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Eine Liebe zwischen verschiedenen Welten

VampirxMensch, WerkatzexWerkatze
von

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Shoppingtour mit einem Vampir und Zickenterror zwischen Geschwistern

Shoppingtour mit einem Vampir und Zickenterror zwischen Geschwistern
 

„Mein Schatz, willst du den ganzen Tag verschlafen?“ fragte eine weit entfernte Stimme.

Murrend kam ich unter der Decke vor und sah meinen Vater verschlafen an.

„Morgen“, gähnte ich müde.

„Deine Freunde sind schon lange wach, du bist ein schlechter Gastgeber, mein Süßer.“

Mein Vater zog mich hoch und meinte dann: „In 15 Minuten gibt es Frühstück und danach hast du einen strengen Tagesplan.“

„Dad, ich will es genießen, wenn ich zu hause bin.“

„Ich habe noch nicht die Hausarbeiten mit einberechnet, bisher rede ich nur von dem, vom dem Kazin geredet hat.“

„Wovon hat er denn geredet?“

„Vom Geschenke kaufen, und dass noch keiner von euch eines hätte“, sagte mein Vater und ging.

Für duschen hatte ich keine Zeit, also zog ich mir nur was Neues an und strapazierte das Deo meines Vaters, bevor ich runter ging und am Tisch fast weiter schlief.

„Hier, das wird dich wecken“, weckte mich Annies Stimme.

Gähnend nahm ich die Tasse und trank sie aus.

„Danke, du bist der Beste.“

Sein Gesicht nahm die Farbe seines roten Haares an und er verschwand wieder in der Küche.

Kazin kam mit den anderen beiden rein und setzte sich zu meinem Vater und mir.

„Guten Morgen. Ich habe 5 Minuten lang versucht dich zu wecken. Du hast einen vortrefflichen Schlaf“, stellte Kazin fest.

„Es gibt nur vier dinge die mich wecken können. Der Wind, kaltes Wasser, mein Wecker und die Stimme meines Vaters, wobei letzteres kein Kompliment darstellt.“

Grinsend wich ich dem schwankenden Tablett aus und lehnte mich dann wieder zurück.

„Du hast meinem Tag ja schon ordentliche verplant, wie ich gehört habe“, meinte ich zu Kazin und kraulte die Zwillinge, die hinter mir standen und ihre Köpfe schon reckten.

„Wir haben alle noch kein Geschenk und du hast noch nicht mal eine Idee. Jetzt setzt euch ihr beiden.“

Murrend setzten die Zwillinge sich zu Anny und frühstückten brav und vor allem schweigsam.
 

„Soll ich euch wo hinfahren?“ fragte Anny, als wir abräumten.

„Du kannst uns bitte mit in die Stadt nehmen, von dort kommen wir dann schon allein vorwärts“, lächelte ich lieb und stellte das Geschirr ab.

„Gut, in ein paar Minuten können wir los und vor allem, leg die beiden da an die Leine.“

Exa und Asu sahen uns nur fragend an.

„Ich hole gleich die Leinen, du passt bitte auf sie auf, dass sie nichts anfassen“, sagte ich zu Kazin und verließ die Küche.

Mein Vater kam mir entgegen und reichte mir die zwei Leinen. „Du hättest sie eh nicht gefunden“, lächelte er.

„Du bist unheimlich, vor einer Woche noch hättest du mich am liebsten einen Kopf kürzer gemacht und heute sprühen deine imaginären Blumen wieder um uns herum.

„Nicht gleich einen Kopf kürzer, nur deinen Hintern grün und blau schlagen, überhaupt solltest du dich lieber über die imaginären Blumen freuen, als dich beschweren.“

„Ich freue mich darüber, aber trotzdem ist es unheimlich. Tu mir bitte den gefallen und erzähl Louis irgendwas, falls er hier vorbei kommen sollte.“

„Tue ich, mein Schatz“, sagte er lieb und ging mit in die Küche.

