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Ein verpfuschtes Leben

Vergewaltung, Drogen, Prostitution, eine junge Frau auf abwegen...
von

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Ohne Titel

Ein verpfuschtes Leben
 

Servus ihrs. Diese Kurzgeschichte hab ich schon vor einem Jahr geschrieben. Ein Drama vom feinsten. Hoff euch gefällts.
 

H

allo, mein Name ist Michelle Daniels. Ich bin in einem kleinen Viertel namens Portland, in Massachusetts aufgewachsen. Dieser Ort glich einem Bilderbuch - glückliche Familien, Blumenbeete die so dufteten wie der schönste Tag im Jahr, mit Springbrunnen und lachenden Kindern. Aber oft trügt der Schein. Geschiedene Paare, die sich schon anschreien, wenn sie sich einander auf zwei Meter nähern. Weinende Kinder, die geschlagen wurden, weil sie mal wieder nicht das taten, was ihnen befohlen wurde. Wer kennt das nicht? Man wünscht sich ein Leben voller Harmonie und Liebe und oft wird dies einem verweigert und man vegetiert nur so vor sich hin, nur um da zu sein. Darauf hoffend geliebt zu werden.

Ich weiß manchmal ist das nicht so, aber in meinem Fall schon. Und wenn ihr wollt, erzähle ich euch meine Geschichte:
 

I

ch wurde am 9.7.1975 in den Schoß einer ganz normalen und glücklichen Familie geboren. Alles schien perfekt bis zu meinem fünften Lebensjahr. Ich war gerade im Kindergarten. Als mein Vater mich abholen kam und mit mir schleunigst irgendwohin fuhr. Ich weiß noch ganz genau wie lange wir fuhren. Stunde um Stunde schien wie Sand durch meine kleinen Finger zu rieseln. Es war eine Qual Tage mit Warten zu verbringen, ohne Antworten zu bekommen. Oft träumte ich davon, wie sich meine Eltern, abends wenn sie glaubten ich würde schlafen, laut stritten. Oft habe ich gedacht, ich wäre der Grund, aber das habe ich nie erfahren.

Jedenfalls hielten wir eines Tages vor einem kleinen Motel. Drinnen roch es vermodert und es war kalt. Draußen fing der Wind schon heftig an zu Wehen und es würde bestimmt nicht mehr lange dauern, bis das Unwetter stärker werden würde. Ich fing an zu weinen und fragte meinen Vater, warum wir nicht zu Hause bei Mama waren, die mir wahrscheinlich eine Geschichte vorlesen und mir einen Gute-Nacht-Kuss geben würde. Wütend sah er mich an und schrie mir ins Gesicht, dass er schon seine Gründe haben werde und ich jetzt sofort schlafen gehen soll.

Im Bett fragte ich mich warum er das getan haben könnte. War Mami böse auf uns? Ich wusste es nicht.

Mitten in der Nacht wachte ich auf, weil ich etwas Schweres auf mir spürte. Ich schlug meine Augen auf und sah meinen Vater. Grinsend, wie ich ihn noch nie vorher gesehen hatte.

Ich fragte ihn warum er denn auf mir liegen würde. Und er antwortete mit einem Unterton bei dem ich, wenn ich älter gewesen wäre, sofort misstrauisch geworden wäre, dass er nicht wolle, dass ich friere, weil es ja so kalt sei. Aber als er dann noch von mir verlangte, dass ich mich ausziehe sollte, ich sei ja ganz verschwitzt, hätte ich etwas merken müssen.

