Zum Inhalt der Seite

A burning wish

Liebe ist nicht nur ein Wort
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Auf nach Kantara

Man, man, man, ihr scheint Sandori ja wirklich zu hassen. Da muss ich ihren Ruf echt wieder ein bisschen herstellen. Na ja. Nicht sooooooooo wirklich ... aber nun wird es hoffentlich alles ein wenig klarer. Also, auf nach Kantara!

___________________________________________________________________________
 

In einem kalten Raum stand die dreizehnjährige Sandori über ihre ältere Schwester gebeugt.Toeka blutete aus dem Mund, ihre Lippe war aufgeplatzt, ihre Arme mit Schürfwunden übersäht. “Gib doch auf, das hältst du nicht mehr lange durch! Sag wo du das Buch hast, dann lass ich dich in Ruhe. Ich frage dich jetzt schon seit Tagen aus. Gib endlich auf!“ Toeka wirkte verdutzt. Hatte sie da eben ein kleines bisschen Verzweiflung in der Stimme ihrer Schwester vernommen? Nein das konnte nicht sein, auf gar keinen Fall!

Sann beugte sich über die am Boden liegende Toeka. Einen Fuß direkt neben ihrer Hand. Seid knapp zwei Wochen kam sie täglich mehrmals hinunter in den Kerker um ihre Schwester zu ‚befragen’.

„Dann bleibt mir keine andere Wahl“ Sie beugte sich über ihre ältere Schwester und hielt ihren Bogen, mit einem von Furioku leuchtenden Pfeil ins Gesicht. „So nützt du uns nicht das Geringste!“

„Tu es nicht!“ bat Toki keineswegs verzweifelt. „Du kannst mich nicht töten. Das wirst du nie. Ich bin deine Schwester!“ Sann zögerte einen ganz kurzen Moment. Dakizu, die in einer Totentafel gefangen war musst unfähig etwas dagegen zu tun, Toekas Schmerzen mitfühlen. „Mum würde das nicht wollen! Und was glaubst du würde Dad dazu sagen?“ In Sandoris kalten Augen flackerte nur für wenige Sekunden ein bisschen Wärme auf. Sie schüttelte sich und als sie ihre Augen wieder öffnete kehrte die Kälte zurück. „Der Lord hat mir befohlen es zu tun, und ich muss gehorchen.“

„Nein! Tu es nicht!“ Sann lehnte sich ein Stück zurück, spannte die Sehne...

und ließ los.
 

„NEIN!“ Koco schrak auf. In ihrer Schulter schmerzte es und sie hielt sich die Hand dort hin. Sie zitterte. °Nur ein Traum, es war nur ein Traum!° redete sie sich ein! °Nein! war es nicht!° Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Seite und sie zuckte zusammen. „Geht es dir gut?“ fragte Ren ein wenig besorgt. Sie nahm seine Hand. „Nein, nichts ist gut! Ich weiß nicht... aber ich glaube Sann hat Toki getötet. Wir können nicht mehr warten!“, rief sie aufgeregt. Ren musste erst einmal seine Gedanken ordnen. „Moment mal, wie kommst du jetzt da drauf? Wir reisen morgen ab...“ er sah auf die Uhr „...ich meine heute, und dann ist alles in Ordnung.“ Er nahm ihren Kopf in beide Hände und versuchte sie zu beruhigen. „Leg dich noch mal hin, es bring nichts, wenn wir da ankommen, und am Ende unserer Kräfte sind!“ Er drückte sie zurück in die Kissen und legte seinen Arm auf sie. Erst als sie ihre Augen schloss, konnte er sich auch dazu legen. Doch Taekos Worte ließen Ren keine Ruhe.

Ein paar Stunden später würden sie sich auf den Weg machen. Zur Schamanenstadt Kantara.
 

