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Bittersweet Lovestory

>>BEENDET<<
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Razorblade Kiss

3. Kapitel – Razorblade Kiss
 

*~*~*~*~*~*~*
 

>Was ist denn hier los?<
 

Kay starrte völlig verwundert in die Scheune, wo sie immer probten. Überall standen Kisten herum und aufgeregte „Männchen“ liefen hin und her, um alles sicher zu verstauen. Auf der Bühne standen alle Bandmitglieder zusammen mit Ian und verpackten vorsichtig die Instrumente.
 

„Ah Kay!“
 

Eine total genervte Fran kam auf ihn zugestürmt.
 

„Da bist du ja endlich! Ich hoffe für dich, dass du eine gute Ausrede hast, so spät zu kommen.“
 

„Äh… weißt du… ich dachte, die Pro-“
 

„Die Probe fällt ins Wasser. Da die Nachfrage nach Tickets für eure Tour so groß war, hab ich noch zwei weitere Termine vor den anderen festgelegt und der eine ist morgen. Also müssen die Proben erst mal ausfallen, ich glaube auch, dass das eurer Performance keinen großen Abbruch tun wird. Aber sag mal, wieso weißt du von alle dem nichts? Ich hatte Criss doch damit beauftragt dich zu informieren.“
 

>Ach, Criss hatte gestern die ganze Zeit angerufen und ich dachte, es wäre Ian gewesen und hab erst gar nicht abgenommen. Upps!<
 

„Na ja, ist jetzt auch egal. Geh und hilf den anderen. Um Punkt ein Uhr kommt der Bus!“
 

Nach diesen Worten raste Fran auch schon wieder davon und Kay machte sich an die Arbeit. Eine halbe Stunde brauchten sie noch bis alles richtig verpackt war.

Kay bemerkte, dass Ian ihn die ganze Zeit über ignorierte. Wenn sich ihre Blicke doch mal trafen, verzog Ian trotzig den Mund und schaute demonstrativ in die andere Richtung.
 

>Er schmollt. Wie niedlich!<
 

Aber so niedlich Kay das auch fand, es musste aufhören. So von Ian ignoriert zu werden, gefiel ihm überhaupt nicht.

Also ging er von hinten an ihn heran, umschlang ihn mit seinen Armen und flüsterte ihm ins Ohr: „Wir müssen reden. Komm nachher mal in meine Garderobe.“
 

Gerade als Kay ihn wieder loslassen wollte, hörte er eine Stimme hinter sich, die er nur zu gut kannte.
 

„Ach, wie schnuckelig! Ist das dein neuer Freund, Kay? Ich sehe schon die Schlagzeile vor mir: Kay, der Sänger von Black Moon, ist vergeben. Deine weiblichen Fans werden aus lauter Liebeskummer alle Selbstmord begehen. Oh Kay, was hast du nur getan!“
 

Kay drehte sich zu der Frau hinter ihm um.
 

„Darf ich dir vorstellen Ian. Das ist Jeanette, die Schwarze Witwe unter den Journalisten. Denn auch sie nähert sich ihrem Opfer mit heulerischer Freundlichkeit, um es dann auf grausame Weise zu vernichten. Deswegen traue ihr nie, es könnte dein letztes Mal sein. – Aber genug der Schmeicheleien! Was willst du hier?“
 

„Fran war so nett und hat mir die Erlaubnis erteilt, eine Fotostory über eure Tour zu machen. Du wirst dich also an meine Anwesenheit gewöhnen müssen. Ich hoffe auf eine gute Zusammenarbeit!“
 

Mit einem Lächeln das nicht bis zu ihren Augen reichte, streckte sie Kay die Hand entgegen. Der allerdings, sah sie nur vernichtend an, murmelte etwas von „Ich bring Fran um!“ und ging demonstrativ an Jeanette vorbei in Richtung Ausgang.
 

„Ich brauch frische Luft, hier drin ist sie mir zu verpestet. Ach und Ian, ich warte auf dich!“
 

*~*~*~*
 

>Da kann er lange warten! Ich bin doch nicht sein Bimbo!<
 

Sauer über die ganze Situation, insbesondere über Kay, drehte Ian sich um und half mit, den letzten, noch rumliegenden Rest zu verstauen. Was dachte dieser Mann sich eigentlich dabei, ihn dauernd zu ärgern und bloßzustellen?!
 

