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Pain

von

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Gehasster Alltag

Am nächsten Morgen, als mich der Wecker aus dem Schlaf reißt, liege ich immer noch auf dem Boden. Ächzend erhebe ich mich und wische mir das Blut aus dem Gesicht.
 

Mir ist furchtbar schlecht, und eigentlich kann ich auch kaum laufen. Nur darf ich mir das nicht anmerken lassen. Es soll keiner merken was hier vor sich geht. Sonst wollen sie mich noch von dir weg holen, und das ist das Letzte was ich will. Du bist das Letzte was mir von meiner zerbrochenen Familie geblieben ist. Ich brauche dich, auch wenn das von Außen nicht zu verstehen ist.
 

Langsam, Schritt für Schritt, schleppe ich mich durch das Zimmer. Es ist nicht besonders schön. Auf dem Boden liegt eine Matratze und ein alter Kleiderschrank, der fast leer ist, steht recht neben der Tür an der Wand. In ihm befinden sich drei Hosen, eine davon zerrissen, 2 Pulli’ s, die, Gott sei dank, noch Heil sind, eine Jacke, auch noch Heil, und 6 T-Shirts, davon sind drei zerrissen. Neue Klamotten krieg ich keine. Denn du würdest mir nie welche kaufen. Und mir welche selber besorgen geht nicht, da ich keine Geld von dir bekomme. Aber das ist mir egal. Für dich verzichte ich gerne!
 

Ich suche mir ein T-Shirt, eine Hose, ein paar Socken und eine Boxer-Shorts heraus und verlasse das Zimmer. Leise schleiche ich durch den dunklen Flur, des Kellers, den ich, dank deiner Großzügigkeit, bewohnen darf. Es ist immer noch wie ein Wunder das ich hier wohnen darf, bei dir. Na ja, sonst hättest du ja auch keinen der dir hilft deine Wut heraus zu lassen.
 

Ich öffne leise die Tür zum Bad, du sollst ja nicht aufwachen. Denn du brauchst deinen Schlaf. Als ich die Tür geöffnet habe und gerade eintreten will, fällt mein Blick auf das Klo, über dem du hängst und schläfst! Lange starre ich dich an. Was machst du hier? Sonst ist dir doch alle zu wider was ich angefasst habe! Nach einer weile löse ich meinen Blick von dir. Ich drehe mich schnell um und verlasse den Raum. Ich überlege kurz und gehe dann leise die Stufen hoch zum Erdgeschoss.
 

Ich steuere auf das Gästebad zu, will grade die Klinke berühren, da vernehme ich deine Stimme hinter mir sagen: “Berühr… Ja nichts… von hier, verstehst du…?“ Ich erfriere in meiner Bewegung. Ich höre deine Schritte näher kommen. Ich spüre eine Luftzug hinter mir, der mir sagt, dass du deine Hand zum Schlag gehoben hast. Langsam drehe ich mich zu dir um und sehe gerade noch wie deine Hand wieder sinkt und du zusammen brichst.
 

Erschrocken starre ich auf deine zusammen gesunkene, am Boden liegende Gestalt. „Papa?“, ich mache einen zaghaften Schritt auf dich zu. Du rührst dich nicht, nicht mal eine Reaktion auf das ‚Papa?’. Kein Versuch die Hand zu heben um zu zuschlagen. Nichts.
 

Ich knie neben dir nieder, fühle nach deinem Puls. Er schlägt regelmäßig. Du hast sicher nur wieder zu viel getrunken. Deswegen warst du sicher auch bei mir im Bad, weil du betrunken warst und nicht nachdenken konntest. Das ticken der Uhr, die über der Tür zum Bad hängt, reißt mich aus meinen Gedanken. „Scheiße!“, schreie ich auf. Schon 7.00 Uhr.
 

