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Ein Stück Himmel

von

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Yup, dies hier ist eine Ken - Fanfiction, da Ken nun einmal mein absoluter Liebling, nicht nur in WEIß KREUZ, ist! ^_^

Nur leider basiert diese Geschichte auf einem kleinen Missverständnis, welchem meine Freundinnen und ich unterlegen sind. Als wir nämlich in dem OVA WEIß KREUZ Artbook ein Bild von einem kleinen Jungen mit seiner Schwester inmitten von Trümmern von einem abgestürzten Flugzeug sahen, glaubten wir fest, dass Ken eine Schwester hätte, da dieser kleine Jungen genau wie Ken aussah, oder besser, immer noch aussieht! (Die hätten das Charakterdesign echt anders machen können! Der Junge schaut Ken sooooooo ähnlich!!!) Leider war das allerdings ein Irrtum, da dieser Junge Akira heißt. (Mehr will ich nicht verraten, für die diejenigen, die die OVAs noch nicht kennen. Man will ja nicht spoilen! ^_~) Eigentlich echt schade, denn ich finde, dass zu Ken eine kleine Schwester passen würde!!! ^.^

Trotzdem hoffe ich, dass euch die Geschichte gefällt, wer immer sie auch lesen mag! Sie passt vielleicht nicht ganz zu WEIß KREUZ, aber ich habe sie ja auch für Ken geschrieben! ^_~

Ich freue mich auf eure Meinung!
 

Liebe Grüße...

Yui alias IzzysMatt
 


 

Ein Stück Himmel

(c) by Yui
 

Ein ohrenbetäubender Knall erklang und erschrocken sah der Junge hinauf in den Himmel. Entsetzt beobachtete er, wie das brennende Flugzeug auf den Erdboden zuschoss.

"NEIIIIIIIIIIN!" Er schrie seine Hilflosigkeit hinaus. Dann rannte er. Direkt auf das brennende Wrack zu. Doch bevor er es erreichen konnte huschte etwas an ihm vorbei und verschwand in den Flammen. Entsetzt lief der Junge schneller, um seine Schwester einzuholen. Er schaffte es. Mitten in dem inzwischen riesigen Feuermeer fand er sie, suchend. Ihr Gesicht war verschmiert und übersäht mit Tränen, genau, wie das Seine. Doch er bemerkte es nicht.

"Mama! Papa!" Ihre Stimme klang verzweifelt schrill und schmerzte so. Der Junge rannte weiter auf sie zu. Er erreichte sie im letzten Moment. Noch bevor sie zwischen die lodernden Frackteile klettern konnte zog er sie zurück und hielt sie fest. Sie wehrte sich. Wie gerne hätte er sie losgelassen, wenn es geholfen hätte. Wenn sie sie hätte retten können. Doch das konnte niemand mehr. Schluchzend umklammerte er seine Schwester fester, bis sie nachgab und sie beide zu Boden sackten. Weinend hielt er sie in seinen Armen. Doch nicht lange. Schließlich zog er sie hoch und schleppte sie hinter sich her aus den Flammen...
 

"Oni-chaaan!" Er wandte sich um. Ein freudiges Lächelnd glitt über sein Gesicht. Wie jeden Tag ließ er seine Schultasche zu Bode sinken. Dann ging er in die Knie und öffnete seine Arme, um sie aufzufangen. Jeden Tag trafen sie sich nach der Schule und gingen gemeinsam nach Hause. Denn auch wenn jeder von ihnen eine andere Schule besuchte, so schienen sie doch nie einsam zu sein. Doch kaum hatte er seine Arme geöffnet, als ein Schuss erklang. Mit Entsetzen sah der Junge, wie seine Schwester zu taumeln begann und schließlich auf den harten Asphalt stürzte.

"O...ni...cha...n..." Eine Sekunde lang passierte gar nichts. Dann sprang er auf und stolperte auf sie zu. Zitternd nahm er sie in die Arme und stützte sie. Sie atmete kaum hörbar. Doch sie lebte.

"Ri-chan!" Seine Stimme war nur ein Flüstern. Doch die aufsteigenden Tränen schnürten ihm die Kehle zu. Sie antwortete nicht. Stumm lag sie in seinen Armen. Schluchzend sah der Junge in den Himmel. Und da sah er sie. Die schwarze Gestalt, die hastig hinter einer Häuserecke verschwand...

"Sie wird durchkommen, aber sie braucht jetzt viel Ruhe. Wir werden sie hier behalten. Wurden deine Eltern schon benachrichtigt?" Stumm schüttelte er den Kopf und schloss die Tür hinter sich. Auf dem Gang ging er einige Schritte. Plötzlich jedoch blieb er stehen und sank in die Knie. Er spürte die Tränen kaum, die ihm in kleinen Bächen die Wangen hinunter liefen und nicht enden wollten. Erst als er eine Hand auf seiner Schulter spürte kam er wieder zu sich. Verwundert sah er auf und erkannte den Polizeibeamten, der ihnen schon damals geholfen hatte. Hastig wischte er die Tränen weg und folgte ihm...

"Hier ist das Rennen nicht gestattet!" Kopfschüttelnd blickte ihm die Krankenschwester hinterher. Doch der Junge hatte sie gar nicht gehört. Nur von diesem einen Gedanken besessen flog er regelrecht durch den Flur. Er musste zu ihr! Was hatte der Beamte gesagt? Der Unfall ihrer Eltern war kein Unfall gewesen? Aber warum? Was war passiert? War sie deswegen angeschossen worden? Hing alles zusammen? Weg mit diesen Gedanken! Er durfte jetzt nicht denken! Er musste zu ihr! Er durfte sie nicht mehr alleine lassen! Nie mehr!

