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There's no hope

von

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Abandoned ~ Verlassen

Ich bin allein.

Niemand hört mich.

Niemand sieht mich.

Ich schrei', wein',

renn' gegen die Wand,

doch wen interessierts?

...Ich bin allein...
 

Schritte kommen näher.

Ich richte mich auf.

Ein Messer fällt,

meine Stimme schreit:

"LAUF!"
 

Das Versteck der Schatten,

Ich bin entdeckt.

Ich schreie um Hilfe,

will einfach nur weg.
 

Meine Seele schreit auf,

die Wunden so tief.

Meine Stimme versagt.

Ich gebe mich hin.

Meine Tränen so stumm.

Mein Weinen versiegt.

Ich werfe mich fort,

erneut besiegt.
 

Nur ein Gedanke:

/Es sollte so sein.../

Zum ersten Mal wünscht ich...

...ich wäre allein...
 

(by Aon)

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Mein Schicksal...

Ich bin verlassen, allein.

Von allen vergessen.

Es interessiert niemanden, was mit mir geschieht, was ich mache und ob meine Tränen den Boden erreichen, ob sie versiegen oder mein Herz aufschreit vor Qual.
 

Wer ich bin? Wer ich war,?

Ich weiß es nicht.

Ich habe es vergessen, alles, was einst meine Vergangenheit darstellte und nur Wort ist geblieben, nur ein einziges Wort, an das ich mich entsinnen kann und dies ist mein Name.
 

Ich bin Orophin, von allen nur 'Phin genannt.

Warnung

Erneut wache ich auf, obwohl ích in meinen Träumen gehofft hatte, endlich zu sterben, endlich nicht jeden morgen durch die Kälte und das Sonnenlicht geweckt zu werden, dass durch das zerbrochene Fenster auf mich fällt. Mein Blick folgt den Schneeflocken, die draußen langsam auf den kleinen Fenstervorsprung fallen und der eisige Wind weht in meine kleine Kammer, lässt mich erzittern.

Schnell wickel ich die zerschlissene Decke um meinen Körper und ziehe die Beine eng an mich heran, will der Kälte entkommen.

Das Gelächter der Passanten treibt zu mir herauf und fröhliches Kinderlachen schwingt im Wind mit, dass er aus den oberen Ringen der Stadt heran trägt.

Doch all dies, wird durch die schweren Schritte meines Besitzers übertönt. Ich höre, wie er nährer kommt und blicke mich hastig um. Wo könnte ich mich verstecken!? WO!?

Ein altes Bett, ein kleiner Tisch...das war alles in meiner Kammers, was ich noch besaß.Nirgendwo ein Versteck...
 

Die Tür öffnet sich und knallt gegen die Wand. Ängstliche blicke ich den Menschen mit den eisigen Augen an, drücke mich enger an die Wand hinter mir, als er näher kommt. Erneut liegen seine Augen auf mir, lüsternd und voller Gier. Sein grausames Lächeln, seine groben, starken Hände. Oh, wie ich ihn fürchte! Wie ich ihn verachte...!!
 

"Los du Ratte!!Raus aus dem Bett!" Seine Worte dröhnen in meinem Kopf, schmerzen in den empfindlichen Ohren, doch er ergreift meinen Arm, zerrt mich aus dem Bett, auf die Beine. Meine bloßen Füße stehen auf dem kalten Bretterboden und die Decke sinkt zu Boden,gibt den Blick auf meine zerrissen Kleider frei. Langsam beginnt mein Körper zu zittern, doch es interessiert ihn nicht. Brutal krallt mein Besitzer seine Finger in meinen Arm, schleift mich regelrecht hinter sich her und stößt mich die Treppe hinunter.

Schmerz durchzuckt mich, als ich endlich auf dem Steinboten aufschlage, mich nicht mehr rühren will. Mein Kopf beginnt zu hämmern und als ich meinen Blick aufrichte, dreht sich der Raum. Meine Hände versuchen mich hochzudrücken, doch es gelingt mir nicht. Bevor ich zurücksinken kann, ergreifen mich die groben Hände erneut, ziehen mich auf. "Du faules Drecksschwein!!!Glaubst du, ich füttere dich für NICHTS durch?!! Mach dass du verschwindet und wage es dir nicht, ohne Geld zurückzukehren!! VERSTANDEN!?" Ich nicke, stolpere eilig aus der Tür und haste durch den Schnee, durch die dunklen Gassen, bis meine Füße mich nicht mehr tragen. In einer dunklen Straße halte ich inne und ziehe meine Arme eng um mich, hoffe so etwas Wärme zu halten, doch es gelingt mir nicht. Die Kälte steigt von unten auf, über meine Füße kriecht sie hinein in meinen Körper.
 

Mein Blick fällt hinauf auf den Siebten Ring. Wie gerne würde ich einmal, nur ein einziges Mal durch die Gänge des Palastes gehen, mich an den Feuern dort wärmen und die viel besungene Königsfamilie sehen. Ist König Ellessar nicht gerecht, stark und gütig? Gilt seine Frau nicht als die schönste weit und breit?

Einmal sah ich sie für den Bruchteil eines Augenblicks.Ihr schwarzes Haar wehte, ihre lachenden Augen blickten sich um,doch sie sah mich nicht...

Niemand sieht mich, auch wenn ich mitten unter ihnen bin, wenn ich mitten auf dem Markt stehe. Es interessiert niemanden, dass mein Gesicht zerschnitten, dass mein Körper voller Narben ist. Sie wissen nur, dass ich hier her gehöre. Hier her, in die Gassen und Straßen der Diebe, Mörder, Heuchler und Huren. Ich erhalte keine andere Chance, kein Gehör. Das Brandzeichen verrät, was ich bin...zu wem ich gehöre...
 

"Phin!" Ich drehe mich um, als einer der wenigen, zu denen ich Vertrauen fasste in die Gasse tritt. Seine mitfühlenden Augen sehen auf mich und er löst seinen Umhang von seinen Schultern. "Hier...du bist völlig blau gefroren...",flüstert er und sieht auf meine Füße, mustert mich erneut. "Es ist schwer, dich zu finden. Selbst jetzt im Winter. Deine Spuren sind nicht zu erkennen im Schnee und du bist ein Schatten,der..." "...und gesehen und bemerkt bleibt. Ich weiß...",vervollständige ich seinen Satz leise und senkte den Blick. "Phin, du solltest heute nicht herum gehen. Haradhrim sind in der Stadt und sie suchen bereits nach neuen Vergnügungen für die Nacht. Du würdest auffallen. Dein Haar,eine Augen, deine Gestalt...und sie würden dich wählen..."

Ich sehe ihn mit matten, grauen Augen an und streiche eine weiß-silberne Strähne aus meinem Gesicht. "Wenn mich mein Besitzer für diese Nacht an sie verkauft, muss ich zu ihnen, egal wie oder ob ich will...aber danke. Ich werde versuchen, wenigstens unbemerkt zu bleiben...",sage ich leise und ziehe den Mantel enger um mich. Er wärmt, hiel mich warm, doch ich wusste, ich konnte ihn nicht behalten und so legte ich ihn erneut ab, gab ihn dem Menschen zurück. "Phin, ich verstehe dich nicht. Du könntest gehen, könntest in einem anderen Reich ein neues Leben beginnen. Was hält dich hier? Was hält dich in dieser Stadt, die dir nur Leid und Qualen brachte?" Seine Stimme ist weich, sanft und ich hebe meinen Blick, sehe in seine braunen Augen. "Wo sollte ich hin? Ich bin gebrandtmark und jeder kann sehen, zu wem ich gehöre. Man wird mich zurück bringen und dann wartet etwas schlimmeres wie der Tod auf mich. Soll ich zu den stolzen Wesen gehen, die ab und an durch die Straßen gehen? Soll ich zu ihnen? Ich würde es nicht einmal wagen, einen von ihnen anzusprechen. -Nein...ich bin niemand. Bin ein Nichts. -Eine Hure, die jeder haben kann. Und wenn ich sterben solle, durch einen Dolch, durch eine Erniedrigung, wen sollte es kümmern? Niemand sucht mich. Niemand vermisst mich..." Ich sehe die Soldaten, die ihren Kameraden suchen und gehe eilig an ihm vorbei. "Ich werde deine Warnung ernst nehmen,doch ich möchte nicht, dass du wegen mir Ärger erhälst."
 

Ich fühle seine Hand auf meiner Schulter,seine leidenden Augen, die auf mir ruhen. "Phin...irgendwann wirst du frei sein..und dann wirst du lachen können, wirst du endlich auch wissen, wer du bist..."

Leicht entziehe ich mich seiner Hand, wende mich zu ihm um. "...das ist nicht dein Leben. Bitte...sprich nicht von etwas, was niemals sein wird..bitte...",flüstere ich und hebe meine Hand zum Abschied, bevor ich davon haste.

Einen Augenblick

Es ist Markt und ich versuche mich zwischen den Menschen und den Ständen zu verstecken, wenigstens etwas Wärme von den offenen Feuern zu erhalten.

Ich störe keinen, bin unauffällig...Vielleicht ist das der Grund, weshalb mir ein Wirt gestattet, mich hinter dem Feuer, über dem ein Ferkel brät zu setzten. Dankend nicke ich ihm zu und senke mein Gesicht, strecke meine blauen Füße aus und wärme mich.
 

Mein Blick schweift nach einiger Zeit über die Passanten und Fremden, die sich über den Markt bewegen. Frauen mit ihren Kindern, in feine Gewänder gehüllt und mit stolzem Blick besehen sich die Waren der Händler, beginnen zu feiltschen. Soldaten deren silberne Rüstungen wie Spiegel poliert sind, stehen lachend vor einem Wirtshaus und das Zeichen Gondors prangt auf ihren Harnischen. Ich sehe jede Linie, jedes winzige Detail der Gravierung und die feinen Zeichen lassen mich an die Elben denken, die mit stolzen Häuptern und blinzenden Augen an mir vorbei ritten. Es ist bereits einige Monate her und dennoch erinnere ich mich an sie. Ihre wunderschöne Sprache, ihre faszinierenden Gestalten und das Leuchten, dass sie umgab, hielten mich in meinen Gedanken gefangen. Ihre Schönheit lies die Menge verstummen, ihre Auren brachten Ruhe und Ausgeglichenheit und zum ersten Mal fühlte ich mich wohl...fühlte ich mich nicht dreckig und unnütz, nicht als Hure. In der Menge um mich herum, waren weder Spott noch Gelächter zu hören und ich vermischte mich mit den Menschen, obwohl sie mich so oft verletzten...
 

Harte Worte lassen mich aus meinen Überlegungen, meinen Erinnerungen aufwachen und ich sehe einige Haradhrim, die sich mit dem Wirt unterhalten, auf das Ferkel zeigen. Ich ziehe mich in die dunkle Gasse hinter mir zurück, will nicht von ihnen gesehen werden. Sofort steigt die Kälte wieder in mir hoch, lässt mich zittern, doch meine Angst ist stärker.

Waren es nicht die Haradhrim, die ihre Huren fast zu Tode quälten, die sie nur sehr selten überhaupt wieder frei gaben? Waren sie es nicht, die immernoch gefürchtet waren, denen die Menschen weiterhin auswichen...aus Furcht?
 

//...bitte seht mich nicht...bitte!!//,flehe ich stumm und schließe die Augen, drücke mich gegen die Wand und versuche zu einem der Schatten zu werden.

Ich höre Schritte, Schnee, der unter schweren Stiefeln knirscht und reiße die Augen auf, aus Angst, was geschehen würde. Einer der Menschen aus Harad kommt näher, sieht sich prüfend um...

Er sieht mich nicht..noch nicht, doch meine leichten Spuren verraten mich...ich war nicht aufmerksam genug.

//Nein...nein!!//
 

Doch er dreht sich um, blickt zurück zu seinen Kameraden und ich folge ängstlich dem Blick, erstarre.

Dort, hinter den Menschen, hinter den Ständen und den Feuern reiten zwei Elben die Straße entlang. Ihre weiß-silbernen Haare wehen sacht im Wind und ihre Augen blicken ruhig auf die Menge, die sich um sie sammelt. Der eine hebt seinen Kopf, redet mit dem jüngeren, wie mir scheint...

"...so schön...",flüstere ich und stehe auf, halte mich an der Wand fest. Meine Augen folgen ihrem Weg und ein leichtes Lächeln legt sich auf meine Lippen.
 

Doch plötzlich blickt mich einer von ihnen an. Seine grau-blauen Auge starren regelrecht in meine Richtung und treffen auf meine. Mein Herz schlägt und ich weiche zurück. Eine Stimme in meinem Kopf...eine Frage.

{Wer bist du...?}

Hastig drehe ich mich um, renne in die Gasse hinein, fort von diesen faszinierenden Wesen...aus Angst, ich könnte verletzte werden. Aus Angst...sie würden mich fangen, mich einsperren...
 

In einer Seiten Straße bleibe ich stehen...Wie dumm bin ich? Ich hätte antworten können, ich hätte bleiben sollen. "Es sind Elben...keine Menschen...",sage ich leise und halte meine Stirn. Ihre Augen waren nicht böse, ihre Haltung war nich abstoßend und diese Stimme war so warm...so wunderschön sanft.

Warum rannte ich davon? Warum musste ich mich selbst so demütigen?
 

Tränen sammeln sich in meinen Augen und ich lasse mich an einer Mauer herunter sinken, sitze erneut mitten in Schnee und Eis. Immer wieder höre ich diese Worte...immer wieder sehe ich diese Augen...diese wunderschönen kalten und dennoch strahlenden Augen. Es kommt mir vor, als würde ich sie kennen, als hätte ich sie schon hunderte Male gesehen, aber wie sollte das möglich sein?!

Woher sollte ich dieses schöne Wesen kennen...diese Augen?
 

Schnee fällt in dicken Flocken auf mich und der Himmel wird grauer, dunkler. Der Wind frischt auf, fegt durch die Straße, in der ich sitze und peitscht die feinen Schneekristalle gegen mich, gegen die Wände...spielt mit ihnen.

Frierend richte ich meinen Blick nach oben, lasse die feinen Flocken auf mein Gesicht fallen, wo sie sofort schmelzen. Die Kälte ist mir auf einmal willkommen. Sie kühlt meine warme Haut, tut mir gut.

Langsam lege ich meine Hand auf meine Stirn. Sie glüht und ich berühre meine heißen Wangen.
 

Mit Mühe zwinge ich mich auf, suche Halt an den Mauern um mich herum und gehe zurück zu meinem Besitzer, hoffe, dass er mich einlässt, dass er mir etwas Gnade zuteil werden lässt. Mein Blick verschwimmt und Schwindel überkommt mich, Übelkeit.
 

Meine Faust klopft gegen die Eichentür, schwach und kaum hörbar. Nichts...er hört mich nicht...oder ist er etwa nicht einmal zu Hause? Ich entdecke eine ältere Frau, die in einem kleinen Haus neben dem meines Herren wohnt. "...madame...ist mein herr da?",frage ich sie leise und sie blickt mich stumm an, blickt abschätzend an mir herab.

"Er ist mit einem Mann fort gegangen. Vor einer Stunde. Warum bist du schon zurück? Schon das Geld verdient?",fragt ihre kalte, kratzige Stimme und ich schüttel leicht den Kopf, breche im Schnee zusammen. "...nein....ich kann nicht mehr...",hauche ich und fühle, wie Schwärze über mich kommt.

Ihre Hände legen sich auf mein Gesicht und ich höre schwach einige Wortfetzen...doch verstehen kann ich sie nicht mehr. Vielleicht schreit sie mich an, hetzt andere gegen mich auf...spottet, was für ein erbärmliches Wesen ich sei. Doch es ist mir gleich...ich kann schlafen, endlich schlafen...

Was bleibt, ist Hoffnung

Die Sonne bricht durch die Wolken, als die beiden Elben den siebten Ring Minas Tiriths erreichen.Ihre Strahlen erhellen den Anduin, der in der weißen Landschaft wie ein blaues Band leuchtet und selbst in dieser Jahrenzeit stätig dem Meer entgegenfließt, doch die Blicke der beiden Unsterblichen, die dem Licht Anors folgen tragen auch Sorge mit sich.
 

"Mae govannen, Haldir ar Rúmil",begrüßt sie die Stimme des Königs und reißt sie aus ihren dunklen Gedanken. "Ai na vedui, Ellessar...",erwidert Haldir und sieht ihn an, bevor er mit einer geschmeidigen Bewegung von seinem Schimmel steigt und sein Bruder seinem Beispiel folgt. "Lang ist es her, seit wir uns trafen..." Er hält dem Menschen eine Hand entgegen, die dieser annimmt und auch dem jüngeren der beiden zunickte.
 

"Was führt euch zu mir? Eurer Volk verlässt diese Lande und wie man erzählt, sind selbst die Herrin und der Herr des Goldenen Waldes bereits fort gesegelt. Was hält euch hier?" Seine Stimme ist weich und hat nichts von ihrem Klang verloren, seit sich ihre Wege vor über zwanzig Jahren das letzte Mal kreuzten.
 

"Sorge treibt uns her...aber können wir nicht in euren Palast gehen? Auch wenn wir nicht für unsere Kälteempfindlichkeit bekannt sind, so müssen wir dennoch eingestehen, Gondors Winter sind streng und kalt..."
 

Lächelnd nickt Aragorn und mit einer einladenden Geste führt er sie in sein Heim. "Haldir, weshalb so förmlich? Wir sind doch Freunde, oder?",fragt er, als sie im Kaminzimmer angelangt sind und sich die beiden Galadhrim in zwei Sessel vor das brasselnde Feuer setzen, sich wärmen. Ihre Gesichter sind längst nicht mehr Sorgen frei und ihre Gedanken scheinen immer wieder abzudriften. Ihm gefällt diese Lage nicht sonderlich, doch seine Gäste zu drängen, ihm ihre Gedanken zu offenbaren will er ebenfalls nicht. Der Feuerschein auf den Gesichtern der beiden spiegelt sich in ihren Augen wieder und der Mensch setzt sich seufztend neben sie, wartet ab.
 

"Seit einiger Zeit sind wir auf der Suche nach meinem Zwilling...unserem Bruder Orophin. Sein Weg sollte nach Süden führen, wo er die Lande der Menschen besuchen wollte, doch er kehrte nicht zurück. Nana und Adar gingen, hofften, ihn in Valinor zu finden, doch wir blieben", beginnt Rúmil zu berichten und sieht dabei immer wieder zu Haldir, der nun ebenfalls seinen Kopf wendet.
 

"Orophin war auf dem Weg nach Süden, da Lorien mit einigen Händlern ein Abkommen schließen wollte. Wir nehmen an, dass Wegelagerer auf seine Fährte aufmerksam wurden, auch wenn dies fast unmöglich ist...aber es gibt keine andere Erklärung. Unser Bruder ist kein dummer Elbling, der sich nicht zu verteidigen weiß und dennoch verschwand er..." Das Feuer lässt seine Augen in einem warmen Orangeton leuchten und die Flammen spiegeln sich in ihnen wieder.

"Für einen Moment glaubte, ich ihn gesehen zu haben. Hier in Tirith...",setzt er erneut an. Seine Stimme wird jedoch leiser und er wendet seinen Blick von Aragorn ab.
 

Dieser sieht ihn erstaunt an und blickt du Rúmil, der leicht nickt, jedoch weiter schweigt.

"Im ersten Ring der Stadt wurde ich auf einen Menschen aufmerksam. Er sah uns ähnlich und weiß-silberne Haare fielen über seine Schulter. Ich hatte gehofft, ich würde mich nicht irren,doch als ich ihn in seinen Gedanken ansprach, als ich ihn fragte, wer er sei, verschwand er in den Schatten." Fragend sieht er Aragorn an, der nachdenklich die Stirn runzelt.
 

"Ein Junge, mit weiß-silbernen Haaren? Ich habe ihn nie zuvor bemerkt...mhm...du sagtest im ersten Ring hast du ihn gesehen, richtig? -Ich kann dir versichern, dass es nicht Orophin war, den du gesehen hast. In diesem Teil der Stadt findest du Mörder, Betrüger und er ist für seine Bordelle bekannt. Wer Ablenkung und Sex sucht, wird dort sicherlich fündig...-Ich glaube kaum, dass euer Bruder sich in diese Millieu einsperren oder sich auch nur dazu herab lässt, dort aufzutauchen."
 

"Dennoch ist es seltsam, dass Orophin einfach verschwand, so, als hätte sich die Erde aufgetan und ihn verschluckt...",kontert Rúmil und blickt den schwarzhaarigen König in die grauen Augen. "Er ist ein Kämpfer, schnell und mutig..." Tränen steigen in seine Augen und er wischt sie sich hastig fort, möchte nicht, dass ihn sein Bruder oder sogar ein Mensch weinen sieht, auch wenn dieser einer der Dunédain ist.
 

Haldir sieht ihn betrübt an, denn auch wenn er sich ebenfalls Sorgen um seinen kleinern Bruder macht, so ist es Rúmil, den der Verlust schwer trifft...

"Sie sind Zwillinge...wie er bereits sagte. Es ist wie bei Elladan und Elrohir. Sie mögen zwei Körper besitzen, doch ihre Seele ist geteilt. Der eine ist schwächer, emotionaler, der andere stärker und kühler. Sie gleichen sich aus und schützen sich. Niemals waren sie getrennt...bis zu diesem Zeitpunkt...",erklärt er, als Aragorn eine Hand ausstreckt und dem jüngsten der Lorienbrüder auf die Schulter legt.
 