Am Abend zuvor hatten sie alles besprochen:

“Wir machen uns sofort morgen auf den Weg.“ schlug Yo vor. Doch Seath war damit nicht einverstanden. „Halt, stopp. Wir können doch nicht noch einen ganzen Tag warten! Bis dahin ist Dawn tot.“ Annas in letzter Zeit so fröhlich wirkende Gesicht verdunkelte sich, wurde wieder ernst. „Wir müssen Vorbereitungen treffen, so viele Schamanen wie möglich zusammen trommeln, Pläne ausarbeiten, die Reise organisieren. Es gibt noch viel zu tun. Keine Sorge, wir werden nicht einfach tatenlos rum sitzen.“

Von da an wurde alles koordiniert. Seath besprach mit Lyserg den Weg zum Hauptquartier der Black Hawks. Ren und Ryu Sorgten für Transportmittel, Yo, Anna, Run, Horo, Yoco und die anderen riefen einige Schamanen zusammen, die bereit waren ihnen zu helfen.

Einige hatten Mitglieder ihres Teams beim Angriff auf Dobbie Village verloren und sannen nach Rache. Andere kannten Yo und seine Freunde gut genug um zu wissen, dass es ernst war. So war schließlich eine annehmbare Gruppe zusammen gestellt. Sie waren bereit den Hawks gewaltig einzuheizen.

Indes ließ sich Taeko größere Teile des Buches Übersetzen. Es war darin detailliert beschrieben, wie man sich dem Quintem gegenüber zu verhalten hatte. Was man tun muss. Sie würde darauf vorbereitet sein jegliche Schritte Desparts voraussehen zu können. Und ihn aufzuhalten.

Später sprach Seath Ren noch in der Runde an. „Ich hab da mal ne Frage!“ Ren sah ihn unbeteiligt an. „Die wäre...?!“ fragte er trocken. Seath war ein wenig von der Abgewandtheit seines Gegenübers aus dem Konzept gebracht.

„ Ähm, warum nennt Dawn dich Hudini. Ich habe gehört dein Name ist Ren Tao?“ Taeko musste sich ein Lachen verkneifen. Die anderen Jungs grinsten breit. Auch Run und Anna mussten sich schwer zusammenreißen nicht laut los zu prusten.

Ren sah genervt auf. Der Tag, war anstrengend genug gewesen. Eine einige Stunde hatte er mit seinem Onkel über Telefon (allein das war schon schlimm genug) darüber diskutiert, das sie eines oder mehrere der Flugzeuge brauchten. Das hatte dann so weit geführt, das sie sich nicht mehr um die Jets sondern über Rens Verlobung unterhielten was ihm dann endgültig den Nerv geraubt hatte.

Ren besann sich. „Warum nennst du sie Dawn!“ stellte er die Gegenfrage

„Weil das ihr Name in der Organisation ist!“ versuchte er sich zu rechtfertigen. „Ihr seid nicht mehr im Zirkel oder?“ Der Ältere überlegte. Irgendwie hatte sein Gegenüber Recht.

„Sagen wir so, ich habe Übung darin mich aus Ketten zu befreien. Lässt sich das nicht am Namen erahnen: Hudini? Damit hat sie angefangen, als DU uns in dem Keller fest gekettet hattest! Deine Freundin ist auch die einzige die mich so nennt!“ erklärte Ren dann doch.

„Was meinst du wer euch da auch wieder ’raus geholt hat? Die Verriegelung hat sich nicht von alleine geöffnet!“ Seath stutzte als er sich die letzten Worte noch einmal durch den Kopf gehen ließ.
 

Die Augen des ehemaligen Hawks weiteten sich. Er sah verlegen in die Runde.

„Wie kommst du da drauf, das sie meine ...“

„..Freundin ist?“ ergänzte Yo.