"Kaori?" Er riss die Zimmertür auf und stürzte gerade zu in den weißen Raum. Doch es half nichts mehr. Er war zu spät gekommen. Das weiße Bett war leer. Die weiße Bettdecke lag auf dem Boden und der Wind spielte leise mit den weißen Vorhänge. Alles war ruhig und friedlich, als ob hier nie jemand gewesen wäre. Aber es war doch jemand da gewesen! SIE war da gewesen! Sie hatte hier gelegen, in diesem weißen Raum. Und sie hatte gelächelt...

"KAOOOORIIII!"
 

"Oni-chan, mate!" Ken fuhr herum und blickte dem Geschwisterpaar hinterher, welches friedlich die Straße hinabging. Dabei wäre beinahe der kleine Topfkaktus auf den Boden gefallen, den Ken gerade noch getragen hatte. Doch Omi hatte noch rechtzeitig reagiert. Verwirrt sah der Kleine ihn an.

"Was ist denn mit dir los, Ken-kun?"

"Wie?" Aus seiner Gedankenwelt zurückkehrend sah der Angesprochene ihn an. "Ach, nichts! Ich musste nur gerade an etwas bestimmtes denken. Nicht so wichtig!" Ken nahm Omi den Kaktus wieder aus der Hand und trug ihn in den Laden zurück. Immer noch etwas durcheinander sah der Junge ihm nach. Dann jedoch begann er, die Blumen vor dem Laden zu ordnen.

Nachdem Ken im Laden verschwunden war riss auch sie sich los und setzte ihren Heimweg fort. Doch erst, als ihr Mika auf den Rücken klopfte kam sie zurück in die Gegenwart.

"Von was träumst du denn schon wieder, Kiku-chan?" Sie lief rot an.

"Von gar nichts! Ich war nur in Gedanken!" Kiku sah weg. Sie wollte nicht, dass Mika sah, wie sie rot wurde. Doch so leicht ließ ihre Freundin nicht locker.

"Gib es zu! Du hast an IHN gedacht! Wahrscheinlich hast du ihn wieder einmal heimlich beobachtet, stimmt's?!" Kiku wehrte die Bemerkung mit einer Handbewegung ab.

"Du spinnst!" Doch Mika hatte sie längst durchschaut. Sie blieb mit einem breiten Grinsen genau vor ihrer Freundin stehen und sah sie an.

"Vergiss es! Du bist so einfach zu durchschauen, wie Fensterglas!" Sofort wurde Kiku knallrot. Hastig drehte sie sich weg.

"Und was wäre so schlimm daran, wenn ich an ihn gedacht hätte?" Ihr Stimme klang resignierend und sie wartete auf eine Antwort. Als keine kam wandte sie sich wieder um. Verwundert blickte Kiku auf Mika, die traurig zu Boden sah.

"Nichts...nichts wäre daran schlimm! Im Gegenteil! Wenn er dich auch mag, dann hättest du jemanden und wärst nicht allein." Kiku zuckte zusammen. Sie hatte ganz vergessen, dass Mika ihre Eltern vor langer Zeit verloren hatte und nur adoptiert war.

"Es tut mir leid!" Ihre Freundin sah auf und versuchte zu lächeln, doch es gelang ihr nicht so richtig. Statt des Lächelns stiegen ihr Tränen in die Augen und Kiku überlegte krampfhaft, wie sie ihre beste Freundin trösten könnte.

"Ich weiß auch nicht...wie ich gerade jetzt...auf so etwas komme, aber...ich..." Ein Schluchzen schnürte ihr die Kehle zu und Kiku packte ihre Schultasche fester. Ihr Freundin so sehen zu müssen war einfach entsetzlich. Doch was sollte sie tun?

"Kaori, es..." Weiter kam Kiku nicht. Die bös funkelnden Augen Mikas hielten sie zurück.

"Wage es nie wieder mich so zu nennen!" Entsetzt bemerkte Kiku erste jetzt ihren Fehler. Wie hatte sie diesen Namen nur aussprechen können? Und auch noch in so einer Situation! Kiku hob ihre Hand und wollte sich entschuldigen, doch es war zu spät. Mika wich vor ihr zurück.

"Es tut mir leid!" Die Traurigkeit ihrer Augen war herzzerreißend und Kiku spürte einen tiefen Stich in ihrem Inneren. "Dieser Name löst bei mir etwas aus! Etwas das...das ich nicht beschreiben kann! Aber es tut weh...und... Verzeih mir Kiku, aber ich kann heute nicht mit dir nach Hause gehen! Bitte...versuch mich zu verstehen!" Mika schossen erneut Tränen in die Augen. Daraufhin wandte sie sich um und rannte davon.
 

Geräuschlos pirschte sich Ken an das Haus heran und schlich im Schatten der Dunkelheit bis zu einem Fenster. Dort angekommen fuhr er seine Kralle aus und schnitt ein Loch in die Fensterscheibe. Vorsichtig stieß er es durch. Ein leises Klirren erklang und Ken verharrte einige Sekunden, bis er schließlich seine linke Hand durch das Loch schob und den Fenstergriff umlegte. Unbemerkt drang er in das große Haus ein. Hastig stieg er die Treppen hinauf und lief über den Flur bis zu dem letzten Zimmer. Lautlos öffnete er die Tür und trat ein. Er sah die zwei schlafenden Schatten und fuhr seine Kralle aus. Wie gewohnt holte er aus, als sich die Tür erneut öffnete und eine weiter Gestalt in das Schlafzimmer lugte.