"Wir finden ihn, das schwöre ich euch hier und heute...niemals soll ein Wächter ruhen, denn ihr habt uns beigestanden, als Gondor am Ende war und jetzt will ich nicht, dass ihr hier vor geht, ohne auch nur ein Wort, ohne dass wir alles versuchten..." Bestimmt drückt er die Schulter des anderen, der hoffend zu ihm aufblickt und er sieht in Haldirs kühle Augen, die tiefer waren, als das Meer im Süden. Er fühlt regelrecht die Sorge und die Hilflosigkeit, die die beiden umgibt und er sieht, dass ihre Auren längst nicht mehr hell leuchten, Hoffnung und Freude ausstrahlen.

"Und wenn ich selbst jeden Winkel des Landes durchsuchen muss...ich helfe euch. Boten sollen nach Rohan und in alle Reiche gesandt werden und wir werden den verblassenden Spuren folgen, die Orophin hinterlies..."

Das Feuer im Kamin flacktert auf, als wollte es die Lichter der beiden Elben erhellen, doch bald ist die Kraft verbraucht und es sinkt entgültig in sich zusammen. Was bleibt ist das Glühen der Asche...

Angst

Mein Kopf hämmert und nur langsam öffne ich meine Augen. Mir ist so warm...so als würde mein Körper verbennen, so..., als stünde er in Flammen. Mein Blick verschleiert. Meine Lippen unfähig etwas zu sagen , auch nur ein Wort zustande zu bringen.

Langsam bewege ich meine Finger, meine Arme, meine Beine und drehe schließlich meinen Kopf zur Seite. Sitzt dort jemand? Schatten, Umrisse, mehr sehe ich nicht, noch nicht...

Plötzlich umfasst eine Faust meine Haare und zieht schmerzhaft daran, scheint sie zerreißen zu wollen. Mit einem Schmerzlaut gebe ich den Widerstand auf und lasse meinen Kopf in die Richtung ziehen, in die die Hand es wünscht.
 

Mein Blick klärt sich endlich wieder, doch ich wünschte mit einem mal, dass es nicht so wäre.

Die Augen meines Besitzers sehen mir funkelnd an und was ich in ihnen lese ist purer Hass, Verachtung und Grausamkeit. Ich sehe die Lippen, die sich bewegen, etwas schreien, doch ich verstehe es nicht...

Hilfesuchend lasse ich meinen Blick durch das Zimmer schweifen. Ich bin wieder in meiner Kammer. In der Kälte und der Trostlosigkeit, die ich bereits so lange mein Zuhause nenne.
 

Ein Schlag. Präzise gesetzte, kraftvoll. Blitze des Schmerzes durchfahren mein Gesicht, ausgehend von meinen Wangen und erneut spüre ich, wie mich seine Faust trifft. Ich schreie auf, höre, wie etwas knackt, doch es interessiert ihn nicht. Wie eine Kinderpuppe, die niemand mehr haben will, wirft er mich auf den Boden und tritt über mich. Ich wage es nicht ihn anzusehen,wage nicht einmal zu sprechen oder mich zu bewegen.

Seine schweren Stiefel treten auf meinen Rücken und er stellt sich mit seinem gesamten Gewicht auf mich. Gequälte Laute kommen aus meiner Kehle, aus meinem Inneren, die von einer wippenden Bewegung beantwortet werden. Es tut weh...so schrecklich weh!! Erneut knischt etwas..erneut Schmerzwellen. Was habe ich verbrochen, dass er mich so straft?! Was habe ich getan?!!
 

Ich atme auf, als er von mir runter geht, hoffe, dass er verschwindet, mich in der Kälte zurück lässt,aber mein stummes Flehen wird erneut von keinem Wesen gehört.

Stoff reißt und der Wind streicht über meinen Rücken, der bereits von Narben übersäht ist. Erschrocken schließe dich die Augen, balle die Hände zu Fäusten. Nein...das darf er nicht machen!!...Ich...ich wollte ihn nicht verärgern!! Niemals hatte ich dies im Sinn!!!!
 

Etwas eisiges fährt alte Wunden entlang und bohrt sich in meine Haut, in mein Fleisch. Ein Dolch...ein Messer...vielleicht sogar ein Schwert. Ich will mich nicht umsehen, will es nicht wissen!!

Das Gefühl von etwas warem, dass über meinen Rücken fließt verstärkt sich und ich weiß, dass es mein Blut ist, das aus den neuen Wunden rinnt. Mir kommt es so vor, als sticht und schneidet mein Besitzer ein Muster in meinen Rücken. Mal flacher, mal tiefer...hinterlässt nichts als Pein.Tränen rinnen über meine Wangen, als ich die Schmerzlaute nicht mehr zurückhalten kann. Ich flehe ihn um Gnade an, verspreche ihm alles was er will...Nichts. Kein Wort. Ich wünschte er würde mich anschreien, mich beschimpfen,doch die Schnitte werden nur langsamer, tiefer und reichen auf meine Knochen hinunter.
 

Nach einer Ewigkeit verlässt das Metall mein Fleisch und das Gewicht seines Körper verschwindet von meinem. Er lacht...lacht mich aus. "Jetzt sieht jeder, was für ein Hurensohn du bist!!",ruft er lachend und dreht mich auf den Rücken. Die Spreißel der Bretter bohren sich in meine Wunden und wimmernd sehe ich ihn an, hoffe, es ist vorbei.
 

Er hält mir das Messer vor mein Gesicht, an dem mein Blut in feinen Linien herabrinnt.

"Weißt du, was auf deinem verdreckten Rücken steht?! Weißt du es?...-Hure. Ich schrieb es groß und tief und ich werde es nachziehen, sollte es verblassen. Du dreckiger Gossenköder!! Wer hat dir ein Dach gegeben?! Wer versorgt dich mit Nahrung?!!!",brüllt er mich an und ergreift meinen Hals zieht mich zu sich. "Glaubst du, dass sich auch nur einer darum kümmert, was aus die wird? -Glaubst du, dass man dich vermisst?" Seine tödliche Ruhe macht mir Angst und ich will fort, mich in einer Ecke, einem Schatten verstecken. "Glaubst du, ich bin so dumm,dass ich nicht weiß, mit wem du dich triffst? Bist du wirklich der Meinung, dass du unbemerkt diesen Wächter um dich hast?!!"

Erneut trifft seine Faust mein Gesicht, meine Nase. "Du undankbares Etwas von einem Schwanzarsch!!! Er hat dich nie genommen!!! Er zahlt nicht für dich!!! WO IST DAS GELD?!! WO!!!!" Seine Rage wird schlimmer, ebenso wie seine Schläge und Tritte, die meinen gesamten Körper treffen.

Meine Tränen versiegen nicht und Blut rinnt aus meinen Mundwinkeln. Die Hitze in mir, verbindet sich mit dem Schmerz zu einer Folter, wie ich sie selten erleben muss. Nichts scheint mehr mir zu gehorchen. Meine Tränen rinnen ungebremst über mein Gesicht.Meine Lippen geben winselnde, flehende Laute preis, die ihn nur erneut anstachelten, die seine Tritter härter werden lassen...
 

Ich kann nicht mehr...es...es geht einfach nicht mehr. Jedes Mal die Angst, etwas falsch zu machen. Jedes Mal der Gedanke an eine erneute Vergewaltigung von ihm...an neue Misshandlungen, die ständig brutaler werden. Mein Körper zittert. Meine Sinne schwinden endlich und jetzt lässt er von mir ab. Jetzt, wo ich der Ohnmacht so nach bin...

"...du wirst sehen...was du davon hast...",höre ich seine wütenden Worte. Seine schweren Schritte entfernen sich, die Tür knallt und er ist fort...
 

Es dauert, bis ich mich aufraffe. Taumelnd schaffe ich es, mein Bett zu erreichen und lasse mich fallen. Es interessiert mich nicht, dass der Boden voll Blut ist, dort wo ich lag, dass mein Rücken brennt, sich die dreckigen Laken vollsaugen und sich mit meinen Wunden verbinden.

Sacht taste ich über mein Gesicht, fühle den Bruch meines Wangenknochen, die Unebenheit an meinem Kiefer und die Splitter, die aus meiner Nase hervorstehen. Langsam fahre ich meine Rippen entlang und schließe die Augen. Erneut hat er mich gebochen....erneut hat er durch seinen Anfall die Heilung meines Körpers zunichte gemacht, der sich gerade von seinem letzten Ausraster erholt hatte.....Warum kann er mich nicht umbringe?! Warum beendet er mein Leben, mein Leid nicht in einem Augenblick des Hasses und der Wut!!!??
 

Sie eine Katze rolle ich mich zusammen, ziehe die dünne Decke über mich. Er wird mich morgen früh erneut wecken und ich werde wieder auf die Straße gehen...erneut stehlen, mich anbieten, um ihm Geld zu bringen... oder verkauft er mich? Will er Genugtung haben für das, was ich tat?...aber....kann seine Wut nur von meinem Zusammenbruch herrühren? Habe ich etwas getan, was nicht hätte geschehen dürfen??

Worte, drängen sich in meine Gedanken. Ein Name.Eohen...Er ist der Wächter, von dem mein Herr sprach. Erschrocken sehe ich zum Fenster. Er weiß von ihm...er beobachtet ihn....was....was wenn er...

Ich schiebe den Gedanken zur Seite. Würde mein Besitzer wirklich so weit gehen, dass er ihn angreifen lies? Dass er ihn umbringt? Ihn, einen Wächter der Feste???

Angst steigt erneut in mir hoch. Doch es ist nicht die Angst um micht, nicht die Angst, die ich wegen meinem Besitzer fühle...sondern Angst um ihn. Er versucht mir zu helfen...er ist da, wenn ich ihn brauche. Sollte ich ihn ins Verderben stürtzen? Bin ich sein...Tod?

Pläne

Eohen betritt mit einem Seufzen den Turm, in dem die Wächter der Feste ihre Kaserne haben und lässt sich auf einen Holzstuhl nahe des Kamins sinken.
 

"Eohen, schon gehört? Elben sind hier...",meint einer der älteren Soldaten und bringt ihm einen Krug Warmbier. "Sie kamen vor gut zwei Stunden an. Man, die solltest du mal sehen...Der eine ist war ziemlich kalt und arrogant, aber der andere..." Er schließt grinsend die Augen. "...den würde ich gerne in meinem Bett wissen...",fügt der Mann lachend hinzu.
 

"Dann pass lieber auf. Elben sind nicht die wehrlosesten Geschöpfe und wenn ich das sagen darf, könnte dich eine Nacht mit so einem den Kopf kosten...",erwidert Eohen und trinkt. "Außerdem, was willst du mit einem Elben? Sie leben ewig und wenn sie zu zweit hier sind, wirst du einen allein nie antreffen." Ein Lachen entspringt seiner Kehle. "Außerdem hast du doch bereits deine Liebhaber in Tirith".
 

Der andere sieht ihn leicht missmutig an. "Ja und? Hast du denn schon einmal einen Elben gesehen? Die sind verdammt schön und noch dazu für immer jung. Wenn man sich so einen hält, dann..."
 

"Schweig, nicht weiter! Woran du denkst ist Sklaverei!!",unterbricht ihn der jüngere und stellt seinen Krug geräuschvoll auf den Tisch. "Willst du einer werden, der ihnen die Freiheit nimmt, weil du deinen Schwanz nicht unter Kontrolle hast?!!" Wut steigt in ihm auf und er muss schlagartig an Phin denken. Hatte er sich vor einem Monat getäuscht oder besaß der junge Mann wirklich spitze Ohren?

Er lehnt sich gedankenverloren gegen die Lehne und verschränkt die Arme. Etwas stört ihn bereits seit langem an dem Aussehen des weiß-silberhaarigen. Der Wächter schließt die Augen, stellt sich das Gesicht des anderen vor, das immer von seinen wirren Strähnen halb verdeckt wird und die fahlen Augen, die ihn ohne Ausdruck ansehen, als sei Phin alles egal, als hätte er keinen Willen mehr, sich zu wehren.

//Phin...wer bist du?...// Eohen weiß, dass er den Stricher nicht kennt...er weiß seinen Namen, wenn es überhaupt der richtige ist und weiß, dass er im ersten Ring lebt und auch...arbeitet, wenn man es so nennen will, aber woher kam er?
 

"Hey, Träumer!! Schlafen kannst du in deinem Bett!!",ruft der ältere Soldat und stößt ihn leicht an. "Ich mag vielleicht liebend gerne mit Kerlen schlafen und die Betten wechseln, aber du gibst dich mit dem Abschaum des untersten Rings ab! Dieser Phin, eine kleine, dreckige Huren, die es mit jedem treibt und dessen schöner Arsch schon lange in den Kneipen und Wirtshäusern herumgereicht wird! -Dieser Elb ist rein. Er stellt etwas da. Er ist jemand, nicht so wie dieser Hurenbock.Wer weiß, was der in sich trägt!!" Er spuckt ins Feuer und wischt sich den Mund ab. "Das ist widerwärtig...mir wird schon schlecht, wenn ich nur daran denke..."
 

"Er mag nicht der schönste Prinz sein, das gebe ich zu, aber seine Gesellschaft ist mir lieber, als die so manches Adligen. Sicher ist er am Ende und heruntergekommen, aber DU würdest nicht anderes aussehen, wenn du der Sklave wärst und nicht er." Eohen sieht den anderen wütend an. Dieses Gespräch führt zu nichts, kennt er doch den älteren und dessen Meinung über die Sexdienste des Ersten Rings nur zu genau.
 

"Was kümmert es mich? Ich schreite ein, wenn es zu Schlägerein zwischen Trunkenbolden kommt und werfe diese Flittchen liebend gern in den Kerker, wenn sie wieder ihre Finger nicht in ihren Taschen lassen. Wer weiß, was dir der Kerl schon alles geklaut hat! Denen darf man nicht trauen. Keinem von ihnen!"
 

Er schweigt, trinkt seinen Krug aus und steht erneut auf. Das Feuer brasselt weiter im Kamin. Es ist der einzige Laut, der die Stille durchdringt, denn die anderen Wächter patroullieren um den Palast, sehen in den Gängen nach dem Rechten,oder sind mit der Königin nach Ithilien gezogen.

"...lassen wir das...du hast deine Meinung und ich habe meine. Es wäre unnütz weiter zu streiten, da wieder du,noch ich nachgeben.Denk was du willst über Phin, aber einen Rat gebe ich dir...Halte dich von den Elben fern. Sie sind höhre Wesen und wenn du deinen Plan durchführst, wirst du nicht lange genug leben, um den Sieg zu genießen. Sie zählen sicherlich zu den Freunden des Königs und er warnte dich schon einmal, als du einen dunkelhaarigen jüngeren Elben belästigt hast. Treib es nicht zu weit..." Seine Stimme ist ernst und seine Augen blitzen kurz auf. "Dieses Mal wird dich der König nicht schonen..."
 

Der andere lacht und schlägt ihm auf die Schulter. "Lass das nur meine Sorge sein. Ich werde diesen Elben bekommen und er wird in meinem Bett sich winden, sich vor Lust vergessen...Vielleicht will er gar nicht mehr fort, von hier...außerdem werde ich eh nicht mehr lang hier sein. Ich habe ein schönes Haus in Harad gekauft mit dem Sold, den ich für den Kriegsdeinst erhielt und dort wir sich niemand beschweren, wenn ich mit einem schönen Elben reise..."
 

Erschrocken sieht ihn Eohen an. "Das kannst du nicht machen!! Du darfst einem anderen nicht die Freiheit nehmen, schon gar keinem Elben!! Du weißt, dass sie die Freiheit zum Leben brauchen!!"
 

"Du naiver Hitzkopf! Hast du eigentlich eine Ahnung, was aus den restlichen Elben hier wird? Es gibt bereits Händler, die auf einigen Märkten diese schönen Kreaturen anbieten, aber sie sind teuer. Zu teuer für mich...nein, ich werde ihn mir holen und solltest du mir in den Weg kommen, dann werde ich dafür sorgen, dass dich der Besitzer von Phin in die Mangel nimmt...ich denke mal, er mag es gar nicht, dass du dich mit seinem Sklaven abgibst, dich mit ihm verstehst...Pass lieber auf dich auf Eohen..du bist jung und schnell kann mal ein Dolch dein Leben beenden...oder vielleicht auch dass deiner lieben Hure..."Der Hass in seinen Worten ist deutlich zu hören und mit einem Knurrlaut wendet er sich ab, verlässt den Turm und Eohen setzte sich erneut, starrt ins Feuer...

//...ich darf das nicht zu lassen...niemals...//

Lass endlich los

Gedankenverloren steht Rúmil an seinem Fenster und blickt auf die Mauern der Stadt, die unter ihm liegen. Es ist ruhig und nur langsam versinkt der bleiche Mond hinter dem Horizont, um einem neuen Tag den Vortritt zu lassen. Die Sterne verblassen und die Pelennor liegt ruhig vor den Toren Tiriths. Sein Blick schweift zu den dunklen Hängen der Schattenberge, die Mordor umringen und deren ahnungsvolle Schluchten und Gräben jedes Licht verschlingen, wie ein Tier, dass einem das Leben aussaugt.

Vielleicht ist Orophin dort...Rúmil weiß, dass sein Zwilling die Gefahr liebe, dass er sich immer wieder an die Grenze seines Mutes bringt und dabei nicht selten den Kürzeren zieht. Was, wenn er dort ist...allein und verwundert...Wenn er sich vor Orks und Spinnen verstecken muss, ohne Hoffnung auf Rettung, ohne auch nur einmal die Sonne und Lorien wieder zu sehen...War er überhaupt noch am Leben?

Seine Hand legt sich auf sein Herz und er fühlt, dass seine zweite Hälfte lebt, irgendwo in Mittelerde...

//Wo finde ich dich nur, Orophin...wo bist du. Haben sie dich gefangen genommen? Versteckst du dich vor dunklen Schatten, die dich zu übermannen drohen? Liegst du in einem dunklen Verlies...in einer Höhle, unfähig dich zu bewegen?...-Diese Stadt ist so kalt...so lieblos. Auch wenn Estel hier regiert und alles daran setzt, dass Gerechtigkeit herrscht...-Bist du vielleicht hier, Bruder? Hier in den dunklen Gassen?...oder in einer anderen Menschenstadt, die ich nicht kenne?// Seine Gedanken werden wirrer, bis er selbst nicht mehr weiß, ob es sinnvoll ist, was er sich zusammen reimt. Seufzend versucht er sich wieder zu ordnen, seine Ideen, seine Angst unter Kontrolle zu bringen.
 

Haldir beobachtet seinen Bruder schweigend. Er ist bei ihm geblieben um zu verhindern, dass ihn erneut Alpträumen wachgehalten, die aus der Angst und der Sorge um seinen Zwilling entstehen, ihm die Kraft zum Schlafen, zum Hoffen nehmen. //Ich wünschte...ich wüsste, woran du denkst....// "Gwanur*?", flüstert Haldir hinter ihm und tritt lautlos neben seinem jüngeren Bruder.
 

"Die Stadt der Menschen ist nicht so friedlich wie es scheint, Haldir. Ich fühle regelrecht, wie Dunkelheit über einigen Bereichen liegt, wie sie uns aus den dunklen Gassen beobachtet. Der Schnee, die Kälte...wir sind zu einem ungünstigen Zeitpunkt hier..."
 

"Du kennst den Winter nicht Rúmil, deshalb früchtest du dich..du sahst nie, dass grüne Wiesen unter einer Decke aus kaltem Weiß begraben waren, hast nie die unendliche Stille vernommen, wenn kein Vogel, kein Laut über dem Wald, der Siedlung schwebte und die Herzen mit Ruhe erfüllte..." Besorgt sieht er in das fast schon verzweifelte Gesicht seines jüngsten Bruders. "Rúmil, du bist ein Kämpfer in unseren Reichen, doch du bist unerfahren, was Menschen betrifft. Auch wenn du mich dafür hasste, so verbiete ich dir, dich allein hier zu bewegen..."
 

"HALDIR!!" Erschrocken starrt er ihn an. "...das ist nicht dein Ernst...Niemals!!! Ich bin alt genug, um mich selbst zu verteidigen!" Sein Blick wird eisig und er tritt etwas näher an seinen Bruder. "...du bist der große Hauptmann, du stehst über mir...immer wieder...",sagt er mit tödlicher Ruhe. "...wie soll ich endlich aus deinem Schatten treten, wenn du mich wie einen Elbling behandelst? Wie soll ich lernen mich zu verteidigen, wenn du ständig deine Hände über mich hälst? Ich habe ebenso wie DU in Lorien gekämpft. Ich bin mit nach Rohan geritten, um die Orks auf den Ebenen in Schach zu halten, die uns und Fangorn zu nah kamen...Ich kenne die Menschen...und ich weiß, wie ich ihnen zu begegenen haben...!"
 

"So?" Der Hauptmann hob eine Augenbraue und blickt den jüngern ernst an. "Warst du bereits in den Spilunken, in denen sie ihre Geschäfte abwickeln, in denen du käufliche Liebe erhälst und Kräuter, die dir die Sinne nehmen? Hast du je Zuhälter gesehen, die ihre Ware anboten, als wäre es Fleisch, dass man überall findet? Warst du in den Kerkern so manchers Hauses und hast dir angesehen, was dort auf die Verbrecher und Unschuldigen wartet, die sie von der Straße holen?"
 

