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Türkise Augen Teil 2

von

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Türkise Augen...

Teil 2
 

Blut befleckte sein Schwert.
 

Der Krieg tobte um ihn herum.

Kriger fiehlen, Pferde schrien, die Geräusche des Kampfes durchzogen die Luft.

Flirrendes Silber, Wappen, Schatten die aufeinanderprallten.

Und das immerwährende Blut.

Seine Rüstung war voll davon.

Eine Gestalt raste auf ihn zu; eine Bewegung mit der Hand, der nächste Tote fiehl zu Boden.

Er schaute sich um.

Sie würden siegen.

Wieder.

Seine Wache sammelte sich wieder um ihn, schirmte ihn vom Hauptkampf ab.

Er mochte das nicht, er mochte es nicht, beschützt zu werden, während seine Männer starben.
 

Sekara seufzte.
 

Er mochte den Krieg insgesamt nicht.

Den Tod.

Das sinnlose Gemetzel.

Aber es war nötig.

Er durfte nicht zulassen, dass sein Volk unterjocht wurde.

Und er musste Shinji schützen.
 

Sein junges Gesicht mit den alt wirkenden Augen verfinsterte sich.
 

Krera.

Er würde Krera besiegen, ein für alle mal.

Er musste es.

Dann würde Neeta in Sicherheit sein.

SHINJI würde in Sicherheit sein.
 

Und er würde Neeson kriegen.
 

Er würe bezahlen für das Leid das er dem Könighaus von Neeta angetan hatte.

Was er Shinji angetan hatte.

Jahre des Leides... Jahre der Schwärze für Shinji.

Neeson würde dies büßen.

Sekara riss sich zusammen.

Keine Zeit für Rachegedanken.

Eben hatte er Kusagi fallen sehen.

Kusagis Burg würde bald sein sein und damit wäre der Weg nach Krera offen.

Ein kaltes Lächeln umspielte die Lippen des jungen Königs von Neeta.

Danach wäre der stärkste Widerstand der Feinde gebrochen und bald würde Frieden herrschen... Neeta wäre in Sicherheit.

Erneut riß er sich aus seinen Gedanken und wandte sich der Schlacht zu.
 

Er hatte einen Krieg zu gewinnen.
 

** ** **
 

Die Männer waren aufgeregt.
 

Stimmengewirr rauschte durch den Saal.

Sie stritten sich.

Laut. Prollig. Ungestüm.

Er starrte hinaus.

Der Garten war schön um diese Jahreszeit.

Die rosa Blüten der Kirschbäume rauschten leise im Wind und helle Wege wurden gesäumt von Teichen und strahlenden Blumenwiesen.

Doch würde diese Schönheit bestehen bleiben?

Er seufzte.

Die Generäle hinter ihm diskutierten weiter und weiter.

Die Gespräche drehten sich im Kreis.

Seit Stunden schon.
 

Fakt war, Kusagi hatte versagt.
 

Jetzt stand der Armee Neetas kaum ein Hinderniss auf dem Weg ins Herzen von Kreras im Wege.

Sie waren praktisch schon besiegt.

Lecasan seufzte.

Und niemand wusste, wie man Sekaras Armee aufhalten konnte.
 

Sakara.
 

Lecasan erinnerte sich zu gut an die erste und einzige Begegnung mit dem König an dem Tage, an dem Baldahar gestorben war.

Dies war auch in Kusagis Burg gewesen.

Doch sie hatten Neetas Leute vertrieben und zurück in ihr Land gejagt.

Auch damals hätte Krera fast den Weg nach Neeta erkämpfte gehabt.

Unter Führung von Baldahar.

Wie der Vater so der Sohn.
 

Lecasan seufzte erneut.
 

Damals hätte er nie gedacht, dass der junge, geschmeidige Junge Sekara solch ein Strategiegenie war.

Er erinnerte sich gut an ihn, wie er dort stand, angst im Gesicht, doch nicht angst um sich, sondern um seinen kleinen Bruder, Shinji.

Die beiden sahen sich ähnlich; dieselbe helle Haut..derselbe Hautton... doch die Züge, die Augen; als wären sie von verschiedenen Eltern.

Er erinnerte sich gut an die Gerüchte über die Verletzung, die Shinji wegen Neesons Wut davongetragen hatte.

Sie gereichten von Shinjis Tod über dem Verlust eines Armes bis hin zu einem Geist Shinji, der seinen Kopf unterm Arm trägt und heute noch durch Kusagis Burg streift.

Lecasan schüttelte leicht grinsend den Kopf.

Nach den Informationen ihrer Spione lebte Shinji gut versteckt in einem abgekapselten Bereich des Schlosses.
 

Er lauschte mit halbem Ohr auf die Gespräche der Generäle.
 

Sie sprachen nicht von Aufgabe- dies war Hochverrat- , aber von Meuchelmord, Entführung oder Verträgen.

Er warf einen Seitenblick auf seinen Vater und seine beiden Brüder, welche beide genüßlich über die verschiedenen Dienstmägde und deren Vorzüge sprachen.