"Papa? Mama?" Überrascht rührte sich Ken erst nicht vom Fleck. Doch als das Mädchen ihn ansah und sich seine Augen vor Entsetzten weiteten, da war er mit einem Satz bei ihr und hielt ihr den Mund zu. Das überwältigte Mädchen rührte sich nicht, als sie die im Mondschein funkelnde Kralle sah. Doch es war schon zu spät, die Eltern begannen sich zu regen. Verzweifelt überlegte Ken, was er jetzt tun sollte. Es war sein Auftrag dieses Ehepaar zu töten, aber das konnte er doch nicht vor den Augen dieses Mädchens tun! Unschlüssig wanderte sein Blick zwischen dem Mädchen und dessen Eltern hin und her, bis das Ehepaar plötzlich ruckartig zu sich kam.

"Was ist hier los?" Entsetzt schrie die Frau auf, als sie ihre Tochter in den Händen eines fremden Mannes erkannte. Sofort war ihr Ehemann wach und sprang aus dem Bett. Doch er kam nicht dazu irgendetwas zu tun, denn Ken reagierte. Er schubste das Mädchen in die Richtung ihres Vater und verschwand. Wie gejagt lief er aus dem Haus, durch den Garten und auf die Straße. Dort angekommen schwang er sich auf sein Motorrad und fuhr davon. Wilde Gedanken jagten durch seinen Kopf und sein Herz schlug ihm bis zum Hals. So etwas war ihm noch nie passiert! Warum hatte er dieses Ehepaar nicht töten können? Gut, sie hatten ein Kind, aber es war sein Auftrag gewesen, den er da verpatzt hatte. Wütend schaltete er einen Gang höher und gab Gas. Aber er konnte doch nicht die Eltern dieses Mädchens umbringen! Dann wäre sie ganz alleine!

"Oni-chan!" Ruckartig fuhr Ken auf und legte sich gerade noch rechtzeitig in die Kurve. Eine Sekunde später und er wäre geradeaus den Abhang hinunter gefahren. Warum musste er sie auch nur immer vor sich sehen und diese Stimme hören! Ken verlangsamte seine Fahrt und hielt schließlich mitten auf der endlosen Straße an. Warum war er nur so verwirrt? Er hatte doch sonst nie Probleme gehabt seine Aufträge zu erledigen! Und was sollten immer diese Gedanken, wenn er das Wort Bruder hörte! Er war kein Bruder mehr und würde es auch nie wieder sein!

"Verdammt!" Verzweifelt schlug Ken auf den Motorradtank. Eine Träne lief ihm über seine Wange und er fuhr los. Er hasste dieses Leben!
 

"Was hast du?!" Ruhig, doch fixierend blickte Aya ihn an, doch Ken rührte sich nicht vom Fleck und starrte weiter auf den Tisch vor sich. Erst nach einigen Minuten kalten Schweigens begann er die Geschichte zu erzählen. Als er geendet hatte sah er Aya an.

"Ich konnte sie doch nicht in der Gegenwart ihrer Tochter umbringen! Das Mädchen hätte einen Schock fürs Leben gehabt! Außerdem..." Ken hielt inne und schluckte. "Außerdem wäre sie dann ganz allein!" Sein Stimme war nur noch ein Flüstern.

"War sie wenigstens hübsch?" Yohji spielte mit seiner Zigarette und Ken fuhr auf.

"Ist das alles, was dich interessiert?!" Er warf Yohji einen finsteren Blick zu und sah dann wieder auf Aya. "Was würdest du sagen, wenn du niemanden mehr hättest? Das Mädchen hat bestimmt keine Geschwister! Es wäre allein!" Einen Augenblick lang glaubte Ken ein kurzes Aufflackern in Ayas Augen zu sehen, doch es verlosch genau so schnell, wie es gekommen war. Oder hatte er sich getäuscht?

"Wie auch immer. Du weißt, was passiert, wenn wir unsere Aufträge nicht erfüllen!" Aya wandte sich zur Tür. "Wir gehen morgen Nacht...alle!" Mit diesen Worten verschwand er und Ken sank wieder auf seinen Stuhl. Was sollte er nur tun?
 

"Sie haben ihr Haus gesichert." Omi lugte um die Hausecke. Yohji drückte seine Zigarette aus und trat hinter seine Kollegen.

"Ist doch kein Wundern nach dem sie schon mal von einem Attentäter heimgesucht wurden. Wahrscheinlich ist ihnen jetzt erst bewusst geworden, dass das, was sie machen ein Verbrechen ist."

"Das ist meine Schuld." Ken ballte seine linke Hand zur Faust.

"Das ist unwichtig. Lasst und gehen." Aya nickte Ken noch einmal zu, dann verschwanden sie in der Dunkelheit.

Sie schläft heute Nacht wieder in ihrem Bett. Sie wird nichts merken. Erst, wenn der Tag anbricht wird sie alleine sein. Unruhig sah Ken immer wieder zu dem dunklen Schlafzimmerfenster im ersten Stock und wieder in den Garten, der von Polizisten nur so wimmelte. Warum machte er sich nur solche Gedanken um dieses Mädchen? Er kannte sie doch nicht einmal!

... "Ich werde diesen Auftrag nun erledigen." "Aber, Aya!" "Ihr lenkt sie ab." ...

Ken atmete noch einmal tief durch, als er Omis Zeichen sah und ballte dann seine rechte Hand. Ein schleifendes Geräusch erklang und er rannte los. Insgeheim war er froh, dass Aya ihm diese Aufgabe abnahm, doch andererseits machte es keinen Unterschied, wer die Beiden umbrachte. Das Mädchen würde zurückbleiben...genau, wie...

"Ahhhh!" Ken stieß einen Schrei aus und schlug den ersten Polizisten ohne Vorwarnung nieder. Zwei Sekunden später folgten der Zweite und der Dritte. Es klappten ein paar Türen, Scheinwerfer flammten auf und Schüsse erklangen, einen Augenblick später war alles wieder ruhig. Omi hatte die Scheinwerferanlage lahm gelegt und die Verteidiger tappten wieder im Dunkeln. Eine Weile rührte sich nichts. Dann hörte man zwei markerschütternde Schrei und ein Fenster klirrte. Gekonnt landete Aya auf dem weichen Rasen und erhob sich. Sofort wurde er von zwei Polizisten angegriffen, die nur auf eine Bewegung gewartet hatten. Doch sie hatten keine Chance.

