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Das Ende der Welt

eine tragische Liebesgeschichte
von

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Prolog

Vorwort: Hallo! Lang, lang ists her, dass ich ich mal wieder ne FF veröffentliche und ich muss mit eiigem Stolz sagen, dass diese hier meine beste zu werden scheint. Die Idee stammt im Grunde von Elana-chan (der ich diese FF auch widme *wink*) . Damit ich nachher keine Kommis steht in denen ich gefragt werde warum ich imemr ue schreib: ich bin gerade in Finnland (werde hier ein Jahr bleiben) und die haben nur ä und ö aber kein… ue. Es kann auch sein, sich einige Rechtschreibfehler ansammeln, dieses finnische Word streicht mir einfach alles an und da kanns sein , dass ich echte Fehler uebersehe. Ich denke damit ware so ziemlich alles gesagt. Dann mal viel Spass mit dem:
 

Prolog

Schliess die Augen und stelle dir eine andere Welt vor. Eine Welt, die in 3 Ebenen geteilt ist: Das Himmelsreich der Engel, das Mittelreich der Dämonen, Elben und all den anderen Lebensformen, vom einfachen Menschen bis zum erhabenen Drachen und die Unterwelt der Teufel. Diese Welt besteht aus Magie, von der es wiederum verschieden Arten gibt: die helle Magie der Engel und Elben, die dunkle Magie der Dämonen und Teufel, die schreckliche Magie der Schatten und die alte, urspruengliche Magie, die Hell und Dunkel miteinander verbindet.

Die verschiedenen Reiche, Ebenen und Rassen liegen dauernd miteinander im Streit, Kriege und Schlachten sind beinahe alltäglich, trotzdem fuehrt die Mehrheit der Bewohner dieser Dimension ein mehr oder weniger normales, zufriedenes Leben.
 

Doch sie wissen nicht , dass ihre Welt kurz vor dem Untergang steht. Schon ziehen sich in einer fremden Dimension Heere von Feinden zusammen, gegen die helle und dunkle Magie nutzlos sind, denn genau darauf sind sie aus. Sie werden kommen und sie werden versuchen sämtliches Leben in dieser Welt auszulöschen.
 

Dies ist die Geschichte von Ryanna und Persephone, den beiden Halbengeln, die von den Göttern auserwählt wurden gegen diese Feinde zu kämpfen und es ist die Geschichte ihrer tragischen Liebe.
 

Also öffnet die Augen wieder und lest, lest die Geschichte vom Ende der Welt.

Bedrohung

“Wenn das so weitergeht ist bald das gesamte Westreich der Himmelswelt zerstöhrt!”

Erhitzt war Gwydion, der Botschafter eben jenes Reiches aufgesprungen. Aufruhr machte sich im Ratssaal der Welten, in dem sich die Herrscher und Botschafter aller Reiche zu einer ausserordentlichen Notfallssitzung eingefunden hatten, breit. Dämonen, Teufel, Engel, Elben und alle möglichen Vetrteter verschiedenster Rassen riefen wild durcheinander bis sich eine Gestalt von seinem, mit kostbarem Samt bezogenen Sessel erhob und mit donnernder Stimme

“RUHE!!”

in den Saal bruellte. Es war Saladin, Herrscher des gesamten Dämonenreiches und mächtigster Fuerst der Versammlung. Sofort kehrte absolute Stille ein.

“Bitte. Es bringt uns kein Stueck vorwärts wenn wir wieder anfangen zu streiten.”

Saladin fuhr sich mit einer Hand durch sein offenes, schulterlanges, rabenschwarzes Haar und fixierte die Versammelten mit einem durchdringenden Blick seiner eisblauen Augen.

“Geht doch. Also, ich fasse nocheinmal das Problem zusammen: Seit einiger Zeit erscheinen in den verschiedensten Reichen Dimensionsportale, durch die ein Feind unsere Welt betritt. Dieser Feind tötet im Umkreis eines einstuendigen Rittes alles was sich bewegt und lässt totale Verwuestung zurueck, wenn er wieder verschwindet.”

Seine dämonische Majestät liess seinen Blick durch die Reihen schweifen.

“Es scheint fast so als hätten sie dem Ort sämtliche Magie entzogen, denn was man nach ihrem Ueberfall vorfindet, ist nur eine graue Wueste. Niemand konnte uns den Feind bisher genauer beschreiben, denn bis jetzt gibt es keinen ueberlebenden Augenzeugen.”

Der Vorsitzende dieser Versammlung setzte sich wieder und rief in den Saal,

“Ich will Vorschläge hören, nacheinander und ohne Unterbrechungen der anderen.”

Nach kurzem Schweigen erhob sich ein Fuerst der Norddämonen.

“Wir sollten unsere Armee auf die Länder verteilen und mit einem Informationssystem ausstatten, wenn der Feind kommt schlagen wir blitzschnell zu!”

Unwillig verwarf Saladin den Vorschlag.

“Der Feind ist zu stark. Nur ein Teil unserer Armee ist ihm nicht gewachsen.”

Es folgten eine Reihe weiterer Vorschläge, die jedoch allesamt vom Herrscher der Dämonen zurueckgewiesen wurden, welcher nun langsam genug hatte.

“Soll das euer Ernst sein? Hat denn wirklich garkeiner von euch einen brauchbaren Vorschlag??”

“Doch. Ich hätte noch eine Lösung anzubieten.”

Elegant erhob sich Galadriel, Herrin der Waldelben, von ihrem Sessel. Saladin gebot ihr zu sprechen.

“In den alten Schriften der Götter steht eine Weissagung: ‘Es wird eine Zeit kommen in der ein Feind alles Leben in dieser Welt bedroht. Wenn diese Zeit gekommen ist muessen sich die Völker unter den Huetern der alten Magie, die allein das Leben dieser Welt vor der Auslöschung bewahren können, vereinen.’”

Ein Murmeln erhob sich im Raum, das aber sofort verstummte als sich Satan, der Herr der Unterwelt, erhob.

“Die Schriften der Götter sind veraltet. Es gibt niemanden mehr, der die alte Magie beherrscht!”

Zustimendes Raunen erfuellte den Saal. Nun war es wieder an der schönen Elbenherrin zu sprechen.