"Nein, aber ich werde mich nicht von der einsperren lassen!! Außerdem, wie sollte ich das alles je gekennengelernt haben?...du bist mein Schatten, überall und ständig..." Er wendet sich ab und will das Zimmer verlassen, doch Haldir hält seinen Unterarm fest.
 

"Das ist kein Spiel, Rúmil. Ich habe Blicke gesehen, die dir gefolgt sind. Ich will nicht noch einen Bruder verlieren...Bitte, höre nur dieses eine Mal noch auf mich..."
 

"Lass mich los...ich werde selbst sehen, wovor du mich veschützen willst. Ich werde diesen Menschen nicht unbewaffnet gegenüber treten und sollten sie mich bekämpfen wollen...werden sie den nächsten Tag nicht erleben..." Sein Blick trifft den seines Bruders. "Wenn ich dich jedoch irgendwo in meiner Nähe sehe oder spüre, werde ich diese Stadt sofort verlassen und zwar ohne dich... hast du mich verstanden, Haldir?",fragt er leise und verbittert.
 

"Ja...das habe ich..." Nur widerwillig lässt der Hauptmann seinen Bruder los und sieht ihm traurig in die Augen. "Sei vorsichtig...ja?" Er erhält keine Antwort und Rúmil verlässt lautlos die Räume, verschwindet in den Gängen. Haldir seufzt und tritt wieder an das Fenster, blickt hinaus. Die Wächter werden abgelöst und neue beginnen ihre Runden um den Palast zu drehen, während die Posten auf den Mauern erneut bezogen werden.

Schweigend sieht er seinen Bruder auf den Vorplatz treten und stützt seine Hände auf den Fenstersims. Sein Herz beginnt schmerzhaft zu schlagen und es ist ihm, als mache er gerade einen großen Fehler...Sicher, Rúmil ist ein Krieger und noch dazu ein sehr guter, doch würde er auch gegen eine Übermacht Menschen ankommen?

Nur langsam wendet er sich ab, als der jüngere Elb zwischen die Häusern und Gassen verschwindet.

"...oh valar...gebt auf ihn acht...",flüstert er und stützt den Kopf auf seine Handfläche auf.

Der Erste Schritt

Die Sonne hebt sich nur schwerfällig über die nahen Berge und der Schnee der Pelennor glitzert und schimmert goldenen im Licht der Morgenröte, als wäre es flüssiges Gold, dass sich über dem einstigen Kampfplatz legte.

Auf den Mauern der einzelnen Stadtringe schimmern die Rüstungen der Wächter, die mit stolzen Blicken über die Ebene blicken, die Fahnen und Banner der Stadt in ihren Händen.

Der Klang der silbernen Trompeten weckt die schlafende Stadt sanft aus ihren Träumen und die Menschen beginnen mit ihrem erneuten Tagewerk.

Erstaunt blicken die Handwerker auf die leuchtende Gestalt, die mit abwesenden Blicken durch die Straßen und Gassen wandelt, deren Haar sich dem Schnee anpasst. Leises Getuschel, verwunderte Augen...
 

Rúmil sieht die Menschen nicht an. Er hört nicht einmal die Trompeten, die den nahen Frühling aufzuwecken versuchen und er bemerkt nicht einmal, dass die Sonne sich über die weiße Stadt ergießt.

Seine Gedanken kreisen um die letzten Monate, in denen er mit Haldir auf der Suche gewesen war. Ihm fällt auf, dass sein Bruder immer bei ihm war...für ihn sprach, für ihn agierte, entschied. Immer wieder...so, als wäre er unfähig auch nur ein richtiges Wort zu stande zu bringen, so, als gehöre er ihm...

Der Elb schüttelt seinen Kopf und ballt die Fäuste. Er ist längst nicht mehr nur ein Elbling, der nichts von Krieg und Leid verstand, den man schützen musste...

Hatte er nicht mit seinen Brüdern die Grenzen des Goldenen Waldes verteidigt? Hatte er nicht ebenso Orks und Westmenschen umgebracht, die Verletzten hastig durch die Baumreihen getragen, die Feinde im Nacken?

Mit wütendem Blick sieht er auf den Palast, der ruhig im Licht Anors schimmert und er sieht seinen Bruder, der an der kleinen Mauer steht, die den Vorhof, den Vorsprung des Palastes vom Abgrund abgrenzt. Er sucht ihn mit den Augen, dass fühlt er, aber dieses Mal will er sich nicht zu erkennen geben. Er will nicht erneut von den wachen Augen Haldirs beobachtet werden. //...ich bin kein zerbrechliches Wesen, dass du ständig beschützen musst. Ich bin nicht dein Eigentum, Haldir und ich werde es nie sein....Du, der große Hauptmann Loriens. Du der stolz unserer Familie, der viel gerühmte Krieger,den so viele mit Glorfindel auf eine Stufe setzen...//
 

Rúmil blieb äußerlich ruhig. Er strahlte Kälte, Stolz aus und niemand wagte es in seiner Nähe zu reden, ihn anzusehen....doch innerlich wollte er schreien, weinen, sich gegen die nahen Wände werfen und einfach seiner Wut, seiner Trauer freien Lauf lassen.

//..nein...den Triumph lasse ich dir nicht, Bruder. Du wirst mich nicht weinen sehen. Du wirst nicht meine Trauer, meine Verzweiflung sehe. -Glaubst du wirklich,ich bin so schwach Haldir? Glaubst du wirklich, nur weil ich dein kleiner Bruder bin, könnte ich nicht selbst auf mich achtgeben? Bin ich wirklich nur ein Spielzeug für dich, auf dass du dein Auge wirfst, dass du überall mit dir hinnimmst?//
 

Sein Kopf wendet sich dem nahen ersten Ring zu und er fühlt regelrecht die Dunkelheit, denn Hass und den Zwiespalt, der durch das Tor ihm entgegen schlägt. Augen, die ihn ansehen. Gelächter, dass nicht für seine Ohren bestimmt ist. Etwas zerbricht. Vielleicht ein Fenster, ein Krug und betrunkene Soldaten wanken aus dem Tor, machen sich auf zu ihren Kasernen, um ihren Rausch auszuschlagen.

Es widert ihn an. Der Geruch des Alkohols, der Gestank von Abfall...es wird durch seine Elbesinne verschärft und dennoch zwingt er sich weiter zu gehen. Er würde es überstehen. Er würde Haldir beweisen, dass er mehr ist...dass er ein Krieger ist.

Jetzt erst bemerkt Rúmil, dass die Blicke der Menschen auf ihm ruhen, dass sie ihn erschrocken, fasziniert und unverständlich zugleich ansehen. Er lächelt schmal und seine Augen verraten seine Härte, seine Entschlossenheit, mit der er den zweiten Ring hinter sich lässt.
 

Eigentlich unterscheidet sich dieser Stadtteil nicht von den anderen...Sicher, die Häuser sind heruntergekommener, doch hier und da ragt ein stolzes Herrenhaus zwischen die übrigen hervor. Wirthäuser und Spilunken drängen sich eng aneinander und vor ihnen stehen Frauen, Männer. Sie tragen oftmals nur Lumpen, oder ihre Kleider lassen nahezu ihren gesamten Körper sehen. Ihre Augen sind fahl, ihre Bewegungen mechanisch. Nicht einmal das Lächeln auf ihren Lippen ist real und ihre Auren strahlen Angst aus...Angst vor ihren Besitzern, Angst vor dem nächsten Kunden, der ihnen zu nahe kommt, der von ihnen alles fordert.
 

//Erbärmlich. Warum gehen sie nicht? Die Tore sind offen, die Wachen sind nah, doch sie stehen hier, betteln jeden an, mit ihnen ins Bett zu steigen, sie zu nehmen...sie an ihre Lustgrenzen zu treiben. He...widerlich...//

Rúmil versteht nicht, wie sich Wesen zu so etwas herablassen können. Er mustert die Frauen und Männer, die nun zu ihm kommen, deren dünnen, Finger sich auf seine Tunika legen.
 

"Herr...wollt ihr etwas Spaß? Etwas Ablenkung?...5 Silberlinge, und ich führe euch zum Rand des Paradieses..."

Die Stimme der Frau dröhnt in seinen Ohren und angewidert stößt er sie von sich, sieht sie mit seinen durchdringenden Augen an. Ein Mann tritt zu ihm. "...wenn ihr Frauen nicht mögt, nehmt mich...ich werde alles für euch tun...alles..." Er legt seine Arme um den Elben und küsst seinen Hals.

Rúmil erzittert leicht, doch behält die Fassung. Erneut tritt er zurück, strafft sich und schon suchen sich die beiden Käuflichen andere Kunden. //...So etwas widerwärtiges. Sie wind beide verbraucht, längst alt..he...das jemand sich mit denen abgibt...-Dennoch...warum sollte ich mir nicht mein Vergnügen gönnen, jetzt wo ich schon einmal hier bin..// Er lächelt. Ja, dieser Gedanke gefällt ihm... Er ist ebenso ein Lebewesen, wie die anderen hier...wie die Soldaten, die mit ihren Huren Arm in Arm gehen und der Kuss dieses Mannes...diese sachte Berührung...Sie hatte etwas verbotenes, etwas gefährliches...
 

Rúmil grinst leicht und sucht in seiner Tunika nach einem Beutel mit Münzen, zählt das Geld.

Zufrieden sieht er sich nach einem geeigenten Wirthaus um und geht darauf zu. Als er eintritt verstummen die Menschen und alle Augen richten sich auf ihn, was den Elben jedoch nicht stört. Sicheren Schrittes steuert er einen hintern Ecktisch an und lässt sich in die weichen Kissen fallen. Sein Blick schweift über die Anwesenden und sein Lächeln wird düsterer. Diese unwürdigen, diese halbverfallenen, verbrauchten Männer, die sich mit ihrem Bier um den Verstand saufen,die Kräuter nehmen und sich joulend unterhalten und er mitten drin...Er der Galadhrim. Er der König unter ihnen, der erhaben und stolz auf sie herabsieht.
 

Der Wirt kommt zögernd auf ihn zu und der Elb bestellt einen Krug Wein, lehnt sich zurück. Pfeifenkraut liegt in der Luft, Rauch vom nahen Feuer, dass die Wirtschaft erwärmt und davor hockt ein junger Mann, streckt seine Hände nach den Flammen aus.

Sein hell-braunes Haar fällt in Locken über seine Schulter, die von seinem geöffneten Hemd preisgegeben wird.

Lächelnd steht Rúmil auf. Er geht auf ihn zu, bleibt neben ihm stehen und sieht auf ihn herab, mustert den Menschen, der ihn mit grau-grünen Augen ansieht, sich aufrichtet und den Blick senkt.

Der Galadhrim lässt seinen Blick auf den sanften Zügen des Menschen ruhen, lässt sie über dessen Hals schweifen und entdeckt ein kleines Zeichen, dass dort eingebrannt ist. Ein 'S' und er streicht mit seinen Fingern über die Brandmarke.
 

"Du bist käuflich, richtig?".fragt Rúmil kühl und blickt in die gesenkten Augen, die sich leicht schließen. Eine stumme Antwort, die der Elb versteht und er lächelt, nickt. "Wieviel?"
 

"Fünf Silberlinge Herr...",flüstert sein Gegenüber und erneut macht sich ein Lächeln auf den feinen Zügen des Elben sichtbar.
 

"Wir werden sehen, ob der Preis nicht steigen kann. Komm." Er legt den Arm um die verhältnismäßig schmale Hüfte des Mannes, der seine Augen kurz schließt und hofft, dass der Elb nicht wie die anderen Männer ist, die ihn bereits in der Nacht genommen hatten. Leise folgt er ihm und Rúmil nimmt die Flasche Wein, die er bestellt hat. Beiläufig fragt er den Wirt nach einem Zimmer und dieser reicht ihm sofort den Schüssel...sieht dem Elben erschrocken nach, der den junge Mann mit sich nach oben nimmt.
 

"Hättet ihr das geglaubt? Ein Elb...und auch noch so einer. He, wo sind die stolzen, wunderbaren Wesen, die das Licht verbreiten, wo sie sich aufhalten?",fragt ein Soldat, der gerade seinen Krug leert und auf den Tisch stellt.
 

"Dieser ist wie wir...sie wollen so wunderbar sein, über uns stehen.. Sicher...wir sind nicht unsterblich,nicht so...schön, aber..." Er deutete eine Verbeugung an und die Soldaten brachen in Gelächter aus. "Wo ist eigentlich dieser Phin? Ich vermisse seinen Arsch...",meint einer der Männer und sieht sich um. "Sonst sieht man ihn doch immer hier herumlungern..."
 

"Sirith meinte, sie hätte ihn gestern vor dem Haus gefunden. Vollkommen erschöpft und halb erfroren. Sein Besitzer holte ihn bei ihr ab. Er war...", der Wächter lächelt, "...ziemlich sauer. Mir scheint, Phin hat sich einiges geleistet in letzter Zeit. Sicher sehen wir ihn abld wieder. Mir juckt es schon wieder nach ihm. Wenn ich an seine geschickte Zunge denke..." Genussvoll lehnt er sich zurück und grinst dreckig. "Sobald er wieder frei herumläuft, schnapp ich ihn mir..."
 

Einige seiner Kamerade prosten ihm zu. "Und wir weden bei dir sein. Glaubst du etwas, der Kerl gehört dir allein?!",lachen sie und als ob sie den Pakt beschließen wollen bestellen sie einen Krug des besten Weines, leeren ihn mit lautem Gelächter...

Kein Gewissen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Eine Hoffnung zerbricht

Er jagt mich erneut auf die Straße. Mein Besitzer scheint nicht einmal jetzt mir Ruhe zu gönnen, damit meine Wunden heilen. Kein Heiler war bei mir. Kein Mensch, der sich auch nur etwas mit den Verletzungen auskennt. Es schmerzt, bei jedem Schritt, bei jeder Bewegung. Die Zeichen auf meinem Rücken sind ertastbar, scheinen wie rote, große Striemen für jeden lesbar, der mir das Hemd vom Körper ziehen würde.

Doch es hat etwas gutes. Ich fühle die Kälte nicht mehr unter meinen Füßen, so warm ist mir. Der kühle Wind und der feine Schnee lindern mein Pochen in den Wunden, geben mir etwas Erquickung und Leben zurück.

Meine Schritte führen mich zum Wall des ersten Ringes. Es ist lange her, seit ich auf ihm war, seit ich über die Felder der Pelennor blickte und seufztend den ankommenden Wesen zu sah und denen, die die Stadt verliesen sehnsüchtig nach blickte.
 

Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen erklimme ich die Stufen, die mich auf den Wall führen, wo die Wächter in ihren schönen Harnischen stehen und nach Freund oder Feind Ausschau halten. Die Sonne wärmt mein Gesicht, obwohl weiterhin sacht Schnee vom Himmel fällt und die Soldaten gewähren mir diese Momente des Glücks, die ich so selten habe. Ihre Blicke ruhen auf mir. Ich fühle, wie sie mich ansehen, wie lüsternde und mitleideige Augen mich treffen. Sollen sie ruhig versuchen, meine Gestalt zu sehen. Ich bin es gewöhnt und wenn mich einer für sich will, werde ich nicht zurück weichen. Für diesen Augenblick, in dem die Strahlen der Sonne den Anduin küssen, würde ich mein Leben geben. Er schimmert wie reiner Saphir und die Wiesen leuchten diamanten, als sich die Sonne in dem Schnee brach.

Es wird wärmer. Wind von Süden kündet den nahen Frühling an. Endlich würde der Winter vergehen. Endlich würden die Wiesen wieder grün werden und ich könnte die Vögel hören, wenn sie an meinem Fenster sitzen und mir ihre schönen Lieder vortragen. Ihre Stimmen trösteten mich über so machen Tag hinweg. Sie waren auch da, wenn ein Freier mich in meiner Kammer nahm und mein Besitzer daneben stand, um mich dann ebenfalls zu nehmen, war der Kunde fort. Sie sahen, wenn er mich schlug, wenn ich dank zu hohem Fiebers in meinem Zimmer bleiben durfte, da mein Herr nicht wollte, dass sein ‚Schatz’ stirbt.

Ein verächtliches Lächeln legt sich auf meine Züge. Sein ‚Schatz’, wohl eher sein Lustknabe, seine Einnahmequelle.
 

Der Morgenwind weht zu mir herüber, lässt die Banner mit ihren leuchtenden Farben wie Spielzeug hin und her flattern. Ich sehe zu den Stoffbahnen, auf denen die Wappen der Gäste und der Freunde zu sehen sind. Neben mir weht das helle, farbenfrohe Banner der Elben. Es mussten erneut welche in der Stadt sein...

Sicher sind sie es. Ich sah doch die beiden Elben, auf ihren stolzen Pferden, als sie an mir vorbei ritten, hinauf zum Palast.

//...er sah mich an. Warum? Ich bin so unscheinbar, so unnützlich...Warum hat dieses stolze Wesen mich bemerkt? Warum fragte es mich nach meinem Namen? ...Diese wunderschöne Sprache. Ich verstand sie und weiß doch nicht, woher ich sie kenne. Sie ist voller Melodie, voller Ruhe und Gelassenheit. Wer ist er? Ist dieser Elb ein Fürst?...ist der jüngere, sein Bruder, sein Diener oder...sein Gefährte?//
 

Lächelnd gebe ich mich meinen Gedanken hin und blickte hinter mich zum Palast. Dort oben weht ebenfalls das Banner der Elben. Es war kein Traum, keine Wahnvorstellung, als er sie sah.

//So schön, so erhaben,...so wundervoll....//,geht es mir durch den Kopf und ich wünschte, ich würde ebenfalls so sein...ich wünschte, ich würde wie sie existieren.

Mein Blick senkte sich auf den Pflasterstein unter sich. //Ich sollte nicht träumen. Ich bin ein Sklave,eine...Hure. Das ist nicht meine Welt, in der sie leben und ich werde nie so sein wie sie....niemals.//
 

Als ich aufblicke, sehe ich Lago. Mein Herz schlägt härter gegen meinen Brustkorb. Er sitzt mitten im Schnee, an eine Wand gelehnt und starrt vor sich hin.

Hastig renne ich zu ihm. Er ist noch jung, verkraftet nur selten, was mir täglich wiederfährt. Vergewaltigungen, Schläge, Beschimpfungen...er hat das nicht verdient, ebenso wenig, wie alle anderen, die mein Schicksal teilen. Was war es dieses Mal? Wer tat ihm das an?...konnte man in seinen kindlichen Augen nicht sehen, dass seine Seele bereits jetzt fast zerbrach?

Oh...ich weiß, wie er sich fühlt. Kenne diese Erkenntnis, dass man Dreck ist, nichts wert nur zu gut. Doch Lago ist frei. Er könnte gehen, wenn er wöllte, doch wohin? Ich weiß, dass er weder Geld noch den Mut hat ins Unbekannte zu gehen, aber wäre dieser Weg nicht leichter und besser, als ein Leben hier?
 

Langsam trete ich zu ihm heran, hocke mich zu ihm. Auch wenn mein Herr mich nicht einen tag in Frieden lässt, auch wenn die Freier immer brutaler werden...es gibt ein ungeschriebenes Gesetz hier unten im Ersten Ring...und zwar, dass man sich gegenseitig hilft, wenn es möglich ist. Aber wer hat schon Zeit, die Wunden des nächsten zu sehen, wo jeder ums Überleben kämpfen muss?

Es ist mit egal, wer mich sieht, wer mich verrät...Vielleicht würde mein Besitzer jetzt einmal vergessen, wie nah ich dem Tod ständig bin und mich in die schwarze Erlösung schicken, mit seinen Schlägen und Schnitten. Ich wünsche es mir so sehr...doch niemand scheint mich zu erhören...
 

„Lago?“,frage ich leise, als ich neben ihm bin und ihn ansehe. Er hat..geweint? Was war nur geschehen?! Seine Augen sind bereits rot und seine Lippen blau von der Kälte. Ich muss ihn fortbringen...hier erfriert er, oder will er es sogar?

„...lago...wir sollten einen untschlupf finden, hier ist es zu kalt..“,flüstere ich und lege meine Hand auf seine Schulter.

Er sieht mich endlich an, scheint mich erst jetzt zu bemerken. „Phin...erinnerst du dich an die Geschichten über Elben? Sie sollen doch schön und gutmütig sein...“,setzt er an und ich nicke nur. Was will er mir damit sagen?

„...mein freier war ein elb...zuerst war er zärtlich, wie sie sein sollten und seine Augen gaben mir ruhe. Ich hoffte, es würde so bleiben...doch er nahm mich mit einer Grausamkeit, die mir selten ein Mensch antat. Immerwieder rammte er sich in mich...es interessierte ihn nicht, ob ich litt und seine Augen waren...voller gier. Er lies mich liegen, als wäre ich ein Stück wertloser Lumpen, den man nicht mehr brauchte und ging einfach, ohne ein Wort...ohne mich anzusehen...“ Seine Stimme wurde leiser und ich zog ihn in den Arm, hielt ihn fest. Kann es wahr sein? Sind selbst die Elben, an deren Exsitenz ich mich festhalte wie ein Ertrinkender grausamer, als die Menschen selbst?

Sind sie nicht besser? Wo sind die ehrwürdigen Erstgeborenen, von denen die Lieder so hohe Lobpreisungen wiedergeben? Wo ist ihre Gnade, ihr Mitleid, ihre Hilfe?

