Zum Inhalt der Seite

Just let me love you...

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Just let me love you...

Also, mein erstes eigenes Werk.. na ja, ich weiß nicht, ob ich damit so zufrieden bin... aber ihr könnt ja am Ende selbst bewerten (und bitte kommentieren ;))

Ich hab das eigentlich in Kapitel unterteilt gehabt, mir dann aber überlegt, dass die zum Teil sehr kurz wären und deswegen poste ich alles komplett als Story.

Viel Spaß beim Lesen :)
 

Just let me love you

Meine Liebe zu dir…
 

Wir sind gute Freunde. Ja, die besten. Die besten, die man sich vorstellen kann. Schon seit ich denken kann, schon immer. Wir waren Nachbarn. Als kleine Jungs haben wir die Natur entdeckt. Wir waren Banknachbar. Als etwas größere Jungs haben wir Mädchen entdeckt. Wir sind Freunde, und was entdecken wir jetzt? Oder besser: Wirst du je das entdecken, was ich entdeckt habe? Wirst du je die wunderbaren Schmetterlinge im Bauch spüren, wenn du einen Mann ansiehst? Ja, richtig einen Mann. Wirst du die Homosexualität entdecken? Nicht gemeinsam mit mir, aber nach mir? Wirst du mich verstehen können, zu Mindest ein Bisschen? Wirst du mich verstehen können, wenn ich dir sage, was ich entdeckt habe? Was ich für dich entdeckt habe?
 

Meine Liebe… zu einem Mann.

Meine Liebe… zu dir.
 

Wie wirst du reagieren? Soll ich es wagen? Soll ich unsere Freundschaft riskieren?

Nein… ich sollte dich vergessen, einfach vergessen. Wir sind Freunde. Ich lache bitter auf. Freunde. Will ich das? Schaffe ich das? Wenn du dich wieder an mich kuschelst, vertrauensvoll, weil ein Mädchen mit dir Schluss gemacht hat. Schaffe ich das? Wenn du mich umarmst, freundschaftlich, weil ich dir einen Gefallen getan habe. Schaffe ich das? Wenn du mit einem Mädchen rum machst, flirtend, weil du nicht homosexuell bist, weil du nicht auf mich stehst. Schaffe ich das?

Nein… ich würde die Freundschaft so und so in den Sand setzen. Mit Liebesgeständnis oder ohne. Aber wie würde es mir besser gehen? Wie würde es dir besser gehen? Möchtest du Klarheit oder reicht es dir, wenn wir uns immer mehr entfernen? Würdest du mir eine Chance geben?

Nein… das kann ich mir wohl abschminken. Denn du bist nicht schwul. Nein, du stehst nicht auf Männer und schon gar nicht auf mich. Wie auch? Ich bin für dich kein Mann, du siehst in mir immer noch den „Kleinen“, den du beschützen musst. Wie gern würde ich dein „Kleiner“ sein, den du aus Liebe beschützt und nicht aus Freundschaft. Aber es wird nicht so weit kommen?

Nein… so weit wird es nicht kommen. Du bist wie du bist. Ein Mädchenschwarm. Natürlich, so wie du aussiehst. Groß. Breitschultrig. Stark. Das Gesicht eines Engels. Zumindest für mich. Blaue Augen. Blonde zerzauste Haare. Ein Mädchenscharm. Wegen deiner Art. Liebevoll. Zärtlich. Offen. Mein Schwarm. Mein heimlicher Schwarm.

Nein… das darfst du nicht sein. Verdammt, das darfst du doch nicht für mich sein… Nein, das würde alles zerstören. Ich zerstöre doch schon alles. Mit meinen Gefühlen zu dir. Mit meinem Schweigen gegenüber dir. Und mit jedem Tag wird es schlimmer. Die Gefühle intensiver. Die Sehnsucht größer. Deine Nähe unerträglicher. Du müsstest doch schon längst etwas merken, oder? Meine Unaufmerksamkeit. Meine Ausreden. Meine Heimlichtuerei. Es müsste dir doch auffallen, wie ich dich ansehe, oder? So lüstern. So liebevoll. So sehnsüchtig.