“Doch. Weit von hier, in einem alten Tempel leben zwei Mädchen, von Dämonen und Engeln abstammend, Halbengel, die von den Göttern auserwählt wurden euch alle zu retten. Die eine als Kriegerin mit dem machtvollen Kristallschwert, die andere las Magierin mit dem silbernen Stab der alten Mächte. Sie wurden von mir persönlich ausgebildet und nun sind sie bereit den Untergang dieser Welt zu verhindern.

Stille in den Reihen der Versammelten. Nur Satan zeigte offen was er dachte. Er lachte.

“Zwei Mädchen? Halbengel noch dazu?? Das kann doch nicht euer Ernst sein, Galadriel! Das ist ja lachhaft! Da könnten wir auch gleich…”

Er wurde von einer herrischen Handbewegung Saladins unterbrochen, der sich nun an Galadriel wandte.

“Buergt ihr fuer die Wahrheit eurer Geschichte?”

“Ja, Hoheit.”

“Ihr bekommt 100 Dämonenkrieger, habt ihr Erfolg und diese Mädchen können einen Angriff verhindern, werden wir weitersehen.”

Im nun aufbrausenden Tumuld verneigte sich Galadriel vor dem Herrscher der Dämonen und warf ihm einen mehr als dankbaren Blick zu. Saladin eriwderte ihren Blick. ‘Mögen die Götter uns beistehen. Diese beiden Mädchen scheinen unsere letzte Hoffnung zu sein.’

Schwestern

“Sensei? Seid ihr es?”

Ein Kopf voller unbändiger, brauner Locken wurde durch einen Tuerspalt, der zur Eingangshalle des alten Tempels fuehrte, geschoben. Als die strahlend gruenen Augen die zurueckgekehrte Galadriel erblickten, teilten sich die rosa Lippen zu einem breiten Grinsen und die ganze Gestalt der jungen, zart gebauten Frau kam durch die Tuer auf Galadriel zugerannt.

“Willkommen zu Hause!”

“Danke, Persephone.”

Lächelnd wuschelte die Elbenherrin und Lehrerin des Mädchens durch deren weichen braunen Schopf.

“Wo ist Ryanna? Ich habe grosse Neuigkeiten fuer euch.”

Komisch. Sonst waren die beiden Mädchen doch immer unzertrennlich, nie war die eine weit von der anderen entfernt. Persephone verzog ihr huebsches Gesicht zu einer Grimasse.

“Sie hat sich schon wieder mit Feyon zerstritten. Sie haben ein Bruder-Schwester-Duell.”

“WAS??”
 

Mit schwindelerregender Geschwindigkeit trafen die beiden Klingen aufeinander.

“Du wirst ihn mir verdammt nochmal zurueckgeben!”

Mit vor Zorn blitzenden gruenblauen Augen schlug die blonde Frau, die ihre langen, in der Sonne glänzenden Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, auf den etwas älteren jungen Mann ihr gegenueber ein. Dieser parierte ihre Angriffe so gut er konnte, sein Atem ging schnell und sein schulerlanges, dunkelblondes Haar klebte ihm feucht am Kopf.

“Nein! Dieses Ding macht dich nur eitel und hält dich von deinen Pflichten ab!”

“Du verdammter BASTARD!!”

Die junge Frau attackierte ihren Bruder immer entschlossener, aber dieser hielt ihren Angriffen stur stand.

“Pflichtvergessenes FLITTCHEN!!”

Vor Wut lief die Schwester rot an.

“DU! ICH BRINGE DICH UM!!”

Die Klingen blitzten im Sonnenlich auf- und erstarrten plötzlich. Die Kämpfenden starrten verbluefft auf ihre Waffen, die in der Luft festgefroren zu sein schienen.

“Ryanna! Feyon! Was fällt euch beiden ein??”

Blass vor Wut betrat Galadriel, Persephone im Schlepptau, den Trainingsplatz. Klirrend fielen die beiden Schwerter nach ihrer herrischen Handbewegung in den Staub.

“Sensei… sie… ich…”

”Er hat mir einfach meinen Handspiegel geklaut und will ihn mir nicht zurueckgeben!”

“Natuerlich nicht! Dieser Spiegel ist doch…”

“ES REICHT!”

Galadriel baute sich in ihrer ganzen beeindruckenden Grösse vor den Geschwistern auf. Die Streithähne schwiegen betroffen.

“Feyon gib mir diesen Spiegel.”

Der junge Mann reichte der Elbin einen silbernen, mit Perlen verzierten Handspiegel.

“Wegen so einem bescheuerten Ding riskierst du, dass Ryanna verletzt wird? Götter! Du weisst genau ,dass eine ernste Verletzung jetzt fatal wäre! Wann lernt ihr Kinder endlich wie verdammt ernst diese Sache ist!?”

Beschämt senkte der Gemassregelte den Kopf.

“Es tut mir leid, aber sie hat es so haben wollen!”

“Garnicht! Hättest du nicht…”

“RUHE! Ryanna was soll das? Ein Handspiegel? Wozu braucht eine Kriegerin einen Handspiegel? Du sollst dich auf dein Training konzentrieren und nicht auf dein Aussehen!”

“Entschuldigt, Sensei.”

Ryanna senkte in offensichtlicher Reue den Kopf. Nur Persephone, die ihre Freundin besser als irgendwer sonst kannte, wusste, dass diese sich jetzt auf die Lippen biss um nicht irgendwas Unueberlegtes zu sagen, was sie später bereuen wuerde. Also gab sie Reue vor um sich nachher bei ihrer braunhaarigen Freundin auszuweinen. Persephone seufzte. Es war immer das selbe mit Ryanna.

“Mädchen, hört mir zu.”

Die Wut Galadriels war einer Ernsthaftigkeit gewichen, die nichts Gutes ahnen liess.

“Wie ihr wisst war ich bei der Versammlung der Welten. Es hat bereits begonnen.”

Ryanna und Persephone wechselten einen kurzen Blick. Sie hatten es gewusst. Jedesmal wenn die Huelle, die ihre Dimension von der feindlichen trennte, zerrissen wurde hatten sie es gespuehrt. Ryanna nahm die Hand der Juengeren in ihre und drueckte sie. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen wann die Völker darauf reagieren wuerden.

