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Diese Liebe darf nicht sein

Eine little Story, in der es um ein junges Mädchen geht, die sich in einen wesentlich älteren Mann einlässt..
von

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Ohne Titel

Diese Liebe darf nicht sein
 

H

i Leute ich heiße Nancy Watkins und ich werde euch heute, hier und jetzt meine Geschichte erzählen und wie sie sich zugetragen hat. Mein Wohnort und mein genaues Geburtsdatum spielen keine Rolle. Nur, dass ich mittlerweile 16 Jahre alt bin und 14 war, als das hier passierte:
 

„I

ch kann es einfach nicht glauben, was hast du dir dabei gedacht mich in diesem stinklangweiligen Feriencamp anzumelden?“ „Nun ja ich dachte es sei mal eine Abwechslung für dich.“ „Abwechslung, na dass ich nicht lache“, schrie ich meiner Mutter ins Gesicht, nachdem sie mir diese „frohe Botschaft“, wie sie es nannte, mitgeteilt hatte. Wütend wie ich war, stampfte ich aus der Küche und knallte mit vollem Karacho meine Zimmertür zu. „Ich werde da nicht hingehen“, schrie ich meiner Mutter durch die verschlossene Zimmertür entgegen.

Und ich würde doch hingehen. Nachdem sie mir mit einem Jahr Taschengeldverbot drohte, musste ich wohl oder übel die sechs Wochen Camp über mich ergehen lassen. So schlimm konnte es doch nicht werden. Aber wenn ich damals schon gewusst hätte, was da auf mich zu kommen würde, hätte ich das Jahr Taschengeldverbot liebend gerne in Kauf genommen. Aber es kam, wie es kommen musste. Einen Tag vor der Abreise verzog ich mich schmollend in mein Zimmer und packte meine Sachen. Als ich so in meinem Zimmer saß, dachte ich über meinen Vater nach. Keine Ahnung warum ich ausgerechnet jetzt an ihn denken musste. So lange hatte ich schon nichts mehr von ihm gehört. Er lebte seit meinem 8. Lebensjahr in Deutschland bei seiner neuen Frau und deren Kindern. Hat uns einfach im Stich gelassen. Dieser Mistkerl! Ist einfach bei Nacht und Nebel verschwunden. Ohne uns etwas zu sagen. Meine Mutter und ich haben uns sogar Sorgen um dieses Schwein gemacht. Er hat dann drei Tage später aus Deutschland angerufen und uns alles erklärt.

Am nächsten Morgen musste ich schon um halb sechs aufstehen, was für mich der reinste Horror war, denn ich war eine Person, die am Wochenende oder in den Ferien nicht vor elf aus den Federn kommt. Also könnt ihr euch sicher vorstellen wie mir zumute war. Wie in Trance zog ich mich an, nahm meine Koffer und schlurfte aus dem Zimmer. Im Auto schlief ich auch sofort wieder ein und wachte erst auf, als meine Mutter mich rüttelte und rief: „Wir sind da, aufstehen.“ Langsam öffnete ich meine Augen und stellte fest, das wir vor einem riesigen Tor standen, auf dem stand: CAMP FIELCREST

Na super. Da saß ich nun mit zerzauster Frisur neben einer Mutter die sich vor Freude kaum einkriegen konnte. Das konnte ja toll werden. Ohne noch ein Wort zu verlieren stand ich auf, nahm mein Gepäck und ging in Richtung Büro. Meine Mutter ging vor mir. Dort angekommen füllte sie noch ein paar Anmeldungen aus und stolzierte danach an mir vorbei in Richtung Tür. Blieb aber abrupt stehen machte kehrt und sagte noch schnell: „Also dann. Sei ja brav und stell keinen Unfug an.“ Nach dieser herzergreifenden Verabschiedung hauchte sie mir noch einen Kuss auf die Backe, flüsterte noch ein kurzes „Tschüss“ in meine Richtung und weg war sie. Da stand ich nun völlig verblüfft und konnte mich kaum rühren, als mich plötzlich eine Hand an der Schulter packte. Ich erschrak zu Tode und als ich mich umdrehte, verschlug es mir den Atem.