„Das war ja wohl nicht so schwer!“ antwortete Horo²

„Das hat man schon daran gemerkt, wie du uns die Situation erklärt hast.“ erklärte Anna. „Und außerdem hatte Toeka sicherlich einen triftigen Grund dahin zu marschieren oder?“ fügte dann noch Ren hinzu und zog die linke Augen Braue hoch.

Der Schwarzhaarige nickte stumm. „Na siehst du! So, Ich muss jetzt weg. Morgen bei Sonnenaufgang geht’s los!“ So verschwanden Ren und die anderen im Wohnhaus und auch Seath blieb nicht mehr lange dort stehen und verzog sich in das Quartier, das man ihm zu gedacht hatte.

[Voll das Klischee, immer bei Sonne auf oder Untergang voll die Indiana!!! ^^]
 

In den Kerkern von Kantara überschlugen sich die Ereignisse. Sandori schoss den Pfeil auf Toeka ab. Doch er verfehlte sein Ziel.

„Was, ...?“

Sann hatte gekniffen. Neben Toeka steckte nun der Holzpfeil mit der Steinspitze dicht neben ihrem Gesicht im Stein Boden. Er hatte aufgehört zu leuchten. Sandori war sichtlich entsetz, aber auch erleichtert. Mit wütender Mine verließ sie das Verhörzimmer. „Schafft sie in den Kerker“ rief sie ihren Offizieren vor der Tür zu und verschwand im Innern der Burg. „Warum konnte ich es nicht?“ fragte sie sich selbst. Neben Sann erschien ein schimmernd hell blauer Geist.

Garven der ehemalige Schutzgeist von Sandoris Vater und der ehemalige Geist von Fadia. Als Schutzgeist der Sunôs diente er treu an Sandoris Seite. Stumm schwebte er neben ihr her zum Saal des Lords. Im Innern der großen Halle empfing sie die totale Dunkelheit.

„Ihr hab nach mir gerufen, Herr?“ – „So ist es!“

Der Lord blieb auf seinem Thron sitzen. Wie eine Schlange sprach der zischelt. Mit gespaltener Zunge. [Nicht wörtlich nehmen!] „Du hast mich sehr enttäuscht Sandori!“ Die Blauhaarige ließ sich auf die Knie fallen. „Es tut mir Leid Herr. Ich konnte es nicht! Das wird nie wieder vorkommen. Dafür bürge ich mit meinem Leben! Ich werde mich euren Befehlen niemals mehr widersetzten!“

Despart erhob sich nun doch. „Du hast Recht! Das wird nie wieder vorkommen.“ Garven neben ihr löste sich auf. Der stumme Geist verlor auch hier keinen Ton. War es Schmerz den man da in seinen Augen erkennen konnte? Bitter sah Sann mit gesenktem Kopf dabei zu, wie ihr Schutzgeist gebannt wurde.
 

Mit starrem Blick fixierte Despart nun das junge Mädchen. Diese krümmte sich auf dem steinernen Boden vor Schmerzen. „Lord bitte, lasst mir die Kontrolle! Ich werde euch nicht wieder enttäuschen aber lasst mir bitte ...“

Es war zu spät! Sandori sackte in sich zusammen. Als sie sich wieder erhob wirkten ihre Augen trüb und tot. Sie blickte abwesend vor sich hin.

„Du wirst deine Schwestern in empfang nehmen. Sie sind auf dem Weg hier her. In wenigen Tagen werden sie uns erreichen! Deine andere Schwester wirst du bis dahin meiden!“

„Ja Herr!“ Ihr Geist war unterdrückt. Sie stand nun vollständig unter der Kontrolle des Lords. Ihre Worte, ihre Taten. Sie wurde fast wie eine Marionette vom Lord gesteuert.
 

