Zum Inhalt der Seite

Die Katze auf dem Balkon

Die Geschichte der Gegensätze
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zu ihrer größten Enttäuschung stellte sie fest, dass die Kekse nur noch nach angefeuchteter Pappe schmeckten. Das Opfer dieser Metapher war leider auch das letzte halbwegs Essbare, was sie fand.

Die Sonne draußen zog sie an. Ein bisschen Schlaf war das beste Mittel, um vom Hunger abzulenken. Dieses beruhigende Gefühl, wie die Sonnenstrahlen langsam jeden Teil des Körpers erwärmen. Allmählich kam sie in diese verzaubernde Situation, die die Grenze zum Schlaf darstellte.

Freude erfüllte sie. Die Freude, die Sorgen für ein paar Stunden zu vergessen.

Leider war ihr auch das vergönnt. Da war er wieder. Diese... Person von gegenüber. Jeden Tag stand er am Fenster. Blickte scheinbar starr ins Leere. Doch in seinen Augen sah sie ganz deultich die Begierde. Die Begierde nach etwas Unbekanntem. Der Blick, der sie beunruhigte. Sie kannte ihn nicht. Auf der Straße hatte sie ihn noch nie gesehen von ihrem Fenster aus. Doch jeden Tag stand er irgendwann da.

ER Mit seinem Bierbauch. Mit seinen unbekannten Absichten. Mit seinem Belick. Ihr wurde schlecht, sehr gut. Umso schneller war sie weg vom Balkon und nach einem Besuch der Toilette schon wieder da. Er war weg. Endlich.

Zog sie sich zu knapp an? Gefiel ihm ihr Haar? Wieso beschäftigte sie das so? Sie ärgerte sich über sich selbst.

Schon zum siebten Mal las sie das selbe Buch. Doch sie empfand es als die beste Beschäftigung. Radio, TV, Zeitung... Sie verachtete es. Sogar das Kabel ihres Telefons hatte sie gezogen. RAus ging sie nur, wenn sie den Flur wischte oder einkaufte.

Sie wollte nichts anderes und coh sehnte sie sich anch nichts so sehr wie nach Veränderung. Eine Lösung gab es nicht. DAs machte sie traurig und wütend. Langsam nahm die Sonne eine orangene F#rbung an. Perfekt. Ein guter Grund zum Schlafen. Nach einem weiteren Besuch der Toilette legte sie sich hin. Ihr Kissen war nassgeweint.
 

Sonnenlich legte sich sanft auf sie DAs Übliche wie jeden Morgen. Augensalbe, Waage, Toilette, ein Glas Wasser, Frühsport. Drinnen natürlich. Im Frühtau zu Berge. Das war früher ihr Lieblingslied. Oft sang sie es auf ihrem Laufband. Auf das war sie sehr stolz. 4 Wochen war sie dafür arbeiten gegangen. Die Stütze hätte nicht gereicht dafür.

Wie der ging sie auf den Balkon. Sofort schloss sie die Augen. Eine Katze miaute. Die junge frau lächelte.

Die Neugierde zwang ihren Blick zum Fenster des Mannes. Ihr Ausblick war diesmal ein ganz anderer. Sie sah nur noch, wie er zu Boden sank. Langsam. Mit seinen verdrehten Augen. Nur noch seine Hand war am Fensterbrett zu sehen. Und Blut.

War das gespielt? Solche Witze macht man nicht. Doch irgendwie...

Sie überkamen Schuldgefühle. Unterlassene Hilfeleistung. Sie lief hektisch auf und ab. Schließlich zog sie sich die Schuhe an und lief zur anderen Seite des Hauses. Die einzige belegte Wohnung in der 2. Etage. Das musste es sein!

Sie klingelte. Sie klopfte. Sie hämmerte. Sie sorgte sich.

Obwohl sie ihn nicht kannte und das auch nicht wollte. Ein Mensch in Not. Sie kam sich wieder so hilflos vor.

Die Tür öffnete sich. Da stand er. Mit seinem fragenden und mügden Blick. Sie stand da und kam sich unglaublich blöde vor.

Sie. Mit ihrem knöchrigen Körper. Mit ihren aufgekratzten Armen. Mit ihren erschöpften Augen. Auf ihren dürren Beinen.

Er. Mit seinem riesigen Körper. Mit seinen blutigen Armen. Mit seinen dunkel unterlaufenen Augen. Auf seinen stämmigen Beinen.

Er nickte. Sie fühlte sich, als wenn sie ihm grade ihr Leben erzählt hatte.

Starren. Peinliche Stille.

Beide nickten zur Verabschiedung. Worte waren überflüssig, sie hatten beide sowieso einen Kloß im Hals.

Sie drehte sich um und ging nach Hause.

Die Katze saß wieder auf dem Balkon. Ein Blick und die junge Frau legte sich schlafen. Sie freute sich auf ein Lächeln am nächsten Morgen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-09-08T19:39:36+00:00 08.09.2011 21:39
Eine wirklich sehr sehr schöne Geschichte! Erinnerte mich ein bisschen an das Fenster Theater von Aichinger :)
Von:  Thetis
2007-01-10T22:41:58+00:00 10.01.2007 23:41
wie schön ^^
die geschichte is soooo toll... ich wusst gar nich das du so geniale geschichten schreiben kannst ^o^
Von: abgemeldet
2006-07-05T12:46:40+00:00 05.07.2006 14:46
Schöne Geschichte und wenn man von den paar Fehlern am Anfang absieht auch sehr schön geschrieben. Mir persönlich gefällt der Schreibstil, hoffe auf weiter Geschichten.....


Zurück