Ein Mann, wie in meinen kühnsten Träumen stand genau vor mir und lächelte mich an.
 

„H

allo mein Name ist Dave, ich bin hier einer der Betreuer und du bist wohl Nancy, oder?“ „H-h-hallo“, stammelte ich ihm entgegen und konnte meine Augen nicht von ihm abwenden. „Nun ja, dann wollen wir dir mal dein Zimmer zeigen“.

Was soll man dazu sagen? Ich hab mich eben auf den ersten Blick in einen vermutlich 30- jährigen Mann mit braunen Haaren, blauen Augen und muskulösen Armen verliebt. Vielleicht war das hier Schicksal oder doch purer Zufall. Wer weiß.

Als ich dann in meinem Bett in einer kleinen Holzhütte lag und an die Decke starrte, dachte ich nur an ihn. Ob er eine Freundin hat oder gar verheiratet ist? Und lauter so’n Zeug. Kurz darauf bin ich dann wohl schon eingeschlafen.

Am nächsten Morgen weckte mich das Gebimmel einer Glocke. Und als ich es schließlich schaffte meine Augen aufzuschlagen sah ich in das Gesicht einer jungen Frau, die sich gerade in das Bett unter mir beugte um die Person die darin lag aufzuwecken. Wahrscheinlich sollte ich auch noch drankommen, aber ich schaffte es auch so mich aufzuraffen. Gähnend rieb ich mir den Schlaf aus den Augen, als sich das Gesicht zu mir aufrichtete und erstaunt feststellte, das ich bereits wach war. „Oh guten Morgen. Hast du gut geschlafen?“ , fragte sie mich und sah dabei sehr wach aus. „Ja es geht!“ antwortete ich müde. „Na gut. Alle aufstehen und anziehen wir treffen uns in fünf Minuten am Feuerplatz!“

Verschlafen zog ich mich an und sah währenddessen auf meine Armbanduhr. „Was? Erst fünf Uhr!“ Entsetzt schrie das Mädchen unter mir, das sicher nicht älter war als ich auf, „Oh mein Gott, so früh?“

Am Feuerplatz angekommen sah ich, dass das Feuer bereits brannte. Deshalb setzte ich mich auch ganz nah daran, weil mir schrecklich kalt war. Aber anscheinend ging es den anderen genauso wie mir, denn sie setzten sich ebenfalls ganz nah daran und rieben ihre Hände.
 

„S

o, es scheinen alle da zu sein. Na dann fangen wir mal an. Ich heiße Amanda und ich möchte euch alle im Camp Fielcrest begrüßen. In den nächsten Wochen werden wir das Zusammenarbeiten in einer Gruppe sowie das Überleben in der Wildnis üben. Ihr werdet jetzt nach der Reihe aufstehen und euch vorstellen. So, wir fangen mit dir an“ und mit diesen Worten deutete sie auf mich. Ich stand also auf und begann: „Hallo, mein Name ist Nancy, ich bin 14 Jahre und gehe auf die Roosvelt High School in Virginia. Dort lebe ich auch mit meiner Mutter.“ Nachdem ich das gesagt hatte, setzte ich mich erleichtert hin.