Im Kerker befreite sich Toki von ihren Fesseln. Ein Entkommen sah sie nicht in dem dunklen Raum. Kurz darauf befreite sie Dakizu. „Wie sieht dein Plan aus?“ fragte das Geistermädchen und blickte in ein ratloses Gesicht. „Ich hab keinen. Wir müssen warten! Ich wette die anderen sind schon auf dem Weg, aber das ist nicht gut!“ Sie fasste sich an die Schulter. „Sie werden direkt in ihre Falle laufen!“ „Das beunruhigt mich auch!“ Sie sah durch das winzige vergitterte Fenster nach draußen. Es war noch dunkel. Die Koreanerin wusste nicht wie viele Tage sie schon dort fest saß. Sie schüttelte den Kopf. So war das nicht geplant gewesen.
 

Dobbie Village erwachte. Um fünf Uhr herrschte in der Schamanenstadt schon reger Betrieb. Die nötigsten Sachen wurden zusammen gesucht. Letzte Vorbereitungen getroffen.

Die Sonne ging in der Wüste auf und erhellte die Ebene. In ihrem Schein sah man bereits einige Fahrzeuge davon fahren. Der Schamanen König und seine Gruppe luden ihre Habseligkeiten auf die Ladefläche eines Trucks. Da lief Selma auf Taeko zu, sie wirkte ein wenig gehetzt und hielt sich ihre verletzte Seite. „Du, mir ist da gerade was eingefallen Taeko, was machst du eigentlich mit dem Buch?“

„Was für eine Frage, ich lasse es hier, wieso fragst du?“ antwortete Taeko. „Nun ja, ich denke du solltest es am besten verstecken, wer weiß hinterher kriegen sie es dann doch noch und das wäre echt übel!“ erklärte sie. °Da hat sie gar nicht mal so Unrecht!° teilte Fadia ihrer Schwester mit. °Toki vertraut ihr, also sollten wir es auch!° überlegte Taeko. „Na schön dafür haben wir jetzt keine Zeit! Kannst du mir einen gefallen tun? Du bleibst doch mit Tamao und Pillica hier. Sagst du ihnen sie sollen es bitte gut verwahren und an einen Sicheren Ort bringen!“ Selma nickte und lief wieder zurück zu den Wohnhäusern.
 

Während Taeko noch in Gedanken war tobte zwischen Yo und Anna ein heftiger Streit.

„Natürlich werde ich mit kommen!“ schrie Anna ihn an. Ausnahmsweise reagierte Yo mal nicht eingeschüchtert von seiner Verlobten. „Nein das tust du nicht, du wirst mit Horo²s Schwester, Tamao Selma und Riku, hier bleiben!“ „Ich denke gar nicht dran!“

Ren stieß Yo leicht in die Seite.
 

„Vergiss es, die kannst du nicht umstimmen, das weißt du! Wenn du sie nicht mitnimmst, schmuggelt sie sich irgendwie anders mit! Sie hat nun mal die Hosen in eurer Beziehung an!“ bemerkte Ren trocken. „Ja, leider!“ murrte Yo und nahm Annas Tasche an.

Taeko sah dem Schauspiel ein wenig genervt zu und schmiss Ren ihre Tasche zu. Müde war sie, und ihr Alptraum schwirrte in ihrem Kopf um her. Yo verkniff sich ein Lachen. Da hatte Ren wahre Worte gesprochen und verdrehte die Augen. „Wie war das?“ wisperte er ihm zu. „Hey Jungs, nicht trödeln!“ rief sie ihnen zu und die Beiden Schamanen zuckten zusammen. Als Anna dies sah legte sie Koco den Arm um die Schulter. „Du bist gut! Demnächst lass ich dich auch mal die Jungs im Training quälen, na wie wärs?“ Taeko lächelte schwach. „Wir werden sehn!“
 

Die Autos waren beladen. Zur Abfahrt bereit. Taeko würde Ren auf ihrem Bike bis zum Flughafen mitnehmen. Nur ungern würde sie es dort stehen lassen, aber sie konnte es ja schlecht im Flugzeug mitnehmen!