“Wann kommen wir zum Einsatz?”

“Bald. Saladin, der Herrscher ueber die Dämonen hat euch zur Probe 100 seiner Krieger versprochen. Wir werden in drei Tagen aufbrechen um sie zu treffen. Ihr duerft nicht versagen.”

Eindringlich blickte die Lehrerin in die beiden ernsten, jungen Gesichter vor sich.

“Das werden wir nicht.”
 

Später am Abend sass Galadriel allein in ihrem Zimmer und blickte auf die schneebedeckten Berggipfel, die de Tempel umgaben wie ein schuetzender Wall und nun im Mondlicht silbern schimmerten. Hatte sie das richtige getan als sie dem Rat von den Mädchen erzählt hatte? Waren die beiden wirklich schon bereit dafuer das Schicksal der Welt in ihre Hände zu nehmen? Sie waren noch jung, so jung. Ryanna zählte gerademal 19 Jahre und Persephone war erst knapp 18. Ihre Fähigkeiten waren gewaltig, das stimmte. Aber war ihr Geist bereit? Der heutige Vorfall hatte es wieder gezeigt. In ihren Köpfen waren die beiden immernoch halbe Kinder. Die Elbin seufzte. Hoffentlich wuerde ihr Geist an den ihnen bevorstehenden Aufgaben wachsen.

Sie durften nicht versagen.

Bewährung

Wie eine dicke,weisse Wand hob sich der Nebel aus den unzähligen Tuempeln des Sumpflandes. Es war kalt, kalt und feucht. Wie lange waren sie jetzt schon in diesem verdammten Moor? Ryanna musste nachrechnen. Schon 4 Tage. Und immernoch keine Regung des Feindes. Sanft stupste das blonde Mädchen den noch schlafenden, warmen Körper neben sich an.

“Wach auf, Persi!”

“Hmpfrmhm”

Kam es von der Angesprochenen unwilling zurueck.

“Was ist denn? Lass mich schlafen!”

“Tut mir leid.. Ich wollte dich nur nochmal fragen ob du dir wirklich ganz sicher bist.”

“Zum 1000sten Mal, JA!”

Unwillig drehte Persephone ihrer Freundin den Ruecken zu.

“Aber wir haben immernoch kein Zeichen dafuer gesehen, dass der Feind wirklich als nächstes hier auftaucht. Willst du nicht vielleicht nochmal deinen Stab fragen?”

“Nein.”

Die Braunhaarige gähnte. Langsam ging ihr Ryanna auf die Nerven.

“Na gut. Dann eben nicht. Aber ich sags dir, wenn ich noch einen Tag länger hier bleiben muss, dann…!”

Der Redeschwall der Älteren wurde jäh durch eine Hand auf ihrem Mund unterbrochen.

“Psst! Spuehrst du das?”

Es fiel Persephone sichtlich schwer ihre Erregung zu unterdruecken. Ryanna konzentrierte sich –und da! Sie spuehrte es auch! Ein Riss, ein Dimensionstor ganz in der Nähe! Die beiden Gefährtinnen starrten einander mit vor Schreck und Aufregung geweiteten Augen an. Es ging los.
 

Fast gleichzeitig schossen die Mädchen in die Höhe und zogen sich in fliegender Hast ihre Sachen an. Ryanna schnappte sich ihr Schwert, dessen Klinge wie aus Glas gemacht zu sein schien und Persephone griff nach ihrem langen, silbernen Stab, an dessen Spitze ein Kristall sein sanftes, bläuliches Licht ausstrahlte.

“Schnell!”

Die blonde Kriegerin riss die Stoffbahn, die den Eingang ihres Zeltes verschlossen hatte, zurueck. Der Wächter, der vor der Schlafstatt der Mädchen ebenfalls friedlich geschlummert hatte wurde ruede aus seinem Nickerchen gerissen als Ryanna ihn an der Schulter packte.

“Wacht auf, verdammt! Es geht los. Weckt die Männer und lasst sie sich formieren!”

Erschrocken starrte der Krieger die beiden aufgeregten Mädchen an.

“JETZT!”

Das Gehorchen gewohnt rappelte sich der Mann auf und stob rufend davon.
 

Wenige Minuten später hatten sich die 100 Dämonenkrieger zu einem mehr oder weniger organisierten Haufen formiert, in einigem Abstand warteten schon Galadriel und Feyon auf die Freundinnen.

“Da seid ihr ja endlich! Wo habt ihr nur gesteckt?”

Die Elbenherrin hatte sich von der halb ängstlichen, halb erwartungsvollen Stimmung der Männer anstecken lassen und blickte sich nervös um.

“Ryanna hat ihre Ruestung nicht verschnallt bekommen.”

“Du hättest mir ja helfen können, aber du musstest ja erstmal deine Stiefel suchen!”

“Genug! Jetzt seid ihr ja da. Wo ist der Feind?”

“Dort.”

Mit zitterndem Finger deutete Feyon auf eine Stelle im Sumpfnebel die sich zu lichten begann und den Blick auf eine Gruppe von rund 20 dunklen Gestalten freigab. Sie waren sehr gross und wirkten klobig. Gekleidet waren sie in so viele Schichten aus undefinierbaren Lumpen und Teilen von Ruestungen, dass man weder ihre Gesichter, noch irgendein Stueckchen ihrer Haut sehen konnte. Ein Schaudern durchfuhr ihre wartenden Widersacher. Das war also der Feind vor dem die Reiche erzitterten. Jetzt wurde es ernst. Ryanna und Persephone begaben sich in Kampfstellung, die Blonde hob ihr Schwert , die Braunhaarige schloss die Augen und beschwohr blau schimmernde Bannkreise, die sich wie eine zweite Haut um sie, Ryanna, die Krieger, Galadriel und Feyon legten. Dann waren die Angreifer schon Schwerter, Keulen und Morgensterne schwingend herangekommen.

“Benutzt keine Magie! Nur eure Schwerter können gegen sie etwas ausrichten!”