„Gut. Und jetzt der nächste.“ So ging das den halben Vormittag. Bis alle durch waren und Dave zu sprechen begann. „So, nun, da alle sich vorgestellt haben, teilen wir jetzt die Gruppen ein. Das läuft folgendermaßen ab. Jeder nimmt sich aus dieser Kiste einen Zettel. Auf jedem Zettel steht eine Nummer. Wenn eine Zahl von 0-10 darauf steht, gehört ihr zu Gruppe eins und damit zu mir. Bei Zahlen zwischen 11 und 21 gehört ihr zu Gruppe zwei und deshalb zu Amanda. Die restlichen Zahlen gehören der dritten Gruppe und damit Marie an.“ Als er fertig gesprochen hatte, gingen alle nach vorn um sich einen Zettel zu holen. Ich hoffte inständig, dass ich eine Zahl unter zehn ziehen würde und als ich schließlich an der Reihe war, zog ich die neun. Mit einem Lächeln ging ich zu meinem Platz zurück. Aber als mich meine Sitznachbarin ansprach, erschrak ich zutiefst, denn ich war immer noch ganz bei den Gedanken bei ihm. „Hi Nancy, ich bin’s ,Joy. Erkennst du mich? Ich bin in deine Schule gegangen. Ich bin auch bei dir in der Hütte. Findest du nicht auch, dass Dave einfach süß ist? Zum Glück bin ich bei ihm in der Gruppe. Du auch?“ „Ich? Ähm ja.“ „Na ja also dann bis später. Jetzt gibt’s essen.“ „Ja. Tschüss“
 

N

ach dem Essen hatte jeder Zeit für sich. Also ging ich ein bisschen Spazieren um meine Gedanken zu ordnen. Joy. Joy? War das nicht die, die wegen einen riesigen Skandals von der Schule geflogen ist? Aber warum redete sie mit mir? Soweit ich wusste, gab sie sich bis jetzt nicht mit so Leuten wie mir, oder anderen, die ihr ihrer Meinung nach nicht würdig waren, ab. Da war ich mir ziemlich sicher. So grübelte ich noch einige Zeit vor mich hin, bis ich eine Hand auf meiner Schulter spürte und erschrocken aufschrie: „Oh entschuldige, ich wollte dich wirklich nicht schon wieder erschrecken.“ „I- ist schon okay“, stammelte ich mühsam und sah dabei in die wunderschönsten blauen Augen die ich je gesehen hatte. Ihr könnt euch sicher denken, wem sie gehören. „Hast du mich denn nicht gehört wie ich dich gerufen habe?“ „Nein. Habe ich nicht“ „Ach, ist ja auch egal.“ „Äh Dave, warum bist du mir eigentlich gefolgt?“ „Oh, nun, ich musst dich mal was fragen. Es geht mich auch eigentlich nichts an, aber du bist mir halt gleich als ich dich zum ersten Mal gesehen habe aufgefallen und deshalb wollte ich unbedingt mit dir reden, aber ich habe dich nicht gefunden. Und als ich dich dann weggehen sah, musste ich einfach die Chance nutzen. Aber dann ist Joy gekommen und hat gesagt, ich soll mich gar nicht um dich kümmern. Sie ist nicht gerade deine Freundin, oder?“ „Nein.“ „Aber sicherlich bist du auf Mädchen wie sie nicht angewiesen.“ „Nein. Glaub ich auch nicht. Ich bin mir nicht mal sicher ob Joy überhaupt Freunde hat“, erwiderte ich. „Was hat sie eigentlich noch so alles über mich gesagt?“ „Obwohl es schon ein bisschen dämmrig war merkte ich, dass Dave rot wurde. „Ach, nichts besonderes“ „Komm schon raus damit“, bohrte ich nach, denn ich wollte unbedingt wissen was sie ihm erzählt hatte. Bestimmt nichts Gutes. Er schwieg aber weiterhin. „Also gut. Sie hat mir gesagt, dass ich mich nicht allzu intensiv mit dir beschäftigen sollte, weil du zu Hause mit einem Jungen befreundet bist, und dass ihr beide, also du und dieser Junge euch sehr gut versteht.“ „Uns sehr gut verstehen? Anscheinend hat sie die Kleinigkeit vergessen, dass ich mit diesem Jungen schon vor fünf Monaten Schluss gemacht habe!“ „Nun reg dich doch nicht so auf. Lass uns einfach nicht mehr darüber reden. Okay?“ „Okay.“ Doch plötzlich beugte er sich vor zu meinem Ohr. „Aber es gibt noch etwas was ich von dir wissen möchte“, flüsterte er mir hinein. Ich sah zu ihm auf und hoffte, dass er nicht merkte, dass meine Beine plötzlich wie aus Pudding waren und mein Herz wie verrückt schlug und mein Puls raste. „Es geht um diesen Jungen. Ich komme mir jetzt zwar ziemlich dumm vor, nachdem was ich eben gesagt habe, aber ich möchte trotzdem wissen, ob er dir noch etwas bedeutet.“ „Oh nein“, flüsterte ich genau so leise wie er. Für mich war er überhaupt nicht dumm. Um ehrlich zu sein, ich war sogar glücklich und geschmeichelt, dass er das wissen wollte. „Ich würde mich zwar freuen, wenn wir wieder gute Freunde werden könnten. Aber eigentlich sind wir das auch immer gewesen. Bei uns war es nicht gerade die große Liebe. Meine Knie sind nie weich geworden, so wie... “ Ich biss mir auf die Lippen, damit ich nicht weiterredete, denn sonst hätte ich nämlich noch „..bei dir“ hinzugefügt. Aber in Gedanken sprach ich es aus. Nach diesem Beinahe-Geständnis legte er seine Finger auf meine Lippen, damit ich nicht weitersprach. Ich schloss meine Augen und spürte seine sanften Lippen eine Sekunde später auf den meinen.
 