Vater rührte sich nicht, sondern hörte schweigend den Generälen zu.
 

Plötzlich regte sich am Tischende etwas und eine gehässige Stimme fragte nach Sekaras Schwachpunkten.
 

Lecasans Augenbrauen senkten sich.

Es war Neeson, der dort sprach.

Lecasan konnte Neeson nicht ab. Dieser Mann war der größte Schleimer den er kannte und ein sadistisches, perverses Schwein.
 

Dummerweise waren ihm beide von Lecasans Brüdern zugeneigt, was ihn automatisch eine bevorzugte Stellung im Palast einbrachte.

Auch bekleidete er, da Vater ihm ebenfalls zugeneigt war, einen hohen Rang im Geheimdienst.
 

Neesons Frage folgte bedrücktes Schweigen.
 

Sekara hatte keine Schwächen.

Die Generäle gingen zögernd verschiedene Arten von Schwäche durch.

Mitleid?

Er tötete ohne zu zögern.

Hochmut?Arroganz?

Er beratschlagte sich mit allen seinen Offizieren.

Angst?

Er kämpfte wie ein Dämon.
 

" Sein Bruder!" hallte Neesons Stimme durch den Saal.
 

Schweigen folgte.
 

Dann blickte Vater auf " Sein Bruder?"
 

Neeson grinzte schleimig, erhob sich und verbeugte sich vor Vater " MyLord Sethoman! Sekaras Schwäche ist sein jüngerer Bruder Shinji. Er hat ihn von jeher beschützt und allem vorgezogen. Meine Spione berichten von einer nahezu hingebungsvollen Verehrung, die Sekara seinem Bruder zollt..."
 

Vaters Augenbrauen zogen sich zusammen.

" Was schlägst du vor, Neeson?"
 

Darauf hatte Neeson nur gewartet: " Mein Herr... da schwebt mir etwas ganz besonderes im Sinn..."

... sein fieses Lächeln sandte Lecasan einen Schauer über den Rücken...
 

** ** **
 

Shinji spielte Laute und lauschte Leljas Stimme.

Er liebte die Stimme seiner Schwester.

Hell und klar verwob sie sich perfekt zu der Musik der Laute und schwebte als wunderschöne Melodie durch den Raum.

Doch plötzlich brach sie ab.

Er merkte, wie sie sich zur Tür wendete.

Ihr Körper sich versteifte.

Ihre ganze Aura wurde aggressiv, abweisend.

Er kannte diesen Zustand, so sehr es ihn auch schmerzte, er wusste, _wem_ gegenüber sie eine solche Haltung vertrat... Sekara.

Er legte sanft die Laute fort und erhob sich.
 

Schickte seine Sinne aus.

Dort.

In der Tür.

Er hatte gelauscht und Shinji war so tief in der Musik gewesen, dass er ihn nicht bemerkt hatte.

Er fing an zu strahlen.

Er war da.

Sekara.
 

Ein paar Schritte und er lag in seinen Armen, wurde herumgewirbelt, lachte, fühlte Sekaras Präsenz, seine Aura.

Fühlte, wie sehr Sekara sich freute, ihn zu sehen und weine vor Erleichterung in Sekaras Schulter hinein.

Er war da. Das konnte nur gutes heißen.
 

Er spürte die Blicke, die Lelja und Sekara austauschten.

Die Kälte, die zwischen ihnen stand.

Es dimmte seine Freude ein wenig.

Dann verließ Lelja das Zimmer und Sekara setzte sich zu Shinji, nahm ihn in den Arm, drückte ihn an sich und küsste sein Gesicht.

Und Shinji war glücklich.
 

** ** **
 

Lecasan war sauer.
 

Gott, war er sauer.

Im moment hatte er das Bedürfnis alle zu erwürgen.

Ganz besonders seinen Vater und Neeson.

Er wollte nicht an dieser Mission teilnehmen.

Er _wollte_ nicht.

Er hasste allein den Gedanken daran.

Er würde mit Neeson und einigen seiner Männer Wochenlang alleinsein.

Er _konnte_ das nicht tun.
 

Und dann das hinterhältige Ziel dieser Mission.
 

Mist! Er hegte wirklich Mordgedanken gegenüber Neeson.

Doch Vaters Befehl war Gesetz.

Und der König hatte es sehr sehr ernst gemeint, als er Lecasan mit dieser Mission betraute.

Sehr ernst.

Das brachte Lecasan dazu nachzudenken.

Traute Vater etwa seinen beiden anderen Söhnen nicht?
 

Seine Augenbrauen zogen sich zusammen.
 

Gab es Grund dafür?

Er überlegte.

Sie würden Vater nicht verraten, soviel war klar.

Allerdings... Vater wusste von Neesons wüsten Festen, welchen seine beiden anderen Söhne mit Hingabe beiwohnten.

Er wusste was dort ablief.
 

Plötzlich wusste Lecasan, warum Sethoman ihn dorthin mitschickte.