„Hier, meine Kätzchens, für euch. Zwei Halsbänder mit Leinen, denn sonst kann ich euch nicht mit in die Stadt nehmen.“

„Die sind ja toll“, fiepste Asu und betrachtete sie näher. „So was habe ich noch nie gesehen. Was macht man damit?“

„Das legt man Tieren um den Hals und führt sie so aus, ohne, dass sie abhauen können. Ich möchte, dass ihr euch in Katzen verwandelt und so mit uns in die Stadt kommt. Wir sind zwar im Land der begrenzten Unmöglichkeiten, aber ihr beide fallt dann doch etwas zu sehr auf. Euch gefallen doch die Leinen, also, macht ihr das für mich?“

Asu war sofort dafür und wurde zur Großkatze.

„Geht es auch ein Stück kleiner?“

„Nein, leider nicht“, sagte Katze Asu und leckte sich die Pfote.

„Okay, die Größe geht durch, aber sprechen ist Tabu“, mischte sich mein Vater ein und legte Aszuca das Halsband an.

„Exavia, du auch?“ fragte ich und hielt ihm die Leine hin.

Immer noch etwas unentschlossen stimmte er zu und wurde auch zur Katze.

„Hm… Kann ich den Combi haben? So bekomme ich alle nicht ins Auto“, seufzte Anny und sah seinen Liebsten an.

„Nimm das Auto welches du möchtest“, lächelte er zurück und gab Anny einen Kuss. „Falls ihr mich suchen solltet, ich verkrümmel mich hinter meine Bücher“, sagte er und ging as der Küche.

„Verwas?“ fragte Exavia und beschnüffelte die Leine.

„Sagen wir es einfach so: er ist in die Bibliothek gegangen und will nicht gestört werden. Na los, zieht euch an und ab ins Auto“, drängelte Anny.

„Ich mag deine Familie“, lächelte Kazin, der die Leinen in der Hand hatte.

„Sag das ihr, nicht mir“, gab ich zurück und zog mir Schuhe an.

Der Vampir tat es mir gleich und ließ die Katzen schon mal einsteigen.

„Aber wie sollen sie so ihr Geschenk finden?“ fragte Anny mal ganz unverbindlich.

„Sie sehen doch dasselbe wie wir und an einem stillen Ort können sie es uns sagen oder machen uns anders darauf aufmerksam. Die beiden können sehr erfinderisch sein“, lächelte Kazin und folgte uns zum Auto.

Gemeinsam fuhren wir in die Stadt.
 

„Kazin, hast du schon eine Idee?“ fragte ich ihn, als wir ausgestiegen waren. „Seit brav oder ich lasse euch wieder abholen!“ mahnte ich Exa und Asu.

„Ja, ich schenke ihm ein ganz großes Fotoalbum, dazu allerdings müssen wir in unsere Stadt.“

„Und ihr beide?“

Die Zwillinge schüttelten den Kopf.

„Großer, was hältst du von ein wenig shopping?“ wollte ich von Kazin wissen.

„Was bitte ist ’shopping’?“ stellte er verwirrt als Gegenfrage.

„Man beantwortet keine Fragen mit Gegenfragen. Shopping ist ein anderes Wort für einkaufen, allerdings nicht im Sinne von Lebensmitteln oder Spielsachen. Richtiges Shopping enthält: Klamotten, Schmuck, Accessiors und gegebenen falls noch Tiere, aber die haben wir ja schon. Na Lust bekommen?“

„Klar, du musst mir nur etwas helfen.“

„Mache ich doch gern, ich bin der Shoppingmeister“, grinste ich und zog mit den Jungen los.

Dass Asu und Exa draußen bleiben mussten, fanden sie nicht sehr begeisternd, aber so waren die Regeln bei uns.

„Wie wäre es mit Schmuck für Loi?“ fragte ich nach einer Weile und sah Kazin an.

