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Erik und Amy

Fortsetzung von Diego und Charlie
von

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Wut, Liebe und Tränen

Stephan und Amy saßen auf zwei Stühlen vor Viktorias Zimmer. Auch sie war, genau wie ihr Bruder, geschockt. Sie blickte schweigend auf die Tür:

„Amy,“, sprach Stephan ganz leise: „kann ich dir einen Tee machen?“

„Danke, ich habe keinen Durst.“ Er senkte den Blick, dann stand er auf und ging in die Küche des Hotels. Inzwischen hörte De la Vega etwas, sie ging durch die Tür zu Señorita Alcalde:

„Nein! Nein, tu das nicht! Fox!“, sprach Viktoria im Schlaf.

Amy, trat an sie ran:

„Ganz ruhig. Es wird dir nichts geschehen.“, sagte Amy leise.

„Nein! Töte ihn nicht!“

„Viktoria…“ Diese schlug die Augen auf, total verschwitzt und verängstigt. Sie starrte Eriks Schwester an:

„Es ist alles in Ordnung.“, sagte De la Vega. Señorita Alcalde zog die Decke etwas höher und drehte sich um:

„Er hat dich vor ihm gerettet. Hätte er deinen Vater leben gelassen, wärst du nie in Sicherheit gewesen.“, sagte Amy: „Mach ihm daraus bitte keinen Vorwurf. Er fühlt sich schon so beschissen genug.“

Alcaldes Tochter schwieg. Sie wusste nicht was sie denken sollte, wie sie sich verhalten sollte. Sie war gebrochen worden. Ihr Innerstes war schwer verletzt. Es schmerzte viel mehr als die körperlichen Verletzungen und dann war da diese Wut, die sich langsam in ihr hoch fraß.

„Schlaf wieder ein.“, sagte Amy beruhigend und ging aus dem Zimmer. Im gegenüberliegenden Raum hatte Stephan Licht entzündet und auf dem Tisch zwei Teetassen gedeckt. Sie lächelte ihn dankbar an:

„Du bist so lieb zu mir.“ Stephan nahm sie an die Hand und führte sie ins Zimmer, zu einem Stuhl:

„Ich dachte ein Tee würde dir doch ganz gut tun.“ Sie küsste ihn:

„Danke.“ Amy setzte sich und trank einen Schluck: „Mh, ein Tee á la Voß?“

„Ja.“ Sie setzten sich gegenüber, die Augen immer auf den Anderen gerichtet. Mit der Zeit hielt Amy es nicht mehr aus. Sie ging zu ihm und küsste ihn erneut, aber mit sehr viel mehr Leidenschaft als zuvor. Immer wieder berührten sich ihre Lippen und die Hände beider gingen auf Wanderschaft, um jeweils den anderen zu erforschen. Sie verbrachten Minuten voller Ekstase, bis plötzlich die Tür aufging. Es war Bertuccio:

„Was… Was macht ihr hier?“, fragte er, obwohl er eine ziemlich genaue Vorstellung davon hatte:

„Stephan von Voß! Du gehst sofort rüber in unser Haus!“, sagte er leise, aber tot ernst: „Amy, du bleibst hier.“ Stephan zog sich an und ging.
 

„Josi!“, rief Bertuccio seine Frau.

„Bin gleich bei dir… Was ist?“, fragte sie auf ihn zugehend.

„Hast du eine Ahnung mit wem ich Stephan eben in Zimmer drei erwischt habe, ohne seine Sachen, im Bett liegend?“

„Ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und sage Amy.“

„Hast du davon gewusst?!“, fragte er sauer.

„Nicht direkt, aber geahnt habe ich das schon.“, meinte Jo.

„Und warum hast du mir nichts gesagt?!“

„Weil ich wusste, dass du dich aufregst.“, sie gab ihrem Mann einen Kuss und sagte: „Hör zu, gegen ihre Gefühle können wir sowieso nichts machen, damit handeln wir uns nur den Hass der „Kinder“ ein. Das haben Charlie und ich dir doch schon gesagt.“

„Sollen wir etwa nur zuschauen?“

„Was hast du nur für ein Problem. Amy und Stephan kennen sich seit der Geburt. Wir könnten gar nicht besser mit ihren Eltern befreundet sein und die zwei stehen für einander ein.“, sagte Josefine. Bertuccio ging und ließ seine Frau stehen.
 

Erik hatte sich nun doch wieder auf den Weg ins Hotel und in Viktorias Zimmer begeben. Er saß jetzt neben ihrem Bett:

„Es tut mir leid, Vicki. Es tut mir leid, dass ich nicht früher da war.“, sagte er leise und legte zögernd seine Hand auf ihre. Sie erwachte. Als sie ihn sah, zog sie, sie sofort weg:

„Geh, bitte.“, sagte sie voller Schmerz und Angst.

Für Erik waren diese beiden Worte und ihr Blick die schlimmste Bestrafung. Er verließ das Zimmer und ritt mit dem Gefühl nach Hause völlig versagt zu haben und eine nie gekannte Wut machte sich in ihm breit, stärker als er das je erlebt hat. Er ritt zur Höhle, stieg ab und begann sie zu zerlegen. Er schlug gegen Wände. Kippte Schränke um und drosch dann auf die Strohballen ein. Hurrican stieg und wieherte in seiner Box.

Auf der Treppe stieg nun jemand herab. Erik bemerkte ihn.

“Was hast du?“, fragte Bernado, als er seinen Freund ausflippen sah.

