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Die letzte Schlacht von Avrynn Orloch

Denn nur Liebe hat Macht über den Tod...
von

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Beim König

Als Mia die Gaststube betrat, hing ein feiner Duft nach frisch gebackenem Brot in der Luft. Draußen zwitscherten die Vögel um die Wette. Louis saß mit Uriel an dem Tisch hinter dem Kachelofen und sah Mia böse an, als sie hereinkam.

„Was hast du dir eigentlich gedacht gestern Abend?“ Uriel senkte den Blick und gab Mia zu verstehen, dass sie sich selbst verteidigen musste.

„Es tut mir leid, Louis. Ich wollte nicht, dass ihr euch solche Sorgen um mich machen müsst. Dafür weiß ich jetzt, wo der grüne Graf sein Lager hat.“

Sie setzte sich und sah ihren Mentor störrisch an.

„Das wissen wir jetzt auch, und es hat einen braven Mann sein Leben gekostet.“

„Das wollte ich nicht…“ Gab Mia jetzt plötzlich kleinlaut zurück. „Können wir das nicht einfach vergessen? Bitte…“

Uriel griff unter dem Tisch nach ihrer Hand. „Lassen wir die Geschichte ruhen, mein Fürst. Es bringt doch nichts.“

Louis warf seinem Freund ein bitteres Lächeln zu und konzentrierte sich dann wieder auf die Maserung des Tisches.

„Mia, kommst du?“ Der Engel erhob sich elegant und zog Mia mit sich. Stolpernd folgte sie ihm bis vor das Wirtshaus.
 

Draußen herrschte ein reges Treiben, die Gassen und Straßen von Fort Harper waren erfüllt mit pulsierendem, buntem Leben. Uriel hatte Mias Hand losgelassen, und sie verstand.

„Wir gehen auf das Schloss, bald ist zeit für das traditionelle Bankett. Du musst beim König vorstellig werden, damit sie dich offiziell mit dem Titel eines Ritters ausstatten.“ Sie folgte ihm durch das Gewirr der Straßen bis zur Burg, die trutzig und beschützend über der Stadt stand.
 

„Mein König, ich bin zurückgekehrt um Euch und Eurem Neffen Artus, meinem Herrn und Ordensbruder, treu zu dienen, tapfer zu kämpfen und für Euer beider Wohl mein Leben zu geben.“ Die Worte des Engels hallten von den grauen Steinwänden des Thronsaals wieder.

Es war seltsam, Uriel knien zu sehen, ihn, der sonst so stark und unbezwingbar schien.

„Uriel von Borgia, Ritter meines Landes – seid mir willkommen.“ König Balthasar erhob sich von seinem Thron und bedeutete Uriel aufzustehen.

„Ich danke Euch, mein Herr.“

Mia rückte näher an ihn, die Umgebung flößte ihr höchsten Respekt ein.

„Wen habt Ihr uns mitgebracht?“ Interessiert sah der König Mia an.

„Einen tapferen jungen Menschen, den Mündel meines Ordensbruders Jean-Baptiste Eduard Charles Louis de la Rochefoucault, Marechal du Port, Graf der Auverne, Großfürst von Rohenna, Prior des Ordens der Cereer, Prinz von Ravenna.“

„Ist sie… ein Wesen der Nacht?“ Der König ging nicht auf Distanz, sondern kam näher, als wollte er sie erst in Augenschein nehmen.

„Ja, mein Herr. Aber eine tapfere Kämpferin und loyale Gefährtin.“

„Wie ist ihr Name?“ Jetzt stand der König so nah vor Emilia, dass sie die Adern in seinen wässrigen Augen erkennen konnte. Sein gütiges Gesicht war müde, die Wangen knochig.

„Ihr Name ist Emilia Victoria Seraphine.“

„Ah…“ Der König schloss die Augen als hätte ihn ein Schmerz durchfahren. Dann sah er sie mit ihren durchdringenden Augen an.

„Bist du bereit, für dieses Land zu kämpfen, ihm treu zu dienen und – sei es Gottes Wille – auch dafür zu sterben?“

„Ja.“

„Kniet nieder.“

Emilia sah sich nach Uriel um, doch er stand plötzlich am anderen Ende der Halle im Schatten.

Mia kniete und sah den König ehrfurchtsvoll an.

„Emilia Victoria Seraphine, ich ernenne Euch zum Ritter des Ordens der Cereer und verleihe Euch hiermit den Titel eines Grafen von Horvat. Erhebt Euch.“

Benommen stand Mia auf und drehte sich nach Uriel um. Ihre Augen schienen tausend Fragen zu stellen.

Der König wandte sich ab. „Ich muss gehen, meine Minister erwarten mich. Ich sehe Euch am Bankett.“

Grußlos verschwand er durch eine Tür neben dem Thron.

„Uriel – ich…“

„Ich gratuliere, meine Schöne. Endlich kannst du mit uns kämpfen.“ Doch statt des erwarteten Lächelns huschte über Uriels Gesicht ein trauriger Schatten. Seufzend lehnte er seine Stirn an Mias Gesicht.

Eine heiße Woge durchflutete sie und auf einmal erwachte ein fast ungeahntes Gefühl in ihr. Sehnsucht. Verlangen. Erschrocken erkannte sie, dass es Leidenschaft war.

„Uriel, ich will mit dir… einfach irgendwo alleine sein…“ jetzt war es raus. Beschämt blickte sie zu Boden, aber ihr Engel lächelte und küsste ihr Brustbein.

„Nur zu verständlich… jetzt gleich etwa?“ Er lachte wieder und wickelte eine ihrer Strähnen um seinen Finger.

„J-ja…“ Mia schluckte.

„Das geht nicht. Wir holen das aber nach… sobald wie möglich.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (0)

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Von: abgemeldet
2008-04-05T14:58:35+00:00 05.04.2008 16:58
Aua... das is ganz schön daneben gegangen und zu kurz isses auch... aber ich verspreche, dass ichs wieder gut mache :)


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