„Er hat eine Menge davon, trägt es aber nie.“

„Na ja, vielleicht aber, wenn es von uns kommt, sagst du doch selbst, er würde alles lieben, was ich ihm schenke, warum sollte das bei euch nicht auch so sein?“

„Vielleicht deswegen, weil ich nur ein einfacher Verwandter bin und nicht sein Geliebter und auch nicht sein bester Freund.“

„Zum ersten bin ich nicht sein Geliebter. Zum zweiten hast du ja mich, als Vorwand, was bedeutet, dass du sagen kannst, dass ich es ausgesucht habe bzw. dass es mir sehr gefallen hat und ich dachte, dass es ihm auch gefallen könnte; du solltest kreativer werden.“

„Na gut, ich suche was für ihn aus“, sagte Kazin.

Eigentlich tat ich Schmuck kaufen nur mit meinem Vater, aber jetzt musste es auch mal so gehen.

Es dauerte etwas, bis wir die perfekten Sachen gefunden hatten. Am Ende hatten wir eine Kette mit einem Onyxanhänger, ein Armband mit totem Tigerauge, einen einfachen Silberring mit zwei kleinen Rubinen und ein Ohrringpaar, was aussah wie kleine Vampirzähnchen; letzteres gefiel mir am meisten.

Als wir im Park eine Pause einlegten, erfuhren wir auch, dass die Zwillinge auch etwas gefunden hätten, bevor wir aber damit weiter machen konnten, hielt uns die Polizei auf und fragte mich wegen der Zwillinge aus. Ein Tiger und ein Panther, waren nicht gerade die besten Haustiere. Nach langen Diskussionen ließ man uns gehen und informierte nur meinen Vater, die Zwillinge durfte ich also behalten.

„Ruhe, spart euch das für zu hause auf“, meinte ich zu ihnen, als sie losquasseln wollten und ließ mich weiter ziehen.

Nach einem kurzen Weg richtete Asu sich auf einem Schaufenstervorsprung auf und drückte seien Schnauze gegen die Scheibe, der teuersten Bücherei der ganzen Stadt.

„Ne, mein Lieber, da gegen wir nicht rein“, sagte ich und zog ihn ein par Läden weiter, zu einer ‚normalen’ Bücherei, wo man mich auch schon kannte.

„Morgen Claudius, sag mal, kann ich die zwei mit rein bringen? Sie sind auch ganz brav und machen nichts kaputt.“

„Schön dich mal wieder zu sehen, Sean. Wie geht’s deinen Männern? Klar, kannst du sie mit rein bringen. Fängst du jetzt auch an, wie dein Vater? Wo warst du die letzten drei Wochen?“

„Eine Frage nach der anderen“, lächelte ich und kam rein. „Also, Anny und meinem Vater geht es gut, meinem Vater sogar zu gut. Nein, ich bin nicht schwul, das ist ein Schulfreund von mir, wobei ich zur dritten frage komme: Vor den Ferien gab es Stress mit meinem Vater und in den Ferien habe ich mich vor ihm verkrochen und seid letzter Woche gehe ich auf ein Internat, zu meinem Leidwesen intern. Dort habe ich Kazin kennen gelernt; und nun sind wir auf der Suche nach Geburtstagsgeschenken für einen Dritten.“

„Wo war der Punkt und das Komma bei dir gerade? Ich helfe euch beim suchen, woran habt ihr denn gedacht?“

„Na ja, ich dachte an etwas über Geschichte oder Amerika, nicht Kazin?“

Der große schreckte auf und drehte sich wieder zu uns. Die andere Welt klingt gut.“

„Ich frage lieber nicht, was ihr mit ‚andere Welt’ meinte. Soll es ein Roman oder ein Fachbuch sein?“

„Es sollte möglichst viel über unsere Kultur enthalten.“

Claudius ging los und wir warteten vorn.

„Kazin, du bist für heute schon ausgelastet, es gibt kein Buch mehr“, meinte ich streng und hockte mich zu den Zwillingen runter.

„Wer nimmt das Buch?“

Beide nickten.

„Nein, nur einer. Passt auf, ich habe mir überlegt, dass einer ein Buch nimmt und der andere Musik. Ich habe bei uns noch ein altes Grammophon gefunden, aber wir besitzen keine Schallplatten, was das ist erkläre ich euch später, nur jeder Vampir wird ihm was aus eurer Welt schenken und da wir drei nicht in diese Welt gehören, können wir ihm auch was ausgefallenes schenken, nicht?“

Es dauerte etwas, dann aber nahm Asu das Buch und Exa die Schallplatte(n).