Erneut klappte eine Tür und der schwache Schein der Hausbeleuchtung fiel auf den Kieselsteinweg. Eine kleine erregte Gestalt blickte sich suchend um. Da zuckte eine Stromleitung und der Garten wurde abermals von einem grellen Licht überflutet. Verwirrt hielten alle Kämpfer inne. Omi war der Erste, der sich wieder fing. Er fluchte etwas, spannte dann seine Armbrust und schoss einen Pfeil auf seinen Gegner ab. Der Getroffene sank leblos zu Boden.

Yohji duckte sich. Einen Augenblick später erklang ein leises Surren und im nächsten Moment hörte man ein Röcheln,... dann nichts mehr.

Ken warf sicher herum und wich gerade noch dem Schlag seines Gegner aus, der kurz taumelte und sich dann ruckartig umwandte. Hier in diesem gleißenden Licht war der Kampf für ihn einfacher geworden, da er seinen dunklen Angreifer nun sehen konnte. Doch trotzdem traf er Ken nicht. Er war zu langsam für den Ex-Torhüter, dessen Kralle durch die Luft sauste und den Angreifer niederstreckte.

"Oni-san!!!" Eine hohe Stimme zerschnitt die Luft und Ken blieb wie angewurzelt stehen. Verwundert wandte er sich in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war und erkannte mit Entsetzten die Gestalt des jungen Mädchens, die in dem hellen Licht klar zu erkennen war. Ein Blitz durchfuhr ihn und seine Gedanken überschlugen sich...

... "Jaaaa! Höher! Du musst mich höher schaukeln! Das ist, als ob man fliegen würde! Schau doch nur, ich bin ein Engel! Ha, ha, ha..." ... "Und du bleibst bei mir?" "Ja, das verspreche ich!" "Für immer?" "Hey, ich bin doch schließlich dein großer Bruder!" "Ich hab dich so lieb!"...lieb...lieb...lieb......

"Ken-kun!" Der Angesprochene riss seinen Blick los und starrte verwirrt auf seinen kleinen Freund, der auf ihn zugerannt kam. Zwei Sekunden später wurde er von Omi zu Boden gerissen und ein Schuss erklang. Kens Kopf schlug auf dem Boden auf und die Umgebung begann vor seinen Augen zu verschwimmen. Benommen blickte er noch einmal zur Haustür, doch das Mädchen war verschwunden. Es kniete neben dem toten Polizisten und weinte.

"Oni-san! Warum hast du mich verlassen!"

"Ka...ori..." Kens Kopf fiel zur Seite und eine Träne tropfte auf das grüne Gras.

"Ken-kun? Ken-kun? Ken-kun!!!" Omi, der noch immer auf seinem bewusstlosen Freund lag, versuchte krampfhaft diesen zu wecken, doch ohne Erfolg. "AYA! YOHJI! Helft mir!"...
 

Langsam öffnete Ken die Augen, nur um sie dann gleich wieder zu schließen. Das grelle Tageslicht schmerzte ihn. Zweiter Versuch. Vorsichtig blinzelte Ken und hob seinen rechten Arm, um das Licht abzuschirmen. Diesmal hielt er dem Schmerz stand. Doch als er sich aufrichten wollte, musste er sich abstützen, um nicht wieder zurück auf sein Bett zu fallen. In seinem Kopf hämmerte es und er spürte ein starkes Schwindelgefühl. Was war denn eigentlich passier? Stöhnend hielt Ken sich seinen Kopf und kniff die Augen zusammen. Da erklang ein Klopfen und eine Sekunde später, ohne eine Antwort abzuwarten, trat Omi mit einem Tablett in der Hand ein. Ein Lächeln glitt über sein Gesicht, als er seinen Freund wach auf dem Bett sitzen sah.

"Hier, Ken-kun. Das wird deine Kopfschmerzen sicher lindern." Omi reichte Ken ein sprudelndes Glas und stellte das Tablett auf den kleinen Schreibtisch neben der Tür. Danach ließ er sich neben seinem Freund nieder.

"Danke, Omi! Das ist echt nett von dir." Hastig stürzte Ken die Flüssigkeit hinunter, während Omi ihn dabei beobachtete. Er machte sich Sorgen um seinen Freund, doch wie konnte er ihm helfen? Ken war immer ein fröhlicher, offener und netter Typ gewesen, doch seit einiger Zeit schien er sich vor ihm zu verschließen und das machte Omi angst.

Nachdenklich drehte Ken das leere Glas in der Hand, bis er sich schließlich erhob und zu dem kleinen Schreibtisch trat. Dort stellte er das Glas ab. Sorgenvoll blickte Omi auf seinen Rücken.

"Du, sag mal, Omi..." Der Jüngere fuhr aus seinen Gedanken auf.

"Ja?", fragte er, als Ken zögerte.

"Was hast du empfunden, als dich dein Vater aufgegeben hatte?" Omi zuckte zusammen. Einen Augenblick lang sah er alles wieder vor sich, den dunklen Raum, die Gangster, die ihm sagten, dass sein Vater nicht zahlen würden... Doch dann wurde er ruhig.

"Es...es tut mir leid, Omi! Ich wollte dir diese Frage nicht stellen, aber..." Ken ballte seine Fäuste und Omi versuchte die aufsteigenden Tränen zurückzuhalten. Er wusste nicht warum sein Freund ihm diese Frage gestellt hatte, doch er war sich sicher, dass er ihn nicht hatte verletzen wollen. Viel schlimmer war, dass Ken mit etwas nicht fertig wurde und Omi nicht wusste, wie er ihm helfen sollte.