Als ich nackt war, zog sich mein Vater auch aus und als ich ihn darauf ansprechen wollte meinte, er nur er wisse schon was er da tue. Er legte sich auf mich und plötzlich verspürte ich im Unterleib einen heftigen Schmerz. Schmerzen die mir die Kehle zuschnürten. Als ich es aber dann doch fertig brachte den Mund auf zu machen, hielt ihn mir mein Vater zu und meinte alles sei okay. Danach weiß ich nichts mehr, denn die Schmerzen hatten mir das Bewusstsein genommen. Am nächsten Morgen wachte ich mit pochenden Schläfen und mit starken Schmerzen auf, aber es war niemand zu sehen, also machte ich mich auf den Weg in die Küche, weil ich einen riesigen Hunger hatte. Ich machte gerade das Radio an - als ich meine Mama hörte: „ Falls jemand vor zwei Tagen einen 1,89m großen Mann mit einer schwarzen Lederjacke und Hose mit einem 1,05m großen, 5-jährigen Mädchen mit blonden, schulterlangen Haaren in einem roten Pick-up mit den Kennzeichen PL-AS-483 gesehen hat, dann melden sie sich unter...........Den Rest hörte ich schon gar nicht mehr, denn ich rief nach meinem Vater, um ihm die frohe Botschaft zu machen, dass Mami doch nicht böse auf uns sei, aber er war nirgends zu finden. Also machte ich mich auf die Suche nach ihm. Ich zog mich an und ging nach draußen. Es war noch etwas dämmrig, aber ich machte mich trotzdem auf den Weg. Schon nach kurzer Zeit hatte ich das kleine Dorf verlassen, unermüdlich nach meinem Vater rufend. Bald fing mein Bauch wieder an zu knurren und ich wollte mich auf den Rückweg machen, als ich merkte, dass ich nicht mehr wusste, wo ich war. Ich fing an zu weinen. Nur durch Zufall kann man sagen, dass ich wieder zurück zu meiner Mutter gekommen bin. Denn ausgerechnet in diesem Augenblick kam ein Sheriff, der gerade seine Streife die Straße entlang machte, an mir vorbei. Auf dem Revier erzählte ich, wie mein Vater mich abholte und wegbrachte. Ich erzählte auch was in der Nacht davor passiert war. Fassungslos riefen die Polizisten meine Muter an, die schon nach drei Stunden da war und mich erleichtert in ihre Arme schloss. Mein Vater wurde sofort wegen Missbrauch und Entführung angezeigt.

Ein gutes Ende wollte man meinen, nicht wahr?

NEIN- das war erst der Anfang!

Sieben Jahre waren seither vergangen und die Schule hatte gerade wieder begonnen. Ich hatte Freunde kennengelernt und meine Mutter ließ mich zu Hause keine Sekunde aus den Augen, kam wieder einer dieser Menschen die einem das Leben schwer machten zu uns in die Klasse. Laura Mitchell.

Wir freundeten uns am Anfang sogar an, aber es gab Momente im Leben, bei denen ich das bereute.

Laura und Michelle, das hört sich doch für fremde Ohren gut an, aber für mich war es die schiere Qual, das zu hören. Ich erzähle euch, warum:
 

L

aura war am Anfang eines dieser Mädchen, die man sofort ins Herz schließen konnte.

Sie hatte braune Locken, die, wenn sie in der Sonne stand, rot glänzten. Ich liebte ihr Haar. Sogar ihre Stimme und ihr Gesicht. Zu diesem Zeitpunkt wollte ich genau so sein wie sie. So beliebt und schön.

Laura und ich verstanden uns prächtig und alle beneideten mich darum, dass ich ihre beste Freundin war und niemand sonst. Und darauf war ich stolz. Das war leider ein großer Fehler.