„Du redest mit Tieren, ist dass modern?“ fragte Claudius, der gerade wieder kam.

„Das ist eine lange Geschichte, ich lade dich mal wieder zu Tee ein, dann erkläre ich es dir“, lächelte ich lieb und sah mir die Bücher an. Zwei wählte ich aus und bezahlte sie.

„Ist der Plattenladen noch? Weil es ja mal hieß, er würde pleite gehen.“

„Der Plattenladen ist noch, allerdings nicht mehr lange. Wann sehe ich dich wieder?“

„Vielleicht nächstes Wochenende“, meinte ich und winkte ihm noch mal zu, bevor ich mit den Jungs ging und gleich den Plattenladen ansteuerte.

„Jetzt müsst ihr leider draußen bleiben, aber ihr vertraut meinem Geschmack, nicht?“

Sie nickten und setzten sich brav vor das Schaufenster und sahen rein.

Mit Kazin im Schlepptau ging ich rein und sah mich etwas um.

„Guten Tag, wie darf ich Ihnen behilflich sein?“ fragte der Verkäufer höfflich.

„Wir müssen erst mal kurz beraten, welchen Musikgeschmack unser Freund hegt“, entgegnete ich nett und drehte mich dann zu Kazin.

„Also was hört er gern?“

„Er hat eine absolute Abneigung gegen Klassik, ansonsten weis ich nicht, was man so heute hört.“

„Heute hört man von Klassik, über Rock bis hin zu Rap alles. Aber ich glaube zu wissen, was er bekommen wird. Haben Sie Reggae- Schallplatten?“

„Aber natürlich“, nickte der ältere Mann und bat uns, ihm zu folgen.

Brav gingen wir mit und hörten uns ein paar der Platten an.

Nach einer guten halben Stunde hatte ich Exa mit einer stetigen Anzahl von Platten eingedeckt und bezahlte.

„So Jung, jetzt brauche nur noch ich etwas“, lächelte ich und gab Kazin die Tüte.

Als er gerade mal nicht aufpasste linste ich an ihm vorbei und blickte in den Bereich der Stadt, der mir eigentlich immer verwehrt war.

„Lasst uns da lang gehen.“

„Nein Alex, da muss ich mich einschalten. Es ist besser wenn du dort nicht hin gehst, das gibt nur Ärger“, sagte Kazin und hielt mich am Arm fest.

„Wenn du Angst hast, komm halt nicht mit, ich jedenfalls will jetzt dahin und gehe auch, kommt ihr mit?“ fragte ich die Zwillinge und befreite meinen Arm.

Sie nickten und wir gingen an Kazin vorbei.

Seufzend folgte er uns in einem gewissen Abstand.

Es dauerte nicht lange, bis ich gemerkt hatte, wo wir waren. Es war unheimlich still und düster, dazu kam, dass die wenigen Menschen, die hier rum liefen, doch sehr altertümliche Sachen anhatten.

Ich blieb stehen und drehte mich zu Kazin um.

Der nickte nur schweigsam und schob uns weiter.

„Mach deinen Besuch kurz, Leon muss nicht wissen, dass ich mit dir hier war“, flüsterte Kazin und ging weiter.

Vor dem Fenster einer Bücherei blieb ich stehen und sah rein.

„Alexander, bitte, tu mir das nicht an“, flehte Kazin.

„Du musst doch nicht mitkommen“, meinte ich und gab ihm die Leinen und verschwand in dem Laden.

Die Blicke waren ziemlich unbehaglich, aber das war ich ja nun mittlerweile gewöhnt. Alle gingen mir aus dem Weg und murrten nur, wenn ich mal ein Buch in die Hand nahm.

Nach wenigen Minuten schon hatte ich ein paar Dinge gefundne, sowie mein Geschenk für Louis.

Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen bezahlte ich und ging wieder.

