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Dämonenherz

von

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Kikyos Ende

„Vorsicht!“ Sesshomaru packte Rin und Jaken am Kragen und brachte die beiden mit einem Sprung auf eine Empore aus der Gefahrenzone. „Bleibt hier. Jaken, pass auf sie auf.“ Der Rest hatte sich ebenfalls mehr oder weniger in Sicherheit gebracht – einer von Kogas Wölfen kämpfte mit einem brennenden Schwanz, doch Inu Yasha warf ihm seinen Feuerrattenmantel über den Kopf und brachte das Feuer so zum Erlöschen. Das Feuer erhellte nun die Halle, und so war für sie alle deutlich Kikyo erkennbar, die fünfzehn Meter über ihnen auf einen Stahlträger stand und bereits zum zweiten Mal ihren Bogen spannte. „Kikyo!“ Mit einem Satz war Inu Yasha bei ihr und schleuderte sie zur Seite, sodass der Pfeil ein paar Meter neben Sesshomaru in der Wand einschlug. „Kikyo, hör auf!“ Er hielt die Miko fest, doch sie entwand sich seinem Griff und richtete ihren Bogen auf ihn. „Hast du’s noch nicht begriffen, Inu Yasha?“, sagte sie mit einem süffisanten Lächeln, „Sitz!“ Mit einem erstickten Aufschrei stürzte Inu Yasha von dem Stahlträger, auf dem sie beide gesessen hatten, und schlug hart fünfzehn Meter weiter unten auf dem Boden auf. Er blieb reglos liegen. Koga vergewisserte sich, dass er noch am Leben war, schnappte sich Kagome, die Inu Yasha auf einem weiteren Stahlträger abgesetzt hatte und brachte sie auf einem Balkon in Sicherheit.
 

„Halt dich fest, Miroku!“ Sango brachte Kirara dazu, direkt über Kikyo vorbeizufliegen, sodass sie in der Lage war, die Miko am Kragen zu erwischen und ebenfalls in die Tiefe zu befördern. Kikyo jedoch schlug nicht auf dem Boden auf, sondern landete sanft und vollkommen gleichgültig auf dem in Flammen stehenden Boden. In ihren Augen erkannte Sango ein rotes Flackern. „Vorsicht, sie hat einen Dämonen in sich!“ In diesem Moment packte ein Klauententakel Narakus die Youkaijägerin und riss sie von Kiraras Rücken. „Sango!“ Miroku packte Kohaku am Kragen und Kirara an der Mähne. „Hinterher!“
 

„Sesshomaru...“ Sesshomaru ließ eine Hand auf dem Griff seines Schwertes, zog es jedoch nicht, als er sich zu Naraku umdrehte. Dieser lächelte. „Ich hätte nicht erwartet, dass du schon wieder kräftig genug bist, um noch einmal gegen mich anzutreten...“ Sesshomaru antwortete nicht. „Weißt du...“, sagte Naraku mit einem Lächeln, „Die Kleine ist doch Sayuris Tochter, nicht wahr?“ Sesshomaru knurrte. „Ich weiß nicht, wovon du redest.“ „Natürlich.“ Naraku kam noch einen Schritt näher. „Was wäre, wenn es gar nicht diese Räuberbande war, die Sayuri getötet hat?“ Er lächelte noch breiter. In seinen Augen glomm ein eisiges Flackern auf. „Was, wenn ich ganz genau wusste, wer sich in diesem Dorf befand, als ich es niederbrennen ließ?“
 

„Inu Yasha!“ Shippo zerrte am Ärmel seines Freundes. „Inu Yasha, wach auf!“ Inu Yasha stöhnte leise. „Shippo...?“ Blitzschnell richtete er sich auf. „Kagome!“ „Oben auf einem Balkon.“, sagte Shippo, „Aber Naraku hat Sango entführt!“
 

„Zuerst hatte ich ja vor, die Kleine auch zu töten.“, lächelte Naraku, „Aber dann ist mir aufgegangen, dass es durchaus möglich wäre, dass ich später noch ein Druckmittel für dich brauche... Also ließ ich nur deine kleine Schlampe verbrennen. Gut durchdacht, hm?“ Sesshomarus Klauen zuckten, doch noch immer zeigte er keine Regung. Naraku musste wohl noch eins draufsetzen. „Ich hörte, dass sich die Hure freiwillig den Räubern hingegeben hat, die sie schänden wollten.“, sagte er, „Vielleicht war sie ja gar nicht so schlecht, zu schade, dass ich nicht rechtzeitig...“
 

Ein ohrenbetäubendes Krachen ließ Kagome, die alles von oben beobachtete, hochschrecken. Naraku wurde durch die Luft und die nächste Wand geschleudert. Die riesige Gestalt eines weißen Hundes mit einem blauen Halbmond auf der Stirn setzte ihm nach. Sesshomaru! Kagome lief den Gang entlang. Sie musste einen Weg zu den beiden finden, um ihn zu unterstützen, während die anderen mit Narakus Abkömmlingen kämpften. „Nicht so schnell, meine Kleine!“ Ein Pfeil traf sie genau zwischen die Schulterblätter und mit einem leisen Wimmern sank Kagome zu Boden. Ihr wurde schwarz vor Augen und das letzte, was sie sah, war ein Wirbel aus rotem Stoff und zwei entsetzte bernsteinfarbene Augen.
 

