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Tenshi no tatakai

Aufstand der Engel
von

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Der blinde Engel

Sie fiel immer schneller auf die Wolke zu. Der Fallwind zerrte an ihn. Kurz bevor sie auf der Wolke ankam, wurde sie miteinmal langsamer und landete sanft auf der Wolke. Doch die Fallgeschwindigkeit hatte sehr an ihr gezerrt. Ihr wurde schwindelig und schließlich verlor sie das Bewusstsein.

Lietha erwachte. Er war dunkel um sie herum. Die Sonne war gerade untergegangen. Sie drehte sich um und wollte aufstehen, doch sie konnte nicht. Ihre Hände waren gefesselt. Lietha sah sich erschrocken um. Sie dachte Lukan sei in der Nähe und rief nach ihm. „Lukan. Wo bist du?“ Sie versuchte sich aus den Fesseln zu befreien. Den Kneble war sie mittlerweile los, doch die Fesseln die ihre Hände umschlangen wurde sie nicht los und das raue Seil schnitt immer mehr in ihre Haut.

Sie wand sich und schrie auf vor schmerz. Sie war so sehr mit den Fesseln beschäftigt, dass sie gar nicht merkte als sich ihr jemand näherte. „Wer ist da?“ ertönte miteinmal eine männliche Stimme. Erschrocken hielt sie inne. „We-wer bist du?“ fragte sie. „Es ist unhöflich mit einer Gegenfrage zu antworten, hast du keinen Anstand?“. Lietha drehte sich um und sie sah einen Engel. Er hatte schneeweiße Flügel und er war elegant gekleidet. Und da war noch etwas, er trug einen Heiligenschein über seinem Kopf. Doch irgendetwas stimmte mit ihm nicht. Irgendetwas.

Er kniete sich hin und griff nach Lietha, doch sein erster Versuch ging daneben. Er tastete nach Lietha. Seine Hände glitten über ihr Gesicht und er erfühlte ihre Konturen. Lietha sah ihn in die Augen, „Du ... bist Blind?“ fragte sie ihn. Bestürzt hielt er inne. „Ja, schon lange. Doch nun sag mir wer du bist, bitte.“. Lietha sah ihn an, er konnte wirklich nicht sehen. „Mein Name ist Lietha. Ich komme aus der Hauptstadt des Nordens.“. „Aus der Hauptstadt? Du bist sehr weit gereist, Lietha.“. „Könntest du mir helfen und mir die Fesseln abnehmen?“. Er machte einen verwunderten Gesichtsausdruck, „Du bist gefesselt? Wie hast du es dann hier her geschafft?“. „Das ist eine lange Geschichte. Wen du mir deinen Namen verraten würdest werde ich sie dir erzählen.“. „Oh, habe ich ihn dir nicht genannt? Entschuldige bitte. Ich bin es nicht gewohnt mit jemandem zu reden. ... Mein Name ist Torry.“.

Lietha drehte sich, so das ihr Rücken zu Torry wendet war. Er löste den Knoten. Lietha fragte ihn: „Wenn du doch nichts siehst, wie hast du mich dann gefunden?“. Torry musste Lachen. „Du hast genug Krach gemacht. Allein schon an deinem Geschrei konnte ich dich finden.“. Lietha wurde rot. „Aber nun sag mir, wie bist du gefesselt hier her gekommen?“ fragte Torry. Lietha zuckte zusammen. >Stimmt ja, der Entführer! Ob, er mich gehört hat?< dachte Lietha. Sie sah sich um. „Hast ... ist hier vielleicht noch jemand, außer dir und mir?“ fragte sie. „Nein, hier war schon seit Jahrhunderten niemand mehr. Weshalb?“. Lietha`s Hände waren nun endlich frei. Sie rieb sich die geschundenen Handgelenke. „Ich ... nun, jemand hat mich entführt. Jemand mit roten Haaren und goldenen Augen.“. „Ich hatte seit Jahrhunderten keinen Besuch mehr.“ sagte Torry. „Wieso? Ich meine haben dich denn alle Engel vergessen?“. Lietha`s Gesicht war verzerrt vor entsetzen. „Scheinbar. Oder sie haben mich nicht gefunden auf meiner Insel.“. „Insel? Gibt es auch Inseln im Himmel?“.