Auch wenn ich es nicht glauben möchte, so weiß ich, dass Lago nie lügen könnte, es nie würde. Warum auch? Er hat keinen Grund dazu und seine Augen sind so voller Leid...

Es muss wahr sein...es muss stimmen.
 

Ich fühle, wie er sich an mir festhält. Wie er sich an mich klammert und sein Gesicht in meinen Haaren versteckt. Ich fühlte, wie der Mensch in meinen Armen zittert, wie er ängstlich seinen Kopf an mich drückt, wie ein Kind.

Wir müssen hier fort...es ist kalt und bald würden die Soldaten und Menschen kommen. Sie durften uns nicht sehen, uns trennen. „...lago...bitte komm. Wir müssen fort...“,flüstere ich und er steht auf, zusammen mit mir, doch sagt kein weiteres Wort, starrt auf den Boden.

Langsam gehen wir zurück in die Gassen. Vielleicht gibt es einen Wirt, der uns aufnimmt und wenn er etwas dafür wöllte...ich würde es ihm geben. Warum auch nicht? Dafür lebe ich...dafür existiere ich.

Ich bin nicht mehr. Ein Sklave, der die Lust befriedigt. Ein Sklave der Gier, ohne Recht, ohne Mitsprache...

Lass mich einfach leben...

Während die beiden Sklaven nach einem Unterschlupf suchen, geht Rúmil zurück zum Palast. Er fühlt sich seltsam anders, befreiter von Ketten und Zwängen, die er durch seinen Bruder auferlegt bekommen hatte. Auch wenn die Augen des Jungen voller Angst waren, hatten sie ihn nicht mehr berührt, sein Herz nicht gefunden, wie es früher der Fall gewesen wäre. Kälte kriecht in seinem Inneren hoch, legt sich auf seine Sinne, seine Gedanken und Gefühle. Es war angenehm, diese Hure zu verletzten, sich überlegen zu fühlen und die Güte, die er zuvor an den Tag legte, widert ihn mit einem Mal an.

Der junge Elb weiß jetzt, was es heißt Macht zu haben, auch wenn es nur ein käuflicher Junge war, den er unterdrückt hatte. Nie mehr will Rúmil dieses Gefühl missen, nie mehr seinem Bruder unterwürfig sein, der ihm befiehlt, was er tun und lassen soll.
 

Die Menschen bilden eine schmale Gasse, als er zurück in den Palast geht, frieren in seiner Gegenwart. Die Kühlheit aus seinem Inneren scheint selbst die niedrigen Außentemperaturen zu übertreffen und seine Augen blitzen voller Hass und Kälte gefährlich auf. //Du hast mir soviel vorenthalten, Gwanur...so vieles. Wolltest du nie, dass ich erfahre was es heißt, jemanden zu befehligen...Macht zu besitzten?! Warum immer nur du allein!! Du,...der Liebling von Adar...der Hauptmann Loriens, mit dem wir alle verglichen wurden...Du...Haldir ó Lorien!!! –Orophin tat gut daran, zu fliehen, auch wenn ich mir wünschte, er würde nicht so unauffindbar sein, dass ich mit dir reisen muss....// Seine Gedanken lassen seine Stimmung erneut gefrieren und jeder Schritt, der ihn näher zu seinem nun verhassten älteren Bruder führt, wird schneller, majestätischer, erhabener. Er ist Rúmil, Sohn Celeborns und Galadriels, Befehlshaber der Truppen Loriens im Westen. Er ist ebenso ein Lord, wie sein Bruder...sogar ein besserer Lord. //Du schickst mich wie einen Diener überall hin. Du entscheidest über mein Leben, mein Schicksal...über mich. Immerwieder traust du mir nichts zu. Immer wieder bemutterst du mich, als wäre ich ein Elbling, der weder mit Schwert, noch mit Bogen umzugehen vermag...Ständig deine Blicke, die meine Handlungen überwachen...ständig deine Worte des Rates, der Bevormundung. Ich darf nicht sprechen, wenn du es nicht erlaubst, darf nicht ausreiten ohne dein Wissen...ich darf nichts! Rein gar nichts, wenn DU es nicht weißst...//
 

Unruhi hat Haldir in seinen Räumen auf die Wände gesehen, hat immer wieder sein Zimmer durchquert, die dunklen Gedanken versucht zu verdrängen. Etwas ist geschehen, was er mit aller Macht versucht hatte, zu unterdrücken. Er fühlt es deutlich und es ist Rúmil, der die Quelle dieser Gefühle ist.

Die Wände engen ihn mit jedem Augenblick der verstreicht mehr ein, die Statuen verziehen ihre Gesichter zu Fratzen. Fort...er muss raus hier, hinunter in den Hof, an die Luft, ins Freie!

Hastig verlässt der Hauptmann Loriens seine Unterkunft, rennt beinahe durch die Gänge, an den erstaunten Wächtern vorbei. Sie wissen nichts von dem, was in ihm vorgeht. Sie kennen seine Gedanken nicht, seine Ängste...

Schließlich erreicht Haldir den weißen Baum der König. Er atmet auf, lehnt an dessen Stamm und beobachtet die bunte Menschenmasse, die nach Rohan aufbricht. Seine Gedanken konzentrieren sich auf den König Rohans, auf Eomer. Er will einfach dieses miese Gefühl los werden, sich ablenken.

Ein leichtes Lächeln tritt auf sein Gesicht, als er an den Rohirrim denkt. Eomer gilt als stark und mutig, weise und entschlossen, was Haldir auch in seinem Gesicht, seinen Augen und Worten erkennen konnte bei seinem letzten Besucht. //Es ist seltsam, dass ich immer wieder an diesen Mann denke, dass seine Blicke und Gesten mich an etwas erinnern, das ich einst so angestrebt habe...Sterblichkeit.// Ein bitteres Grinsen legt sich auf seine Züge, als er seine Worte in seinem Kopf wieder hallen hört. Wie gern würde sich der Elb auf ein Schlachtfeld begeben in dem Wissen, dort zu fallen, nicht von den Wunden geheilt zu werden, die für einen Menschen längst den Tod bedeuten. Die Ewigkeit wird für ihn unerträglicher mit jedem neuen Tag und das Wissen, befreundete Sterbliche einmal zu Grabe tragen zu müssen schmerzt jedes Mal von neuem. Immer wieder sieht er das Glück der Menschen, wenn sie sich an der wenigen Zeit, die ihnen Eru schenkte erfreuen, sie nutzen, so gut es ihnen möglich ist und irgendwann verschwinden, vergehen und in Vergessenheit geraten. Kein Zwang ständig Aufgaben zu erfüllen, als pefekt zu wirken. Hoffnung, wenn jemand stirb, wenn jemand, den man mochte, vielleicht sogar liebte vergeht,da mein weiß, dass man mit dem anderen bald erneut vereint sein würde.

//Tod...was bedeutet das eigentlich? Hört man auf zu existieren, oder kehrt man heim, in die viel besungenen Hallen Mandos, in dessen schöne Gärten...oder reist man nach Valinor um die zu treffen, die man liebt und einst verlor? Nana, Adar...seid ihr glücklich, dort wo ihr jetzt seid? Könnt ihr den Frieden finden, nach dem es euch in Lorien so oft verlangt hat?// Seine Gedanken werden von Trauer über den Verlust seiner Eltern umsponnen und er wendet sich ab, sieht nicht, wie Rúmil bereits den Tunnel betritt, der ihn zum Palast führt. Sieht nicht den eisigen Ausdruck in dessem Gesicht.

Seine Schritte führen ihn fort aus dem Licht, fort von dem Ausblick auf die sanften, sonst so grünen Wiesen. Er geht zurück in die Mauern des Palastes, die ihn von allem abzuschirmen scheinen, die ihn schützenund doch zu gleich auch einengen.

Erst als er die Stimme seines Bruder hört, wacht er aus seinen Gedanken auf, wendet sich Rúmil zu. Ein Lächeln tritt auf sein Gesicht. Die Augen seines kleinen Bruders, die sonst von Wärme und Freundlichkeit geprägt waren, sind kalt und emotionslos, als hätte der andere alles mit einem Mal abgelegt, als hätte sich Rúmil einem Bann unterworfen, der ihm das nahm, was ihn einzigartig machte. „....schön, dass du wieder da bist. Ich sorgte mich...“, begann Haldir leise zu sprechen, doch Rúmil fällt ihm ins Wort und seine Schritte bringen ihn näher an Haldir heran. „...schweig endlich...“,flüstert er gefährlich ruhig und blickt direkt in die Augen des anderen. „Ich brauche deine Sorge nicht. Ich brauche dich nicht. –Steck dir deine Worte an den Hut und lass mich in Ruhe.“ Seine Stimme zeigt keine Regung, seine Augen fixieren Haldir kalt, der nicht versteht, was geschehen ist, der sich die Wandlung nicht erklären kann. „Rúmil, weshalb bringst du mir Feindschaft entgegen? Ich bin nicht der, den du bekämpfen sollst oder musst. Meine Worte sollen wie ein Weg für dich sein, der dich überall hinträ...“ „Deine Worte haben mir lang genug die Wirklichkeit vorenthalten! Immer wieder bemutterst du mich! Immer wieder nimmst du Entscheidungen und Konsequenzen von mir ab. Ich bin KEIN Elbling mehr, dem du als Vormund dienst! Ich bin ebenso ein Krieger wie du!...ja, ich mag jünger sein, doch ich habe ebenso im Ringkrieg gekämpft!...“ „Rúmil, was geht in dir nur vor!! Was ist es, dass sich so in Rage bringt Gwanur?!“ Der Hauptmann versucht zu ergründen, weshalb sein kleiner Bruder ihn anschreit, weshalb er ihm diese Worte an den Kopf wirft. „Was mich in Rage bringt? Ich habe das gekostet, dass du besitzt und ich weiß nun, was du willst, warum du mich ständig kontrollierst. Du willst Macht über mich, du willst mich zu einem deiner Soldaten machen, der dir nie widerspricht, der alles für dich tut und auf dem Schlachtfeld für dich zu Grunde geht. Du willst mir Befehle erteilen, wie ein Freier einer billigen Hure, kaufst mich mit deinen Geschenken, deinen schönen Worten von einer heilen Welt und Hoffung. Egal wie hat ich schufte, egal was ich tu, DU stehst immer über mir. DU bist immer wieder der beste von uns! Adar hob dich in den Himmel, während wir von unten zusahen, aber damit ist Schluss...endgültig! Ich lass mich nicht kontrollieren und wenn es bedeutet, dass ich von dir verschwinde, wenn es bedeutet, dass ich allein nach Orophin suche, dann tu ich es!!..:Entweder akzeptierst du mich als einen vollwertigen Elben neben dir, oder du lässt mich endlich gehen und meinen eigenen Weg finden!“ Mit diesen Worten ließ Rúmil seinen älteren Bruder einfach stehen, verschwand in einem er Gänge.
 

Haldir konnte es nicht fassen, was sein Bruder gerade gesagt hatte, blickte diesem perplex nach. //Bin ich wirklich so schlimm? Enge ich ihn ein, wie ein Käfig, der seine Beute nicht erneut frei geben will? Aber du bist noch so jung, weißt nichts von Verrat und der Welt der Menschen, da du Lorien nie verlassen hast...Ich will dich schützen Rúmil...einfach nur schützen vor allem, dass dir gefährlich werden kann. Nicht erneut will ich einen Bruder verlieren, nicht erneut will ich vor Angst vergehen, wenn die Nacht hereinbricht, da ich keine Antwort auf meine stummen Fragen erhalte...Warum verstehst du das nur nicht...warum beschuldigst du mich auf einmal?...// Sein Blieck fiel durch das offene Tor hinaus auf den Weißen Baum, schweifte zu einigen Häusern, die man sehen konnte. //...was ist nur geschehen in dieser Stadt, dass mein Bruder so reagiert...was nur...//

Dich schlafen sehen

Lange dauerte unsere Irrfahrt durch die Gassen,durch die Tavernen. Warum will uns kein Wirt eine Rast gewähren? Warum weißen sie uns alle ab?

Ich sehe auf meinen Freund, der sich kaum mehr halten kann, durch geforen, zitternd, sich an meiner Schulter festhält. Seine blauen Lippen beben, während weiterhin Schnee auf uns fällt, der im Glanz der Sonnenstrahlen zu kleinen Diamanten wird, die niemand halten und für sich beanspruchen kann.

Es zaubert mir ein schmales Lächeln auf die Züge. Warum? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich mich immer schon an den kleinsten Wundern der Natur erfreuen konnte, dass sie mir halfen und ich in ihrer Schöneheit Trost finden kann und auch immer konnte.
 

Ein Krug zerbricht vor unseren Füßen und ich sehe auf, blicke auf die kleine Spilunke, aus der einer der Tagelöhner geworfen wird. Anscheind hat er erneut versucht die Zeche zu prellen... ich sah ihn oft, wenn ich allein von einem Freier zum anderen ging, von einem Gasthaus ins andere.

Irgendwie beneide ich ihn und doch verachte ich ihn ebenfalls.

Er ist frei und doch gefangen. Frei von einem Herren und im Suff, in Bier und Schnaps, die seine Ketten darstellen unausweichlich dazu verdammt, zu Grunde zu gehen.
 

Erneut tief durchatmend, betrete ich den verqualmten Raum, Lago immer mit mir ziehend. Ich weiß, ich hätte längst für andere die Hure geben können, aber ich muss ihm doch helfen! Ich muss... nein, ich will. Ich will ihm helfen, weil er so jung ist, weil er sein Leben noch vor sich hat und wenn ich es schaffe, dass er die Stadt verlassen kann, bin ich der glücklichste Stricher im ersten Ring und ich gebe diese Hoffnung nicht auf. Ich weiß, dass er es schaffen kann, mit Hilfe und wenn er an sich selbst glaubt. Ich weiß es...ganz genau.

Doch meine Gedanken werden unterbrochen. Der Wirt beugt sich zu mir, einige andere Männer sehen mich an. Wächter, Soldaten. Ihre Augen glitzern und ich ziehe meinen Freund schützend an mich, versuche ihn mit meinem Körper zu decken, auch wenn ich weiß, wie sinnlos dies eigentlich ist.

"...bitte...habt ihr eine Ecke, wo er sich wärmen kann?" Mit gesenktem Kopf frage ich ihn das und hilflos höre ich das Gelächter der anderen.

"Was bietest du mir dafür, oder sollte ich fragen, wie willst du diese Großzügigkeit bezahlen Hure? Es ist immerhin warm und der nimmt Wärme meinen Gästen weg. Dieses Schmutzige etwas.." Er spuckt auf den Jungen, aber wir dürfen nichts sagen...dürfen nicht uns dagegen wehren wie andere. Was kann ich schon bieten? Er weiß es doch genau!

"...ich biete euch mich...meinen KÖrper, aber bitte...bitte lasst ihn sich aufwärmen...bitte. Und..keiner darf ihn anfassen... und ich...werde euch zu diensten sein..." Ein Wispern, mehr sind meine Worte nicht, aber ich werde bestärkt, als ich die Wärme im Körper in meinen Armen fühle. Es ist eine gute Sache..ich bin mir dessen sicher und ich sehe in das hässliche, aufgeunstene Gesicht vor mir.
 

"MARTA!!! ÜBERNIMM DIE THEKE!" Der Ruf hallt durch die Menge, die johlt und ich höre einige Wächter. "...der kleine gehört uns danach!" Solang ich das Geld heute noch zusammen bekomme, solange mein Herr davon nichts mit bekommt, bin ich hier sicher, bekomme ich mein hartes oder...madiges Brot und das faulige Wasser. Es schmeckt nicht mehr so widerlich wie am Anfang... ich gewöhnte mich daran.
 

Die runde Wirtin kommt näher, murrt etwas ihrem Mann zu, ehe er mich am Oberarm ergreift und mit sich schleift, währnd ich krampfhaft Lago festhalte, der langsam wieder zu sich kommt und zu mir aussieht. Ich lächel ihn an, streich über seine Wange ohne ein Wort. Wir verstehen uns und ich denke, er weiß auch, was vor sich geht. In eine dunklen Nebenzimmer, hinter der Wand des offenen Kamins, werden wir hineingeworfen, doch ich nur solange, bis ich meinen Freund sicher hinlegte.

"Komm dann ins Hinterzimmer von der Theke, Hure!",knurrte die Stimme des Mannes und ich sehe mich um, nicke ihm zu. "...ich werde sofort zu euch kommen..."
 

Er geht und lässt uns zurück. Ich sehe in das Gesicht des anderen, der eingeschlafen ist, sich an mir festhält, als wolle er sagen, ich solle nicht gehen. Es ist so wundervoll ihn schlafen zu sehen. Sein ruhiges Atmen, sein engelgleiches Gesicht mit den dunklen Locken, die in dieses Fallen. Meine Finger streichen seine Wange entlang und ich beuge mich vor, küsse seine langsam vom Leben zeugenden Lippen und halte ihn etwas fester für einen Augenblick.

"...ich komme gleich zurück, versprochen Lago.. Schlaf weiter...dich wird niemand anfassen für einige Momente. Und warte hier, bis ich zurück komme, ja?"

Ein Lächeln legt sich auf meine Lippen, als ich sacht auf den Boden lege, mich aus seinem Halt löse und aufsteh.Lautlos verlasse ich den Raum, mich noch einmal umsehend, ehe ich die Tür schließe und zu dem gehe, der dir Ruhe vergönnt.

Nichts bleibt unbemerkt..

Haldir nippt leicht an seinem Weinglas, blickt auf das Feuer im Kamin und seine zweite Hand trommelt ungeduldig, nahezu nervös auf sein überschlagenes Bein. Eigentlich sollte er sich freuen, da Èomer anscheind bald nach Tirith kam, zu Fühlingsfest, welches die Blumen unter dem Schnee begrüßt, die bereits langsam durch die eisige Decke aus weißen Kristallen brachen, aber der Elb aus Lorien empindet nur Sorge und Wissensdurst, der sich auf Rúmil bezieht.
 

Die Blicke des jüngeren, wenn er ihn in den Gängen beobachtete, missfallen ihm, vorallem da diese den jungen Dienern und Soldaten gewidmet waren, die oftmals scheu ihre Augen niederschlugen und eilig weiter gingen. Das Grinsen, welches die Lippen seines BRuders zierte, die sonst nur Lieder und sanfte Worte entlassen hatten, lässt den Hauptmann ahnen, woran er denkt, was in seinem Kopf vor geht.
 

//Ständig entziehst du dich mir Rúmil. Deine Blicke abgewendet, damit ich nicht in deine Augen sehen kann, die etwas zu verheimlichen scheinen. Deine ausweichenden Worte, spreche ich dich gezielt auf dein Verhalten mir und den anderen gegenüber an... Haben die Menschen dich angefasst?! Haben sie es gewagt?!! -Nein...du würdest die dann nicht so abschätzend wie eine Wildkatze die Beute ansehen... du würdest sie meiden,hätten sie es getan... Niemand weiß, wo du in der Menschenstadt warst, obwohl du als Elb auffällst, wie die Rose unter Frühblühern... Oder fürchtet man dich? Hat an bedenken, dich zu verraten!?// Das Weinglas auf den Tisch stellend, erhebt sich der Krieger aus den weichen Polstern und verlässt seine Räume, die TÜr ins Schloss fallen lassend. //Es reicht! Genug des Versteckspiels! Ich will wissen, was vorgefallen ist und wenn ich in deine Gedanken eindringen muss und wenn du mich dafür hasst, es ist mir gleich! So verändert....wo wie du jetzt bist, erkenne ich dich nicht wieder Rúmil. Zurück gezogen, immer allein unterwegs...//
 

Zielsicher geht Haldir zu den nahen Räumen des anderen, betritt diese ohne Anzuklopfen, weiß er doch, dass er sonst nicht herein gebeten werden würde, sondern der Schlüssel sich umdrehen würde, ihn aussshcließend. Seine Augen suchen Rúmil, suchen nach dem, der ihrem verschwundenen Bruder so ähnlich sieht. Doch nur das Flackern im Kamin deutet darauf hin, dass der andere anwesend ist, bis er im Bad etwas hört.
 

Schweigend schließt er seinerseits ab, will dem anderen nicht die Möglichkeit zur Flucht bieten, auch wenn er diese Art hasst...auch wenn er sich selbst später Vorwürfe machen würde, seinen Bruder so behandelt zu haben.

Es gibt keine andere Möglichkeit, um diesem sein Geheimnis zu entlocken, seine Wutausbrüche erklären zu lassen, ebenso wie dieses Ausweichen, was er sich nun lang genug gefallen lassen musste.
 

Sein Blick hebt sich, als die Tür zum Bad sich öffnet und er den anderen heraustreten sieht, der erschrocken den Kopf anhebt und ihn anstarrt, als könne er nicht glauben, dass er wirklich hier sitzt, hier mitten in seinen Räumen und ihn mit unheilvoller, ernster Miene begutachtet. Das Handtuch festhaltend, als könnte es über die Hüfte gleiten, die Haare nicht einmal aus dem Gesicht streichend, tritt Rúmil näher.
 

"Was willst du hier!? Ich habe dich nicht hergebeten, ich habe nicht den Wunsch mit dir zu reden Haldir!! Zwingst du dich..."
 