Jetzt muss ich mich echt beeilen. Ich vergesse ganz, dass du da liegst. Vielleicht ist das auch besser so. Schnell laufe ich in den Keller zurück und springe unter die Dusche. Nur habe ich keine Zeit das warme wohltuende Wasser zu genießen. Ich muss mich beeilen. Und schon springe ich wieder raus, ziehe mich an und style meine Haare. Ich stürme aus dem Bad, schaue auf die Uhr. Neue best Zeit 20 Minuten. In zwanzig Minuten muss ich im Unterricht sitzen.
 

Ich rase in mein Zimmer, greife mir meine Schultasche und will gerade das Haus verlassen, da fällt mein Blick auf dich. Auf deinen großen, schlanken, muskulösen Körper. „Warum hasst du mich bloß so?“, seufze ich in Gedanken versunken. Es dauert eine Weile, bis ich mich von deinem Anblick lösen kann. Ich schüttele den Kopf, um mich von allen Gedanken zu befreien die dich umgeben und verlasse das Haus.
 

Für den Weg zur Schule benötige ich ca. 10 Minuten, das heißt ich müsste es noch pünktlich schaffen! Na ja, eigentlich hab ich gar keine Lust auf Schule. Ich hasse die Leute dort. Sie sind alle so aufdringlich und neugierig.
 

Besonders die Mädchen aus meiner Klasse. Ich könnte kotzen wenn ich die sehe. Die Jungs sind aber auch schlimm. Ach, sie sind allesamt schlimm ich hasse sie alle. Bei den Mädchen sagen sie alle, sie sind so aufdringlich weil sie mich toll finden, auf mich stehen. Kann man ja auch verstehen, schlecht sehe ich ja nun nicht aus. Ich bin 1.80 groß und wiege 70 Kilo. Mein Körper ist muskulös, besonders stolz bin ich auf mein Sixpack. Meine blonden Haare stehen mir wild vom Kopf ab, Wenn ich nicht grade eine Cap trage, und ein paar Strähnen fallen mir, mit beiläufiger Eleganz, über die Augen, deren Farbe Eisblau ist. In meiner Unterlippe steckt links ein Piercing, welches ich mir selber gestochen habe. Ich weiß noch wie du getobt hast, als du es gesehen hast. Ein Wunder das du es nicht gleich, oder überhaupt schon mal rausgerissen hast.
 

„Hey Kato!“, Ruft irgendjemand hinter mir und reißt mich aus meinen Gedanken. ‚Leicht’ genervt drehe ich mich um und sehe San, die auf mich zu gelaufen kommt. Ich seufze, drehe mich um und gehe ‚unauffällig’ einen Schritt schneller.
 

Vergebens, denn schon steht sie neben mir. „Naaaa, wie geht’s?“, fängt sie an mich zu zusabbeln, „Oh mein Gott! Kato was hast du denn-…“. Sie schaut geschockt auf meinen Arm, der Blutergüsse und blaue Flecken aufweißt, und greift nach ihm. Aber ich bin schneller und zieh in weg. „Geht dich nichts an.“, Fauche ich und lasse sie, von meinen Worten getroffen stehen. Ihre Blicke bohren mir im Nacken, doch ich tue so, als würde ich es nicht merken.
 

Die Schule ist, zum Glück, keine 10 Meter mehr weg. Ich bin keine zwei Meter weiter gegangen, da höre ich San’ s Schritte näher kommen. ‚Mist!’ denke ich nur, da steht sie schon neben mir. „Was?!“, frage ich gereizt. „Gar nichts, ich frage mich nur woher du die Wunden hast, mehr nicht!“, antwortet sie, mit einem leichten Anflug von Ironie und läuft weiter neben mir her. Ich seufze. Mein Gott! Was für eine nervige Person sie doch ist! Dumm, Naiv und extrem Nervig! Die nervigste von allen aus meiner Klasse. Sie fährt sich mit ihren Finger durch die langen, hellblonden Haare und sucht mit ihren rehbraunen Augen den Kontakt zu meinen. Doch ich weiche ihren Blicken aus, kann sie nicht endlich gehen?!!
 