„So, können wir jetzt gehen?“ fragte Kazin, der sich in einer Seitenstraße versteckt hatte.

„Komm da raus, du bist peinlich. Ja, wir können gehen.“

„Dann geh mit den beiden vor, ich komme gleich nach“, sagte er.

Seufzend ging ich mit den Zwillingen wieder auf die Seite, der hellen Häuser und wartete auf Kazin.

Eine gute Viertelstunde ließ er uns warten.

„Was soll das? Ich kann doch hingehen wo ich will!“

„Klar kannst du das, aber nicht dort hin und schon gar nicht, wenn du mich dabei hast. Hier hängt nicht für umsonst ein ‚Zutritt verboten’ – Schild.“

„Das kleine Schild hält niemanden ab, da muss schon ein Eisentor her, wenn ihr das wirklich abriegeln wollt. Hört endlich auf so paranoid zu sein und akzeptiert, dass es auch andere Wesen als nur euch gibt. Ihr wollt keine Vampire sein, aber ihr behandelt euch so, ihr wollt normal sein, also isoliert euch nicht“, grummelte ich und rief Anny an, das wir fertig wären und wieder nach hause wollten.

„Alex, du siehst das zu einfach. Diese Kluft ist riesig und wurde über viele Jahrhunderte aufgebaut, die kann man nicht einfach so schließen.“

„Okay, dann versuchen wir es mal mit Annäherung. Ihr und wir leben in einer Stadt, gemeinsam, aber in zwei getrennten Bereichen, die gerade Mal durch ein schuld und eine rostige Eisenketten getrennt sind. In meiner Heimat haben es doch auch England und Spanien geschafft gemeinsam in Frieden zu leben und die beiden sind auch verschieden wie Tag und Nacht. Es gibt für alles einen friedlichen Weg, aber dafür müssen beide Parteien bereit sein. Wie auch immer, wir kommen hierbei eh auf keinen grünen Zweig. Sag mal, war der Plattenverkäufer nicht vielleicht auch einer von euch?“

„Er war ein Halbblut.“

„Ah, das erklärt einiges“, nickte ich und packte die tüten ins Autos, als Anny vor uns parkte.

„Dein Vater geht an die decke, wenn er den Kreditkartenauszug sieht“, meinte Anny, als er in die Beutel linste.

„Er hat sie mir doch gegeben, also war er sich der Gefahr bewusst. Ihr dürft dann wieder zu Menschen werden, wenn wir los gefahren sind.“

„Also, mir gefällt das so ganz gut“, mauzte Asu und stieg ein. Sein Bruder nickte und folgte ihm.

Anny knuddelte die beiden durch und stieg dann vorn ein.

Kazin ging mit nach hinten und in setzte mich nach vorn.

„Du scheinst dich langsam damit anzufinden, dass du hier festsitzt, hm? Erzählt mal, was habt ihr für Geschenke?“ fragte Anny.

„Ich will mich nicht damit abfinden, aber leider bleibt mir kaum was anderes übrig. Kazin hat Schmuck, Asu ein paar Bücher, Exa nimmt unser altes Grammophon mit und ich muss meins noch fertig machen.“

„Sicher, dass das Grammophon noch funktioniert?“

„Ich müsste es erst testen, aber ich habe die Hoffnung, dass die flotten Finger meines Vaters das schon wieder hinbekommen.“

„Was ist das für ein Gerät?“ warf Exavia in unser Gespräch rein. „Ich würde schon gern wissen, was ich ihm schenke.“

„Mit einem Grammophon kann man Musik abspielen, es bedarf allerdings einer guten Muskelkraft, denn man muss eine Kurbel betätigen, damit der Ton erklingt. Ich zeig dir nachher, was ein Grammophon ist.“
 

Wieder angekommen, wartete mein Vater schon ganz ungeduldig am Tor.

„Ich dachte du arbeitest.“

„Hatte ich auch vor; Lasst die Beutel bitte im Auto; aber dein Prinzchen kam mir in die Quere. Er wollte einfach nicht gehen, nicht bevor du kommst. Bei ihm scheint irgendwas nicht so zu laufen wie es sollte, er wettert die ganze Zeit schon über seien Schwester“, seufzte mein Vater.