Bald sah man nur noch die Staubwolken, die sich immer weiter von der Schamanenstadt entfernten. Taeko warf einen Blick zurück. Wehmütig sah sie Dobbie Villages Häuser immer kleiner werden. °Warum kommt mir das wie ein Abschied vor?°
 

Hinter ihr tippte Ren sie an. „Schau gefälligst nach vorne, ich hab keinen Bock im Graben zu landen!“ Das Motorrad wurde wieder auf Kurs gebracht und fuhr zusammen mit dem Konveu

zum Flughafen.
 

An den Rollbahnen angekommen erlebten die Schamanen eine Überraschung. Dort standen sechs Jets zum Abflug bereit. Doch das war ja nicht unerwartet. Das Rens und Runs Mutter dort auf sie wartete dafür schon ehr!

°Was macht die denn hier!° dachte Ren während Run auf ihre Mutter zu ging um sie zu begrüßen. „Was machst du denn hier?“, fragte sie diese verwundert.
 

„Es ist auch schön dich wieder zu sehen Run,...“ leicht gekränkt ließ sie ihren Blick zu ihrem Sohn und Taeko herüber schweifen die noch ein paar Schritte entfernt waren „...Ren!“

Run biss sich auf die Lippe. „Das war nicht böse gemeint Mutter! Ich freue mich doch dich zu sehen! Aber ihr verlasst doch sonst nie das Schloss!“ Ren, der nun auch zusammen mit Taeko bei seiner Mutter angekommen war blieb stumm.

°Wenn Mutter hier ist dann ist Onkel sicher auch nicht weit.° schoss es Ren durch den Kopf. Taeko neben ihm merkte das Ren ein wenig nervös wurde.

Als hätte Run seine Gedanken gelesen fragte sie: „Wo ist Großvater? Ist Onkel auch hier?“
 

Keine zwei Sekunden später stieg ein Kräftiger Mann aus einem der Jets.
 

Tao Jen.
 

Gemessenen Schrittes ging er auf Run, Ran, Ren und Taeko zu sagte aber kein Wort.

„Mutter, Onkel was hat euch denn hier her gezogen?“ fragte Run gespielt fröhlich um die Situation zu entspannen.

Koco fühlte sich in dieser Runde unwohl zumal die anderen Schamanen nur wenige Meter entfernt standen und sie beobachteten zog es sie mehr und mehr weg von den Taos.
 

„Das ist also deine Verlobte!“ Tao Jen musterte Taeko abschätzig, würdigte sie danach keines Blickes mehr und sprach nur zu Ren. Taeko schluckte. °Na das kann ja lustig werden!°
 

„Das hatten wir doch schon am Telefon! Können wir das später besprechen?!“ drängte Ren. „Wir sind in Eile!“ Sein Blick war eiskalt unbarmherzig und gefühllos. So hatte Taeko ihn noch nie gesehen. Allmählich verstand sie, was Ren damals mit seiner gelinde gesagt ’schwierigen Familie’ meinte.

°Wohl er sein schwieriger Onkel!°

„Wie kommt es denn, dass ihr schon so schnell hier seid?“ Run tat alles um zwischen ihren Bruder und ihren Onkel zu gehen. Doch nur ihre Mutter antwortete.

„Als ihr angerufen habt waren wir schon unterwegs zu euch. Wir haben nur einige andere Flieger noch mitgebracht!“
 

Taeko geriet in Panik °Die waren sowieso unterwegs?° Jen ließ sich von Ren nicht beeindrucken und blieb ungerührt stehen. Ihre Blicke führten einen Kampf darum welcher wohl der Kälteste wäre und so sagten sie einige Sekunden lang keinen Ton.

„Spielt ihr hier jetzt wer am längsten schweigen kann oder was?“ fragte Run. „Ich mache euch einen Vorschlag, führt diese ‚Diskussion’ im Flieger fort!“ Diskussion betonte sie dabei mit besonders ironischem Unterton in der Stimme. Run lief zu den andern und holte sie zu sich.