Um zehn nach eins kam dann fast pünktlich der Bus und mit dem ging es kurze Zeit später auch schon los in Richtung des ersten Auftrittortes. Kay hatte sich inzwischen wieder zu den anderen gesellt.

Der Bus war wirklich riesig. An den Seitenwänden waren mehrere Betten angebracht, hinten war eine kleine Küche und es war sogar ein kleines Bad vorhanden.
 

>Boah, das ist ja Wahnsinn! Wofür braucht man so’nen großen Tourbus? – Äh, wahrscheinlich für fünf Bandmitglieder.<
 

Die Fahrt dauerte, wie Ian fand, ewig lange und als sie endlich ankamen, war er vom langen Sitzen so müde geworden, dass er fast im Stehen einschlief. Kurz bevor er endgültig im Reich der Träume verschwand, dachte er noch einmal daran, dass Kay ihm ja irgendetwas hatte sagen wollen.
 

>Ach, wenn er was will, soll er gefälligst zu mir kommen und nicht umgekehrt!<
 

Am nächsten Morgen ging dann alles sehr hektisch zu, es musste in der Halle für den Auftritt aufgebaut werden, die Outfits mussten zurechtgemacht werden und auch ansonsten gab es noch eine Menge zu tun.

In diesem ganzen Chaos lief Fran herum und versuchte verzweifelt, alles irgendwie in eine gewisse Ordnung zu bekommen, doch es war vergeblich.

Als dann endlich alles fertig war und die ersten Fans in die Halle stürmten, waren alle ziemlich erleichtert und das Konzert konnte beginnen.
 

>Also, Kay sieht wirklich verdammt gut aus, wie er da auf der Bühne steht. Jetzt bin ich aber doch mal gespannt, wie das hier so wird.<
 

*~*~*~*
 

Kay schaute sich in der großen Halle um. Er sah wie einige Mädchen sich um die erste Reihe kloppten und schrieen als ob der Weltuntergang kurz bevor stände, wie sich die Jungs ganz cool ein bisschen weiter hinten aufgestellt hatten und ganz relaxed in Richtung Bühne schauten (ganze Kerle eben^^), wie sich die mitgeschleifte Eltern vorsorglich schon mal Oropax in die Ohren steckten und wie sich die jüngeren Fans gegenseitig mit ihren selbst gemalten Schildern erschlugen (sinnbildlich gemeint^^).

Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Ja, er liebte es auf der Bühne zu stehen und mit seinem Gesang die Masse vor ihm zu bewegen, in ihr Gefühle wie Trauer, Glück, Schmerz und natürlich Liebe zu entfachen.

Kay wusste nicht, warum er gerade jetzt an Ian dachte und es machte ihn traurig.
 

>Er ist gestern nicht mehr zu mir gekommen und hat mich auch sonst ignoriert. Nach dem Konzert heute, werd ich ihn mir mal beiseite nehmen müssen und fragen, was das ganze Theater soll. Schließlich hab ich ihm, so weit ich weiß, nichts angetan. Criss und die andern schauen mich auch schon komisch an…<
 

Das Licht in der Halle wurde langsam dunkler und kündigte damit den Anfang des Konzertes an. Einige schrieen aufgeregt, aber ansonsten war es totenstill in der Halle. Die Fans hielten den Atem an.

Dann suchten einige Scheinwerfer scheinbar ziellos die Zuschauer ab, bis sie sich plötzlich alle gleichzeitig auf die Bühne richteten.

Kay hatte den Kopf gesenkt und hob ihn nun langsam. Auch die anderen schienen von den plötzlich auf sie gerichteten Scheinwerfern geweckt worden zu sein und lösten sich langsam aus ihrer Erstarrung.

Die Menge jubelte und brüllte so laut sie nur konnte. Doch als Kay die Hand hob, wurde es sofort mucks Mäuschen still.
 