"Ich zwinge mich NICHT auf, Rúmil, jedenfalls nicht so,wie es vielleicht erwartest. Du weißt, warum ich hier bin und ebenso wie du nach Antworten verlangst, ebenso verlange ich jetzt nach diesen und ich bekomme sie, egal wie... Du weißt, wie ungerne ich zu solchen Mitteln greife, aber du lässt mir keine andere Wahl und ich gebe dir diese letzte Chance, mit zu sagen, was geschehen ist, was du in der MEnschenstadt gemacht hast, dass niemand dich sah und niemand weiß, wohin ein silberweißhaariger Elb verschwunden ist!"

Während er spricht, erhebt sich Haldir erneut und tritt auf den anderen zu, seine Augen fest auf die vor sich gerichtet, seine Gestalt angespannt.
 

Der jüngere weicht zurück, starrt in diese kalten Augen, die die Warnung noch deutlicher unterstreichen und seine Zunge leckt über die plötzlich so trockenen Lippen. "Das kannst du nicht! DU darfst dies nicht ohne meine Zustimmung Haldir! Das weißt du ganz genau!!!" Jedoch weiß auch Rùmil, dass er anscheind nicht darum herumkommen würde, denn freiwillig es preisgeben. Niemals!

Freiwillig den Zwiespalt offenbaren, der ihn innerlich zerreißt seit der Vergewaltigung von Lago. Die beiden Stimmen, die so verschieden reden, die ihn in den Wahn treiben in der Nacht und die seine Träume beherrschen, ihn von den schillernsten Höhen in die tiefsten Abgründe stürtzen.
 

Bevor er jedoch etwas sagen kann, bevor er den BRuder abwehren kann, fühlt er dessen Hände auf seinen Wangen, die seinen Blick unbarmherzig zu dem des anderen drehen und dessen Augen bohrten sich in seine. Er fühlte, wie Haldir in seine Gedanken eindrang, fühlte wie er die Erinnerungen suchte, die er so gerne verstecken wollte. Es schmerzte! Je weiter der ältere vordrang. Sein Schädel schien zu platzen, seine Gedanken wurden in verschiedene Bahnen gezwungen, bis sich Haldir langsam löste und ihn nahezu fassunglos anstarrte.
 

"Du hast einen Menschen vergewaltigt? Einen Menschen, der kaum die Volljährigkeit erreicht hat!?" Wut machte sich in Haldir breit, Wut und Selbstzweifel. Er hatte es ebenso zu verschulden! Er hatte Rúmil erzogen und geführt, seit Celeborn und Galadriel fort waren!

Sich setzend, starrte er ins Feuer, seinen Kopf auf die Handfläche stütztend und die Augen verschmälernd, kein Wort sagend, sodass Rúmil langsam nervös wurde...denn dieser Gesichtsausdruck, verhieß nie etwas gutes...

Der Erste Ring ~ Die Verfallenen Hütten.

Die Stunden verspreichen und Haldir sitzt bewegungslos vor seinem Bruder, der sich auf dem Boden nieder gelassen hatte, den Sturm abwartend, der sich anscheinend in den Gedanken des älteren zusammen braut.

Die Zuversicht, der Stolz und der herablassende Ausdruck seiner Augen, hat Rúmil in der Zeit, des ungewissen Abwartens, verlassen.

Wie sollte er sich erklären? Wie sollte er dem Bruder sagen, warum er das tat??

Wenn der junge Galadhrim ehrlich zu sich selbst war, wusste er nicht, wie er seine Tat, die ihm mehr als bewusst war, herunterspielen konnte.

Mit den Worten: "Es war nur eine Hure, ein Mensch der sich anbietet und ich gab ihm nur das Geld für's Leben...", würde er nicht weit kommen...
 

Mir gesenktem Kopf grübelt er fieberhaft und nur das leise Rauschen, als sich Haldir im Sessel bewegt, reißt ihn aus den Überlegungen und er hebt den Blick, versucht wenigstens etwas Trotz dem älteren entgegen zu bringen, doch dieser verfliegt schneller, als er es erhofft hatte, bei den durchbohrenden Augen vor sich.
 

"Wie lange spielst du bereits mit solchen Gedanken, gwanur? Wie lange schon, sehnst du dich danach, einem anderen Wesen Schmerz zuzufügen, wobei dieser, den du bereitet hast, in die Seele trifft, ins Herz. Du weißt genau, wie die Menschen auf uns Eldar reagieren! Dass sie ihre Hoffnungen in uns setzen und uns als schöne, märchenhafte Gestalten wahrnehmen, voller Licht und Reinheit! HAst du überhaupt eine Ahnung, was es für diesen Jungen bedeutet, dass DU, ein Galadhrim, einer der letzten Elben, der das Licht der Hohen in sich trägt, ihn ebenso benutzte, wie ein ordinärer Mensch, der seinen letzten Sold ausgibt, um sich den Körper zu kaufen, um sich an ihm zu vergehen, um ihn dann fortzuwerfen?! Sag mir Rúmil, wie würde es sich anfühlen, wenn du dich in seine Lage versetzt?! Wenn du einer dieser Menschen im ersten Ring wärst, die keine andere Wahl haben, als sich anzubieten und zu hoffen, dass ihr Leben irgendwann eine Wendung nimmt und sie diesem Elend entkommen?! Sag mir Bruder, wie wäre es für dich, wenn einer der Hohen Valinors, dich benutzt, vergewaltigt?! Wenn dein Traum von diesen Wesen mit einem Mal zerschellt, wie ein Schiff an einem Riff, oder wie das feine Glas Lindons auf dem Steinfußboden!?"
 

Rúmil senkt mehr den Kopf, schließt die Augen und atmet tief durch. Er will sich das nicht vorstellen!! Er will nicht, dass er daran denken muss, sich in die Lage eines anderen versetzen muss! Er will NICHT darüber nachdenken! Keinen Augenblick. Keinen Wimperschlag.

Und doch ist etwas in ihm, dass ihn dazu drängt. Klein, kaum bemerkbar frisst sich sein Gewissen in seine Seele, in sein Herz, wispert von Schmerz und Tränen...
 

"Du schweigst!? Hast du nicht einmal ein einziges Wort dafür?! Nicht eines!?" Sich erhebend, trat Haldir auf den anderen zu, ergreift seinen Oberarm. "... wenn du es nicht in deinem geistigen Auge sehen willst, dann zeige ich es dir!"

Den anderen zur Seite stoßend, öffnete er den Schrank, wirft Rúmil ein einfaches Baumwollhemd zu, eine braune, schlichte Hose. Sich umwendend, zog er ebenfalls diese Kleider an, richtete sie, bevor seine Hände zwei dunkelgraue Mäntel ergreifen. "Setz die Kapuze auf, verbirg dein Haar und deine Ohren. Niemand soll sehen, dass du ein Elb bist..." Mit schwarzen Tüchern, verbirgt der Heerführer sein halbes Gesicht, bindet das eine um seinen Kopf, sodass die weiß-silbernen Haare nicht hervorblitzen und sieht auf den jüngeren, der es ihm schweigend nachmacht.
 

Barfuß verlassen die Lichtelben das Zimmer, den Palast und gehen hinab in den ersten Ring.

Der kalte Schee an ihren Fußsohlen hinterlässt ein Kribbeln, eine Kälte, die so ungewohnt für die beiden Eldar ist, dass sie für einige Momente zittern, ehe ihre Körper sich an das Gefühl gewöhnen, trennten sie doch sonst die Sohlen der Stiefel vor dem Weiß des Winters.
 

Zielsicher, verlässt Haldir die Hauptstraße, auf der die Menschen ihren Geschäften nachgehen und führt Rúmil durch einen kleinen Zwischengang hinein in die dreckigen Gassen, die von zerfallenen Häusern gesäumt sind. Er stinkt nach Urin, nach Moder und Verwesung. Ratten huschen über den schneebedckten Boden, verschwinden in Häusern, aus denen man Augen sehen kann, eingefallen und glanzlos.
 

Kind in zerlumpten Kleidern, ziehen den Stoff so eng wie möglich um sich, die kleinen Füße blaugeforen, einige Zehnen sogar bereits schwarz. Hilfesuchend sehen sie auf, blicken den großen Gestalten nach, die sich trotz schuhloser Füße so geschmeidig bewegen.
 

An den Straßenrändern beugen sich Frauen über den Schnee, heben ihn auf und Essen ihn, um etwas Wasser zu erhalten, um dieses Hungergefühl zu überdecken, dass an ihnen nagt, sieht man ihnen doch Krankheit und Verbrauchtheit an.

Ihre Augen hebend, stehen sie auf, kommen näher an die Fremden heran, ihre Hände hebend. "..habt ihr einen Schilling? Einen Silberling vielleicht? Bitte Herr... ich hab 3 Kinder... bitte.. ich möchte nur einen Leib Brot mir kaufen, mehr nicht."
 

Haldir blieb stehen und wand sich an Rúmil, der sich vorsichtig umsieht. ~Bist du immernoch stolz auf deine Tat Bruder!? Dieser Junge, er stammt sicher ebenfalls aus dieser Gegend, wo Nahrung und Wasser so kostbar sind, wie für die Adligen Geschmeide und Seide. Willst du hier leben!? In der Trostlosigkeit, wissend, dass kein Kind eine Chance hat, hier heraus zu kommen, dass niemand dieses Elend verlassen wird? Willst du hier leben, dir immer bewusst, dass dein schebiges Haus einmal keinen Schutz mehr vor Regen bietet und du durchweicht und frierend auf dein Ende hoffst? Sieh dir dort den Jungen an! Erkennst du ihn!? Er hat dich im ersten Ring angesprochen, aber du hast ihn wegen seiner hageren Gestalt abgelehnt! Sieh ihn dir an Rúmil! Und siehst du die Frau, der er einige der Münzen gibt!? Seine Mutter wie mir scheint und ich will nicht wissen, was er für das wenige Geld erdulden musste! Sag mir eines! Bist du immer noch stolz darauf, einen dieser Menschen beherrscht zu haben?! Bist du immer noch stolz darauf, die Macht gespürt zu haben, von der du mir immer erzählt hast!?!?~
 

Ein Kopfschütteln ist die Antwort. Die Augen auf den jungen Mann gerichtet, der der alten Dame ein zerschlissenes Tuch über die Schultern legt und in dem alten Haus verschwindet.

Stolz? Nein... darauf durfte er nicht stolz sein.. die Schattenseiten.. er hatte sie nicht bedacht.
 

~Das ist die Welt der Menschen... Auch wen Elassar noch so ein guter König ist... er wird diese Armut nicht verbannen können. Das ist die Stadt der Menschen, wo Intrigen und Korruption ihre Netzte spannen, wo ein Leben nichts wert ist, egal ob du arm oder reich bist... Ich wusste, wie leicht du dich blenden lässt von dem leichten Augenschein, von dem, was man dir hier vorspielt und davor wollte ich dich beschützen! Wenn du nicht achtgibst...wenn du nicht genau hinhörst, wirst DU einmal hier enden... zerfressen von Kräutermischungen, die dir ein schönes Leben zeigen, die dich verarmen lassen und dann MUSST du dich verkaufen, um sie zu finanzieren... und wenn du einmal hier unten bist, mit Drogen oder ohne.. dann kommst du nicht mehr hinauf ins Licht...~
 

Haldir öffnete seinen kleinen Lederbeutel und gab der Frau einen Silbering, ehe er die die Geldbörse ihr ganz gab. Schweigend beobachtete er sie und eilig kamen andere herbei. Sie teilten... und Haldir war überrascht, hatte er doch gedacht, dass sie sich um die Münzen streiten würden..so wenig wie sie hatten. ~ Und selbst mich überraschen die Menschen immer wieder... hier reicht eine Hand voll Brot zum Leben aus... sie überstehen es, auch wenn ihr Leben noch so Elend ist..und doch gibt es auch andere.. die die, die schon nichts besitzen, noch um die Fetzen an ihren Körpern bringen..~
 

Der Heerführer ging weiter, gefolgt von seinem Bruder und begleitet von Dank und Segenssprüchen, von freudigen Augen und Frauen und Männern, die an ihnen vorbei rannten, hin zum Bäcker dieses Stadtteils, um Brot zu kaufen, um ihren Familien einmal die Möglichkeit zu geben, sich satt essen zu können...

Der Erste Ring ~Schmuggler, Dealer und Huren

Das Schweigen bleibt weiterhin über den Brüdern und Haldir sieht nur ab und an zurück, um sicher zu gehen, dass sein Begleiter in seiner Nähe sich aufhielt.

Die verfallenen Hütten der untersten der Gesellschaft werden langsam zu schäbigen Baracken, die in Spelunken enden.

Hier gilt es vorsichtig zu sein. Hier in diesem Teil des ersten Ringes, wo Huren und Mörder, mit Dieben und Schmugglern neben einander stehen und die ersten Blicke fallen auf die Neuankömmlinge, wobei sich der Hauptmann der Galadhrim bereit hält, um sich und seinen Bruder zu verteidigen, sollte es zu einem Gemenge kommen.
 

/Hier siehst du die, die abgestürzt sind... Sie lungern herum und versuchen alles, um das Geld zu bekommen, dass sie in Tavernen und Freudenhäusern verprassen..

Siehst du den Unterschied zwischen den Menschen, bei denen wir zuvor waren? Die sich verkauften um wirklich zu Überleben? Seh dir dort den Jungen an, der sich anbietet und sich verkauft. Er ist krank, das siehst du bereits an der gelblichen Färbung seiner Haut... Die eingefallenen Augen.. er nimmt Kräuter. Sicher... sie bringen einen in das Paradies, entführen einen aus dem Elend, dass die Menschen hier umgibt, aber sie lassen schnell nach mit ihrer Wirkung und du brauchst neue... immer und immer wieder.. Mehr und Mehr, bis dein Körper zu Grunde geht und dein einziger Gedanke nur noch darauf hängt, wann du die nächsten Trinken kannst, wann es endlich wieder reicht, um zu einem der Händler zu gehen und dir das zu nehmen, was du so nötig brauchst...

Glaubst du wirklich, dass sich dieser Mensch auch nur darum kümmert, wie er aussieht? Verfilztes Haar, abgemagert und stinkend... es ist ihm egal.../
 

Sich umdrehend, sieht er Rúmil direkt in die Augen und die des Bruders kamen nur scheu unter dem Schatten der Kapuze hervor.

/...du kannst ebenfalls hier enden.. Geh in eine der Tavernen, erfreue dich daran, dass du einen Menschen beherrscht hast und achte einen Moment nicht darauf, was neben dir geschieht... Die Kräuter sind schnell untergemischt und wenn deine Sinne abgelenkt sind, erkennst du sie nicht und dann?

Was machst du, wenn die ersten Bilder auf dich einströmen und du in dieser Illusion versinkst? Wenn du aufwachst und wieder von Schmerz und Ungewissheit umgeben bist und du zurück willst? Vielleicht zeigten die Bilder ja deine Familie... Orophin und unsere Eltern in friedlichen Zeiten und du willst erneut diese Zeiten sehen? Was wenn dein Körper bereits nach dem ersten Genuss danach verlangt und dir mit Krämpfen und Übelkeit sagt mehr?/
 

Haldir spricht nicht aus eigener Erfahrung, aber er sah bereits Elben, die diesen Kräutern verfallen waren, die sich danach sehnten und um sich schlugen, mit eingefallenen Gesichtern und zitternden Händen in ihrem eigenen Urin und Dreck lagen, da sie nicht einmal mehr in der Lage waren, sich selbst zu bewegen...

Einstige Sklaven, durch Unachtsamkeiten oder Überfälle aus ihrer Heimat entrissen, in Menschenlande verschleppte und verkauft, die sich so etwas des alten Glanzes bewahren wollten, obwohl sie daran elendig zu Grunde gingen...

Der Elb möchte das Rúmil ersparen, ihm zeigen, was er sonst immer fern hielt von seinem Bruder, um ihn zu schützen. Doch er die Zeit ist gekommen...

Der jüngere hätte sich ins Verderben gestürzt in seiner Neugier und seiner Blindheit, das ist dem Hauptmann nun bewusst geworden und langsam geht er weiter.
 

Immer wieder sprechen Stricher die beiden an, weiblich und männlich, bieten sich an und deuten auf alte Häuser, in denen sie ihre Zimmer hatten, in denen sie dutzende Male schon sich verkauft hatten.

Keiner der beiden nimmt an und Rúmil, der noch vor einigen Tagen solche Huren abschätzend zur Seite gedrängt hätte, mit einem hämischen Lächeln auf den Lippen, den Kopf erhoben, da er doch etwas besseres war, besieht sie mit anderen Augen.

Er versucht zu erkennen, warum sie das taten...

Wollen sie überleben? Wollen sie nur ihre Sucht bezahlen?
 

Er sieht einen Jungen, vielleicht 13, 14 Jahre alt und dieser bettele am Straßenrand in Müll und Unrat, steht dann auf, um einigen Männern hinterher zu gehen.

Einer ergreift ihn, besieht sich das Kind und spricht zu seinem Kameraden, ehe sie in einem der Wirtshäuser verschwinden, den Jungen, der sich noch wehrt und schreit mit sich nehmend.
 

/Was denkst du machen sie mit ihm, mhm? Schenken sie ihm Spielzeug, ein schönes Zimmer oder gar ein Zuhause? Vielleicht neue Kleider?/,kommt es von Haldir, der den Blick des Bruders gesehen hatte und der Sarkasmus ist nicht zu überhören.
 

Rúmil schüttelt den Kopf und hebt diesen leicht an.

/..nein... sie nehmen sich seinen Körper.. diese Blicke... Ich../
 

/..du hast sie auch dem Jungen zugeworfen, der sich unter dir gewunden hat. Der erst voller Hoffnung auf dich gesehen hatte und sic wünschte, dass diese Nummer anders sein würde, als die sonstigen... Der sich dir anvertraut hat, wenn du es so willst und du hast es nicht einmal für nötig gehalten, ihm das Geld normal in die Hand zu geben, sondern hast es auf den Boden geworfen, damit er es aufsammeln musste!

Sei froh, dass du weiter vorne warst und nicht die Gasse hier genommen hast, Rúmil... Elben sind begehrt bei Menschen.. Wir sind rein, schön, unnahbar und erinnern sie an die Wesen aus ihren Kindheit, wenn sei eine hatten...

Sie beneiden uns, wollen uns besitzen! Was glaubst du, ist aus den Elben geworden, die bei den Überfällen der Orks lebend davon gekommen und gefangen wurden?! Sie wurden erst benutzt und dann verkauft.

Und du in deiner endlosen Arroganz, wärst ein leichtes Opfer gewesen! Einer schnellt aus der Gasse, betäubt dich und fort bist du, weil du weder deinen Verstand, noch deine Sinne eingesetzt hast, ist doch so!

Bist du dir denn so sicher, dass jeder Mensch vor dir Kuscht?! Dass jeder sich verneigt und dann forteilt!?/
 

/Nein... aber Haldir.. ich kann mich verteidigen! Diese Menschen sind nichts mir gegenüber! Ich habe mehr Kampferfahrung, und bin schneller wendiger.. Ich denke nicht dass ich..../
 

/Dass du hier enden würdest!? Rúmil.. die Menschen hier, die Mörder dort an der Ecke und die Männer, die in den Wirtshäusern hier sitzen, raufen sich zu einer Meute zusammen und gegen 13 Menschen und mehr, hasst ud keine Chance...

Sie verkaufen oder benutzen dich und dann?

Schalte endlich einen Grips ein und unterschätze diese Menschen nicht! Es könnte deine letzte Fehleinschätzung gewesen sein... und du weißt, dass auch die Orks im Krieg viele von uns umgebracht haben! Dass immer noch dutzende vermisst werden.../
 

Haldir setzt seine Aura ein, um die, die sie feindlich ansehen, von sich fern zu halten. Er ist höchst wachsam, bemerkt er doch deutlich, dass sein Bruder dies nicht ist, dass dieser sich die Menschen hier ansieht und die Eindrücke langsam verarbeitet.

Seine Schritte werden schneller, als sie die Hauptstraße bereits sehen und diese dann erreichen, auf der nichts von dem elend und den Intrigen der Gassen zu fühlen und sehen ist, bis auf kleine Diebe, die hier und da etwas Beute erwischen, oder von den Wachen gerade abgeführt werden.
 

Sehr langsam dreht sich der ältere der beiden um und blickte auf die Gestalt neben sich. "....jetzt sag mir, Bruder... willst du so enden? Bist du immer noch so stolz darauf, was du dir geleistet hast?!"
 

Erneut schweigt Rúmil, aber ein leichtes Kopfschütteln lässt Haldir nicken und den anderen mit sich nehmen.

"Ich hoffe, wir haben uns verstanden, Bruder... Ich will so ein Verhalten nicht erneut sehen und sei dir sicher, ich habe jetzt stärker ein Auge auf dich, als vorher! Aber das hast du dir selbst zuzuschreiben! Vergiss nicht, warum wie hier sind.. Es geht um unseren Bruder und Aragorn hat und Hilfe angeboten, die wir annahmen... Forder es nicht heraus, dass er diese wieder zurückzieht..."

Sicher, Haldir weiß, dass dies sein Menschenfreund nie tun würde, aber Rúmil wusste es nicht und die erschrockenen Augen ließen den Hauptmann innerlich lächeln. //Er hat verstanden.. Hoffen wir nur, dass es auch so bleibt...//
 

"Und wenn du wieder nicht weißt, was gut oder böse ist, ob du etwas tun sollst oder nicht.. frag mich... Dafür bin ich da. Dafür bin ich dein Bruder... versprich es mir..."
 

