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Traumhaftes Begehren

von

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Kapitel 54

Titel: Traumhaftes Begehren

Teil: 54/?

Kommentar: Schon wieder?
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
 

„David hast du vielleicht …“ Als Daniel sah was sein Bruder in seinem Zimmer machte, wollte er die Tür schon wieder hinter sich schließen.

„Oh, entschuldige.“

David seufzte und wischte sich die Hände ab. „Schon gut, worum geht’s?“

Daniel kam nun doch herein und schloss die Tür hinter sich. „Ich suche meine Klassik CD. Da ist ein Lied darauf, das ich beim nächsten Unterricht vorspielen soll.“

„Ja, die hab ich. Ich benutze sie immer zum einschlafen.“ David ging zu seiner Stereoanlage.

Daniel verdrehte nur die Augen. Das war ja wieder einmal klar, das sein Bruder kein Gespür für wahre Kunst hatte. Nicht was die Musik anging, was die Malerei anging, nun da sprach das halbfertige Gemälde vor ihm Bände.

Der Jüngere lächelte, als er die CD in die Hülle gab und seinem Bruder reichte. „Weißt du wenn du immer nur nachspielst was dir die Großen vorgeben, wirst du sie nie übertreffen. Da kannst du soviel Talent haben wie du willst.“

Als ob er das nicht selbst wüsste. Allerdings war es sicherer wenn man erst einmal die Großen nachahmte, bevor man selbst etwas wagte. Sein Ziel war es aber auch nicht ein großer Pianist zu werden, er wollte ein guter Firmenchef werden. Eben das, was seine Familie von Anfang an von ihm erwartet hatte. Und es war ja auch nicht so, das er dieser Zukunft ablehnend gegenüberstand.

Er nahm seinem Bruder die CD ab. Dann deutete er auf das Bild, an dem sein Bruder bis eben gemalt hatte. „Willst du das? Die Großen übertreffen?“

David lächelte als er ebenfalls das Bild betrachtete. „Noch nicht, aber wer weiß was die Zukunft bringt? Man wird zu leicht übersehen wenn man immer nur im Schatten steht. Wie kannst du selbst etwas hinterlassen, wenn du immer nur in den Fußstapfen der Anderen trittst?“

Für Davids Verhältnisse war das ziemlich philosophisch. Aber es zeigte, das er sich langsam Gedanken um seine Zukunft machte und das war gut so. In seinem Alter sollte man das. Anscheinend wollte David hoch hinaus und das war auch richtig so. Er war niemand, der in einem Büro einer monotonen Arbeit nachging. David war jemand der sich entfalten sollte, während die ganze Welt ihm dabei zusah.

Er selbst war da ganz anders. Für ihn reichte es eine Zukunftsperspektive zu haben, mit der er sich anfreunden konnte. Der Weg des geringsten Widerstandes, das war sein Weg, aber auch nur weil man es ihm nahe gelegt hatte. Es gab nur eine wichtige Entscheidung in seiner näheren Zukunft und das war nächstes Jahr. Dann musste er sich entscheiden, ob er sein Studium hier ausdehnen wollte, oder ob er diese Mauern verlassen wollte um in der Welt außerhalb Fuß zu fassen. Für David war das keine Überlegung wert, doch er war nicht sein Halbbruder.

Daniel grinste leicht. „Es stimmt, du bist kein Mensch für den Schatten. Du warst schon immer ein Sunnyboy.“

David sah ihn einen Moment misstrauisch an, so dachte er darüber nach ob es eine Beleidigung war. Dann jedoch grinste auch er. „Ja, nicht?“

Allerdings wurde er rasch wieder ernst. „Randy hat es bemerkt.“

„Was?“

Der Jüngere deutete zuerst auf seine und dann auf Daniels Brust. „Das zwischen uns etwas anders ist.“

Daniel seufzte resignierend. Was hatte David erwartet? Das Randy nichts bemerkte? Wohl kaum, der Jüngere war sensibel was diese Dinge anging. Außerdem hatte sich zwischen ihnen ja etwas verändert, nur das man es nicht in Worte fassen konnte. Es war eher unterschwellig. „Ist es doch, oder? Es wäre unfair ihm etwas vorzuspielen. Er bemerkt es doch sowieso.“

David nickte langsam. „Ja, du hast Recht. Wie immer, Brüderchen.“

„Nenn mich nicht so.“ Diese Antwort kam schon fast automatisch. Er mochte es nicht wenn David ihn so nannte, das gestattete er nur seinen Schwestern. Dabei ging es nicht wieder um die Ausgrenzung von David, sondern eher darum das er dieses Kosewort eher für Mädchen passend fand. Dieses Thema hatten sie aber schon seit Jahren geklärt und seitdem benutzte es David nur mehr, um ihn zu ärgern.

„Ist klar.“ Damit wand sich David wieder seiner Leinwand zu und nahm einen Pinsel in die Hand.