„Das war zu erwarten, er und Catalina, sie streiten um dich.“

„Um mich?“ fragte ich verwirrt und sah Kazin genauso fragend an, wie mein Vater.

„Ja, um dich. Du bist hübsch, nett, niedlich und Catalina lieb alles was knuffig ist und nun ja wie Louis denkt weist du ja“, erklärte Kazin.

„Okay, ihr kümmert euch um Louis und ich nehme ich mal mit“, sagte ich und schnappte mir meinen Vater.

Leise betraten wir das Haus und gingen gleich nach oben, so, dass wir Louis nicht begegneten, denn gerade hatte ich nicht die Geduld mich auch noch um ihn zu kümmern.

„Was ist denn so wichtiges, Alex? Ich muss arbeiten.“

„Ich habe unser altes Grammophon gefunden, geht das noch?“

„Ich denke schon, wenn du mich los lässt hole ich eine Platt zum ausprobieren, aber wieso willst du das wissen?“

„Wir haben doch heute Geschenke gekauft und u.a. haben wir uns für moderne Musik entschieden, da die aber alle in der Steinzeit leben, muss ich das Grammophon anschleppen, wenn du es hergibst.“

„Ich habe damit kein Problem, ich komme eh nicht zum hören.“

Mein Vater holte eine Schallplatte und ich das Grammophon. In der Mitte trafen wir uns und testeten es aus.

Ein paar Handgriffe waren noch zu tun, dann aber lief es perfekt und ich räumte es wieder weg.

„Danke“, meinte ich lieb und gab meinem Vater einen Kuss auf die Wange, bevor wir wieder runter gingen.

„Geht es dir gut? Du hast…“

„Ich habe dir gerade einen Kuss auf die Wange gegeben, das ist zwischen Vater und Sohn nicht verboten, oder?“

„Nein, aber das hast du bisher noch nie getan.“

„Glaub mir, in letzter Zeit mache ich soviel, was ich sonst uns Verrecken nie gemacht hätte.“

„Vielleicht hätte ich einen Privatlehrer nehmen sollen.“

„Willst du erreichen, dass ich dich noch mehr hasse?“

„Nein, natürlich nicht“, lächelte mein Vater und betrat mit mir das Wohnzimmer.

Ich war noch nicht richtig im Raum, da fiel Louis mir schon um den Hals.

Mein Vater räusperte sich und drückte uns aus einander.

„Bitte, wahrt auch weiter hin die Form. Du bist für die alle verantwortlich“, wand er sich an Kazin. „Ich will nicht gestört werden“, sagte er weiter und ging wieder.

„Nicht anfassen“, sagte ich und hielt ihn auf Abstand.

„Was suchst du hier? Ich dachte du hast zu arbeiten?“ fragte ich und setzte mich in den Sessel meines Vaters.

„Ich musste mal raus, dass du nicht da bist konnte ich nicht wissen“, verteidigte Louis sich.

„Du hättest wieder gehen sollen, als ich nicht da war, mein Vater war nicht sehr begeistert, dass du ihn gestört hast.“

„Tut mir leid.“

„Sag das meinem Vater. Wie wäre es, wenn wir ins Herrenhaus gehen? Hier stören wir nur.“

„Wieso stören wir?“ fragte Louis verwirrt.

„Das erkläre ich dir viel später mal, los lasst uns gehen“, sagte ich und scheuchte alle aus dem Haus.

„Und jetzt?“

„Jetzt machen wir irgendwas, was nichts mit unserem haus zutun hat“, meinte ich weiter und bat Kazin mit einem Kopfnicken, die Tüten ins Haus zu bringen.

„Na gut, dann gehen wir zu mir“, gab Louis nach und ging mit uns durch den Wald zum Herrenhaus.

