Urlaubsreise mit (kleinem) Umweg
„Scheißteil“, keifte Burn und trat gegen den soeben liegengebliebenen VW-Bus. Sofort sprang die Alarmanlage an und das äußerst nervige Piepsen gesellte sich zu dem schon bestehenden Chaos. Frustriert sank Burn auf die Bordsteinkante und kramte nach ihren Kippen. Eine leere Schachtel war die Antwort ihrer Manteltasche. „Marilyn? Wärst du so freundlich?“, fragte sie und schaute so unschuldig wie möglich zu der vor ihr stehenden hoch.
Marilyn grinste nur, zog zwei Zigaretten hervor, gab eine davon Burn, woraufhin diese beide anzündete und das Feuerzeug in ihrem Ausschnitt verschwinden ließ.
Inzwischen hatte selbst Dark es aufgegeben den Wagen selbst zu reparieren - allerdings nur weil ihr die Mittel fehlten - und gesellte sich zu den anderen, Bis auf eine waren alle sechs Mädchen versammelt und sich in einem einig: aus ihrer Urlaubsreise würde so schnell nichts mehr werden.
Schließlich trat auch Bijou zu ihnen. „Keine Chance. Wir sind mitten in der Pampa - und haben absolut keinen Empfang“, sagte sie, gab jeder ihr Handy zurück und setzte sich neben Burn. „Sieht so aus, als dürften wir laufen...“
„Meinen Liebling allein lassen?!“, fragte Dark leicht verunsichert und schaute traurig zu ihrem Wagen.
„Reg dich ab. Die Kiste klaut sowieso keiner, der an seinem Leben hängt, glaub mir“, hauchte Marilyn in die Rauchwolke ihrer (mindestens) dritten Zigarette und grinste wissend.
Azuka dachte einen Augenblick nach und schüttelte dann energisch den kopf. „Macht was ihr wollt - ich bleib hier. Ich hab keine Lust mehrere Tage zu laufen. Hier kann ich wenigstens mit einem Dach über dem Kopf schlafen.“
Ai nickte zustimmend. „Außerdem ist es kalt. Und es wird bald regnen.“
Burn, die anscheinend nicht zuhörte, stupste Bijou an. „Du. Guck mal - da qualmt was. Glaubst du das ist ein Waldbrand?“, fragte sie, von dieser Vorstellung sichtbar aufgemuntert.
Bijou legte den Kopf schief und schaute die Rauchsäule nachdenklich an. „Nee, nicht wirklich - sieht vielmehr aus wie ein Kamin - ist aber trotzdem warm. Und brennt.“
„Warm?“, kam es auf fünf Mündern gleichzeitig.
„Jaa...?“,gab Bijou zögernd zurück und schaute die anderen verwirrt an. Dann verstand sie, was sie soeben gesagt hatte, und erhob sich. „Gut, gut, gut, gehen wir“, seufzte sie und ging noch mal zum Wagen um die Taschen zu holen.
„Denk an meine Verpflegung!“, brüllt Burn ihr zu und grinste breit.
„Und an meine“, sage Azuka und fing ebenfalls an zu grinsen.
Bijou kramte daraufhin mehrere Flaschen Bier und Absinth hervor, hielt einen Moment inne, zog schließlich zwei weitere Rucksäcke raus und stopfte den gesamten Vorrat an Alkohol und Tabak für die (geplanten) drei Wochen Urlaub hervor und ging zu den anderen zurück. Hinterhältig grinsend gab sie nacheinander allen ihre Taschen und blieb schließlich vor Burn, Azuka und Marilyn stehen. „Bittesehr. Ihr könnt euch ja um den leichtesten streiten...“
Aus dem Hinterrund ertönte ein leicht angewidertes „Bäh!“ von Ai, die sich demonstrativ umdrehte und laut verkündete: „Ich geh jetzt auf jeden Fall los!“
Dark schaute sehnsüchtig zu ihrem Liebling, schloss sich dann aber Ai an und lief - immer der Nase nach - direkt auf die Rauchsäule zu.
Bijou schaute zwischen Marilyn und Burn hin und her, nahm sich schließlich eine Flasche Absinth und hackte sich bei Marilyn unter. „Sehen wir die ganze Sache doch einfach mal als kleine Abenteuer an.“
„Wohl eher als großes“, grummelte Marilyn, nahm einen - wie sie es nennen würde - kleinen Schluck aus der bereitgehaltenen Flasche, steckte sich eine weiter Zigarette an und stapfte missmutig und von Bijou gezogen los.