Für Daniel war das ein klares Zeichen das Feld zu räumen. David zeichnete sowieso nur selten, dabei wollte er dann aber auch seine Ruhe haben. Es war Daniel schleierhaft wie das sein Bruder dann ihm Unterricht machte, doch das war ja nicht sein Problem. Er musste sich nun daran sein Musikstück vorbereiten.
 

Lance war gerade mit Sean auf dem Weg zu seinem Sportkurs, als er laute Anfeuerungsrufe hörte. Stöhnend blieb er stehen. Warum nur konnte es keinen Tag ohne eine weitere Streiterei geben? Seit das neue Jahr angebrochen war, legten sie es scheinbar darauf an einen Rekord zu brechen. Denn er kannte die beiden Namen die gerufen wurden nur zu gut.

Sean einen Blick zuwerfend, änderte er seine Richtung. Was er sah überraschte ihn nicht sonderlich. Wieder lagen zwei Teams im Clinch und wie immer waren es die üblichen Verdächtigen.

Mit einem neuerlichen Seufzen lehnte sich Lance gegen die Wand. Die Zwei voneinander trennen zu wollen war sinnlos. Das schaffte nur einer und dieser kam auch schon mit einigen anderen Schülern angelaufen. Mit Ryans Engreifen wurden die zwei Parteien rasch getrennt. Allerdings auch nur unter Problemen, da sie sogar dann noch aufeinander losgehen wollten. Diesmal war es also etwas schwerwiegendes, zumindest in ihren Augen. Na er war auf die Antwort gespannt.

Er sah in der Menge der Schaulustigen Daniel, der ihm ein eindeutiges Zeichen gab. Dabei konnte Lance nur die Augen verdrehen. Musste das nun sein?

„Es scheint so als könnte ich heute nicht zum Training kommen. Entschuldigst du mich beim Trainer?“

Sean der neben ihm stand, nickte nur zustimmend. „Ist schon klar. Ricky?“

Lance machte nur eine wegwerfende Handbewegung. „Ignoriere ihn. Er war klug genug sich zu prügeln, nun ist er auch klug genug die Konsequenzen zu tragen. Konsequenzen die sie allerdings nun erst bestimmen mussten.

Nur wenige Momente später war er bereits im Raum der Schülervertretung, wo Daniel schon auf ihn wartete. „Und jetzt?“

„Warten wir.“ Daniel hatte die Finger vor sich gefaltet und sah auf die Tür.

Nur wenige Augenblicke später öffnete sie sich und Sven kam dicht gefolgt von Alec in den Raum. Dieser legte einen Tennisschläger vor sich auf den Tisch. „Ich war bereits beim Aufwärmen, ich hoffe es ist wichtig.“

„Vielleicht.“ Auch jetzt war Daniel noch immer kurz angebunden.

„Soviel Aufwand wegen nur zwei Schülern. Das ist lächerlich.“ Kim kam in den Raum und stellte eine Golftasche neben der Tür ab.

Jace der hinter ihm stand klopfte auf seine Schulter. „Sieh es positiv, so fällt heute Sport aus. Etwas weniger Anstrengung in dieser Woche.“

Alec schnaubte nur abfällig. „Du spielst Tischtennis, Jace. Was ist daran bitte anstrengend?“

Dieser sah ihn unschuldig lächelnd an. „Was ist an Tennis anstrengend? Das ist das Gleiche nur ohne Tisch.“

„Ja.“ Alec sagte das mit einer Selbstverständlichkeit als würde er eine Tatsache bestätigen.

„Verstopf hier nicht die Tür.“ Tim gab dem Blondhaarigen einen kurzen Schubs.

„Schaut wenn ich gefunden habe.“ Damit zog er Marcus hinter sich in den Raum.

„Was für eine nette Überraschung.“ Lance gähnte und setzte sich auf seinen Sessel. Wenn er sah was die meisten Sportarten für Equipment benötigten war er richtiggehend froh, einem so unkomplizierten Sport nachzugehen. Jetzt fehlten eigentlich nur mehr drei Leute. Warum sie das nun machen mussten war ihm sowieso ein Rätsel. Hatte das nicht Zeit bis Mittwoch? Allerdings teilte er da Jaces Einstellung, Sport war ein passables Opfer dafür.

„Ist es wegen dem, was eben passiert ist?“ Keiji trat ebenfalls ein und lehnte seinen Bogen an die Wand.

Also fehlte nur mehr Ryan und sein Stellvertreter. In dem Moment, in dem er diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, kam auch schon Greg durch die Tür. Von einem Mitglied der Leichtathletikgruppe hätte er allerdings ein schnelleres Auftauchen erwartet.

„Was ich schon immer fragen wollte, Keiji. Trägst du unter dem Kleid eigentlich noch was?“ Kim sah ihn mit einem frechen Grinsen an.