Nein… es ist wahrscheinlich besser, dass es dir nicht auffällt. Ja, es ist besser. Besser für dich. Besser für mich. Besser für unsere Freundschaft.

Für unsere Freundschaft… ich sollte mich in jemand anderen verlieben. Noch besser, in ein Mädchen. Sein wie alle anderen. Unsere Freundschaft wie früher. Ich sollte es. Ich sollte es wirklich.

Aber ich kann es nicht… Ich kann dich nicht so einfach aufgeben. Ich kann meine Gefühle zu dir nicht abstellen. Und jeder Tag, den wir zusammen verbringen, wird zu einer Qual. Und jeder Körperkontakt. Und jedes Wort, das wir wechseln. Jeder Blick. Alles, alles was mit dir zu tun hat, wird zu einer Qual für mich. Ich kann es nicht. Aber es bleibt so… es bleibt so.

Noch eine Weile… noch eine Weile, dann sag ich es dir. Wirklich. Bald bin ich soweit.

Aber solange…
 

…solange möchte ich noch deine Nähe, deine Freundschaft genießen…

…bevor es uns für immer trennt…

… wegen meinem dummen Fehler….

…wegen meinen dummen Gefühlen…

…wegen mir.
 


 

Just let me love you

Alles oder nichts
 

Ich starre in den Himmel über mir. Wolken ziehen vorbei. Ich sehe Wolkenbilder. Liebende. Paare. Küsse. Hände. Sie machen mich verrückt. Sie erinnern mich an dich.
 

Wie es sein könnte…

Wie es sein könnte, wenn du schwul wärst…

Wenn du dich in mich verlieben würdest…

Wenn wir mutig wären…
 

Aber so wird es nie sein...

Denn du bist nicht schwul…

Denn du liebst mich nicht…

Denn ich bin nicht mutig…
 

Jeden Tag will ich dir sagen, wie sehr ich dich liebe. Wie sehr ich dich brauche. Und ich bringe es nicht über mich. Ich bin nicht mutig, nein, und ich werde es auch nie sein. Ich halte meine Gefühle geheim. Gegenüber dir, der du denkst, ich würde auf Mädchen stehen, wie jeder normale Mensch auch. Gegenüber meiner Familie, die mich doch sicher verstehen würde, oder? Gegenüber meiner besten Freundin, die für mich immer ein Ventil zum Reden war. Aber ich kann damit nicht selbst umgehen. Wie sollte ich es dann jemand Anderem erklären können?

Nein, ich bin wirklich nicht mutig. Aber wie sollen Wünsche in Erfüllung gehen, wenn man sich nichts traut? Kein Risiko eingeht? Aber wäre es das wert? Alles oder nichts. Das wäre es doch. Alles oder nichts. Du oder … nichts. Ohne dich durchs Leben. Leere. Alles oder nichts. Will ich das riskieren? Nein… oder? Ich will gewinnen. Aber: Alles oder nichts. Ich habe noch nie etwas von spielen gehalten. Aber jetzt spiele ich mit dir. Alles oder nichts. Ich spiele mit deinen Gefühlen. Halte dich im Ungewissen. Nur, weil ich feige bin. Hast du es nicht verdient zu wissen, was mit mir los ist? Hast du es nicht verdient?

Aber… habe ich nicht deine Freundschaft verdient? Habe ich es nicht verdient?
 


 

Just let me love you

Heute wird wie morgen sein
 

Regen fällt seit Wochen schon, und gar nichts ist passiert.

Nein, ich bin immer noch hier,

steh’n zu bleiben macht einfach keinen Sinn,

wenn ich geh, dann frag mich nicht wohin.
 

Ich komm hier nicht mehr weiter, bin tausendmal gescheitert

und heute wird wie morgen sein.