„Okay girls and boys – let the show begin!“
 

Die Fans schrieen sich auf seine Worte hin wieder die Seele aus dem Leib und als die ersten Takte eines Songs von ihrem neuen Album gespielt wurden, spürte Kay, wie all seine Sorgen und Probleme von ihm abfielen und er nur noch die Musik hörte.
 

Er war frei – einfach frei…
 

*~*~*~*
 

Ian stand am Ausgang der Halle und betrachtete das ganze Spektakel, wie Kay allein durch seine Stimme die ganze Menge mit sich riss und sie praktisch nach seinem Willen steuerte. Es war echt atemberaubend, einfach alles, was er tat und sang saß perfekt, als hätte er nie etwas anderes in seinem Leben getan. Als Ian ihn so betrachtete, hatte er das erste Mal das Gefühl, dass Kay wirklich glücklich und befreit war und dass er einmal seine ganzen Probleme hinter sich gelassen hatte.
 

>Super! Er ist echt richtig gut. Seine Stimme ist… toll! Man kann tatsächlich spüren, was er fühlt. Seine Gefühle spiegeln sich in seinem Gesang wieder.<
 

Fasziniert blickte Ian Kay an, so wie jetzt hatte er ihn noch nie gesehen. Für einen kurzen Moment hatte er das Gefühl, als würde Kay ihm direkt in die Augen sehen. Dieser Blick ließ Ian einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Innerlich gab er sich schnell eine Ohrfeige. Wie kam er überhaupt auf die Idee, Kay hätte ihn angeguckt? Das war doch absurd!

Das Konzert lief gut. Die Musik war klasse und die Fans waren bei jedem Lied richtig dabei.

Nun aber kam langsam der Höhepunkt und… Kay zog sein Hemd aus!! In diesem Moment verspürte Ian den Wunsch, am Liebsten ganz alleine mit Kay in der riesigen Halle zu sein. Es machte ihn fast ein bisschen eifersüchtig, dass die ganzen Menschen hier Kay ebenfalls so sehen konnten.
 

>Nein, Hilfe, was denke ich denn schon wieder!!<
 

Obwohl er sich immer wieder ermahnte, konnte er nicht verhindern, dass sein Herz ungewöhnlich schnell schlug, so wie er es schon lange nicht mehr wahrgenommen hatte.
 

Nach endlos vielen Zugaben war das Konzert dann endlich beendet und die Fans verließen die Halle. Ian hatte sich in einen kleinen Raum zurückgezogen und dachte über das eben gesehene und gehörte nach.
 

>Er hat echt eine tolle Stimme und einen verdammt tollen Oberkörper. Nur warum verwirrt mich das alles so. Ich versteh das nicht. Wenn ich mich jedes Mal, wenn ich etwas komisches gedacht habe, wirklich geschlagen hätte, wär ich jetzt grün und blau im Gesicht.<
 

Leise hörte Ian, wie sich die Tür hinter ihm öffnete und jemand das Zimmer betrat.
 

*~*~*~*
 

>Wow! Das war mal wieder eine voll geile Show!<
 

Alle Bandmitglieder beglückwünschten sich gegenseitig zu diesem astreinen Konzert, wo wieder mal alles gestimmt hatte: Die Fans, die Atmosphäre, die Performance, die Gefühle – eben alles!
 

Als Kay nun ein wenig später den Gang in Richtung Toiletten entlang ging, fühlte er sich total high. Natürlich hatte er nichts genommen, aber die Hormone in seinem Körper lösten ein solches Glückgefühl und eine Zufriedenheit in ihm aus, dass er glaubte, er würde schweben. Genau deswegen hielt er sich auch erst mal den Kopf unter Wasser, als er ankam. So wurde er ein bisschen ruhiger und ernster.

Mit einem Blick in den Spiegel über dem Waschbecken stellte er fest, dass ihm seine schwarzen, fast schulterlangen und eigentlich immer gestylten Haare jetzt tropfend rechts und links herabhingen. Das Wasser perlte an der makellosen Haut seines Oberkörpers, er hatte sich das Hemd noch nicht wieder angezogen, ab und machte das Bild perfekt. Niemand, ob Frau oder Mann, hätte ihn bei diesem Anblick von der Bettkante gestoßen.
 