Ständig verlangte sie von mir irgendetwas für sie zu tun. Z.B. von meinem Geld Puppen für sie zu kaufen, oder für sie bei der Pause anstehen und ihr Essen bezahlen. Dadurch vernachlässigte ich meine besten Freunde Louise und Dominik. Und auf irgend eine Weise schaffte sie es ihnen Lügen aufzutischen, die ich über sie erzählt haben soll. Ich konnte einfach nicht glauben, dass Laura mir so etwas antun könnte und redete mir deshalb ein, dass sich im Laufe der Zeit das alles wieder bessern würde. Im Gegenteil. Es wurde schlimmer. Manchmal fand ich tote Tiere in meinem Spint oder alle Hefte waren zerrissen und innen drin stand so was wie „Verräterin“ oder „Hure“ das war noch das harmloseste. Im Unterricht schossen sie mich oft mit allem möglichen ab. Einmal hatten sie überall in der gesamten Schule Plakate mit der Aufschrift „Michelle liebt Herrn Birch“ aufgehängt. Das war mein größtes Geheimnis und nur Louise hatte das gewusst, jetzt aber wusste es die ganze Schule. Die Zeit danach, in der mich alle anstarrten sich wegdrehten, tuschelten und über mich lachten, war die schlimmste die ich bis dahin erlebt hatte. Auch Drohungen bekam ich. Für eine Zwölfjährige ist diese Zeit besonders schlimm, weil ich in einer Zeit war, in der ich viel Liebe und Zuwendung brauchte. Ich weiß nicht mehr so genau, wie ich das dann doch überstanden habe, aber ich weiß, dass ich es geschafft habe. Obwohl mir heute alles unerklärlich erscheint.

Zuhause ging es mir auch nicht viel besser als in der Schule. Meine Mutter kümmerte sich in der Zeit, in der ich sie dringend brauchten nur um ihren neuen Freund Jeff. Immer nur Jeff hier und Jeff da. Oder Sätze wie „Ach Liebes, kannst du Jeff-Schätzchen einmal ein Bier bringen“. So ging es jeden Tag. Jeff hockte auf der Couch, trank Bier, schaute fern und genoss das Leben als Herr des Hauses in vollen Zügen, indem er meiner Mutter und mir das Leben zur Hölle machte. Ich wusste nicht was meine Mutter so an ihm fand. So ging es einige Jahre lang, bis ich die High School fertig machte und aufs College wechselte.Dort lernte ich dann Steve kennen. Das erste mal in meinem Leben fühlte ich mich als Mensch.. Eine Person die nicht nur ein Niemand war, sondern jemand. Dieses Gefühl war so unbeschreiblich, dass ich es nicht ausdrücken kann. Es wurde Zeit für mich zu leben.

Steve und ich waren das perfekte Paar.
 


 

A

ls ich aber den Anruf erhielt, der mein restliches Leben für immer änderte, brachen Welten für mich zusammen. Man kann es erst begreifen, wenn man es am eigenen Leib zu spüren bekommt. Eine Mutter zu verlieren, egal wie sie einen behandelt hat, hinterlässt ein Loch im Herzen. Für manche ein großes, für andere ein kleines. Für mich war es leider sehr ein großes Loch. Mir wurde ein Teil von mir weggenommen, der Boden unter den Füßen weggezogen. Ich zog mich mehr und mehr zurück. Meine Mitmenschen merkten dies auch und entfernten sich ebenfalls. Auch Steve. Ich verstand nicht, dass er mich ausgerechnet jetzt im Stich ließ, wo ich ihn doch so dringend brauchte. Nach der Trennung von ihm kapselte ich mich noch mehr von den anderen ab. Meine Noten wurden immer schlechter, bis ich schließlich von der Schule flog. Vielleicht hätten mir die Menschen um mich herum Zeit lassen oder mir helfen sollen. Aber es ist nicht okay anderen die Schuld am eigenen Versagen zu geben. Oder war es nicht mein Fehler sondern der meiner Mutter? Warum musste meine Mutter ausgerechnet jetzt sterben? Immer drängt sich die Frage „Warum ausgerechnet jetzt und nicht später?“ in meinem Kopf. Sie brannte sich richtig ein. Aber bei einem, glaube ich, bin ich mir jetzt ziemlich sicher. Es könnte zwar sein, dass es nicht stimmt, aber es könnte durchaus sein, dass Gott mir diese Bürden auferlegt hat um mich zum testen. Einige unter euch werden jetzt wahrscheinlich denken. Gott? Warum er? Ich kann euch die Antwort nicht geben, aber vermuten. Das kann ich schon. Ich glaube, weil es ein Schicksal gibt. Und eine höhere Macht, die dieses Schicksal lenkt. Ich weiß es klingt dumm. Aber wie sollte man es dann erklären. Vielleicht, dass alles ein Zufall ist? Nein. Das glaube ich nicht. Aber man lasse jedem seinen Glauben an die Zukunft. Eine, die mal besser und Mal schlechter ist. Bei mir war sie meistens, nein, immer schlecht.