Ich möchte einfach nur wissen, wer ich bin.
 

Wenn ich geh, dann frag mich nicht wohin!

Wenn ich geh, dann frag mich nicht wohin!
 

Ich muss raus aus meiner kleinen Welt, doch es gibt kein Ziel.

Ich glaub nicht, dass das alles war, doch die Antwort gibt’s nicht hier.
 

Ich lausche den leisen Klängen von Madsen. Wie recht sie doch haben. Heute wird wie morgen sein. Heute. Ich habe dir nicht gesagt, wie sehr ich dich liebe, obwohl ich es mir fest vorgenommen habe. Habe dich nur sehnsüchtig angestarrt. Hast du es bemerkt? Morgen. Ich werde dir nicht sagen, wie sehr ich dich liebe, obwohl ich es mir festvornehme. Werde dich nur sehnsüchtig anstarren. Wirst du es bemerken?

Nein… nein, du wirst es nicht bemerken. Wie lang geht das schon so? Wochen? Monate? Ich weiß es nicht. Ich will es nicht wissen. Es ist mir gleich. Es zählt nur, dass ich dich liebe.
 

Und darum muss ich gehen.

Und darum müssen sich unsere Wege trennen.

Und darum werde ich einen Schlussstrich ziehen.
 

Ja, es wird das Beste sein. Für uns. Du wirst meine Gefühle nie bemerken, nie erwidern. Was hat es noch für einen Sinn? Keinen… Keinen. Unsere Freundschaft ist an ihrem toten Punkt angekommen. Aus. Vorbei. Fertig. Und du wirst nicht wissen warum. Nein, ich werde es dir nicht sagen. Ich traue es mich nicht. Lieber behalte ich alles schön in Erinnerung. Das solltest du auch tun, das solltest du auch tun. Einfach ein Schlussstrich. Für immer. Wenn ich geh, dann frag mich nicht wohin. Nein, frag nicht nach. Frag nicht nach dem Warum. Ich könnte es dir nicht sagen. Denn ich bin feige. Ich traue es mich einfach nicht. Es könnte den letzen Rest zerstören. Den letzen Rest unserer Freundschaft. Freundschaft? Einseitiger Liebe. Ja, das trifft es eher. Einseitige Liebe. Aber es klingt traurig… Als wäre es schon vorbei.

Heute sage ich noch Freundschaft. Morgen wird es vorbei sein. Morgen sage ich dann einseitige Liebe.

Nun, vielleicht wird heute doch nicht wie morgen sein…
 


 

Just let me love you.

Ich bin dabei einen Schlussstrich zu ziehen…
 

Du siehst mich an. Fassungslos. Überrascht. Enttäuscht. Verständnislos. Ich habe dir soeben unsere Freundschaft gekündigt. Du verstehst es nicht. Wie auch? Ich mache ja den Mund nicht auf. Du bist überrascht. Ja, du hast es ja nicht bemerkt.
 

„Hör zu, es hat sich einiges geändert“, höre ich mich sagen. Es klingt in meinen Ohren hohl. Ausweichend. Ungenügend. Und deine Miene zeigt mir, dass es in deinen Ohren ähnlich klingt.

„Unsere Freundschaft hat keinen Sinn mehr“, hänge ich noch schnell dran. Aber erklärt das denn irgendetwas? Nein. Es fehlt die Begründung. Die Begründung, die ich dir nicht liefern werde. Ich habe auch noch meinen Stolz. Irgendwo. Ja, irgendwo zwischen der Liebe zu dir, die in mir wohnt, wird er sicher zu finden sein.
 

Du schaust mich an. Nicht mehr nur fassungslos. Nicht mehr nur überrascht. Nicht mehr nur enttäuscht. Nicht mehr nur verständnislos. Nein, ich sehe den Zorn in deinen Augen flackern. Dein Zorn gegen die Ungewissheit. Dein Zorn gegen die Ungerechtigkeit. Dein Zorn gegen mich. Ich würde es dir ja erklären, wenn ich nicht so feige wäre. Wenn ich mir irgendwas erhoffen könnte. Wenn du es verstehen würdest.