Persephone wandte sich wieder zu ihrer Gefährtin um, die in ihren ersten Kampf verwickelt war. Die vermummte Gestalt hatte der blonden Kriegerin jedoch kaum etwas entgegenzusetzen. Nach kuerzester Zeit rammte Ryanna ihr ihr Schwert in den Brustkorb- doch was war das? Anstatt tot zusammenzubrechen löste sich die Gestalt vor ihren Augen in dunkelroten Nebel auf. Zurueck blieb nur eine dampfende Blutpfuetze. Doch Ryanna hatte keine Zeit um sich zu wundern, schon hatte sie es mit zwei weiteren Angreifern zu tun. Auch Persephone und die anderen wurden jetzt bedrängt. Die Magierin konzentrierte sich und stiess ihre Widersacher mithilfe einer mächtigen Druckwelle von sich. Die einfachen Krieger hatten da schon mehr Probleme, sie wehrten sich heftig gegen die Gestalten, konnten aber kaum etwas gegen sie ausrichten. In ihrer Verzweiflung versuchten einige mit Feuerbällen gegen die Widersacher anzukommen. Ein schwerer Fehler, dann sobald sie die gluehende Kugel beschwohren hatten, löste sich die blaue Huelle, die sie schuetzte, auf. Darauf hatten die dunklen Gestalten nur gewartet. Plötzlich schien von ihnen ein Sog auszugehen, der den Ungluecklichen sämtliche Energie entzog und sie als graue, tote Körper zurueckliess.
 

Bis es Ryanna und Persephone geschafft hatten die Angreifer zu vernichten lagen 40 der 100 Krieger entweder leergesaugt oder von einer Waffe niedergestreckt auf dem feuchten Untergrund der Moorwiese. Von den Angreifern war jeweils nur eine blutige Pfuetze zurueckgeblieben. Galadriel, die das ganze im Schutz ihres eigenen Bannkreises beobachtet hatte, trat zu den blassen Kriegerinnen, die mit riesigen Augen auf das Schlachtfeld vor sich starrten.

“Ihr habt es geschafft. Nun seid ihr wahre Kriegerinnen!”

Die Mädchen gingen nicht auf das Lob ihrer Lehrerin ein. Persephone starrte weiter auf das Blut und die grausig zugerichteten Körper der Toten, allmählich ueberzog sich ihr Gesicht mit einem gruenen Hauch. Plötzlich drehte sie sich um und rannte in den Schutz einer kleinen Waldgruppe um sich dort heftig zu uebergeben. Ryanna folgte ihr nach einigen Augenblicken.
 

Die Ueberlebenden schuettelten die Köpfe. Erst kämpften wie die Berserker und dann vor ein bisschen Blut kapitulieren. Das waren ja schöne Aussichten.

Galadriel sagte nichts. Die Elbin wusste was sie nun zu tun hatte. ‘Wenn diese Zeit gekommen ist muessen sich die Völker unter den Huetern der alten Magie, die allein das Leben dieser Welt vor der Auslöschung bewahren können, vereinen.’. Der vielleicht letzte Feldzug dieser Welt sollte beginnen und diese beiden jungen Mädchen wuerden ihn anfuehren.

Zion

Hi an alle Leser! Hier also das 4te Kapitel meiner FF. ab dem teil in dem Ryanna vorkommt ist der Text aus meinem und elana-chans RPG, in FF-Form umgeschrieben. Frage an alle: an wen erinnert euch Zion? ihm liegt ein ganz bestimmter charackter zu grunde...

viel spass beim rätseln^^ und natuerlich beim lesen:
 

Schon wieder ein neuer Herr. Diesmal eine Herrin. Zion seufzte während er zwischen den einfachen Zelten der Krieger nach dem seiner neuen Herrin suchte. Wie diese Ryanna wohl war? Natuerlich hatter der Sklave schon alle möglichen Geschichten und Geruechte, eines sagenhafter als das andere, ueber die Kriegerin gehört- und er hatte die schöne, junge Frau sogar schon einmal gesehen- aber er wusste nichts von ihrem Charackter. Das einzige was er wusste war, dass sie ein Halbengel, jung, ausgesprochen huebsch und unheimlich stark war. Und dass sie sich keinen Sklaven hielt. Bis jetzt.

Wo war nur dieses verdammte Zelt? ‘Immer geradeaus’ hatte sein ehemaliger Meister grinsend gemeint. Als ob das in diesem ungeordneten Meer aus Zelten möglich gewesen wäre.

“Hey, pass gefälligst auf wo du hingehst, Sklave!”

Eine klobige Kriegerhand stiess den bis dahin tief in Gedanken versunkenen Zion ruede beiseite.

“Entschuldigt, mein Herr.”

Wie er das hasste. Unwilling zerrte der Sklave den grauen, groben Wollkittel und die unförmige Hose, die einen undefinierbaren graubraunen Farbton besass, zurecht. Sklavenkleidung. Auch die hasste er, wie er so ziemlich alles an seinem unfreien Leben hasste.

Und nun auchnoch diese neue Herrin.Warum man gerade ihn, den aufmuepfigen, vorlauten Zion ausgewählt hatte, war ihm schleierhaft. Wahrscheinlich aber war es der Neid auf die junge Heerfuehrerin der seinen ehemaligen Meister, den General der Sueddämonen, dazu bewogen hatte ihr seinen unnuetzesten und frechsten Sklaven zu schicken. Immerhin hatte dieser Feyon nur um einen Sklaven gebeten, er hatte nicht gesagt welche Qualität dieser haben sollte.Und so stapfte nun Zion missmutig ueber die verschlammten Wege des Heerlagers.
 

Es war aber auch unglaublich was diese beiden Mädchen bewirkt hatten. Nach ihrem ersten Erfolg ueber den Feind vor drei Monaten hatte der Herrscher des Dämonenreiches den Rat der Welten zusammengerufen. Saladin hatte einen Waffenstillstand in allen Konflikten und die Bildung eines vereinten Heeres unter der Fuehrung eben dieser beiden Halbengel gefordert. Es dauerte lang, aber nach endlosen Versprechungen und Drohungen Saladins hatte der Rat schliesslich eingewilligt. Und nun waren sie hier, eilten durch alle Welten und Reiche und kämpften gegen die Feinde aus der anderen Dimension.
 

“Halt, Sklave! Name und Anliegen!”