Grinsend machte Kay sich auf dem Weg zu Ian. Er hatte von Fran erfahren, dass sich dieser schon kurz nach dem Konzert in einen kleineren Raum zurückgezogen hatte.

Ein paar Minuten später stand er auch schon vor besagtem Raum und öffnete die Tür.
 

Ian hatte sich bei Kays eintreten umgedreht und wurde, wie dieser mit äußerster Genugtuung feststellte, ziemlich rot im Gesicht.
 

„Also,“, fing Kay an, während er hinter sich die Tür schloss und den Schlüssel im Schloss umdrehte, „würdest du jetzt bitte die Güte besitzen und mir dein abweisendes Verhalten der letzten Tage erklären?“, er trat ein Schritt auf Ian zu, „Ich warte!“
 

*~*~*~*
 

„Äh… ja…“
 

Bei Kays Anblick hatte es Ian glatt die Sprache verschlagen.
 

>Mann, warum sieht der jetzt so gut aus? Also eigentlich sieht er ja immer gut aus, aber jetzt sieht er besonders gut aus. Und wieso verwirrt er mich so?<
 

Nachdem Ian Kay mehrere Minuten lang sprachlos angestarrt hatte, löste sich langsam seine Erstarrung und seine Stimme war auch wieder in der Lage ihre Aufgabe zu tun.
 

„Ich war nicht abweisend zu dir. Nur weil ich nicht rund um die Uhr nach deiner Pfeife tanze und sich nicht alles um dich dreht, musst du nicht gleich beleidigt sein. Es mag sein, dass ich vielleicht ein bisschen sauer auf dich bin, aber das ist doch wohl verständlich. Schließlich hast du mich am Montag an deiner Tür auch total ignoriert. Und das nur, weil ich wissen wollte, wie es dir geht. Vielleicht verstehst du das nicht, aber ich habe mir Sorgen um dich gemacht! Ich…“
 

Schnell schlug er sich mit der Hand vor den Mund.
 

>Mist, das hatte ich jetzt gar nicht sagen wollen! Verdammt!<
 

Erschrocken über sich selbst blickte Ian Kay an und auch der schien diese Art von Antwort nicht erwartet zu haben.
 

*~*~*~*
 

>Ach so ist das!<
 

Sanft lächelnd ging Kay ein paar Schritte auf Ian zu und strich ihm verträumt ein paar Strähnen aus dem Gesicht.
 

„Du machst dir also Sorgen um mich? Wie süß!“
 

Kays Blick wurde wieder ernst. Er packte Ians Oberarme und presste ihn gegen die Wand, damit er ihm in die Augen sehen musste.
 

„Aber du solltest es besser sein lassen! Die Letzte, die sich Sorgen machte, hat versucht mich aus diesem Teufelskreis zu befreien und liegt heute eingeäschert in der drittletzten Reihe des Friedhofs meiner Heimatstadt. Und das war meine Oma! Mein Onkel hat sie einfach umbringen lassen, nur weil sie sich eingemischt hat. Einfach so!“
 

Das Entsetzen stand Ian ins Gesicht geschrieben, aber er konnte jetzt nicht aufhören. Ian musste es begreifen!
 

„Also steck dir dein Mitleid sonst wo hin, aber lass es nicht an mir aus, wenn dir dein Leben lieb ist!“
 

Kay ließ ihn los und ging in Richtung Tür. Er hatte die Hand schon auf der Klinke, als er sich noch mal umdrehte.
 

>Er sieht aus, als ob er gleich heulen würde. Sorry Kleiner, aber auf eine andere Art, hättest du es nicht verstanden, dafür bist du einfach noch zu naiv. Die Welt ist grausam, auch du wirst das eines Tages lernen.<
 

„Am Montag hab ich dir die Tür nicht geöffnet, weil es mir total beschissen ging. Ethan schien richtig unter Entzug gelitten zu haben, so wie der abging. Ich wollte einfach nicht, dass du mich in so einem Zustand siehst. Es war kein schöner Anblick.“
 

Kay suchte vergeblich nach Ians Blick. Fast schon ein wenig traurig drückte er die Klinke herunter, als er plötzlich ein Geräusch hinter der Tür vernahm. Sofort riss er die Tür auf und wer kam hereingestolpert… Jeanette.
 