Aber so? Nein. Der Schmerz wird vergehen, so lange er niedrig gehalten wird. Niedrig? Leichter Schmerz? Er raubt mir den Atem. Er lässt mich ersticken. Er wird vergehen. Er muss vergehen. Wenn ich dich vergesse… Ja, ich muss dich vergessen. Es geht nicht anders. Es tut mir Leid. Und das stimmt echt. Es tut mir Leid. Das habe ich nicht gewollt. Ich wollte mich nicht in dich verlieben. Ganz bestimmt nicht. Du bist der wichtigste Mensch für mich. Aber halt, so darf ich nicht mehr denken. Nein, das darf ich nicht mehr.
 

Denn ich will es beenden. Endgültig beenden.
 

Wenn, dann richtig.

Wenn, dann komplett.

Wenn, dann ohne Rücksicht.

Ohne Rücksicht auf dich…

Ohne Rücksicht auf mich…
 

Noch immer richtet sich dein Blick auf mich. Ich weiche ihm aus. Ich kann dir nicht mehr in deine wunderschönen blauen Augen blicken. Ich würde darin versinken.
 

Und dabei bin ich doch dabei einen Schlussstrich zu ziehen.
 

„Wieso?“, fragst du leise. Du willst es nicht laut aussprechen. Ich kann es verstehen. Aber du kannst mich nicht verstehen. Und auch das kann ich verstehen. Aber es hilft uns nichts. Denn ich werde den Grund nicht erläutern. Nicht heute. Nicht morgen. Nein, nie. Ich werde deine Frage nicht beantworten. Denn du bist mir zu wichtig.

„Wieso?“, fragst du noch einmal. Heiser. Rau. Ich würde deine Stimme gern öfter so hören. Sie klingt so männlich. So erregend. Aber nein, das sollte ich nicht denken. Ich sollte nicht daran denken, wie es wäre dich zu küssen, bis du deine Frage vergisst. Ich sollte nicht daran denken, wie es wäre, wenn du so rau in den Kuss hinein stöhnen würdest. Nein, ich sollte so etwas nicht denken.
 

Denn es ist vorbei. Ein für alle mal.
 

Es fällt mir schwer. Deine Nähe. Ich brauche sie so sehr. Und doch fürchte ich sie so sehr. Ich leide. Ich brauche dich doch. Ich liebe dich doch. Oder: Ich brauche dich doch, aber ich liebe dich. Denn ich weiß Nähe, Freundschaft kann es nur ohne meine Liebe geben. Aber ich kann gegen die Gefühle nicht ankämpfen. Egal, wie oft ich mir sage, dass es falsch ist. Ich kann sie nicht unterdrücken. Nicht mehr.
 

Darum muss ich es beenden. Solange ich noch kann...
 

Ich habe alles kaputt gemacht. Ich sehe es in deinen Augen. Ich wusste es schon vorher. Ich bereue es. Ich kann es nicht rückgängig machen. Ich konnte es nie ändern. Denn ich bin zu schwach. Zu feige. Zu sehr ich selbst. Und wenn ich deinen Schmerz sehe, dann hasse ich mich. Und wenn ich meinen Schmerz fühle, dann hasse ich mich. Wie viel hätte ich uns ersparen können. Hätte ich mich bloß nicht in dich verliebt.

Aber diese Gedanken bringen nichts mehr, denn es ist vorbei. Ja, es ist vorbei. Ich kann es nicht mehr ändern. Es ist vorbei. Für immer.

Ich wollte es beenden, indem ich den Kopf geschüttelt habe. Dir gesagt habe, dass du gehen sollst. Dich wütend fortgeschickt habe.
 