Der Angesprochene verkniff sich eine bissige Antwort und verneigte sich leicht vor dem Krieger, der vor einem grossen Zelt Wachdienst schob.

“Ist das das Zelt der Dame Ryanna?”

“Ja, was hast du hier zu suchen?”

Kam die knurrige Antwort.

“Mein Name ist Zion, ich bin der neue Diener der Dame und soll mich bei ihr melden.”

“Stimmt, Herr Feyon hat mir angekuendigt, dass du kommen wuerdest. Warte hier, ich werde dich melden.”
 

Im Zelt war Ryanna gerade damit beschäftigt eine neue Route in die Yeti Berge zu finden als der Wachposten eintrat und ihr einen ‘Zion’ meldete. Mit dem Namen konnte sie nichts anfangen, aber zertreut wie sie war bedeutete die Kriegerin dem Wächter den Mann einzulassen.

“Herrin... ich...mein Name ist Zion und man hat mich zu euch geschickt weil man der Meinung ist, dass ihr einen Leibdiener braucht.”

Der Sklave verneigte sich leicht vor seiner neuen Herrin. Warum um alles in der Welt war er plötzlich so nervös? Ryanna blickte auf und sah direkt in das Gesicht des schönsten Mannes, den sie je gesehen hatte. Er war gross, mit breiten Schultern und schmalen Hueften, eine perfekte Figur, was auch die unförmige Kleidung nicht verdecken konnte. Seine Haut war hell, seine Haare jedoch nachtschwarz, sie waren zu einem Pferdeschwanz gebunden, der ihm bis ueber die Schulterblätter reichte. Doch das schönste an ihm waren eindeutig seine Augen, tiefblau. So blau, dass Ryanna im ersten Augenblick fuerchtete in ihnen ertrinken zu können. Natuerlich liess sie sich von ihren Beobachtungen nichts anmerken.

“Ach wirklich? Wer kommt den auf so eine Idee?”

“Keine Ahnung. Ich habe nur eine Nachricht erhalten, dass ich ab jetzt die Ehre habe euer Diener sein zu duerfen.”

Warum konnte er seine Augen einfach nicht von ihr lösen? Zion betrachtete seine schöne Herrin, die leicht seufzte.

“Na gut, aber ich muss dich warnen, ich bin furchtbar chaotisch.”

Verlegen grinsend deutete sie auf das Durcheinander im Zelt. Nun war es an dem Diener zu seufzen.

“Na dafuer habt ihr ja jetzt mich.”

Mit einem letzten Blick auf die junge Kriegerin, die sich wieder ueber ihre Karten beugte, machte sich Zion daran Ryannas Sachen zu sortieren. Er war gerade dabei einige Umhänge zusammenzufalten als ein blonder Mann plötzlich ohne Anmeldung das Zelt betrat.

“Ryanna, ich muss mit dir reden.”

Die Angesprochene sah von ihrer Arbeit auf und lächelte ihren Bruder an.

“Feyon, was machst du denn hier?”

Der junge Mann liess seinen Blick kurz durch das Zelt schweifen und fixierte dann Zion.

“Es geht um deinen Diener. Eigentlich wollte ich, dass dir ein anderer, erfahrenerer zugeteilt wird und nicht so ein Anfänger.”

“Also war das mit dem Diener deine Idee? Wie kommst du auf so einen Unsinn und ueberhaupt, was hast du gegen ihn? Er ist ja noch keine fuenf Minuten hier.”

Danke, dachte Zion, aber ich kann mich auch selbst verteidigen. Kuehl verneigte er sich vor Feyon.

“Mein Herr, Ich bin schon seit meinem sechsten Lebensjahr ein Diener. Ich habe Erfahrung.” Der grosse Bruder warf dem Sklaven einen kalten Blick zu, wandte sich aber an seine Schwester.

“Da hörst du es, er ist vorlaut! Das haben mir auch alle anderen bereits bestätigt. So jemanden will ich nicht in der Nähe meiner kleinen Schwester haben, noch dazu in solchen Zeiten.”

So viel Bruderliebe war Ryanna nun doch zu viel.

“Feyon, ich bin kein kleines Kind mehr und das letzte was ich gebrauchen kann, ist irgendsoein alter Typ, der die ganze Zeit hinter mir steht, mich beobachtet und dann meinem ueberbesorgten Bruder ueber alle meine Aktivitäten noch Bericht erstattet.”

Das hatte gesessen. Zion konnte sich ein kleines Lächeln beim besten Willen nicht verkneifen.

“Aber Ryanna! Ich will doch nur dein bestes. Du hast eine große Verantwortung zu tragen und da brauchst du doch jemanden auf den du dich verlassen kannst.”

“Danke, ich weiß deine Sorgen zu schätzen, aber ich denke ich kann mich auf ihn verlassen und wenn das nicht der Fall ist kann ich ihn auch selber wieder rausschmeissen. Und jetzt entschuldige, ich hab noch viel zu tun.”

Der Diener verstand den Wink und verneigte sich kurz.

“Ich werde euren Herrn Bruder zum Ausgang geleiten, Herrin.”

Mit einem sorgsam verborgenen hämischen Lächeln hielt Zion dem Bruder Ryannas den Zeltausgang auf.

“Darf ich bitten?”

Dem Sklaven noch einen letzten feindseligen Blick zuwerfend wandte sich Feyon um und verliess wuetend das Zelt seiner Schwester.
 

Ryanna sah ihrem Bruder nach und seufzte leise.

“Wann hört er denn mal endlich auf damit?”

“So wie ich ihn einschätze, wohl nie.”

Ryanna musterte ihren Diener, der den Eingang wieder verschloss und an seine Arbeit zurueckging.

“Aber ich muss zugeben, dass er recht hatte. Du bist wirklich vorlaut.”

“Stöhrt euch das?”

Zion wandte sich zu seiner Herrin um und strich sich eine der pechschwarzen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Die junge Kriegerin schuettelte den Kopf.

“Nein, im Gegenteil! Normalerweise sind alle immer so steif und zurückhaltend. Das ist einfach nichts für mich.”

“Das freut mich.”

Der junge Diener kehrte wieder zum Durcheinander seiner Herrin zurueck.