Die Schamanen verteilten sich auf die jeweiligen Flieger. Yo, Anna Horo und die anderen flogen zusammen mit Taeko und den Taos. Kaum war sie eingestiegen wollte sie sich auch zu Anna setzten doch Ren packte sie am Arm. „Du willst mich doch nicht mit den Beiden allein lassen oder? Run hat sich auch schon verdrückt!“ zischte er vorwurfsvoll. °Na klasse, ist ja nicht so, dass wir meine Schwestern und die gesamte Welt retten müssen, jetzt muss ich mich auch mit meinen zukünftigen Schwiegereltern rum plagen!° grummelte sie.
 

Aber bei dem Wort Schwiegereltern musste sie unweigerlich einen Blick auf ihre Hand werfen. Sie trug den Ring immer noch am Finger, da wo er ja auch eigentlich hin gehörte. Taeko seufzte kurz und folgte Ren dann mehr oder weniger bereitwillig zu dem Viererplatz, an dem schon Ran und Jen Tao saßen.
 

Die Antarktis war nichts im vergleich zu der Kälte, die in diesem Flugzeug herrschte. Taeko zitterte regelrecht. Keiner sprach ein Wort und selbst Run hatte es aufgegeben zu vermitteln hatte sich geschlagen gegeben und hinten zu den anderen gesetzt. Nun saß sie alleine bei den Taos die sich immer noch stur anschwiegen. Plötzlich spürte Taeko wie sich Rens Hand um ihre schloss und sie sanft drückte.

Das ist ja nicht zum aushalten!“ warf Ren schließlich in die Runde. Taeko musste zwei Mal nachdenken bevor sie die Chinesischen Worte verstanden hatte. Vor ihnen baute sich Jen Tao auf, bereit seine Predigt ab zu spulen. „Werd nicht frech Junge! Was hast du anderes erwartet wenn wir hier her kommen und du uns einfach eine Verlobte vor die Nase setzt, ohne das vorher mit uns abzuklären! Glaubst du das wir da Freudensprünge machen?“ In Taekos Kopf ratterte es. Sie versuchte möglichst dem Gespräch folgen zu können, aber dafür sprachen nun beide entschieden zu schnell. Doch eins wusste sie: Es ging um ihre Verlobung mit Ren. °Na klasse!° Ran Tao ihr gegenüber sah sich die beiden Streithähne an und schüttelte nur den Kopf.

Wer hat mich denn vor das Ultimatum gestellt, ich solle mich verloben oder ich bin nicht mehr das Familienoberhaupt? Wobei ich DAVON auch nichts merke, denn die Entscheidungen triffst ja immer noch du!“ Jen Tao schnaubte

Und das hier zeigt mir wieder einmal deutlich, warum das so ist! Du wirst dieses Mädchen ...“ er deutete auf Taeko „... nicht heiraten, hast du verstanden?!
 

Taeko hatte alles mit bekommen. Die letzten Worte von Rens Onkel waren überdeutlich und unmissverständlich gewesen! °Was fällt dem ein!° Die Koreanerin nahm all ihren Mut zusammen und formulierte möglichst korrekte Sätze in ihrem Kopf. Ren wollt gerade den Mund öffnen um seinem Onkel Paroli zu bieten, als sie ihm zuvor kam.
 

Bei allem Respekt, das haben sie nicht zu entscheiden, auch wenn sie in allen anderen Lagen die Fäden ziehen, so ist das hier nicht ihre Angelegenheit!“ Rens Mutter warf ihr einen anerkennenden Blick zu. Ren schaute sie leicht nickend an.
 

Außerdem gibt es im Moment wichtigere Probleme, die wir besprechen müssen, wenn ihr uns also entschuldigt?!“ fügte Ren noch höflich aber bestimmt hinzu. Damit stand er auf, nahm Taeko bei der Hand und setzte sich einige Reihen weiter mit ihr wieder in die Nähe von Yo und den anderen.
 