Aber du bist nicht gegangen. Du hast es nicht akzeptiert. Du stehst vor mir. Wütend. Ungerecht behandelt. Ratlos. Und du willst Antworten von mir. Ich kann sie dir nicht geben. Ich kann es einfach nicht. Ich habe Angst vor deiner Reaktion. Würdest du mich hassen? Abartig finden? Mich ignorieren? Ich weiß es nicht, wir haben nie über das Thema gesprochen. Homosexualität. Nein, wir haben nie darüber gesprochen. Wieso auch? Es gab keinen Grund. Ich war nicht schwul. Und du ebenfalls nicht. Leider, wie ich jetzt sehe. Ich will deine Meinung nicht wissen. Sie könnte mich verletzten. Nein, lieber kein Risiko eingehen,…
 

…sondern einen klaren Schlussstrich ziehen.
 

Endgültig. Für immer. Kein Zurück.
 

„Sorry, Kumpel.“ Meine Stimme klingt blechern. Sie zittert leicht. Ich hoffe, dass du es nicht bemerkst. Oder vielleicht hoffe ich auch, dass du es bemerkst. Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, was besser für mich wäre. Für dich. Für uns. Für uns. Uns. Ja, was ist ‚uns’? Wir beide sicher nicht. Nicht mehr. Nie wieder.

Ich will mich wegdrehen und gehen. Ich kann deinem Blick nicht standhalten. Dem Vorwurf in ihm. Nein, ich kann es nicht. Ich gehe lieber gleich.
 

Aber du hältst mich fest. Packst mich fest an der Schulter und drehst mich zu dir um. In deinen Augen lodert das Feuer. Wie gut, dass ich nicht gesagt habe, dass ich dich liebe. Wer weiß, wie du reagiert hättest.

Ich seufze, als sich dein Griff lockert. Unbewusst hatte ich den Atem angehalten. Warum? Ich weiß es nicht. Vielleicht hatte es mal wieder etwas mit einer von meinen erotischen Fantasien zu tun, die sich schon seit Monaten in meinem Kopf tummeln. Meinen Fantasien… mit dir.

Aber das ist keine Fantasie. Das ist Realität, stelle ich bitter fest, als du mich kalt anblickst.

„Ich dachte, unsere Freundschaft würde dir etwas bedeuten. Ich dachte, ich würde dir etwas bedeuten“, zischst du.

Ja, will ich sagen, ja doch, genau deswegen mache ich das alles hier.
 

Deswegen müssen wir ja getrennte Wege gehen.
 

Aber ich halte meinen Mund. Denn was würde es jetzt noch bringen? Es ist eh alles verloren. Ich hätte dir einfach nur einen Brief schreiben sollen. Einfach gehen sollen. Aber ich musste dich sehen. Noch ein letztes Mal. Ein letztes Mal.

Ich schließe die Augen. Ich will dich nicht mehr ansehen. Es tut so weh.
 

Ich trauere.

Um unsere Freundschaft.

Um meine Liebe.

Um dich.
 

Warum gehst du nicht einfach? Lässt mich alleine?
 

Der Schlussstrich… er besiegelt doch alles.
 

Siehst du es denn nicht? Es ist doch längst vorbei. Wir tun uns nur noch gegenseitig weh. Ich will dir so viel sagen, doch ich traue es mich nicht. Du willst mir sicher viel sagen, doch du tust es nicht. Und so stehen wir hier. Haben den Schlussstrich hinter uns. Aber gehen nicht. Nein: Du lässt mich nicht gehen. Merkst du, wie sehr ich leide? Oder bist du nur auf deinen eigenen Schmerz konzentriert? Aber… was sag ich da? Ich bin schuld daran. Ich habe dir wehgetan. Du müsstest mich hassen. Denn du verstehst mich nicht. Und ich helfe dir nicht mich zu verstehen. Nein, das tue ich nicht.
 

„Ich bedeute dir also nichts mehr“, stößt du bitter heraus. Deine Reaktion auf mein Schweigen. Ich möchte wieder etwas antworten. Mich rechtfertigen. Aber ich bleibe stumm. Halte den Mund. Und sehe zu, wie sich Tränen in deine Augen schleichen. Wie gern würde ich dich jetzt trösten. Dich in den Arm nehmen. Dich wiegen.
 