„Na, wen haben wir denn da? Du hast doch nicht etwa gelauscht, oder Jeanette?“
 

Kays Stimme triefte vor Ironie. Jeanette hingegen gewann langsam ihre Fassung wieder und Ian war nun restlos verwirrt.
 

„Oh nein, nein! Ich hab nicht gelauscht!“
 

>Das war ein „nein“ zuviel, Jeanette!<
 

„So? Und was willst du dann hier?<
 

„Du weißt doch, dass ich diese Fotostory mache und ich wollte dafür ein paar Fotos schießen.“
 

Sie wedelte Kay mit ihrer Kamera vor der Nase herum.
 

>Schnell loswerden und…<
 

„Na meinetwegen“, er zog Ian zu sich, „aber mach schnell!“
 

Jeanette machte die Kamera startklar und stellte sich in Position. Sie hatte ja nicht gedacht, dass sich Kay so schnell hätte dazu überreden lassen und dann auch noch mit Ian auf einem Bild. Das war einfach perfekt!
 

„Und jetzt bitte lächeln!“
 

>… Ablenken heißt die Devise!<
 

Noch bevor Jeanette den Aufnahmeknopf drücken konnte, umschlang Kay Ian mit den Armen und küsste ihn besitzergreifend. Dann machte es „Klick“ und er entließ ihn wieder.

Um weder Jeanette noch Ian Zeit zu geben, darauf zu reagieren, schritt er eilig zur Tür und rief nur noch beim Hinausgehen: „Ich hoffe, dass ist Sensation genug, Jeanette!“
 

*~*~*~*
 

Nachdem Kay gegangen war, verschwand auch Jeanette sehr schnell. Ian verließ den Raum und legte sich, erschöpft von dem ganzen Konzertstress, auf sein Bett. Obwohl er körperlich total geschafft war, in seinem Kopf wimmelte es nur so von Frage.
 

>Wieso hat dieser verdammte Idiot das getan?! Er kann mich doch nicht einfach so und vor den Augen dieser Frau küssen! Ich fass es nicht! Dieser Arsch!<
 

Wütend durchknetete er sein Kissen bis es eine so komische Form angenommen hatte, dass es eigentlich in einem Museum für abstrakte Kunst hätte ausgestellt werden müssen.

Langsam legte er seinen Kopf wieder auf das verformte Kissen und fuhr sich, wie das letzte Mal, mit den Fingerspitzen über die Lippen. Bei dem Gedanken an den Kuss fing Ians Herz, wie er verwirrt feststellte, an wild zu schlagen.
 

>Hm, aber eigentlich hat es sich nicht schlecht angefühlt, um ehrlich zu sein war es sogar verdammt gut. – Arrgh, so was darf ich gar nicht denken!!<
 

Seufzend drehte er sich auf die andere Seite und schlief ein.
 

Am nächsten Morgen wurde Ian ziemlich früh von dem Klingeln seines Handys geweckt.
 

>Wer ruft denn um diese Zeit an? Das ist doch nicht normal! – Sara?!<
 

„Hallo?“
 

„Du Arschloch, was fällt dir ein!? Wie kannst du mir das antun?!“
 

>Häh, was will die denn jetzt?<
 

„Ich hab doch gar…“
 

„Versuch nicht, dich rauszureden! Ich hab es doch gesehen! Es ist ein riesiges Foto in der Zeitung!“
 

„Was für ein Foto denn?“
 

>Oh, oh, ich ahne schlimmes.<
 

„Na, das Foto auf dem du mit diesem … Kerl rummachst! Und jetzt komm mir ja nicht mir irgendwelchen Entschuldigungen! Ich will nichts mehr von dir wissen!“
 

- tuut – tuut – tuut –
 

„Aber …“
 

>So, ich brauche nun ganz schnell eine Zeitung.<
 

Er wollte sich gerade auf den Weg zum nächsten Kiosk machen, als sein Handy wieder klingelte.
 

