögern über die Haare strich. Schließlich lächelte Ryo. Ja er würde es wagen.

Was hatte er schon groß zu verlieren, wenn Bakura ihn doch nur benutzte, konnte er es auch nicht ändern.

Doch plötzlich wurden Beide aus ihrer Zweisamkeit auseinander gerissen. Es klingelte. Bakura schaute Ryo in die Augen, der den Blick doch etwas schüchtern erwiderte. Eigentlich hatte der Dieb etwas wie, "Ich muss aufmachen" erwartet, doch das blieb aus. Also konnten sie weitermachen. Doch es folgte ein weiteres stürmisches Klingeln an der Haustür. Die dann aber durch eine Stimme unterbrochen wurde.

"Mensch, Joey! Lass die Finger von dem Knopf! Wenn er da ist, wird er schon aufmachen!" War das nicht Tea? Von Bakura hörte man ein Knurren. Doch Ryo gab ihm zu verstehen, dass er aufstehen musste. Mürrisch erhob sich der Räuber.

Ryo ging schnell zur Tür, unterwegs wischte er sich probe weise noch einmal über die Wangen. Nein keine Tränen. Gut. Richtung Haustür hörte man jetzt ein rhythmisches Klopfen. Also, wenn das nicht Joey war. Kurz bevor er lächelnd die Tür öffnete atmete er noch einmal tief ein und aus.

"Mann, warum hat denn das so lange gedauert?"

"Joey!", Tea fragte sich allmählich ob Joey nicht im Wald groß geworden ist. Wo blieben denn seine Manieren. Schnell hatte sie diesen zur Seite gestoßen und lächelte den Jungen vor ihr an.

Außer den Beiden war noch Yugi anwesend, "Hy!"

Joey hatte es inzwischen geschafft sich an Tea vorbei zu drängen und musterte Ryo nun, "Wieso bist du denn so Rot?"

"Hä?", Ryo schaute doch etwas verlegen zur Seite. Er hatte eine doch etwas ungewöhnlich helle Haut, für einen Japaner. Von der Haarfarbe ganz zu schweigen. Aber so sah er halt aus. Kein Wunder, dass Joey gleich etwas auffiel.

Ein Kläffen rettete die Situation.

"Hat da grad ein Hund gebellt?", fast gleichzeitig hatten das seine Besucher gesagt.

Niete! Ach du Schreck! Den hatte er ja total vergessen. Das kam aus dem Badezimmer. Es dauerte keine 5Sekunden, bis sich alle dort versammelt hatten. Niete saß in der Badewanne und hatte anscheinend keine Lust mehr diese einzusauen.

"Bakura!", brachte Ryo nur noch heraus. Leider etwas zu spät, denn die Haustür fiel ins Schloss. Und weg war er der Übeltäter. Er hatte nun wirklich keine Lust, den Hund auch noch sauber machen zu müssen. Nö! Da strich er lieber in Domino herum.

Tea war die Erste die aus lauter Verwunderung schließlich das Wort ,Hund' heraus brachte.

OK. Jetzt war Ryo ihnen wohl eine Erklärung schuldig. Die war sogar noch fällig. Schließlich fehlte er schon 2 volle Tage unentschuldigt in der Schule.

"Ähm...Wie ihr seht ist das ein Hund in dieser Wanne."

Joey und der Rest schauten ihn doch etwas Blöde an. Doch Yugi war ziemlich schnell beim Hund.

"Ist der süß!", meinte Tea, und das war ihr voller ernst. Zwar war der schmutzig aber sie streichelte dem trotzdem über den Kopf.

Joey hingegen musterte den Welpen wie er Ryo gemustert hatte, "Wieso ist denn der so dreckig?"

"Bakura war mit ihm spazieren..." Verständnisvoll nickten die Drei mit dem Kopf.

Ryo drehte das Wasser auf, sein Blick fiel auf seine Hand. Shit! Da war Blut. Bakuras Blut. Er versteckte die verschmierte Hand hinter deinem Rücken, so gut es ging. Dennoch bemerkte er den Seitenblick von Yugi nicht. "Er heißt Niete."

"Das ist doch kein Name für einen Hund!"

Ja, das hatte auch er gedacht.
 

Ryo ging heute ziemlich früh in sein Bett, stellte sich den Wecker und beobachtete Niete der sich neben dem Bett zusammenrollte. Er verschwendete keinen weiteren Gedanken mehr an diesen Tag. Schnell schlief er ein. Und niemand störte ihn. Bakura war noch nicht da, aber das war ja nichts Neues für ihn. Es blieb die nächsten Stunden auch ziemlich ruhig.

Doch er war verdammt schnell wach als das Licht in seinem Zimmer anging.

