Folter
Verglichen mit der ganzen Bevölkerung Konohagakures, war die kleine Gruppe die sich, in den frühen Morgenstunden, am Haupttor des Dorfes versammelte eher gering.
Man wollte möglichst wenig Aufmerksamkeit erregen und so wurde die Befreiungsaktion zu einer getarnten Mission.
Man gab an; die 5'te Hokage Konohas, mittels einer Bündniserneuerung, nach Suna-Gakure bringen zu wollen. Als Leibgarde galten, neben Team 7: Jiraiya, Gai, Neji, Lee, Hinata und 4 weitere, Tsunade treu untergebene, Anbu.
Ihr Weg führte, wie von den gefangenen angegeben, zu einem kleinen Dorf an der Grenze von Orochimarus Reich. Dort hoffte ein jeder den chaotischen Blondschopf munter anzutreffen auch, wenn ebenso jeder wusste, dass es nicht so sein konnte.
Hatten sie doch erfahren, dass Orochimaru etwas von ihm erfahren wollte und Naruto dafür alles ertragen musste.
"Wir rasten am besten hier! Bei Morgengrauen ziehen wir weiter!" bestimmte die Hokage Konohas. Sie waren den ganzen Tag gelaufen, nur hier und da eine Rast, mittlerweile war es tiefste Nacht.
So suchten sie sich bequeme Stellen, zur Rast und Ruhe.
Morgen Mittag würden sie bei diesem Dorf ankommen.
Was würde sie erwarten? Würden sie Orochimaru gegenübertreten?
Niemand wünschte sich dies wirklich aber ein jeder bereitete sich darauf vor.
Nächster Tag gegen Mittag...
Wo bin ich jetzt schon wieder? Was sind das für Geräusche? Stimmen?
Langsam öffnete Naruto die Augen. Nur verschwommen nahm er alles war.
Plötzlich wurde ihm ein gefüllter Eimer Wasser entgegen geworfen.
Er zuckte mit einem Schmerzerfülltem Laut zusammen.
Das Wasser war eiskalt und der Eimer hatte seine ohnehin schon verschrammte Stirn getroffen. Bald schon spürte er, wie ihm eine; in den letzten Wochen? Monaten?, er wusste nicht mehr, wie lange er schon hier war; viel zu bekannte Flüssigkeit von der Schläfe an über das Gesicht lief.
"Na doch noch mal aufgewacht? Schön! DANN KANNST DU UNS JA ENDLICH SAGEN WAS WIR WISSEN WOLLEN!" Brüllte ihm, ein ziemlich gereizter, Kabuto entgegen.
Naruto hatte keine Lust mehr ihm zu antworten.
Viel zu oft hatte er diese Aufforderung gehört.
Viel zu oft hatte er verneinend geantwortet.
Viel zu oft hatte man ihn, für sein nichts tun, Bestraft.
Was wollte man noch von ihm? Langsam müssten sie wissen, dass er nichts verriet.
"Na schön! Für deine Sturheit haben wir uns was neues ausgedacht. Schau dich doch mal genauer um. Wir haben Dir einen Tapetenwechsel verschafft!" sprach er weiter.
Der Stimmungswechsel, bei Kabuto, war ihm sofort aufgefallen und so schaute er sich vorsichtig um. Er musste einige male Blinzeln, um seine Sicht zu verbessern.
Doch was er dann sah, ließ ihn wünschen, noch länger Bewusstlos gewesen zu sein.
Er war nicht mehr in diesem stickigem Zimmer! Er war in einem kleinen Dorf, wohl auf so etwas wie dem Markt.
Mann hatte ihn an einem Baum festgekettet, die Arme über sich. Fußfesseln, Armfesseln, selbst um den Oberkörper hatte man ihn festgebunden.
Aber das war sein kleinstes Problem.
Die Stimmen die er gehört hatte, jetzt wusste er sie zu zuordnen.
Etwa fünf Meter vor ihm hatte man alle Dorfbewohner versammelt und gefesselt.
Zwar nicht so stark wie ihn aber beim ersten Blick konnte man schon feststellen, dass es sich um keine Ninja handelte und sie somit für Kabutos Trupp nicht gefährlich waren.
"Wie du siehst haben wir ein paar Gäste! Und wenn du jetzt nicht endgültig sprichst, werden wir einen nach dem anderen, von diesen armen und hilflosen Bürgern, vor deinen Augen hinrichten. Und das alles nur wegen DIR!" drohte Kabuto dem geschockten Naruto.
Dieser wollte auch gleich zu einer spitzen Antwort ansetzen, doch blieben ihm die Worte im Hals stecken.
Das konnte er nicht! Was sollte er machen?
Wenn er redete, dann gäbe es nur noch wesentlich mehr tot!
Aber konnte er den Tot dieser Menschen dafür verantworten?
Er saß in einer Zwickmühle.
...
Nein! Er wusste die Antwort. Er durfte nicht reden! Diese Leute waren ein kleines Opfer im Vergleich zur anderen Wahl.
So warf er Kabuto nur einen scharfen Blick zu.
Dieser verstand ihn sofort und sein Gesicht verfinsterte sich:
"Na schön! Mal sehen wie du dich entscheidest, wenn IHR BLUT AN DIR KLEBT!" somit verpasste er Naruto noch einen kraftvollen Hieb in den Magen, der diesen Aufstöhnen ließ und ging zu den Dörflern.
Nach wenigen Augenblicken schnappte er sich eine Frau und ließ sie, etwa einen Meter vor Naruto, in die Knie gehen.
Kabuto schaute noch einmal auf: "Du willst deine Meinung nicht noch mal ändern?!" Abermals keine Antwort. Er stach zu.
Naruto kniff die Augen zusammen, doch die Ohren konnte er sich nicht zu halten.
So musste er das Gewimmer und den erstickten Todesschrei bis hin zum rasselnden Geräusch, der aufgeschnittenen Luftröhre mitanhören.
Nein! Nicht! Hört auf! Lasst sie in Ruhe! - Vergebens
Sie töteten einen Bewohner nach dem anderen vor seinen Augen. Nein! Sie töteten sie nicht nur, sie verstümmelten sie. Schnitten ihnen Gliedmaßen ab und unzählbar mehr.
Ob alt oder jung, selbst vor den Neugeborenen machten sie keinen Halt.
Naruto konnte nichts weiter als zuschauen, denn um immer wieder die Augen zu schließen, fehlte ihm irgendwann die Kraft.
"Nein,... ich will zu meiner Mami!" schrie ein etwa zehn jähriges Mädchen unter tränen. "NEIN! ASUKA! LASST SIE IN RUHE! NEHMT MICH DAFÜR!" schrie die Mutter der kleinen. Kabuto ließ tatsächlich von der kleinen ab und schnappte sich stattdessen ihre Mutter.
Er warf sie vor Naruto, das kleine Mädchen rannte sofort zu ihrer Mutter und umarmte sie. Kabuto war wenig gerührt von dieser Szene und schlug der Mutter, mit einem einzigen Hieb, den Kopf ab. Das er dabei den Arm der kleinen miterwischte, interessierte ihn nicht.
Diese Schrie und Schrie. Kabuto ließ sie gewähren. Irgendwann hatte die kleine keine Kraft mehr auf Grund des hohen Blutverlustes und ihr Körper zuckte nur noch Minuten am Boden, bis sie schließlich tot war.
Naruto konnte nicht mehr weg von diesen Bilder.
Es WAR aussichtslos!