„Ja.“
 

„Hi, hier ist Christoph. Rat mal, was ich eben im Internet gefunden habe. Na, weißt du’s? Ein Foto von...“
 

„Ich weiß schon, ein Foto auf dem Kay mich küsst. Na und, ist doch egal!“
 

„Läuft da was?“
 

>…<
 

„Natürlich nicht! Ich hab’ jetzt auch keine Zeit mehr, tschüss!“
 

Wütend legte Ian auf, doch just in diesem Moment, schellte das Telefon wieder.
 

>Hilfe, hat die Menschheit nichts anderes zu tun, als mir auf die Nerven zu gehen?! Herrgott noch mal!<
 

Ziemlich genervt schmiss er sein Handy in die Ecke und ging. Für heute stand erst einmal ein Interview auf dem Plan.

Während dieses geführt wurde, hatte Ian endlich Zeit in die Zeitung zu schauen. Das Foto war wirklich gut getroffen, denn er war nicht zu sehen, da er ja eigentlich versucht hatte, sich zu wehren.
 

>Von jetzt an werde ich wohl einen Sicherheitsabstand von zwei Metern einhalten müssen. Der soll sich ja nicht noch mal beschweren, dass ich abweisend zu ihm bin.<
 

Langsam näherte Ian sich der Band und der Reporterin, um wenigstens noch den Rest des Interviews mitzubekommen.
 

„So, jetzt haben wir noch eine Frage an dich Kay. Wir haben heute alle das Bild in den Zeitungen gesehen auf dem du mit einem anderen Jungen zu sehen bist. Wer ist denn der Unbekannte und was läuft da?“
 

*~*~*~*
 

>Aha, die Presse hat also angebissen. Sehr schön! Dann wollen wir mal das Feuer noch ein bisschen weiter anfachen!<
 

Doch Fran holte schon Luft, um dieses Interview abzubrechen, schließlich war dieses nur dazu da, um für die Tour Werbung zu machen und nicht um private Fragen zu beantworten. Aber Kay gab ihr ein Zeichen, dass er auf die Frage antworten wollte.
 

„Da läuft überhaupt gar nichts! Der Kuss war in keinerlei Weise ernst gemeint! Wo kommen wir denn dahin, wenn ich meine weiblichen Fans so vor den Kopf stoßen würde. Und außerdem steh ich mehr auf erwachsenere Männer, die mir auch was zu bieten haben.“
 

Verwundert schaute die Reporterin ihn an.
 

„Aber warum haben Sie den Jungen denn überhaupt geküsst?“
 

„Mir war grad langweilig.“, antwortete Kay total gleichgültig.
 

Darauf bekam er einen heftigen Rippenstoß von Criss.
 

„Was soll das?“, fragte er ihn verärgert.
 

Aber Criss deutet nur hinter den Kameras. Dort stand Ian, der ihn mehr als entsetzt anstarrte.
 

>Oh, scheiße! Der sollte das doch gar nicht mitbekommen!<
 

Aber auch die Reporterin hatte sich umgedreht und erkannte nun in Ian den Jungen vom Foto.
 

„Los, dreht die Kameras rum, das ist der Junge!“
 

Plötzlich löste sich Ian aus seiner Starre und rannte den Weg, wo es zu den Umkleidekabinen geht, entlang… und Kay ihm hinterher. Der hatte sich nämlich nicht mehr länger auf seinem Platz halten können, hatte er doch die Tränen in Ians Augen gesehen.

Er hörte, wie hinter ihm Fran hastig das Interview beendete und den Reportern sonst was androhte, sollten sie das Geschehene senden.

So bemerkte er gerade noch wie Ian in seine Umkleide rannte und die Tür schloss bzw. verschloss. Drei Sekunden später klopfte Kay schon an die Tür. Niemand öffnete.
 

„Komm schon, Ian! Du kannst doch nicht ewig da drin bleiben. Das eben war wirklich nicht ernst gemeint! Das hab ich nur gesagt, damit die Presse dich nicht ausspioniert. Wirklich!“
 

Er wartete … aber nichts geschah. Nur unterdrückte Schluchzer waren zu hören. Sie schnürten Kay die Kehle zu. Das hatte er nicht gewollt.
 