N

ach diesem Erlebnis, erlebte ich die folgenden zwei Wochen wie auf rosa Wolken. Besonders an den Abend des 15. Septembers. Es war kurz nach dem Abendessen, als Dave auf mich zukam und mir ins Ohr flüsterte, dass er mir was zeigen wollte. Er führte mich durch eine Lichtung, die an einem kleinen Bach endete. Dort angekommen gingen wir durch eine kleine Höhle und kamen an einer riesigen Wiese, auf der alle Arten von Blumen wuchsen, heraus. Verzückt umarmte ich Dave, der neben mir stand und machte mich sofort daran einen riesigen Blumenstrauß zu pflücken. Doch er hielt mich zurück und zog mich die Wiese hoch, bis wir auf einen kleinen Hügel standen. „Wir kommen gerade rechtzeitig“, meinte Dave, bevor ich die untergehende Sonne rotglühend vor uns sah. Der Himmel schien vor Farben geradezu zu explodieren. Ich war gerade beschäftigt diesen Augenblick zu genießen, als er sich über mich beugte und mich zärtlich küsste. Der Kuss schien nie enden zu wollen, doch plötzlich ließ er mich los, sah mir tief in die Augen und sagte: „Ich liebe dich Nancy. Schon vom ersten Augenblick an wo ich dich sah.“ „Ich dich auch“ ,konnte ich gerade noch herausbringen, bevor wir uns unserer Leidenschaft hingaben. Einige Stunden später wachten wir auf und merkten, dass es bereits dunkel geworden war. Wir zogen uns deshalb an und liefen so schnell wir konnten zurück zum Lager. Dort hatte man uns Gott sei Dank noch nicht vermisst. Also ging ich auch schnurstracks zurück zu meiner Hütte, nachdem ich mich mit einem Kuss von Dave verabschiedet hatte.

Im Bett dachte ich über ihn und mich nach. Wie würde meine Mutter darüber denken. Mit meinen Gedanken an Dave, meiner Mutter und mich schlief ich ein.

Auch die nächsten Tage und Wochen verbrachte ich damit den Vormittag und den Mittag so schnell wie möglich hinter mich zu bringen und den Abend dann mit Dave an unserem Lieblingsplatz zu verbringen. Aber nach einiger Zeit merkte ich, dass mit mir irgendwas nicht in Ordnung war. Meine Regel blieb aus und mir wurde nach dem Essen meistens schlecht.

Zum Glück durften wir einmal zur Stadt fahren um einzukaufen oder um zu feiern. Darum beschloss ich, mich in der Stadt von einem Arzt untersuchen zu lassen. Der Tag, an dem wir fuhren, war ein Freitag. Im Bus dachte ich darüber nach, was mir fehlen könnte. Eine Vermutung hatte ich schon. Und ich hoffte inständig, dass mein Verdacht sich nicht bestätigen würde. Der Bus ließ uns am Marktplatz raus und zum Glück stand dort auch eine Telefonzelle, von wo aus ich im Telefonbuch die Adressen eines Frauenarztes heraussuchen konnte. Ich nahm einen weiteren Bus und als ich vor der Praxis stand atmete ich noch einmal tief durch und öffnete die Tür.
 