Aber es geht nicht mehr. Denn es ist vorbei. Denn es soll vorbei sein.
 

Es wäre nicht nur schlecht. Es wäre einfach falsch. Es wäre das Schlimmste, was ich jetzt machen könnte. Denn dann wäre ich verloren. In dir. Für immer. Noch gibt es Hoffnung. Aber nicht mehr lange. Ich muss hier weg. Ein für alle mal. Denn du machst mir Angst. Mit der Macht, die du über mich hast. Ja, richtig, ich habe Angst vor dir. Und du merkst es nicht.
 

Und dann drückst du mich von dir. Zornig. Wütend. Unverstanden. Ich stolpere fast, aber es ist dir egal. Ja, es ist dir egal, weil du denkst, dass du mir egal bist. Aber du bist mir nicht egal, will ich schreien. Ich liebe dich. Aber ich traue es mich nicht.

Und du drehst dich um und gehst. Endlich, sollte man meinen. Aber mein Herz wird schwer. Ich sehe dir traurig nach. Und langsam, ganz langsam beginne ich zu begreifen, was gerade geschehen ist.
 

Ich habe den Schlussstrich unter unsere Freundschaft gesetzt.
 

Ja, aber welchen Preis habe ich dafür bezahlt? Einen sehr hohen. Dich. Und welchen Preis habe ich dich dafür zahlen lassen? Einen sehr hohen. Mich. Denn ich begreife, ich bin dir wichtig. Nur eben auf eine andere Art und Weise. Aber ich bin dir wichtig.

Und ich habe es weggeworfen. Für immer. Das Vertrauen ist hin, egal was ich jetzt noch machen will.

Hätte ich denn nicht noch länger bleiben können? Dein Freund bleiben können? Nein. Nein. Aber ich will es doch! Ich will es doch!
 

Es ist vorbei.

Es ist zu spät.

Zu spät für Reue.

Für Verbesserungswünsche.

Fürs Rückgängigmachen.
 

Ich habe dich verletzt. Ich habe mich verletzt.
 

Und das alles nur, weil ich einen Schlussstrich ziehen wollte.
 


 

Just let me love you

Wenn du fort bist…
 

Nachdem du fort bist, breche ich zusammen. Lasse meinen Tränen freien Lauf. Was hat es denn jetzt noch für einen Sinn? Für wen muss ich denn noch stark sein? Was hat mein Leben denn noch für einen Sinn?
 

Wenn du fort bist?
 

Keinen. Keinen, stelle ich fest. Verbitterung. Selbsthass. Ich bin schuld. Ich habe das vergrault, was ich am meisten liebe. Mit voller Absicht. Ich könnte mir selbst ins Gesicht schlagen. Nein, ich bin weiß Gott kein guter Mensch. Egoistisch. Ohne über die Folgen nachdenkend. Ich habe an ein Wunder geglaubt. Irgendwo. Irgendwie. Doch es gibt keine Wunder. Zumindest nicht für mich. Denn ich bin ich. Ein schlechter Mensch. Ja, ich kann sagen, ich hasse mich. Ich lebe nicht gerne. Ich bin selbst schuld. Aber ich sah doch keine andere Lösung. Ich dachte, es wäre das Beste.

Aber das war es eben nicht… Das war es eben nicht… Nein, nein, das war es nicht.
 

Denn du bist fort.
 

Für immer. Seit eben. Und ich vermisse dich jetzt schon. Wie soll ich dich jemals vergessen? Wie soll ich ohne dich leben? Aber es ist besser, dass du mich jetzt hasst, denn davon gehe ich aus. Es ist besser für dich. Was bringe ich dir schon als Freund? Nein: Was habe ich dir schon als Freund gebracht? Du warst immer für mich da. Du hast mir immer etwas beigebracht. Etwas gezeigt. Ich? Was habe ich für dich gemacht?