„Das ist kein Kleid sondern ein Hakama. Zu deiner anderen Frage, du kannst ja nachsehen wenn du dich traust.“ Dabei machte er mit einem Finger eine auffordernde Geste.

Lance grinste. Das würde er sich zweimal überlegen, er wusste wie Ricky seine Karategruppe ausbildete.

Zum Glück enthob die schließende Tür Kim von einer Antwort. Auch Ryan war nun endlich gekommen. „Ich hab die beiden laufen gelassen ist das okay?“

Daniel nickte nur und schien nun endlich aus seiner Starre zu erwachen. „So meine Herren, diese Störung der Sportkurse habt ihr unserem Schulleiter zu verdanken, der die Zwistigkeiten der Schüler zu unserem Aufgabegebiet erklärt hat.“

Oh Gott, er fing formal an das hieß nur das Daniel selbst sauer war. Das konnte eine schöne Sitzung werden, das sah Lance bereits jetzt. „Wir haben doch schon eine Strafe für Leroy. Wenden wir sie doch an.“

„Ja und Ricky? Gleiche Tat, gleiche Strafe?“ Alec sah ihn abwartend an.

Das wäre nicht so gut, denn dann hinge der Haussegen bei ihnen mehr als nur schief. Leroy seine Mannschaft wegzunehmen war eine Sache, bei Ricky war das eine Andere. Schließlich lebte er mit ihm zusammen, wer wusste schon wie lange er ihm diese Sache nachtrug? Ein Blick zu Keiji zeigte ihm das dieser damit auch nicht so zufrieden war.

„Was ist, wenn wir sie verwarnen und sagen was sie das nächste Mal erwartet?“

„Also ich stimme Keiji zu. Das sollte sie zumindest im Zaum halten.“ Jace nickte zustimmend.

„Die Frage ist doch…“ Greg sah auf und jeden der Reihe nach an.

„… ob wir diese Strafe anwenden sollen? Das war doch nur für Prügeleien mit anderen Schülern gedacht. Aber die Streits zwischen Ricky und Leroy sind doch schon normal. Wie Naturgewalten und die bekommt man auch nicht unter Kontrolle.“

„Hast du eine bessere Idee?“ Ryan sah den Braunhaarigen fragend an.

Den Kopf senkend schüttelte Greg den Kopf.

„Also eine Verwarnung?“ Daniel sah die Anwesenden fragend an.

Zögernd nickten die Mitglieder der Versammlung. Lance konnte das Zögern verstehen, denn nun kam unwillkürlich eine weitere Frage auf. Er scheute sich auch nicht diese zu stellen. „Und wer sagt es ihnen?“

Allgemeines Schweigen breitete sich im Raum aus. Niemand wollte den Zorn von nur einem der Beiden auf sich ziehen. Von beiden zusammen wollte keiner reden.

Lance spürte einige Blicke auf sich ruhen und sah auf. „Vergesst es. Ich weiß ja nicht zu welcher Wahl ich mich gestellt habe, doch ich bin sicher das es dabei um das Internat ging.“

Ganz bestimmt würde er nicht mit Ricky darüber sprechen. Doch nicht alle sahen ihn an, einige blickten auch auf Keiji.

Dieser schüttelte entschlossen den Kopf. „Finanzen. Gebt mir Rechnungen und Tabellen, das mache ich gerne. Aber ich werde Leroy diese Entscheidung nicht mitteilen, ich muss sowieso mit den Konsequenzen leben.“

Tja, dann blieben nur mehr neun Personen, die zur Auswahl standen. Eigentlich war es Daniels Aufgabe, doch Lance verstand das er sich um diese Aufgabe drückte. Doch wie Keiji musste auch er danach mit den Konsequenzen leben. Das war schon Aufgabe genug.

Seufzend schüttelte Daniel den Kopf. „Gut ich mache es. Aber Ryan und Sven werden mich begleiten.“

„Was?“ Sven sah überrascht auf.

Lance konnte ein schadenfrohes Grinsen nicht unterdrücken. Ryan war klar gewesen, doch Sven war wirklich eine Überraschung.

Daniel lächelte gelassen. „Nun ich benötige einen Zeugen, der das dokumentiert. Du bist doch unser oberster Schriftführer, oder?“

„Ja schon, aber…“

Diese Versammlung war damit wohl nun beendet. Vielleicht kam er noch rechtzeitig zu seinem Training, um ein paar Schüsse zu machen. Wenn er es auch nicht wirklich darauf anlegte. „Ich gehe dann mal.“

Die erfolglosen Versuche von Sven musste er sich nun nicht unbedingt anhören, das Ergebnis stand sowieso schon fest.

Alec folgte seinem Beispiel und nahm seinen Schläger wieder in die Hand. „Ich komme mit.“

Zusammen mit dem Blondhaarigen verließ er den Raum.



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