„Sankon Tessou!“ Kikyo wich ihm geschickt aus. „Sitz!“ Erneut krachte Inu Yasha auf den Boden. „Kagome!“, stieß er hervor und versuchte, trotz des Rosenkranzes zu ihr zurückzukrabbeln, doch es gelang ihm nicht. Kikyo hockte sich vor ihn. „Gib’s auf. Du bist besiegt, Mischling, und du kannst sie ohnehin nicht mehr retten.“ „Kikyo.“, wisperte Inu Yasha, „Kikyo, hör auf damit...“ „Du winselst um Gnade? Ich bin enttäuscht von dir. Der Inu Yasha, den ich kannte, hätte das nicht getan. Du verweichlichst zusehends, und das ist alles die Schuld eines einfachen Menschenmädchens... meine Güte.“ Auf ihrer Wange zuckte ein Muskel. Inu Yashas Finger krallten sich um den Rosenkranz. „Lass mich zu ihr!“ „Irre ich mich oder hat die Wirkung meiner Anwesenheit und dieser Kette dich deiner dämonischen Kräfte beraubt?“, sagte sie, „Halt still, ich erlöse dich von deinem Leid...“ Sie zog einen Dolch. In diesem Moment durchschlug Sangos Hraikotsu mit einem Krachen die Wand hinter ihnen. Für einen Moment sah Kikyo der Waffe nach und ihre Kontrolle ließ nach. Diesen Moment nutzte Inu Yasha, um ihr den Dolch aus der Hand zu schlagen, sich wieder aufzurichten und Tessaiga zu ziehen. „Kaze no Kizu!“ Es zerfetzte den Körper der untoten Miko und schleuderte ihre Überreste hinunter in die Flammen.
 

Bei Sesshomaru und Naraku, die hinter einer zerfetzten Wand zwei Stockwerke höher kämpften, hatte sich das Blatt gewendet. Anfangs war Sesshomaru im Vorteil gewesen, da der Überraschungseffekt seiner Dämonengestalt und sein Hass ihm zusätzliche Kraft verliehen, doch Naraku hatte mit zwei oder drei empfindlichen Hieben seine Verletzung wieder aufgerissen und der Blutverlust schwächte Sesshomaru nun zusehends. Naraku schleuderte ihn mit einem Tritt vor die Brust vor den gähnenden Abgrund hinter ihm und auf den Boden. „Willst du nicht auch ein wenig um Gnade winseln, wie deine kleine Freundin?“ Er setzte ihm sein Schwert an die Kehle. „Grüß sie von mir!“ Etwas dunkles sirrte vor Sesshomaru durch die Luft. Mit einem Aufschrei wich Naraku zurück. Sein Schwert fiel an Sesshomaru vorbei nach unten – zusammen mit Narakus rechter Hand. Kohaku steckte sein Wurfeisen zurück in den Gürtel. Blitzschnell zog Sesshomaru Tokijin und rammte es Naraku bis ans Heft ins Herz. Anschließend zog er sein Schwert aus dem leblosen Körper und zog Kohaku mit sich auf einen sicheren Stahlträger.
 

„Kagome! Kagome, kannst du mich hören?“ Das Mädchen antwortete nicht. „Kagome.“, wisperte Inu Yasha und drückte sie an sich.
 

„Ist alles in Ordnung?“ Besorgt sah Sango zu Miroku. Dieser verzog das Gesicht. „Ja, ich... es geht schon...“ In diesem Moment zog sich ein glühender Schmerz seinen rechten Arm hoch, bis in seine Schulter. Mit einem Aufstöhnen sackte er auf Kiraras Rücken zusammen. „Houshi-sama!“ Sango wies Kirara an, auf einem Balkon zu landen. Kirara knurrte leise und besorgt und stupste Miroku, der ohne einen Laut von ihrem Rücken glitt, mit der Schnauze an. „Miroku...“ Vermutlich hatte es mit dem Kazana zu tun? Behutsam nahm sie seine Hand. „N-Nicht...“, murmelte ihr Freund und zog seine Hand weg, „Zu... gefährlich...“ „Unsinn!“, sagte sie knapp, nahm seine Hand und löste die Manschette, allerdings nicht die Kette, die sein Kazana verschlossen hielt. „Halt still.“ Er sagte nichts mehr und hielt brav still. Von seinem Kazana aus liefen einige Blutstropfen seinen Arm hinunter, doch noch während Sango sich seine Hand ansah, verschwand es. „Miroku...? Es ist weg...“ „Dafür tut’s aber ganz schön weh.“, murmelte er, „Nebenwirkungen, hm?“ „Das geht schon vorbei...“ Sie lächelte leicht. „Naraku ist tot!“ Mirokus dunkelblaue Augen weitete sich ein wenig. „Bist du sicher...?“ Sie nickte. „Das Kazana ist weg...“ Sie kniete sich neben ihn. „Ist alles in Ordnung...?“ Miroku grinste schwach. „Sango...?“ „Hmh?“ „Ich würde ja jetzt etwas ganz ganz dummes tun, aber dann haust du mich ja doch nur wieder...“ Sie seufzte. „Und was wäre das?“ Er richtete sich auf, so gut er konnte, und hauchte ihr einen zärtlichen Kuss auf den Mund. „Das.“, sagte er leise.
 

„Sesshomaru? Du musst mir helfen. Bitte.“ Sesshomaru richtete sich auf und sah zu seinem Bruder. „Was ist denn...?“ „Kagome wurde angeschossen.“ Er reichte ihm Tenseiga. „Bitte.“
 

„Inu Yasha!“ Ruckartig richtete Kagome sich auf. Inu Yasha umarmte sie. „Ruhig. Ich bin hier, Naraku ist tot, aber wir müssen hier verschwinden... kannst du laufen?“ Sie nickte leicht. Er half ihr, aufzustehen und gemeinsam sammelten sie ihre Freunde ein und machten sich auf den Weg, das Labor zu verlassen. Hinter ihnen brannte es vollkommen aus.



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