Ich stand nun da. Ohne Ausbildung, ohne Eltern. Halt nein, war da nicht noch wer. Ja mein Vater. Soweit ich wusste, war er schon wieder aus dem Gefängnis draußen. Sollte ich zu ihm gehen? Nein, das würde ich nicht. Da war ich mir sicher. Nie wieder wollte ich seine hässliche Visage sehen, wenn er so hämisch lacht, dass es einem eiskalt den Buckel hinunter läuft. Nein! Lieber würde ich in der Gosse landen. Aber wenn ich gewusst hätte, dass das wirklich passiert, dann hätte ich den Mund nicht so voll genommen.

Aber jetzt war es zu spät. Es wäre vielleicht doch besser gewesen, zu ihm zu gehen.
 

I

ch wohnte schon seit einiger Zeit neben einem Müllcontainer, dessen Gestank bestialisch war, aber ich hatte mich längst daran gewöhnt. Da lernte ich Jim kennen. Ich kann mich nicht daran erinnern wie, er war plötzlich da. Er war es auch, der mir das erste Mal Drogen gab. Es war atemberaubend. Ein Gefühl das ich so sehr vermisste. Aber als die Wirkung nach ein paar Stunden verflog, holte mich die Realität ruckartig und mit roher Gewalt zurück. Ich wollte mehr, aber wo sollte ich das Geld herkriegen. Eine wildfremde Person ohne Schulabschluss, Ausweise geschweige denn von einer Wohnung. Wer würde mich da nehmen? Bestimmt niemand. Da war ich mir so ziemlich sicher.

Nach kurzer Zeit lernte ich Tracy kennen. Wir kamen ins Gespräch und durch sie erfuhr ich auch, wo ich an einem Job kommen könnte. Es war nicht die beste, aber es war Arbeit. Aber ich brauchte dringendst einen Job. Nicht nur um mir etwas zu essen leisten zu können. Ich brauchte Drogen.

So wurde ich also Prostituierte. Das Leben als Nutte lief immer gleich ab. Um acht Uhr abends fing die Schicht an. Das einzige was man dazu brauchte waren viele Kondome und möglichst wenig Kleidung am Leib, damit die Kunden auch kamen, denn das hieß mehr Kohle. Einige meiner Kunden waren von der Sorte, je jünger desto besser. Und weil ich gerade mal 16 ½ war, war ich diejenige, die am meisten von unserer Gruppe verdiente.

Zusammen waren wir drei. Cassidy war 18, Miranda war 21 und natürlich ich. Cassidy war in dieser Zeit meine beste Freundin, nun ja, wenn man das so nennen darf. Aber Freundin ist Freundin. Miranda konnte mich kaum leiden. Ständig machte sie mich fertig, weil ich ihr die Show stahl, wie sie das nannte. Der Job brachte zwar Umsatz, aber fast alles bekam mein „Chef“. Mir blieb nur ein kleiner Teil.

Ein Jahr machte ich diesen Job bereits, als mein Arbeitgeber mich gegen 2900 $ verkaufte. Woher ich das weiß? Cassidy hatte es mir gesagt. Und so kam ich nach New York. Hier gab es weit aus mehr Kundschaft, aber dafür auch viel brutalere. Oft kam ich mit blauen Flecken oder Blutergüssen in meine armselige Wohnung. Manchmal hatte ich auch Prellungen oder Schmerzen im Unterleib, aber für mich war das schon längst normal.