"Ist schon gut. Es macht mir nichts mehr aus."

"Weißt du, Omi, als ich vierzehn war kamen meine Eltern bei einem Flugzeugabsturz ums Leben und ich blieb alleine mit ihr zurück." Omi schluckte, doch er begriff, dass Ken es sich von der Seele reden musste, was auch immer ihn bedrückte.

"Mit "ihr"?" Omi versuchte seiner Stimme einen normalen Klang zu geben.

"Ja, Omi. Ich hatte eine Schwester. Sie war jünger als ich und wir waren unzertrennlich. Ein Jahr nach dem Tod unserer Eltern wurde sie angeschossen. Sie überlebte. Doch plötzlich verschwand sie aus dem Krankenhaus. Nach dem ich ein Jahr lang ohne Erflog versuchte sie zu finden, trat ich Weiß bei und gab somit die Suche nach ihr auf. ... Ich habe sie aufgegeben, Omi! Aufgegeben!..." Ken versuchte sich zu beherrschen, doch es gelang ihm nicht. Er zitterte am ganzen Körper und die Tränen ließen sich nicht aufhalten und schnürten seine Kehle fast zu. Seine Stimme war nur noch ein Flüstern. "Das ist unverzeihlich!"

Unglücklich versuchte Omi sich nichts anmerken zu lassen, doch auch seine Wangen waren tränenverschmiert und sein Blick voller Mitleid für seinen besten Freund, der sich solche Vorwürfe machte. Hastig wischte er sich mit dem Ärmel über das Gesicht und erhob sich. Langsam trat er an Ken heran, nahm dessen immer noch geballte Faust in seine Hände und schmiegte sich an ihn.

"Du hast sie nicht aufgegeben, Ken-kun! Das weiß ich genau! Denn deine Hoffnung, sie wiederzusehen ist nie gestorben, sie ist immer noch da!" Omi spürte, wie sich Kens Körper anspannte und er schloss seine Hände fester um die seines Freundes. "Ich weiß, dass du sie irgendwann finden wirst und sie wird sich freuen dich zu sehen! Und bis dahin... kann ich ja deine Familie sein..." Omi spürte, wie sich der Körper seines besten Freundes wieder entspannte und er zusammensackte. Doch Omi ließ ihn nicht los.

Weinend schmiegte sich Ken in die Arme seines Freundes, der stumm seine Trauer ertrug und ihn fest hielt. Sein warmer Körper war beruhigend und spendete Trost. Er ließ ihn aufhören zu denken und befreite ihn.

<Danke, Omi.>
 

Zwei Wochen waren inzwischen vergangen. Zwei Wochen, seit Ken versucht hatte etwas über das Mädchen, dessen Eltern er auf dem Gewissen hatte, zu erfahren. Doch er hatte nichts wesentliches herausgefunden. Auch wenn das getötete Ehepaar und der junge Polizist nicht ihre leiblichen Familie gewesen waren, so bewies das doch rein gar nichts. Wenn sie ihr doch bloß nicht so verdammt ähnlich sehen würde! Energisch riss Ken einen Grasbüschel aus der Wiese. Langsam öffnete er seine Hand und sah auf die grünen zerdrückten Halme. Er kannte nicht einmal ihren Namen. Ach, wahrscheinlich war es sowieso schon zu spät. Selbst wenn dieses Mädchen seine Schwester wäre, was würde das ändern? Er dürfte keinen Kontakt zu ihr haben! Er hatte schon mal versucht auszusteigen und er wusste, dass es unmöglich war! Traurig warf Ken die Grashalme in die Luft und sah zu, wie der Wind sie mit sich forttrug. Er kam oft hierher. Hier hatte er Yuriko zum ersten Mal getroffen und hier konnte er nachdenken. Aber eigentlich war es sowieso schon vorbei. Warum machte er sich überhaupt noch Gedanken darüber? Das Mädchen war weg. Anscheinend hatte es eine Tante aufgenommen, die irgendwo in Nara wohnte. Nicht, dass das das Ende der Welt gewesen wäre, aber wie sollte er sie erreichen? Das einzige was er wusste war, dass sie von hier weggegangen war und das hatte er von Omi erfahren. Ja, Omi! Wie hatte der Jüngere ihm doch geholfen.

Ken stand auf und warf noch einmal einen Blick in Richtung Himmel. Dann hob er seinen Motorradhelm auf und ging zur Straße. Die Gedanken an Omi holten ihn für eine kurze Zeit aus seiner Trübsinnigkeit heraus. Es war bereits Nachmittag und er wollte seinen Freund von der Schule abholen.
 

Langsam schlängelte sich Ken an den parkenden Autos vorbei bis er schließlich zum Schultor kam. Direkt davor hielt er an, nahm seinen Helm ab und schob seine Motorradbrille nach oben. Er hatte noch etwas Zeit. Ken klappte den Seitenständer heraus und stellte die Maschine ab. Gelangweilt lehnte er sich dagegen. Hoffentlich waren Yohji und Aya nicht all zu sauer auf ihn, dass er so lange weggeblieben war. Er hatte doch versprochen bald wieder zu kommen und nun war es schon 16.00 Uhr! Ungeduldig versuchte Ken einen Blick auf den sich füllenden Schulhof zu werfen. Hoffentlich beeilte Omi sich!