HArt schluckend, blieb er stehen und hebt den Kopf, Haldir direkt ansehend. "...ich verspreche es... Aber... behandel mich nicht mehr wie einen Elbling... ich bin das nicht mehr und möchte endlich wie ein erwachsener Elb behandelt werden..."
 

"Ich behandel dich erst so, wenn du es mir bewiesen hast, Rúmil. Deine Aktion war mehr als kindisch und dumm! Beweise mir, dass du ein Elb bist, der die Zöpfe der Erwachsenen mit stolz tragen darf, oder ob du immer noch der Hitzkopf bist, der sich von einem Elend, ins nächste schleudert... jetzt komm mit... Aragorn wartet sicher bereits auf uns..."
 

Erneutes Schweigen legt sich über die beiden und immer wieder wendet sich Rúmil um, sucht mit den Augen den Jungen, den er genommen hatte, doch sah ihn nicht und nur wenige Minuten später, schlossen sich die Tore des Palastes, der ihn und die, die darin lebten von dem Leben draußen abschirmten...

Ungewissheit

Nachdem ich endlich diesen Widerling befriedigt habe, gehe ich zurück zu meinem Freund, der weiterhin ruhig auf dem Boden, vor dem Feuer schläft. Langsam knie ich mich neben ihn, seine Haare streichelnd und ich küsse seine Wange, lege mich neben ihn.

//Wie gerne hätte ich dich jetzt in die Arme genommen Lago, dich gestreichelt und geküsst…

Du bist schöner, als alles, was ich bis jetzt gesehen habe und ich möchte nicht, dass du weiter leidest, ich möchte nicht, dass sie dich erniedrigen und quälen. Vielleicht solle ich Eohen fragen, ob er nicht doch etwas weiß, wo du hin kannst.. Ich wünsche es mir so sehr und der Winter ist schon langsam in Frühling übergegangen, sodass du leichter fort kannst aus dieser Stadt… vielleicht dein Glück in einer anderen findest…

Ich weiß, ich darf mich nicht verlieben. Ich weiß, dass ich gegen alles verstoße, was in unseren Reihen als unausgesprochene Gebote existieren und ich weiß, dass du gezwungen wurdest, dass du lieber jungen Frauen hinterher siehst, und doch.. Ich liebe dich Lago… Ich würde für dich durch die Hölle gehen… und du darfst es nicht wissen…//
 

Seufzend merke ich, wie er sich bewegt und richte mich auf, damit er meine Gedanken nicht erfassen kann, sie nicht fühlt. “Hast du gut geschlafen? Geht es dir jetzt besser?”

Ich hoffe es so sehr und meine Augen fliegen kurz bar den schönen Körper, der vor mir hockt, verschlafen sich über die Augen reibt.

“Wir müssen los Lago… die Nacht bricht schon an und mein.. Herr wird nicht erfreut sein, wenn ich zu spät bin… Und du solltest dir auch einen warmen Platz suchen heute Nacht…”
 

Seine Augen, so schön und unschuldig trotz allem, sehen mich an und ich möchte ihn küssen,.. möchte ihn gegen mich ziehen und ihn liebkosen, nur einmal! Nur… ein einziges Mal..

Aber ich wage es nicht und lächel sehr leicht.

//Wenn du nur mein Herz hören würdest… meine Gedanken lesen könntest., dann wüsstest du, was ich fühle, und was ich für dich in Kauf nehmen würde…//
 

“Was? Ist es schon so spät?”, fragt er mich und erschrocken richtet er sich auf, mich anstarrend. “Wir müssen zurück! Heute Nacht ist eines der Haradhrim-Feste und ich möchte nicht in ihre Gesellschaft gelangen! Du solltest auch gehen,… sofort!” Sich aufrappelnd, schließen sich kurz seine Augen er ergreift meine Hand, zieht mich aus der Wirtschaft und in die Gasse hinein, in der sich ein kleines Zimmer mit drei anderen Strichern teilt, soweit ich es weiß und es fällt mir schwer, ihn gehen zu lassen.

“Bis morgen! Treffen wir uns am Wall wieder? Bitte.. Ich bringe auch ein halbes Brot mit, ja? Das können wir essen..”
 

Er ist so lieb.. Teilt sogar das, was er gerade selbst zum Leben hatte und ich verspreche es, meine Hand zum Abschied hebend, bevor auch ich mich auf den Weg mache, zurück zu meinem Herren und ich weiß, dass er erneut Schläge für mich hat, denn Geld habe ich keines heute für ihn… Es wird immer schwerer für mich, denn wer will jemanden wie mich? Ausgelaugt, verdreckt, mit zerschlissenen Kleidern? Wegen meiner Haare? Wegen meiner Gestalt? Was soll daran denn noch schön sein? Begehrenswert?

Ich habe Angst… und zitternd öffne ich die Tür. Er wartet bereits, komm aus seinen schönen warmen Räumen, die Hand aufhaltend.

“Ich habe nichts verdient Herr…”, wispert ich leise und zitterte immer mehr, nicht wagend mich aufzurichten.

Es geschieht nichts und ich sehe auf, hoffend, doch dann kommt die Ohrfeige und die Schläge, die meinen Körper zusammen brechen lassen, mich krümmend auf den Boden zusammen kauernd . Ich höre seine Worte, sein Geschrei, verstehe es aber wieder nicht, zu sehr konzentriere ich mich auf den Schmerz auf meinem Körper.
 

Dann hört es auf… Er reißt mich auf und schleift mit in sein Zimmer, in das Bad. Erschrocken bemerke ich, wie er mich herrichten will… mich… los werden will.

Ich soll hier weg!? Ich soll.. Lago vielleicht nie wieder sehen!? An wen will er mich verkaufen?!

Ich weiche zurück, fort von der Wanne mit dem lauwarmen Wasser. Vor einem Jahr, hätte es mich gefreut hier weg zu kommen, ich wäre liebend gerne von diesem Menschen fort gekommen, aber jetzt nicht mehr! Nicht jetzt, wo ich jemanden gefunden habe, der mir etwas bedeutet, der mein Freund ist!! NICHT JETZT!! Bitte….

Doch kein erbarmen… er zwingt mich in die Wanne, wäscht mich und meine Haare.. Seine ruppigen Hände ergreifen mich, ziehen mich in Positionen, in denen er mich vollkommen säubern kann. Das warme Wasser versuche ich zu ignorieren… Ich denke nur an ihn.. An den Jungen mit den traurigen schokoladenbraunen Augen… An den Jungen, der mich so fasziniert und der mir geholfen hatte, als ich bereits alles aufgeben wollte, der einzige hier, der mir zu hörte und mit dem ich zwischen Freiern reden konnte… mit ihm lachen konnte.. Soll das jetzt alles vorbei sein? Ich muss morgen zur Stadtmauer! Er wartet dort doch auf mich!! Er… er wartet dort auf mich… Er wird das Brot dabei haben, was er in der Woche hart verdiente.. Ich kann ihn nicht allein lassen, ich kann nicht!
 

Mein Besitzer zieht mich aus der Wanne, trocknet mich ab. Meine Haare werden trocken gerubbelt und dann kämmt er sie bis sie glänzend über meine Schultern fallen, während ich meinen Kopf gesenkt halte. Ich will es nicht sehen! Dieses Gesicht, so sauber von den silbernen Haaren umspielt..

Ich will es nicht sehen… denn es wird mich weg bringen von Lago.. Vielleicht habe ich Glück und kann hier bleiben, oder ich habe einen Besitzer, der mich auch auf Touren schickt..

So sehr hoffe ich darauf.
 

Er befiehlt mir, eine dunkle Tunika anzuziehen.. Sie ist so fein und die Stickereien kommen mir bekannt vor. Diese feinen Linien, die sich zu feinen Ornamenten verschlingen, aber vorher kenne ich sie? Nur langsam ziehe ich den feinen Stoff über meinen Körper. Er hätte perfekt gepasst, wäre ich nicht so abgemagert und ausgemergelt…

Fragend sehe ich ihn an, aber keine Antwort. Nur ein Paar Hosen, Stiefel werden mir hingehalten und ich verstehe nicht, warum ich diese Gewänder trage.. warum schenkt er mir so etwas? Warum ließ er es anfertigen für mich.. Oder sind dies Stücke, die mir gehörten?? Stücke, aus meiner Vergangenheit, aus der ich kaum noch etwas weiß? Kann das denn sein?
 

Ich habe keine Zeit nachzudenken, denn er zerrt mich an meinen Oberarmen aus dem Bad, hinaus in die Nacht, die sternenklar über uns prangte und es schien, als würden mich die Sterne trösten wollen, denn ihr Glanz und ihr Leuchten erfüllte mich, wie so oft, wenn ich aus dem Fenster sah, aus der Kammer, die so lange das einzige war, was ich kannte und jetzt soll ich fort??

Bitte… egal wer mir helfen kann,… bitte hilf mich! Ich will nicht gehen!!

Flehendlich sehe ich den Mann an, der mir nur Schmerz bereitete, wegen dem ich mich verkaufen musste und der jeden Heller von mir genommen hatte…

Stille.. Er sagt kein Wort, sieht mich nicht einmal an und wir verlassen die Straße, betreten den breiten Hauptweg, weiter nach oben im Schatten der Nacht huschen, ohne dass ich weiß, was ich erwarten wird… Aber eines weiß ich.. Mein Herz brennt wegen dem Abschied. Es brennt wegen der Liebe, die ich nie Lago sagen konnte und durfte… und ich habe Angst. So unsagbare Angst davor… was jetzt geschehen wird…

Versprechen brechen

Kapitel 17:
 

Die Blicke der Wächter folgen Phin und dessen Herren und vor allem Eohen ist nicht begeistert von dieser Wendung.

Immerhin, nie sah er den jungen Mann mit den spitzen Ohren, so elfenhaft schön herausgeputzt und was ihn mehr verunsicht als alles andere ist die Richtung in die die beiden verschwinden.

Leise folgte der Wächter der Feste den Spuren im Schnee, darauf achtend, von keinem anderen gesehen zu werden.. Weiß er doch, wie gefährlich es für ihn werden konnte, sollte jemand herausfinden, wie sehr sich der Soldat für dieses Wesen einsetzte, wie viel es ihm bedeutete!
 

Sicher, er weiß, dass er immer schon seinen Körper hätte haben können, ist Phin doch einer der Käuflichen in dieser Stadt, doch er wollte nicht!

Er wollte seine Freundschaft, sein vertrauen und wenn daraus nichts körperliches entstand, würde er es auch überleben!
 

Der dunkelhaarige Wächter verachtet alles, was mit der Prostitution zu tun hatte, sind die meisten doch nicht freiwillig in diesem Milieu zu finden, wurden gezwungen, durch stärkere Personen oder ihrer Lebenssituation.
 

Ständig musste er mit ansehen, wie Kameraden sich Huren aus dem ersten Ring holten, sie im Haus der Soldaten und Wächter vergewaltigten, zu dritt, viert manches Mal sich an jungen Männern und Frauen vergriffen, sie geschändet und gedemütigt schließlich hinaus werfend, das hart verdiente Gold, Silber oder Kupfer in den Schnee werfend, der jetzt auf der Stadt noch immer lag.

Auch wenn er diesen armen Kreaturen helfen wollte, er konnte es nicht, durfte es nicht, wenn er nicht selbst zu einem Spielball werden wollte, doch jetzt, jetzt wo Phin in Gefahr war, wo er in die oberen Ringe gezerrt wurde, herausgeputzt wie ein Sklave auf einem Markt, um den höchsten Preis mit ihm zu erzielen, zieht sich in ihm etwas zusammen und Eohen vergisst die Vorsichtig, die er sonst immer walten ließ, sodass er die Augen nicht bemerkte, die ihm folgten, seit er die Kaserne verlassen hatte.
 

Immer schneller wird sein Lauf, immer hastiger und verzweifelter und mit einem Mal, verlor er die Spur!

Es sind zu viele auf dem Boden, zu viele um die seines Freundes herauszufinden.

Sich umsehend, sichtlich besorgt und gehetzt, hebt sich sein Blick zu den hell erleuchteten Fenstern der Adelshäusern. In welchem ist er? Wo hatte dieser schmierige Kerl, den silberhaarigen hingebracht, dessen trauriger Blick steht’s nach Norden schweifte, dem Anduin entlang, stand er auf der Mauer der Stadt und hatte einmal etwas Zeit für sich.

Ein Lächeln auf den sonst so blassen Lippen, dass jedem das Herz aufgehen lies, der dieses sah und er liebte es, wenn die Augen leuchteten, vor Freude und Hoffnung…
 

//Ich möchte ihn glücklich sehen, lachend, frei über die Wiesen renne sehen! Ich versprach ihm im Sommer, ihn in die Reiche der Elben zu bringen, fort von den Menschen und zu denen, die aussehen wie er! Ich versprach es ihm!! Ich darf mein Versprechen nicht brechen!! Er darf nicht fort!! Bitte…//

Die Augen schließend, versucht er einen klaren Kopf zu bekommen, was auch schließlich gelang.

Erneut zu Boden sehend, hockte sich Eohen nieder, die Fußspuren nachfahrend, bis er ein großes Paar fand, dass dem Besitzer von Phin gehörten konnte…

Doch ehe er ihm folgen durfte, fühlt der junge Wächter einen Schlag auf dem Hinterkopf. Benommen sich versuchend aufzurichten, packen Hände seine Oberarme, zerren ihn fort von den Häusern der adligen und von einem Freund, der so nah erschien!
 

In einer der dunklen Gassen, versucht er sich zu wehren, tritt aus, auch wenn sein Kopf brummt, wenn er kaum zu sehen vermag und das Schwert ihm längst abgenommen wurde!

Zitternd, um sich schlagend, versuchend sich zu befreien, wird er tiefer gezogen, tiefer hinein in die Dunkelheit der Gasse.
 

“Du hast lang genug nach ihm gesucht, dich um so einen Wicht gesorgt! Du willst ein Wächter sein!? Du!?!? Willst du dem König imponieren, in dem du eine Hure befreist!?” Gelächter erklingt und wieder trifft eine Faust sein Gesicht, seine Magengrube.

Tritte in seiner Körpermitte, lassen ihn aufjaulen vor Schmerzen, sich im Schnee zusammen krümmen.

“Seht ihn euch an! Und der will einen Stricher befreien!!! Der ist so klein mit einem mal! So ist dein Mut!? Wo ist deine großes Mundwerk!??! Sag es mir!”, rufen sie ihm entgegen, während einer seine Haare ergreift, sie hoch zerrt und ein anderer tritt auf den Rücken, sodass sich dieser schmerzhaft durchdrückt. “Der ist mir selbst zuwider!! Will einer von euch diese kleine Ratte ficken!? Aber Vorsicht! Nicht, dass an sich infiziert!!”

Ein anderer zieht den Dolch, setzt ihn an das Gesicht des jungen Soldaten. “Du hast mir den Spaß mit diesem Phin verdorben vor einem Monat! Ich sagte doch, die Quittung wirst du erhalten!!” Tief schneidet seine Klinge durch die Muskelstränge des Gesichtes, sodass die Knochen knirschen.

Ein Tuch, schnell von einem der Kumpane in den Mund des jüngeren gedrückt, unterdrückte den Schrei, bevor die Klinge nach unten wandert.

Tiefer schneidet sie den Körper auf, sodass rotes Blut in den Schnee tropfte, diesen rot färbt, bevor sie die Männer ihn rücklings in die Gasse drücken, ein anderer die Beine aufreißt, und weit gespreizt hält, während der dritte mit dem Dolch de Hose zerschneidet und den Penis in die Hand nehmend, diesen ansetzt.
 

“Das brauchst du nicht mehr Eohen!! Siehst du! Wir sagten dir doch, dass es dir nichts bringt, uns von dem Spaß abzuhalten! Du törichter Narr!!”

Langsam durchtrennt die Klinge das Fleisch, trennt den Penis stück für Stück ab und der Schmerz betäubt den jungen Mann, der zuckend, sich heftig wehrend machtlos auf dem Boden liegt, im kalten Schnee, weil er einem Stricher, einem Verdammten helfen wollte.

Tränen rannen die Wangen hinunter. Tränen des Schmerzes und der Gewissheit, dass er den silberhaarigen Freund nie mehr sehen würde.
 

Blut rann über seine Beine, bildete eine Pfütze unter der Hüfte, die sich immer weiter ausbreitete.

Das Tuch fortlegend, pressen die anderen ihm das abgetrennte Glied in den Mund, tief in den Rachen, bevor die Hände gebunden wurden.

“…na los! Lasst ihn liegen! Diese Nacht, überlebt er nicht! Es ist eisig kalt und bald wird er erfroren sein! Das ist das Los der Huren, wenn sie zu alt und verbraucht sind! Hörst du das!?!?!? Und niemand wird dir helfen! Niemand… Eohen..”
 

Ihn zurück lassend, suchen sich die Wächter, die heute keinen Dienst mehr haben ein Wirtshaus mit Huren und käuflichen Knaben, sich amüsierend mit Wein, Weib und Gesang, während in der Gasse der Krieger mit dem reinen Herzen langsam die Augen schließend, sein frierender Körper sich in das kühle weiß schmiegt.

Würgend, versuchend wach zu bleiben, hebt er den Kopf an, sieht aus der Gasse zur schwach erleuchteten Straße. //Phin… verzeih… ich kann ein… Versprechen nicht halten… verzeih mir…

Ich liebe dich… Phin… und ich wollte dir so sehr helfen… bitte verzeih…//

Ein sanftes Lächeln, die Augen voller Tränen, sinkt der Körper hinab auf die Straße, während die Kälte seinen Körper ergreift und sein Herz langsamer schlägt.
 

Noch bevor der Mond im Zenit steht, liegt ein starr gefrorener Körper in einem Schneeberg, neben der Rückseite des Hauses, in dem sein Freund sich befindet und hinauf gebracht wird zu denen, die ihn kaufen würden und der nie erfahren wird, was seinem treuen Freund zugestoßen war, im Glauben bleibend, dass dieser noch immer in Minas Tirith lebt.
 

Schnee beginnt zu fallen und das Treiben wird immer stärker, bedeckt den Leichnam Eohens, dessen Blut, dass sich darin sammelte, als wolle er ihn vor den Blicken der anderen schützen und die Tat verbergen, die so grausam geschah, aus einer Laune heraus und aus Rache dafür, dass er sich für die Armen einsetzte.

Verkauft

Kapitel 17: Verkauft
 

Ich weiß nicht, was meinem Freund geschehen ist, dass er im Schnee begraben liegt, allein und vergessen. Für mich ist nur die Frage wichtig, wo ich bin.

Es riecht nach Weihrauch, wenn ich es richtig deute, etwas süßlich und der durchsichtige Qualm wabert die Flure entlang, die mit Teppichen ausgelegt sind und deren Fenster einen Blick zum Palast gewähren, den ich jedoch jetzt nicht einmal sehen kann, ihn nicht sehen will!
 

Ich habe einfach nur Angst.. Mein Besitzer ist so schweigsam, sieht nach vorn und zerrt mich mit sich, über die kostbaren Teppiche, zu einem Raum, aus dem laute Stimmen zu hören sind, aus dem der Rauch langsam durch Ritzen in der Tür wabert.

Diese harte Sprache… Nein! Das darf doch nicht wahr sein!! Warum zu ihnen!? Warum!?
 

Die Tür öffnet sich, während mein Herz bis zum Hals schlägt, immer schneller wird und meine Gedanken rasen, als meine Angst bestätigt wird.

Dunkelhäutige Männer, in schwarzen und roten, langen Gewändern sitzen auf Kissen und Teppichen, auf kleinen Sitzgelegenheiten, Wasserpfeife rauchend, Tänzerinnen und Tänzern zusehend. Ihre dunklen Augen sind schwarz umringt und flehendlich hebe ich meinen Blick zu dem Mann, der mich nie wirklich gut behandelt hatte.

“…bitte…nicht herr…” Laut sprechen wage ich nicht, vermag ich nicht einmal!

Dafür schnürt mir die Furcht vor diesen Männern die Kehle zu.
 

Mein Körper bebt immer stärker, als wir hinein treten in das Fest, oder besser, Gelage. Die Schritte des groben Mannes, führen uns beide zu einem der Haradhrim, der mich ansieht, mich mustert, sodass es mir kalt den Rücken hinunter läuft. So kalte, grausame Augen, voller Vorfreude… sie nehmen mir jede Hoffnung und fast wäre ich auf die Knie gesunken, halten mich meine Beine doch kaum noch, hätte mich der Zuhälter nicht fest gehalten.
 

//Hier sollte ich verkauft werden? Hier? An diese Männer, die keine Hure leben lassen… An diese Männer, die mich hier fortbringen?! Fort von Eohen und fort von meinem geliebten Freund Lago?

Nein.. Bitte nicht!//

Immer stärker zittere ich, während sie reden, feilschen, als wäre ich nur ein Stück Stoff, oder Fleisch, das möglichst billig gekauft werden sollte.
 

Blicke ruhen auf mir, lüsternd und abschätzend, während meine Tränen auf die Tunika fallen, meine Wangen hinab rinnen. So lang weinte ich nicht mehr, da es keinen Sinn machte, doch jetzt… es schmerzt so sehr, dass ich ihn nie wieder sehen würde… diesen unschuldig wirkenden jungen Mann, der mein Herz gestohlen hatte… der mein Leben in den Händen halten würde, hätten wir eine Chance.

//Lago… ich liebe dich… ICH LIEBE DICH!!//

Als ob meine Gedanken es ihm sagen könnten, schreie ich sie hinaus in die Nacht, ohne auch nur einen laut über meine Lippen zu lassen, die von einem Daumen begutachtet werden.