„Verschwinde!“, sagte er sehr grob. Der Junge zog sich sofort zurück. De la Vega tat es leid, doch fühlte sich im Moment zu machtlos, um etwas dagegen zu tun.

Amy kam an diesem Tag erst spät nachhause. Lupo freute sich als sie auf das Grundstück geritten kam und machte ihren Schecken total wuschig. Sie stieg vom Pferd und begrüßte ihn:

„Hey, ist ja gut mein Junge. Was hast du denn?“ Lupo hatte sich ein Stück Rock geschnappt und zog jetzt leicht daran:

„Lass das Dicker.“ Aber der Wolf ließ nicht los: „Ich komm ja schon.“ Er führte sie zu einem kleinen Versteck in dem Bernado saß:

„Kleiner, was machst du denn hier?“, fragte sie. Er weinte und kriegte gar nicht mit, dass jemand da war. Amy kroch in die Höhle und berührte ihn an der Schulter. Er schreckte leicht auf und erblickte dann Señorita de la Vega:

„Was ist passiert?“, fragte sie. Er antwortete nicht: „Bernado, ich kann dir nur helfen wenn ich weiß, was los ist.“, trocknete sie seine Tränen mit einem Taschentuch:

„Erik hat mich angebrüllt.“

„Was? Wie kam es dazu?“

„Er hat gerade die Höhle auseinander genommen und als ich fragte was ist, hat er sehr böse mit mir gesprochen.“, deutete er.

„Das darfst du auf keinen Fall auf dich beziehen. Weißt du Viktoria ist schlimm verletzt worden und er gibt sich die Schuld. Er ist wütend auf sich. Ich werde mit ihm reden.

Vielleicht könntest du mit Vicki sprechen. Auch sie ist verwirrt und hat Angst.“, sagte sie.

- Ich werde Erik erst mal die Leviten lesen. Einfach den Kleinen so anzubrüllen. -, dachte sie und machte sich auf den Weg in die Höhle. Dort sah es nach Schlachtfeld aus:

„Wenn du das nächste Mal jemanden anbrüllst, such dir jemanden der sich wehren kann!“, sagte Amy, als sie ihren Bruder entdeckte:

„Was willst du von mir?“

„Ich will, dass du dich bei Bernado entschuldigst. Der Arme saß vorhin in unserem Versteck und weinte sich die Seele aus dem Leib.“

„Darum kann ich mich jetzt nicht kümmern.“, sagte Erik.

„Du egoistisches Aas, glaubst du nur du leidest unter den Geschehnissen. Alle finden es furchtbar, deshalb hast du kein Recht die anzuschreien, die sich um euch sorgen!“ brüllte sie.

„Weißt du, was sie zu mir gesagt hat? Ich solle gehen. Dabei hat sie mir einen so verzweifelten und verletzten Blick zugeworfen. Ich hätte sie nicht schlimmer verletzen können. Es kommt mir vor als hätte ich ihr das angetan.“, sagte er total in sich zusammengesunken.

„Aber das hast du nicht und jetzt räum hier auf bevor Padre das sieht!“, sagte sie mürrisch und ging.

Erik stand auf und drehte sich zu Hurrikan um, der ihn mit angelegten Ohren ansah:

„Bist du jetzt auch noch sauer auf mich?“ Der Hengst schnaubte: „Na super.“, sagte Vega. Er begann die Höhle in Ordnung zu bringen.
 

Bernado kam am Hotel Fuchs an und begab sich hinein. Er ging in Señorita Alcaldes Zimmer und setzte sich. Viktoria hatte ihn die ganze Zeit beobachtet:

„Was möchtest du?“, fragte sie leise.

„Nichts, soll ich wieder gehen?“, fragte er. Sie sah ihn an. Dieses Kind, das noch einem schlimmeren Grauen ins Auge sehen musste:

„Nein, bitte bleib.“, sagte sie vertrauensvoll: „Du siehst aus, als bedrückt dich etwas?“, stellte sie fest. Er blickte zu Boden:

„Ich bin traurig.“, sagte er.

„Warum?“

„Viele Menschen behandeln ihr liebendes Gegenüber als Selbstverständlichkeit und lassen ihre Wut an ihnen aus.“, deutete er, seinem Alter weit vor raus.

„Weil er zu spät kam, wurde ich… ich…“, sie konnte nicht weiter reden.

„Aber er ist gekommen und hat dich gerettet, oder? Du lebst noch und hast Menschen um dich, denen es nicht gleichgültig ist.“

Sie begann zu weinen.

„Trauer und Schmerz sind nicht immer unsere Feinde, aber man darf ihnen nie zuviel Macht über uns geben.“, meinte Bernado und wollte gehen:

„Warte.“, aber er hatte den Blick schon von ihr abgewandt und verließ den Raum.

Sie stieg panisch aus dem Bett, plötzlich hatte sie die Angst alles und jeden zu verlieren. Sie holte ihn ein und berührte ihn sanft an der Schulter. Er blieb stehen:

„Es tut mir leid.“, flüsterte sie leise. Er hörte sie zwar nicht, aber spürte, dass sie etwas sagte.

„Uns allen tut es weh, aber wir dürfen nicht den Fehler machen es fortzusetzen.“, deutete Bernado. Sie sah ihn verzweifelt an:

„Ich habe... habe Angst, dass alles kaputt geht.“, sagte sie.

„Dann lasse es nicht so weit kommen.“ Sie sank auf die Knie und weinte, gleichzeitig umarmte sie Bernado. Er hatte sie wachgerüttelt. Sie wusste jetzt, was sie tun musste.



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