“Wie schafft ihr es nur, geöffnete Briefe zwischen eure alte Kleidung zu bringen?”

“Die sind von Persephone!”

Mit zwei grossen Schritten war Ryanna bei dem schwarzhaarigen Dämon und schnappte ihm die Briefe aus der Hand. Verlegen betrachtete sie das Chaos in ihrem Zelt.

“Ich hab eben einfach keine Zeit um immer alles ordentlich wegzuräumen.”

“Also ihr habt einen Diener echt nötig.”

Meinte der Sklave trocken und machte sich daran ihre Kleider zusammenzulegen. Seine Herrin kehrte wieder an ihren Schreibtisch zurueck.

“Wahrscheinlich hast du recht. Jetzt muss ich nichtmehr ständig nach meinen Sachen suchen und kann schneller arbeiten. Vielleicht hab ich dann ja mal fast sowas wie Freizeit.”

Zion sah von Ryannas Dreckwäsche auf.

“Und was wuerdet ihr dann damit anfangen? Ich will nicht unhöflich sein, aber ich habe euch noch nie bei etwas anderem als arbeiten gesehen.”

“Stimmt.”

Ryanna seufzte und starrte zu Decke ihres Zeltes empor.

”Wenn ich mit arbeiten fertig bin muss ich trainieren und wenn ich Freizeit hätte würden Feyon und Galadriel sagen ich sollte die Zeit nutzen um zu trainieren. Wie gerne würde ich einfach mal hier raus.”

Nach kurzem nachdenklichen Schweigen fragte Zion.

“Sind derzeit Ueberfälle zu erwarten?”

Seine Herrin schuettelte den Kopf.

“Dann könntet ihr euch doch einfach mal dazu entschliessen ein Bad zu nehmen…”

Lächelnd deutete der Diener auf einen abgetrennten Teil des Zeltes, wenn man dort unter der Plane durchkroch…

“…und das wuerde ich jedem mitteilen der euch zu sprechen wuenscht.”

Ryanna zögerte. Sollte sie es wagen?

“Aber ich habe noch einiges zu tun...”

“Das könnt ihr doch auch später erledigen, oder?”

Nein. Sie hatte eine Pflicht zu erledigen. Ausserdem wuerden sowohl sie, als auch er in Teufels Kueche kommen wenn man sie erwischte.

“Nein. Dashier ist meine Pflicht. Baden kann ich auch danach.”

Feiges Huhn. Und sowas wollte eine Feldherrin sein? Sich wieder ihren alten Kleidern zuwendend murmelte Zion,

“Aber ich bin nicht Schuld wenn ihr in diesem duesteren Zelt eingeht.”

Das hatte offenbar gewirkt. Ryanna drehte sich plötzlich auf ihrem Stuhl um und schmiss einen Stift nach ihrem verdutzten Sklaven.

“Ob du es glaubst oder nicht, ich wäre auch lieber woanders als den ganzen Tag hier! Aber ich kann nunmal nicht wegen meiner selbstsuechtigen Wuensche meine Arbeit vernachlässigen!” “Natuerlich, Herrin.”

“Und hör auf mit diesem ‘Herrin’! Das kann ich absolut nicht leiden! Ich habe immerhin einen Namen.”

Nun wurde es auch dem jungen Dämon langsam zu bunt.

“Ich bin euer Diener, schon vergessen? Ich bin dran wenn man mich erwischt wie ich euch bei eurem Namen nenne!”

“Dann sag es eben nicht, wenn jemand in der Nähe ist! Du nimmst doch sonst auch kein Blatt vor den Mund!”

Verstand dieses Mädchen eigentlich garnichts? Gereitzt fuhr Zion sie an.

“Also schön! Dann nenne ich euch eben beim Namen, Ryanna! Aber seid später nicht entsetzt wenn man mich dabei erwischt und mich auspeitscht!”

“Nur damit dus weisst, ich hab schon schlimmeres gesehen! Und wenn das einer vor hat dann kann er sich gerne vorher mit mir anlagen!”

War seine Herrin jetzt vollkommen uebergeschnappt??

“Wie nobel von euch euren Diener mit eurem Schwert zu verteidigen und dabei so ziemlich alle anderen gegen euch aufzuhetzen!”

Warum machte sich Zion plötzlich ueber sie lustig? Sie meinte es doch ernst! Ryannas Blick wechselte plötzlich von wuetend zu verletzt.

“Du... du Idiot! Mach doch was du willst! “

Die junge Kriegerin erhob sich so heftig, dass ihr Stuhl umkippte, drehte sich um und stolzierte aus dem Zelt, einen völlig ueberraschten und irritierten Zion zuruecklassend.
 

“Ryanna?”

Als Feyon einige Minuten das Zelt seiner Schwester betrat, war der Diener gerade damit fertig geworden alles so aussehen zu lassen, als wuerde seine Herrin tatsächlich ein Bad nehmen. Innerlich aufstöhnend sah er dem Bruder Ryannas entgegen. ‘Nicht der schon wieder.’

“Die Herrin Ryanna nimmt gerade ein Bad und möchte nicht gestöhrt werden.”

“Ein Bad?”

Misstrauisch sah sich der Blonde in dem leeren zelt um, dann fixierte er wieder Zion.

“Na dann ist es ja schonmal gut, dass du hier und nicht bei ihr bist.”

“Ich weiss zwar nicht was Ihr mit dieser Unterstellung andeuten wollt, aber ja. Die Herrin nimmt ein Bad.”

Gereitzt trat Feyon auf den Sklaven zu.

“Du weißt sehr wohl was sich sagen will. Du hast hier nichts verloren!”

Der Schwarzhaarige machte sicherheitshalber einen Schritt rueckwärts.

“Meine Herrin hat mich angewiesen hier zu warten und das werde ich auch tun.”

Doch der Halbengel liess nicht locker und kam weiter auf ihn zu.

“Wenn du weisst, was gut für dich ist, dann verschwinde! Meine Schwester kann jemanden wie dich nicht in ihrer Nähe gebrauchen!”

“Ich denke doch, dass sie ist alt genug ist um soetwas selbst zu entscheiden.”

Nun packte Feyon den Diener hart am Kragen.