Rau fährt er darüber, drückt sie gegen meine Zähne, bevor die Hand mein Kinn ergreift und es herumdreht.
 

“Der ist aber schon ziemlich verbraucht, oder? Wie viel willst du für den? 200 Gulden?! Ich geb dich 50”

“…nein, 200! Er ist ein Elb, und wie man mir sagte einer aus diesem Lorien! Seltene Ware, in gutem Zustand. Glauben sie mir. Er ist etwas schwer von Begriff und dumm, aber seine Zunge… sie können ihn gern probieren, wenn sie es wünschen…. Aber ich verspreche ihnen, dieser Kerl ist jeden Heller wert, den ihr für ihn ausgebt. Noch dazu sind elbische Sklaven schwer zu bekommen seit hier die Gerechtigkeit von Ellessar Einzug gehalten hat und beschwert hat sich noch niemand über seine Dienste…”

“…100”,kommt es nach einiger Zeit vom Hauptmann der Südstaatler und ich schweige weiterhin.

Ich bin ein Elb? Aus Lorien? Wo ist das und was bedeutete dieses Land?
 

Meine Finger streichen über die spitzen Ohren und ein Lächeln legt sich kurz auf meine Lippen.

//Ich bin ein Elb… ich… ich hätte.. Nein! Ich wusste es doch! Sie hätten mich nie aufgenommen, Eohen hatte Recht mit dem Elbsein… aber dennoch.. Sie sind so stolz und schön, so ehrwürdig.. Ich passe dort nicht hin, niemals! Und doch, hatte Lago nicht gesagt, dass einer dieser Elben ihn vergewaltigt hatte, wie einer der stinkenden Menschen, die hier in der Stadt zu Hauf herum lungerten?? Also… stimmte auch dies nicht…Bin ich deshalb geflohen? War ich auch bei den Elben eine Hure?//

Die Freude über das gehörte verblasst erneut und als ich aufsehe, haben sich die beiden geeinigt, wie mir scheint, denn ein Lederbeutel wird übergeben, mein Besitzer zählt die Gulden, ehe er sich verneigt.
 

“Ein wirklich gutes Geschäft, glauben sie mir. Keiner wird sie und ihre Männer besser bedienen als Phin. Doch, ein kleiner Rat, gönnen sie ihm einen Tag Ruhe, sonst krepiert er ihnen.. Elben sind eben doch nicht ganz so unverwüstlich, wie es immer heißt..

Es freut mich mit ihnen Geschäfte zu mahen und auf ein baldiges Widersehen…”
 

“Schon gut! Verschwinde jetzt, Sklavenhalter…” Eine Handbewegung des Haradhrim, ein Grinsen von den umstehenden und ich begreife, dass ich ihnen gehöre jetzt. Und dennoch, versuche ich ein letztes Mal, meinen Besitzer zu erweichen.
 

“…lass mich nicht hier… bitte nimm mich wieder mit…..!”

Ich wage nicht einmal laut zu reden, aber sein Lachen erfüllt den Raum, den er verließ, während ich zurück gelassen werde und nur zaghaft aufsehend, blicke ich in die kalten Augen des Heerführers, der breiter grinste, seine Hand an meine Wange legt, mich zu sich zieht. Die Türen schließen sich hinter meinem einstigen Besitzer, das Fest nimmt seinen Lauf und dennoch, werde ich überwiegend angesehen, gemustert.

“…zeit zu sehen, wie viel du wirklich wert bist, kleiner phin….”

Blutiges Amusement

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Träume I - Der Traum von Lothlorien

Kapitel 19: Träume I - Der Traum von Lothlorien
 

Die Sonne fällt durch silberne Blätter, die sich sacht im sanften Wind bewegten und ein Meer aus sanften weißen und metallenen Farben bildet. Das Sonnenlicht bricht sich in ihnen und strahlt in sichtbaren Bündeln auf das Grün zu Füßen der riesigen Mellorn, die so erhaben seit Anbeginn der Zeit stehen. Schatten und Trost spendend, ein Heim für Elb und Tier bilden in ihren hohen, herrlichen Wipfeln, welche Sicherheit einem jeden zu sprechen, der dort gedenkt sein Haus zu erbauen.

Stimmen liegen im Wind, singen von Frieden und wundervollen Orten und es scheint, als bringe dieser Wind den Geruch von Salz mit sich und die Kühle der nahen schneebedeckten Gipfel, die stolz gen Himmel ragen, Caradhras genannt ,von allen, gefürchtet, bewundert , verehrt oder verflucht.

Ein Weg, bewachsen und kaum noch zu erkennen eröffnet sich jedem, den er als würdig erachtet und der durch die Wächter an den Grenzen hindurch gelassen wurde in diese herrliche Reich aus Weiß und Silber, in das Reich aus Licht und Friede, in dem jede gehetzte Seele Ruhe findet, ob sie es wünscht oder nicht und dabei die Zeit vergisst, die in diesem Land so nichtig erscheint, so sinnlos wie eine Schneeflocke im Sommer.
 

Helle Wesen begleiten den Wanderer mit ihren Gesängen und ihrem freien Lachen, tanzen Reigen am Pfadesrand und heißen ihn mit hellen Stimmen willkommen, wie sie nur dem Unsterblichen Volke gehören könne, das durch Zeitalter reist, Menschenleben hinter sich lassend und alles zu überstehen scheint mit dem Licht, dass diesen Wesen innewohnt und welches hinausstrahlt in die Welt, um sie in dunklen Zeiten zu erhellen, andere zu leiten und Hoffnung schenkend.
 

Es umfängt die, die in das Innere des Reiches vordringen, lässt die Besucher das Gefühl des Fliegens erleben, wenn sie lautlos über Moos und Gras wandeln, welches die Schritte und jede Geräusche zu dämpfen im Stande zu sein scheinen,
 

Es wird zum Tanze aufgefordert, zu Hafenklängen, Flöten und sanften Gesängen, die einen nicht anders entscheiden lassen, als die Hand eines dieser hellen Wesen zu ergreifen und sich leiten zu lassen zu den Plätzen im Walde, zwischen den Riesen aus alten Zeiten und den schönen goldenen Eleanor, die sich zart um die Füße schmiegen und den Reigen umranden.
 

Leichte, lichte Schritte, getragen von einer Schwerelosigkeit, die man nie zuvor erfahren hat und die einen vergessen lässt, weswegen man so lang sich nicht im Reigen wiegte, zum Takte tanzte.

Sorgen, Ängste… es ist so weit entfernt, unwahr mit einem Mal und erscheint nichtig und klein im Vergleich zu dem, was einem in diesem Gewölbe aus Ästen und Blättern widerfährt.
 

Der Tanz geht weiter, fort und fort, bis die Stadt zu sehen ist , die Stadt in den Bäumen, die sich um Stämme und in die Kronen hinauf zieht, vom Lichte Nenyas erhellt. Sie erscheint mystisch, traumhaft und unwahrhaft, bis man die Stufen hinauf geleitet wird, die sich um einen der Mellorn nach oben windet, immer wieder an den Händen gehalten und weiter gezogen, sodass man nicht einmal die Chance erhält, zurück zu sehen, hinab auf dieses Wunder Adar’s.
 

Wächter stehen in den Gängen mit lächelnden Gesichtern, den Kopf sacht neigend, als würden sie jedem Gast die Ehre erbieten und herrlich verzierte Flügelportale öffnen sich, die mit Bäumen und Sternen verziert sind, aus weißem Silber und Mithril gefertigt. Sie gestatten den Blick in den großen Saal, der mit langen Tafeln ausgestattet ist und in dem die herrlichen Geschöpfte fröhlich sitzen, trinken und speisen, lachen und scherzen, sich zu prostend und völlig gelöst sich amüsierend, während zartes Harfenspiel die Szene begleitet.
 

Auch dem Wanderer wird ein Tisch angeboten, neben diesen wunderbaren Wesen, bei denen er sich willkommen fühlt, nicht ausgeschlossen oder seltsam, da er nicht zu ihrem Volk gehört, im Gegenteil.

Speisen werden aufgetafelt und süßer Wein ergießt sich in den feinen Kelch, der aus weißem Holz gefertigt ist und mit herrlichen Ranken ein makelloses Glas umfängt, in dem der Wein wie Gold schimmert.
 

Süßlich wie ein himmlischer Kuss dieser Gastgeber, rinnt er die Kehle hinab, lässt einen wohlig aufseufzen, während das Mahl seinen Weg zwischen Lippen und in Magen findet, wo es einen labt und vollkommen sättigt mit unzähligen Aromen und kleinen Feuerwerken des Geschmackes.

Nichts anderes in Adar vermag diesen Genuss zu übertrumpfen und als die Morgenstunden bereits grauen, die Nacht dahin fliegt, wie der Tag zuvor, erhebt man sich um zur Ruh zu gehen, sich zu betten in weiche Kissen und Laken, die einen wie auf Wolken auffangen und in sanfte Träume hinüber tragen, die kaum dies’ gesehene übertreffen können.
 

Die Zimmer, so licht und leicht eingerichtet, so herrlich geschnitten und vom Morgenlicht durchflutet, dass bis zum Bett sich vorarbeitet und schließlich von feinen Stoffen gehindert wird, den Schlaf zu stören, sodass man ungehindert seinen Rausch der Sinne genießen und ausschlafen kann, bis man erneut geweckt wird von diesen Wesen, von der Sonne, die es schaffte, die Vorhänge zu heben im Wind und mit ihren Strahlen den Schlafenden in die Welt um ihn herum zurück zu holen.
 

~~~~~
 

Laute Rufe sind zu hören, Schreie und ich wache erneut auf, schrecke aus diesem Traum auf, der mir etwas Ruhe gegönnt hatte und meine Seele streichelte.
 

Ich sehe an mir herab und erblicke die neue Kleider, die ich erhalten zu haben scheine.

Ein Lendenschurz, in den Farben Rot und Gelb verdeckt nur das nötigste, während an meinem Hals ein breites Band prangt, an dem eine feine Kette zu sehen ist.

Es schneidet in meine Haut, verletzt sie und auch meine Handgelenke ziert dieser eigentümliche Sklavenschmuck, der schmerzhaft sich in das Fleisch frisst bei jeder Bewegung.
 

Meine Lider schließen sich. Auch wenn der Aufbruch nach Harad nah ist, meine Besitzer jetzt alles zusammen räumen, so hat mir dieser Traum doch etwas gegeben, was mir niemand mehr wirklich nehmen kann… Hoffnung, denn in meinen Träumen, bin ich frei.

Das Band der Zwillinge

Kapitel 20: Die Band der Zwillinge
 

Haldir’s Blick wandert unablässig über die Türme der Stadt, über die Mauern und Banner, die die Häuser schmücken und auf reiche oder einflussreiche Familien hinweisen, während unten auf der ersten Festungsanlage die Wachen in ihren herrlichen Rüstungen stehen und bereits die silbernen Trompeten der Stadt den Morgen willkommen heißen.
 

Die wärmenden Sonnenstrahlen verbergen sich hintern lichten Wolken und tauchen die Landschaft in ein mysteriöses Licht, wobei nur hier und da gebündelte strahlen auf den Boden treffen.

Die Luft erwärmt sich mit jedem Tag mehr und der Frühling kehrt ins Land ein. Der Schnee schmilzt bereits langsam auf der Pelleanor und gibt die ersten kleinen Flächen von zarten Grün frei.

Vogelschwärme kehren aus dem Süden zurück, erfüllen die Umgebung mit leisem Gesang, der bald anschwellen wird zu einem freudigen Begrüßungslied für das Wiedererwachen der Natur.
 

Sich auf dem Rahmen des Fensters leicht abstützend, senkt der Galadhrim sein Haupt, die Augen schließend dabei.

Er fühlt, dass ihr vermisster Bruder hier irgendwo ist… er weiß es einfach und dieser Mann, den sie am ersten Tag hier gesehen hatten… er konnte Orophin gewesen sein! Sein Haar… seine Augen, die so erschrocken aufgesehen haben.
 

Warum habe ich ihn nicht wirklich angesprochen, bin ich ihm nicht gefolgt!? Wenn es unser Bruder war… hätten wir ihn schon an diesem Tag aus seiner Lage befreien können!! Ich wusste, dass er nicht gestorben ist bei diesem Feuer… ich wusste es! Und Rúmil ebenso…
 

Sich abwendend , verlässt Haldir seine Räume und nimmt den Weg zu denen seines jüngeren Bruders, der sich seitdem er ihm die Hütten der Armen gezeigt hatte und die Mörder, die Tavernen und nicht zuletzt auch ihm versuchte die Gründe für diese Menschen näher zu bringen, mehr als ruhig geworden war.
 

Anscheinend dachte er seit her darüber nach was er dort unten getan hat, was er getan hätte wenn er nicht aus seinem Freiheitsdrang aufgewacht wäre.
 

Sacht klopft der Herr Loriens an die Eichentür des Bruders und ein leises ‘Herein’ ist zu hören, sodass er eintritt.
 

“Guten Morgen Rúmil…”, meint der ältere der beiden lächelnd und schließt die Tür hinter sich.
 

Wie es aussieht, ist auch sein Bruder nicht wirklich erholt und der Schlaf konnte seine Gedanken nicht beruhigen, denn er sitzt auf der Fensterbank und sieht, wie Haldir zuvor, auf die Stadt unter sich.
 

“Ich habe von Lorien geträumt Haldir… Und ich fühlte mich, als wäre jemand neben mir, der mit mir über die sachten Hügel und Wiesen schreitet, doch ich war allein… Es war ein Bankett zu sehen, tanzende, singende Elben, wie es vor dem Verschwinden von Orophin so oft gewesen war… und die Tür öffnete sich, doch niemand trat ein… Ich hörte Lachen und Gesang… es war, als wären wir wieder Zuhause, als wäre alles in Ordnung… doch mein Bruder war nicht dort… er hat einfach gefehlt… Und ich fühle, seit ich wieder wach bin einen Schmerz in meiner Brust, in meinem Herzen… und dann aber auch etwas wie Hoffnung… Kannst du mir das erklären?”
 

Sich setzend, hört der Hauptmann seinem Bruder zu, den Kopf auf eine Hand aufstützend und die Augen kurz schließend, denkt dieser einen Moment nach.
 

“…sicher hast du diesen Schmerz, weil du selbst im Traum deinen Zwilling nicht gesehen hast. Es sind schöne und traurige Erinnerungen, die einen oft Schmerz bereiten, obwohl sie heilen sollen. Orophin bleibt verschollen und wir wissen nur, dass er lebt… Andere hätten längst aufgehört zu suchen, aber wir fühlen es in uns… und du müsstest dies eigentlich stärker fühlen als ich, da ihr eins seit.. Eine Seele, die sich in zwei Körper aufteilte. Ich weiß auch von Elladan und Elrohir, dass sie immer wussten wo ihr Gegenstück war, auch wenn dieses einige Tage von ihnen entfernt über die Wiesen ritt.. Doch leider, scheint diese Verbindung zwischen euch nicht zu existieren Rúmil.. Oder sie wurde vernachlässigt, was auch ein Grund dafür sein kann…”

Nun ist es der jüngere, der nachdenklich auf die Straßen sieht und sich gegen den Fensterrahmen lehnt, die Arme vor der Brust verschränkt und für einige Momente schweigend dem Flug der ersten Vögel nachblickt.
 

“Und wenn es nicht mein Traum war? Ich habe seit Jahren nicht mehr von Lorien geträumt! Es war das letzte Mal, als Vater mit uns nach Imladris ritt und Orophin und ich waren noch sehr jung. Ich hatte Sehnsucht nach unserem Wald und träumte davon… doch das ist einige Jahrhunderte her Haldir. Vielleicht, vielleicht hat Orophin von Lorien geträumt und wir sind ihm so nah, dass ich den Traum aufgefangen habe!”
 

“Vielleicht, aber wird sind seit Jahren nicht mehr in Lorien gewesen und ich lasse es nur so lang allein, da meine Berater mir Nachricht schicken würden, wenn sie mich benötigen würden… Ihr habt doch nie so eine Bindung gehabt früher.. Immer wenn ich dich fragte, ob du wüsstest wo dein Zwilling ist, konntest du mir nicht antworten und auch nicht als Orophin damals fort gelaufen ist und Adar und Nana den ganzen Wald durchsuchen ließen… und wo war er? Bei Beorn.. Und wir hatten Glück, dass dieser ihn gefunden hatte.. Es wäre schön, wenn ihr beide ebenso verbunden wärt… doch ich zweifel daran und ich denke, dies ist auch berechtigt… Doch berichte mir von deinen Träumen, wenn du erneut glaubst, dass dieser von unserem Bruder stammen könnte. Ich bin nicht all wissend und habe auch keinen Zwilling, bei dem ich dies austesten könnte, wie es sich anfühlt zu träumen, was er sieht oder zu wissen, wo er gerade steckt.. Aber eines ist sicher. Wir sind ihm sehr nah. Er muss hier irgendwo sein! Hier in dieser Stadt!”
 

Seine Augen wandern an seinem Bruder vorbei und erneut auf die Dächer der Häuser, die so ruhig in der Morgenstunde liegen.
 

“Ich werde heute nach diesem silberhaarige Mann suchen… Ich will wissen, ob es Orophin war.. Und wenn ja, möchte ich mich entschuldigen, dass ich ihn nicht früher erkannte und aus dieser.. Misere heraus holen konnte. Bitte, bleib du solange hier oben und schreibe Nachrichten nach Lorien, damit ich dort auf dem Laufenden gehalten werde..”
 

“Aber..ich möchte dir helfen! Ich möchte auch mit dir kommen!”
 

“Sieh es als Strafe dafür an, was du getan hast… du bist mir keine große Hilfe dort unten Rúmil.. Doch du kannst versuchen deinen Zwilling zu finden, versuchen eure Verbindung zu ergreifen. Vielleicht schaffst du es und dann werden wir Orophin schneller finden, als wir denken und dann können wir gemeinsam nach Hause zurück kehren… und wir werden ihn mit allem überhäufen, was er sich wünscht…”
 

Ein weiteres Lächeln und ein brüderlicher Kuss auf die Stirn des anderen, der zugleich auch ein kurzer Abschiedkuss ist, wendet sich der ältere ab um sich für seinen Weg in die unteren Ringe der Stadt bereit zu machen und sich zu vergewissern, dass er alles mit nehmen würde, was ihm hilfreich sein könnte..
 

Rúmil hingegen senkt seinen Kopf und legt seine Hand auf die Brust, auf die Stelle seines Herzens.
 

Und wenn wir es damit zerstörten, dass wir uns berührten und liebten Orophin? Was, wenn ich dich als Geliebten sehe und nicht als Bruder? Wenn es das ist was unser Band zerriss??

Elladan und Elrohir haben es uns doch vorgemacht… aber sie waren Brüder, Zwillinge und Geliebte in einem… Haben wir… diese Zusammengehörigkeit verloren jetzt? Und wenn ja… wie kann ich sie zurück holen? Wie kann ich dich finden und dich wieder in meinen Armen halten… Wie?

Serenai

Kapitel 22: Serenai
 

Die Zeit vergeht und es ist bereits früher Sommer, als ich mein meine neue Heimat sehe.

Das ist es? Hier soll ich also bleiben?

Sand, wohin man sieht. Hohe Dünen, die vom Wind umspielt werden und die Luft ist so trocken, dass meine Kehle brennt bei jedem Schlucken, dass ich durchführe.

Die Haradhrim, die mich mit sich nahmen, sind gnadenlos, lassen mich laufen, während sie auf Kamelen und Pferden durch den Sand traben, sich nicht die Fußsohlen dabei verbrennen auf dem glühenden Boden dieses Landes.
 

Ich trage nur ein Laken, dass ich eng um mich lege, auch wenn es heiß darunter ist und ich kaum noch stehen kann, da die Schwärze sich meiner bei jedem fünften Schritt bemächtigt, doch es ist besser, als dieser sengenden Sonne ausgesetzt zu sein, die bereits meinen Rücken verbrannte, sodass sich die Haut abschält, wenn ich diese Menschen richtig verstanden habe.
 

Leicht nach oben sehend, blicke ich zu dem, der mich kaufte, der der Anführer dieser Gruppe ist, wie mir scheint und ich ahne sehr langsam, was noch auf mich zukommen wird.

Er hat mich vor anderen noch geschützt, die sich über mich hermachen wollten, da er sagte, er wolle mich zuerst erproben und dabei dieses Glitzern… dieses kalte, erbarmungslose Glitzern in den dunklen Augen, dass mir den kalten Schweiß auf die Stirn getrieben hatte.
 

Erneut wird mir schwarz vor Augen. Erneut schwanke ich und einer der Männer schnaubt mich von der Seite an, während er seine Wasserflasche gerade in der Hand hält, davon trink nach seinen Worten.

Ein anderer kommt näher und reicht mir mit harschen Worten den Lederbeutel, aus dem ich seit wir die Reise von Tirith antraten, getrunken habe.

Es ist bitter, brennt in meiner ausgetrockneten Kehle, doch es ist besser, als gar nichts.

Dickflüssig, wie Öl, rinnt es hinab in meinen Körper.

Was es ist, weiß ich nicht einmal, aber ich denke, dass es ein Kräutersud ist, damit ich das kostbare Wasser nicht erhalte…

Habe ich denn etwas anderes gedacht? Dass ich als Sklave… als Hure für diese Menschen etwas Wasser erhalte, was bei meinem letzten Besitzer mein ständiger Begleiter wurde?

Kaltes Wasser zum Waschen, selbst im Winter… Wasser zum Trinken, oft nur den ganzen Tag über auch als Nahrung, wenn ich nicht genug Geld zu ihm brachte und jetzt…
 

Fast sehne ich mich in diese Stadt zurück, in der ich wusste, was mich erwartet, in der ich Freunde hatte, auch wenn es nur zwei waren, doch sie haben mir geholfen, den Tag erträglich gemacht und wir haben gelacht… oder einfach auf der Mauer auf die Landschaft gesehen, etwas vergessen, was wir sind, doch jetzt…

Es scheint, als würde ich das Zimmer dieses Mannes nicht erneut verlassen… scheint, als würde ich dort bleiben, bis er meiner überdrüssig wurde und das wird nicht so schnell geschehen, wie ich den Anschein habe.
 

Doch meine Gedanken beginnen erneut zu schweigen, wie immer seit wir die Wüste betraten und die Truppe nur leise spricht, es sei denn, sie fühlt sich sicher, wie jetzt?

Und dann höre ich etwas.

Mein Kopf hebt sich. Sind das Flötentöne?

Leicht mich herum wendend, sehe ich zu meinem neuen Besitzer der auf einer bleichen Flöte spielt. Warum? Es hört sich seltsam an und dieses Instrument jagt mir einen kalten Schauer über den Rücken.

Es ist fast weiß.. wie die gebleichten Gebeine, die ab und an im Sand lagen von größeren Tieren, von Pferden, die zurück gelassen wurden, weswegen auch immer.
 

Nein… nicht weiter daran denken! Nicht weiter darüber nachdenken!

Mich erneut nach vorn wendend, erblicke ich zwischen den Dünen einen Stadt. Ist das unser Ziel???

Ist das dieses… Serenai?

Im gleißendem Sonnenlicht scheinen die Mauern zu flimmern und es ist so unwirklich, dass her Menschen leben sollen! Hier, in der Einöde! Hier ohne Wasser?
 

Doch wir reiten darauf zu.

Ich sehe ein großes Gebäude mit Kuppeldächern, die türkis und dunkelblau schimmern, von Gold durchsetzt, oder sind das die Sonnenstrahlen?

Ich glaube, bin mir sogar sicher, dass diese Kuppeln der Palast von dem sind, der nun mein Seil, dass um meiner Hüfte liegt, ergreift und mich neben sich zerrt, sodass ich mit ihm Schritt halten muss, gleichauf mit seinen Beinen, die in den Steigbügeln stehen..
 

Die Tore öffnen sich und dahinter erscheint eine enge Straße, die von rechteckigen Häusern gesäumt wird. Schatten, von Brücken, Überdachungen oder eine Art einfache Baldachinen, die vor den Eingängen sich befinden und den Bewohnern als Sonnenschutz dienen, versprechen Linderdung bei dieser Hitze. Menschen säumen die Straße, die in Bodenlange, schlichte Kleider gehüllt sind, meist mit Kopftüchern versehen, damit die Sonne sie nicht zu sehr trifft und ein Sonnenstrich droht.
 

Hier und da spielen Kinder auf den Straßen. Sie rennen Tonscheiben hinterher, die sie mit einer Gerte anstoßen und als auch der letzte unserer Karawane das Tor passiert hat, schließt es sich geräuschvoll erneut und ich muss kurz zurücksehen. Kein Entkommen.. Die Mauern sind ebenso hoch wie die der weißen Stadt und die Wächter sind zahlreich, wachsam, patrouillieren über die Zinnen und durch die Straßen.
 

Die Bewohner, wenn sie gerade auf der Straße sind, halten inne, bilden eine Gasse und senken den Kopf als der, der mich neben sich gehen lässt, sie passiert. Ist es ihr König? Ihr Hauptmann? General? Priester?

Ich weiß nicht, wie die Rangordnung ist. Weiß nicht, wer mich kaufte oder für wen… das heißt… ich weiß, dass ich ihm dienen werde und somit ist mein letzter Gedanke nicht wirklich richtig.
 

Ich fühle jedoch ihre Blicke auf mir, die Verwunderung? Ist es das?

Sind sie verwundert, mich zu sehen?

Warum?

Ich habe ständig den Begriff Elb gehört, während wir ritten, ab und an rasteten.

Bin ich… einer dieser Wesen?

Mein letzter Besitzer hatte es mir nie gesagt, doch ich war gern gesehen bei den Männern, die mich für die Dienste bezahlten. Meine Haare.. Und sie hatten gelacht, als meine Ohren immer wieder zum Vorschein kamen…

Aber das würde bedeuten, dass ich nicht gefangen sein darf!

Elben sind doch Freunde des Königs Ellassar gewesen! Warum bin ich dann…

Ich bin sicher keiner dieser Wesen.. Nur ein Mensch, der das Pech hat, so auszusehen, so verändert zu sein…

Sonst hätte man mich sicher befreit..so oft wie ich in der Kaserne der Wächter war…
 

Meine Augen schließen sich, da ich fast etwas Hoffnung empfunden habe, doch es ist jetzt egal.

Ich habe gesehen, was sie mit diesem anderen Sklaven gemacht haben, weiß, dass mir wohl das selbe Schicksal blüht, wenn ich nicht mehr genüge und ich weiß nicht, ob ich vor dem Tod Angst haben sollte, oder nicht, oder ob ich eher die Art von diesem mit Furcht abwarten sollte.
 

Ich sehe hinauf in den blauen Himmel, der durch die Häuser zu sehen ist und muss unwillkürlich an meine Träume denken, wenn ich des Nachts ruhen darf.

Diese schönen Träume, diese herrlichen Orte. Blumen, Wasser, lachende Wesen und Kinder voller Freude.

Ich träume von Elben… von ihren Festen, ihren Tänzen und ich bin mitten drin.

Es ist wie Hohn, dass ich dies erlebe, dass ich dies sehe !

Ich… der letzte, dem solche Träume gehören dürfen.. Was wollen sie mir auch sagen?

Dass es überall besser ist als dort, wo ich gerade bin?

Dass ich Hoffnung haben soll? Aber wofür, wenn ich nur für die Betten mich eigene?

Wofür soll ich dann mich daran klammern, was ich in ihnen sehe?

Ich will diese Träume nicht mehr, nie mehr!

Doch je länger ich fort bin von dieser Stadt, je mehr ich mich dagegen wehre… um so deutlicher werden sie und um so mehr quält es mich, wenn ich aufwache und die Realität mich mit einem Paukenschlag zurück holt, um mich auszulachen und für das, was ich in meinem Inneren ersehne zu verspotten mit ihrer Grausamen Fratze, die so viele Gestalten und Wandlungen kennt.

Träume II – Feuernacht und Hoffnungsschimmer

Die Nacht legt sich über die Weiße Stadt, die langsam aus ihrem Winterschlaf erwacht und den Frühling nun mit offenen Armen willkommen heißt.

Seit ihrer Ankunft waren nun mehr als fünf Wochen ins Land gezogen. Fünf Wochen, die sie keinen Schritt näher an den verschwundenen Bruder heranbrachten. Die Hoffnung begann zu schwinden… Gerüchte und Worte wurden laut, denen sie nachgingen um am Ende herauszufinden, dass es nicht das war, was sie sich vorstellten.

Aragorn tat, was er konnte und Arwen versuchte zumindest ihrem Onkel Rúmil die Schwerer seiner Gedanken zu nehmen. Doch es schien, als hätten die Valar ein Einsehen, als würden sie die die Hartnäckigkeit der beiden Brüder aus Lorien honorieren wollen.
 

In dieser Nacht, als die Sterne so wundervoll am Firmament erstrahlen, als das Frühlingserwachen in Minas Tirith mit einem Fest aus alten Zeiten gefeiert wird, ist es Rúmil, der zurück bleibt und auf die feiernden Menschen hinabblickt. Er hatte lange mit Haldir gesprochen, dem diese Suche und das Auffangen von Lorien und seiner jüngeren Brüder deutlich an die Substanz ging, und ihn überzeugen können, diesem Fest beizuwohnen. Immerhin, Aragorn besann sich dabei vorallem auf alte Bräuche, die sie als Eldar von Valinor und durch Überlieferungen noch kannten und somit konnte auch der einstige Hauptmann des goldenen Waldes als Zeremonienmeister den Frühling willkommen heißen und den Bewohnern dieser Stadt eine Ahnung von Schönheit und Eleganz, von Magie und Naturverständnis vermitteln.

Außerdem hoffte Rúmil somit, einmal seine Gedanken selbst fliegen lassen zu können, selbst Wege finden zu können! ER wollte… einfach für eine Nacht gänzlich allein sich darüber Gedanken machen, was vor sich geht und wo sie nun standen.
 

Mit einem Seufzen, dreht sich der junge Eldar zur Seite, wendet er sich vom Fenster und den Feiernden ab, die so ausgelassen um die Feuer tanzen, lachen und voller Elan und Enthusiasmus dem neuen Jahr ohne Schnee entgegen blicken.

Der Galadhrim weiß, dass in solchen Nächten ab und an Wunder geschehen konnten und er hofft, betet zu den Valar, dass sie ihm ein Zeichen schicken könnten, einen Wegweiser, wo sein verschollener Zwilling ist, was geschah!

Ein Tee wird dem Gast gebracht und sein süßlicher Duft lässt Rúmil etwas stutzig werden. Sein Blick wandert auf die kleine Karte, die danebenliegt und ehe er das Getränk annimmt, liest er sich die kurzen Zeilen durch, die in der Tengwa der Eldar dort vermerkt wurden.
 

Adar trank den Tee gern, wenn seine Sorgen ihn erdrückten und er seine Gedanken für Neues öffnen wollte. Womöglich wird er dir ebenfalls hilfreich zur Seite stehen. Gruß,Arwen
 

Ein Lächeln legt sich auf die blassen Lippen des Zwillings und er bedankt sich gedanklich bei seiner Nichte für diese nette Geste. Wenn dieses Tränk selbst Elrond einst die Gedanken ordnete und seinen Geist zur Ruhe brachte, womöglich würde es ihm ebenfalls helfen?

Tief durchatmend, trägt Rúmil das kleine Tablett zum Bett und lässt sich darauf nieder, während er den Tee mit zwei Stücken Zucker versüßt und schließlich Tasse um Tasse zu sich nimmt, bis die Kanne geleert ist und eine sachte Müdigkeit über seinen Geist sich ausbreitet.
 