Lietha war verzweifelt. Sie wusste so wenig über diese Welt. Sie könnte niemanden etwas vormachen, sie sei ein junger Engel. Jeder junge Engel wüsste bestimmt fünfmal soviel wie sie über den Himmel und deren Bewohner als sie selbst.

Torry legte den Kopf schief. „Es sind so viele Jahre und der Krieg mit den Menschen macht es auch nicht Besser. Alle meine Freunde und Verwandten sind schon seit vielen Generationen dahingeschieden. Ich ... bin wohl der letzte meines Schlages.“. Leitha sah ihn verwirrt an. „Wie meinst du das, seit vielen Generationen? Engel werden ...“. „Entschuldige. Es gibt da etwas das mich von anderen Engeln unterscheidet.“. „Du meinst die weißen Flügel und den Heiligenschein den du trägst?“ fragte Lietha. „Diese Sachen sind ein Ergebnis dessen. Ich habe mein Augenlicht für Unsterblichkeit gegeben. Seit nunmehr Achttausend Jahren lebe ich hier. Allein. Das du mich besuchst scheint auch nur ein Zufall zu sein, sonst würdest du nicht solche Fragen stellen.“. „Ja, mir wurde noch vor kurzem etwas von den Seelen der Sternen erzählt, die sollen einen angeblich leiten.“ „Solch eine These gab es schon einmal, doch sie wurde nie bewiesen.“. „Ich kenne jemanden, der der festen Überzeugung ist, es sei wahr.“. „Wenn derjenige den du kennst, es beweisen kann, hast du einen sehr Mächtigen Freund.“. „Du glaubst also auch an diese These?“.

Torry half ihr hoch und reichte ihr einen Arm. Lietha nahm dankend an. Der Weißgeflügelte Engel führte sie zu einem Tor, welches mit Ranken umwunden war. Auf der anderen Seite war ein Garten, in dessen mit stand ein Brunnen. Ihn zierte die Statue eines Engels dem ein Flügel fehlte. Allerdings sah er Lukan nicht ähnlich, denn dieser Engel war eine Frau.

Lietha stand an dem Brunnen und sah sich die Statue an. „Sie ist wunderschön, nicht wahr?“. Lietha erschrak. „Du kannst sie doch nicht sehen. Woher weißt du dann, dass sie so schön ist?“ fragte sie. Torry setzte sich auf den Rand des Brunnens. „Ich war nicht immer meines Augenlichts beraubt. Es gab eine Zeit, wo ich hier lebte und die Schönheit dieses Ortes sehen konnte. Und sie war immer an meiner Seite. Raha.“

Lietha sah ihn mitleidvoll an. „War Raha dieser Engel auf dem Brunnen?“. „Ja, das war sie. Der Fürst der Hölle hat sie mir geraubt.“ Lietha sah schockiert zwischen Torry und der Statue von Raha hin und her. „Er sagte: Sie ist Lilith und sie wird mit mir kommen. Raha werte sich, doch sie hatte keine Chance gegen den Fürst der Finsternis. Mich hatte er zu einem Eisblock gefrieren lassen, ich konnte nichts machen als zusehen. ... Raha wollte lieber sterben als mit ihm in die Niederungen des Fegefeuers zu gehen. Er zerrte an ihr, da geschah es. Riss ihr sogar einen Flügel ab. Ich sehe immer noch ihr Gesicht, wie sie vor entsetzen die Augen aufgerissen hatte, wie sich ihr Himmelblaues Kleid rot färbte und sie schließlich leblos zu Boden sank. Luzifer stand da, den Flügel meiner Liebsten in der Hand mit einem Grinsen im Gesicht und sah er mich an. Er ließ sie einfach da liegen, strich mit der Hand über ihr Gesicht und leckte das Blut von seinen Fingern. Dann ging er einfach und nahm den Flügel mit. Er war nie wieder hier.“. Lietha stand da sie wusste nicht was sie zu diesem Engel sagen sollte. Ihr fielen keine Worte des Trostes ein, die sie sagen könnte. Minutenlang stand sie neben ihm und sagte nichts. Schließlich legte sie ihre Hand auf die von Torry und atmete schwer aus.
 