„Hallo Mrs. C., bei mir ist niemand zu hause, dürfen wir heute wieder hier bleiben?“

„Hallo Jungs. Natürlich dürft ihr bleiben. Beschäftigt euch doch etwas mit Cosmin, wenn ihr Zeit habt.“

„Er soll sich gefälligst wen anders suchen“, murrte Louis und zog uns die Treppe hoch.

„Das war nicht gerade nett von dir“, maulte ich ihn an und ging mit hoch. Du magst doch nicht etwa kleine Kinder?“

„Ich bin ein Einzelkind, ich weis nicht wie es ist kleine Geschwister zu haben, aber das ist kein Grund, gemein zu sein. Was ist nur heute mit dir los?“

„Meine Schwester ist los!“

„Wenn du deswegen unfreundlich zu mir wirst, gehe ich wieder und komme auch nicht zu deinem Geburtstag.“

„WAS!? Nein, du musst unbedingt kommen!“

„Dann sei freundlich, zu deinem Bruder, deiner Schwester und uns!“

„Ja, werde ich“, sagte er klein laut und klappte die Treppe zum Dachboden runter.

\\Gruselig, ich werde meinem Vater immer ähnlicher\\, dachte ich und kletterte hoch.
 

Es klopfte nach einer Weile und Louis sah runter. Es dauerte nicht lange, da fing er an mit jemand zu streiten, was für mich wieder mal nur reinstes Kauderwelsch war.

„Ich fragte lieber nicht“, meinte ich zu Kazin und sah aus dem Fenster.

„Wie gesagt, du bist das Objekt der Begierde“, entgegnete der große nur.

„Hast du alles rein gebracht? Das Grammophon geht wieder, mein Vater hat es repariert.“

„Ja, alles drinnen, ich habe es in den Speisesaal gebracht, da ich nicht wusste, wo die beiden gerade sind.“

„In der Bibliothek wären sie gewesen.“

Nun mischte sich noch der Vater ein und brachte beide zum schweigen.

„Kommt Jungs, das essen ist bereit“, sagte er mit starkem Akzent.

„Los, runter!“ sagte ich zu Louis und drängelte.

„Was ist mit dir los? Du führst dich nicht weniger komisch auf.“

„Ich habe nichts dagegen, dass du mich liebst, aber ich habe was dagegen, dass ihr so rumzickt, darauf reagiere ich allergisch. Wie gesagt, wenn ihr euch nicht vertagt, komme ich nicht zu der Feier, überlegt es euch, was euch lieber ist.“

„Es wäre äußerst schade, denn du nicht kommen würdest, lieber Alexander“, mischte sein Vater sich wieder ein.

„Ich fände es auch Schade, aber wie gesagt, ich mag es nicht, wenn man sich um mich streitet. Was gibt es zu essen? Ich esse ja nur sehr wenig Fleisch.“

„Oh, das müssen wir uns unbedingt merken, bei uns leider gibt es sehr viel Fleisch.“

„Das ist ja nicht schlimm, ich esse ja Fleisch und Fisch und Geflügel. Mein Vater isst nur Gemüse und Obst und…“

„Ich weis es.“

„Oh, na dann. Und Anny isst nicht sehr viel, daher gibt es meist nur sehr wenig Fleisch für mich zu essen.“

„So weit ich weis, ist dein Vater auch eingeladen“, sagte der Mann und sah Louis an, der nur stumm nickte.

„Von daher müssen wir grundsätzlich an etwas Fleischloses denken.“

„Sie sind sehr zuvorkommend, danke.“

„Nenn mich ruhig Corvin“, sagte Louis Vater und trat ins Esszimmer ein.

„Danke. Mein Vater erwähnte gar nicht, dass er eingeladen ist“, sagte ich leise zu Louis und ging ins Esszimmer.

„Ich habe ihn ja auch noch gar nicht eingeladen, aber ich werde es noch tun“, gab er leise zurück und setzte sich.

„Hoffe ich für dich“, meinte sein Vater und Louis grummelte vor sich hin.

„Denk dran, was ich dir gesagt habe, nur weil mein Vater kommt, heißt das nicht, dass auch ich kommen muss“, mahnte ich und setzte mich neben ihn.