Das gleichmäßige Glocken hinter ihnen sagte den beiden, das Azuka inzwischen auch Burn dazu bewegt hatte loszugehen. Der Bus blieb unbewacht, nicht abgeschlossen und ohne jeden Rest eines Vorrats allein am Straßenrand zurück.
Der Weg entpupte sich als angenehmer als Dark es erwartet hatte: nur die ersten 500-600 Meter mussten sie sich durch Gestrüpp und Unterholz kämpfen, dann kamen sie auf einen Trampelpfad, der schlangenlinienförmig, aber doch eindeutig zum Ursprung der Rauchsäule führte.
Nach einiger Zeit blieb Dark unvermittelt stehen und bedeutete den anderen mit einem Handzeichen es ihr gleich zu tun. Vorsichtig und darauf bedacht keinen Laut zu verursachen ging sie zum Rand des „Weges“, zog eine Ast zurück und schaute ihr so enttarntes Gegenüber genervt an. „Raus da. Aber sofort!“, knurrte sie durch ihre zusammengepressten Zähne und funkelte das Wesen düster an.
Ein kleines grünes Männchen mit einem viel zu großen Kopf und noch größeren spitzen Ohren huschte verängstigt hervor. Die schrumplige, verhornte Haut und die Fetzen, die die Überreste der Kleidung bildeten, machten eindeutig klar, dass dieses Wesen schon einige Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte in diesem Wald umherirrte.
„Cool“, bemerkte Burn und hockte sich hin um auf Augenhöhe zu kommen und musterte das Wesen eingehend.
„Es ist grün!“, sagte Ai verwirrt und betrachtete „es“ mit schiefem Kopf.
„Mir wäre es blau lieber“, meinte Azuka grinsend und ging langsam um das Wesen herum.
Marilyn stützte sich auf Bijous Schulter und schaute das Wesen mit einem unergründlichen Ausdruck in den Augen an.
Bijou musterte es ebenfalls eine Weile, legte dann den Kopf schief und schien nachzudenken. „Wer oder was bist du? Und was hast hier zu suchen?“, fragte sie schließlich und grinste vielsagend.
Das Wesen schien leicht verwirrt und schaute die jungen Frauen vorsichtig an. Dass es schon länger im Wald lebte und daher eigentlich viel eher ein Recht hatte sie zu fragen, was sie dort zu suchen hätten, schien er vollkommen vergessen zu haben. „Ich ... mein Name ist James und ich ...“, fing er an zu erzählen, wurde dann jedoch sofort von Burn unterbrochen: „Cool, es spricht unsere Sprache.“
Dark warf ihr daraufhin einen finsteren Blick zu und Bijou lächelte James freundlich an. „Mach dir nichts draus. Das heißt bei ihr soviel wie ‚Ich mag dich’. Red einfach weiter. Warum bist du hier. Wo kommst du her, und woher dieser Rauch?“
James schaute traurig und seufzte. „Der Rauch kommt aus ‘Blackwood Castel’ und ... nun ... da komme ich eigentlich auch her ...“
Azuka blieb hinter ihm stehen und steckte ihre Hände in die Manteltaschen. „Und warum bist du nicht dort? Ich mein - nichts gegen dich - aber ... die Klamotten sind weder sonderlich modern, noch in gutem Zustand ...“
James seufzte wieder und ließ nun auch den Kopf hängen. „Ich ... ‘sie’ haben mich vertrieben ...“
„Wer sind ‘sie’?“, fragte Marilyn, die nun hellhörig wurde.
„Ich weiß nicht genau, wer ‘sie’ sind ... sie ... sie ... sie ...“ Er schien jeden Moment in Tränen auszubrechen, sodass Ai ihm mitleidig den Kopf tätschelte. „Das kriegen wir schon wieder hin“, meinte sie zuversichtlich.
„Aber ... die ... sind gefährlich“, schniefte er und schaute sie von unten an.
„Was uns nicht tötet macht uns nur stärker“, grinste Burn kampflustig und erhob sich wieder. „Also: Auf in die Schlacht - machen wie ‘sie’ fertig!“ - Damit rannte sie auch schon wieder los, immer dem Trampelpfad folgend, direkt nach ‘Blackwood Castel’.