Zeru~sama war immer noch in Brannagh und suchte nach Lietha. Verzweifelt riss er ein Fenster nach dem anderen auf, suchte nach ihr und schmiss es wieder zu, als er nicht fand was er suchte. Trostlos ließ er sich in seinen Thron fallen und vergrub sein Gesicht in den Händen. „Wo kann sie nur sein?“, fragte er sich laut und wie für eine Antwort bestimmt kam ein Engel zu ihm. „MyLord, vielleicht wäre es einfacher wenn ihr sie von der Plattform aus suchen würdet.“. Das ist es, dachte er sich. Er stand auf und eilte zu der Plattform. Die Spiraltreppe war schrecklich lang. Er mochte sie gar nicht.

Auf der Plattform angekommen drehte er sich zu allen Seiten. Er ging um die Ebene herum und suchte. Miteinmal, er war schon eine halbe Stunde am suchen, da hörte er Schritte, die die Treppe hoch hasteten. Er ging zu der Treppe und sah nach. Es war ein Engel der Wache. Völlig außer Atem kam er oben an und sagte stockend „Das Schwert... Das Kristallschwert..“. „Was ist mit dem Schwert?“ fragte Zeru~sama. „Es ist weg! ... Die Wache hat die Halterung Leer vorgefunden.“. Zeru~sama schüttelte entsetzt den Kopf. „Ich bin doch nur kurz hier. Wer könnte es mitgenommen haben?“. Er rannte an dem Engel vorbei und lief zum Schwarzen Saal. Erschöpft kam er dort an, riss die Türen auf und rannte zu der Halterung, bei seinem Thron, wo das Schwert normalerweise befestigt war. Es war nicht da. Er hatte es auch nicht mitgenommen. Daran würde er sich immerhin Erinnern. Aber der Dieb konnte noch nicht weit sein. Es sei denn...! Wieder lief er zu dem Turm und rannte die Treppen hoch, doch der Engel der Wache kam ihm nicht entgegen.

Wie sah er doch gleich aus? Er hatte rote Haare und seltsam leuchtende Augen. „Kann es sein? Nein, das würde er nicht wagen!“ wutentbrannt lief er die letzten Stufen der Treppe hoch und sah sich um. Ein Lichtblitz blendete ihn für eine Sekunde. Als er wieder sehen konnte rannte er zu dem Pult. Es war zerstört. Er wusste nicht wohin er verschwunden war. Doch eines wusste er. Er wusste wer dieser Freche Dieb war. Doch jetzt quälte ihn der Gedanke, dass es sehr lange dauern könnte bis er Lietha wieder finden würde. Und einer Frage musste er sich nun stellen. Sollte er erst Lietha retten oder erst das Kristallschwert zurückholen?

Er entschied Lietha war wichtiger, zumindest im Moment. Ihren Entführer kannte er nicht. Er ging hinunter zu dem Schwarzen Saal. Seine Wachen hatten schon weitergesucht. Einige von ihnen hatten Fenster offen. Zeru~sama sah enttäuscht zu einigen Fenstern. Er ging vorbei an den Wachen und wollte zu seinem Thron, da fiel ihm etwa in einem der Fenster auf. Er rannte zu der Wache und hielt das Fenster offen, welches der Engel gerade schließen wollte. Zeru~sama sah genauer hin. Dort lag auf einer Wolke ein Seil. Vollkommen allein. Er öffnete ein weiteres Fenster, welches diesen Teil des Himmels sichtbar machte. Er sah ein großes mit Ranken bewachsenes Tor und dahinter einen Brunnen. „Kann es denn...?“ Er ging zu der Wand hinter dem Thron und legte seine Hand auf die Fläche.

Eine Karte des Himmels erschien auf dem Boden des Raumes. Jedem in dem Raum kam es so vor als ob man in der Luft stünde, da sich die Wolken bewegten. Zeru~sama suchte nach dem Wolkengebilde, dass er durch das Fenster sehen konnte. Es dauerte eine weile bis er den Punkt fand. Er fand die Wolken zwar, doch sie waren weit von Brannagh entfernt. Auch von Lukan`s Turm waren sie weit entfernt. Wie sollte er nun zu Lietha kommen wenn die Teleport Plattform beschädigt war. Es blieb ihm nichts anderes übrig als selbst zu fliegen.