~~~

Stille… meine Sinne sind nahezu ausgeschalten wie es mir scheint und mein Kopf ist so schwer wie selten. Langsam die Lider öffnend, dreht sich mein Kopf seitlich und ich richte mich langsam auf. Wo bin ich?

Ein Haus… klein und gemütlich ohne viel Komfort umgibt mich, während ich lachende Kinder höre, Stimmen von draußen?

Mich aufsetzend, aufstehend und meine Glieder etwas streckend, trete ich an das Fenster, das eher klein ist und nicht viel Licht in das Gebäude lässt. Ich sehe.. weder Wald noch Stadtmauern… ein Feld, nahezu endloses Land? Es könnte… Rohan sein, wenn ich die Pferde auf der Koppel mir betrachte und doch stellt sich mir die Frage, warum ich ausgerechnet hier bin, warum mein Traum mich an diesen Ort fürte…
 

Das Zimmer verlassend, hinaus tretend in die Dämmerung, höre ich seitlich ein Rufen.Es kling fröhlich, aufgeschlossen und ich höre… einen Namen. Orophin? Fragend wende ich mich dem Jungen zu, der mit einem Bogen näher gerannt kommt und in der zweiten einen Köcher hält. Ist das nicht eine Waffe aus Lorien? Ist das nicht… ein Köcher der Eldar?
 

„Orophin!! Ich habe es geschafft! So wie du gesagt hast. Es ist alles genau so gewesen! Ich bin auf’s Pferd, habe mit ihm gesprochen und mich erst mit ihm versuch zu verbinden mental und als wir ritten, schaffte ich es dann, den Pfeil auf die Scheibe zu schießen und er blieb stecken! Das ist so toll gewesen! Danke, Dankeschön!!“
 

Arme umfangen mich und ich fühle ein Lächeln auf den Lippen, fühle ich meine Arme um diesen Jungen lege, den ich nicht einmal kenne? Bin ich das überhaupt? Reagiere ich oder… oder… ist das…

Nein, das kann nicht sein! Ich kann doch nicht im Körper meines Bruders stecken! Aber… heißt das, er ist in Rohan? Heißt das, es geht ihm gut? Warum fand ich ihn dann nie?! Warum nicht?!
 

Verzweiflung ergreift von mir Besitz, Unverständnis und eine Frau komm näher, struppelt dem Knaben durch sein Haar. „Eohen, ab nach drinnen mit dir. Du bleibst doch sicher noch etwas, oder Orophin? Du bist wie ein großer Bruder für diesen Jungen, wie ein Vater sogar. Ich weiß nicht, was wir ohne dich getan hätten. Als mein Mann nicht zurückkam und dieser Ort so verwüstet war… wir sind soweit entfernt gewesen von Edoras, dass uns König Eomer sicher nicht so schnell hätte helfen kennen. Ich danke immer noch den Himmelswesen, die deinen Weg hier her führten… Dank dir und deinem so schnellen Ritt, bekamen wir Hilfe, Unterstützung vom Königssitz…“
 

Warum hast du es mir nie erzählt, Orophin? Wenn du länger fort warst, warst du dann womöglich hier? Hier auf diesem Hof, wo man dich als normal ansieht, während wir Elben sonst eher wie Wunderwesen betrachtet werden? Allerdings… vielleicht hast du Angst gehabt, dass ich dich dafür verurteile? Immerhin, das Verhältnis von Menschen und Elben ist immer schon angespannt gewesen und wenn es kurz nach dem Krieg war…

Ich darf jetzt einfach nicht voreilige Schlüsse ziehen. Es ist wichtig herauszufinden, was mir dieser Traum sagen möchte! Es ist wichtig, ob mir dieser weiterhilft, ob ich etwas über dich erfahre, Orophin…
 

Wir gehen in das Haus hinein, das bei genauerem Hinsehen wohl gerade im Bau noch ist und in dem nur das nötigste vorhanden ist. Wir sitzen an einem Tisch, essen eine leichte Suppe und kurz darauf legen wir uns schlafen. Es ist wie im Zeitraffer was geschieht, da weder Gespräche noch große Worte an mein Ohr dringen.

Ich liege auf einem kleinen Lager aus Decken und Fellen, ziehe die Decke etwas höher, als die Zeit normaler zu laufen scheint und die Nacht längst hereingebrochen ist. Schweigend lausche ich, denke ich darüber nach, was vorgefallen ist, denke ich darüber nach, warum dieses Geschichte vor meinen Augen und Ohren verborgen geblieben ist. Orophin… hast du mir so wenig vertraut?
 

Wie aus den Gedanken gerissen wechselt die Szenerie und ich stehe vor der brennenden Scheune dieser Menschen. Um uns herum ist Lärm. Schreie, laute Worte, Gelächter. Ich sehe Bergmenschen und Orks, die wohl als letztes Aufbäumen vor dem Untergang die entlegeneren Höfe nun überfallen und mit Glück davon kommen, sollten die Männer nicht mehr am Leben sein. Hinter mir schreit die Mutter die Männer an, verteidigt mit Schwert und Schild ihr Eigentum. Eine Kriegerin Rohans… so wie Eowyn es ist und ich bewundere für einen Moment ihren Mut, als aus dem Stall die Stimme des Jungen zuhören ist und die Panik seiner Mutter immer deutlicher wird.

Pferde wiehern, das Geschrei des Kindes… ich bin nahezu überfordert mit diesen Bildern und mit einem Mal renne ich los? Nein… nicht ich… Orophin tat es! Ich sehe es nur.. ich sehe es nur durch seine Augen!
 

Flammen schlagen uns entgegen. Die Balken brennen, das Stroh und Heu und an die Pferde wiehern aufgebracht, versuchen sich loszureißen. Eohen hat sich zwischen herunterfallenden Balken eingeklemmt und sieht hilfesuchend zu mir auf, streckt die Hand entgegen. Ein Griff, eine schnelle Entscheidung… Die Schulter unter den einen Balken stämmend, drücke ich ihn nach oben, sodass der Knabe darunter hervorkommen kann.
 

„Die Pferde!! Orophin… sie dürfen nicht hier bleiben!!“
 

„Ich kümmer mich darum! Lauf!! Lauf schon und sieh zu, dass du und deine Mutter hier fortkommen!!“
 

Auch wenn Verbrennungen durch das schwelende Holz an der Schulter zu erkennen sind, wendet sich das Bild etwas und ich haste zu den Verschlägen, öffne sie während die Hitze immer deutlicher wird, während das Atmen schwerer fällt und die panischen Tiere sich nicht einmal mehr durch elbische Worte zügeln lassen.

Als die letzte Box geöffnet wird,bäumt sich der Fuchs darin auf, schlägt mit den Hufen aus und triff mich an der Stirn.

Zu Boden gehend, sehe ich nur noch, wie er durch das Tor galoppierte, ehe Balken vom Dach herunter stürzten und ich entfernt die Rufe höre. „Orophin!! Orophin!!“
 

Schwärze… vollkommene Schwärze, Hitze… Ein Gedanke… Lorien… und ich sehe mich, lächelnd, dir etwas entgegen streckend, bevor auch dieses Bild sich auflöst und im Rauch der Nacht verschwindet.



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Kommentare zu dieser Fanfic (17)
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Von:  Silverdarshan
2010-06-28T21:19:59+00:00 28.06.2010 23:19
eine ergreifende geschichte. ich bin wirklich sehr gespannt, wann du orophin von seinem leid erlösen willst und ob die beiden ihren bruder finden werden (was ich natürlich bangend hoffe).
ebenso hoffe ich, dass es alsbald weiter geht, dieses kapitel hier liegt ja auch bereits ein weilchen zurück. ich hoffe du hast die lust an dieser geschichte noch nicht verloren, ich würde gern erfahren wie es weiter geht.

lg
Silverdarshan
Von:  wieprei
2010-01-08T18:12:02+00:00 08.01.2010 19:12
Hallo Aon,

bin auf Deine Geschichte gestossen. Die ist so traurig und dann hört sie auch noch mittendrin auf. Ich hoffe, dass Du vielleicht doch noch weiterschreibst. Ich würde gerne wissen was aus Pin wird.

Ines.
Von:  Akira666
2008-04-27T19:01:38+00:00 27.04.2008 21:01
Ich habe eben erst gesehen, dass du bereits das 19. Kapitel hoch geladen hast und musste es unbedingt SOFORT lesen - gute Entscheidung!
Es ist wirklich herrlich und man kann regelrecht selbst die Augen schließen und die Szenerie durchwandern...

Und das 'Ende' des Kapitels ist zumindest ein kleiner Silberstreifen am Horizont...
Es bleibt auf jeden Fall fesselnd und ich frage mich, ob du der Geschichte eine glückliche oder endgültig zerstörende Wendung geben wirst?
Von:  LindenRathan
2008-04-24T16:04:05+00:00 24.04.2008 18:04
Ein schönes Kapitel.
Bin gespannt ob sie ihn finden.
Von:  LindenRathan
2008-04-13T07:33:51+00:00 13.04.2008 09:33
Klasse geschrieben. Wenn du weiter schreibst schickst du mir eine Ens?
Ich bin gespannt wie es weiter geht.
Von:  Carcajou
2008-02-13T17:06:05+00:00 13.02.2008 18:06
Ou!
"Darkfic" passt hier nur zu gut... das, was hier geschieht, ist durch und durch deprimierend. auch der Titel ist gut gewählt. Von einem Happy end sollte man deswegen wohl nicht ausgehen... das lässt einen schwer schlucken.
Obwohl die Geschehnisse relativ knapp beschrieben werden, fühlt und leidet man mit den Charakteren mit- mehr Detailgenauigkeit wäre vielleicht jenseits der Schmerzensgrenze! Sehr Schwere, aber auch sehr gut zubereitete Kost, die du da servierst!^^

Ich werde auf jeden Fall weiter dran bleiben- auch, wenn ich danach erstmal tief durchatmen muss.

Liebe Grüße,
Carcajou
Von:  Aon
2008-01-08T22:38:47+00:00 08.01.2008 23:38
Och, ich denke, irgendwann werdet ihr mich hassen, meine liebe Lesen^^
Von:  Seki-sesshy
2008-01-08T22:08:26+00:00 08.01.2008 23:08
man er der arme finn!
du bist gemein *grummel* XD
hfftl. hilft ihn i-wer
das is echt gemein XD
Von:  Seki-sesshy
2008-01-04T12:26:04+00:00 04.01.2008 13:26
autsch *schüttel*
so grausam, ausgerechnet er musste sterben..wetr soll denn dem armen phin jetzt helfen?
*seufz*
hoffen wir,dass die anderen beiden es i-wie hinkriegen,ne?;)
schön geschriebn..naja *hust*(ich steh nich auf sowas,falls du das jetzt denkst XD)
lg, seki
Von:  Aon
2007-11-09T14:10:23+00:00 09.11.2007 15:10
Ich werde es versuchen^^
Ab Ende November habe ich wieder mehr Zeit, weil ich dann Frei habe von der Uni^^

Danke für das Kompliment.
*lächel*
Freut mich immer, wenn ich mit meinem Schreibstil fesseln kann^^


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