I

ch hatte zwar die Vermutung schwanger zu sein, aber die Gewissheit, wirklich ein Kind zu bekommen traf mich doch fester als erwartet. Schockiert und etwas enttäuscht verließ ich die Praxis. Ich musste das unbedingt Dave erzählen. Vor lauter Gedanken hatte ich gar nicht bemerkt, dass es zu regnen begonnen hatte. Ich ging deshalb in die nächstbeste Telefonzelle und rief von dort aus Dave auf seinem Handy an. Ich sagte ihm, dass das, was ich ihm erzählen musste, ungeheuer wichtig sei und er darum so schnell wie möglich herkommen sollte. Er war auch zehn Minuten später da und ich stieg in seinen Wagen.

„Na, was ist denn so wichtig, was du mir erzählen musst?“ Das Herz schlug mir bis zum Hals als ich noch einmal tief Luft holte und zu reden begann: „Nun ja. Ich war gerade beim Arzt.“ „Oh Gott, bist du krank?“ „Nein. Ja. So was ähnliches.“ „Na was denn nun?“

„Dave“, begann ich. „Dave, ich bin schwanger.“ Der Rest war, als würde ein Gewitter über mich hereinbrechen. „Du bist was?“ „Schwanger. Hab ich doch schon gesagt“ „Eins ist sicher, ich bin nicht der Vater. Wer weiß mit wem du außer mir noch in der Kiste warst!“ „Was? Das darf doch nicht wahr sein. Du warst der einzige mit dem ich je geschlafen habe!! Sag mal spinnst du?“ „Wenn „es“ -und damit zeigte er auf meinen Bauch- von mir ist, dann wirst du es nicht bekommen!“ „Das ist nicht dein Ernst. Sag, dass du es nicht ernst meinst!“ „Doch. Oder willst du alles zerstören?“ „Was zerstören?“ „Meine Ehe, meine Familie, mein Leben!“ „Deine Ehe? Familie?“ „Ja. Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder.“ „Was? Und das hast du mir die ganze Zeit verschwiegen? Wie konntest du nur? Ich habe dir vertraut.“ Tränen rannen mir übers Gesicht. „Und nur dass du es weißt. Ich werde dieses Baby bekommen, ob du willst oder nicht.“ Mit diesen Worten machte ich die Tür auf und stand plötzlich auf der regennassen, gottverlassenen Straße die zum Camp führte. Ich sackte zusammen und fing herzerweichend an zu weinen. „Komm, steig ein, ich fahr dich zurück zum Camp.“ Obwohl ich nicht mehr zurück in sein Auto wollte, stieg ich trotzdem ein.

Im Camp angekommen, ging ich ins Büro um zu Hause anzurufen um mich abholen zu lassen. Schon am nächsten Morgen war meine Mutter da und fuhr mit mir nach Hause. Während der ganzen Fahrt erzählte ich ihr die ganze Geschichte von vornherein. Meine Mutter blieb aber ruhig, was ich gar nicht erwartet hätte. Sie erzählte mir, dass ihr dasselbe auch mal passiert sei. Damals war sie mit ihren Eltern in den Urlaub gefahren und da hatte sie sich in den Sohn des Obers verliebt. Der war da auch ungefähr so alt gewesen wie Dave. Sie sei auch schwanger geworden, hätte aber das Kind abtreiben lassen, was sie heute zutiefst bereue. Als sie die Geschichte fertig erzählt hatte, schwiegen wir bis wir ankamen.

Daheim aber fing ich wieder an zu weinen und konnte mich nicht mehr beruhigen. Meine Mutter legte ihren Arm tröstend um mich. Nach einer Ewigkeit war ich zur Ruhe gekommen und bin auch dann eingeschlafen.