Er ging gerade aus der Tür des Schwarzen Saals, als er wieder einen Anfall bekam. Die Engel in dem Raum kamen auf ihn zu und brachten ihn in seine Räume. Er war viel zu schwach, als das er sich wehren konnte oder selbst zu fliegen. Er befahl einem seiner Engel in sein Gemach zu kommen. Dieser Engel sollte einen spezial Auftrag erhalten. Zeru~sama schieb eine Nachricht auf ein Stück Pergament und steckte es in einen Umschlag. Er stand von seinem Schreibtischstuhl auf und ging zu dem Engel. „Du bringst diese Nachricht Lukan, dem bene Elohim Fürsten des Westens. Er ist vermutlich in seinem Turm. Du hast keine Zeit zu verlieren. Nimm einen der Riesenadler und lass ihn dich dort hintragen.“ Er reichte ihm den Umschlag mit der Nachricht. Der Engel nickte und ging durch die Tür. Zeru~sama wurde schwindelig. Er stützte sich am Schreibtisch ab und hielt seinen Kopf. „Beeile dich!“ sagte er und brach zusammen.

Auf der Insel im Nichts ging Lietha gerade zusammen mit Torry um einen See. Er hatte sich eine Augenbinde angelegt, denn er wollte nicht, dass Lietha die ganze Zeit in seine Leeren Augen blickte. Lietha sah zu ihm hin. „Du scheinst traurig zu sein, über deine Unsterblichkeit.“. Torry lächelte. „Ich bin hier seit fast achttausend Jahren, Lietha, ganz allein. Meine Liebste ist tot. Und ich, eingebildet wie ich nun mal war, dachte wenn ich auf sie warte, kommt sie wieder zu mir zurück. Deshalb bat ich Gott, mich unsterblich zu machen. Er gewährte mit meinen Selbstsüchtigen Wunsch. Kurz darauf erfuhr ich, Raha`s Seele sei in das Sonnenlicht, des Sonnensees gegangen. Sie wird nie wiedergeboren werden.“ Er machte eine Pause und tastete nach Lietha`s Hand. Er nahm sie sanft hoch und legte seine andere Hand auf ihren Handrücken. „Ich sehne mich nach ihr, ich vermisse sie. ... Doch was die Engel sagen, dass ein Engel nur einmal seine Liebe vergeben kann, das ist nicht wahr. Engel können genau wie die Menschen, mehr als einen einzigen Engel lieben.“ Er machte eine kurze Pause und sagte dann „Entschuldige, dein zögen sagt mir, dass du jemanden hast, den du liebst.“ Er lachte. „Es war einfältig von mir zu glauben, der erste Engel der mich hier besuchen kommt würde meine Gefühle erwidern. ... Verzeih bitte einem alten, einsamen Engel.“. „Schon gut. .. Ich bin dir nicht böse. Ich kann das sehr gut verstehen, dass du dich nach jemandem sehnst, der dich genauso gerne hat wie du ihn.“

Lietha sah sich um. Dies war ein wunderschöner Ort, ein Ort voller Frieden. Ein Ort den sie sich immer gewünscht hatte. Torry drückte ihre Hand. „Du kannst gerne hier bleiben, wenn es dir hier gefällt.“. Lietha legte den Kopf schief. „Ich würde gerne bleiben, doch es gibt da etwas das ich noch zu erledigen habe.“. „Da kann man nichts machen, doch ich hoffe du kommst mich mal wieder besuchen. So einsam ist es nicht schön.“. „Ich würde gerne wieder kommen, Torry. Doch im Moment weiß ich nicht einmal wo ich bin. Deshalb müsste ich eine weile bleiben, bis Zeru~sama mich gefunden hat.“. Torry lächelte. „So ist der Name desjenigen, der sich glücklich schätzen darf, deine Liebe zu besitzen?“. Lietha zögerte mit der antwort, sie wusste immer noch nicht genau was sie nun für diesen Engel empfand. Hasste sie ihn oder wurde er ihr egal? „Er findet mich, egal wo ich bin. Er weiß es immer.“. Sie senkte den Kopf und dachte an das was sie noch erledigen wollte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Armida
2008-07-14T21:52:58+00:00 14.07.2008 23:52
Hey,

ich bin über deine Geschichte gerade erst gestolpert *reib sich immer noch das Schienbein* und muss sagen das sie mir richtig gut gefällt. Ich mag dein Storylinie und würde nur zu gern wissen wie das ganze aus geht mit Lietha und Zeru sama.

LG Armida


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