Und ich muss feststellen, dass ich nichts für dich gemacht habe. Nichts. In all den Jahren, in unserem ganzen Leben: Nichts. Ich bin nichts wert. Und so jemand wie ich nimmt sich das Recht dich zu lieben.

Es ist nicht richtig. Und je eher ich das einsehe, desto eher kann ich dich vergessen.
 

Fort bist du wenigstens schon einmal.
 

Wenigstens etwas, will ich mir einreden. Aber es klappt nicht. Denn ich sehne mich nach dir. Ich, ja ich, sehne mich nach dir. Das darf nicht sein, das ist falsch, schreit eine Stimme in meinem Kopf.

Dennoch rappele ich mich auf. Starre in die Richtung, in die du verschwunden bist. Und renne. Ich renne, als ob es um mein Leben ginge. Aber geht es nicht auch um mein Leben? Immerhin geht es um dich!
 

Doch du bist fort.
 

Und ich renne. Und ich renne. Ich weiß nicht, wohin du bist. Aber ich renne weiter. Wenn es irgendwo eine Chance gibt, dich wieder zu finden, werde ich sie nutzen. Und dann werden wir reden. Du wirst fragen, und ich werde antworten. Versprochen… Versprochen!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Stiffy
2006-10-02T22:00:56+00:00 03.10.2006 00:00
Hi du!!

also normalerweise, wenn littleblaze und ich etwas zusammen lesen, dann gibt höchstens einer von uns einen Kommentar zu der Story ab... aber hier kann ich nicht anders... hier muss auch ich mich einfach zu Wort melden.

Also ich muss sagen ich bin begeistert... schlichtweg sprachlos... einfach toll!!
Die story ist einfach wunderschön....
Ich liebe Stories wie diese... die so traurig und doch wirklich wunderschön sind, so richtig schön zum Träumen...
Ich konnte mich wirklich super in die Story... bzw. in den Erzähler hineinversetzen... mit ihm leiden...
... und ich könnte heulen, wirklich... einfach so in Tränen ausbrechen, da mich die Story so mitgerissen hat....

Gerne würde ich jetzt um eine Fortsetzung betteln, doch irgendwie habe ich das Gefühl, dass das nichts bringen würde.... eigentlich ist es auch ein wirklich gelungenes offenes Ende... aber dennoch würde ich mich wahnsinnig freuen, wenn es irgendwann, in irgendeiner Form weitergehen sollte (es muss auch kein Happy-End sein)

Wie dem auch sei... danke für die wirklich tolle Story und es würde mich echt freuen, wenn ich irgendwann noch mehr Shonen Ai von dir zu lesen bekomme!

bye Stiffy
Von:  littleblaze
2006-10-02T21:53:47+00:00 02.10.2006 23:53
Hi!!

Also ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. *staun*
Ich habe das gerade meiner Freundin "Stiffy" am Telefon vorgelesen und wir beide sind nur so dahingeschmolzen.

Die Gefühle sind wirklich super rübergekommen und man konnte wirklich bis zu letzt mitleiden.

Das war wirklich das Beste, was ich in der letzten Zeit gelesen habe....wirklich SUPER!!!

liebe grüße
littleblaze
Von:  Saiki
2006-09-29T12:55:48+00:00 29.09.2006 14:55
Eine coole Geschichte. ^^ und das ende läd zu ner fortsetzung ein ;P

Ich finde, dass du die Geschichte wirklich gut umschrieben hast! Und hast die Situation sehr gut geschildert und man konnte direkt mitfühlen *_*
Was mich an der Geschichte störte, war dieses ewige "schlussstrich ziehen". ^^° es gehörte in einen abschnitt der geschichte vielleicht rein, aber mir persönlich ging die ewige wiederholung dieser beiden worte nach ner zeit auf die nerven ^^°

Nu...
Liebe Grüße
Sandra/Saiki ^^


Zurück