„Kay?“
 

Erschrocken drehte er sich zu der Stimme um und sah ein ihm wohlbekanntes Gesicht.
 

„Hey, was machst du denn hier?“
 

„Dich abholen!“
 

Kaum waren die Worte ausgesprochen worden, da wurde Kay auch schon von zwei starken Armen gepackt.
 

„Was soll denn das? Ich dachte wir hä-“
 

Kay sackte in sich zusammen – eine Spritze steckte ihm im Hals.
 

*~*~*~*~*~*~*
 

Und wieder Ende! Tja, so schnell kanns gehen!^^ Wir hoffen, dass auch dieser Teil euch animiert weiter unserer Geschichte zu folgen und bedanken uns recht herzlich für alle Kommentare, die wir bis jetzt schon bekommen haben!!!
 

Vorschau auf Kapitel 4:
 

Sachte tätschelte Kay Ian die Wange, doch der sah ihn nur aus vor Entsetzen aufgerissenen, leeren Augen an. Tränen der Verzweiflung rannen Kays Gesicht herunter und fielen auf Ians Gesicht.
 

Okay, ist zwar ziemlich kurz, aber wenn ich noch mehr nehme, verderbe ich euch ja alles!^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yukarri
2006-06-02T16:05:37+00:00 02.06.2006 18:05
hey ^^o^^
ich bin gerade über diese Fanfic "gestolpert" und muss sagen das ich wirklich begeistert bin^^
und die beiden sind soooo süüüß
hoffentlich kommen sie bald zusammen
ich werde jetzt erst einmal weiter lesen ^______^
bis zum nächsten kommi^^
Von:  Wolkenfee
2006-04-07T17:17:15+00:00 07.04.2006 19:17
Hi!
Okay, is ja nicht schlimm, ich wollte es ja auch gerne wissen! =)
Ach ja, deine Mitschtreiberin kann schon sehr überzeugend sein *g* Ich hab davon gehört, dass sie nicht wirklich weiß, worum's gehen wird!
So, jetzt zu Kapitel 3:
Natürlich wieder sehr schön. (Langsam fällt mir echt nix neues mehr ein.)
Sehr amüsiert hab ich mich über "Läuft da was?", aber das ist ein Insider von mir und einer Freundin, der vor längerer Zeit entstanden ist und den ich eigentlich garnicht mehr weiß. . . Aber es war lustig. =)
Also, (wie immer *g*) Weiter so!
Bye
PS: War am Mittwoch in "We will roch you!"!!!!!!
Von:  lielilindal
2006-03-29T18:55:33+00:00 29.03.2006 20:55
Also erst mal wollt ich mich (auch ihm Namen meiner Freundin und Mitschreiberin) bei euch für die lieben Kommentare und für euer Lob (sowas hört man immer gern *g*)bedanken *tiefverbeug*, nun zu euren Fragen:

@Wolkenfee:
Du hast recht, dass das mit dem Erzählen ein bissl zu schnell gegangen ist. Sie kennen sich zwar schon über eine Woche (irgendwo im ersten Kapitel sagt Ian, das seine erste Woche schnell vorrübergegangen ist), aber es war trotzdem zu schnell ... naja ... zu meiner Verteidigung kann ich nur sagen, das ich wollte, dass die Geschichte voran kommt und dass meine Mitschreiberin schon mit einem ziemlich großen und gefärhlich aussehenden Messer^^ hinter mir stand und unbedingt wissen wollte, was Kays "Geheimnis" war. Schließlich weiß sie ja nie wirklich, was ich so für die Geschichte plane.^^

@LindenRathan:
Soll ich dir eine ENS schicken, wenn ich das Kapitel hochgeladen habe oder wenn es freigeschaltet ist? Ich frag nur, weil es bei Kapitel 3 drei Tage gedauert hat, bis es freigeschaltet wurde.

Noch´mal DANKE für eure Kommentare!!!!

Eure lielilindal mit Freundin :)
Von:  LindenRathan
2006-03-29T16:19:56+00:00 29.03.2006 18:19
Super tolle FF.
Freue mich auf die Fortsetzung.
Schickst du mir ne Ens?


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