"Du gehst sofort aus diesem Bett raus", entrüstet stand Bakura im Türrahmen. Was fiel dem ein? Der hatte in seinem Zimmer nichts mehr verloren.

Ryo aber, brauchte erst einmal eine Minute, bis er überhaupt kapierte, dass sein Yami in seinem Zimmer stand.

"Du sollst gefälligst in meinem Zimmer schlafen!"

"Bakura, ich will nur sicher gehen: Du weckst mich doch nicht allen ernstes, damit ich mitten in der Nacht das Bett wechsle? Ich muss morgen in die Schule!"

"Na und?" Bakura sah nicht das Problem.

Ryo schaute den ehemaligen Geist noch eine Weile an und kam zu dem Schluss das der wohl nen' Vogel hatte. Müde drehte er diesem den Rücken zu und versuchte wieder einzuschlafen.

"Ich kann auch anders!" Der nahm ihn wohl nicht richtig ernst.

"Jaja...Mach das Licht aus wenn du gehst..."

Zu Ryos eigener Überraschung verlies Bakura wirklich das Zimmer, nur die Lampe lies er brennen. Allein der Gedanke an die Stromrechnung genügte und Ryo setzte sich auf. In dem Augenblick bekam er ein Kissen ins Gesicht. Hä? Dem Kissen folgte eine Decke. Wa...? Da stand Bakura, der sich gerade dachte wie gut er doch zielen konnte.

"Rück rüber!"

Ryo tat wie ihm geheißen. Mit halb geöffneten Augen sah er, wie sich der Dieb, der ihm den Schlaf raubte, bis auf die Unterwäsche auszog. Anschließend legte er sich neben Ryo nieder, der schon die Augen wieder geschlossen hatte.

Soll er doch. Er konnte deutlich Bakuras Blick spüren aber er spürte auch wie Bakura ihm eine Hand auf die Innenseite seines Oberschenkels legte und ,es' leicht berührte. Konnte der nicht einmal die Finger von ihm lassen? So toll war er nun auch wieder nicht. Dennoch genoss er diese Berührung und rückte etwas näher an dessen Verursacher.

Nach einiger Zeit hörte Bakura Ryos gleichmäßigen Atem. Der schläft schon...Er streichelte dem Jungen noch einmal kurz mit dem Daumen über die Schenkel bis er schließlich selbst einschlief.
 


 

Und wenn ihr glaubt er benimmt sich hier seltsam, dann wartet erst mal das nächst ab!



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Mimmy-chan
2011-03-04T21:20:13+00:00 04.03.2011 22:20
Oh man wie süüüüüüß
*sich nicht mehr einkrieg*
Die 'du-hast-in-meinem-Zimmer-zu-schlafen-Aktion ist ja wirklich Gold wert
o(>//<)o Ich liebe diesen ff!!!!

Die Sache mit Ryous Ausraster am Anfang macht mir ein wenig Angst.
Da stimmt doch was nicht. *besorgt guck*

chuchu mimmy-chan
Von:  Nightmaker
2008-03-17T03:46:37+00:00 17.03.2008 04:46
>Und wenn ihr glaubt er benimmt sich hier seltsam, dann wartet erst mal das nächst ab!
ach ich hab schon viel schlimmere sachen gelesen die sowas von ot waren *kopfschüttel* da kommt das dem grabräuber doch noch ziemlich nahe.. bzw so kann ich mir vorstellen das er sich verhalten würd *grins*
Von:  _Severus_
2006-03-19T13:39:12+00:00 19.03.2006 14:39
Wie seltsam kann er den noch werden XDDDDD? Nein, das Kap is supi ^^ Ich find die ff immer besser ^^ Und Wauwau gehts auch gut XDD
Von:  Tebian
2006-03-13T19:04:17+00:00 13.03.2006 20:04
Na, dann bin ich ja gespannt wie "seltsam" er noch wird. Danke für den Tipp, aber ich lese die FF lieber hier, denn hier kann ich dir Kommentare schreiben. ^.~
Wow, Ryou wird gewaltätig! XD
Schon verrückt, dass Bakura das gar nichts ausgemacht macht, nicht mal gezuckt hat er.
Nach, die Beziehung zwischen den beidne ist richtig toll. Du hast die Beiden wirklich gut getroffen. Ryou braucht so Jemanden wie Bakura, schliesslich hat er sich ganz verändert. Er lässt ihn aufleben und Ryou kommt endlich mal aus sich heraus. Und Bakura hat endlich jemanden der ihn auch ein wenig in seine Schranken weist. (zumindest in Sachen Gefühle) Auch wenn er es nicht zugeben will: Ryou erzieht ihn ein wenig. ^^
Weiter so!
Tebi-chan


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