Marilyn stöhnte genervt und verdrehte die Augen. „Und wer oder was sind ‘sie’ jetzt bitte? Ich möchte doch ganz gern wissen, wer mich umbringen will.“
Azuka und Dark folgten Burn in einigem Abstand und Ai hatte James auch dazu bewegen können ihnen hinterher zugehen, sodass nur noch Bijou bei Marilyn stand.
„Du machst die doch sowieso fertig, was regst du dich also so auf?“, fragte sie und zwinkerte Marilyn an. Diese ließ kurz den Kopf hängen und schaute sie dann unschuldig an. „Ich? Wieso ich? Ich mach doch gar nichts...“
Bijou warf ihr einen unmissverständlichen Ich-hab-recht-also-laß-denn-Scheiß-Blick zu und lächelte dann.
Marilyn seufzte. „Okay, okay, okay ... aber ich wüsste schon gern WAS ich da niedermetzeln soll“, grummelte sie und ging nun auch endlich los.
Inzwischen hatten Azuka und Dark Burn eingeholt. Sie stand vor einer Art Burggraben und starrte in die Tiefe. „Ich mag es nicht. Ich mag es definitiv nicht“, stellte sie schließlich fest und schaute gequält zu ihren Begleiterinnen.
„Was ist es?“, fragte Azuka und verzog ihr Gesicht, als ob sie es schon wüsste.
„Es ist bäh. Ich mag es nicht“, wiederholte Burn.
„Worum geht’s?“, fragte Bijou, beugte sich über den Klippenrand und verzog angewidert das Gesicht. Kleine, plüschige, rosa Fluffviecher, zuckersüß und viel zu viele. „Ai, komm mal her, das ist was für dich...“
Ai ging vorsichtig zu ihr, schaute sie unsicher an, warf dann ebenfalls einen Blick in den Graben und ihre Augen fingen an zu leuchten. „Oh, sind die niedlich“, quietschte sie und sah die anderen flehend an. „Darf ich die als Haustiere haben?!?“
Burn starrte sie fassungslos an. „Du willst diese ekligen, kleinen, nervigen, hüpfenden, springenden Monster als Haustiere?“
Ai guckte sie bettelnd an. „Aber, aber, aber ... sie sind niedlich.“
Burn drehte sich kopfschüttelnd weg. „Mach doch was du willst...“
Azuka schaute James fragend an. „Was ist das?“
James räusperte sich verlegen. „Das sind Iri. Eigentlich ganz nützlich, aber-“
„Und wie kommen wir jetzt da rein?“, fragte Dark um die umständliche Erklärung abzubrechen.
James deutete zum Schlosstor. „Die Brücke ist inzwischen verfallen, aber wenn das Schloss dann erst mal befreit ist-“
Marilyns Seufzen unterbrach ihn. „Und bis dahin sollen wir fliegen, oder wie?“, fragte sie genervt.
James zuckte mit den Schultern. „Da weiß ich leider auch nichts...“
„Wo bleibt ihr denn?“, fragte Ai in diesem Moment. Unruhig hüpfte sie auf der anderen Seite auf der Stelle.
„Wie...?“, fragte Azuka perplex und starrte sie fassungslos an.
„Iri“, sagten Burn und Bijou gleichzeitig.
Marilyn folgte ihren Blicken und bemerkte die schwankende, springende „Brücke“ aus Iri. „Da wollt ihr mich rüberkriegen? - Ruft mich, wenn ihr was besseres habt...“
Dark schob sie unmissverständlich zur Brücke. „Rüber. Was sein muss, muss sein.“
Nacheinander gingen alle - wenn auch teilweise nicht freiwillig - auf die andere Seite.
Bijou drückte gegen das Tor, doch dieses gab nicht einen Millimeter nach. Fragend drehte sie sich um. James schaute unschuldig zu Boden. „Klemmt eben manchmal...“
„Ich bin nicht umsonst hier rüber geklettert“, grummelte Marilyn und trat einmal kräftig gegen das Tor. Lautlos schwang es auf. James sah sie verblüfft an. Noch bevor er etwas sagen konnte hatten alle anderen das Schloss betreten und begannen nun damit es zu erkunden.
