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Enmity

[HarryxDraco]
von

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Nachhilfe

Ja, den hatte er zweifellos, denn Sekundenbruchteile später – wie auch immer er das angestellt hatte – stand Snape hinter mir und machte mir die Hölle heiß. Und zwar so, dass ich nur noch nickend und bejaend dastand, als er mich zum Putzen abkommandierte, und betete, das Donnerwetter möge vorbei gehen.

Als Snape geendet hatte, machte ich mich mehr als eifrig daran, das von mir verursachte Chaos wieder in Ordnung zu bringen.

Den Besuch bei Madame Pomfrey konnte ich abhaken. Ich fühlte mich ja schließlich und endlich auch nicht krank, nur leicht verwirrt.

Und wer war Schuld daran? Malfoy. Unfug, verdammt! Schuld war einzig und allein der Pfeiler, der sich mir einfach ungefragt in den Weg geschoben hatte…Unverschämtheit!

Ich ließ den Blick über die Tische und Regale im Keller schweifen, nach einem Lappen, Schwamm oder Ähnlichem suchend, als sich plötzlich die Luft vor mir nicht mehr nach Luft anfühlte.

Ich war wieder einmal gegen etwas gelaufen. Nein, falsch, gegen JEMANDEN.

Dreimal darf der werte Leser raten, wer es war. Richtig, hundert Punkte hat der Kandidat: Es war Malfoy.

Seine blau-grauen Augen blitzten mich an, als er mich mit einer sanften, fließenden Bewegung von sich schob. Malfoy und sanft…das passte irgendwie nicht in mein Bild.

Kurz darauf nahm sein Gesicht auch schon wieder die altbekannten hinterlistigen Züge an und er grinste: „Potter, reicht es nicht, wenn du erst fast unsere Schule mit deinem Dickschädel einstürzen lässt, indem du einen der tragenden Pfeiler umrennst und dir deinen Zaubertrank um die Ohren fliegen lässt, beides, weil du zu beschäftigt damit warst, mich anzugaffen?“.

Der Typ hatte eindeutig Augen im Hinterkopf! Mein Gott, war mir das peinlich…

„Aller guten Dinge sind drei“ lächelte ich. Ich hatte das dumpfe Gefühl, dass meine Stimmbänder des immer größer werdenden Kloßes in meinem Hals nicht mehr lange standhalten würden.

„Du warst zu lange bei diesen Muggeln“ stellte Malfoy trocken fest, nachdem er messerscharf geschlussfolgert hatte, wonach ich suchte. Mit einem Schwung seines Zauberstabes brachte er die an der Decke festgepappte Pfütze zum Verschwinden.

Ich konnte ein bewunderndes Staunen nicht unterdrücken. Warum war mir das nicht eingefallen? „Danke, aber warum hilfst du mir?“ fragte ich skeptisch. Meine Stimme hatte schutzeshalber einen ungewollt scharfen Ton angenommen.

Malfoys Blick nach zu urteilen, hätte er am liebsten gesehen, wie ich ihm, mit Wurfsternen an die Wand gepinnt, gegenüberhing. Gott sei Dank verzichtete er darauf, das mittels Zauberstab in die Tat umzusetzen und antwortete stattdessen nicht minder unfreundlich: „Ich wollte klären, wann wir mit deiner Nachhilfe anfangen, du unfähiger Möchtegern-Auror, und ich hatte keine Lust zu warten, bis du in deinem Erbsenhirn entweder den richtigen Zauberspruch oder einen alten Lappen gefunden hast.“.

In mir kochte Wut hoch, doch seltsamerweise fehlte mir die Stimme, ihm eine biestige Antwort an den Kopf zu werfen.

Mit seinem rasierklingenartigen Verstand analysierte er schneller als ein Blitz beim Einschlag, dass mir ganz und gar unfreiwillig die Stimme weggeblieben war und sein Grinsen wurde deutlich breiter.

Ja, scharf war sein Verstand wirklich…und nicht nur der… HALT! Verflucht, was zur Hölle dachte ich da?!

Ich drehte mich unauffällig um und fasste mir an die Stirn; nein, Fieber hatte ich keins. Zu meinem eigenen Erschrecken stieg mir die Hitze in die Wangen. Scheiße, das durfte er nicht merken!

„Was ist denn los, Potter?“ wurde mir von hinten zuckersüß-gehässig ins Ohr gehaucht.

Erschrocken fuhr ich herum, ohne über die Folgen nachzudenken.

Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als sich in Malfoys Eisaugen ein Ansatz von Wärme schlich. Doch den Bruchteil einer Sekunde später war er wie gehabt wieder der Eisklotz.

Hallo? Zufällig jemand ein Feuerzeug zur Hand? Hallooo-hoooo? Keiner da. Mist. Nur e´der Eisklotz und ein hilfloser Harry ohne Bunsenbrenner.

Obwohl die Atmosphäre der in einer Tiefkühltruge glich, wich die Farbe nur zeitlupengleich aus meinem Gesicht und weigerte sich stoisch, sich ganz von meinen Wangen zu verabschieden.

Unfähig, mich zu bewegen, war ich an seinen Blick gefesselt und durchforstete seine Augen nach einer Gefühlsregung, möge sie auch noch so klein sein.

Doch alles, was ich fand, war unergründliche Kälte.

In gewisser Hinsicht war ich froh darüber. Jeder Anflug von Wärme hätte mich wieder aus der Bahn geworfen und ich hätte seinem Blick nicht länger standhalten können.

Ich hatte das Gefühl, die Zeit bliebe stehen, bis er mir endlich den Gefallen tat, die kühle, drückende Stille zu unterbrechen: „Was ist jetzt mit Nachhilfe? Hat man dir die Zunge festgenäht oder bekomme ich endlich Antwort, Potter?“. Seine Stimme durchschnitt die Luft wie ein erstklassiges Taschenmesser.

„Das…äh…Dienstag?“ brachte ich mit Mühe und Not hervor. Irgendwie hatte ich auf mysteriöse Weise das Zusammensetzen ganzer Sätze verlernt.

„Das ist heute“, stellte Malfoy mit versteinerter Miene fest, „das passt mir. Um wie viel Uhr?“.

„Drei“ schlug ich vor, glücklich, nur ein Wort verwenden zu müssen.

„Geht klar, Potter“ stieß er nahezu zischend hervor, drehte sich auf dem Absatz um und ging ohne weitere Worte. Sehr untypisch für ihn, dass er sich, ohne mir weitere Beleidigungen an den Kopf zu werfen, einfach aus dem Staub machte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-09-16T13:24:04+00:00 16.09.2006 15:24
Hach. hey jacky. ich bin's sarah.
du weißt ja das ich die story lieebe <3
ich kenn ja die weiteren kapis auch schon *stolz*
du schreibst toll <3
Mach weiter ^_~


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