"Mika!!! Mensch, was machst du denn hier?!" "Wir vermissen dich!" "Kommst du wieder hierher zurück?" "Warum hast du nicht angerufen?" Durch die lauten Stimmen aufmerksam geworden blickte Ken flüchte nach links, nur um dann gleich noch einmal genauer hinzusehen. Ja, aber das war doch... Kens Herz begann wild zu klopfen. Das konnte nicht sein! Mit weit aufgerissenen Augen starrte der junge Mann auf das sanft lächelnde, zarte Mädchen welches von ihren ehemaligen Klassenkameradinnen umringt wurde. Erst, als sich die Schar in Bewegung setzte kam er wieder zu sich. Als sie an ihm vorbeikamen trat er einen Schritt vor und wollte die Hand nach ihr ausstrecken, doch er konnte sich nicht rühren. Aber er durfte sie doch nicht gehen lassen! Das Schicksal meinte es ausnahmsweise gut mit ihm! So eine Chance bekam er nie wieder!

"Kaori!" Seine Stimme war nur ein Flüstern, doch das Mädchen reagierte. Wie angewurzelt blieb sie direkt vor ihm stehen und sah ihn an. Diese sanften grünen Augen. Wie sehr hatte er sich doch vermisst!

"Mika! Was ist los?" Die Stimme des Mädchens riss das Paar aus seiner Trance. Doch keiner der Beiden wandte den Blick ab.

"Geht schon mal vor. Ich komme nach." Mehr sagte sie nicht. Sie sah ihre Freundinnen nicht an, sondern nahm Ken bei der Hand und zog ihn mit sich fort. Der junge Mann ließ es geschehen. Doch woher kannte er diesen Namen? Niemand hatte ihn bisher verwendet. Und sie hatte nur Kiku davon erzählt. Sie musste es herausfinden. Doch das konnte sie nicht vor all den Leuten hier.
 

"Ken-kun?" Omi verlangsamte seinen Schritt, als er erkannte, dass Ken nicht reagieren würde. Er war aus dem Schulhof getreten und hatte seinen Freund sofort erkannt. Freudig wollte er auf ihn zustürmen, als er das Mädchen neben ihm sah. Überrascht hatte er inne gehalten und als er wieder klar denken konnte hatte das Mädchen ihn schon bei der Hand genommen und fortgezogen. War das nicht diese Mika gewesen?

Omi war nicht der einzige, der die Beiden beobachtet hatte. Auch Kiku hatte ihre beste Freundin erkannt und wollte sie begrüßen, als sie ihn erblickte. Was machte er hier? Und vor allem, was hatte Mika mit ihm zu tun?
 

Sie hielt an und so blieb auch Ken stehen. Bis jetzt hatte keiner ein Wort gesagt. Stumm waren sie hintereinander die Straße entlang gegangen, bis sie den Park erreicht hatten. Ken hatte keine Ahnung, wie lange sie bis hierher gebraucht hatten und es war ihm auch egal. Schließlich stand er hier vielleicht seiner Schwester gegenüber. Denn auch wenn er sich anfangs absolut sicher gewesen war, so nagten doch einige Zweifel an ihm. Was, wenn sie nicht seine Kaori war? Was sollte er nur sagen?

"Es tut mir leid, wenn ich dich überrumpelt habe." Sie nahm ihm den ersten Schritt ab. "Aber ich kenne dich nicht und ich möchte wissen, woher du diesen Namen kennst." Ruckartig wandte sie sich um. "Ich weiß nicht woher ich ihn habe, denn meine Adoptiveltern gaben mir kurz nach meiner Geburt einen Anderen. Und trotzdem trage ich diesen Namen schon lange in meinem Herzen, als wäre er ein Teil von mir." Starr blickte sie Ken in die Augen. Sie wollte eine Antwort. Doch was sollte er ihr sagen? Das er ihr Bruder war? Er hatte doch keine Beweise dafür! Er konnte sich nicht einmal sicher sein!

Ken wandte sich ab. Er konnte ihren fragenden und gleichzeitig traurigen Blick nicht mehr ertragen.

"Du willst es nicht sagen." Er zuckte zusammen. In ihrer Stimme schwang Enttäuschung. Doch als er sich wieder zu ihre drehte hatte sie ein Lächeln aufgesetzt, das Verständnis, aber auch gleichzeitig Traurigkeit, widerspiegelte.

"Ich..." Ken hob seine linke Hand. Wie gerne hätte er sie in den Arm genommen und ihr gesagt, dass sie nicht mehr alleine war, dass er nun für sie da sein würde und sie sich keine Gedanken mehr zu machen bräuchte. Doch er konnte nicht! Wie auch? Sie wusste nichts von ihm. Sie ahnte ja nicht einmal etwas.

"Tut mir leid! Es war dumm von mir, wie ich reagiert habe, nur weil Du diesen Namen ausgesprochen hast. Wahrscheinlich hast du mich nur verwechselt und denkst dir jetzt, was für ein komisches Mädchen ich doch bin." Sie seufzte auf und machte Anstalt zu gehen. "Es tut mir leid."

"Warte!" Ken hielt sie sanft am Arm zurück. "Bist du schon mal Motorrad gefahren?"
 

Wie warm ihre Hände trotz des Fahrtwinds waren. Er konnte sie sogar durch sein T-Shirt hindurch spüren. Doch warum hatte er sie eigentlich mitgenommen? Weil er sie testen wollte? Unsicher lugte Ken nach hinten. Doch Kaori schien keine Angst zu haben. Sie hatte zwar die Augen geschlossen, doch schien es mehr, als ob sie die Fahrt genießen würde. Er sah wieder nach vorne und gab Gas. Wo wollte er überhaupt hin? Das sie einwilligen würde hatte er nicht gedacht, doch trotzdem war er irgendwie froh und erleichtert gewesen. Sie strahlte trotz dem sie ihre Familie verloren hatte so viel Wärme aus. Hatte er überhaupt das Recht sich mit ihr zu treffen? Schließlich hatte er ihre neue Familie auf dem Gewissen! Aber das waren doch grausame Menschen gewesen! Sie hatten sie bestimmt nicht richtig geliebt! Aber woher sollte er wissen, dass das stimmte? Kaori schloss ihre Arme fester um seinen Körper und Ken erwachte aus seinen Gedanken. Erschrocken bemerkte er wie schnell er fuhr. Sofort nahm er das Gas zurück und lenkte das Motorrad auf eine Seitenstraße, die zu einer Aussichtsplattform auf einer Klippe führte.