James rannte ihnen keuchend hinterher. „Wartet. So wartet doch. Ich muss euch nach etwas sagen...“
Genervt blieb Burn stehen. „Was?“
James starrte auf die Reste seiner Schuhe, schaute kurz hoch. Die anderen waren ebenfalls stehen geblieben. „Dieses Schloss passt sich dem oder den Hausherrn an. Alles ist genau so, wie es sein soll. Ein sehr mächtiger Magier hat es vor langer Zeit verzaubert, genau wie den Wald darum. Der alte, gnädige Herr ist jedoch verstorben ohne einen Erben zu hinterlassen. Da sich das Schloss nun also keinem neuen Hausherrn anpassen kann, verfällt es genau wie der Hausherr.“
Marilyn ging langsam zu ihm, beugte sich zu ihm hinab und sah ihm direkt in die verquollenen, verkrusteten Augen. „Und du zählst nicht, weil du der Butler bist?“
James nickte. „Genau wie die Iri und Augur.“
„Das heißt also, wir müssen nur zu den neuen Hausherrinnen hier werden - wodurch auch immer - und bekommen das perfekte Traumschloss? Mit allem Drum und Dran?“, folgerte sie weiter.
Azuka verzog das Gesicht. „Und warum hast du das nicht gleich gesagt?“
James starrte wieder auf seine Schuhreste.
„Und was machen wir jetzt?“, fragte Burn und sah in die Runde.
Dark blickte zu James. „Wie wird man denn Hausherr?“
Anstatt zu antworten drehte er sich um und ging den Gang zurück, eine versteckte Treppe hinab und führte sie zu einer schweren Holztür. Wortlos öffnete er sie.
Marilyn warf ihm einen flüchtigen Blick zu. „Augur?“ Nach einem Nicken betrat sie als erste den dunklen Raum. Sofort kam sie zurück, schob die hilflose Ai hinein und schloss mit einem zufriedenen Lächeln die Tür hinter sich.
Die anderen sahen sie verwirrt an, warteten jedoch auf Ai.
Etwa fünf Minuten später öffnete sie die Tür und steckte fröhlich lächelnd den Kopf raus. „Ihr könnt kommen...“
Nacheinander traten alle ein.
Marilyn pfiff anerkennend und drehte sich zu Ai. „Hast du wirklich gut gemacht.“
Azuka stupste Bijou in die Seite. „Sag mir bitte, dass ich das nicht träume.“
Vor ihnen lag ein grün-rosa Drache auf dem Rücken, rülpste ab und an zufrieden und ließ dabei immer einige blumengefüllte Seifenblasen aus seinem Mund steigen. Der gesamte Fußboden war von gelben, orangen, rosa und pinken Blüten übersäht.
Burn nickte. „Nicht schlecht. Wirklich nicht. Ein Plüsch-Hausdrache. Ganz zahm. Aber leider nicht stubenrein.“ Sie drehte sich zu Ai. „Wie hast du ihn außer Gefecht gesetzt?“
Ai zeigte ihr ihre Tasche. „Unser gesamter Süßigkeitenvorrat für die Ferien. Er hat nichts übrig gelassen.“
Dark sah James fragend an. „Und was nun?“
James seufzte, starrte wieder auf seine Restschuhe. „Ihr habt alle drei Prüfungen bestanden und -“
„Welche Prüfungen?“, fragte Azuka verständnislos.
Burn warf ihr einen bösen Blick zu. „Ausreden lassen.“
„Ihr habt den Weg zum Schloss gefunden, die Iri besiegt und ihr habt Augur besiegt“, fuhr James fort. „Damit habt ihr alle Aufgaben gemeistert und -“
Marilyn beugte sich zu Bijou. „Ich komm mir vor wie in einem Computerspiel. Jetzt kommt die Belohnung.“
James zuckte mit den Schultern und drehte sich um. „Folgen sie mir“, rief er über die Schulter und führte die jungen Frauen ins Obergeschoss. Wieder standen sie vor einer großen Holztür, diese schien jedoch früher einmal recht gut ausgesehen zu haben. James holte tief Luft und stieß die Tür auf. Vor ihnen befand sich das Arbeitszimmer, wenn auch sehr verfallen. In der Mitte des Raumes stand ein massiver Holzschreibtisch, im Sessel dahinter ein verfaultes Skelett. James trat hinter den Schreibtisch, bedeutete den Mädchen zu ihm zu kommen. Vorsichtig zog er einen verschlungenen Silberring vom linken Ringfinger des Skeletts, hielt ihn einige Sekunden in der Hand und ließ dann sechs identische Ringe auf den Tisch fallen. Er trat einen Schritt zurück und lächelte.
