Gespräch mit Atemu
Riana konnte es nicht fassen. Sie standen vor der Pharaonin! Wie diese wohl reagieren würde? Die Pharaonin kam auf sie zu und drückte als erstes ihren Sohn an sich. Das Mädchen neben ihr ignorierte sie vollkommen. Schließlich löste sie sich von Atemu und fragte:
„Bei Isis! Atemu, wo warst du?! Ich hab mir schreckliche Sorgen gemacht!!!“
(AdA: Die Dame klingt mir zu sehr, nach einer durchschnittlichen Mama. So'n Mist. ><)
Lächelnd löste Atemu sich aus ihren Armen und deutete auf Riana.
„Dieses Mädchen, Umma¹, hat mir das Leben gerettet!“
Ungläubig blickte diese die junge Sklavin an. Riana hielt unwillkürlich die Luft an. Was würde jetzt kommen? Würde die Pharaonin sie dafür strafen, dass sie ihren Sohn überhaupt berührt hatte? Oder...
Aber die Pharaonin² lächelte sie an und drückte sie ebenfalls an sich.
„Ich muss dir danken! Wäre er gestorben, hätte es eine mittlere Katastrophe gegeben! Aber es ist am besten, ihr beide erzählt mir morgen, was genau geschehen ist. Jetzt hab ich noch zutun. Atemu.... zeigst du ihr ihr Gemach?“
„Klar, Umma.“
Sie wandten sich zum gehen. Als sie schon fast aus der Tür heraus waren, rief die Pharaonin, die sich wieder hingesetzt hatte, Riana noch etwas hinterher.
„Mädchen! Wie ist eigentlich dein Name?!“
„Riana, Herrin.“
„Gut. Ihr könnt gehen.“
Atemu schloss die Tür und bedeutete Riana ihr zu folgen.
Sie gingen den Gang hinunter, allerdings nicht sehr weit. Ein paar Türen von den Gemächern der Pharaonin blieb Atemu stehen und öffnete eine Flügeltür. Riana blieb der Mund offen stehen. Das Zimmer war riesig.
„D... da soll ICH drin schlafen?!“
„'Türlich. Was dachtest du denn? Dass wir dich im Stall bei den Pferden schlafen lassen?“
„Also, ich, äh... manchmal werd ich zum schlafen dorthin geschickt, um ehrlich zu sein...“
Atemu wartete, bis sie den Raum betreten hatte und ließ die Tür dann ins Schloss fallen.
„Wieso lässt man dich denn bei den Pferden schlafen? Ich mein.... Also, hier gibt’s das nicht...“
Riana setzte sich auf's Bett, betrachtete den Stoff. Wie weich er war! Atemu redete daraufhin weiter.
„Echt jetzt, ich hab noch nie davon gehört, dass man Dienerinnen -“
Weiter kam er nicht, dann sie schnitt ihm das Wort ab.
„Dienerin? Schön wär's. Nein, Herr, ihr täuscht euch. Ich bin keine Dienerin. Ich bin eine Sklavin, nichts weiter.“
Er setzte sich neben sie und betrachtete sie von der Seite.
„Das hätte ich jetzt nicht gedacht.“
Überrascht blickte sie zu ihm.
„Warum nicht, Herr?“
„Naja, zum einen... Sklaven sind in Ägypten selten. Und meistens sind es auch Nubier oder so, aber ich habe noch NIE einen Sklaven gesehen, der Ägypter war... Warum bist du Sklavin?“
„Weil ich gekauft wurde. Als Baby schon. Ich bin seit ich denken kann in den Diensten meines Herrs.“
„Wie alt bist du eigentlich?“
„9 Jahre, Herr.“
Riana war nachdenklich geworden. Dass man Sklaven selten sah, hatte sie gewusst, aber dass sie nicht als solche erkannt wurden, dass überraschte sie. Sollte sie ihn fragen? Sie entschloss sich dazu.