Oft lag ich wach im Bett und dachte darüber nach, wie ich in so etwas hineingeraten konnte. Wusste aber keine Antwort. Sicher, ich war selber Schuld, hätte mich bloß nicht so von dem Tod meiner Mutter beeinflussen lassen sollen. Dann hätte ich jetzt einen Schulabschluss und anständige Arbeit. Dann wäre auch der ganze Mist nicht passiert. Manchmal fehlte mir auch Cassidy. Aber am meisten fehlte mir meine Mum. Wie schön es mit ihr doch war und jetzt sollte alles vorbei sein? Ich könnte doch nochmal von ganz von vorne anfangen. Nur noch einmal glücklich sein im Leben. Ich dachte auch über den Tod nach, wie es wohl ist zu sterben. Was hat wohl meine Mutter gedacht als sie gestorben ist? Hatte sie da an mich gedacht? Sie fragen konnte ich ja wohl schlecht.
 

J

ahre vergingen und ich wurde schon ein richtiger Profi. Glücklich war ich aber nicht darüber.

Als ich zwanzig war, merkte ich zum ersten Mal, dass mit mir irgendetwas nicht stimmen konnte. Mir war oft schlecht, ich hatte heftige Schmerzen am ganzen Körper und ständig Erkältungen. Deshalb ging ich zum billigsten Arzt, den ich finden konnte und ließ mich untersuchen. Die zwei Wochen Wartezeit waren die reinste Folter. Während dieser Zeit ging ich auch nicht zur Arbeit, obwohl mich mein Chef deshalb zusammenschlug und dann rausschmiss. Und als schließlich das Ergebnis kam, wurde ich fast ohnmächtig.

HIV-positiv. Für mich brach eine Welt zusammen. Wer hatte mir das angetan. Hatte ich jemanden angesteckt? Tausend Fragen schossen mir in diesem Moment durch den Kopf, als ich langsam nach Hause ging. Das alles konnte doch nur ein Fehler sein. Ich musste mich ein zweites Mal testen lassen. Unbedingt! Also ließ ich noch einen Test machen, aber der brachte das gleiche Ergebnis. Ich war HIV-positiv und musste mich damit abfinden.

Die Medikamente, die ich nehme musste, waren teuer und außerdem war ich körperlich, ebenso wie geistig, völlig am Ende. Was sollte ich jetzt nur tun? Eine Arbeit hatte ich ja jetzt nicht mehr. Einen neuen Job? Dazu war ich zu schwach. Ich dachte angestrengt nach, kam aber zu keinem Entschluss. Als ich im Bett lag fiel mir ein, dass ich morgen Geburtstag hatte. War ich froh darüber? Es gab ja niemanden mit dem ich ihn feiern konnte. Das war das letzte woran ich denken konnte, bevor ich einschlief.

Am nächsten Morgen weckte mich das Hupkonzert, das wie jeden Morgen vor meinem Apartment stattfand. Benommen stand ich auf um mir etwas zu essen zu holen, fand aber nur ein paar Müsliriegel, die schon anfingen zäh zu werden. Ich überwand mich trotzdem sie zu essen und summte leise „Happy Birthday to me, Happy Birthday to me…“. Plötzlich schoss mir ein Gedanke durch den Kopf. Sollte ich etwa an dieser Krankheit leiden, um irgendwann in naher Zukunft jämmerlich zu sterben? Nein, das würde ich nicht zulassen. Ich schnappte mir ein Blatt Papier und schrieb:
 

Liebe Mum
 

Ich weiß genau, dass du diesen Brief nie lesen wirst, weil du ja tot bist. Aber das tut jetzt gar nichts mehr zur Sache. Ich werde zu dir kommen und werde es auch wahrscheinlich nicht bereuen, obwohl ich weiß, dass das was ich tue nicht richtig ist. Aber ich werde eine von vielen in New York sein. Vielleicht wird man mich erst ich ein paar Wochen finden. Aber dann wissen sie wenigstens wann ich gestorben bin. Ich bin am 9.07.1995 gestorben. Genau an meinem Geburtstag!