"Es tut mir leid." Ken schob seine Motorradbrille nach oben. "Ich hatte nicht gemerkt das ich so schnell geworden bin." Sie zog den Helm ab und lachten ihn mit ihren grünen Augen an.

"Du brauchst dich nicht entschuldigen! Ich fand es schön so schnell zu fahren! Es hat mir riesigen Spaß gemacht! Vielen Dank!" Ken musste unweigerlich lächeln, als er ihre ehrliche Freude in ihrer Stimme hörte.

"Gern geschehen. Aber ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Hidaka Ken." Er nahm ihr den Helm ab.

"Das weiß ich bereits." Kaori strich sich die Haare aus dem Gesicht. Hier oben auf der Klippe war es windig. "Glaubst du ich würde bei jemandem mitfahren, den ich nicht wenigstens schon mal gesehen habe. Du arbeitest in einem Blumenladen mit Omi, Yohji und Aya. Welches Mädchen, dass hier auf die Schule geht kennt euch nicht?" Verblüfft sah Ken sie an. Das hatte er nicht erwartet. Kaori hingegen grinste nur breit. Einen Augenblick sagte niemand etwas. Dann brachen Beide in schallendes Gelächter aus. Nach dem sie sich wieder beruhigt hatten trat Kaori näher an die Klippe heran.

"Möchtest du mir vielleicht jetzt sagen, woher du meinen Namen kennst?" Ken horchte auf und zuckte unweigerlich zusammen. Mit dieser Frage hatte er nicht gerechnet. Was sollte er ihr antworten? Er wusste es immer noch nicht. Wahrscheinlich durfte er es ihr gar nicht sagen. Schließlich würde es ihr nur Schaden, wenn sie mit ihm zu tun hatte. Was hatte er sich nur dabei gedacht sie mitzunehmen? Er hatte ihre Eltern auf dem Gewissen!!! Trotz aller Hoffnungen, durfte er das nicht vergessen! Doch wenn er mit ihr zusammen war wollt er es vergessen und verdrängen.

"Ist schon in Ordnung." Wieder einmal riss sie Ken aus seiner Grübelei. Und er schüttelte energisch den Kopf. Er wollte aufhören diese Gedanken zu denken! Wenigsten, wenn er mit ihr zusammen war! "Ich verstehe es zwar nicht, aber du wirst deine Gründe haben." Kaori breitete die Arme aus, als ein kräftiger Windstoß Kens trübe Gedanken mit sich forttrug und Kaori ein Lächeln auf die Lippen zauberte.

"Ich liebe den Wind! Und hier auf der Klippe kommt es mir vor, als würde ich fliegen... wie ein Engel!"...ein Engel...Engel...Engel...
 

"Ken!" Sie boxte ihm spielerisch in die Seite. "Ken-Oni-chan!" Sie hob ihre Hand und begann heftig zu winken. "Nani?" Sie verzog erstaunt das Gesicht, so das er unweigerlich lächeln musste. "Baka, Ken!" Sie spielte die Beleidigte und Ken brach in herzhaftes Lachen aus, was sie meist noch wütender machte. Diese Bilder, welche ihm immer wieder in den Sinn kamen, wenn er an sie dachte. Jene Bilder, die er sich immer erträumt hatte und die ihn glücklich machten. Und die ihm zu erleben vergönnt gewesen waren. Ihre Art, ihr Wesen, genauso wäre Kaori gewesen. Oder war es? Ken seufzte. Er wusste immer noch nicht, ob sie es war oder nicht. Aber was machte das auch für einen Unterschied. Sie war weg und würde es wohl auch bleiben. Wahrscheinlich sollte die Frage eher lauten: War sie es gewesen oder nicht? Egal, Kaori war nicht mehr bei ihm.

Ken erhob sich und warf ein paar bunte Blätter in die Luft. Es war Herbst. Eine Jahreszeit, die vieles beendete. Die Wärme wich der langsamen Kälte. Es war genau, wie in seinem Herzen. Die Liebe und Freude, die er empfunden hatte, war verschwunden. Und wenn er sie spürte, dann tat sie weh...nur weh. Bald würde der Winter kommen. Er würde alles zudecken... und auch heilen?

"Nein, das kann man nicht heilen!", flüsterte er und schloss die Augen. "Nicht noch einmal!" Er spürte den Wind, der schon schärfer geworden war und als er die Augen wieder öffnete sah er sie, wie sie an der Klippe stand. Mit ausgebreiteten Armen trotzte sie dem Sturm, der die bunten Blätter aufwirbelte. Sie war wirklich ein Engel gewesen...sein Engel. Wenn auch nur für eine kurze Zeit.

,Ich hab dich lieb...' Krampfhaft hielt Ken an dem Bild und der Mundbewegung fest. Genau so hatte sie vor ihm gestanden. Das Bild verschwand. Und nun war sie wohl für immer fort. Ken spürte, wie sich ein Kloß in seinem Hals bildete. Doch er unterdrückte die wenigen Tränen, die leise und fast spurlos an seinen Wangen herunterliefen, nicht.

,Lass uns gehen!' Er nickte ihr zu und wandte sich von der Klippe ab. Hierher würde er nicht mehr zurückkehren. Er hatte es verloren. Er hatte sein Stück Himmel verloren, welches sie ihm gegeben hatte. Warum also zurückkehren? ...mit diesen leeren Händen...
 


 


 

OWARI...
 