„Herr? Wieso habt ihr mich eigentlich nicht als Sklavin erkannt?“
Überrascht blickte er zu ihr, überlegte kurz, antwortete dann.
„Normal haben Sklaven, vor allem die, die schon als solche geboren wurden, ein spezielles Brandmal an der Schläfe oder einen Sklavenring um den Oberarm, der sie als Eigentum ihres jeweiligen Herrn ausweist. Du hast nichts von beidem.“
Ja, er hatte recht. Sie besaß weder ein Brandmal, noch einen Sklavenring. Jetzt, wo er das sagte, fiel es ihr auch auf.
Was würde wohl aus ihr werden, wenn sie morgen nach Hause kam?
Würde sie geschalgen werden, weil sie die ganze Nacht fort war?
Plötzlich kam ihr ein Gedanke. Was, wenn ihr Meister spät abends nach Hause gekommen war und ihr Fehlen gar nicht bemerkt hatte? Was wenn er gleich ins Bett gegangen war? Dann konnte sie gefahrlos zurückkehren. Wenn sie das wollte, dann musste sie los und zwar jetzt.
Sie sprang auf und wollte sich vom Acker machen, doch Atemu packte sie am Oberarm und hielt sie zurück.
„Wo willst du hin?“
Riana versuchte sich loszureißen, machte aber, wie schon öfters, die Erfahrung, dass er zu stark war. Aber sie musste los! (AdA: Versuch das mal nem Prinzen klar zu machen. Genau. Geht nicht. XDDDD)
„Herr, ich muss los! Vielleicht hat mein Meister mein Fehlen noch nicht bemerkt und -“
Atemu ließ sie los und grinste sie frech an.
„Klar doch! Du kannst gehen, aber ich glaube nicht, dass du an den Wachen vorbei und aus dem Palast rauskommst!“
Riana senkte den Kopf. Daran hatte sie gar nicht gedacht.
„Wer ist eigentlich dein Meister?“, fragte Atemu.
Als Riana am nächsten Morgen noch vor Sonnenaufgang erwachte, wollte sie schon aufspringen und ihre morgentlichen Pflichten erledigen. Doch dann fiel ihr ein, wo sie war und sie kuschelte sich noch mehr in die weiche Decke. Sie war im Palast! Sie hatte in weichen Decken geschlafen, anstatt in kratzigem Leinen!
Vielleicht würde sie ja auch Dienerin im Palast werden! Zumindest hatte Atmu gesagt, dass sie, wenn sie wollte im Palast dienen könnte. Als sie das gehört hatte, hätte sie ihm vor Freude um den Hals fallen können. Doch sie hatte sich zurückgehalten. So etwas gehörte sich nicht.
Jetzt, wo sie darüber nachdachte, holte sie jedoch die Wirklichkeit ein. Sie würde niemals eine Dienerin werden. Dazu müsste die Pharaonin – oder Atemu – sie ihrem jetztigen Meister abkaufen.
Zum einen würde er es nie akzeptieren, wenn man ihm die Sklavin nehmen wollte. Zum anderen wäre sie dann immernoch Sklavin. Auch wenn sie dann im Palast arbeiten würde, sie wäre nie mehr als wertlose Ware.
Sie war so in Gedanken versunken, dass sie gar nicht hörte, wie die Tür leise aufging und jemand hineingeschlichen kam.
¹Jaja, ich weiß, Umma ist arabisch. Aber ich habs ins altägyptische gesetzt, weil ich nen gescheiten Begriff für 'Mama' brauchte.... Sry...^^
²Die übrigens Ashita heißt... *g*
Sooo, dass reicht als Fortsetzung!^^
Sry, wenns ne dumme Stelle zum aufhören ist, aba naja.
Muss sein...^^
Noch ne kleine Umfrage:
Was denkt ihr, wer ist da reingekommen?
soo, bis demnächst und viel Spaß beim raten!^^
unica