Hast du an mich gedacht, als du gestorben bist? Ich werde jedenfalls an dich denken.
 

In Liebe

****

deine Michelle
 


 

Nachdem ich diesen Brief geschrieben hatte, ging ich zu meinem Bett, nahm die Schlaftabletten heraus, die ich immer vor dem Zubettgehen nahm, damit ich besser schlafen konnte, griff nach dem Glas das daneben stand und schluckte das ganze Fläschchen, legte mich hin und dachte an mein versautes Leben, alles was passiert war und geschehen wird. Ich dachte an den Tod, wie er wohl ist. Ist er so, als würde man schlafen?

Ich merkte, dass die Tabletten anfingen zu wirken und ich müde wurde. Ich deckte mich zu und dachte an meine Mutter. Ich wusste noch genau wie sie roch, wie sie lachte und wie sie aussah. Ich sah ihre blonden Locken vor meinem geistigen Auge, konnte sie riechen, fast berühren.

Dann wurde alles schwarz.
 


 

Nachwort:
 

Mein armes kleines Mädchen. Ich weiß, ich habe ihr sehr wehgetan und ich bereue es auch zutiefst. Meine arme kleine Michelle ist jetzt aber für immer weg und ich habe dazu beigetragen, dass sie sich umbringt. Hätte ich ihr das nicht angetan, dann hätte sie nach dem Tod meiner Frau zu mir kommen können. Dann wäre sie jetzt noch am Leben. Aber das hat sie nicht gemacht und ich kann auch verstehen warum. Sie war doch noch so jung und hat schon so viel durchmachen müssen. Es tut mir so leid.
 

Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Dark_Mondkind
2007-01-18T18:17:59+00:00 18.01.2007 19:17
erst einmal ein großes lob!
in find die geschichte krass,aber es ist wirklich der alltag für nicht wenige menschen auf dieser welt!und das ist schrecklich!
weiter so!danke^^

nur eins, ich hoff, du bist mir nicht böse, aber ich find das nachwort von dem vater nicht gut bzw passend...-.-
ich weiß nicht, ich für meinen teil würde es glaub ih weglassen*gls*
Von: abgemeldet
2006-10-26T14:59:55+00:00 26.10.2006 16:59
Die Geschichte ist schon echt krass...
Erst ihr Vater, der sie missbraucht. Dann der Tod von ihrer Mutter *heul*
Durch den Verlust ihrer Mutter flog sie auch noch von der Schule und hat keinen Abschluss.
Oh je, ich dachte ich lese nicht richtig als ich in der Geschichte erfuhr dass sie dann noch auf der Straße landet. Aber ich kann verstehen, deshalb sie nicht zu ihrem Vater gegangen ist!?
Okay, jeder muss mal die Erfahrungen mit Drogen machen, aber dafür gleich als Prostituierte zu arbeiten!!!! Ich dachte ja, als dass sie schwanger sein, da ihr oft schlecht war, aber dass sie HIV-positiv ist, hätte ich echt nicht gedacht *verwundert*

Ein tragisches Ende und dass an ihrem Geburtstag…

Cu
Von:  Goettin_Isis
2006-05-10T19:17:13+00:00 10.05.2006 21:17
*heul*
die srory ist echt klasse gewesen.
nur halt sehr traurig.

Bye Isis
Von:  Goettin_Isis
2006-05-10T19:12:10+00:00 10.05.2006 21:12
*heul*
die srory ist echt klasse gewesen.
nur halt sehr traurig.

Bye Isis
Von:  aurelia
2006-05-10T14:41:22+00:00 10.05.2006 16:41
*schnüff*
Ach herje...was für ein verkorkstes Leben.
Ich kann gar nicht wirklich was jetzt sagen...*taschentuch nehm*
Du hast das einfach nur mega klasse geschrieben. Wie bist du nur auf die Idee gekommen?


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