„Verschwinde endlich!“, Knurre ich sie an und gehe ‚etwas’ schneller. Dieses mal scheint sie es verstanden zu haben und versucht nicht hinter mir her zu kommen. Zum glück betrete ich endlich die Schule und schlendere lässig über den Schulhof. Hier habe ich noch keine einzige Pause verbracht. Ich saß immer drinnen alleine und habe meist meine Hausaufgaben erledigt. Aber seit meine Mam nicht mehr da ist, lass ich die Hausaufgaben links liegen. Wieso sollte ich den ganzen Mist auch machen?? Man bekommt mehr Aufmerksamkeit wenn man etwas nicht hat! Und lernen tue ich auch nicht mehr. Der Grund zu lernen und Hausaufgaben zu machen, ist mit meiner Mutter verschwunden. Und trotzdem schreiben und habe ich nur gute Noten!
 

Ich öffne die Eingangstür zum Schulgebäude. 7.50 zeigt die Uhr in der großen Eingangshalle an. 10 Minuten bin ich schon zu spät, egal! Das flaue Gefühl in meinem Magen, welches mir schon den ganzen Morgen im Bauch rum schwirrt, wird schlimmer. Mir ist jetzt richtig übel und habe starke Schmerzen. Ich bleibe einen Moment stehen um mich zu sammeln. Als ich meinen Weg zur Klasse fortsetzten will, geben mir meine Beine nach und ich knalle hart auf den Marmorboden.
 

Meine Tasche rutscht mir von der Schulter. Mit mal brüllt jemand hinter mir:„ Kato!!“ und schmeißt sich auf mich. Ich weiß natürlich sofort welch nervige Person sich da gerade auf mich geschmissen hat:„ Geh runter S- San…!“. Ich versuche sie von mir weg zu bekommen, doch je mehr ich das versuche, desto mehr macht sich das Gefühl in mir breit, das ich ganz dringen einen Mülleimer brauche. „San…!“, keuche ich und versuche verzweifelt einen in der Nähe stehenden Mülleimer zu erreichen.
 

„Geh sofort…-„, Die letzten meiner Worte gehen in einem Würgen unter. Gerade noch rechtzeitig habe ich den Mülleimer erreichen können und hänge über ihm. Sofort springt San mit einem kurzen Kreischer auf. Blut rinnt mir aus dem Mund in den Mülleimer. Sie starrt mich fassungslos an. Als sie sich wieder gefasst hat, kommt sie zu mir runter und streichelt mir beruhigend über den Rücken. Ich will ihre Hand weg schlagen, doch mein Körper gehorcht mir nicht.
 

Und schon überkommt mich ein erneuter Würgeanfall der mich wieder tiefer in den Eimer zieht. Als ich wieder, heftig keuchend, über den Eimerrand schauen kann, sind wir schon eine halbe Stunde zu spät. Vorsichtig und langsam richte ich mich auf. Mir ist einwenig Schwindelig, aber umkippen wäre jetzt das letzte, was ich gebrauchen kann. San sieht mich mitleidig an und fragt:“ Was ist los Kato?? Und wie ist das passiert?“. Sie zeigt auf meine Arme.
 

Schwer atmend stehe ich auf. Ich wanke etwas, aber nach einem Moment bin ich sicher auf den Beinen. „Das geht… Dich nichts an…“, Fauche ich und nehme meine Schultasche, „Und jetzt lass mich endlich in ruhe!“ Mit diesen Worten lasse ich sie alleine stehen und verlasse die Schule wieder.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  saiya-chan
2007-03-20T20:04:45+00:00 20.03.2007 21:04
Oh man, der tut mir so leid.

sein zimmer, nur eine Matratze!?
Ein Kinderschrank!?
er tut mir echt mega leid und das
er mit seiner klasse nciht zurecht kommt,
ist auch schlimm. man, so ein leben
möcht ich nciht haben. schreib weiter
und sag bescheid^^

bye bye Tai


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