Gib es auf, der Junge hat seine Entscheidung getroffen! meinte Ran Tao als sie sah, wie sich ihr Sohn mit Taeko unterhielt. „Sie ist Koreanerin, das hat man an ihrem Akzent gehört!

Jetzt reg dich doch bitte nicht auf. Ist es nicht besser so als eine arrangierte Heirat? Schau Mal wie er lächelt, so habe ich ihn noch nie gesehn!“ Darauf hatte Jen nichts mehr zu sagen und schwieg.
 

Einige Reihen weiter ließ Ren sich in den Sitz fallen. Taeko pflanzte sich daneben. „Deine Familie ist echt anstrengend!“ seufzte sie. Dafür erntete sie von Ren ein fieses Grinsen. „Bald kann ich sagen, willkommen in der Familie, oder besser: Willkommen in der Hölle?“ darauf musste die Blauhaarige lachen. „Eigentlich war da ganz gut mit deinen Eltern zu reden, das hat mich wenigstens ein bisschen abgelenkt.“ Ren nickte. „Hm, ich bin mal gespannt was uns da erwartet und wo dieser Seath uns hinführt. Ehrlich gesagt, sieht mir dass stark nach einer Falle aus. Wir werden sehn ...“ Ren spürte wie sich etwas auf seine Schulter legte. Taeko war neben ihm eingeschlafen und lehnte nun mit dem Kopf an seiner Schulter. Sanft streichelte er ihr übers Haar uns schaute aus dem Fenster. Draußen zogen die Wolken vorbei.
 

„Hey, Taeko, Ren aufwachen!“ Run zückte die Kamera und machte ein Foto. Taeko und ihr Bruder saßen da. Ihr Kopf auf seiner Schulter und seiner auf ihrem Kopf ruhend °Was für ein süßes Bild!°

„Hey ich Schlafmützen wir landen gleich!“ Immer noch keine Reaktion. Doch in diesem Moment hatten sowohl Yoco als auch Horo² die Selbe Idee.
 

„AUFWACHEN SPITZKOPF!“
 

Dieser markerschütternde Schrei hätte wohl auch Tote wieder zum leben rufen können und so schraken Ren und Taeko hoch und stießen unglücklicher Weise mit den Köpfen aneinander. „Ich wusste ja schon immer das du nen Dickschädel hast aber so...“ er rieb sich den Kopf. „Oh man, das musst du grad sagen!“ lachte sie.
 

Alle verließen den Jet und trafen sich mit den Schamanen aus den anderen Flugzeugen. Erst draußen trafen siech alle wieder und hörten sich an wo hin es denn nun gehen sollte. „Es ist noch ein ganzes Stück von hier aus, aber ich würde vorschlagen, dass wir es zu Fuß gehen, dann wären wir in ein bis zwei Tagen da! Wenn wir hier jetzt so viele Autos mieten würden wäre das zu auffällig!“ Einer der Schamanen die sich der Gruppe angeschlossen hatten brachte einen Einwand vor: „Aber erwarten die uns nicht sowieso schon. Wir würden Zeit verlieren wenn wir zu Fuß gehen!“

„Wir gehen ja nicht die gesamte Strecke zu Fuß, aber wenn wir in Mervan angekommen sind müssen wir laufen.“
 