Und er würde dafür sorgen, dass alles so ablief, wie Sethoman es wollte.
 

** ** **
 

Sekara blickte betrübt aud den schwarzen Haarschopf, der ruhig an seiner Brust ruhte.
 

Shinjis Atem berührte seine Brust und Sekara streichelte sanft seine Schulter.

Er seufzte.

Heute würde er wieder losziehen.

Zurück zur Armee.

Zum letzten großen Kampf.

Er beugte sich hinab, küsste sanft Shinjis Haar.
 

Er wollte nicht.

Er wollte nicht fort.

Er wollte hierbleiben, hier, wo Shinji bei ihm war.

Doch er wusste, er konnte nicht.
 

Shinji würde hierbleiben und Sekara würde den Krieg gewinnen.
 

Dann würde er hier bleiben, bei Shinji.

Er würde mit ihm die Gärten, die Shinji so liebte, beschreiten, mit ihm Singen, mit ihm reiten, das Leben genießen.

Es wäre schön.

Wunderschön.

Das Paradies.
 

Doch vorher musste er Unersa, die Hauptstadt Kreras einnehmen, Sethoman töten und den Thron besteigen.
 

Das würde Zeit rauben.

Zeit, die er sonst mit Shinji verbringen würde.

Doch er musste mit seinen Männern ziehen.

Ihnen Mut geben, sie führen.

Shinji würde hier in Sicherheit bleiben.

Im Schloss.

Bei den Lynxen.

Bei Lelja.
 

Sekara wurde traurig, als er an sie dachte.
 

Seine einzige Schwester hasste ihn.

Sie war klug, schön und gefährlich.

Jeder wusste das.

Anders als in Krera war es den Frauen von Neeta erlaubt zu kämpfen, zu trainieren.

Baldahars Frau, Riana, war, obwohl sie als große Schönheit bekannt war, eine der berüchtigsten Kämpferinnen Neetas gewesen.
 

Er seufzte.
 

Nach Shinjis Verletzung und der ungestümen Flucht aus Kusagis Burg hatten die Truppen die Grenze schnell erreicht und geschlossen.

Sekara war mit dem schwerverletzten Shinji zurück auf Burg Terrae, der Hochburg Baldahars, gekehrt und dort hatte Riana von Baldahars Tod erfahren.

Am nächsten Morgen hatte man sie mit aufgeschlitzten Pulsadern in ihrem Bett gefunden.

Der Tod ihres geliebten Mannes und der Ungewissheit von Shinjis Überleben hatte sie nicht ertragen.
 

Und Lelja hatte ihm, Sekara, die Schuld an allem gegeben.
 

Seit seiner Rückkehr hatte sie ihn gehasst.

Nicht, dass ihr Verhältnis vorher sonderlich rosig gewesen wäre, doch danach war es Eis.

Sie schien nur so vor Hass zu triefen.
 

****************
 

...und schon ist der zweite teil zuende^__^

Ich hoffe ihr mögt ihn...=)

C&C wäre nett..^-^
 

Eure Tetei



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Fantakoi
2002-08-08T17:18:52+00:00 08.08.2002 19:18
;___; toooo~ooooll!!!!
das ist echt genial geschrieben und so ... ergreifend? hach, einfach super!
!
Von: abgemeldet
2002-08-06T20:02:37+00:00 06.08.2002 22:02
hi leutz!
*zwinkerzutetei*
manoman du übertriffst dich mal wieder selbst!!!
die geschichte ist hinreißend magier ritter kämpfe intrigen ...alles was mein herz begehrt!
wünsch mir noch mehr davon *tetei'sgeschichtensüchtige*
alles liebe Muse
Von:  Bibs
2002-08-06T15:58:25+00:00 06.08.2002 17:58
*wink* *wedel*
hallo!!! ich kann mich den andren nur anschließen!!! einfach super!!!! *unbedingt nen götterordner anlegen muss*
Von:  Teteichan
2002-08-06T12:03:36+00:00 06.08.2002 14:03
*smile*
Viiiielen lieben Dank euch zwei..
*hopplvorFreudeherum*
Es ist schön, dass ihr die Story mögt^-^
Ich lad bald den dritten Teil, promised^-^
Von: abgemeldet
2002-08-06T10:30:47+00:00 06.08.2002 12:30
Einfach klasse deine Story, richtig genial.
Ich liebe diese Geschichte, weil von allem was dabei ist wie Trauer, Hass,.....
Ich freu mich schon auf die Fortsetzung, kanns kaum erwarten.
Lieben Gruss Liane
Von: abgemeldet
2002-08-06T06:05:16+00:00 06.08.2002 08:05
*liegt fast am Boden wegen Atemnot*
Oh wie göttlich!*Fic in meinen Götterordner steck*
Haallloooo, ich will bitte gerne sehr schnell sofort mehr davon *süchtel*

*grin*
Ok, was ich sagen will ist das ich diese Fic sehr gut finde und gerne mehr davon lesen würde.


Greetz

Lady


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