 

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Von: abgemeldet
2002-08-01T12:37:24+00:00 01.08.2002 14:37
BOOOOHHHHHHHHHH!!!
Super Story!!!!
Supi FF!!!!!!!!!!!
Deine Story ist echt der wahnsinn!!!
Mega mäßig geil!!!!!!!!
Super kann ich da nur sagen super!!!!!!!
Respeckt!!!!!!!!!
Gill
Von:  Miuu
2002-01-22T19:27:58+00:00 22.01.2002 20:27
oh ... *schnief* Ja, das war irgendwie verdammt traurig ... manchmal war die Story etwas verwirrend, aber man kam doch einigermaßen mit klar (ich bin eben doof XD)

Was ich ganz besonders beklemmend irgendwie fand, war, als Omi meinte, dass er ja Kens Familie sein kann ... oh Gott, das ist so cute und so traurig ^^'
Nun ja, aber wirklich nicht schlecht, die Story :D ^-^
Von: abgemeldet
2001-11-04T12:55:50+00:00 04.11.2001 13:55
Ich kenne Weiss kreuz noch nicht lang abe na ja, ich weiß nich recht was ich schreiben soll...jedenfalls habe ich durch deine Story auch geweint(na gut ich bin eine Heulsuse^_^;), ich mag auch Ken sehr gern. Er ist ziemlich nachdenklich..na ja, ich hab leider keine richtigen Worte dafür, aber ich finde die Geschichte wunderschön! Klasse, dass es socher Talente wie dich gibt Yui-chan!
Weiterhin viel Glück!^_^
Von: abgemeldet
2001-08-18T13:34:39+00:00 18.08.2001 15:34
Wow...*ungläubigschau* ich faß es nicht, wie machst du das nur??? All deine Storys sind etwas ganz besonderes, bei all deinen Story ist man einfach total überwältigt, wie schaffst du das??? Aber das sagst du mir wahrscheinlich sowieso nicht ^-^, also fang ich einfach mal an zu loben ^^.

Bevor ich noch irgendwas schreibe mußt du wissen das alles das ich schreibe total untertrieben ist denn deine Story ist einfach zu gut, es gibt kein passendes Lob.
Weißt du was??? Ich habe noch nie, wirklich noch NIE bei einer Story geweint aber bei der hier sind wirklich Tränen mein Gesicht hinunter geflossen. Deine Fan-Fiction ist halt nicht wie andere sie ist etwas ganz besonderes, etwas traumhaftes etwas unbeschreibliches. Dein Schreibstyl ist schon wunderbar, wie du die Dinge beschreibst das ist einfach.....einfach....einfach unfaßbar. Und dann noch dieser Inhalt....ich könnte davon schweben vor Glück, nein nicht weil die Story ein Happy- End hat, nein da hat sie nicht, ich bin einfach glücklich das es noch solche Talente wie dich gibt, ich bin einfach glücklich und freue mich schon wie ein Honigkuchen Pferd auf deine nächste Storys. Ich hoffe ja wohl sehr das es noch eine gibt ^-^. Und ich hoffe das sie auch so traurig wird, ich liebe Sad-Ends einfach *schwärm* .
Noch was ^^, hoffentlich hat in deiner nächsten Story Ken wieder ne Hauptrolle. Ich finde er ist einfach der beste von Weiß Kreuz ^-^.
Jep, das war's auch schon ^^.

by eure DigimonFan
Von: abgemeldet
2001-08-15T12:47:51+00:00 15.08.2001 14:47
Waaaaaaaahhhh!!! *megaheul*
Ich glaubs einfach nicht. bei meiner Geburt hab ich nicht geweint,als ich aus dem 3. stock gefahlen bin hab ich nicht geweint, als mein Opa gestroben ist kam mir nur eine Träne aus dem Auge.
Und jetzt erwische ich mich dabei,dass ich am liebsten losheulen würde. Ist das nicht krank???
Ah aber ich liebe Ken und Omi viel zu sehr.
Bitte nicht noch so eine Geschichte sonst halt ich mich nicht mehr.
*heul*
Von: abgemeldet
2001-07-15T16:20:48+00:00 15.07.2001 18:20
Oh man!!! Was soll ich nur schreiben?! Ich hab grade deine Geschichte gelesen und wenn ich nur dran denke, dann steigen mir schon die Tränene in die Augen...nein ehrlich, deine Geschichte hat mich zu Tränen gerührt! Ich liebe Ken auch...aber so ne traurige Geschichte...also wirklich!!!
Ich fands ja schon fies, als ich im Internet gelesen hab, dass ermal ne Freundin hatte, dass die aber nach Australien ausgewandert ist. Und jetzt ist der arme Ken ganz alleine und dann kommst du mit deiner Story und sagst, dass er noch einen Verlust zu betrauern hat. *tränenindenaugenhab*
Ich würde ihn zum Trost so gerne in die Arme nehmen...*heul* Warum muss Ken so traurig sein??? Da bleiben mir echt die Worte weg. *schluchz* Ich, als fanatischer Weiß Kreuz-Fan, erwarte natürlich schon ungeduldig den Manga, da ich sonst immer nur Bilder aus Artbooks von meiner Freundin oder Sachen aus dem Internet von den Jungs(natürlich besonders von Ken ^^) finden kann. So, dass musste jetzt mal gesagt werden...ich weiß auch nich, warum ich den ganzen Schwachsinn hier schreibe. Und vor allen Dingen kann ich nicht verstehen, dass du außer meinem noch keinen Kommentar gekriegt hast. Wir sind ja schließlich nicht die einzigen Ken-Fans!!!(oder?) Schreib bitte schnell noch mehr so schöne (und auch traurige) Geschichten!!! Auf das dir immer was einfallen möge! ^^

Deine Megaptera *immernochtränenindenaugenhab*


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