„Juhu!“ Ironie war eine Untertreibung für das was sich in Taekos Kopf abspielte. „Ich will mein Motorrad haben hier und jetzt!“ quengelte sie und bewegte sich auf die Wagen zu, die sie nach Mervan bringen sollten. Einen kurzen Blick über die Schulter werfend sah sie, wie Ren auf seinen Onkel und seine Mutter zuging. Sie war hin und her gerissen: zu Ren gehen und sich weitere Predigten seiner Familie anhören müssen, oder ins Auto steigen und sich des Lebens freuen. „Ich muss echt gestört sein!“ murmelte sie, als sie auf dem Absatz kehrt machte und zu Ren lief. Noch bevor er bei seinen Eltern angekommen war hakte sie sich neben ihm ein und ging mit ihm die letzten Schritte weiter. „Was machst du denn hier?“ fragte er verdutzt. „Ich bin Masochistin!“ antwortete die Koreanerin und stellte sich ihren zukünftigen Schwiegereltern. °Oh man, das kann ja was werden!°
 

„Wir werden zurück nach China fliegen! Ruft uns doch bitte an wenn die Sache hier vorbei ist!“ liebevoll sah Ran Tao die Verlobte ihres Sohnes an. „Und... wenn ihr einen Termin habt?!“ Ein letzter murrender kalter Blick von Tao Jen und ein „Wir hören von einander!“ von Ran stiegen die Beiden zurück ins Flugzeug.
 

Starr vor Schreck war Taeko nicht in der Lage sich zu bewegen. Trotzdem fand sie als erste ihre Stimme wieder.

„OK!? Kurze Zwischenfrage: Was war das eben?“ Ren schüttelte sich.

„Mit einem Wort: Gruselig!“

„Keine Widerrede!“ antwortete Taeko. „Ist ja Mal was ganz neues!“ Sie boxte ihm leicht in die Seite und bewegte sich zu den Wagen in denen die anderen schon ungeduldig warteten. „Was denn?“ fragte er mit Unschuldsmine. Taeko drehte sich zu ihm um. „Guck nicht so das steht die nicht!“ Sie zwinkerte und rief ihm zu. „Beweg deinen Hintern oder wir fahren ohne dich!“ Einen Moment sah er sie einfach nur an. °Unglaublich das ich mich so von ihr herum kommandieren lasse!° dachte er. °Ich mutiere noch zu Yo, ein erschreckender Gedanke!° Bason erschien neben ihm. °Ihr entdeckt einfach die sanfte Seite in euch Meister Ren!°

„Ach halt die Klappe Bason!“ meckerte er und lief zu den anderen.
 

Taeko ließ sich in einem der Jeeps den wind um die Nase wehen. Er spielte leicht mit ihren Haaren und während sie so immer weiter fuhren verfiel Taeko ins Grübeln.
 

„Kantara ist nicht mehr weit! Schwester, wir kommen!“
 

TO BE CONTINUED
 

Sorry, das ich dieses Mal kein Frage - Antwort Spiel dazu schreibe, aber ich wollte euch mit dem neuen Kap nicht noch länger warten lassen. (Hat ja lange genug gedauert) Trotzdem konnte ich zum Beispiel die Frage beantworten wie Sandoris Schutzgeist heißt: Garven! Tja, leider war es für den Guten nur ein sehr kurzer Auftritt allerdings befürchte ich, dass gerade diese Sequenz noch viele Fragen aufwerfen wird.
 

Zum Schluss noch:

Wenn ich nicht noch nen totalen Schreibkollaps krieg und wieder maßlos übertreibe werden noch in etwa vier Kapitel in dieser FF folgen (mit Epilog!)

Mit dem Namen fürs nächste Kap bin ich mir noch unschlüssig, auf jeden Fall werden sie endlich ankommen und es wird ein paar Flashbacks über ihre Reise geben, aber dann geht der entscheidende Kampf endlich los. Ihr dürft gespannt sein!
 

Also bis dann, HEAGDL und Bussi

eure Faenya



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-09-06T21:50:07+00:00 06.09.2006 23:50
ah.. ich bin einfach nicht im Kommi-Fieber...
Kann unr sagen: Es ist doch schön sich mit der Familie zum Kaffee (leutet es bei jemanden?) trinken zu setzten und zu reden (Ren, meister "aller" Sprachen)...


Zurück