“Was du denkst spielt hier keine Rolle! Ryanna ist sehr wichtig sowohl fuer mich, als auch fuer diese Welt und deswegen sollte sie nur entsprechende Personen um sich haben, die wissen wie man sie zu behandelnt hat und nicht so einen frechen Taugenichts wie dich!”

“Oh, dann habe ich ihre Äusserung wohl missverstanden, als sie sagte, dass ihr meine Art zusagt?”

Der blonde Halbengel packet sein Opfer nur fester und zischte,

“Allerdings. Sojemand wie du hat nichteinmal annähernd die Klasse, mit der sie auch nur etwas von ihrer Zeit verbringen sollte. Du bist doch nur ein einfacher, wertloser Sklave!”

Was bildete sich dieser verdammte Halbengel eigentlich ein? In hilfloser Wut ballte Zion seine Hände zu Fäusten. Er sprach so höflich und ruhig wie er konnte.

“Darueber bin ich mir im klaren, danke. Aber ich finde nicht, dass man nur durch die Tatsache ein Unfreier zu sein wertlos wird.”

“Du... wagst es??”

Mit einer kräftigen Bewegung stiess Feyon den Schwarzhaarigen von sich, sodass dieser zu Boden geschleudert wurde. Turmhoch baute sich der Halbengel vor dem Sklaven auf.

“Für diese Frechheit sollte ich dich auspeitschen lassen!! Auspeitschen und Davonjagen!”

“Lass das, Feyon! Ich finde, er hat recht.”

Es war Ryanna, die, mit offenen, feuchten Haaren und nur mit einem kurzen, weissen Morgenmantel bekleidet, plötzlich aus dem abgetrennten Teil des Zeltes gekommen war. Sowohl ihr Bruder, als auch ihr Sklave starrten sie ueberrascht an. Feyon löste sich zuerst aus seiner Starre.

“Ryanna? Was...was machst du hier? Noch dazu in diesem Aufzug !?”

Seine Schwester ueberhörte den Tadel in seiner Stimme.

“Du warst ja nicht zu ueberhören und hätte ich mich in Ruhe fertig angezogen, wärst du wahrscheinlich schon dabei Zion zu bestrafen, obwohl er nichts getan hat als die Wahrheit zu sagen.”

“Aber er war ganz offensichtlich unverschämt und das muss bestraft werden, sonst wird er es nie lernen!”

Die junge Kriegerin funkelte ihren Bruder wuetend an.

“So ein ausgemachter Unsinn! Du hast ihn doch provoziert und ich fand es gut, was er gesagt hat. Ausserdem ist er mein Diener und ich entscheide ob er bestraft wird und nicht du!”

Was fuer eine Frau. Zion, der sich wieder aufgerappelt und den Streit schweigend verfolgt hatte, spuehrte, wie ein Teil seiner Anspannung seinen Körper verliess. Doch scheinbar hatte der Halbengel noch nicht ganz aufgegeben.

“Aber... Ryanna!”

“Nichts 'aber Ryanna'! Es ist meine Entscheidung und jetzt raus hier!”

Verdutzt ueber so viel Heftigkeit liess sich Feyon von seiner Schwester aus dem Zelt schieben.
 

Zion erwartete seine Herrin schon als diese ins Innere des Zeltes zurueckkehrte.

“Danke, Ryanna.”

Die Herrin wich dem Blick ihres Sklaven aus.

“Vergiss es einfach... und wer sagt ueberhaupt, dass du mir danken sollst? Vielleicht will ich dich ja lieber selbst bestrafen?”

Konnte es sein, dass er sich in ihr getäuscht hatte? Dier Diener verneigte sich leicht.

“Ich stehe euch zur Verfuegung.”

“Wie kann ein Mann alleine nur ein solcher Idiot sein??”

Was hatte er jetzt schon wieder falsch gemacht? Perplex blinzelte Zion seine Herrin an.

“Ich... ähm… entschuldigt… “

“Ihr Männer seid doch alle gleich... ihr könnt Frauen wohl einfach nicht zuhören oder sie ernst nehmen!”

“Ich bin noch nicht sehr erfahren was Frauen angeht. Aber ich werde es lernen, wenn Ihr das wuenscht, Ryanna.”

Zion hatte wieder zu seinem selbstsicheren Lächeln zurueckgefunden. Seine Herrin jedoch wurde plötzlich ziemlich rot im Gesicht.

“Blödmann, das hab ich doch garnicht gemeint!”

“Es ist schon spät, Ihr solltet zu Bett gehen.”

Warum wurde sie bei seinem Lächeln nur noch roter? Um ihre Verwirrung zu verbergen drehte sich Ryanna schnell um und trat zu ihrem Bett. Diskret drehte ihr Zion den Ruecken zu als sie sich blitzschnell ihr Nachthemd ueber den Kopf zog und sich ins Bett legte.

“Gute Nacht, Ryanna.”

Die junge Kriegerin drehte ihrem Diener den Ruecken zu und zog sich die Decke ueber den Kopf.

“Gute Nacht.”
 

Zion seufzte leise. In einem Moment war seine Herrin eine richtige Frau und im nächsten nurnoch ein trotziges Kind. Er wurde einfach nicht aus ihr schlau. Ob sie wirklich schlief? Der Sklave hoffte es. Leise, um sie nicht aufzuschrecken drehte er ihr den Ruecken zu und zog sich den Kittel ueber den Kopf.

Eigentlich hatte Ryanna ihm nur nochmal gute Nacht wuenschen wollen, jetzt starrte sie auf den nackten Ruecken ihres Dieners. Die helle Haut war von einem Geflecht aus alten und noch ganz frischen Peitschennarben ueberzogen, die im Mondlicht silbern schimmerten. Bei diesem Anblick zuckte sie zusammen und gab einen leisen, erschrockenen Laut von sich. Zion drehte sich nicht zu ihr um, aber die junge Kriegerin konnte an seiner Haltung deutlich sehen, dass er sie gehört hatte. Leise began er zu sprechen.

“Ich bin ein Sklave, ich gehöre mir nichtmal selber. Aber eins lasse ich mir von keinem nehmen und das ist mein Stolz.”