Die Monate danach waren die schlimmsten. Meine Mutter und ich hatten beschlossen, dass ich das Kind bekomme. Aber als die Nachbarn und die Leute merkten, dass ich schwanger war tuschelten, sie ständig über uns. Erzählten Lügen. Von wegen, ich sei auf dem Strich oder vergewaltigt worden. So ging es die ganze Zeit bis hin zur Geburt. Ich war gerade zu Hause beim kochen, als ich Wehen bekam. Ich stellte den Herd ab und rief meine Mutter in der Arbeit an. Sie kam auch sofort nach Hause und gemeinsam fuhren wir ins Krankenhaus. Es war eine schwere und lange Geburt. Aber meine Mutter stand mir bei, bis meine kleine Jessie auf der Welt war. Wir waren beide überglücklich. Ich ließ auch Dave benachrichtigen. Hatte aber wenig Hoffnung, dass er sich für seine Tochter interessieren würde. Aber man kann sich in Menschen täuschen. Das merkte ich zwei Tage später, als es vormittags an der Tür klopfte. Meine Mutter konnte es nicht sein. Sie war ja noch in der Arbeit. Ich sagte trotzdem „Herein.“ Zuerst sah ich auch nur einen großen Strauß Blumen. Aber dann tauchten zwei vertraute Augen dahinter auf. „Hallo Nancy“ „Oh- Hallo Dave“ „Die hier sind für dich und ich möchte mich auch entschuldigen, dass ich so übertrieben reagiert habe.“ „Schon gut.“ „Ist sie das?“ ,fragte er und zeigte auf Jessie. „Ja. Ist sie nicht ein wunderschönes Mädchen. Siehst du, sie hat deine Augen.“ ,sagte ich und lächelte Dave versöhnend zu.
 


 

Nachwort:

Dave darf seine Tochter regelmäßig sehen und wir haben beide ein gutes Verhältnis zueinander. Er hat sogar den Mut aufgebracht seiner Frau alles zu gestehen, die ihm auch eine zweite Chance gegeben hat. Und er bezahlt auch seinen Unterhalt. Ich lebe immer noch mit meiner zweijährigen Tochter bei meiner Mutter. Hin und wieder jobbe ich und bringe auch ein bisschen Geld in die Kasse. Mittlerweile habe ich auch eine feste Beziehung und ich werde demnächst auch mit meiner Tochter zu ihm ziehen. Aber ich werde diesmal aufpassen, das nicht schon wieder was passiert.
 

Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-09-22T15:47:44+00:00 22.09.2007 17:47
ui toll, find ich gaaaanz toll. muss die anderen auch noch lesen. Ha! und ich kenn deine anfänge *yeah*

Bis dienstag,
Chucky
Von:  Mandarine
2007-05-14T20:18:17+00:00 14.05.2007 22:18
och das is ja schön!
also tolles kapitel!
und toll geschrieben!!
aber ein bsichen hart ist es auch <-<
aber schönes kapitel!
* 1 geb ^.- und favo*
lg Nigi ^.^
Von: abgemeldet
2006-10-11T16:00:04+00:00 11.10.2006 18:00
Der Titel passt absolut zu der Geschichte. Manche Szenen waren echt lustig, aber auch traurig. Vor allem die Szene wo sie ihm alles gestanden hat dass sie Schwanger ist.
Oh je, wieso hat er ihr nie erzählt dass er verheiratet ist und Kinder hat...

Ich find cool dass sie trotz allem das Kind bekommen hat und ihre Mutter ihr bei gestanden hat… wenn es nicht so wäre, wäre sie sich in ein tiefes Loch gefallen.

Was ich auch klasse fand dass Dave sie besucht hat und den Unterhalt zahlt ^^ Ich hätte nicht gedacht dass Dave noch mal eine zweite Chance bei seiner Frau kriegt, aber so kann man sich täuschen…


Schade dass sie schon zu Ende ist, die FF *traurig*

Cu


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