Dark musterte die Ringe misstrauisch. „Und das ist alles? Jeder Ring ist gleich? Keine Probleme?“
James nickte lächelnd.
Ai seufzte und nahm die Ringe an sich. Nacheinander schob sie jeder einen über den linken Ringfinger, schließlich sich selbst. „So. Und jetzt?“
James lächelte wissend. „Schließen sie alle die Augen.“ Er wartete einen Moment. „Und nun öffnen sie sie bitte wieder.“
Das Schloss hatte sich schlagartig angepasst. James stand nun im schwarzen Anzug und deutlich weniger verrunzelt vor den neuen Hausherrinnen. Er war zwar immer noch klein und grün, doch hatte er nun einige Ohrringe und Piercings mehr am Körper. Auch der Raum sah vollkommen anders aus. Er war nun eine große Bibliothek mit unzähligen Büchern, mehreren Sesseln, mehreren Tischen und zwei Diwanen. Einige Kerzen erleuchteten den Raum.
Azuka nickte zufrieden und ließ sich in einen Sessel fallen. „Gefällt mir.“
James grinste. „Und das ist noch nicht alles.“
„Wie?“, fragte Burn. „Doch noch ein Haken?“
James lachte. „Nein, nein, Lady. Allerdings sind sie nun nicht nur die Besitzer Blackwood Castels, sondern sie erben auch Adelstitel und Zauberkräfte.“
Marilyn schaute ihn fassungslos an. „Wie? Zauberkräfte?“
James nickte. „Dieses Schloss steht unter einem sehr mächtigen Zauber, er beherrscht die gesamte Umgebung, den Wald und alle Lebewesen. Um das alles zu kontrollieren brauchen sie Magie. Und diese haben sie nun...“
„Bleib beim du“, sagte Dark. „Das dauernde Siezen nervt.“
„Guckt mal“, flüsterte Burn und deutete auf eine kleine Flamme, die vor ihr in der Luft schwebte.
James nickte. „Dann beherrschen sie nun das Feuer und können Explosionen auslösen. Ich glaube, ihre Iri sind dann Schlangen.“
Vor Bijou tauchte eine Wasserkugel auf. „Wasser?“, fragte sie und drehte sich zu James. „Und lass mich raten: Meine Iri sind Katzen?“
James nickte. „Und du kannst Hellsehen.“
Ai streckte ihm einen Blumenstrauß entgegen. „Dann hast du Erde, hast Hasen als Iri und empathische Fähigkeiten - bis hin zur völligen Gefühlsmanipulation.“
Ein Windhauch spielte durch Marilyns Haare. „Luft?“
„Genau. Dazu gehören Raben und Gedankenlesen und -manipulation“, bestätigte James.
Azuka und Dark sahen sich an. „Und was bleibt für uns?“
James musterte die beiden und blieb schließlich bei Darks pechschwarzen Augen hängen. „Du beherrschst das Chaos, wirst von Wölfen beschützt und kannst Telekinese.“ Er wandte sich zu Azuka. „Und für dich bleibt dann die Zeit. Deine Iri sind dementsprechend Ratten und du kannst jede Sprache verstehen, besonders Tiere.“ Er lächelte. „Und ihr könnt alle teleportieren.“
Ai grinste. „Klingt doch ganz gut. Ich schlag vor, wir erkunden alle das Schloss und suchen und ein Zimmer, ja?“
„Denken sie daran: Das Schloss passt sich immer wieder neu an. Ihr werdet in der Küche finden, worauf auch immer ihr Appetit habt, hier werden immer die richtigen Bücher stehen und im Keller findet ihr genau das Gefährt, dass ihr euch wünscht. Es werden immer wieder neue Räume auftauchen, Geheimgänge, wasauchimmer. Und wir haben hier ein Labor - dort sind alle möglichen Erfindungen, also passt auf, was ihr anfasst.“
Bijou nickte. „Klar. Ich such mir erst mal mein Zimmer.“
