Red blood

(FW-Zirkel Rückkommentar)Gebe meiner Vorrednderin recht, deine Anmerkung war wichtig. Normalerweise sollte man davon ausgehen, dass Menschen zwischen Autor und Figur seiner Geschichte unterscheiden kann, aber trotzdem führt das immer wieder zu Mißverständnissen.

Was deine Geschichte angeht, es sind noch ein paar Rechtschreibfehler drin (im Satz mit dem silbrigen Licht müssen die Kommas weg, in Zeile 5 nach Punkt muss 'Es' groß, in Zeile 7 'Und dass' mit doppel-s). Was Inahlt und Stil angeht...
Ich finde es gut, dass du als Erzähler die Vorgänge neutral schilderst, ohne moralischen Zeigefinder. Und du stellst deine Figur auch nicht unbedingt als armes unschuldiges Opfer dar, was von seinen Eltern misshandelt und in der Schule gequält wird und also gar keine andere Wahl hat, als zur Klinge zu greifen. Du vermeidest diese Klischees und das finde ich sehr gut. Du lässt einigermaßen offen, warum sie sich ritzt und auch das finde ich gut. Die wenigen Hinweise, die du gibst sind bis auf eine Ausnahme sehr gut gemacht: Ihre eigene Begründung, sie wüsste es nicht genau und ihr wäre alles zu viel, ist wunderbar vage und wie ich mir vorstellen könnte auch ziemlich realistisch. Die Erwähnung der Privatssphäre fand ich sehr raffiniert, weil meine Phantasie das sofort mit den Gründen in Verbindung gebracht hat (ich hab mir gleich ein sehr großes Haus und sehr reiche, aber sehr kalte und meistens abwesende Eltern vorgestellt, die manchmal Schwierigkeiten haben, sich an den Namen ihres Kindes zu erinnern). Deswegen fand ich es auch ziemlich schade, dass du die Gleichgültigkeit der anderen am Ende nochmal so demonstrativ betont hast. In meinen Augen wäre das nicht nötig gewesen, soviel hatte ich schon dem Text vorher entnommen. Und es hat für mich die Geschichte ein bisschen kaputt gemacht, weil ich als Leser nicht gerne mit der Nase auf die Deutung eines Textes (und zumal eines so kurzen Textes) gestoßen werde, sondern mir lieber selber eine Deutung zusammenbastel (wie du ja gesehen hast).

Aber das ist natürlich alles meine sehr subjektive Meinung, objektiv gesehen schließe ich mich J4m4ic4 an, es ist ein interessantes Thema und du hast es sehr einfühlsam behandelt; stilistisch gibt es nichts auszusetzen. Ich wollte dir nur verdeutlichen, warum ich trotzdem nicht restlos zufrieden war.
lg
emar

Hallo,
an und für sich finde ich deinen Text interessant, d.h. vom Thema her; stilistisch gesehen finde ich auch nichts Negatives.
Ganz kurz eine Kleinigkeit, vielleicht auch nur Geschmacksache (oder womöglich sogar aus einem bestimmten Zweck so ausgedrückt >.<") , ich weiß es nicht. ^^"
Am Anfang schreibst du etwas über das Versteck. Ich hätte es allgemein ganz schön gefunden, hättest du vielleicht auch gesagt, was denn das Versteck war. Damit man die Situation auch ein wenig einordnen kann - wo? und so weiter. Auch wenn du damit, dass man nur das eigentliche Ritzen durch die Augen der Protagonistin genau beschrieben bekommt, eventuell die Wichtigkeit eben des Ritzens für die Protagonistin zeigen willst (falls das so sein sollte; ich bin mal so frei und interpretiere das so ^^"), glaub ich schon, dass man das Umfeld da nicht ganz außen vor lassen kann, weil das meinen Erfahrungen nach doch meist direkt den Anstoß zum Ritzen gibt.
Ich habe es schon gesagt, inhaltlich gefällt mir der Text, weil er das Verhalten der anderen, die es komplett ignorieren, dass die Protagonistin ritzt, gut zeigt (finde ich). Leider viel zu oft Realität.
Okay, bevor ich gänzlich vom Thema abkomme >.<" bzw. vom konstruktiven Kommentieren... hoffe, du kannst mit dem Kommi wenigstens ein bisschen was anfangen. Wenn auch nur als positive Rückmeldung.
MfG
Jam
PS.: Deine Anmerkung war übrigens hilfreich, um deinen Text nicht misszudeuten. ^^"