Ohne sie anzusehen liess sich Zion auf den Boden nieder. Leise stand seine Herrin vom Bett auf und tapste zu ihm, vorsichtig fragte sie,

“Wer... war das?”

“Die Herren vor euch.”

Zögernd kniete sich Ryanna neben ihren Diener, der sich nun wieder aufsetzte und fast schon verlegen meinte.

“Das...das macht doch nichts. Das ist schon eine Weile her…”

“Das ist nicht wahr.”

Vorsichtig streckte die junge Frau ihre hellen Finger nach dem entblössten Ruecken des Sklaven aus.

“Einige der Narben sind kaum ein paar Tage alt.”

Bevor ihre Finger die grausamen Zeugnisse seines Ungehorsams beruehren konnten zuckte Zion zurueck und senkte den Kopf, sodas sich seine Haare wie ein schwarzseidener Vorhang vor seine Gesicht legten, leise sagte er,

“Ist nicht so schlimm ich… ich bin es schon fast gewohnt...”

Beim Anblick der Schicksalsergebenheit ihres Dieners musste Ryanna schlucken. Ganz vorsichtig beruehrte sie seine der wulstigen Narben auf seinem Ruecken.

“Dann...dann werde ich es dir wieder abgewöhnen.”

Dieses Mal liess Zion die Beruehrung geschehen, er seufzte leise.

“Ihr seid eine gute Herrin, Ryanna. Ich bin wirklich dankbar, dass ihr mich behalten wollt.” “Hör auf von dir zu redden, als wärst du ein Stuhl oder ein Bett.”

Sanft legte sie ihm ihre ganze Handfläche auf die geschundene Haut und began einen Heilzauber zu wirken.

“Und sag nicht, ich wäre eine Herrin. Das hasse ich und will ich nicht sein.”

“Tut mit leid. Sieht so aus, als hättet ihr noch etwas was ihr mir abgewöhnen muesst.”

Der Sklave lächelte leicht und befuehlte pruefend seinen Ruecken, zu seinem Erstaunen fuehlte er nurnoch glatte Haut statt hässlicher Narben.

“Danke.”

“Schon gut... wenn ich noch etwas tun kann...”

Entschieden schuettelte Zion den Kopf.

“Nein. Trotzdem danke, Ryanna.”

Wie schön mein Name klingt wenn er ihn ausspricht. Ryanna lächelte verträumt, als ihr plötzlich bewusst wurde, dass sie in ihrem leichten Nachthemd in der kalten Nachtluft auf dem eisigen Boden des Zeltes kniete. Eine Gänsehaut ueberzog ihren gesamten Körper. Der Diener bemerkte das leichte Zittern seiner Herrin.

“Ihr solltet in euer Bett zurueckkehren und schlafen, Ryanna.”

Die Kriegerin nickte und wollte schon aufstehen als ihr Blick auf Zion fiel, der sich anschickte, sich mit nacktem Oberkörper auf dem blanken Boden schlafen zu legen.

“Wie… wie kannst die hier auf dem Boden schlafen ohne zu erfrieren? Noch dazu ohne Decke??”

Der Angesprochene sah die blonde Frau verwundert an.

“Das habe ich schon immer so gemacht. Sklaven schlafen eben auf dem Boden.”

Ryanna schuettelte ungläubig den Kopf.

“Das ist doch... grausam.”

Mit einer kurzen Handbewegung liess sie eine einfache Pritsche mit einem Kissen und einer Wolldecke im Zelt erscheinen.

“Reicht das für diese Nacht? Ich kümmere mich Morgen um etwas richtiges.”

Zion konnte nur nicken. Eine Pritsche, Kissen! Und eine richtige Decke! Von soetwas hatte er in vielen Winternächten vergeblich geträumt und jetzt dieser Luxus.

“Gut. Dann...gute Nacht, Zion.”

“Gute Nacht.”

Wie schön sich doch sein Name aus ihrem Mund anhörte. Zion beobachtete Ryanna, wie sie zu ihrem Bett zurueckkehrte und sich hinlegte, dann stand auch er auf und machte es sich auf seiner neuen Schlafstätte bequem. Er konnte jedoch die ganze Nacht kein Auge zutun, denn dies war die erste in der er weder Kälte noch Schmerzen, oder Angst empfand.



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von:  Elana
2006-09-20T11:17:10+00:00 20.09.2006 13:17
whaaaa!! Das Kapitel ist einfach der Hammer!!
Total herrlicht! vor allem wie sie Feyon immer rausschmeißen ^^
Bitte Bitte Bitte gaaanz schnell weiterschreiben *knuddel*
Von:  Elana
2006-09-17T16:11:13+00:00 17.09.2006 18:11
super kapi!!
welcher held könnte das einfach so weckstecken? find ich super das sie auch schwächen haben ^^ macht sie nur noch knuddeliger
hoffentlich kommt's nächste kapi bald ^^
will weiter leesen *lechtz*
Von:  Elana
2006-09-17T16:07:53+00:00 17.09.2006 18:07
ich liiieebe rya und persi ^^
die zwei sind göttlich. galadriel ist echt der typ, der sich durchsetzen kann und große brüder -wissen ja fast alle- sind ja auch wirklich immer gemein
*wedel-wink* schreib schnell weiter
Von:  Elana
2006-09-17T16:03:47+00:00 17.09.2006 18:03
wahaha...wie im film, alles redet durcheinander und einer sorgt für ruhe ^^ supper typ, ich find es super gemacht wie die bedrohung 'erklärt' wird, große lob
und galadriel kennen wir ja schon ^.-
Von:  Elana
2006-09-17T16:00:23+00:00 17.09.2006 18:00
ich finds klasse, einen Prolog so zu schreiben, bei mir funktioniert es suuper ^^
Von:  Melodya
2006-09-15T18:53:23+00:00 15.09.2006 20:53
huhu^^...
stimmt die geschichte ist wirklich gut...was woll passiert, hab ich da ein paar dinge aus herr der Ringe gehört? Galadriel, Waldelfen, usw...was woll passiert? und nochmal ne frage die 2. Siete des Prologs und das 1. Kapitel ist doch dasselbe, oder?
freu mich wenn du weiterschreibst, werd es dann auf jeden Fall lesen *ehrenwort*...

grüssle
kajika


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