„Ja, ich lerne es.“

Nach dem Essen verließen die Zwillinge, Kazin und ich, die Familie wieder und gingen nach Hause zurück.

„Ich muss noch Hausaufgaben machen, das Buch fertig stellen, aufräumen, abwaschen, Wäsche waschen, Klavier üben…“

„…und irgendwann auch mal schlafen?“ fragte Kazin und sah mich an.

„Ja, das auch“, lächelte ich.

„Wir können dir doch helfen“, sagte Asu.

„Eine Waschmaschine könnt ihr nicht bedienen, Klavier möchte ich auch anzweifeln, das Buch muss ich selber fertig stellen und meine Hausaufgaben könnt ihr auch schlecht fertig stellen.“

„Klavier spielen kann ich, abwaschen kann Asu und deine Hausaufgeben kann Exa machen“, meinte Kazin.

„Ich habe seit über drei Wochen nicht mehr geübt, meine Hausaufgaben mache ich selbst und das Buch kann ich auch im Unterricht fertig zeichnen.“

„Ach menno“, schmollte Kazin.

„Okay, spiel halt Klavier und wasch du ab, aber Finger weg von meinen Hausaufgaben“, gab ich nach.

„Du wirst abwaschen, Wäsche waschen, deine Hausaufgaben machen, das Buch zu hause fertig stellen und am Klavier üben und wenn ich neben dir stehen bleiben muss“, sagte mein Vater streng, als wir das Haus betraten.

„Fang jetzt damit an, damit du morgen nicht wieder verschläfst.“

„Ja, Vater“, nickte ich brav und machte mich gleich an die Arbeit und verschwand die Treppe nach oben.

„Wir hätten gern geholfen“, versuchte Kazin mir zu helfen.

„Das glaube ich dir gern, aber ich möchte das nicht. Du darfst gern etwas spielen“, lächelte er und bat ihn ins Wohnzimmer.

Murrend kam ich mit der Wäsche wieder runter und ging in den Keller, an die Waschmaschine.

„Unsere bitte auch gleich noch“, rief mein Vater.

Grummelnd holte ich den Rest auch noch und ließ mir von Anny helfen.

„Er ist doch mal wieder voll unfair, erst steckt er mich auf dieses Internat und dann verlangt er auch noch von mir alle Hausarbeiten zu erledigen!“

„Bleib ruhig, er ist im Moment einfach zu faul es selbst zu machen. Ich musste auch schon Gartenarbeit machen“, seufzte Anny und ging wieder mit mir hoch.

„Ich wasch ab, mach du deine Hausaufgaben“, flüsterte er.

„Erzieh ihn besser“, murrte ich und ging hoch.

Mit meinen fertigen Hausaufgaben kam ich wieder runter und scheuchte Kazin vom Klavier.

„Du bist aber schnell heute.“

„Wenn wir nur eine Waschmaschine haben, dauert es eben. Ach ja, du darfst dann die Wäsche aufhängen, außer du wolltest nasse schimmelige Sachen anziehen, ich nämlich werde es nicht tun“, sagte ich fest zu meinem Vater und fing an zu spielen.

Er wollte etwas sagen, doch hielt Anny ihn davon ab.

„Wir verlassen euch dann mal, wenn du es noch schaffst, mach bitte noch eine zweite Maschine und du kommst mit mir“, sagte er und zog meinen Vater hinter sich her.

„Hier, spiel wieder“, sagte ich zu Kazin und setzte mich zwischen die Zwillinge auf die Couch.

Schweigend lauschte ich und zeichnete dabei in das Buch.

Wir drei waren im Laufe des Abends eingeschlafen und Kazin machte es sich im Sessel gemütlich.

~~~

So, dass war mein neustes Kapitel von meinen Vampiren, ich hoffe es war wieder spannend.

Hm, was planen wir für das nächste Kapitel? Soll ich euch noch warten lassen oder wollt ihr gleich die Feier haben? Sagt es mir, bitte.
 

Meu cmotretem om… (Wir sehn uns…)



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